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Einleitung in das Neue Testament Vorlesung im Wintersemester 2009/10 Lehrstuhl Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. Thomas Söding

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Einleitung in das Neue Testament

Vorlesung im Wintersemester 2009/10Lehrstuhl Neues TestamentKatholisch-Theologische FakultätRuhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Thomas Söding

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 2

1. Das NT – Der zweite Teil der Heiligen Schrift

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 3

1.1 Die Komposition der christlichen Bibel

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde …“Gen 1,1

„Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde …“ Offb 21,1

„Im Anfang war das Wort …“Joh 1,1

„Siehe, es war sehr gut.“ Gen 1,31

„Siehe, ich mache alles neu.“Offb 21,5

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1.2 Das AT als Vorgabe des NT

• Mt 5,17„Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, Gesetz und Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“

• 2Tim 3,16f.„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zur Lehre, zur Beweisführung, zur Zurechtweisung und zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes gerüstet sei, zu jedem guten Werk bereit.“

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1.3 Die Architektur des NT

• Gregor von Nazianz (ca. 370)– Evangelien– Apostelgeschichte– Apostelbriefe

PaulusJakobusPetrusJohannesJudas

• Athanasius (367)– Evangelien– Apostelgeschichte– Katholische Briefe

Jakobus – Petrus – Johannes - Judas (?)

– Paulusbriefe– Johannesoffenbarung

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1.4 Kriterien der Kanonisierung

• Vinzenz von Lérins (5. Jh. n. Chr.) In eben jener katholischen Kirche selbst ist mit größter Sorgfalt dafür zu sorgen, dass wir halten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde. Denn das ist wirklich und wahrhaft katholisch, was, wie der Name und Grund der Sache erklären, alle insgesamt umfasst.

• Katholizität• Orthodoxie• Apostolizität

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

• Lk 2,1-5 1Es geschah aber in jenen Tagen, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis aufzuschreiben. 2Dieser Zensus war der erste, er geschah, als Quirinius über Syrien herrschte. 3Und alle gingen, sich aufschreiben zu lassen, ein jeder in seine Heimatstadt. 4Da ging auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5um sich einzutragen mit Maria, seiner Angetrauten; die war schwanger.

• Lk 3,1ff. 1Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pilatus Judäa beherrschte und Vierfürst von Galiläa Herodes war, Philippus aber, sein Bruder, Vierfürst von Ituräa und Trachonitis und Lysanias Vierfürst von Abilene, 2unter den Hohenpriestern Hannas und Kaiaphas geschah das Wort des Herrn zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste, 3und er kam in die ganze Jordangegend und verkündete die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden.

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 9

2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Augustus, Vatikanische Museen

Tiberius, Ara Pacis, Rom

Nero, Glyptothek München

Vespasian, Puschkin Museum, Moskau

Titus, Glyptothek München

Augustus 31 v. Chr. – 14 n. Chr. Tiberius 14-37 n. Chr.Nero 54-68 n. Chr. Vespasian 68-78 n. Chr.Titus 78-81 n. Chr.

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Das Imperium Romanum

im 1. Jh. n. Chr.

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Die Missionsreisen des Apostels Paulus

und die Ausbreitung des Christentums

im 1. Jh.

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Verwurzelung im Judentum• Gal 4,4ff.

4Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und gestellt unter das Gesetz, 5damit er die unter dem Gesetz freikaufe und wir die Sohnschaft erlangen. 6Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsre Herzen, der ruft: „Abba, Vater.“

• Phil 3,5„… der ich am achten Tag beschnitten wurde, aus dem Volk Israel bin, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz Pharisäer, … “

• 2Kor 11,22f.Hebräer sind sie? Ich auch. Israeliten sind sie? Ich auch. Same Abrahams sind sie? Ich auch.Diener Christi sind sie? Ich rede unvernünftig: Ich mehr!

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Öffnung für den Hellenismus• Apg 16,8f.

8So durchwanderten sie Mysien und kamen nach Troas hinab. 9Und in einem Gesicht sah Paulus des Nachts einen Mann aus Mazedonien stehen, der ihn bat: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“

• Apg 17,17f.17So redete er in der Synagoge mit den Juden und Gottesfürchtigen, und auf dem Markt sprach er täglich mit denen, die da waren. 18Einige Philosophen aber, von den Epikureern und Stoikern, diskutierten mit ihm, und manche sagten: „Was will denn dieser Schwätzer?“ Andere aber: „Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein.“Er verkündete nämlich Jesus und die Auferstehung.

Sanzio Raffael Paulus in Athen

1515 Tempera auf Papier, montiert auf Leinwand

390 440 cm Victoria and Albert Museum London

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 14

2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Bejahung Israels• Lk 2,38

In jener Stunde trat Hanna auf und lobte Gott und redete über Jesus zu allen, die auf die Erlösung Israels wartete.

