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Gottes Gnade und Gerechtigkeit Der Römerbrief Vorlesung im Sommersemester 2009 Thomas Söding Lehrstuhl für Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät

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Gottes Gnade und Gerechtigkeit

Der RömerbriefVorlesung im Sommersemester 2009

Thomas SödingLehrstuhl für Neues TestamentKatholisch-Theologische Fakultät

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Söding, Römerbrief 2

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Gregor von Nazianz (ca. 370) Evangelien Apostelgeschichte Apostelbriefe

PaulusJakobusPetrusJohannesJudas

Athanasius (367) Evangelien Apostelgeschichte Katholische Briefe

Jakobus – Petrus – Johannes - Judas (?) Paulusbriefe Johannesoffenbarung

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Söding, Römerbrief 3

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

1Petr 5,13„12Durch Silvanus, unseren treuen Bruder, wie ich denke, habe ich euch kurz geschrieben, um euch zu trösten und zu bezeugen, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr steht. 13Es grüßt euch die Miterwähltenin Babylon, auch mein Sohn Markus.“

1Petr 1,1„Petrus, Apostel Jesu Christi, den Auserwählten, die als Fremde in der Diaspora von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien leben.“

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Söding, Römerbrief 4

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Röm 15,18-24. „… ich werde nicht wagen, etwas zu sagen, was nicht Christus gewirkt hat durch mich zum Gehorsam der Heiden, in Wort und Werk, 19in der Kraft von Wundern und Zeichen, in der Kraft des heiligen Geistes, so dass mich von Jerusalem und rings bis Illyrien erfüllt hat das Evangelium Christi, 20so wie ich meine Ehre darein gesetzt habe, zu verkündigen, wo Christus noch nicht benannt war, damit ich nicht auf eines anderen Fundament baue, 21sondern so, wie geschrieben steht: ‚Denen nichts von ihm verkündet war – die werden sehen; und die nichts gehört hatten – die werden verstehen’ (Jes 52,15). 22Deshalb bin ich auch oft gehindert worden, zu euch zu kommen; 23jetzt aber habe ich in diesen Gebieten keinen Ort mehr – aber Verlangen, zu euch zu kommen, schon seit vielen Jahren, 24wenn ich denn nach Spanien gehe. Ich hoffe nämlich, auf der Durchreise euch zu sehen und von euch dorthin vorgeschickt zu werden, wenn ich zuerst euch ein wenig genossen habe.

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Söding, Römerbrief 5

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Röm 15,14ff.„14Ich bin aber auch selbst, meine Brüder, überzeugt von euch, dass ihr voller Güte seid, erfüllt von aller Erkenntnis, fähig, einander zu ermahnen. 15Aber ich habe euch einen teilweise recht kühnen Brief geschrieben, wie um euch zu erinnern, kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, 16damit ich Diener (leitourgo.n) Jesu Christi für die Heiden sei, das Evangelium Gottes zu weihen (i`erourgou/nta), damit die Gabe (prosfora.) der Heiden wohlgefällig sei, geheiligt (h`giasme,nh) im heiligen Geist.“

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Söding, Römerbrief 6

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Röm 1,16f.„Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für alle, die glauben, Juden zuerst, dann Griechen; denn in ihm wird Gottes Gerechtigkeit offenbart, aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: ‚Wer aus Glauben gerecht ist, wird leben‘ (Hab 2,4).“

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Söding, Römerbrief 7

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Apg 18,1f.„Paulus schied aus Athen und kam nach Korinth. Dort fand er einen Juden namens Aquila, aus Pontus gebürtig, gerade aus Italien vertrieben, und Priskilla, seine Frau, weil Claudius angeordnet hatte, alle Juden aus Rom zu vertreiben.

Sueton, Claud. XXV,4„Die Juden, die - von Chrestus aufgehetzt - fortwährend Unruhe stifteten, vertrieb er aus Rom.“ (Iudaeos impulsore Chresto assidue tumultuantis Roma expulit.)

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Söding, Römerbrief 8

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Röm 14,1„Die schwach sind im Glauben, nehmt an, ohne Diskussionen um Meinungen.“

Röm 16,3.„3Grüßt Aquila und Priska, meine Mitarbeiter in Christus Jesus. … 5Grüßt meinen lieben Epainetus, die Erstlingsgabe Asiens für Christus. 6Grüßt Maria, die viel für euch gearbeitet hat. 7Grüßt Andronikus und Junia(s), meine Landsleute und Mitgefangenen, die angesehen sind unter den Apostel und sich vor mir Christen geworden sind.“

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Söding, Römerbrief 9

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Röm 13,1„Jeder Mensch ordne sich den übergeordneten Mächten unter. Denn es gibt keine Macht, nur von Gott; und Gott hat angeordnet, dass es sie gibt.“

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Söding, Römerbrief 10

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

1Thess ca. 50 1Kor Frühjahr 55 Phlm und Phil 55 2Kor 56 Gal 56 Röm 56/57

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Söding, Römerbrief 11

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Paulusbriefe 50-57Paulusschule 60-100

Markusevangelium ca. 70 Erster Petrusbrief 70-80 (oder

später) Lukasevangelium und

Apostelgeschichte ca. 80-90 Matthäusevangelium ca. 80-90 Johannesevangelium

und Johannesbriefe ca. 90-100 Johannesoffenbarung 94-96

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Söding, Römerbrief 12

1. Der Römerbrief im Kanon und in der Geschichte

Röm 1,1.3„… das Evangelium Gottes … von seinem Sohn …“

Röm 10,1„Mein Herzenswunsch und mein Gebet ist, dass sie gerettet werden.“

Röm 3,28„Der Mensch wird durch den Glauben gerecht, ohne des Gesetzes Werke.“

Christologie und Theologie

Israel und Kirche

Gnade und Gerechtigkeit

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Söding, Römerbrief 13

2. Einleitungsfragen

Phoebe (Röm 16,1)

Paulus

Römer

Tertius (Röm 16,22)

Kommentar zum Römerbrief, Pergament, 1164, Bibliotheque Nationale, Paris

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Söding, Römerbrief 14

2. Einleitungsfragen

Chester Beatty Papyrus Römerbrief

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Söding, Römerbrief 15

2. Einleitungsfragen

Röm 3,1„Was ist dann der Vorzug der Juden?“

Röm 6,1„Sollen wir bei der Sünde bleiben, damit die Gnade überströmt?“

Röm 6,15„Dürfen wir sündigen, weil wir nicht mehr unter dem Gesetz, sondern der Gnade stehen?“

