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Einheit und Verschiedenheit
Einfhrung in die Traditionen und Religionen
fr die Tnze des Universellen Friedens &
Cherag(a)s
Komplett berarbeitete und aktualisierte zweite Auflage
Wali & Arinne van der Zwan
Inhaltsverzeignis
Einleitung 5
Danksagungen 6 Die Einheit der religisen Ideale 9
Die ewige Philosophie 11 Bhagavad Gita: wenn der Dharma verfllt 12
Die Propheten 13 Universellen Gottesdienst 16 Weisheit aus dem Osten 16
Die Groe Muttergttin 19
Die Erdgttin 21 Die Mondgttin 22 Verfall und Untergang der Mutterkultur 23
Die wiedergeborene Gttin 24
Naturtaditionen 27 Vor dem Beginn der Geschichte 28
Eine Welt voller Zauber und Spiritualitt 29 Totems 30 Rites and Rituals 31
Sacred space 32
Hinduismus 35 Geschichte 36 Verbrechen, Strafe und Reinkarnation 40
Das Kastensystem 41 Die Stufen des Lebens 42
Yoga 43 Grundbedrfnisse 44 Illusion: Die ganze Welt ist nur ein Spiel 45
Purusha und Prakriti 46 Ander Konzepte 48
Advaita und Bhakti 49 Die Fallstricke in Advaita und Bhakti 51 Gottheiten 51
The Bhagavad Gita 55
Buddhism 59 Die vier edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad 60
Buddhas letzte Worte 62
Indoeuropische Vorfahren 63 Das Bodhisattva-Ideal 63
Nirvana und die Vier Unermesslichen 65 Weitere Buddhas 65 Kein Schlamm, kein Lotus 66
Buddhismus: eine Religion oder eine Philosophie? 66 Verschiedene Zweige des Buddhismus 69
bungen: Meditieren und Gehen 72
Zoroastrismus 75
Zarathustra 76 Amesha Spenta 77
Angra Mainyu 79 Fire worship 80 Himmel und Hlle 81
Judaism 83
Geschichte und Ursprung: Abraham und Moses 84 Das heilige Buch 85 Die zwei Gesichter des Gttlichen 87
Orthopraxis, die Zehn Gebote 88 Maimonides Glaubensstze 89
Feiertage 90 Sabbat 92 Jdische Mystik 93
Midrash 96 Musik und Tanz in der chassidischen Tradition 99
Christianity 101
Der historischen Jesus in den Evangelien 105 Der historischen Jesus und die moderne Forschung 106 Die Evangelien 107
Maria und die weibliche Seite des Christentums 110 Schpfungs-Spiritualitt 113
Der aramische Jesus 116 Islam and Sufism 121
Der Koran 122 Der Prophet Mohammed 124
Schia und Sunna 126 Das volkommene Wesen 127
Der Gabriel-Hadith 128
Die fnf Sulen 129 Engel und andere Welten 132
Islam und Mystik: der Sufipfad 133 Die zwei Gesichter des Einen 136 Wasifas und zikr 140
Symbolik 142
ber die Autoren 147 Ebenfals erhltlich 148
PIM Productions 2017
W. & A. van der Zwan Khankah Samark
www.peaceinmotion.eu [email protected]
http://www.peaceinmotion.eu/mailto:[email protected]
Einleitung
Auf der Suche nach Wahrheit bestieg ein Mann den Berg. Er schien Erfolg
zu haben, und deshalb lie der Teufel ihn von einem Dmon beschatten. Nach einer Weile berichtete der Dmon, dass der Mann die Wahrheit tatschlich gefunden hatte und mit ihr schon wieder auf dem Weg hinab
war. Das wrde dem Teufel seine Arbeit auf der Erde mit Sicherheit sehr erschweren! Der Teufel lchelte nur und sagte: Ich habe mich schon
darum gekmmert. Die Menschen werden eine Religion daraus machen.1
Der groe Historiker Toynbee behauptet, dass die Religion, mit der man aufwchst, so tief im eigenen Wesen verwurzelt ist,
dass praktisch niemand in der Lage ist, ber die eigene Religion und die des Nachbarn zu urteilen.2 Seine ernchternde Schlussfolgerung ist, dass es der Geburtsort ist,
der ber die berzeugungen entscheidet. Die meisten Menschen halten ihre eigene Religion fr wahr.
Warum sollte man sonst berhaupt glauben? Unglcklicherweise halten viele ihre eigene Religion auch fr die einzige wahre
Religion, und dies ist die Ursache fr viele Probleme auf der Welt. Wie die Geschichte zeigt, werden achtzig bis neunzig Prozent der Kriege aus religiser oder politischer berzeugung gefhrt. Ein Blick in die Zeitung gengt um festzustellen,
dass sich unsere Spezies nicht sehr viel weiter entwickelt hat. Lediglich unsere Waffen sind raffinierter geworden.