Vielsprachigkeit• Apg 2,9-11

„Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die hier weilenden Römer, Juden und Proselyten, Kreter und Araber – wir hören sie in unseren Muttersprachen die Großtaten Gottes verkünden.“

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Diasporajudentum• Apg 22,3

„Ich bin ein jüdischer Mensch, geboren in Tarsus in Kilikien, aufgewachsen aber in dieser Stadt, zu Füßen des Gamaliël mit aller Sorgfalt unterwiesen im väterlichen Gesetz, ein Eiferer für Gott, ….“

Galiläa und Judäa mit Jerusalem• Joh 4,45

Als er nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er am Fest in Jerusalem getan hatte; denn auch sie waren auf dem Fest gewesen.

Soziale Strukturen • Mk 12,41f.

Jesus saß dem Opferstock gegenüber und beobachtete, wie das Volk Geld einwarf. Viele Reiche gaben viel. Es kam aber eine arme Witwe und warf zwei Lepta, das ist ein Kodrantes. Da rief Jesus seine Jünger und sagte: „Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten geworfen als alle anderen.“

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Jüdische StrömungenSadduzäer und Pharisäer• Apg 22,8

Die Sadduzäer sagen, es gäbe keine Auferstehung der Toten und weder Engel noch den Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.

Zeloten• Apg 5,36

„Vor einiger Zeit trat Theudas auf und behauptete, jemand zu sein; ihm schloss sich eine Anzahl Männer an, etwa vierhundert. Doch er wurde beseitigt, und alle, die ihm vertraut hatten, wurden aufgelöst und zunichte gemacht.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 17

2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Tempel• Mk 13,1f.

Als er aus dem Tempel ging, sagte einer seiner Jünger: „Meister, sieh, was für Steine und welch ein Bau!“

Synagoge• Lk 4,16

Und er kam nach Nazareth, wo er aufgezogen worden war, und ging wie gewohnt am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen; und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gegeben, und er öffnete es und fand die Stelle, wo geschrieben steht: …

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2. Das Umfeld des Neuen Testaments

Hellenismus

Gymnasium Alexanders ReichBibliothek des Celsos

Theater Stadion Tempel

Ephesus

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3. Die Evangelien

Papyrus 52 (um 120)John Rylands Library Manchester

Joh 18,31-33 [Ansicht].37-38 [Rückseite]

Kaiser Augustus,

Inschrift von Priene (Kleinasien)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 20

3. Die Evangelien

• Die Inschrift von Priene:Da die Vorsehung, die alles in unserem Leben ordnet, Eifer und Ehrgeiz beweisend, das Beste für unser Leben bestimmte, sandte sie Augustus, den sie zum Heil der Menschen mit Würde erfüllte, als Heiland für uns und unsere Nachkommen, der den Kriegen ein Ende macht und alles in Ordnung bringt. Und da der Kaiser, auf Erden erschienen, die Hoffnung aller, die auf sie gebaut haben, übertraf, weil er nicht nur alle Wohltäter, die vor ihm waren, überragt, sondern auch der Nachwelt keine Aussicht hinterlässt, ihn zu übertreffen, war der Geburtstag des Gottes für die Welt der Anfang aller Dinge, die um seinetwillen Gute Nachrichten (Evangelien) sind. OGIS II 458

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 21

3. Die Evangelien

Papyrus 52 (um 120)John Rylands Library Manchester

Joh 18,31-33 [Ansicht].37-38 [Rückseite]

Joh 18,37„Du sagst, dass ich ein König bin, denn dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, um die Wahrheit zu bezeugen.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 22

3. Die Evangelien

• Mk 1,14f.Nach der Auslieferung des Johannes kam Jesus nach Galiläa und verkündete das Evangelium Gottes:„Erfüllt ist die Zeit, nahegekommen die Gottesherrschaft. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“

• 1Kor 15,1-51Ich erkläre euch, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündet habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr Stand gewonnen habt, 2durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr das Wort, das ich euch verkündet habe, festhaltet, ihr wäret denn umsonst zum Glauben gekommen. 3Denn überliefert habe ich euch als erstes, was auch ich empfangen habe:

Christus starb für unsre Sünden nach den Schriften4und ward begrabenund wurde auferweckt am dritten Tage nach den Schriften5und erschien dem Kephas, dann den Zwölfen.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 23

3. Die Evangelien

• Jes 61,1f. „1Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, 2damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste.

• Lk 4,18„18Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze 19und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe

• Lk 4,21Heute hat sich dieses Schriftwort in euren Ohren erfüllt.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 24

3. Die Evangelien

• Jes 52,7

„Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.“

• Röm 10,15Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: „Wie willkommen sind die Freudenboten , die Gutes verkünden.“

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3. Die Evangelien

Evangelium: Wort - und Buch?• Mk 1,1

Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes• Mt 1,1

Buch der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams

• Lk 1,1Nachdem es schon viele unternommen haben, eine Erzählung anzuordnen über die Ereignisse, die unter uns sich erfüllt haben, …

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3. Die Evangelien

Erinnerung• Joh 14,26

„Der Beistand (Paraklet) aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

• Joh 2,11Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

• Joh 19,35Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und wahr ist sein Zeugnis, und jener weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt.