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Söding, Römerbrief 16

2. Einleitungsfragen

Röm 16,1f.„Ich empfehle euch Phoebe, unsere Schwester, die Diakon der Gemeinde von Kenchreae ist (dia,konon th/j evkklhsi,aj th/j evn Kegcreai/j), dass ihr sie aufnehmt im Herrn, würdig der Heiligen, und ihr beisteht in jeder Sache, in der sie euch braucht, denn sie vielen ein Beistand (prosta,tij) geworden, und auch mir.“

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Söding, Römerbrief 17

3. Das Präskript des Römerbriefes

superscripto

adscriptio

salutatio

1Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, auserwählt fürs Evangelium Gottes, 2das er angekündigt hat durch seine Propheten in den Heiligen Schriften. 3von seinem Sohn, geboren aus dem Samen Davids dem Fleische nach,

4erwiesen als Sohn Gottes in Macht dem Geist der Heiligkeit nach durch die Auferstehung von den Toten, Jesu Christi, unseres Herrn, 5durch den wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, um für seinen Namen alle Völker zum Gehorsam des Glaubens zu führen, 6zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus. 7an euch alle in Rom, die von Gott Geliebten, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

Röm 1,1-7

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Söding, Römerbrief 18

3. Das Präskript des Römerbriefes

Röm 1,11Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel,

auserwählt fürs Evangelium Gottes,

Gal 1,15f.15Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leib erwählt und in seiner Gnade berufen hat, 16gefiel, in mir seinen Sohn zu offenbaren, damit ich ihn den Völkern verkünde, ….“

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Söding, Römerbrief 19

3. Das Präskript des Römerbriefes

3geboren als Sohn Davids gemäß dem Fleisch,4erwiesen als Sohn Gottes in Macht gemäß dem Geist der

Heiligkeit durch die Auferstehung der Toten

Antithetischer Parallelismus?Paraphrase:3zwar geboren als Sohn Davids gemäß dem Fleisch,4aber erwiesen als Sohn Gottes in Macht gemäß dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung der Toten

Synthetischer Parallelismus?Paraphrase:3zuerst geboren als Sohn Davids gemäß dem Fleisch,4dann erwiesen als Sohn Gottes in Macht gemäß dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung der Toten.

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Söding, Römerbrief 20

3. Das Präskript des Römerbriefes

Der Davidssohn ist der menschgewordene Gottessohn. Röm 1,1.3

„… ausgesondert fürs Evangelium Gottes … 3von seinem Sohn, geboren aus dem Samen Davids dem Fleische nach, 4erwiesen als Sohn Gottes in Macht dem Geist der Heiligkeit nach durch die Auferstehung von den Toten.

Der messianische Davidssohn ist der Retter Israels und der Völker. Röm 9,5

„… von ihnen stammt Christus dem Fleische nach ab …“Röm 15,8„Christus ist Diener Beschneidung geworden, für Gottes Wahrheit, um die Verheißungen der Väter zu bekräftigen.“

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Söding, Römerbrief 21

3. Das Präskript des Römerbriefes

Gal 4,4f.„Als aber die Fülle der Zeit gekommen war,sandte Gott seinen Sohn,

geboren von einer Frauund dem Gesetz unterstellt, damit er die unter dem Gesetz

erlöse und wir die Einsetzung zu

Söhnen empfingen.“

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Söding, Römerbrief 22

3. Das Präskript des Römerbriefes

Der Gottessohn ist in einzigartiger Nähe zu Gott, dem Vater. Röm 8,3: „Gott sandte seinen eigenen Sohn in der Gleichheit des Fleisches der Sünde und um der Sünde willen und verurteilte die Sünde im Fleisch.“

Der Gottessohn ist in einzigartiger Nähe zu den Menschen, den Kindern Gottes.Röm 8,29„… geprägt zu werden nach dem Bild seines Sohnes, dass er der Erstgeborene vieler Brüder sei …“

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Söding, Römerbrief 23

3. Das Präskript des Römerbriefes

3geboren als Sohn David gemäß dem Fleisch,4erwiesen als Sohn Gottes in Macht gemäß dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung der Toten

Einheitsübersetzung 1979…, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids,4 der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten

Lutherbibel 1909… , der geboren ist von dem Samen Davids nach dem Fleisch,4und kräftig erwiesen als ein Sohn Gottes nach dem Geist, der da heiligt, seit der Zeit, da er auferstanden ist von den Toten.

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Söding, Römerbrief 24

3. Das Präskript des Römerbriefes

Der Gottessohn wird Mensch als Davidssohn. Jesus gehört zu Israel und erbarmt sich

seiner. Dadurch macht er Gottes Verheißung für

alle wahr. Der Davidssohn wird auferweckt als

Gottessohn. Der Messias ist der Gottessohn, der

Gottes Allmacht hat. Der Gottessohn ist der Messias für alle.

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Söding, Römerbrief 25

4. Das Prooemium des Römerbriefes

Röm 1,8-17„8Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, weil euer Glaube in der ganzen Welt verkündet wird.9Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geiste durch das Evangelium seines Sohnes diene, 10wie ich eurer allezeit gedenke in meinen unablässigen Gebeten und bitte, es möge mir nach Gottes Willen glücken, zu euch zu kommen. 11Denn ich sehne mich danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas an geistlicher Gnadengabe mitteile, um euch zu stärken, 12das heißt aber: um mit getröstet zu werden bei euch durch den wechselseitigen Glauben, euren wie meinen. 13Ich will euch aber wissen lassen, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – aber bis jetzt zu kommen gehindert wurde – , um auch bei euch einige Frucht zu haben wie bei den übrigen Völkern. 14Griechen und Barbaren, Gebildeten und Ungebildeten bin ich es schuldig; 15so liegt mir alles daran, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden. 16Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, aber auch den Griechen; 17denn im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: ‚Wer aus Glauben gerecht ist, wird leben‘ (Hab 2,4).“

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Söding, Römerbrief 26

4. Das Prooemium des Römerbriefes

Röm 1,8„Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, weil euer Glaube verkündet wird in der ganzen Welt.“

