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inundzwanzig e das dortmundmagazin Ausgabe 3/12 www.einundzwanzig.de Sportstadt Dortmund

Einundzwanzig 3 12

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Kundenmagazin von DSW21, Titelgeschichte über Katharina Grompe, Leichtathletik-Hoffnung aus Dortmund. Corporate mag from DSW21.

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Sportstadt Dortmund

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Inhalt

InhAltVollspeed durch die Kurve S. 4

Beim Boxen zählen Kopf und Körper S. 8

Dortmund ist heimliche hauptstadt des tanzes S. 10

Streetkick als Streetwork S. 12

Olympic Footprint S. 15

Konzernweit der Schnellste S. 18

Dortmunds Goldköchin Gudrun Dröge S. 19

h-Bahn steuert neues Gleis an S. 21

103 Stationen weisen den Weg S. 22

Mit 90 in new York S. 26

Sympathisches Energiebündel S. 28

Der Ort für Sport S. 30

Jeder kann laufen! S. 34

Gesehen, verliebt, gekauft S. 37

Kulturbeutel S. 39

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Sportstadt Dortmund

Sportstadt Dortmund

Nach dem Spiel ist bekanntermaßen vor dem Spiel. Wer könnte dies besser bestätigen als der BVB, der nach einer grandiosen Spielzeit 2011/2012 am 24. August in die 50. Bundesliga-Saison gestartet ist. Weitere Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sowie die Olym-pischen Spiele in London sind bereits wieder Vergangenheit. Und schon laufen die Vorbereitungen z.B. für die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Sport ist sozusagen allgegen-wärtig, sodass wir diese Ausgabe des dortmundmagazins »einundzwanzig« der Bewegung widmen.

Dazu haben wir uns unter anderem in den Unternehmen im Verbund DSW21 und in der Stadt umge-schaut und sind dabei auf interessante Persönlichkeiten und sportliches Engagement gestoßen: Zum Beispiel auf Katharina Grompe, die U20-Europameis terin in der 4 x 100 m Staffel von 2011. Oder auf Dagmara Kowalska, Handballerin des BVB-Damen-Teams. Boxerin Goda Dailydaite, frisch gebackene Weltmeisterin im Federgewicht, und Jutta Wenski, die erst sehr spät den Marathon für sich entdeckt hat, sind weitere »starke« Frauen, die wir in dieser Ausgabe vorstellen. Gastautor Oliver Volmerich hat den Weg des Ruhmes, den »Walk of Fame« der BVB-Fußballer, skizziert. Und ein Blick in die Geschich-te der Westfalenhallen zeigt, dass diese ein großer Ort für Sport sind.

Dazu servieren wir Ihnen weitere kleinere und größer Appetithappen und Nachrichten rund um den Unternehmensverbund DSW21. Schauen Sie rein in diese Ausgabe und Sie werden lesen und sehen, wie sehr das Attribut »Sportstadt« auf Dortmund zutrifft.

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Sprint-Hoffnung Katharina Grompe

Vollspeed durch die Kurvenach einem glorreichen letzten Jahr samt Europarekord über 4 x 100 Meter in tallinn lief 2012 für Katharina Grompe (19) mehr als enttäuschend an. Die hallenwettkämpfe gingen fast komplett an ihr vorbei. Doch im Sommer biss sich die junge leichtathletin aus Dort-mund durch die Saison und ersprintete sich bei den deutschen Meisterschaften und der Junioren-WM in Barcelona Silber. »einundzwanzig« sprach mit Katharina über Aufbau-training, olympische Ziele und den coolsten Sprinter der Welt.

Weitblick trotz Kurzstrecke: Katharinas großes Ziel ist Olympia in Rio de Janeiro 2016.

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Hättest Du gedacht, dass Du diesen Sommer noch deutsches und vor allem WM-Silber abräumst?„Nein, ich hab’ eigentlich nicht damit gerechnet und war gedanklich schon zu Hause, nicht in Bar-celona. Wegen der Verletzungen war es schwierig, mich in die Saison reinzufinden. Dass es dann doch noch geklappt hat, war echt schön!“

Was war denn eigentlich genau los?„Im Dezember letzten Jahres hat es mit Rücken-problemen angefangen, dazu kamen auch Schmerzen im Oberschenkel. Am Anfang haben wir das total unterschätzt, aber es hat sich immer weiter zugespitzt. Ich hab’ dann keine vernünftige Aufbauphase und keine Wintersaison machen können. Das fehlte mir im Sommer natürlich. Da-nach habe ich trotzdem mit den Wettkämpfen angefangen, musste aber zwischendurch immer wieder pausieren. Ich musste mich ziemlich durchkämpfen durch die Saison. Es ist auch noch nicht ganz ausgestanden, aber es wird – und mei-ne Trainer und Physiotherapeuten arbeiten toll mit mir zusammen.“

Was spornt Dich an, trotz Widerständen dranzubleiben? „Ich bin einerseits ein ziemlich ehrgeiziger Mensch. Und dann ist es dieses Feeling, bei gro-ßen internationalen Meisterschaften dabei zu sein, durch die ganze Welt zu traveln, neue Men-schen und Stadien kennenzulernen – und einfach zu laufen!“

Wie hat Dir Barcelona gefallen?„Sehr gut! Das ist eine tolle Stadt und wir durften ja im Olympiastadion laufen, wo vor zwei Jahren die Großen gelaufen sind, das war ein super Fee-ling!“

Was fasziniert Dich denn besonders beim Sprint?„Am meisten der Adrenalinkick am Start. Oder wenn man etwas längere Distanzen hat – 300 oder 400 Meter – dieses Beißen hinten raus: zu wissen, ich kann nicht mehr, aber beiße mich jetzt bis ins Ziel durch, weil ich dann froh bin, es ge-schafft zu haben in einer super Zeit. Und ich liebe es Staffel zu laufen, ein Team zu sein.“

Was ist Deine Lieblingsdisziplin?„Der 200 Meter Sprint. 100 Meter sind zwar auch schön, sind mir aber etwas zu kurz. 200 Meter sind mehr mein Ding: Die Kurve laufen und mit voll Speed wieder da raus!“

In Barcelona bist Du aber nicht die 200 Metergelaufen...?!„Genau, weil mir die Vorbereitung dafür gefehlt hat. Für 200 Meter muss man ein bisschen Sprint-Ausdauer haben und einige Tempoläufe gemacht haben. Das konnte ich alles nicht machen, also bin ich dann einfach mal 100 Meter gelaufen und hab’ die Norm geknackt – wobei ich damit wirk-lich nicht gerechnet hätte.“

Neben dem Sport hast Du gerade Dein Fachabi hinter Dich gebracht. Wie sieht denn ein normaler Tag bei Dir aus?„Naja, bisher musste ich erst mal zur Schule ge-hen – jetzt bin ich ja fertig – und nach der Schule natürlich Mittagessen. Ab und zu komm ich zum essen auch hierher (Anm. d. R.: in die Kantine von DSW21)!“

Stimmt, wir haben Dich schon mal in der Kantine gesehen – gibt’s hier gutes Sportleressen?„Ich find’s echt lecker! Außerdem ist es relativ ge-sund und es gibt immer große Portionen. Und da meine Mutter ja hier arbeitet, kann ich das immer gut verbinden, um beim Essen ein bisschen mit ihr zu quatschen. Das schaffe ich aber nicht im-mer... Manchmal fahre ich direkt zum Training durch und muss schnell im Auto etwas essen. Und abends wurde dann immer noch ’was für die Schule gemacht. Das war schon schwierig, das alles unter einen Hut zu bekommen, weil die Dort-munder Schulen nicht so sehr auf Leistungs-

Sprinterin

Stabilisierungs- und Kräftigungsübungen – hier mit Trainer Marcus Hoselmann – sind für Sprinter mindes-tens genauso wichtig wie das Lauftraining.

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Sprinterin

sportler eingestellt sind. Die gehen halt davon aus, dass man nach dem Unterricht Zeit hat, ’was für die Schule zu tun. Dass du dann noch Training, Physiotherapie und was noch alles dazukommt machst, damit rechnen die natürlich nicht.“

Jetzt sind ja zum Glück Ferien. Gibt’s für Dich auch sportlich eine Auszeit?„Ja auf jeden Fall! Ich habe zwei Wochen kom-plett frei und fahre in den Urlaub. Danach geht der Aufbau dann wieder los.“

Wie sieht denn der Aufbau aus?„Am Anfang werden viele Umfänge trainiert, also Dauerläufe und grundlegende Sachen wie Stabi-lisationsübungen, Bauchübungen, Rückenübun-gen – vieles auch mit dem Physio zusammen. Dann geht’s langsam in die Sprint-Ausdauer. Das ist immer am nervigsten, weil man weiß, jetzt hast du ein anstrengendes Training vor dir... Wenn man das geschafft hat, ist man echt froh. Und später, Richtung Dezember, geht man langsam wieder in die Spikes rein und macht die schnelleren Sa-chen, damit man zu Beginn der Hallensaison im Januar schnell ist.“

Was sind denn Deine Ziele für die kommende Saison?„Mein größtes Ziel ist die U23-Europameister-schaft. Ich komme ja langsam aus dem Jugend-bereich raus und bin jetzt im Juniorenbereich. Da möchte ich mich auf jeden Fall über die 200 Me-

ter gut verkaufen und mit der Staffel über 4 x 100 Meter viel reißen. Ich würde sagen, wir haben gute Chancen und sind alle super drauf – hoffentlich bleiben wir verletzungsfrei. Und vielleicht ist die Weltmeisterschaft der Großen eine Option. Aber ich denke erst mal an die U23 und natürlich die deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund.“

In London warst Du leider nicht dabei, liebäugelst Du schon mit Rio 2016?„Ja, das ist mein großes, langfristiges Ziel, darauf arbeite ich hin. Es ist schade, dass es mit London nicht geklappt hat. Klar, ich bin noch jung, aber nach der letzten Saison hatte ich mit London schon ein bisschen geliebäugelt. Der Bundestrai-ner der Großen hatte mich auch mit ins Trainings-lager genommen. Aber dann ist ja vieles nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es ist schade, aber ich hoffe, dass es dann Rio wird.“

Hast Du denn Olympia im Fernsehen verfolgt? „Klar! Ich kenne viele Läufer, die da am Start wa-ren, und habe natürlich meine Freunde angefeu-ert, die da waren. Eine gute Freundin, mit der ich letztes Jahr in der Staffel Europameister gewor-den bin, war z. B. dabei. Da habe ich vorm Fernse-her gesessen und die Daumen gedrückt. Ich war ganz euphorisch mit dabei!“

Raus aus den Joggingschuhen, rein in die Spikes heißt es für die Leistungssportlerin erst nach einer intensi-

ven Aufbauphase.

Katharinas zweites Zuhause: Solange das Wetter hält trainiert sie fast täglich im Stadion Rote Erde, zur Wintersaison geht’s dann nebenan in die Körnig-Halle.