• Joh 21,24Dies ist der Jünger, der das bezeugt und es geschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

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3. Die Evangelien

Erinnerung• Mk 14,9

„Amen, ich sage euch: Wo immer das Evangelium verkündet wird auf der ganzen Welt, wird man auch erzählen, was sie getan hat: ihr zum Gedächtnis.“

• Lk 2,19Maria aber bewahrte alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

• Mt 26,13„Amen, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium verkündet wird auf der ganzen Welt, wird man auch erzählen, was sie getan hat: ihr zum Gedächtnis.“

• Lk 2,51Seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.

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3.1 Jesus im Spiegel der Evangelien

Benozzo Gozzoli1464-1465

Fresko, Apsiskapelle Sant‘Agostino, San Gimignano

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 29

3.1 Jesus im Spiegel der Evangelien

Außerbiblische Zeugnisse • Josephus, Jüdische Altertümer (Antiquitates Judaicae) XVIII 3,3

(Testimonium Flavianum) Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Denn er war der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebendig, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen fort, die sich nach ihm nennen.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 30

3.1 Jesus im Spiegel der Evangelien

Außerbiblische Zeugnisse • Tacitus, Jahrbücher (annales) 15,44 (110-120 n. Chr.)

Daher schob Nero, um dem Gerede ein Ende zu machen, andere als Schuldige vor und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen, die, wegen ihrer Schandtaten verhasst, vom Volk ‚Chrestianer‘ genannt wurden. Der Mann, von dem sich dieser Name ableitet, Christus, war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden (Christus Tiberio imperiante per procuratorem Pontium Pilatum supplicio adfectus erat); doch für den Augenblick unterdrückt, brach der verhängnisvolle Aberglaube schnell wieder aus, nicht nur in Judäa, dem Ursprungsland dieses Übels, sondern auch in Rom, wo aus der ganzen Welt alle Greuel und Scheußlichkeiten zusammenkommen und gefeiert werden.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 31

3.1 Jesus im Spiegel der Evangelien

Außerbiblische Zeugnisse • Sueton, Claudius XXV (um 120)

Die Juden vertrieb er aus Rom, weil sie, von Chrestus aufgehetzt, fortwährend Unruhe stifteten.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 32

3.1 Jesus im Spiegel der Evangelien

Jesus im Koran• Sure 2,71

Und Wir ließen Jesus, dem Sohn Marias, die deutlichsten Zeichen zukommen und stärkten ihn mit dem Geist der Heiligkeit.

• Sure 61,4Und als Jesus, der Sohn Marias sagte: O Kinder Israels, ich bin der Gesandte Gottes an euch, um euch zu bestätigen, was von der Tora vor mir vorhanden war, und einen Gesandten zu verkünden, der nach mir kommt, sein Name ist Ahmad (der Hochgelobte).“ Als er nun mit den deutlichsten Zeichen zu ihnen kam, sagten sie: „Das ist eine offenkundige Zauberei“.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 33

3.1 Jesus im Spiegel der Evangelien

Sammlung und Selektion• Lk 1,1-4

Da es schon viele unternommen haben, eine Erzählung abzufassen über die Ereignisse, die unter uns sich erfüllt haben, wie sie uns die überliefert haben, die Augenzeugen und Diener des Wortes geworden waren, schien es auch mir gut, allem von Anfang an genau nachzugehen, um es dir richtig aufschreiben, lieber Theophilus, damit du die Zuverlässigkeit der Worte erkennst, in denen du unterwiesen bist.

• Joh 20,30f.„Noch viele andere Zeichen hat Jesus gesetzt, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und damit die Glaubenden das Leben haben in seinem Namen.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 34

3.2 Kanonische und apokryphe Evangelien

Apokryphe Evangelien• Thomasevangelium, Logion 1

Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige sagte, und die Didymus Judas Thomas aufgeschrieben hat.Und er sagte: „Wer den Sinn dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.“

• Thomasevangelium Logion 77Jesus sagte: „Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All. Das All ist aus mir hervorgegangen, das All ist zu mir gelangt. Spaltet das Holz – ich bin das HolzHebt einen Stein auf – und ihr werdet mich finden.“

NHC II,2 p. 32,10Schneemelcher, Apokryphen I 98

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 35

3.2 Kanonische und apokryphe Evangelien

Apokryphe Evangelien• Hebräerevangelium

„Es geschah aber, als der Herr aus dem Wasser heraufgestiegen war, stieg die ganze Quelle des Heiligen Geistes auf ihn herab und ruhte auf ihm und sprach zu ihm: „Mein Sohn, in allen Propheten erwartete ich dich, dass du kämest und ich in dir ruhte. Denn du bist meine Ruhe, du bist mein erstgeborener Sohn, der du herrschest in Ewigkeit.“

(nach Hieronymus, Jesaja-Kommentar IV zu Jes 11,2)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 36

3.2 Kanonische und apokryphe Evangelien

Öffentliche Verkündigung• Joh 18,20

„Ich habe öffentlich vor der Welt gesprochen,und allezeit habe ich gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen,und im Geheimen habe ich nichts gelehrt.“

• Mk 4,33f.In vielen solchen Gleichnissen lehrte er sie, wie sie es verstehen konnten und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen; allein aber legte er seinen Jüngern alles aus.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 37