Prw/ton me.n euvcaristw/ tw/| qew/| mou dia. VIhsou/ Cristou/ peri. pa,ntwn u`mw/n o[ti h` pi,stij u`mw/n katagge,lletai evn o[lw| tw/| ko,smw|Å

1Thess 1,2„Ich danke Gott allezeit für euch, indem ich eurer in meinen Gebeten unaufhörlich gedenke.“

1Kor 1,3„Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus.“

Gal 1,6„Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell von dem, der euch in Gnade berufen hat, habt abbringen lassen zu einem anderen Evangelium.“

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Söding, Römerbrief 27

4. Das Prooemium des Römerbriefes

Röm 1,9-15„9Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geiste durch das Evangelium seines Sohnes diene, 10wie ich eurer allezeit gedenke (mnei,an u`mw/n poiou/mai) in meinen unablässigen Gebeten und bitte, es möge mir nach Gottes Willen glücken, zu euch zu kommen. 11Denn ich sehne mich danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas an geistlicher Gnadengabe mitteile (metadw/ ca,risma u`mi/n pneumatiko.n), um euch zu stärken, 12das heißt aber: um mit getröstet zu werden bei euch durch den wechselseitigen Glauben, euren wie meinen. 13Ich will euch aber wissen lassen, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – aber bis jetzt zu kommen gehindert wurde – , um auch bei euch einige Frucht zu haben wie bei den übrigen Völkern. 14Griechen und Barbaren, Gebildeten und Ungebildeten bin ich es schuldig; 15so liegt mir alles daran, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden.“

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Söding, Römerbrief 28

4. Das Prooemium des Römerbriefes

Röm 1,14f.„14Griechen und Barbaren, Gebildeten und Ungebildeten bin ich es schuldig; 15so liegt mir alles daran, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden.“{Ellhsi,n te kai. barba,roij( sofoi/j te kai. avnoh,toij ovfeile,thj eivmi,( ou[twj to. katV evme. pro,qumon kai. u`mi/n toi/j evn ~Rw,mh| euvaggeli,sasqaiÅ

Kol 3,11„Da ist nicht Jude und Grieche, Beschneidung oder Unbeschnittenheit, Barbare, Skythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus.“

Gal 1,16„… damit ich ihn den Völkern verkünde …“

Gal 3,26ff.„Alle seid ihr durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Da gilt nicht Jude oder Grieche, Sklave oder Freier, Mann oder Frau. Denn alle seid ihr einer in Christus.“

1Kor 12,13„Denn in dem einen Geist seid ihr alle in den einen Leib getauft worden, ob Juden, ob Griechen, ob Knechte, ob Freie.“

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Söding, Römerbrief 29

4. Das Prooemium des Römerbriefes

Röm 1,16f.„16Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, aber auch den Griechen; 17denn im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: „Wer aus Glauben gerecht ist, wird leben. (Hab 2,4)“

16Ouv ga.r evpaiscu,nomai to. euvagge,lion( du,namij ga.r qeou/ evstin eivj swthri,an panti. tw/| pisteu,onti( VIoudai,w| te prw/ton kai. {EllhniÅ 17dikaiosu,nh ga.r qeou/ evn auvtw/| avpokalu,ptetai evk pi,stewj eivj pi,stin( kaqw.j ge,graptai( ~O de. di,kaioj evk pi,stewj zh,setaiÅ

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Söding, Römerbrief 30

4. Das Prooemium des Römerbriefes

Röm 1,17

~O de. di,kaioj evk pi,stewj zh,setai„Wer aus Glauben gerecht ist, wird leben.“Vg.iustus autem ex fide vivitLuther 1984„Der Gerechte wird aus Glauben leben“EÜ 1979„Der aus Glauben Gerechte wird leben.“

Hab 2,4LXX o` de. di,kaioj evk pi,stew,j mou zh,setaiMT`hy<x.yI Atn"Wma/B, qyDIc;w>Vg.iustus autem in fide sua vivetLuther 1984„Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“EÜ 1979„Der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.“

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Söding, Römerbrief 31

5. Die Sünde von Juden und Heiden (Röm 1,18 – 3,20)

Röm 1,18„Denn offenbart wird Gottes Zorn vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten.“Apokalu,ptetai ga.r ovrgh. qeou/ avpV ouvranou/ evpi. pa/san avse,beian kai. avdiki,an avnqrw,pwn tw/n th.n avlh,qeian evn avdiki,a| kateco,ntwn.

Röm 3,9„Wir haben vorher Anklage erhoben: Juden wie Griechen, alle stehen unter der Sünde.“ proh|tiasa,meqa ga.r VIoudai,ouj te kai. {Ellhnaj pa,ntaj u`fV a`marti,an ei=nai(

Röm 3,20„Mithin: Aus Werken des Gesetzes wird kein Fleisch gerechtfertigt vor ihm; denn durch das Gesetz kommt es zur Erkenntnis der Sünde.“dio,ti evx e;rgwn no,mou ouv dikaiwqh,setai pa/sa sa.rx evnw,pion auvtou/( dia. ga.r no,mou evpi,gnwsij a`marti,ajÅ

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Söding, Römerbrief 32

5. Die Sünde von Juden und Heiden (Röm 1,18 – 3,20)

Rom 1,17„in ihm [im Evangelium] wird Gottes Gerechtigkeit offenbart“dikaiosu,nh ga.r qeou/ evn auvtw/| avpokalu,ptetai

Röm 1,18„denn Gottes Zorn wird offenbart“VApokalu,ptetai ga.r ovrgh. Qeou

Röm 3,21/„Jetzt aber ist … die Gerechtigkeit erschienen …“Nuni. de. … dikaiosu,nh qeou/ pefane,rwtai

Präsens

Präsens

Perfekt(bestimmte Vergangenheit mit fortdauernder Wirkung)

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Söding, Römerbrief 33

5. Die Sünde von Juden und Heiden (Röm 1,18 – 3,20)

Röm 1,19-23

Röm 1,24-31

Röm 1,32

„Denn …sie erkannten Gott, verehrten ihn aber nicht als Gott …“ (V. 21)„Darum übergab Gott sie im Begehren ihrer Herzen der Unreinheit …“ (V. 24)„Darum übergab Gott sie schändlichen Leidenschaften …“ (V. 26).„Und wie sie es nicht schätzten, Gott in der Erkenntnis zu haben, übergab Gott sie wertlosem Verstand“ (V. 28).„Die Gottes Gerechtigkeit erkennen, dass, die solches tun, todeswürdig sind, haben so etwas nicht nur getan, sondern auch gutgeheißen, die so gehandelt haben.“

