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Einkommen, Nachfrage, Produktion und Konsum des privaten Haushalts in der Volkswirtschaft by Hildegard Fürst Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 18, H. 1 (1957/58), pp. 171-172 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909187 . Accessed: 09/06/2014 16:59 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.77.52 on Mon, 9 Jun 2014 16:59:09 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Einkommen, Nachfrage, Produktion und Konsum des privaten Haushalts in der Volkswirtschaftby Hildegard Fürst

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Einkommen, Nachfrage, Produktion und Konsum des privaten Haushalts in derVolkswirtschaft by Hildegard FürstReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 18, H. 1 (1957/58), pp. 171-172Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909187 .

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Besprechungen 171

Schritt aus der empirischen Untersuchung in die empirische Forschung tut. Damit kommt sie zwar notwendigerweise in einen mitunter zum Konflikt gesteigerten Kon- takt mit den Modellen, mit denen die rein theoretische Forschung zu arbeiten ge- wohnt ist; nicht nur in dem Fall, in dem ein diesbezüglicher Unterschied unmittelbar ausgesprochen wird (Kapitalkoeffizient und Kapitaleinsatzziffer, S. 42/43), sondern auch in anderen Fällen (Begriff des Multiplikators, S. 33/34, der primären und se- kundären Antriebskräfte, daselbst) bedürfte das der näheren Erläuterung. Aber natürlich liegt gerade in diesen Kontaktpunkten der Wert der Schrift : Sie verifiziert theoretische Vorstellungen und kommt damit zu Bestätigungen wie Überraschungen. Bestätigungen über den Wiederingangsetzungscharakter der Entwicklung in den ersten Nachkriegsjahren (wobei, höchst erfreulich, der Rückgriff auf ein Normaljahr abgelehnt und der Begriff der Normalstruktur vermieden wird) ; über die Stärke des Exports und danach der Inlandsinvestitionen als Antriebskräfte der weiteren Ent- wicklung; über Entwicklung von Beschäftigung und Produktivität. Eine Über- raschung - oder besser: eine teilweise Widerlegung einer Legende - z. B. im Exkurs, daß zwar die Zusammenhänge von Preis- und Produktionsrückschlägen nicht ein- deutig sind, daß aber die Preisflexibilität, und zwar auch nach unten, wesentlich stärker war als oft gedacht und in recht engem Zusammenhang mit der Produktions- flexibilität stand (also jedenfalls: stehen kann).

Gegenüber all diesen Ausführungen fällt zwar der Schlußteil - der gar nicht, wie es die Überschrift verspricht, wirtschaftspolitische Schlußfolgerungen, sondern einige schwache Ansätze zu Prognosen enthält - stark ab. Aber das tut dem eindeu- tigen wert aer öcnriit Keinen ADDrucn menr. Helmut Meinhold

Hildegard Fürst: Einkommen, Nachfrage, Produktion und Konsum des priva- ten Haushalts in der Volkswirtschaft. Stuttgart-Köln 1956. Verlag W. Kohlhammer. 96 Seiten. Wer es unternimmt, eine Schrift wie die vorliegende zu rezensieren, befindet sich

in einer peinlichen Lage : Auf der einen Seite würde eine ausführliche kritische Aus- einandersetzung mit ihr einen Besprechungsaufsatz von einigen Dutzend Seiten er- fordern, um im einzelnen belegen zu können, welche fundamentalen Mängel sie im einzelnen wie im ganzen, im Materiellen wie im Formalen aufweist; auf der anderen Seite vermag die Qualität der Abhandlung einen solchen Arbeitsaufwand in keiner Weise zu rechtfertigen.

Der Verfasserin ist die Rückbesinnung der Nationalökonomie auf ihre theoreti- schen Aufgaben, eine Rückbesinnung, die vor etwa drei Jahrzehnten in den angel- sächsischen und skandinavischen Ländern ihren Anfang nahm und mit Eucken, Stackeiberg, Schneider und Preiser dann auch in Deutschland eine ebenso notwendige wie fruchtbare Neuorientierung der Forschung mit sich brachte, offensichtlich unbe- kannt geblieben. Ihre Arbeit hätte im wesentlichen zu Beginn dieses Jahrhunderts geschrieben werden können. Zwar werden Zwiedineck, Keynes und Schneider gele- gentlich zitiert, in der Hauptsache aber steht die Verfasserin dort, wo vor einem Menschenalter etwa K. Diehl gestanden hat. Es ist alles andere denn Zufall, daß H. Für st Diehls Einkommensbegriff übernimmt, und zwar mit der Begründung, bei diesem stehe „das Wesentliche ... im Mittelpunkt: Einkommen ist eine Güter- menge" (S. 17). In der Tat sind „wirkliches Einkommen" nach Ansicht der Ver- fasserin „nur die Güter, über die der Haushalt zum Konsum verfügen kann, auch dann, wenn das Einkommen ... in Geld gezahlt wird" (S. 12). Wie unter solchen Umständen Investitionen erfolgen können, bleibt das Geheimnis der Verfasserin.