3.3 Die synoptische Frage

Matthäusevangelium

Markus-evangelium

Redenquelle

Sondergut

Mündliche Überlieferung

Lukasevangelium

Sondergut

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3.4 Die johanneische Frage

Matthäus

Markus

Lukas

Johannes

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 39

3.5 Das Markusevangelium

Fra Angelico, Petrus predigt in Anwesenheit von Markus, ca. 1433, Tempera auf Holz, 35 x 56 cm, Museo di San Marco, Firenze

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 40

3.5 Das Markusevangelium

• ÜberschriftEvangelium nach Markus

• Mk 1,1Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes

• 1Petr 5,13Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein Sohn Markus.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 41

3.5 Das Markusevangelium

• Mk 7,1-231Es kamen die Pharisäer und einige der Schriftgelehrten aus Jerusalem bei ihm zusammen ; 2und als sie sahen, dass einige seiner Jünger mit unreinen (heißt: ungewaschenen) Händen das Brot aßen

(3denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie nicht mit einer Handvoll Wasser ihre Fäuste gewaschen haben, die Überlieferung der Ältesten festhaltend, 4wie sie auch, vom Markt kommend, nichts, ohne es zu reinigen, essen und vieles, was überliefert ist, festhalten, wie Becher und Krüge und Töpfe zu waschen ),

fragten sie ihn: „5Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferungen der Alten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 42

3.4 Das Markusevangelium

• Mk 131Und als er aus dem Tempel ging, sagte ihm einer seiner Jünger: „Lehrer, sieh diese Steine! Was für Bauten!“ 2Da sagte ihm Jesus: „Du siehst dieses große Bauwerk? Hier bleibt kein Stein auf dem anderen; alles wird niedergerissen.“3Und als sie auf dem Ölberg dem Tempel gegenüber saßen, fragten ihn, als sie allein waren, Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: „4Sag uns: Wann wird das passieren? Und was wird das Zeichen sein, dass dies alles zu Ende gehen wird?“5Jesus sagte: „Seht zu, dass euch niemand irreführt ….14Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sein darf“ – wer es liest, verstehe! –, dann soll in die Berge fliehen, wer in Judäa ist …“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 43

3.4 Das Markusevangelium

• Mk 167Geht und sagt‘s seinen Jüngern und Petrus: ‚Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen‘.“ .“8Und sie gingen hinaus und flohen vom Grab; denn Furcht und Zittern hatte sie ergriffen; und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich sehr. [Alles aber verkündeten sie kurz denen um Petrus. Danach aber sandte Jesus selbst durch sie vom Osten bis zum Westen seine heilige und unvergängliche Botschaft vom ewigen Heil aus. Amen.]9Auferstanden, erschien er früh am ersten Wochentag zuerst Maria Magdalena, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte (vgl. Joh 20); … 12Danach erschien er zweien von ihnen, die aufs Land gingen, unterwegs in anderer Gestalt; … (vgl. Lk 24). 14 Danach erschien er den Elf bei Tisch … 15und sagte ihnen: „Geht in alle Welt; verkündet das Evangelium jedem Geschöpf! 16Wer glaubt und sich taufen lässt wird gerettet; wer nicht glaubt, wird gerichtet (vgl. Mt 28)“ …

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 44

3.5 Das Markusevangelium

Vollmacht• Mk 1,21-28

21Und sie gingen nach Kapharnaum; und sofort ging er am Sabbat in die Synagoge und lehrte; 22und sie waren außer sich über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Macht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.

Ohnmacht• Mk 14,35

34Er sprach zu ihnen: „Meine Seele ist zu Tode betrübt (Ps 42,6.12). Bleibt hier und wacht mit mir!“ 35Er ging ein wenig fort, warf sich auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, diese Stunde an ihm vorüberginge, 36und sagte: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht, was ich will, sondern was du willst!“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 45

3.5 Das Markusevangelium

• Mk 827Jesus und seine Jünger kamen in die Gegend von Caesarea Philippi. Und auf dem Weg fragte er seine Jünger: „Für wen halten die Leute mich?“ 28Sie aber antworteten: „Für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für einen der Propheten.“29Da fragte er sie: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“Da antwortete Petrus und sagt ihm: „Du bist der Christus“. 30Und er verbot ihnen, irgendetwas etwas über ihn zu sagen 31und begann, sie zu lehren: „Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.“ 32Und frei heraus sprach er dieses Wort. Da nahm ihn Petrus beiseite und versuchte, ihm das zu verbieten. 33Er aber wandte sich um und sah seine Jünger und verbot Petrus das und sagte: „Weg, hinter mich, Satan, denn du denkst nicht, was Gottes, sondern was der Menschen ist.“ 34Und er rief das Volk mit den Jüngern zusammen und sagte ihnen: „Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.