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Sprinterin

Hast Du Vorbilder?„Ja. Mein größtes Vorbild ist Allyson Felix. Sie hat ja einen etwas ähnlichen Werdegang wie ich hin-ter sich. Sie ist so grazil – und nicht ein Muskel-paket wie viele andere Leichtathleten (Katharina lacht). Sie ist an der Weltspitze, aber total natür-lich und nicht überheblich, das schätze ich sehr. Und wen ich noch ganz cool finde, ist Asafa Pow-ell. Den find ich cooler als Usain Bolt, der ist mir ein bisschen zu überheblich.“

Was machst Du denn eigentlich, wenn Du gerade nicht läufst?„Ich unternehme viel mit meinen Freunden, das bleibt teilweise echt auf der Strecke, wenn man viel trainiert und zu Wettkämpfen fährt. Ich gehe auch gern shoppen oder in Musicals. Am PHOE-NIX See bin ich auch gern, zum Entspannen mit Freunden oder zum Inline-Skaten...“

... und Eis essen? Darf man als Sprinterin Eis essen oder musst Du genau auf Deine Ernährung achten?„Ich esse sehr gerne Eis – auf jeden Fall! Ich kann auch im tiefsten Winter oder nach einem riesigen Berg Mittagessen Eis essen. Klar, man muss schon auf seine Ernährung achten. Aber ich bin nicht der Typ, der nur Salat isst.“

Eine Frage drängt sich vielen bestimmt noch auf: Du bist hübsch, erfolgreich und super sympa-thisch – bist Du noch zu haben?„Cool (lacht)! Ja – zu haben bin ich schon noch. Aber es ist schon schwierig, wenn man sich Part-ner sucht, die nicht aus dem Sport kommen. Viele verstehen das nicht, dass man dann oft keine Zeit hat. Naja.“

Wer trotzdem mehr über Dich erfahren will, der schaut ins Internet?!„Genau! Meine Website ist noch nicht voll aktua-lisiert, aber ich habe auch bei Facebook eine Fan-Seite eingerichtet. Ich suche derzeit Partner und Sponsoren, und gerade für eine Einzelathletin ist es ja wichtig, sich ein professionelles Umfeld zu schaffen. Also ab auf die Internetseite, da kann man gucken: www.katharina-grompe.de.“

Super, vielen Dank! Wir drücken Dir die Daumen für die neue Saison!

Dortmunder JungsAuch zwischen den Dortmunder Jungs vom BVB und DSW21 hat es im Laufe der Jahrzehnte unter-schiedlichste Beziehungen gegeben. Da Profi-Fuß-baller in früheren Zeiten nach Beendigung ihrer Laufbahn nicht für den Rest ihres Lebens finanziell ausgesorgt hatten, haben sie gerne in Dortmunder Unternehmen beruflich Fuß gefasst – einige auch bei DSW21. 37 Jahre lang war Lothar Geisler, der un-ter anderem 1966 als Außenverteidiger mit dem BVB Europapokalsieger wurde, in der damaligen »Materialwirtschaft« tätig. Willi Burgsmüller, der als rechter Außenverteidiger von 1951 bis 1965 dreimal mit den Borussen Deutscher Meister wurde, brach-te es sogar auf 41 Berufsjahre in der »Magazin-buchhaltung« der damaligen Stadtwerke. Oder der 2008 verstorbene Heinrich Kwiatkowski, Meister-torwart des BVB in den Jahren 1956 und 1957 sowie Reserve-Torhüter der deutschen WM-Helden von 1954. Bereits 1953 und bis 1989 arbeitete er in der früheren »Lichtbildstelle«. Alfred Niepiklo, Paul Burchardt und Erich Schanko waren weitere Spieler des BVB, die es nach ihrer Fußballkarriere zu den Stadtwerken zog.

Familiäre Wurzeln zu DSW21 hat übrigens auch Marco Reus, BVB-Neuzugang und Fußballer des Jahres 2012. Sein Vater Thomas hat ein Jahrzehnt die Straßenbahnen in Dortmund bewegt, sein Onkel Rolf Reus ist noch immer im Fahrdienst von DSW21 beschäftigt.

Mehr von Katharina gibt’s übrigens im do21.tv Interview unter www.do21.tv.

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„Du wirst kein Rennpferd, wenn du mit einem Esel trainierst.“ Markige Sprüche hat trainer thorsten Brück so viele wie tipps und Erfahrungen rund um das thema Frauenboxen. Der Manager und trainer des teams Goda weiß aber auch, dass er solchen Sprüchen entspre-chende taten folgen lassen muss. Doch wenn der Worte genug gewechselt sind, wenn endlich die Fäuste sprechen, dann ist diese Rechnung bisher immer aufgegangen. Goda Dailydaite ist nach einer langen und erfolgreichen Amateurkarriere in nur zwei Jahren zur Profi-Weltmeisterin im Federgewicht aufgestiegen. Sieben Kämpfe, zwei durch K.O., reichten der schönen Dortmunderin mit litauischen Wurzeln für Platz drei auf der deutschen Bestenliste der Frauen.

Der Arbeitsplan lautet zehn Runden

Beim Boxen zählenKopf und Körper

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Boxweltmeisterin

Bevor es im nächsten Jahr an die Pflichtverteidi-gung ihrer Titel geht, kämpft Goda am 29. Sep-tember in der Westfalenhalle erneut auf höchstem Niveau. Schon bei der ersten Dortmunder Box-nacht im April begeisterte die Boxerin die Fans, als sie Arleta Krausova besiegte und gleich zwei va-kante Titel (WBF, WIBF) nach zehn Runden ihr eigen nennen konnte. Hauptberuflich absolviert Goda Dailydaite eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei DSW21 und ist hier gerade in der Schlussphase. Deshalb sieht ihr Trainingsplan neben den sport-lichen Übungen auch so manche Lerneinheit vor. Doch an Ehrgeiz und Ausdauer mangelt es nicht.

„Wir gehen zwölf Wochen lang in die intensive Vorbereitung, das beinhaltet dann 700 Kilometer Lauftraining, unendliche Stunden im eigenen Trai-ningszentrum an der Stadtgrenze zu Witten und Bochum sowie über 120 Sparringsrunden“, fasst Trainer Brück die Leistungsdaten zusammen. Für das Sparring fahren die beiden nach Oberhausen, Bottrop oder auch schon mal nach Hamburg. „Wettkampf-Sparring muss eine ganz andere Di-mension haben als so kleine Testrunden im nor-malen Training. Da findet man die geeigneten Gegnerinnen nicht um die Ecke. Und manchmal muss man auch zehn Gegnerinnen zusammen-bekommen, die dann jeweils nur eine Runde ge-gen Goda durchhalten.“

Slalom am Strand

Aktuell kommt Goda zudem aus einem Trainings-lager in Spanien, auch hier – wo normale Men-schen Urlaub machen – steht der Sport im Vor-dergrund. Morgens rennt Goda im Sweat-Shirt am Strand entlang, um die nötigen Pfunde für das Fe-dergewicht abzuschwitzen, mittags und abends fährt das Team Goda zu befreundeten Boxteams für Sparrings- und Trainingseinheiten.

„Die Leute halten mich für verrückt, aber ich brau-che dieses Gefühl, jeden Tag meine Energiereser-

ven anzugreifen“, lacht die sympathische Sportle-rin, während sie sich die Bandagen umwinkelt, um danach auf die vier Sandsäcke in den Ecken des Trainingsringes einzudreschen.

nach dem Kampf ist vor dem Kampf

Noch so ein Spruch von Trainer Thorsten Brück, der weiß, dass sie jetzt was zu verlieren haben und das – so ist die Regel im Boxsport – treibt die Gegner erst richtig an. Aber auch bei Goda steigt der Puls – sprichwörtlich sogar dann, wenn sie an die Gegnerin beim Lauftraining denkt. „Vorstart-erregung – das muss sein“, fasst Brück lakonisch zusammen und erklärt dem erstaunten »ein und-zwanzig«-Fotografen Christian Bohnenkamp auch gleich, dass sie immer einen Plan für zehn Run-den haben. Da wird Boxen zum Schach, zu einer Angelegenheit im Kopf, mit festen Zügen, Plänen und Mustern, die in Sekundenbruchteilen abruf-bar sein müssen. „Und dann musst du gegen deine Aufregung gewappnet sein, die Lichter, die Kame-ras, alles das kann die Konzentration und damit bis zu 30 % deiner Kraft kosten. Da kom men die stärksten Jungs in den Ring und jeder sieht, dass denen nach fünf Runden die Puste ausgeht, die Arme gehen runter, die Füße und der Kopf werden schwer. Die haben nicht falsch trainiert, die ha-ben aber genau diese Kampfstimmung unter-schätzt. Du boxt mit oder gegen über Tausend und mehr Leute neben dem Ring. Aber Goda hat hier natürlich den Heimvorteil.“ Während Goda locker die Liegestützen absolviert, erzählt ihr Trainer begeistert über die jungen Boxerinnen, die er ebenfalls betreut: „Die Stadt hat Potenzial, Dort-mund ist definitiv eine Boxstadt.“

WIBF- und WBF-Weltmeisterschafts-Boxkampf im Federgewicht Goda Dailydaite 29. September 2012, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) Dortmund – Westfalenhalle Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen Vorverkauf: 30 € / 50 € (zzgl. VVG) Abendkasse: 40 € / 60 €

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Internationale Sommerakademie im Ballettzentrum

Dortmund ist heimliche Hauptstadt des TanzesWährend draußen im Westfalenpark Familien spazieren gehen, dehnen und bewegen sich im Ballettzentrum direkt neben dem Florianturm über 62 tänzerinnen und tänzer aus ins-gesamt elf nationen. Die Sommerakademie des Ballett Dortmund unter leitung von Xin Peng Wang gibt den tänzern auf dem Weg in ihre Profikarriere oft den entscheidenden letzten Schliff. Dafür reisen die tänzer sogar aus Südafrika, Korea, den USA, Japan und Spanien an. hier in Dortmund haben sie die Chance, ein breites Spektrum der tanzstile aus erster hand von international renommierten tanzlehrern zu erlernen. Und am Abend wird der Westfalenpark oft zum Ort für ein spontanes, internationales Grillfest.

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Sommerakademie

Karolina Beerova (17) aus Tschechien ist schon zum zweiten Mal hier und will auch im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn sich die Tanzwelt in Dortmund trifft. „Die Leute sind nett, die Stadt ge-fällt mir“, fasst die lebenslustige Tänzerin ihre Eindrücke zusammen, um sich danach direkt in den nächsten Kurs zu begeben. Und die Liste der Dozenten bietet alles, was das Tänzerherz be-gehrt: Lynne Charles (1. Solistin am Hamburger Ballett John Neumeier), Robert Denvers (Ballett-meister Opera de Paris), Tomas Moricz (The For-syth Company), Gildo Rebello (Tanzstudio Pina Bausch), Colin Sinclair (Academy of Ballett and Performing Arts London), Cheese Rijst (Nieder-lande, Jazztanz) und Pedram Zamani (HipHop-Weltmeister). Den Dozenten Pedram Zamani ken-nen einige Dortmunder auch schon aus dem Film »Dortmund tanzt 3D«, der im Juli bei Kino im Sta-dion Premiere feierte und demnächst auch im Roxy-Kino zu sehen sein wird. „Tanzen ist kein Sport, es ist auch Höchstleistung, aber es ist im-mer Kunst und individuelle Sprache. Und diese Sprache funktioniert eben gut in so einer interna-tionalen Sommerakademie“, fasst Ballettmana-ger Tobias Ehinger die Situation zusammen, denn trotz der vielen Menschen geht es erstaunlich ru-hig zu in dem weißen, sonnendurchfluteten Bau. Die meisten der weit angereisten Teilnehmer wohnen übrigens in der Villa Froschloch und pen-deln mit Bus und Bahn zum Westfalenpark. Mög-lich wurde dies durch entsprechende Gästefahr-ausweise von DSW21. „Kultur und Begegnungen sind uns ein Anliegen in der Westfalenmetropole, die noch so viele andere Gesichter hat als nur Ar-

beit, Einkaufen und Fußball“, zeigt sich DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung von der Sommer-akademie begeistert.

Aber eine weite Anreise ist keine Pflicht, auch Dortmunder Tänzerinnen und Tänzer sind aufge-rufen, bei der Sommerakademie 2013 dabei zu sein. Und bis dahin hilft auch der Film »Dortmund tanzt«, die Bewegung und die Kräfte dieser Stadt zu verstehen und zu erleben (www.dortmund-tanzt.de).