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Söding, Römerbrief 34

5. Die Sünde von Juden und Heiden (Röm 1,18 – 3,20)

Röm 2,1-13

Röm 2,14-29

„Darum bis du nicht zu entschuldigen, o Mensch: jeder, der richtet“ (V. 1). „Gottes Urteil ist gerecht“ (V. 2).„Denn wenn Heiden …“ (V. 14)„Wenn du dich aber Jude nennst …“ (V. 17)

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Söding, Römerbrief 35

5. Die Sünde von Juden und Heiden (Röm 1,18 – 3,20)

Röm 3,1„Was ist dann der Vorzug der Juden? Oder was der Nutzen der Beschneidung?“

Röm 3,9„Was also: Haben wir einen Vorteil?“

Röm 3,2„Er ist groß in jeder Hinsicht …“

„Keineswegs! Denn wir haben vorher Anklage erhoben: Juden wie Griechen, alle stehen unter der Sünde.“ …

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Söding, Römerbrief 36

5. Die Sünde von Juden und Heiden (Röm 1,18 – 3,20)

Röm 1,19-2319Denn was erkennbar ist von Gott (to. gnwsto.n tou/ qeou/), ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart. 20Denn seine Unsichtbarkeit lässt sich seit Erschaffung der Welt am Geschaffenen mit Vernunft erkennen, seine ewige Macht und Gottheit, so dass sie ohne Entschuldigung sind.21Denn sie erkannten Gott, verehrten ihn aber nicht als Gott und dankten nicht, sondern zunichte wurden ihre Gedanken, und verfinstert wurde ihr unverständiges Herz. 22Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren und 23vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einem vergänglichen Menschen oder Vögeln und Vierfüßlern und Reptilien gleichen.

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Söding, Römerbrief 37

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,21-2621Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit erschienen, bezeugt von Gesetz und Propheten, 22die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus für alle Glaubenden. Denn es ist kein Unterschied: 23Denn alle sündigten und ermangeln der Herrlichkeit Gottes. 24Gerechtfertigt (werden sie) geschenkweise in seiner Gnade durch die Erlösung in Christus Jesus. 25Ihn hat Gott hingestellt als Sühne durch den Glauben in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen der Vergebung der zuvor begangenen Sündentaten, 26in der Geduld Gottes zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der Zeit jetzt, um selbst gerecht zu sein und zu rechtfertigen den aus dem Glauben an Jesus.

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Söding, Römerbrief 38

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,2121Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit erschienen, bezeugt von Gesetz und Propheten, …

Gen 15,6 (Röm 4,3)Er glaubte Gott, und der rechnete es ihm als Gerechtigkeit an. Hab 2,4 (Röm 1,17)„Wer aus Glauben gerecht ist, wird leben.“Jes 28,16 (Röm 9,33; 10,11)„Wer an ihn glaubt, kommt nicht zuschanden.“

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Söding, Römerbrief 39

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,22dikaiosu,nh de. qeou/ dia. pi,stewj VIhsou/ Cristou/ eivj pa,ntaj tou.j pisteu,ontajÅdie Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus für alle Glaubenden

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Söding, Römerbrief 40

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,22Denn es ist kein Unterschied:

Röm 3,23pa,ntej ga.r h[marton kai. u`sterou/ntai th/j do,xhj tou/ qeou/Vulgataomnes enim peccaverunt et egent gloriam DeiDenn alle sündigten (immer wieder)und ermangeln der Herrlichkeit Gottes.Lutherbibel 1979„denn sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.“Einheitsübersetzung 1979„Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“Elberfelder„ denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes“

ImperfektPräsens

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Söding, Römerbrief 41

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,24dikaiou,menoi dwrea.n th/| auvtou/ ca,riti dia. th/j avpolutrw,sewj th/j evn Cristw/| VIhsou

gerechtfertigt geschenkweise in seiner Gnade durch die Erlösung in Christus Jesus.

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Söding, Römerbrief 42

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,25o]n proe,qeto o` qeo.j i`lasth,rion dia. Îth/jÐ pi,stewjevn tw/| auvtou/ ai[mati

Ihn hat Gott hingestellt als Sühne durch den Glauben in seinem Blut

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Söding, Römerbrief 43

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,25f.… eivj e;ndeixin th/j dikaiosu,nhj auvtou/ dia. th.n pa,resin tw/n progegono,twn a`marthma,twn evn th/| avnoch/| tou/ qeou/( pro.j th.n e;ndeixin th/j dikaiosu,nhj auvtou/ evn tw/| nu/n kairw/|( eivj to. ei=nai auvto.n di,kaion kai. dikaiou/nta to.n evk pi,stewj VIhsou/Å

… zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen der Vergebung der zuvor begangenen Sündentaten, 26in der Geduld Gottes zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der Zeit jetzt, um selbst gerecht zu sein und zu rechtfertigen den aus dem Glauben an Jesus.

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Söding, Römerbrief 44

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,27-3127Wo bleibt dann das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durchs Gesetz des Glaubens! 28Denn wir urteilen, dass der Mensch gerechtfertigt wird durch Glauben, ohne Werke des Gesetzes. 29Oder ist Gott nur der Juden? Nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden. 30Wenn aber gilt: Einer ist Gott, wird er die Beschnittenen rechtfertigen aus Glauben wie die Unbeschnittenen durch den Glauben. 31Zerstören wir dann das Gesetz durch den Glauben? Das sei ferne! Wir richten das Gesetz auf!

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Söding, Römerbrief 45

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Rom 3,27Pou/ ou=n h` kau,chsijÈ evxeklei,sqhÅ

dia. poi,ou no,mouÈ tw/n e;rgwnÈ ouvci,( avlla. dia. no,mou pi,stewj

Wo bleibt dann das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durchs Gesetz des Glaubens!

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Söding, Römerbrief 46

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,28logizo,meqa ga.r dikaiou/sqai pi,stei a;nqrwpon cwri.j e;rgwn no,mouÅDenn wir urteilen, dass der Mensch gerechtfertigt wird durch Glauben, ohne Werke des Gesetzes.

Lutherbibel 1985So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

EÜ 1979Denn wir sind der Überzeugung, daß der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes.