Auf persnlicher Ebene ist das Schlsselwort in diesem Zusammenhang Respekt. Respekt fr den anderen und seine berzeugungen kann uns einander nher
bringen solange kein Schaden entsteht, so das Credo der modernen Wicca-Bewegung. Ein Ausgangspunkt fr Respekt kann darin bestehen, sich fr den
Glauben des anderen zu interessieren. Wir knnen nur hoffen, dass dieses Buch zu einem solchen Interesse beitragen kann und zu einem tieferen Verstndnis sowie der Erkenntnis fhrt, dass es letztlich nur eine Quelle gibt, eine Einheit hinter
der augenscheinlichen Vielfalt, die wir in unserer Welt wahrnehmen, fhlen und erfahren. Dem Berg ist es egal, welchen Aufstieg wir whlen. Vom Gipfel aus kann
man die Einheit hinter allem klar sehen, so haben uns Mystiker aller Zeiten und Kulturen schon immer gesagt.
Es bleibt die Tatsache, dass wir zu viele mystische Aussagen haben, die stimmig sind, eindeutig einem gesunden Geist entspringen, von
wirklichen Erfahrungen (keinen Halluzinationen) berichten und auch nicht einzelne Abweichung eines Individuums darstellen. Das bedeutet, dass wir mit einem Wahrheitsanspruch zu tun haben, angesichts dessen
die bloe gelehrte Wissensanhufung objektiver Tatsachen nichts als einen Fluchtmechanismus darstellt.3
1 Frei nach Huston Smith: The Worlds Religions, HarperCollins, 1991, Vorwort zur zweiten Auflage. 2 Zitiert nach Geoffrey Parrinder in Comparative Religion, London, 1976, S.56 3 Kees Bolle, zitiert in: Guy L. Beck, Sonic Theology, Hinduism and Sacred Sound. University of South Carolina Press 1993, S.10
Mit den Worten Hazrat Inayat Khans und kommentiert von seinem Schler Samuel
Lewis:
Wrden die Menschen doch nur ihre eigene Religion kennen, wie tolerant wrden sie werden und wie frei von Missgunst gegenber der Religion anderer!
Was ist dieses Kennen der Religion? In seiner vollen Bedeutung ist es nichts anderes als Gott zu kennen. Ohne Gott zu kennen, kann es kein
Kennen der Religion geben. Es mag dann einen Glauben an die Religion geben, aber das ist keine Kenntnis der Religion. Bevor es keine persnliche Erfahrung und Berhrung gegeben hat, bei der der Verstand
den tieferen Sinn erfasst hat, kann nicht von Kenntnis gesprochen werden. Was ein anderer gelernt hat, ist nicht die eigene Kenntnis. Doch
wenn es zum Bestandteil des Lebens geworden ist, dann ist es das eigene Kennen. Wie bringt diese Kenntnis von Gott nun Toleranz? Sie macht tolerant,
indem sie bewirkt, dass wir alles sehen und kennen. Wenn sie nicht bewirkt, dass wir alles sehen und kennen, dann ist sie nicht die Kenntnis
von Gott. Der Gott der volkstmlichen Religion ist der Name, der dem menschlichen Gedanken-Konzept des Gttlichen gegeben wurde, aber
dieses menschliche Gedanken-Konzept ist nicht die Wirklichkeit. Wenn man die Wirklichkeit erfasst, bewirkt das einen Zustand von
allumfassender Wohlttigkeit und Erbarmen gegenber allen Wesen. Aus diesem Grund hat Allah die Namen Er-Rahman, Er-Rahim, unendliches Erbarmen und unendliches Mitgefhl.
Die Schale des Saki, 8. Januar
Danksagungen Vor etwa fnfundzwanzig Jahren nahmen meine Partnerin Arinne und ich an einem niederlndischen Training fr die sogenannten Tnze des Universellen
Friedens teil, einer Form von spirituellem Kreistanz, bei dem Mantren und heilige Stze aus der ganzen Welt gesungen werden. Ein Teil der Ausbildung bestand
darin, etwas ber die wichtigsten spirituellen Traditionen zu schreiben. Spter, als wir selbst Trainingskurse anboten, bildeten diese Texte erweitert durch Artikel,
die ich als Journalist fr verschiedene spirituelle Zeitschriften geschrieben hatte - die Grundlage fr das Curriculum, das wir an unsere Schler aushndigten. Unser Studium der groen spirituellen Traditionen endete hier jedoch nicht. Wir
tauchten tiefer ein in den Brunnen des Universellen Sufismus von Hazrat Inayat Khan und Samuel L. Lewis. Wir tranken aus dem Brunnen der stlichen Sufis des
Goldenen Zeitalters. Wir gehrten zu den niederlndischen Freunden der Schpfungsspiritualitt und studierten mit unseren Lehrern. Manche von ihnen offiziell, andere informell, manche nur vorbergehend. Einige aufzuzhlen wrde
nur bedeuten, viele zu vergessen. Als Schriftsteller hatte ich das Glck, zum Lebensunterhalt unserer Familie
beitragen zu knnen, indem ich Artikel ber die spirituelle Seite der Religion schrieb und so mein Verstndnis vertiefen konnte. Da unsere Tochter in Indien lebt, knnen wir das indische Familienleben aus erster Hand erfahren, und dadurch
ist unser Interesse am Hinduismus neu geweckt und vertieft worden. Unsere Dankbarkeit gilt all diesen Menschen, die unseren Weg gekreuzt und uns
wissentlich oder unwissentlich inspiriert haben.
Wir mchten auch Regina Keespe und Hans-Peter Baum danken, die mit liebevoller
Sorgfalt und Kompetenz die englische V