Kraftwerk gibt GasBesserer Gesamtwirkungsgrad, höhere Stromproduk-tion, weniger CO2-Austoß, Erweiterung der Kraft-Wär-me-Kopplung: Diese Ziele wollen DEW21 und RWE Power mit dem Bau einer Vorschaltgasturbine (VGT) am Heizkraftwerk Dortmund erreichen. Das Kraftwerk der RWE Power sichert derzeit mit vier gasbefeuerten Kesseln – Gesamtwärmeleistung: 300 Megawatt – die Fernwärmeversorgung von Dortmund und speist mehr als 300 Millionen Kilowattstunden pro Jahr in das Fernwärmenetz ein. Angebunden sind unter anderem die Innenstadt, das Klinikum Dort-mund sowie Gewerbe- und Industriebetriebe.Den Vertrag für das umweltfreundliche Ausbauprojekt unterzeichneten Dr. Frank Brinkmann, Vorsitzender der DEW21-Geschäftsführung, und Dr. Ulrich Hart-mann, Vorstandsmitglied der RWE Power am 17. Juli. 14 Mio. € investieren die Partner in das Gemeinschafts-projekt, mit dessen Realisierung in Kürze begonnen werden soll. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2013 vorgesehen. Die Unternehmen sind zu jeweils 50 % an der Investition beteiligt.

Direkt am Westfalenpark lernen die zukünftigen Profis und ambitionierten Amateure die internationale Tanzkunst.

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Service

Die DEW21 Street-Tour des Fan-Projektes

Streetkick als StreetworkBenötigt wird nur eine asphaltierte Fläche. Banden, tore, netze und Bälle bringt das team vom Fan-Projekt selbst mit. Die fußballbegeisterten Kinder und Jugendlichen kommen sowieso ganz von allein. Mit ein paar einfachen Regeln kann das Straßenfußballturnier dann sofort beginnen. Die DEW21 Street-tour macht nicht nur viel Spaß, sie vermittelt auch noch wichtige Werte wie toleranz, Fairness und ein konfliktfreies Miteinander.

Sozialarbeiter Davud Mohammed (l.) arbeitet seit zehn Jahren beim Fan-Projekt Dortmund e.V. Seit fünf Jahren ist er hauptamtlich für die Street-Tour verantwortlich.

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Straßenfußball

Bereits seit 1994 tourt das Fan-Projekt Dortmund e. V. zwischen Mai und Oktober mit einer mobilen Straßenfußball-Anlage durch Dortmund und steuert dabei vor allem die Stadtteile mit sozial benachteiligten Einwohnern an. Das nicht-kom-merzielle Freizeitangebot will mit sportpädagogi-schen Mitteln einen Beitrag zur Gewaltprävention bei jungen Menschen leisten: Im sportlichen Ver-gleich können die Kinder und Teenager sprachli-che und soziale Barrieren überbrücken und ein konfliktfreies Miteinander lernen. Wer sich dane-benbenimmt, bekommt von Sozialarbeiter Davud Mohammed, beim Fan-Projekt für die Streetkick-Tour verantwortlich, und seinen Mitarbeitern klare Ansagen. Falls nötig, folgt auf diese noch ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre, bei der das Fehlverhalten thematisiert wird. Das gilt übrigens auch für rassistische Sprüche – nicht umsonst lautet das Motto des Projektes: »Kick racism out«.

Von Anfang an wurden die Streetkick-Termine be-geistert angenommen. Das lokale Energieunter-nehmen DEW21 war schnell von dem Konzept überzeugt und ist seit 1996 Hauptsponsor. Schon bald wurde das Angebot, das neben DEW21 auch vom Land NRW und dem Jugendamt der Stadt

Dortmund unterstützt wird, zu einem wichtigen Instrument der offenen Jugendsozialarbeit in Dortmund. „Im Gegensatz zu anderen Fan-Pro-jekten sind wir relativ gut mit Fahrzeugen und Material ausgestattet“, bemerkt Davud Moham-med. „Ohne die Unterstützung unseres Haupt-sponsors DEW21 könnte die Street-Tour so nicht stattfinden.“

hart aber herzlich

Die rund vierzig Straßenfußball-Termine führt er in der Regel in Kooperation mit Jugendeinrich-tungen in den Stadtteilen durch. Alle Orte, die ein paar Quadratmeter Platz bieten und asphaltiert sind – bei Rasen oder Asche wäre die Rutschge-fahr zu groß – sind für die mobile Anlage geeignet. An diesem Freitagnachmittag steht sie am Cla-renberg in Hörde. Alle Altersklassen und Nationa-litäten, Mädchen wie Jungen, sind willkommen. „Unsere Kids freuen sich schon tage- oder wo-chenlang darauf, dass wir kommen“, erzählt Davud Mohammed. Seine deutsch-palästinensischen Wurzeln sowie die Tatsache, dass er etwas ara-bisch spricht, sind ein echter Vorteil für die Arbeit: „Durch meinen Background finde ich zu den tür-kischen und arabischen Jugendlichen, die bei uns

Das Straßenfußball-Angebot wird von DEW21, dem Land NRW und dem Jugendamt der Stadt Dortmund unter-stützt und ist ein wichtiges Instrument der offenen Jugendsozialarbeit in Dortmund.

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Straßenfußball

recht stark vertreten sind, einen besseren Zu-gang. Das ist ungemein wichtig.“

Der Straßenfußball bietet die Gelegenheit, auf diejenigen Jungen und Mädchen zuzugehen, die mit klassischer Sozial- und Jugendarbeit nur schwer zu erreichen sind. „Man muss ins Ge-spräch kommen und Vertrauen aufbauen. Ver-trauen ist die Basis unserer Arbeit, ohne dieses geht es nicht. Was wir machen, ist Sozialarbeit auf der Straße und vor Ort, also echtes Street-work“, meint der Sozialarbeiter, der seit 2002 beim Fan-Projekt arbeitet und seit fünf Jahren haupt-amtlich für die Street-Tour verantwortlich ist: „Mit Fußball erreicht man die Menschen am besten, denn er übt in Dortmund einfach eine große An-ziehungskraft aus. Fußball ist hier immer ange-sagt, egal, wie die Borussia gerade spielt.“

Fußball und Freizeit

Das gilt auch für die fußballbegeisterten Mitar-beiter des Fan-Projektes. Davud Mohammed, der während des Studiums seine Praktika beim Fan-Projekt absolvierte, später als Honorarkraft und seit 2008 als fester Mitarbeiter dabei ist, macht da keine Ausnahme: „Ich war das erste Mal mit sieben Jahren im Stadion. Auch in den 80er- und 90er-Jahren war ich regelmäßig dabei. Mittler-weile sind die nicht-dienstlichen Stadionbesuche aber sehr selten geworden. Privat muss ich auch mal abschalten. Fußball ist für mich einfach sehr stark mit Arbeit verbunden.“ Die aber großen Spaß macht: „Nach einem Street-Tour-Termin weiß man wirklich, was man getan hat, die Kids und Jugendlichen sind sehr fordernd. Aber wenn zu einem Termin am Hannibal trotz strömendem Re-gen so viele kommen, wie sonst auch, und wenn wir hinterher gefragt werden, wann wir das nächs-te Mal wiederkommen, weiß man doch, das es sich lohnt.“

Am 18. Dezember: Budo-Gala 2012K

Kämpferisch statt besinnlich geht es kurz vor Weih-nachten in den Westfalenhallen zu. Dann gastiert die weltweit größte Kampfkunst-Show, die Budo-Gala 2012, ab 19.00 Uhr im Rund der Halle 1. Budo bedeutet »Weg des Samurai« und beinhaltet eine Methode zur Selbstverwirklichung und -kontrolle. Der Weg des Budo hat sich zwar im asiatischen Raum entwickelt und verbreitet, wird allerdings auch in anderen Regionen dieser Welt angewandt. Mit den hochkarätigen Kampfkünstlern und beein-druckenden Demonstrationen, die exakt auf Musik und Showeffekte abgestimmt sind, fasziniert die Budo-Gala ihre Zuschauer jedes Jahr wieder aufs Neue. Rund zweieinhalb Stunden lang werden Origi-nal Shaolin-Mönche, Sumo Ringer und mehr als 200 Weltmeister, Olympiasieger und Kampfsportler aus allen Kontinenten das Publikum beeindrucken.Die Show, die die alte Kunst des Budos mit moder-ner Musik und raffinierten Show-Elementen verbin-det, gastierte bereits in vielen renommierten natio-nalen und internationalen Veranstaltungshallen – so auch schon in den Westfalenhallen.

Für die Leserinnen und Leser der »einundzwanzig« hat uns der Veranstalter Highlight Concerts zwei Eintrittskarten der besten Kategorie (PK 1) zur Ver-fügung gestellt. Wenn Sie diese gewinnen möchten, senden Sie bis zum 6. Oktober 2012 eine E-Mail mit dem Stichwort »Budo-Gala« an [email protected]. Oder schicken Sie eine Karte an DSW21, ZP – Gewinnspiel, 44127 Dortmund. Zudem gibt es für alle Leser/-innen einen Rabatt in Höhe von 15 % auf den Normalpreis, wenn bei der Kartenbestel-lung das Stichwort DSW21 angegeben wird (bitte die genaue Schreibweise beachten). Im Internet sind die Karten unter www.budo-gala.de oder www.eventim.de, telefonisch unter der Ticket-Hotline 01805.570070 erhältlich.

Im sportlichen Vergleich ein konfliktfreies Miteinander lernen – die DEW21 Street-Tour ist Jugendarbeit ohne erhobenen Zeigefinger.

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Ab Dortmund Airport

1908, 1948, 2012: Zumindest was die Spiele der neuzeit betrifft, gibt es genau eine Stadt, die es bisher geschafft hat, zum dritten Mal Gastgeber des olympisch wiederkehrenden Wettkampfes zu sein. Doch nachdem oder gerade weil das olympische Feuer hier schon zum dritten Mal erleuchtet und erloschen ist, pulsiert london noch immer im takt von Olympia.

London 2012 lohnt sich auch nach den Spielen

Olympic Footprint

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„Wenn die Spiele vorbei sind, fliege ich zurück nach Hause“, erzählt Daniel. Der Pin-Sammler ist kurz vor der Eröffnungsfeier eigens zum Tausch von Olympia-Pins aus Australien angereist. Na-türlich will er auch den ein oder anderen Wett-kampf sehen. Doch seine Disziplin ist das Aufspü-ren und Tauschen der Mini-Anstecknadeln, die an-lässlich olympischer Spiele produziert werden. 2.012 unterschiedliche neue Pins werden allein für London 2012 angeboten. „Viel begehrter als die offiziellen Merchandise-Artikel sind aber die limi-tierten Auflagen von Sportmarken, Athleten oder Sponsoren“, erklärt Daniel und ist schon wieder ver-tieft ins Gespräch mit dem nächsten Pin-Interes-senten. Irgendwie hinterlässt wohl jeder der Gäste aus aller Welt einen – wenn noch so klitzekleinen – Fußabdruck in London. In Daniels Fall sind es zahlreiche Pins der Sommerspiele 2000 in Sydney.

Von subtilen Spuren kann im Fall von Wenlock und Mandeville nicht die Rede sein. Die offiziellen Maskottchen setzen sich auch nach den Spielen fast überall in Szene, wo es etwas zu sehen gibt – und zwar verkleidet als königlicher Leibwächter, Big Ben oder Union Jack. Die lebensgroßen einäu-gigen Stahltropfen werden fast rund um die Uhr umarmt, geknuddelt und abgelichtet. Begehrte Partner für ein Erinnerungsbild aus der Olympia-stadt. Sie bieten sich aber auch als kostenlose Guides an: Wenlock und Mandeville spielen Weg-weiser auf insgesamt sechs Entdeckungstouren durch die historische Innenstadt Londons und ha-ben dabei immer die schönsten Sehenswürdig-keiten im Blick. Pläne aller Tour-Routen gibt es zum Download unter www.molpresents.com/stroll.