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Söding, Römerbrief 47

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,29h' VIoudai,wn o` qeo.j mo,nonÈ ouvci. kai. evqnw/nÈ nai. kai. evqnw/n(ei;per ei-j o` qeo.j o]j dikaiw,sei peritomh.n evk pi,stewj kai. avkrobusti,an dia. th/j pi,stewj

29Oder ist Gott nur der Juden? Nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden. 30Wenn aber gilt: Einer ist Gott, wird er die Beschnittenen rechtfertigen aus Glauben wie die Unbeschnittenen durch den Glauben.

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Söding, Römerbrief 48

6. Die Offenbarung der Gerechtigkeit (Röm 3,21-31)

Röm 3,31no,mon ou=n katargou/men dia. th/j pi,stewjÈ mh. ge,noito\ avlla. no,mon i`sta,nomenÅ

Zerstören wir dann das Gesetz durch den Glauben? Das sei ferne! Wir richten das Gesetz auf!

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Söding, Römerbrief 49

7. Das Beispiel Abraham (Röm 4)

Röm 4,1Ti, ou=n evrou/men eu`rhke,nai VAbraa.m to.n propa,tora h`mw/n kata. sa,rkaÈ

Was also, sollen wir sagen, hat Abraham gefunden, unser Vorvater dem Fleische nach?

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Söding, Römerbrief 50

7. Das Beispiel Abraham (Röm 4)

Gal 3,6f.6So wie Abraham:„Er glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet“ (Gen 15,6). 7Erkennt also: Die aus Glauben, die sind Söhne Abrahams.

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Söding, Römerbrief 51

7. Das Beispiel Abraham (Röm 4)

Gen 12 Segensverheißung Gen 15 Bundesschluss Gen 17 Beschneidung Gen 18-21 Geburt Isaaks

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Söding, Römerbrief 52

7. Das Beispiel Abraham (Röm 4)

Die Ausgangsfrage

Das Argument

Die Applikation

1Was also, sollen wir sagen, hat Abraham gefunden, unser Vorvater dem Fleische nach?

2Wenn nämlich …9Mithin …

13Denn …16Er ist …

23Nicht allein um seinetwillen ist geschrieben, dass er ihm angerechnet wurde, 24sondern auch um unseretwillen, denen er angerechnet werden wird, die glauben an Jesus, unsren Herrn, …

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Söding, Römerbrief 53

7. Das Beispiel Abraham (Röm 4)

Gen 15.1-61Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein. 2Abram antwortete: Herr, mein Herr, was willst du mir schon geben? Ich gehe doch kinderlos dahin, und Erbe meines Hauses ist Eliëser aus Damaskus. 3Und Abram sagte: Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben. 4Da erging das Wort des Herrn an ihn: Nicht er wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein.5Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf, und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.6Abram glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.

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Söding, Römerbrief 54

7. Das Beispiel Abraham (Röm 4)

Gen 15,6 MT`hq'd'c. AL h'b,v.x.Y:w: hw"hyB; !mia/h,w>we häämin baJHWH wajaheshebäha lo zedaqah

Gen 15,6 LXXkai. evpi,steusen Abram tw/| qew/| kai. evlogi,sqh auvtw/| eivj dikaiosu,nhn

Röm 4,3VEpi,steusen de. VAbraa.m tw/| qew/| kai. evlogi,sqh auvtw/| eivj dikaiosu,nhnÅ

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Söding, Römerbrief 55

8. Das Gegenüber von Adam und Christus (Röm 5)

Die Auferstehungskirche von Jerusalem mit Golgotha über dem Grab Adams

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Söding, Römerbrief 56

8. Das Gegenüber von Adam und Christus (Röm 5)

Röm 5,11Gerechtferigt also aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, …

Röm 5,9-119Um wieviel mehr also, gerechtfertigt jetzt in seinem Blut, werden wir gerettet werden durch ihn vor dem Zorn. 10Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, um wieviel mehr werden wir, versöhnt, gerettet werden in seinem Leben. 11Aber nicht nur, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir die Versöhnung empfangen haben.

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Söding, Römerbrief 57

8. Das Gegenüber von Adam und Christus (Röm 5)

Ara Pacis, Rom

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Söding, Römerbrief 58

8. Das Gegenüber von Adam und Christus (Röm 5)

1Kor 15,21Denn wie durch einen Menschen der Tod, ….

Röm 5,12Wie deshalb durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, …

evpeidh. ga.r diV avnqrw,pou qa,natoj( …

Dia. tou/to w[sper diV e`no.j avnqrw,pou h` a`marti,a eivj to.n ko,smon eivsh/lqen kai. dia. th/j a`marti,aj o` qa,natoj, …

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Söding, Römerbrief 59

8. Das Gegenüber von Adam und Christus (Röm 5)

1Kor 15,21„wie durch einen Menschen der Tod, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten“

Röm 5,15 „wenn durch des Einen Übertretung die Vielen gestorben sind – um wieviel mehr ist dann die Gnade Gottes, das Geschenk in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus, zu den Vielen übergeflossen.“

evpeidh. ga.r diV avnqrw,pou qa,natoj( kai. diV avnqrw,pou avna,stasij nekrw/n

eiv ga.r tw/| tou/ e`no.j paraptw,mati oi` polloi. avpe,qanon( pollw/| ma/llon h` ca,rij tou/ qeou/ kai. h` dwrea. evn ca,riti th/| tou/ e`no.j avnqrw,pou VIhsou/ Cristou/ eivj tou.j pollou.j evperi,sseusenÅ Å

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Söding, Römerbrief 60

8. Das Gegenüber von Adam und Christus (Röm 5)

1Kor 15,22Denn so wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.