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3.5 Das Markusevangelium

Jesus Christus, Sohn Gottes• Mk 1,11

„Du bist mein geliebter Sohn (vgl. Ps 2,7), an dir habe ich Gefallen gefunden (vgl. Jes 42,1).“

• Mk 9,7„Dies ist mein geliebter Sohn (vgl. Ps 2,7), auf ihn sollt ihr hören (vgl. Dtn 18,15)!“

• Mk 15,39„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“

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3.5 Das Markusevangelium

Glaube und Nachfolge• Mk 1,15

„Die Zeit ist erfüllt, die Gottesherrschaft nahegekommen.Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

• Mk 1,17„Kommt, mir nach, ich werde euch zu Menschenfischern machen.“

• Mk 8,34„Wer wir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und gehe mir nach.“

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3.6 Das Matthäusevangelium

Miniatur, 1235-40, Pergament, 33,5 cm x 25 cm

Städtische Sammlung, Rathaus Goslar

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3.6 Das Matthäusevangelium

Die Reden Jesu im Matthäusevangelium• Mt 5-7 Bergpredigt

Jüngerschaft• Mt 10 Aussendung Mission• Mt 13 Gleichnisse Reaktionen• Mt 18 Bruderschaft

Miteinander• Mt 23-25 Endzeit Hoffnung

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3.6 Das Matthäusevangelium

• Mt 1,1„Buch der Geschichte Jesu Christi,des Sohnes Davids,des Sohnes Abrahams.“

Bi,bloj gene,sewj VIhsou/ Cristou/ ui`ou/ Daui.d ui`ou/ VAbraa,mÅ

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3.6 Das Matthäusevangelium

• Mt 9,11f.11Die Pharisäer

sagten seinen Jüngern: „Weshalb isst euer Lehrer Zöllnern und Sündern?“ 12Er aber hörte es und sagte: „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Geht hin und lernt, was das bedeutet: ‚Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer‘ (Hos 6,6); denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.“

• Mk 2,16f. 16Die Schriftgelehrten der Pharisäer sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, und sagten zu seinen Jüngern: „Er isst mit Zöllnern und Sündern!“ 17Jesus aber hörte es und sagte ihnen: „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.

Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 52

3.6 Das Matthäusevangelium

• Mt 1,22f.Dies ist geschehen, damit erfüllt werde, was Gott durch den Propheten gesprochen hat, der sagt: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen nennen: Immanuel“, das heißt übersetzt: Gott mit uns (Jes 7,14).

• Mt 3,17„Es geziemt uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“

• Mt 5,17-2017„Meint nicht, ich sei gekommen, Gesetz und Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18Denn, Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen vom Gesetz vergehen, bis all das geschieht. 19Wer also auflöst auch nur eines der letzten dieser Gebote und die Menschen so lehrt, wird der Letzte genannt werden im Reich der Himmel. Wer es aber tut und lehrt, wird groß genannt werden im Reich der Himmel. 20Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht überfließend größer ist als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen.

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3.6 Das Matthäusevangelium

• Mt 10,5f„Geht nicht fort auf den Weg der Heiden und kehrt in eine Stadt der Samariter nicht ein; geht besser zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“

• Mt 15,24„Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.“

• Mt 28,19f„Geht und macht alle Völker zu Jüngern,indem ihr sie tauft …und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“

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3.6 Das Matthäusevangelium

• Mt 7,12 „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, tut auch ihr ihnen. Denn dies ist das Gesetz und die Propheten.“

• Mt 22,36-40„36Welches Gebot ist groß im Gesetz?“„37‚Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, …‘ (Dtn 6,5). 38Das ist das große und das erste Gebot. 39Ein zweites ist ihm gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘ (Lev 19,18). 40An diesen beiden Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.“

• Mt 23,23„Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man soll das eine tun, ohne das andere zu lassen.“

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3.7 Das Lukasevangelium

• Lk 1,1-41Da es schon viele unternommen haben, eine Erzählung abzufassen über die Ereignisse, die unter uns sich erfüllt haben, 2wie sie uns die überliefert haben, die von Anbeginn Augenzeugen und Diener des Wortes geworden waren, 3schien es auch mir gut, allem von Anfang an genau nachzugehen, um es dir richtig aufschreiben, bester Theophilus, 4damit du die Zuverlässigkeit der Worte erkennst, in denen du unterwiesen bist.

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3.7 Das Lukasevangelium

Stationen der 2. und 3. MissionsreiseApg 15,36-41 Syrien und KilikienApg 16,1-5 LykaonienApg 16,6-10 Asien und TroasApg 16,11-40 PhilippiApg 17,1-15 Thessalonich und BeröaApg 17,16-24 AthenApg 18,1-17 KorinthApg 18,18-22 Ephesus und AntiochiaApg 18,23 Galatien und PhrygienApg 18,24-19,40 EphesusApg 20,1-6 MazedonienApg 20,7-12 TroasApg 20,13-38 MiletApg 21,1-17 Caesarea und Jerusalem

Wir-Passagen

Apg 16,10 [Troas] –16,17 [Philippi]

Apg 20,6 [Philippi] –

Apg 28,17 [Jerusalem]

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3.7 Das Lukasevangelium

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 58

3.7 Das Lukasevangelium

EvangeliumLk 23 PassionsgeschichteLk 24,1-2 Das leere GrabLk 24,13-35 Die EmmausjüngerLk 24,36-48 JüngererscheinungenLk 24,49 GeistverheißungLk 24,50f. HimmelfahrtLk 24,52 Rückkehr nach Jerusalem

Nachwahl des MatthiasPfingsten

Apostelgeschichte

Apg 1,2-7Apg 1,8Apg 1,9ff. Apg 1,12ff.Apg 1,15-26Apg 2

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 59

3.7 Das Lukasevangelium

• Lk 9,51Es geschah, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten,

da wandte er sein Gesicht auf den Weg nach Jerusalem.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 60

3.7 Das Lukasevangelium

• Lk 19,10„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, die verloren sind.“

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3.8 Das Johannesevangelium

• Joh 21,24Dies ist der Jünger, der das bezeugt und es aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

• Joh 19,35Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und jener weiß, dass er die Wahrheit sagt.