Touren sind auch das Fachgebiet von Victoria. Das blaue Emblem, das an einem Band um ihren Hals baumelt, zeigt Touristen, dass sie es hier mit einer offiziellen Stadtführerin zu tun haben. In Victorias Fall noch dazu mit einer echten Olympia expertin. Schon seit 2005, dem Jahr, in dem London die Spiele für sich gewann, führt sie Besucher um den Olympiapark. Sie kennt die Geschichte hinter fast jedem Gebäude in Stratford, dem ostlondo-ner Stadtteil, der durch Olympia plötzlich be kannt wurde. Doch diese Prominenz fordert auch Opfer, weiß Victoria. Anwohner aus Stratford und dem Lower Lea Valley mussten teilweise ihre Wohnun-gen aufgeben. Zahlreiche Kleinbetriebe wurden umgesiedelt, um Platz zu schaffen für die olympi-schen Sportanlagen. Und auch nicht alle von de-nen, die das »Glück« hatten, das sportliche Spek-takel in der unmittelbaren Nachbarschaft mit-zuerleben, waren froh über den Trubel. Sicherheits-zonen, Medien- und Menschenmassen oder gar berittene Polizei kannte man bis zum Sommer 2012 nicht in Stratford. Andere hingegen lieben den Hype und haben sich und den Spielen gleich ein Denkmal gesetzt. Ein Möbelproduzent, der in Sichtweite des Orbits einen Standort besitzt, hat auf seinem Gelände mit einem 40 Meter hohen illuminierten Holzturm die olympische Fackel nachempfunden. „Jeder denkt, das sei das Olym-piagelände“, lacht Vicotoria, „aber es ist IKEA!“

Wer lieber selbst sportlich ist, kann einige der olympischen Sportstätten natürlich ausprobie-ren. Das White Water Centre mit seiner Wildwas-serbahn im Lee Valley Park (ca. 30 km nördlich von London) wurde als erste Sportstätte für die

Ab Dortmund Airport

Mandeville, hier als Beefeater (l.), und Wenlock (r.), die offiziellen Maskottchen von London 2012, bieten sich auch nach den Spielen als Tourenguides an – und als

perfekter Fotopartner.

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ten »Olympic Lanes«, die Fahrspuren, die für Ath-leten und Funktionäre reserviert waren, längst wieder für alle freigegeben sind. Und obwohl sich die Sportler aus aller Welt längst aus der Stadt an der Themse verabschiedet haben. Moment... oder vielleicht doch nicht? Wer sich zu Madame Tus-sauds aufmacht, wird garantiert einige treffen. Das Wachsfigurenkabinett ist seit Olympia um ei-ne Themenebene reicher. Jennifer Ennis und Usain Bolt tragen sogar noch ihr Trainingsoutfit.

Ab Dortmund Airport

Öffentlichkeit wiedereröffnet (Infos und Tickets unter www.visitleevalley.org.uk). Nur vier Wochen nach dem Ende des olympischen Kanu-Slaloms konnten die ersten Abenteuerlustigen hier schon Adrenalin durch ihre Körper pumpen. 2015 be-herbergt das White Water Center übrigens mit der Weltmeisterschaft im Kanu-Slalom das nächste internationale Sportereignis.

Victorias Tour endet im Westfield Shopping Cen-ter. Auch das größte innerstädtische Einkaufspa-radies Europas wurde anlässlich von London 2012 errichtet. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf die Unterkünfte der Athleten. Wo während der Spiele bunte Nationalflaggen von den Balkonen wehten, werden nach den Spielen Handwerker ans Werk gehen. „Die Apartments wurden zunächst ohne Küchen geplant“, erzählt Victoria, „schließlich wurden die Athleten zentral verpflegt.“ Hier wird also nun nachgerüstet. Auch was mit den anderen Sportstätten und Gebäuden auf dem olympischen Boden passiert, erzählen Victoria und ihre Kollegen auf den »Daily Olympic Walks« , die auch nach den Spielen weiterhin an-geboten werden (buchbar unter www.tour-sof2012sites.com). Schon im Juli hatten die Blue Badge Guides Vorabreservierungen bis weit in den Oktober hinein. Für die olympischen Stadt-führer ist’s nach den Spielen wie vor den Spielen.

Wer dieses Jahr noch einen Londonbesuch plant, kann sich sicher sein, dass der Herzschlag von Olympia noch in den Adern der britischen Haupt-stadt nachhallt. Und das, obwohl die olympische Fackel – zumindest die echte – längst nicht mehr in Stratford brennt. Obschon die viel beschimpf-

Flüge nach London ab Dortmund Airport:Mo.: 07.00 Uhr / 20.05 UhrDi.: 20.05 Uhr Mi.: 07.00 Uhr / 20.05 UhrDo.: 20.05 UhrFr.: 07.00 Uhr / 20.05 UhrSa.: 12.15 UhrSo.: 13.00 Uhr / 21.05 Uhr

Stadtführer mit Olympiawissen: Blue Badge Tourist Guides wie Victoria bieten spezielle Themen-Touren rund um den Olympiapark und das Vermächtnis der

Spiele an.

Großer Sport am Rande der Wettkämpfe: Zahlreiche Pin-Sammler wie Daniel haben sich auf Anstecknadeln von olympischen Spielen spezialisiert.

Erst seit Olympia und der Eröffnung des Westfield Ein-kaufszentrums ein weit bekannter Name im Londoner Stadtplan: Stratford.

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Meerwert

DOKOM21-Azubi Fabian Bromm beim B2RUN

Konzernweit der SchnellsteDOKOM21 ist ein schnelles Unternehmen: Der Dortmunder telekommunikationsanbieter ermöglicht mit seinem Glasfaserkabelnetz hohe und stabile Internetbandbreiten und Da-tenübertragungsraten in lichtgeschwindigkeit. Und auch die DOKOM21-Mitarbeiter sind von der »schnellen truppe«, wie sich beim diesjährigen B2RUn gezeigt hat.

Fabian Bromm, Azubi zum IT-Systemelek troniker, war beim B2Run-Firmenlauf im Juni dieses Jah-res zwar nicht in Lichtgeschwindigkeit unterwegs, aber immerhin schnellster Läufer des gesamten DSW21-Konzerns. Am 26. Juni 2012 war er einer von rund 7.000 Läufern, die bei der dritten Auflage der Deutschen Firmenlaufmeisterschaft in Dortmund an den Start gegangen sind. Aktuell traten auf der Strecke von rund sechs Kilometern Teams von 300 Dortmunder Unternehmen an. DOKOM21 war in diesem Jahr erstmalig als Laufgruppe mit da-bei: „Wir haben uns vorher etwa acht Wochen lang regelmäßig nach Feierabend getroffen und zu-sammen trainiert“, erzählt Fabian Bromm. Genau darum geht es schließlich auch beim gemeinsa-men Laufen: Sportlicher Ehrgeiz gepaart mit Be-wegung in kollegialer Gemeinschaft. „Das Training hat richtig Spaß gemacht, es war eine schöne Ge-legenheit, mit den Kollegen auch mal außerhalb der Arbeit etwas gemeinsam zu unternehmen“, findet der 17-Jährige, gibt aber gleichzeitig zu: „So oft wie die anderen aus meiner Laufgruppe

konnte ich allerdings nicht mittrainieren. Parallel habe ich nämlich Fußballtraining bei meinem Verein SC Husen-Kurl, wo ich in der A-Jugend dreimal die Woche spiele.“ Der Azubi im zweiten Lehrjahr ist also ohnehin gut durchtrainiert ge-wesen und kam als DSW21-Konzernschnellster mit einer Zeit von 24,06 Minuten ins Ziel. Dies lag, wie schon in den Vorjahren, im Signal Iduna Park: Eine eindrucksvolle Kulisse, die auch BVB-Dauer-karteninhaber Fabian Bromm sonst »nur« von Block 13 aus erlebt. „Imposant und toll, einfach unbeschreiblich gewaltig und schön“, war denn auch sein Fazit, und: „Nächstes Jahr werde ich si-cher wieder am B2RUN teilnehmen!“ Dann schafft es der Azubi vielleicht sogar zur abschließenden B2RUN-After-Run-Party im Stadion. In diesem Jahr hatte es der schnelle Azubi nämlich auch nach seinem Lauf mehr als eilig: „Nur fix duschen, umziehen und dann ging es direkt weiter zu einer Geburtstagsparty“, so Fabian Bromm. Er ist eben von der schnellen Truppe – nicht nur auf der Lauf-strecke, sondern eben auch beruflich und privat.

Die DOKOM21-Laufgruppe (v.l.): Stefan Skuballa, Fabian Bromm, Ramona Borowicz, Tobias Thom, Franz-Josef Senf, Bettina Hennig, Burkhard Bartusch und Dirk Ho-mann.

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Die normale Portion mal drei und das fünf Mal am Tag

Dortmunds Goldköchin Gudrun DrögeDer Deutschlandachter hat sein Soll erfüllt: Das olympische Gold ist gewonnen. Doch hinter dem Sieg stehen nicht nur drei Jahre Vorbereitung und training, sondern auch un-zählige Mahlzeiten, um die menschlichen Motoren des Bootes in Schwung zu bringen. Dafür sorgt am Olympiastützpunkt in Dortmund beim RSC hansa Gudrun Dröge. Die Kö-chin aus und mit leidenschaft leistet einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass die deutschen Ruderer international zur Weltspitze gehören. Ihr Geheimrezept: Entspannung beim Kochen, beste Zutaten, eigenwillige Kreationen und einen echten logistiker – den Ehemann – im hintergrund.

Die Terrasse mit Kanalblick könnte aus einem Ur-laubsprospekt stammen. Schnell vergisst man hier, überhaupt im Ruhrgebiet zu sein, bei so viel Grün und Idylle. Das Ganze wäre auch eine tolle Taverne, wenn nicht fünf Mal am Tag hungrige großgewachsene Männer den lichtdurchfluteten Speiseraum füllen würden. Und bei den Portio-nen, die diese breitschultrigen Kerle in sich rein bekommen, wird es dann in jedem Fall spannend. „6.500 Kalorien, also ein normaler Erwachsener mal drei, so kommt man hin“, lacht die Küchen-chefin Gudrun Dröge und zeigt auch gleich mal auf die riesigen Töpfe, die für diese Mengen zur Zubereitung notwendig sind. Zum Nudeln um-

rühren muss sich Gudrun Dröge auch schon ein-mal auf einen Stuhl stellen, aber das ist hier nor-mal, denn große Mengen und das in allerbester Qualität sind das tägliche Brot am Leistungs-standort Dortmund.

Frisch und nachhaltig

Die Kunst besteht allerdings nicht nur darin, die großen Sportler satt zu bekommen. Es geht dar-um, sie mit dem allerbesten Treibstoff aufzufül-len, denn die Energiezufuhr über die Nahrung muss den gesamten Tag über funktionieren. Das bedeutet, eine ausgewogene Ernährung zusam-

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Deutschlandachter

menzustellen und eine breite Vielfalt an den be-nötigten Stoffen in leckere Gerichte zu verpacken. „Aber die Sportler hier sind auch schon selbst sehr ernährungsbewusst, da wird jede Flasche auf die Inhaltsstoffe hin durchgelesen und bei neuen Gerichten wird auch gerne mal gefragt, wie das denn zubereitet wurde“, erläutert die Küchen-chefin in ihrer blitzblanken offenen Küche. Die Rohstoffe in der Hansa-Küche stammen nur aus qualifizierten und bekannten Quellen der Umge-bung. „Der Metzger kannte das Schwein für die beliebten Schnitzel noch persönlich“, lacht Gud-run Dröge und betont, dass genau diese Qualität natürlich auch einen Teil des Spaßes ausmacht, den sie trotz des Dauerstresses an ihrem Job so schätzt. „Mit diesen natürlichen Zutaten zu ar-beiten, macht Spaß. Nudelteig selbst herstellen, mit eigenen Kräutern zu würzen, allerbeste Öle einzusetzen, das ist Kochen mit Leidenschaft.“ Hier kommt der gebürtigen Hammerin ihre Aus-

bildung in der französischen Küche zugute, die genau auf diese Geheimnisse schwört.

Galleerensmutje?