Röm 5,19„so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen als Sünder hingestellt wurden, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen als Gerechte hingestellt werden“

w[sper ga.r evn tw/| VAda.m pa,ntej avpoqnh,|skousin( ou[twj kai. evn tw/| Cristw/| pa,ntej zw|opoihqh,sontaiÅ

w[sper ga.r dia. th/j parakoh/j tou/ e`no.j avnqrw,pou a`martwloi. katesta,qhsan oi` polloi,( ou[twj kai. dia. th/j u`pakoh/j tou/ e`no.j di,kaioi katastaqh,sontai oi` polloi

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Söding, Römerbrief 61

9. Taufe und Gerechtigkeit

Röm 6,1„Sollen wir bei der Sünde bleiben, damit die Gnade überströmt?“

Röm 6,15„Dürfen wir sündigen, weil wir nicht mehr unter dem Gesetz, sondern der Gnade stehen?“

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Söding, Römerbrief 62

9. Taufe und Gerechtigkeit

Röm 6,1: FrageTi, ou=n evrou/menÈ

Röm 6,2: Antithesemh. ge,noitoÅ

Röm 6,3ff: Begründungh' avgnoei/te o[ti(

Röm 6,6f.: Explikationtou/to ginw,skontej

Röm 6,8-11: Konsequenzeiv de.

Röm 6,12ff.: AufforderungMh. ou=n

Was also sollen wir sagen?

Ausgeschlossen! …

Oder wisst ihr nicht, dass …?

Da wir dies erkennen, …

Wenn aber

Also soll nicht …

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Söding, Römerbrief 63

9. Taufe und Gerechtigkeit

Röm 6,15a: FrageTi, ou=nÈ

Röm 6,15b: Antithesemh. ge,noitoÅ

Röm 6,16ff.: Begründungouvk oi;date o[ti …

Röm 6,19-23: Explikation avnqrw,pinon le,gw

Röm 7,1ff: Beispiel"H avgnoei/te

Röm 7,4ff: Übertragung w[ste(

Also was?

Ausgeschlossen!

Wisst ihr nicht, dass …?

Ich rede menschlich …

Oder wisst ihr nicht, …

So, …

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Söding, Römerbrief 64

9. Taufe und Gerechtigkeit

Das Taufbecken der Kirche von Nikopolis in Israel (ein Kandidat für Emmaus)

St. Christophorus, Westerland, Sylt

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Söding, Römerbrief 65

9. Taufe und Gerechtigkeit

Röm 6,3Oder wisst ihr nicht, dass, die wir auf Christus Jesus getauft sind, auf seinen Tod getauft sind?

Gal 3,26ff.26Alle seid ihr Söhne Gottes durch den Glauben an Jesus Christus. 27Denn die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 28Da ist nicht Jude oder Grieche, nicht Sklave oder Freier, nicht Mann oder Frau; denn alle seid ihr einer in Christus Jesus.

Apg 2,38Lasst euch taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden und empfangt das Geschenk des Heiligen Geistes.

Mt 28,19f19Geht und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.

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Söding, Römerbrief 66

9. Taufe und Gerechtigkeit

Röm 6,11-1411Beurteilt euch als tot für die Sünde, aber lebendig für Gott in Christus Jesus.12Mithin herrsche nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib zum Gehorsam gegenüber euren Begierden. 13Stellt eure Glieder nicht als Waffen der Ungerechtigkeit der Sünde zur Verfügung, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung, als aus den Toten Lebendige, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit. 14Eure Sünde soll euch nämlich nicht beherrschen, denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.

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Söding, Römerbrief 67

10. Der Schrei nach Erlösung

Röm 3,31Zerstören wir dann das Gesetz durch den Glauben? Das sei ferne! Wir richten das Gesetz auf!

Röm 4,3Was sagt denn die Schrift?

Röm 5,20Das Gesetz aber ist dazwischengekommen, damit die Übertretung erfüllt werde; wo aber die Sünde anschwillt, dort fließt die Gnade über, …

Röm 6,14Ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.

Gese

tzesk

riti

k

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Söding, Römerbrief 68

10. Der Schrei nach Erlösung

Röm 7,4ff4So, meine Brüder, seid auch ihr getötet für das Gesetz durch den Leib Christi, um eines anderen zu werden: des aus den Toten Auferweckten, damit ihr Gott Frucht bringt. 5Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden durch das Gesetz in unseren Gliedern, Frucht zu bringen dem Tode. 6Jetzt aber, gestorben, sind wir gelöst vom Gesetz, an das wir gebunden waren, so dass wir dienen in den Neuheit des Geistes, nicht im Alten des Buchstabens.

Gese

tzesk

riti

k

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Söding, Römerbrief 69

10. Der Schrei nach Erlösung

Röm 7,7: FrageTi, ou=n evrou/menÈ

Röm 7,7b.8: Gegenthesemh. ge,noito\ avlla. …

Röm 7,9ff: Applikationevgw. de.

Röm 7,12: Position w[ste o` me.n no,moj

Was also sollen wir sagen?

Niemals, aber …

Ich aber …

So ist das Gesetz …

Arg

um

enta

tion R

öm

7

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Söding, Römerbrief 70

10. Der Schrei nach Erlösung

Röm 7,13a: FrageTo. ou=n

Röm 7,13b: Gegenthesemh. ge,noito\ avlla. …

Röm 7,14-20: Applikationevgw. de.

Röm 7,21ff.: Position a;ra

Röm 7,24a: Der Schreitalai,pwroj evgw. a;nqrwpoj

Röm 7,25: Resumeea;ra ou=n

Also ist ..?

Niemals, sondern …

Ich aber …

Also …

Ich elender Mensch, …

Also: …

Arg

um

enta

tion R

öm

7

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Söding, Römerbrief 71

10. Der Schrei nach Erlösung

Röm 7,25a;ra ou=n auvto.j evgw. tw/| me.n noi> douleu,w no,mw| qeou/ th/| de. sarki. no,mw| a`marti,ajÅ

Luther:So diene ich nun mit dem Gemüt dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.

Einheitsübersetzung.Es ergibt sich also, daß ich mit meiner Vernunft dem Gesetz Gottes diene, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.

Ad

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Söding, Römerbrief 72

10. Der Schrei nach Erlösung

Röm 7,24talai,pwroj evgw. a;nqrwpoj\ ti,j me r`u,setai evk tou/ sw,matoj tou/ qana,tou tou,touEinheitsübersetzungIch unglücklicher Mensch! Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?LutherbibelIch elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?

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Söding, Römerbrief 73

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,4..., die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist.

Röm 8,5f.5Denn die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches; die aber nach dem Geist, auf das, was des Geistes ist. 6Denn das Sinnen des Fleisches ist Tod, das Sinnen des Geistes aber Leben und Frieden.

Röm 8,9ff9Ihr jedoch seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, da ja Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, ist seiner nicht. 10Wenn hingegen Christus in euch ist, ist zwar der Leib tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen. 11Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckt hat, in euch wohnt, wird, der Christus auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen – durch seinen Geist, der in euch wohnt.