Hieronymus Bosch1480-1485, Öl auf Eiche, 74,7 x 61 cm, Musées Royaux de Beaux-Arts, Bruxelles

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 62

3.8 Das Johannesevangelium

Gaulatinis und Trachonitis

Ephesus

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 63

3.8 Das Johannesevangelium

• Joh 18,37„Du sagst, dass ich ein König bin, denn dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, um die Wahrheit zu bezeugen.“

Papyrus 52 (um 120)John Rylands Library Manchester

Joh 18,31-33 [Ansicht].37-38 [Rückseite]

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 64

3.8 Das Johannesevangelium

• Joh 20,30f.Noch viele andere Zeichen hat Jesus gesetzt, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und damit die Glaubenden das Leben haben in seinem Namen.

• Joh 14,31 – Joh 18,1„Steht auf, lasst uns gehen!“ …

• Und nachdem er dies seinen Jüngern gesagt hatte, ging er hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron; dort war ein Garten, in den er mit seinen Jüngern ging.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 65

3.8 Das Johannesevangelium

• Joh 11Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 11Er kam in das Seine,und die Seinen nahmen ihn nicht auf.12Die ihn aber aufnahmen,ihnen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden: die an seinen Namen glauben,13die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind. 14Und das Wort ist Fleisch gewordenund hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, voll Gnade und Wahrheit.15Johannes bezeugt ihn und sagt … 16Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade über Gnade

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3.8 Das Johannesevangelium

• Joh 3,16„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gegeben hat, damit alle, die glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben in seinem Namen.“

• Joh 13,34„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebt.“

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4. Die Briefe der Apostel

• Gal 2,9„Als sie die mir (Paulus) gegebene Gnade sahen,reichten Jakobus und Kephas und Johannes,die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Rechte der Gemeinschaft.“

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4.1 Paulinische und Katholische Briefe

Röm 1,7allen, die in Rom sind, den Geliebten Gottes, berufenen Heiligen

1Kor 1,2der Ekklesia Gottes in Korinth, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen mit allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, ihrem und unsrem.

2Kor 1,2der Ekklesia Gottes in Korinth, mit allen Heiligen in ganz Achaia.

Gal 1,2den Gemeinden Galatiens

Phil 1,2allen Heiligen in Philippi samt den Episkopen und Diakonen

1Thess 1,1der Ekklesia der Thessalonicher

Phlm 1dem lieben Philemon, unserem Mitarbeiter, und Aphia, der Schwester, und Archippus, unserem Mitstreiter, und der Ekklesia in deinem Haus.

• Jak 1,1an die zwölf Stämme in der Diaspora

• 1Petr 1,1 an die Auserwählten, die Fremdlinge der Diaspora von Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien

• 2Petr 1,1denen, die denselben Glauben wie wir empfangen haben durch die Gerechtigkeit, die unser Gott gibt und der Retter Jesus Christus

• Jud 1 an die Berufenen, die von Gott, dem Vater Geliebten und von Jesus Christus Gehaltenen

• 2Joh 1 an die auserwählte Herrin und ihre Kinder

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 69

4.2 Paulusbriefe

Minuskel 676, Pergament, 13. Jh. 19,6 x 15 cm, p.

250 Bibelmuseum Münster

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 70

4.3 Die Form der Briefe im Neuen Testament

Hellenistische Form

superscripto

adscriptio

salutatio

• Apg 15,23 Die Apostel und die Ältesten, die Brüder, den Brüdern in Antiochia, in Syrien und Zilizien aus den Heiden,seid gegrüßt.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 71

4.3 Die Form der Briefe im Neuen Testament

Jüdische Form

superscripto

adscriptio

salutatio

• 1Thess 1,1 Paulus, Silvanus und Timotheusan die Kirche der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade sei mit euch und Friede

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 72

4.3 Die Form der Briefe im Neuen Testament

Das Präskript des Römerbriefes

superscripto

adscriptio

salutatio

Röm 1,171Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, auserwählt fürs Evangelium Gottes, 2das er angekündigt hat durch seine Propheten in den Heiligen Schriften. 3 von seinem Sohn, geboren aus dem Samen Davids dem Fleische nach, 4erwiesen als Sohn Gottes in Macht dem Geist der Heiligkeit nach durch die Auferstehung von den Toten, Jesu Christi, unseres Herrn, 5durch den wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, um für seinen Namen alle Völker zum Gehorsam des Glaubens zu führen, 6zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus. 7an euch alle in Rom, die von Gott Geliebten, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 73