Vertraue auf deinen Geschmack und deinen Kör-per, so lautet die Maxime der lebensfrohen Ein-Frau-Goldexpertin, die auch schon einmal den Namen Galeerenköchin verpasst bekam. In den dreimonatigen Lehrgangsphasen, dem Intensiv-training, kommt sie nur auf knappe vier Stunden Schlaf pro Nacht, jetzt nach dem Olympiasieg kann sie aber wieder zusammen mit ihrem Mann dem Hobby frönen: essen gehen. Denn von Ko-chen für zwei Personen hält die Portionenwelt-meisterin nicht viel – genau so wenig wie von Fer-tigsaucen, die zum Teil in der Gastronomie ver-wendet werden – allen Beteuerungen der Kü-chenchefs zum Trotz. „Schmeckt man, merkt man und zudem habe ich den Vorteil einer entspre-chenden allergischen Reaktion auf so etwas.“ Und damit vertraut die Küchenchefin auf ihren Körper und entspricht damit genau ihren Schützlingen in den schmalen, schnellen Booten. Sie sind so et-was wie die Ersatzeltern für die am Olympia-standort stationierten Athleten, und gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Und das ist – der Beweis wurde erbracht – Gold wert.

Die allerbesten Zutaten und viel Liebe zum Kochen machen den Unterschied im Olympiastützpunkt ober-

halb des Dortmunder Hafens.

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Dreigleisig

Eingeschränkter Betrieb nach Unfall, aber:

H-Bahn steuert neues Gleis anEs klingt ein bisschen wie die Ironie des Schicksals: Da war die haltestelle Campus Süd der h-Bahn gerade ausgebaut worden, die Weichen für eine Betriebsausweitung bereits gestellt, als am 15. Mai ein lkw-Fahrer beim Entladen eines Containers die hängebahn übersah. Die Folge waren 21 leichtverletzte und ein erheblicher Sach-schaden an der h-Bahn-Kabine sowie die Frage, wie es weitergeht.

Voraussichtlich bis in die zweite Jahreshälfte 2013 hinein fehlt der H-Bahn-Gesellschaft (H-BAHN21) eines von vier Fahrzeugen. Die anderen drei würden zwar für den Betrieb der beiden Lini-en (Technologiezentrum – Universität S – Eich-linghofen / Campus Nord – Campus Süd) ausrei-chen, dies aber ohne Werkstatt-Reserve. H-BAHN21-Geschäftsführer Rolf Schupp: „Jedes Fahrzeug muss einmal wöchentlich für einige Stunden zur Wartung in die Werkstatt, in dieser Zeit stehen jetzt nur zwei Bahnen zur Verfügung. Deshalb wird die Strecke Technologiezentrum – Universität S seit Mitte Mai montags und diens-tags bis gegen Mittag ersatzweise mit Bussen befahren, der übrige Betrieb läuft planmäßig. Ab Oktober, also mit Beginn des Wintersemesters,

werden wir montags bis freitags den Ersatzver-kehr ab/bis Technologiezentrum jeweils tagsüber durchführen, um zu den Hauptverkehrszeiten mehr Kapazität auf der Strecke zwischen Cam-pus Nord und Campus Süd zur Verfügung zu ha-ben.“

Gestiegene nachfrage

Genau aus diesem Grund war die Haltestelle Campus Süd im vergangenen Jahr um ein drittes Gleis samt Bahnsteig und Haltestellengebäude erweitert worden. In Stoßzeiten kann die H-Bahn jetzt bei Bedarf 24 Mal pro Stunde und Richtung zwischen Campus Nord und Campus Süd fahren und stündlich bis zu 2.160 Fahrgäste befördern. Von der H-BAHN21-Crew ist damit aber auch ein sehr hohes Maß an Flexibilität gefordert. Rolf Schupp: „Das bei dem Unfall beschädigte Fahr-zeug fehlt uns natürlich an allen Ecken und Kan-ten. Das können wir nur ausgleichen, indem wir mit den Wartungsarbeiten morgens noch früher beginnen und dann genau schauen, wann der Be-darf am größten ist. Auf jeden Fall werden alle planmäßigen Fahrten zwischen Eichlinghofen und Universität S sowie zwischen Campus Nord und Campus Süd einschließlich Rufbetrieb, der in den frühen Morgen- und späten Abendstunden stattfindet, mit der H-Bahn durchgeführt.“

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Sternstunden

103 Stationen weisen den Weg (von Oliver Volmerich)

Wie hieß der erste BVB-Vereinspräsident? Wann gab es den ersten Sieg über Schalke 04? Wer schoss das erste Bundesliga-tor? Und wer stand im Kader beim Champions-league-Sieg des BVB 1997? Die Antworten auf diese Fragen können sich BVB-Fans in Dortmund regelrecht erwandern: auf dem Walk of Fame, der Ruhmesmeile des BVB zwischen Bor-sigplatz und Stadion.

Seine beiden Tore, die er am 24. Juni 1989 beim DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen im Berliner Olympiastadion erzielt hat, sind legendär: Norbert Dickel, der »Held von Berlin«.

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Sternstunden

Auf mittlerweile 103 Stationen wird die Geschich-te des ruhmreichen Vereins erzählt und den Hel-den der Borussia ein steinernes Denkmal gesetzt. Die Steine, die wichtige Kapitel und Persönlich-keiten des 103-jährigen Vereinslebens dokumen-tieren, sind ein Geschenk der Dortmunder Tages-zeitung Ruhr Nachrichten, Medienpartner des BVB, zum 100. Geburtstag des Vereins im Jahr 2009. „Die Idee war, eine bleibende Erinnerung an die Vereinsgeschichte zu schaffen, die eine Brü-cke schlägt zwischen der Geburtsstätte der Bo-russia am Borsigplatz und dem Schauplatz der jüngsten Erfolge, dem Signal Iduna Park“, erklärt Ruhr Nachrichten-Chefredakteur Hermann Beck-feld als Initiator. „Der Walk of Fame in Hollywood war dabei Vorbild.“

Und wie für die Film-Fans im fernen Kalifornien ist auch der sportliche Weg des Ruhms in Dort-mund nicht nur für BVB-Anhänger aus dem Stadt-bild kaum noch wegzudenken. Nicht zuletzt ist er für viele Sponsoren eine gute Gelegenheit, dauer-haft ihre Verbundenheit mit dem Verein zum Aus-druck zu bringen: Sie können für 3.900 € einen Stein stiften, der dann mit ihrem Logo auf Stra-ßen und Plätzen verlegt wird. Neben vielen Fir-men und Organisationen haben sich auch einige Privatleute eine Erinnerungsplatte gesichert –

wie etwa Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Er stiftete den Stein zur ersten deutschen Meister-schaft des BVB 1956 – Sieraus Geburtsjahr. Oder DSW21-Mitarbeiter Dirk Liebegut, der gemein-sam mit zwei Freunden dem Stürmer der Meis-termannschaft der Jahre 1956 und 1957, Helmut Kapitulski, den Stern Nr. 26 am Königswall wid-mete. „Viele Sponsoren hegen und pflegen ihren Stein bis heute liebevoll“, freut sich Beckfeld.

Idee zum 100. Geburtstag

Der Grundstein für die Ruhmesmeile wurde von BVB-Hauptsponsor Evonik im September 2009 vor dem Signal Iduna Park an der Strobelallee in Form der ersten, 40 Kilo schweren Steinplatte mit der Aufschrift »100 Jahre BVB« gesetzt – passend zum 100. Geburtstag des Vereins, der im Dezem-ber des Jahres groß gefeiert wurde. Fast genau ein Jahr später folgte mit dem Stein Nummer 1 der vorläufige Abschluss. Er liegt vor der Dreifal-tigkeitskirche in der Nähe des Borsigplatzes – dem Gotteshaus jener Gemeinde, aus der der Verein hervorging. Heute erinnert neben dem ers-ten Walk of Fame-Stein eine kleine Ausstellung in der Kirche an die Keimzelle des BVB und die enge Verbindung zur katholischen Kirche, die mit ei-nem Streit begann. Denn weil ihnen der Kaplan

Die Ruhmesmeile des BVB führt auch am Stadtgarten und an der gleichnamigen Haltestelle vorbei.

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Sternstunden

der Gemeinde, Hubert Dewald, das aus England importierte Fußballspiel untersagte, gründeten junge Männer am 19. Dezember 1909 kurzerhand den Ballspiel-Verein Borussia. Das war im Lokal »Zum Wildschütz« in einem Eck gebäude an der Oesterholzstraße. Auch an dieses Gründungs-lokal erinnert selbstverständlich ein Stein, ge-nauso wie an Franz Jacobi, den ersten Vereins-präsidenten, oder August Lenz, den ersten Natio-nalspieler des Vereins.

Vom Borsigplatz führt der Walk of Fame ins Stadt-zentrum, wo an die ersten großen Erfolge des Ver-eins mit der Doppelmeisterschaft 1956/57 erin-nert wird. Die legendäre Meister-Elf der beiden Jahre, die beide Titel in exakt derselben Aufstel-lung holte, wird mit allen Beteiligten gewürdigt.

Kuriose Geschichten

Die Gewinner der Champions-League 1997 sind ebenso alle mit einem eigenen Stein verewigt, wie die Europapokal-Sieger von 1966 – bis hin zum »Schalker« Rudi Assauer, der vor seiner Manager-Karriere in Blauweiß immerhin vier Jahre für die Schwarzgelben am Ball war und die Verlegung seines Steins im April 2010 wie viele andere Alt-Borussen persönlich miterlebte.

Die großen Duelle mit dem Revier-Rivalen leben auf dem Walk of Fame gleich mehrfach auf. Außer an den ersten BVB-Sieg über Schalke 04 im No-vember 1943 wird mit Stein Nummer 57 auf der Hohen Straße etwa an den legendären Hundebiss im Derby-Spiel am 6. September 1969 im Stadion Rote Erde erinnert, als der Schalker Spieler Frie-del Rausch im Torjubel der Gelsenkirchener von einem Wachhund an empfindlicher Stelle gebis-sen wurde. Zu den kuriosen Erinnerungen aus der Vereinsgeschichte gehört auch der »Torfall von Madrid« vom 1. April 1998, als ein umgefallenes Tor im Bernabéu-Stadion in der spanischen Hauptstadt den Anpfiff der Champions-League-Partie Real Madrid gegen Borussia Dortmund um 76 Minuten verzögerte und eine legendäre TV-Reportage bescherte.

Nachzulesen sind all diese Geschichten in einer Begleitbroschüre, die die 100 ersten Sternstun-den des Vereins noch einmal aufleben lässt. Vor allem viele auswärtige BVB-Fans nutzen die Ge-legenheit, sich – mit oder ohne Begleitheft – die Geschichte ihres Vereins zu erwandern. DORT-MUNDtourismus bietet regelmäßig Fußballrund-gänge durch die City an. Die eineinhalbstündige Tour führt über einen Teil des Walk of Fame. „Die Nachfrage danach ist groß. Auch ganze Gruppen

Unmittelbar vor der Dreifaltigkeitskirche in der Nordstadt liegt Stein Nr. 1, der an die Gründung des BVB im Jahr 1909 erinnert. In einer Begleitbro-schüre zum Fußballrundgang, den DORTMUNDtourismus anbietet, sind

alle Geschichten zu den ersten 100 Sternstunden nachzulesen.

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Sternstunden

buchen diese Tour“, berichtet DORTMUNDtouris-mus-Sprecherin Sigrun Späte. „Der Walk of Fame passt gut zur großen Euphorie um den BVB.“

Ergänzend zu den Fußball-Touren durch die City spüren die Borsigplatz-Vorführungen der Muse-umspädagoginnen Annette Kritzler und Anette Plümpe unter dem Titel »Sterne zur Geschichte der Borussia« mit Schulklassen und Jugendgrup-pen die BVB-Geschichte rund um den Borsigplatz mit Hilfe des Walk of Fame auf.