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Söding, Römerbrief 74

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,14-1714Denn die von Gottes Geist getrieben werden, sind Söhne Gottes. 15Ihr habt ja nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, der wieder Angst macht, sondern ihr habt empfangen den Geist der Sohnschaft, in dem wir rufen: „Abba, Vater“. 16Der Geist nämlich bezeugt zusammen mit unsrem Geist, dass wir Kinder Gottes sind, 17wenn aber Kinder, auch Erben – Erben sogar Gottes, Miterben aber Christi, wenn wir denn mit leiden, damit wir mit verherrlicht werden.

Geis

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Page 75: Gottes Gnade und Gerechtigkeit Der Römerbrief Vorlesung im Sommersemester 2009 Thomas Söding Lehrstuhl für Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät

Söding, Römerbrief 75

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,20Der Nichtigkeit nämlich ist die Schöpfung unterworfen – nicht freiwillig, sondern um dessentwillen, der sie unterworfen hat – auf Hoffnung hin, …

Röm 8,24f. 24Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung. Denn was soll hoffen, wer sieht? 25Wenn wir aber erhoffen, was wir nicht sehen, warten wir mit Geduld.

Hoff

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Söding, Römerbrief 76

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,35Wer soll uns scheiden von der Liebe Christi?

Röm 8,38f.38Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, keine Macht, 39weder Höhen noch Tiefen, keine Kreatur wird uns scheiden von der Liebe Gottes in Jesus Christus, unsrem Herrn.

Liebe

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Söding, Römerbrief 77

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,2Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich befreit vom Gesetz der Sünde und des Todes.

Röm 8,20f.20Der Nichtigkeit nämlich ist die Schöpfung unterworfen – nicht freiwillig, sondern um dessentwillen, der sie unterworfen hat – auf Hoffnung hin, 21weil die Schöpfung selbst befreit werden wird von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

Freih

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Söding, Römerbrief 78

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,3f.3Gott hat der Sünde wegen seinen eigenen Sohn gesandt in einer Gestalt, die dem Fleisch der Sünde gleich war, um die Sünde im Fleisch zu verurteilen, 4damit das Recht des Gesetzes in uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist.

3to. ga.r avdu,naton tou/ no,mou evn w-| hvsqe,nei dia. th/j sarko,j( o` qeo.j to.n e`autou/ ui`o.n pe,myaj evn o`moiw,mati sarko.j a`marti,aj kai. peri. a`marti,aj kate,krinen th.n a`marti,an evn th/| sarki,( 4 i[na to. dikai,wma tou/ no,mou plhrwqh/| evn h`mi/n toi/j mh. kata. sa,rka peripatou/sin avlla. kata. pneu/maÅ

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Söding, Römerbrief 79

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Gal 4,4ff.4Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und gestellt unter das Gesetz, 5damit er die unter dem Gesetz freikaufe und wir die Sohnschaft erlangen. 6Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsre Herzen, der ruft: „Abba, Vater.“

Röm 8,14-1714Denn die von Gottes Geist getrieben werden, sind Söhne Gottes. 15Ihr habt ja nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, der wieder Angst macht, sondern ihr habt empfangen den Geist der Sohnschaft, in dem wir rufen: „Abba, Vater“. 16Der Geist nämlich bezeugt zusammen mit unsrem Geist, dass wir Kinder Gottes sind, 17wenn aber Kinder, auch Erben – Erben sogar Gottes, Miterben aber Christi, wenn wir denn mit leiden, damit wir mit verherrlicht werden.

Page 80: Gottes Gnade und Gerechtigkeit Der Römerbrief Vorlesung im Sommersemester 2009 Thomas Söding Lehrstuhl für Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät

Söding, Römerbrief 80

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,5Denn die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches; die aber nach dem Geist, auf das, was des Geistes ist.

oi` ga.r kata. sa,rka o;ntej ta. th/j sarko.j fronou/sin( oi` de. kata. pneu/ma ta. tou/ pneu,matojÅ

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Söding, Römerbrief 81

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,11Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckt hat, in euch wohnt, wird, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen – durch seinen Geist, der in euch wohnt.

eiv de. to. pneu/ma tou/ evgei,rantoj to.n VIhsou/n evk nekrw/n oivkei/ evn u`mi/n( o` evgei,raj Cristo.n evk nekrw/n zw|opoih,sei kai. ta. qnhta. sw,mata u`mw/n dia. tou/ evnoikou/ntoj auvtou/ pneu,matoj evn u`mi/nÅ

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Söding, Römerbrief 82

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,19-2319Denn die Sehnsucht der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. 20Der Nichtigkeit nämlich ist die Schöpfung unterworfen – nicht freiwillig, sondern um dessentwillen, der sie unterworfen hat – auf Hoffnung hin, 21weil die Schöpfung selbst befreit werden wird von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. 22Wir wissen doch, dass die ganze Schöpfung ächzt und seufzt bis jetzt; 23nicht allein das – sondern auch, die das Unterpfand des Geistes empfangen haben, wir, auch wir selbst seufzen und erwarten die Sohnschaft, die Erlösung unserer Leiber.

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Söding, Römerbrief 83

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,28ff.28Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten zusammenwirkt, denen, die gemäß seinem Vorsatz berufen sind; 29denn die er im Voraus gekannt hat, hat er auch im Voraus ausersehen, mit dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei. 30Die er aber im Voraus ausersehen hat, die hat er auch berufen, und die er berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, hat er auch verherrlicht.

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Söding, Römerbrief 84

11. Die Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8)

Röm 8,31Wenn Gott für ist – wer ist dann gegen uns?

Ex 3,14„Ich bin, der ich bin.“

Ex 6,7„Ich will euch als mein Volk zu mir holen,und ich will für euch Gott sein,damit ihr erkennt, daß ich JHWH bin, euer Gott, der euch aus dem Frondienst in Ägypten herausführt.“

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Söding, Römerbrief 85

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

1Thess 2,14ff.14In Christus Jesus seid ihr nämlich Nachahmer geworden, Brüder, der Gemeinden Gottes in Judäa, weil auch ihr dasselbe von euren Mitbewohnern erleidet wie sie von denjenigen Juden, 15die den Herrn Jesus getötet haben und die Propheten und uns verfolgen und die Gott nicht gefallen und gegen alle Menschen sind, 16insofern sie uns hindern, den Heiden zu sagen, dass sie gerettet werden, um das Maß ihrer Sünden voll zu machen; aber der Zorn über sie ist ans Ende gekommen.