4.3 Die Form der Briefe im Neuen Testament

Prooemien• 1Thess 1,2

• 1Kor 1,4

• Phlm 4

• Phil 1,2

• Röm 1,8

• Gal 1,6

Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denkenIch danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurdeIch danke meinem Gott jedesmal, wenn ich in meinen Gebeten an dich denkeIch danke meinem Gott jedesmal, wenn ich an euch denkeZunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alleIch wundere mich,

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 74

4.3 Die Form der Briefe im Neuen Testament

Postskript• 2Kor 13,13

Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 75

4.4 Die Funktion der Briefe

• 1Kor 5,3„leiblich abwesend, geistig anwesend“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 76

4.5 Der Römerbrief

• Röm 15,15„Einen zum Teil sehr kühnen Brief habe ich euch geschrieben.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 77

2. Einleitungsfragen

Phoebe (Röm 16,1)

Paulus

Römer

Tertius (Röm 16,22)

Kommentar zum Römerbrief, Pergament, 1164, Bibliotheque Nationale, Paris

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 78

4.5 Der Römerbrief

• Röm 16,1f.„Ich empfehle euch Phoebe, unsere Schwester, die Diakon der Gemeinde von Kenchreae ist (dia,konon th/j evkklhsi,aj th/j evn Kegcreai/j), dass ihr sie aufnehmt im Herrn, würdig der Heiligen, und ihr beisteht in jeder Sache, in der sie euch braucht, denn sie vielen ein Beistand (prosta,tij) geworden, und auch mir.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 79

4.5 Der Römerbrief

• Röm 1,16f.Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der glaubt, Juden zuerst, aber auch Griechen; denn Gottes Gerechtigkeit wird in ihm offenbart, aus Glauben zum Glauben, so wie geschrieben steht: ‚Der aus Glauben Gerechte wird leben‘ (Hab 2,4).

• Röm 1,18Denn offenbart ist Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Unrecht aufhalten.

• Röm 3,21f.Jetzt aber ist ohne Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbar geworden, bezeugt von Gesetz und Propheten, die Gerechtigkeit durch den Glauben Jesu Christi für alle Glaubenden

• Röm 9,1-31Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wie mein Gewissen mir im heiligen Geist bezeugt, 2dass meine Pein groß ist und unablässig mein Herz trauert. 3Denn ich selbst wünschte, verflucht zu sein und von Christus getrennt für meine Brüder, meine Stammverwandten gemäß dem Fleisch.

• Röm 12,1f.„Ich ermahne euch durch das Erbarmen Gottes, euer Leben Gott zu weihen als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 80

4.5 Der Römerbrief

• Röm 15,18-24.18Ich wage nicht, von etwas zu reden, was nicht Christus durch mich gewirkt hat, zum Gehorsam der Völker, in Wort und Werk, 19in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes. So habe ich von Jerusalem aus und rings bis nach Illyrien das Evangelium Christi erfüllt, 20meine Ehre darein setzend, das Evangelium zu verkündigen, wo Christus ungenannt war, damit ich nicht auf eines anderen Fundament aufbaue, 21sondern wie geschrieben steht: „Denen nichts von ihm verkündet wurde, die sollen sehen, und die nichts gehört haben, sollen verstehen. 22Deshalb bin ich oft gehindert worden, zu euch zu kommen. 23Nun aber, da ich in diesen Gegenden keinen Platz mehr habe und ich schon seit vielen Jahren immer wieder zu euch kommen wollte, 24um nach Spanien zu reisen, hoffe ich, euch auf der Durchreise zu sehen, um von euch ausgerüstet zu werden, nachdem ich mich einige Zeit eurer erfreut habe.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 81

4.5 Der Römerbrief

• Röm 3,1„Was ist dann der Vorzug der Juden?“

• Röm 6,1„Sollen wir bei der Sünde bleiben, damit die Gnade überströmt?“

• Röm 6,15„Dürfen wir sündigen, weil wir nicht mehr unter dem Gesetz, sondern der Gnade stehen?“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 82

4.9 Der Erste Petrusbrief

Das Präskript • 1Petr 1,1f.

1Petrus, Apostel Jesu Christi,den Auserwählten, den Fremdlingen der Diaspora von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien 2gemäß dem Vorwissen Gottes, des Vaters, in der Heiligkeit des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Christi. Gnade sei mit euch und erfüllter Friede.

Das Postskript• 1Petr 5,12ff.

12Durch Silvanus, den treuen Bruder, wie ich denke, habe ich euch diese wenigen Worte geschrieben, um euch zu trösten und zu bezeugen, dass dies die Gnade Gottes ist, in der ihr steht.13Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und Markus, mein Sohn.14Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe!Friede euch allen, die ihr in Christus seid!

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 83

4.9 Der Erste Petrusbrief

1Petr 1,1Petrus … den Auserwählten, den Fremdlingen der Diaspora von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien

1 Petr 4,1313Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 84

4.9 Der Erste Petrusbrief

Die Situation der Gemeinde • 1Petr 4,14

Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, seid ihr selig.• 1Petr 3,19

Auch wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leiden ,müsst, seid ihr selig.