Auch kritische Phasen der Vereinsgeschichte werden beim Walk of Fame nicht ausgespart. So wird unmittelbar vor dem Signal Iduna Park an die Rettung aus der Finanzkrise 2005 erinnert. Aber im Mittelpunkt stehen natürlich die sportli-chen Helden und Erfolge. Wobei wohl kaum je-mand bei der ursprünglichen Vollendung des

Walk of Fame im September 2010 davon zu träu-men wagte, wie schnell die Ruhmesmeile weiter wachsen würde. Mittlerweile ist Stein Nr. 103 ver-legt, der nach den Meisterschaften 2011 und 2012 an das erste »Double« der Vereinsgeschich-te mit dem Pokalsieg 2012 erinnert. Und der Weg des Ruhms ist weiter auf Wachstum ausgelegt.

Auch DSW21 setzt auf weitere Erfolge des BVB und wird für einen der nächsten Erfolgssteine die »Patenschaft« übernehmen.

Erinnerung an Helmut Kapitulski: Gemeinsam mit zwei Freunden hat DSW21-Mitarbeiter Dirk Liebegut dem Stürmer-Star der Meister-jahre 1965 und 1957 einen Stein gewidmet.

Gastautor Oliver Volmerich, Redakteur der Dortmunder Ruhr Nachrichten.

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Jutta Wenski liebt das Laufen

Mit 90 in New YorkMit 90 Jahren noch einmal den new York Marathon laufen, das ist das Ziel von Jutta Wenski. Die DEW21-Mitarbeiterin hat zwar 2007 schon am vielleicht berühmtesten Marathon teilgenommen, doch soll dieser höhepunkt in ihrer hobby-Sport-Karriere nicht der letzte bleiben.

Erst vor zehn Jahren fing die heute 52-Jährige mit dem Laufen an. Nachdem sie schon verschie-dene Mannschaftssportarten ausgeübt hatte, wollte sie mal wieder etwas Neues ausprobieren. Als sie dann noch eine Anzeige in einer Tageszei-tung mit der Überschrift »Unsportliche Läufer für Marathon gesucht« sah, war das Interesse für den Laufsport geweckt. Ziel der Aktion, die vom Institut für Präventions- und Bewegungsmedizin GmbH und der Westfälischen Rundschau unter-stützt wurde, war die Teilnahme am Karstadt Ruhrmarathon in Duisburg. „Beim ersten Mal ha-be ich nur die Hälfte der Strecke geschafft“, erin-nert sich Jutta Wenski. Doch ihr Ehrgeiz war ge-weckt – und von Erfolg gekrönt: „Im zweiten Jahr habe ich dann die volle Distanz von 42,195 km ge-

meistert.“ Und dabei ist es nicht geblieben: In den folgenden Jahren hat sie an weiteren namhaften Langstreckenläufen teilgenommen.

Aktuell bereitet sich Jutta Wenski zusammen mit vier weiteren Läufern auf den Marathon in Bremen am 7. Oktober vor. Zwölf Wochen vor dem Wettkampf beginnt für sie die heiße Trainingsphase: Das be-deutet vor allem viel laufen, erst 40 bis 50 km, dann 70 bis 80 km in der Woche, und eine gesunde Ernährung. Süßigkeiten sind weitgehend vom Spei-seplan gestrichen. Ihr Ziel: „Eine Zeit von vier Stun-den 15 Minuten. Das ist für eine Frau meines Alters und Leistungsstandes realistisch.“ Um dieses selbst gesteckte Ziel zu erreichen, zieht sie vier bis fünf Mal pro Woche nach Feierabend die Laufschuhe an.

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Sie läuft und läuft und läuft... Jutta Wenski (r.) mit ihrer Kollegin Monika Grap (l.) und mit Kollegen beim 24-Stunden-Lauf am 22./23. Juni.

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Marathon

Ihre Arbeit erledigt sie dagegen zum größten Teil hinter dem Schreibtisch sitzend. Seit eineinhalb Jahren ist die Mitarbeiterin der Unternehmens-kommunikation für das Beschwerdemanagement zuständig. Sie kümmert sich um die zügige Bear-beitung von Kundenrückmeldungen und koordi-niert die Arbeit des Beschwerdemanagements in ihrem Bereich. Das Laufen ist da ein guter Aus-gleich und bietet für sie viele Vorteile: „Ich bin zeitlich ungebunden, kann entscheiden, ob ich al-leine oder mit anderen laufe und muss mich auch nicht wie in manchen Fitnessstudios stylen“, fin-det Jutta Wenski.

Gerne würde sie noch öfter mit Arbeitskollegin-nen und -kollegen laufen. In der gemeinsamen Betriebssportgemeinschaft von DEW21 und DSW21 versucht sie zusammen mit einem DSW21-Kollegen deshalb immer wieder, »Mitläu-fer« zu finden, die regelmäßig trainieren möchten. Doch das ist gar nicht so einfach. Beim B2Run am 26. Juni konnte sie aber ein DEW21-Team aus 16 Teilnehmern zusammenstellen. Als Teamkapitä-nin kümmerte sie sich um Anmeldungen, Start-nummern und Shirts. Zwar belegte das DEW21-Team beim Einlauf im Signal Iduna Park nur einen Platz im Mittelfeld, doch sportlicher Ehrgeiz steht bei diesem Wettkampf über sechs Kilometer oh-nehin nicht an erster Stelle.

Die Geschäftsführung von DEW21 spendierte für diesen Firmenlauf die Startgebühr. Kein Wunder, hat doch das Engagement für den Breitensport beim »Lokalpatrioten« Tradition: So wird seit 1994 der 24-Stunden-Lauf maßgeblich unterstützt. Zudem nahm ein gemeinsames Team aus insge-samt 80 Läuferinnen und Läufern von DEW21 und DSW21 am Rundenlauf für den guten Zweck im Stadion Rote Erde teil. Auch das U19-Nach-

wuchsturnier RUHR-Cup International, die Nord-stadtliga und das Fan-Projekt (siehe hierzu den Artikel auf Seite 12) werden gefördert. Und mit dem DEW21-Sportkatalog bietet der Dortmunder Energiedienstleister in Zusammenarbeit mit BALLsportdirekt preisgünstige Markenware für Team- und Individualsportler.

Für die Zukunft hat sich Jutta Wenski vorgenom-men, mindestens einen Stadtmarathon pro Jahr zu laufen. Boston, Chicago, London und noch ein-mal New York stehen auf dem Wunschzettel. Wer meint, dass es unrealistisch ist, dass Jutta Wens-ki im Jahr 2050 am New York Marathon teilneh-men könnte, liegt übrigens falsch: Der älteste Teilnehmer 2011 beim Toronto Marathon war 100 Jahre alt.

Stars von morgenVier Tage Nachwuchsfußball vom Feinsten bot der RUHR-Cup International 2012, der vom 26. bis 29. Juli u.a. in Dortmund stattfand. Zehn Nachwuchs-mannschaften, darunter auch der BVB, Werder Bre-men, Schalke 04 und der HSV, kämpften beim inter-nationalen U19-Fußballturnier um die Krone. In der Vergangenheit war das Turnier für viele Nachwuchs-spieler das Sprungbrett für eine Karriere in der Bundesliga oder bei einem ausländischen Verein.Der RUHR-Cup International wird von Borussia Dortmund veranstaltet und vom Verein Europäische Jugendbegegnungen in Kultur und Sport ausgerich-tet. Der Junioren-Fußball vom Feinsten wurde die-ses Jahr bereits zum dritten Mal von DEW21 unter-stützt.Weitere Informationen finden Sie unter www.fd21.de.

Unter dem Motto »Wir geben Gas« traten insgesamt 80 Teilnehmer von DEW21 und DSW21 für den guten Zweck an.

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BVB-Handballerin und DOGEWO21-Mieterin Dagmara Kowalska

Sympathisches EnergiebündelSie ist gebürtige Polin, handballerin des BVB, 105-fache polnische nationalspielerin, Ju-gendtrainerin, Ehefrau, Mutter einer tochter, berufstätig… – und Mieterin einer DOGEWO21-Wohnung: die 35-Jährige Dagmara Kowalska. Doch wer denkt, dass die vielen Aufgaben der 1,80 m großen Sportlerin über den Kopf wachsen könnten, sei eines Besseren belehrt. Auch wenn ihr tag mindestens 27 Stunden haben müsste, so sagt sie voller Überzeugung: „Es gibt viele Menschen, die noch erheblich mehr zu tun haben.“

Eigentlich hatte Dagmara Kowalska überhaupt nicht geplant, als Handballspielerin durch Euro-pa zu ziehen. Doch wie so oft im Leben kam es anders. Nachdem sie in mehreren polnischen Handballvereinen aktiv war, kam der Ruf aus Spa-nien, wo sie aber nur ein kürzeres Gastspiel gab: „Für meinen Mann war es schwierig, dort einen Arbeitsplatz zu finden.“ Als 2006 ein Angebot des Bundesligisten VfL Oldenburg kam, gab es ein an-deres Problem: „Ich sprach überhaupt kein deutsch.“ Doch dank ihres polnischen Trainers konnte die Sprachbarriere leichter überwunden werden. 2008 nahm sie der sächsische Erstligist SC Markranstädt unter Vertrag, der aber nach

dem verpassten Aufstieg am Ende der Saison 2008/2009 Insolvenz anmelden musste.

In turbulenten Zeiten

So ging es 2009 weiter zu den Handballerinnen des BVB, die sich noch kurz zuvor nicht nur spie-lerisch in einer turbulenten Phase befanden: Der Damen-Handball stand fast vor dem Aus, der Ab-stieg in die 2. Liga drohte. Beides konnte abge-wehrt werden, und so startete die Rückraum-Spielerin mit dem BVB in die Saison 2009/2010. Zwar folgte am Ende der Saison der Abstieg aus der 1. Liga, aber die Saison 2011/2012 konnten

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Rückhalt

die Handballerinnen in der 2. Liga mit einem 6. Platz abschließen, der noch Luft nach oben hat. Dagmara Kowalska: „Bei uns gibt es nicht den Druck wie vor drei Jahren in Markranstädt, aber natürlich ist es für jede Spielerin ein Ziel, nach oben zu kommen. Und auch ich will mit der Mann-schaft noch tanzen, wenn dieses Ziel erreicht ist.“

In der polnischen Nationalmannschaft hat sie das Trikot an den Nagel bzw. an die Wand gehängt, dafür widmet sie sich aber umso mehr den Nach-wuchsspielerinnen. „Handball ist mein Leben, mein Hobby, meine Arbeit“, sagt die 35-Jährige, die auch die Jugend-Handballerinnen der D 1 des BVB trainiert. Was zudem organisatorisch ganz praktisch ist. Denn auch ihre neunjährige Tochter Dominika ist längst auf den Handball-Geschmack gekommen, spielt in der E-Jugend des BVB. Und die trainiert am gleichen Ort und zur gleichen Zeit wie die von Dagmara Kowalska betreuten D 1-Ju-niorinnen.

Ohne Kalender geht nichts

Profi-Sportler müssen bekanntermaßen auf vie-les verzichten – aber eines ist für Dagmara Ko-walska und ihre Familie unverzichtbar: der Ter-minkalender. Dagmara selbst ist beruflich mor-gens noch in einem Rehazentrum beschäftigt, bevor es anschließend zum Training geht, Tochter Dominika besucht mittlerweile die 4. Klasse, Ehe-mann Rafal beginnt frühmorgens zu arbeiten, abends trainieren Mutter und Tochter in der Hal-le. „Da bleibt nicht viel Freizeit, manchmal ist die Familie nur am späten Abend gemeinsam zu Hause. Deshalb wird jeder Termin sorgfältig in ei-nen Kalender eingetragen.“, so die Rückraum-Spielerin.