Das Hauptmotiv, das H. Fürst zu ihrem Einkommenskonzept veranlaßt haben dürfte, ist wohl darin zu erblicken, daß sie nicht nur die üblicherweise als solche auf- gefaßten Arbeits-, Kapitaleinkünfte usw., die auf dem Markt entstehen, sondern auch den Wert aller möglichen Leistungen, die im Haushalt vollzogen werden, als Einkommen, und zwar als originäre Einkommen, betrachtet wissen will (S. 20 ff. u. passim). Diese Auffassung führt dann dazu, daß aufgrund höchst problematischer Schätzungen die Wertschöpfung der privaten Haushalte auf einen Betrag veran-

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schlagt wird, der nur unwesentlich hinter der Wertschöpfung der Industrie zurück- bleibt (S. 87). Die Problematik, die hier gegeben ist, hätte sauber und klar erfaßt werden können, wenn der Verfasserin Begriff und Wesen des „imputed income" be- kannt gewesen wären. Aber weder die Untersuchungen von Pigou und D. Marsh noch die verschiedenen Abhandlungen, die über die einschlägigen Fragen in deut- scher Sprache (etwa im „Weltwirtschaftlichen Archiv") publiziert worden sind, haben irgendwelche Berücksichtigung gefunden. Das gleiche gilt von den neueren empirischen Untersuchungen, etwa denen Duesenberrys oder dem Oxford Survey; deren Kenntnis hätte die Verfasserin davor bewahrt, sich über den Mangel an stati- stisch-empirischem Material zu beklagen (z. B. S. 40), der faktisch nicht allgemein, wenn auch vielfach leider in bezug auf deutsche Verhältnisse besteht. Es genügt auch nicht zu sagen (S. 55), „die vielen Einzeluntersuchungen über die Lebensver- hältnisse und Verbrauchsgewohnheiten" sollten „nicht unerwähnt" bleiben, und in diesem Zusammenhang einen Hinweis auf das Literaturverzeichnis Teil B zu geben, wenn die darin aufgeführten Werke in der Arbeit nicht ausgewertet werden und im übrigen unter ihnen so bekannte und wichtige Untersuchungen wie etwa diejenige W. Oerloffs über „Regelmäßigkeiten und Wandlungen des Verbrauchs in der häus- lichen Wirtschaft" in der ¿izek-Featgabe (1936) und die Workings über „Statistical laws of family expenditure" im Journ. of the Amer. Stat. Assoc. (1943) fehlen. Zum Literaturverzeichnis ist im übrigen noch kritisch zu bemerken, daß es eine Reihe von unverzeihlichen Unkorrektheiten enthält. So wird Schelshy alsSchelzky zitiert, Friedrich Zahn als Fritz Zahn, bei Beiträgen zu den bekannten Sammelwerken fehlt die Bandangabe, und selbst der Titel von Adam Smith' altehrwürdigem Hauptwerk ist falsch wiedergegeben (es fehlt das „the", und statt Erscheinungsort und -jähr heißt es schlicht, ohne Zahl, „Auflage").

Abschließend sei noch folgender Punkt hervorgehoben : Das Hauptanliegen der Verfasserin war offensichtlich, sämtliche Vorgänge innerhalb der Haushalts wirtschaft als Elemente des gesellschaftlichen Produktionsprozesses zu erweisen (daher auch etwa die Kritik an Schneider, S. 10). Als Konsequenz dieses Bestrebens wird nicht nur, wie erwähnt, von „originärem Einkommen" der Hausfrau gesprochen, sondern auch von deren (allerdings in Anführungszeichen gesetzten) „unternehmerischer Leistung" durch „Kombination von Produktionsfaktoren" (S. 24). Eine solche Kon- zeption aber führt, wie mir scheint, zu einer heillosen Verwirrung der Begriffe, und diese Verwirrung wird um so größer, als es der Verfasserin nicht gelungen ist, den von ihr akzeptierten Haushaltsbegriff einigermaßen klar herauszuarbeiten; als eine Be- griffsbestimmung kann man jedenfalls die Ausführungen auf S. 79 nicht anerkennen, ganz abgesehen von der Problematik der dort gegebenen Umschreibung.

Alles in allem ist die Schrift, deren anziehender Titel hohe Erwartungen er- weckt, leider nur als eine Enttäuschung zu bezeichnen. Fritz Neumark

Henry Laufenburger: Finances comparées. Etats-Unis, France, Angleterre, U.R.S.S. - Paris 1957. Recueil Sirey. 490 Seiten. Zwischen dem Erscheinen der ersten und dem der nunmehr vorliegenden dritten

Auflage des hier anzuzeigenden Werkes des Pariser Finanzwissenschafters liegt ein Jahrzehnt. In dieser verhältnismäßig kurzen Zeitspanne hat sich eine derart um- fassende, z. T. materielle, z. T. formale Umgestaltung der öffentlichen Finanzwirt- schaft in den meisten Ländern vollzogen, daß schon aus diesem Grunde die (vom Verfasser in seiner Einleitung hervorgehobene) Tatsache, daß die Neuauflage „ne ressemble plus en rien aux deux précédentes", nicht erstaunlich erscheinen kann. Bewunderung und Achtung aber verdient die Energie Laufenburgers, mit der er sich an die Aufgabe gemacht hat, das gewaltige Material so zu verarbeiten, daß der Leser einen plastischen Eindruck von der Dynamik der Finanzpolitik und den diese be- wegenden Kräften erhält.

Ähnlich wie die erste, aber etwas abweichend von der zweiten gliedert sich die neuere Auflage in drei Hauptteile.

Im ersten Hauptteil, der die Überschrift „Budget économique et financier" trägt, werden neben den mehr „klassischen" Budgetfragen ausführlich Probleme des Na-

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