• 1Petr 4,4Das befremdet sie: dass ihr nicht mehr mit ihnen mitschwimmt im Strom ihrer Heillosigkeit; deshalb verlästern sie euch.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 85

4.9 Der Erste Petrusbrief

Der Verfasser im Licht des Präskripts„Petrus, Apostel Jesu Christi“ (1Petr 1,1)

Der Verfasser in Licht der Paraklese„Die Presbyter unter euch mahne ich, der Mit-Presbyter und Zeuge der Leiden Christi, der Teilhaber auch der kommenden Herrlichkeit, die offenbar werden wird.“ (1Petr 5,1f)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 86

4.9 Der Erste Petrusbrief

Die Ekklesiologie• 1Petr 2,4f. 9f,

4Geht zu ihm hin, dem lebendigen Stein,der zwar von den Menschen verworfen,bei Gott aber auserwählt kostbar ist

5und lasst euch wie lebendige Steine als ein geistiges Haus aufbauen:zu einer heiligen Priesterschaft,um geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen, durch Jesus Christus. …

9Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das Königshaus,die Priesterschaft,der heilige Stamm (Ex 19,6),das Volk, zu eigen erworben,

auf dass ihr die Ruhmestaten dessen verkündet,der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat;

10die ihr einst kein Volk (Hos 1,6) wart, jetzt seid ihr Volk Gottes,die ihr kein Erbarmen gefunden hattet (Hos 1,9),jetzt habt ihr Erbarmen gefunden.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 87

4.9 Der Erste Petrusbrief

Christologie1Petr 2,21-2521Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. 22Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund kein Trug gefunden ward,23er wurde geschmäht, schmähte aber nicht wider, er litt, drohte aber nicht, sondern übergab es dem gerechten Richter, 24er, der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat mit seinem Leib ans Holz, damit wir, der Sünde abgetan, der Gerechtigkeit leben, durch seine Wunden seid ihr geheilt.25Denn ihr ginget in die Irre wie Schafe, aber jetzt seid ihr bekehrt zum Hirten und Wächter eurer Seelen.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 88

4.9 Der Erste Petrusbrief

Die Berufung der Christen• 1Petr 2,12

Führt unter den Heiden einen guten Lebenswandel, damit das, weshalb sie euch schmähen, als ob ihr Böses tätet, durch gute Werke widerlegt wird, so dass sie Gott preisen werden, wenn der Tag der Heimsuchung kommt.

• 1Petr 3,9Vergeltet nicht Böses mit Bösen und Schmähung mit Schmähung, sondern segnet, weil ihr berufen seid, Segen zu erben.

• 1Petr 3,17Es ist besser, wenn Gott es will, für Gutestun zu leiden als für Übeltaten.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 89

4.9 Der Erste Petrusbrief

• 1Petr 3,15f.Seid stets bereit, jedem Rechenschaft zu geben, der euch nach dem Grund der Hoffnung fragt, die in euch ist,aber gewaltlos und respektvoll.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 90

5. Die Offenbarung des Johannes

Hieronymus Bosch, Johannes auf Patmos1504/05, Berlin, Gemäldegalerie

• Offb 1,9Ich, Johannes, euer Bruder und Leidensgenosse im Reich und in der Geduld Jesu, war auf der Insel Patmos wegen des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu. Ergriffen vom Geist am Tag des Herrn, hörte ich hinter mir eine Stimme, stark wie eine Posaune, die sagte: Was du siehst, schreibe es in ein Buch und sende es an die sieben Kirchen nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea.Nicht vor langer Zeit wurde sie geschaut, sondern beinahe noch in unseren Tagen, nämlich am Ende der Regierung Domitians.

Irenäus von Lyon, adversus haereses V 30,3(ca. 180 n.Chr.)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 91

5. Die Offenbarung des Johannes

• Offb 1,10„Schick es an die sieben Kirchen: nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 92

5. Die Offenbarung des Johannes

Die Insel Patmos

Das Johanneskloster

Die Offenbarungsgrotte

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 93

5. Die Offenbarung des Johannes

Domitian (81-96 n.Chr.)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 94

5. Die Offenbarung des Johannes

• Offb 1,1Offenbarung Jesu Christi,die Gott ihm gegeben hat,um seinen Knechten zu zeigen,was schnell geschehen muss,und die er durch seinen Engel,den er gesandt hat, seinem Knecht Johannesgezeigt hat.

VApoka,luyij VIhsou/ Cristou/h]n e;dwken auvtw/| o` qeo.j dei/xai toi/j dou,loij auvtou/ a] dei/ gene,sqai evn ta,cei( kai. evsh,manen avpostei,laj dia. tou/ avgge,lou auvtou/ tw/| dou,lw| auvtou/ VIwa,nnh|(

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 95

5. Die Offenbarung des Johannes

• Offb 21,1f.Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.Denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und die heilige Stadt, das neue Jerusalem, sah ich herabkommen aus dem Himmel von Gott, bereit als Braut, geschmückt für ihren Mann.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 96

5. Die Offenbarung des Johannes

Christus PantokratorMosaik, um 1100,

Kloster Daphni