Obwohl die Familie seit drei Jahren in Dortmund lebt, hat sie von der Stadt noch nicht allzu viel kennengelernt. Aber immerhin durfte Dagmara Kowalska mit dem gesamten Handballteam da-bei sein, als die BVB-Fußballer am 5. Mai das letzte Spiel der Bundesliga-Saison 2011/2012 im Signal Iduna Park ausgetragen haben und an-schließend »den Teller« überreicht bekamen. Na-türlich meint sie die Meisterschale, doch so ge-nau weiß man bei ihr nicht, ob sie einen Spaß ge-macht hat oder ob ihr Deutsch noch nicht perfekt ist. Jedenfalls ist es so gut, dass man sich ausge-zeichnet mit ihr unterhalten kann. „Da hat meine

Tochter geholfen“, sagt Dagmara Kowalska lä-chelnd, „sie verbessert immer, wenn ich falsch sage.“ „Etwas falsch sage“, »ermahnt« Dominika.

Bescheiden geblieben

Trotz aller Erfolge ist Dagmara Kowalska sehr sympathisch und bescheiden geblieben. Deshalb wird sie es vermutlich gar nicht gerne lesen, wenn man nach dem Gespräch mit ihr feststellt: Sie ist eine Frau, auf die viele stolz sein können – der BVB, eine solche Handballerin in seinen Reihen zu haben, ihr Ehemann Rafal und ihre Tochter Do-minika, dass Dagmara Kowalska ein Energiebün-del und damit ein wichtiger Rückhalt für die Fa-milie ist, und DOGEWO21, diese Mieterin mit ihrer Familie für eine Wohnung im Ortsteil Eichling-hofen gewonnen zu haben. Und hier will sie blei-ben, denn: „Ich bin in den letzten Jahren zwölfmal umgezogen, das muss jetzt reichen.“

Architektenmesse als AuftaktIm Oktober beginnt die PHOENIX See Entwicklungs-gesellschaft mit der Vermarktung des zweiten Bau-abschnitts für die Wohnbebauung, des sogenannten Südufers. Den Auftakt dazu bildet, wie schon bei Ver-marktungsbeginn am gegenüberliegenden Südhang im Norden des Sees, eine vom 5. bis 7. Oktober statt-findende Architektenmesse. Dazu angemeldet haben sich 70 Architekturbüros, davon 25 aus Dortmund. Die restlichen Teilnehmer stammen überwiegend aus NRW, doch es gibt auch Anmeldungen aus anderen Regionen (z.B. Hamburg, Berlin, München) sowie aus dem Ausland (England, Spanien, Dänemark). Ziel der Messe ist es, den zukünftigen Käufern und potenziel-len Bauherren mit ambitionierten Architektenent-würfen von Einfamilien- und Doppelhaushälften ver-schiedene inspirierende Ideen und Bebauungsvari-anten aufzuzeigen, die die anspruchsvolle Situation der Wohnbaugrundstücke – Bauen am Hang mit See-blick – widerspiegeln. Durch die Umsetzung der Vor-gaben aus Bebauungsplan und Gestaltleitlinien in den Planungsbeispielen wird gewährleistet, dass die hochwertige Architektur am Südufer des PHOENIX Sees erfolgreich weitergeführt wird.

Architektenmesse am PhOEnIX See:Fr., 05.10.: 14.00 Uhr – 19.00 UhrSa., 06.10. + So., 07.10. : 11.00 Uhr – 17.00 UhrMessezelt an der Phoenixseestraße/Ecke Hans-Tombrock-Staße.

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Die Westfalenhallen Dortmund

Der Ort für Sport

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Runde Sache

Wohl kaum ein anderer Ort hat so viel Sportgeschichte in Dortmund geschrieben wie das Oval der Westfalenhalle 1. Unzählige Weltmeisterschaften, Rad- und Reitsport-Veran-staltungen sowie Boxkämpfe oder Unterhaltungsprogramme wie »holiday On Ice« haben den Jahreskalender der Westfalenhallen bestimmt und sind nach wie vor neben Konzer-ten, Ausstellungen und Messen ein wichtiger Baustein im Programm. Und auch die »pas-siven« Sportler kommen immer häufiger auf ihre Kosten: Ob spannende BVB-Spiele am Saison-Ende oder große turniere – die tore der halle(n) sind dann oft geöffnet, wenn sich viele Zuschauer die Spiele gemeinsam auf der Großleinwand ansehen wollen.

Schon in den Anfängen des »Unternehmens Westfalenhallen« in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts spielte der Sport eine zentrale Rol-le in der Halle: „Gegenstand und Zweck des Un-ternehmens ist es, den Sport in allen seinen Zweigen zu pflegen und zu fördern und zu diesem Zwecke Darbietungen zu veranstalten, welche der Befriedigung des Bedürfnisses nach körperli-cher Ertüchtigung und Erholung dienen“, hieß es in der Satzung der Westfalenhalle AG aus dem Jahre 1925. Und auch in der Zeit nach dem Zwei-ten Weltkrieg, nach dem Wiederaufbau der Halle, waren es fast ausnahmslos publikumswirksame Sportveranstaltungen, die die Halle füllten. Aus-stellungen und Konzerte nahmen in dieser Zeit kaum einen nennenswerten Platz ein.

Begeisternder Radsport

Zwei großartige Radsportveranstaltungen präg-ten über Jahrzehnte hinweg das Image der West-falenhallen: das 6-Tage-Rennen und der große Weihnachtspreis der Steher. Vor meist ausver-kauften Rängen drehten Sportler wie Rudi Altig, Eddy Merckx, Danny Clark oder Erik Zabel ihre Runden. Mehr als 100.000 Zuschauer bei den Six-days waren keine Seltenheit, 1979 musste die Halle wegen Überfüllung sogar mal geschlossen werden. Und dennoch kam für beide Veranstal-tungen vor vier Jahren das Aus: Ausgelöst durch

die Doping-Skandale im Radsport ließ das Inter-esse nach, die Wirtschaftskrise leistete ein Übri-ges. Sowohl das 6-Tage-Rennen als auch der Weihnachtspreis fanden 2008 vorerst ein letztes Mal in Dortmund statt.

Reiten, Boxen, tennis

Eine lange Tradition hat auch der Reitsport in den Westfalenhallen. Stets waren zugkräftige Paare wie der legendäre Olympiasieger Hans Günter Winkler auf Halla, Fritz Thiedemann auf Meteor oder John Whitaker auf Milton bei hochkarätig besetzten Reitturnieren in Dortmund am Start.

14. Mai 2011: Der BVB war be-reits Deutscher Fußballmeister, der Signal Iduna Park beim letzten Heimspiel gegen Ein-tracht Frankfurt restlos aus-verkauft. 18.000 Menschen schauten sich die Liveüber-tragung in den Hallen 1 (Foto) und 3 B an.

Die Steherrennen in der Westfalenhalle wurden mit Schrittmacher-Maschinen gefahren, die aus den Jahren 1915 bis 1920 stammten.

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Runde Sache

Und ebenso lang ist die Liste der Dressurreiter/-innen, die in der Siegerchronik der Westfalenhal-len auftauchen: Lieselotte Linsenhoff, Josef Ne-ckermann, Dr. Reiner Klimke, Nicole Uphoff und Isabell Werth reihen sich hier unter anderem ein.

Von den hochkarätigen Boxkämpfen in der Gro-ßen Westfalenhalle sind vielen Lesern sicherlich noch die Weltmeisterschaftskämpfe von Henry Maske in Erinnerung. Viermal trat er zwischen 1994 und 1996 in der Halle an und stieg jedesmal als Sieger aus dem Ring.

Ein eher kurzes, aber beeindruckendes Gast spiel gaben die deutschen Tennis-Cracks in den West-falenhallen. Im Juli 1988 fegten Boris Becker & Co. im Halbfinale um den Davis-Cup Jugoslawien mit 5:0 vom Feld, fünf Monate später holten sie in Schweden erstmals die »hässlichste Salatschüs-sel der Welt« nach Deutschland. Ein zweites Hal-len- Gastspiel gab das deutsche Davis-Cup-Team

im März 1991 und besiegte die italieni sche Mann-schaft in der ersten Runde mit 3:2.

Weltmeister(schaften) ohne Ende

Noch gar nicht die Rede war bislang von den un-zähligen Weltmeisterschaften, die in den Westfa-lenhallen ausgetragen wurden. Handball, Eisho-ckey, Turnen, Eiskunstlauf, Tischtennis und vieles mehr: Die Liste der Weltmeisterschaften und Weltmeisterschaftskämpfe, die in den Westfa-lenhallen stattfanden, ist noch erheblich länger. Erst in diesem Jahr waren die Dortmunder West-

Es brodelte in der Halle, wenn Henry Maske im Boxring stand – insgesamt viermal.

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Runde Sache

falenhallen vom 25. März bis zum 1. April bereits zum dritten Mal Austragungsort einer Tischten-nis-Weltmeisterschaft.

Und spätestens mit der Fußball-Weltmeister-schaft 2006 im eigenen Land, deren Spiele be-kanntermaßen auf dem grünen Rasen und nicht in der Halle ausgetragen wurden, hielt das ge-meinsame Fußballgucken Einzug in die Westfa-lenhallen. »Erfunden« wurde das sogenannte »Public Viewing« bereits zur WM 2002 – ebenfalls in der Westfalenhalle 1. 220.000 Menschen strömten allein zur WM 2006 in die Hallen. Bei diesem Erfolg war es keine Frage, auch zu den nachfolgenden Fußball-Welt- und Europameis-terschaften sowie zur Hand ball-WM 2007, als Deutschland »zu Hause« den Titel holte, die Hal-len für das Zuschauen in großer Runde zu öffnen. Wer die letzten Saison-Spiele des BVB in den bei-den Meisterjahren 2011 und 2012 live sehen wollte, aber keine Eintrittskarte für den Signal Iduna Park hatte, war in den Westfalenhallen ebenfalls gut aufgehoben.

Vor knapp vier Wochen hat die 50. Fußball-Bun-desligasaison begonnen. Da dürfte es wohl nie-manden verwundern, dass der DFB-Bundestag am 28. Juli 1962 im Goldsaal der Westfalenhallen die Einführung der Liga zur Spielzeit 1963/64 be-schlossen hat. Ein Ort für Sport: Wer ein Herz für Bewegung und Spannung hat, kommt an den Dortmunder Westfalenhallen nicht vorbei.

Hans Günter Winkler auf Romanus, die Ballkünstler an der Platte und die Turnweltmeisterschaften begeisterten das Publikum ebenso sehr wie die Davis-Cup-Spiele und die Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen.

Vom 3. bis 7. Oktober: DORTMUNDER HERBST 2012Mit einem neuen Konzept geht der 42. DORTMUN-DER HERBST der Messe Westfalenhallen Dortmund an den Start. Gleich neun themenorientierte Mes-sen präsentieren sich vom 3. bis zum 7. Oktober un-ter einem Dach. Um interessante Sonderschauen erweitert und damit noch attraktiver werden die be-liebten Bereiche »KÜCHE & GENUSS«, »MODE & BEAUTY«, »WOHNEN & EINRICHTEN« sowie der In-formationsbereich. Auch die bereits etablierten Messen »UNTERWEGS« und die Gesundheits-Mes-se »BODY & HEALTH Dortmund« ergänzen wie bis-her das Angebot des DORTMUNDER HERBSTES. Neu hinzu kommen die Messen »SeniorA«, »ideen-reich«, »HAUS & ENERGIE« sowie die »Westdeut-schen Mineralientage Dortmund«. Und da die West-falenhallen ein Ort für Sport sind, kommen auch sportlich Aktive auf ihre Kosten – insbesondere in Teilbereichen der »BODY & HEALTH Dortmund« und der »UNTERWEGS«. Der DORTMUNDER HERBST ist an allen Tagen von 10.00 bis 18.00 geöffnet und mit den Stadtbahnlinien U45 (Hauptbahnhof – Westfa-lenhallen) und U46 (Brunnenstraße – Westfalenhal-len) bestens zu erreichen.Von der Messe Westfalenhallen Dortmund haben wir 5 x 2 Eintrittsgutscheine erhalten, die wir gerne an unsere Leserinnen und Leser weitergeben. Wenn Sie diese gewinnen möchten, sollten Sie schnell sein und bis zum 26. September 2012 eine E-Mail mit dem Stichwort »Herbst« an [email protected] senden. Oder schicken Sie eine Karte an DSW21, ZP – Gewinnspiel, 44127 Dortmund.