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Söding, Römerbrief 86

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Gal 4,22-2622Abraham hatte zwei Söhne, einen von der Sklavin und einen von der Freien. 23Aber der von der Sklavin wurde gemäß dem Fleisch gezeugt, der von der Freien durch die Verheißung. 24Das ist bildlich gesagt: Denn diese (Frauen) stehen für zwei Bünde. Die eine vom Berg Sinai gebiert zur Sklaverei; das ist Hagar. 25Das „Hagar“ aber bedeutet den Berg Sinai in Arabien. Ihr entspricht aber das jetzige Jerusalem, denn es ist mit ihren Kindern versklavt. 26Das Jerusalem droben aber ist frei; sie ist unsre Mutter.

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Söding, Römerbrief 87

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 9,6Ich sage nicht, dass Gottes Wort hinfällig geworden ist. Denn…

Röm 9,14Was sollen wir also sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Ausgeschlossen! …

Röm

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Söding, Römerbrief 88

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 9,30f. 30Was also sollen wir sagen? Die Heiden, die die Gerechtigkeit nicht verfolgten, haben die Gerechtigkeit ergriffen, die Gerechtigkeit im Glauben? 31Israel aber, Israel aber, die Gerechtigkeit des Gesetzes verfolgend, hat das Gesetz nicht erlangt? Warum? Weil …

Röm 10,18Ich frage aber …Röm 10,19Aber ich sage …

Röm

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Söding, Römerbrief 89

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 11,1Ich sage also: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Ausgeschlossen! Denn …

Röm 11,25Denn ich will euch nicht in Unkenntnis lassen, Brüder, über dieses Geheimnis, damit ich euch nicht selbst für klug haltet

Röm

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Söding, Römerbrief 90

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 9,3-53Ich selbst wünschte, verflucht zu sein und von Christus getrennt für meine Brüder, meine Stammverwandten gemäß dem Fleisch, 4sind sie doch Israeliten, derer die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bünde und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen, 5derer die Väter sind und aus denen Christus dem Fleische nach stammt.

Röm

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Söding, Römerbrief 91

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 10,1-41Es ist mein Herzenswunsch und mein Gebet zu Gott, dass sie gerettet werden. 2Denn ich bin Zeuge dafür, dass sie Eifer für Gott haben, wenngleich ohne Einsicht; 3denn sie erkennen Gottes Gerechtigkeit nicht und suchen die eigene Gerechtigkeit aufzurichten; der Gerechtigkeit Gottes ordnen sie sich nicht unter. 4Denn des Gesetzes Ziel ist Christus, der jeden Gläubigen rechtfertigt.R

öm

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Söding, Römerbrief 92

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 10.17a;ra h` pi,stij evx avkoh/j( h` de. avkoh. dia. r`h,matoj Cristou/ÅVulgataergo fides ex auditu auditus autem per verbum ChristiLuther 1984So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.EinheitsübersetzungSo gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi.

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Söding, Römerbrief 93

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 11„1Ich sage also: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Ausgeschlossen!Denn auch ich bin Israelit …5In der jetzigen Zeit ist ein Rest gemäß der Gnadenwahl geblieben. …8Die übrigen wurden verstockt, wie geschrieben steht: ‚Gegeben hat ihnen Gott einen Geist der Betäubung …‘ (Jes 29,10). …11Ich sage also: Sind sie etwa gestrauchelt, um zu fallen? Ausgeschlossen! Sondern durch ihren Fall ist das Heil den Heiden zuteil geworden, um sie zu reizen. 12Wie aber ihr Fall der Reichtum der Welt wird und ihr Verlust der Reichtum der Heiden – um wieviel mehr ihre Fülle. …

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Söding, Römerbrief 94

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 1117Wenn nun aber einige Zweige herausgebrochen wurden, du aber als wilder Ölzweig in sie eingepfropft worden bist und Anteil an der Wurzel und am Saft des Ölbaumes gewonnen hast, 18so rühme dich nicht wider die Zweige. Wenn aber doch: nicht du trägst die Wurzel, die Wurzel trägt dich. …23Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden einpfropft; denn Gott ist mächtig, sie wieder einzupfropfen. …R

öm

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Söding, Römerbrief 95

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

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OkulationJuli/August ist die Zeit des Okulierens, da das Lösen der Rinde an Edelreis und Unterlage notwendig ist. Ein Auge (Knospe) wird vom Edelreis entnommen und in einen T-förmigen Schnitt an der Unterlage eingeschoben. Jungbäume, die als Pflanzware angeboten werden, sind in der Regel durch Okulation entstanden.

Okulation 1. Entblättertes Edelreis (Sorte)2. Herausgeschnittenes Auge3. T-Schnitt in der Unterlage4. Unterlage mit eingeschobenem Auge5. Verbinden mit Bast- oder Schnellverschluss

UmveredelungBei älteren Bäumen kann noch eine Umveredelung vorgenommen werden, wenn man mit der Sorte nicht zufrieden ist. Hier kommt in der Hauptsache das Pfropfen hinter die Rinde, die Kopulation und das Geißfußpfropfen in Frage.Die Bäume müssen durch das Abwerfen auf das Veredeln vorbereitet werden, dabei wird ein Großteil der Krone entfernt. Dies erfolgt beim Kernobst im Spätwinter (Januar/Februar) und beim Steinobst zur Blütezeit, unmittelbar vor dem Pfropfen.Wichtig ist, wie immer, das Verstreichen mit Veredelungswachs, um ein Eindringen von Wasser und Keimen bis zum Anwachsen zu verhindern. Dabei ist gewissenhaftes Arbeiten notwendig. Nicht mit Wachs sparen und auch die obere Schnittstelle des Reises nicht vergessen.

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Söding, Römerbrief 96

12. Die Erwählung, Verstockung und Errettung Israels

Röm 1125Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist, 26und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: „Kommen wird vom Zion der Erlöser, der abwenden wird die Gottlosigkeit von Jakob. Und dies ist der Bund von mir: dass ich ihre Sünden vergeben werde“ (Jes 59,20f.; Jer 31,3f.; Jes 27,9).

Röm

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