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luftfahrt

Vorbereitung auf 1. Sparkassen PHOENIX Halbmarathon

Jeder kann laufen!Am 3. Oktober startet die erste Auflage des Sparkassen PhOEnIX halbmarathons, zu dem rund 1.500 teilnehmer erwartet werden. Zwanzig von ihnen trainieren seit April unter Anleitung von trainern der laufschule Dortmund für das große Ereignis. Einige von ihnen sind blutige Anfänger, andere bereits ambitionierte läufer – doch alle sind vor allem ei-nes: absolut motiviert!

Motivieren in der Gruppe: Die Läuferinnen und Läufer der Dortmunder Laufschule beim Training.

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Sportlich unterwegs

Jeden Montag- und Mittwochabend um Punkt 18.00 Uhr treffen sich die rund zwanzig Laufschü-ler, um gemeinsam ein hochgestecktes Ziel zu er-reichen: Gesund und glücklich am Ziel des 1. Sparkassen PHOENIX Halbmarathons Anfang Oktober einzulaufen. Dafür trainieren sie regel-mäßig und mit wachsender Begeisterung. Mitt-wochs an wechselnden Orten, montags immer am PHOENIX See, der aufgrund seiner Kilomet-rierung, aber auch wegen der durchgängig be-leuchteten Wege insbesondere für Frauen ein ideales Laufrevier darstellt. Nach einer Aufwärm- und Dehnphase geht es auch schon los: den See umrunden, die Natur genießen, abschalten, run-terkommen.

heterogene Gruppe, gleiches Ziel

Einer von ihnen ist Tom Glodde, im wahren Leben selbstständiger Gebäudereinigungsmeister aus Dortmund. Auch schon vor seiner Teilnahme an der Laufschule war der Mittvierziger bereits sportlich unterwegs: 750 m Schwimmen, 20 km Rad fahren und 5 km Laufen – dies die offiziellen Distanzen beim sogenannten Volkstriathlon – hatte er bereits mehrfach erfolgreich hinter sich gebracht. Weil er sich insbesondere beim Laufen hinsichtlich Technik, Kondition, Distanz und Ge-schwindigkeit verbessern wollte, fand er im Früh-jahr dieses Jahres zur Laufschule Dortmund und hat es nicht bereut: „Man trifft hier auf ambitio-

nierte Läufer wie auch auf blutige Anfänger, die alle die Lust auf Laufen und den Willen zur Stei-gerung der persönlichen (Best-)Leistungen ver-bindet. Dies zusammen in der Gruppe zu tun, mo-tiviert unheimlich“, so Glodde.

Schneller werden durch langsamer laufen

Henrik Böhringer, Sportstudent und Lauftrainer an der Laufschule Dortmund, hat ein einfaches Rezept zur Verbesserung der eigenen Leistung: „Schneller werden durch langsamer laufen“ ist seine Empfehlung, an die sich auch Tom Glodde gehalten hat und seitdem tatsächlich deutlich schneller und effektiver unterwegs ist. War für ihn früher nach zehn Kilometern Schluss, so schafft er nun locker die anderthalbfache Stre-cke in fast der gleichen Zeit. Dass er den Spar-kassen PHOENIX Halbmarathon, der übrigens zu einer dauerhaften Einrichtung am See werden soll, in einer guten persönlichen Zeit packen wird, daran hat er überhaupt keinen Zweifel.

natur, Kultur, Sehenswürdigkeiten

Die Idee zum Halbmarathon am See stammt übri-gens von Volker Hartmann, selbst Läufer, Inhaber der Dortmunder Laufschule, des Laufsport-Fach-geschäfts »bunert« und der Agentur »EVEN-sporT«, die als Veranstalter des Sparkassen PHOENIX Halbmarathons agiert. „Wir haben es

Ist zuversichtlich, dass sich das regelmäßige Training auszahlen wird: »Laufschüler« Tom Glodde.

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Sportlich unterwegs

geschafft, die Strecke möglichst spannend zu ge-stalten und eine Mischung aus Natur, Kultur und Sehenswürdigkeiten zu finden“, so Volker Hart-mann, der die Strecke maßgeblich ausgearbeitet hat. Los geht es am PHOENIX See, dann an der Emscher entlang weiter zur Buschmühle, Rich-tung PHOENIX West und nach ein paar Abste-chern wieder zurück zum See. Auf 1.500 Teilneh-mer spekuliert Hartmann, im August und damit fast acht Wochen vor dem Termin lagen bereits rund 900 Anmeldungen vor – das Interesse ist al-so wirklich groß. Die Streckenführung, die vom Höhenprofil gesehen sehr angenehm zu bewälti-gen ist, dürfte insbesondere Hobby-Läufer an-sprechen: „Flacher geht es nicht“, ist Hartmanns eigene knappe Einschätzung. Neben der Halb-marathon-Distanz können Läufer am 3. Oktober auch an einem Staffellauf und an den 1. Dortmunder Schulmeisterschaften im Stra-ßenlauf teilnehmen.

Motivieren in der Gruppe

Zurück zu den Dortmunder Laufschülern. Die ha-ben nun ihr Trainingspensum für diesen Montag absolviert, laufen noch locker aus, plaudern ein bisschen und erhalten zum Abschluss dieses Trainingstags individuelle Tipps zur Verbesserung der Technik von Lauftrainer Henrik Böhringer, be-

1. Sparkassen PHOENIX HalbmarathonTermin: 03.10.2012Anmeldefrist: 26.09.2012, Nachmeldungen bis

eine Stunde vor Beginn des je-weiligen Laufs möglich

Strecken/Läufe: Halbmarathon (21,097 km) Staffellauf (3x7 km) 1. Dortmunder

SchulmeisterschaftenVeranstalter: EVENsporTAusrichter: LG Olympia Dortmundweitere Infos: www.sparkassen-phoenix-

halbmarathon.de

vor sich die Gruppe für heute Abend trennt. „Den inneren Schweinehund zu überwinden, wenn man sich mal nicht so gut fühlt, ist für jeden Einzelläu-fer schwierig“, findet Tom Glodde. „In der Gruppe kann man sich viel leichter motivieren, bei der Sa-che zu bleiben“, ist seine Überzeugung. Die teilt auch Volker Hartmann: „Wir haben Teilnehmer in der Laufschule, die konnten anfangs keine zwei-einhalb Kilometer am Stück laufen. Und nun, vier Monate später, bewältigen die gleichen Leute vierzehn Kilometer in 95 Minuten!“

Sie alle haben ein Ziel: glücklich ins Ziel des 1. Sparkassen PHOENIX

Halbmarathons einzulaufen.

Neue Sporthalle neben PGS

Die Schürmann Immobilien Gesellschaft mbH & Co.KG errichtet für das Privatgymnasium Stadtkrone Ost (PGS) eine neue Doppelsporthalle auf dem Schul-gelände an der Lissaboner Allee 15. Die etwa 8,5 m hohe Halle wird auf einer Grundfläche von zwei mal 15 x 27m insgesamt vier Spielfelder für die Sportar-ten Basketball, Volleyball, Handball und Badminton aufweisen. Zusätzlich werden Nebenräume für Schüler-und Lehrer-Umkleiden, für Sport- und Turn-geräte, für sanitäre Einrichtungen sowie für die Tech-nik eingerichtet. Insgesamt wird die neue Sporthalle über eine Gesamtnutzfläche von rund 1.170m2 verfü-gen. Die Bauarbeiten haben am 16. Mai 2012 begon-nen; die Fertigstellung ist nach nur 22 Wochen Ge-samtbauzeit für den Anfang der Herbstferien 2012 geplant, sodass dort der reguläre Schulsportbetrieb für die Schülerinnen und Schüler des PGS direkt nach Ende der Ferien aufgenommen werden kann.

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Warum haben Sie sich für ein Grundstück auf Hohenbuschei entschieden?Fritz-Martin Waldendorf: „Wir sind auf der Inter-net-Seite herumgesurft und fanden das Angebot an Grundstücken dort sehr attraktiv. Gleich am nächsten Tag sind wir nach Dortmund gefahren, um uns vor Ort mal umzuschauen. Ja, und dann haben wir unser Grundstück gesehen, waren so-fort verliebt und haben direkt Nägel mit Köpfen gemacht.“Karin Adenacker: „Lassen Sie mal den Blick schweifen, dann verstehen Sie das: Wir haben ei-nen unverbaubaren Blick auf den Royal St. Barbara’s Golfclub mit seinem gepflegten Green und den sanft geschwungenen Hügeln. Deshalb werden wir übrigens in unserem Garten sogar vollkommen auf einen Rasen vezichten und statt-dessen einen Steingarten anlegen. Denn grün ha-ben wir es ja nun direkt ab Grundstücksgrenze – und dazu noch top gepflegt!“

Für leidenschaftliche Golfer sicher der perfekte Platz zum Wohnen, oder?Karin Adenacker: „Ja, absolut. Ich spiele zwar noch nicht so lange Golf wie mein Lebensgefähr-te, aber dafür genauso leidenschaftlich. Er hat mich zu diesem Sport gebracht, bei dem ich her-vorragend »runterkommen« kann. Ich bin eher der hibbelige Typ, beim Golfen muss ich mich aber zur Ruhe zwingen, sonst klappt es nicht. Deshalb ist Golf der perfekte Sport für mich. Und: Die Leu-te sind unheimlich nett und höflich. Bevor die Spieler zum ersten Abschlag gehen, begrüßen sie sich mit Namen und Handicap und wünschen sich dann nach dem ersten Abschlag ein schönes Spiel.“Fritz-Martin Waldendorf: „Ich mache das ja schon eine ganze Weile und habe mich natürlich total gefreut, dass Karin sich auch dafür begeis-tern konnte. Unsere Vorfreude wächst ins Uner-messliche – in Zukunft könnten wir theoretisch

Wohnen am Golfplatz

Gesehen, verliebt, gekauftVertriebsleiterin Karin Adenacker und Bauingenieur Fritz-Martin Waldendorf sind zu-künftige Wahl-Dortmunder. Und außerdem leidenschaftliche Golfspieler. Als das zurzeit in Köln wohnende Paar auf der Suche nach einem Grundstück von einem Bekannten den tipp bekam, mal auf der hohenbuschei-homepage Ausschau zu halten, war es um die beiden sofort geschehen.

Gesucht – gefunden:Karin Adenacker und Fritz-Martin Waldendorf werden ihr Traumhaus in Dortmund bauen.

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Freier Blick auf’s Green

morgens um sieben eine Runde Golfen, weil wir den Platz direkt vor der Haustür haben. Einfach super!“

Haben Sie Ihre Nachbarn eigentlich schon ken-nengelernt?Fritz-Martin Waldendorf: Ja, obwohl wir noch gar nicht angefangen haben zu bauen – der Aushub der Baugrube steht allerdings unmittelbar bevor –, haben wir auf dem Sommerfest, das kürzlich in Hohenbuschei stattgefunden hat, jede Menge nette Leute kennengelernt. Da war alles vertre-ten: Jung und Alt, Familien und Paare. Eine gute Mischung interessanter Menschen, die sich hier zusammengefunden hat.“Karin Adenacker: „Wir sind beide ursprünglich Kinder des Ruhrgebiets, ich war 25 Jahre im Köl-ner Exil, Fritz-Martin nur zwei Jahre. Wir haben beide die Kölner Mentalität zu schätzen gelernt, finden aber die Direktheit und Herzlichkeit der Menschen im Ruhrgebiet besonders angenehm. Ja, wir freuen uns wirklich sehr darauf, zu unse-ren Wurzeln zurückzukehren.“

Was hat Dortmund, was Köln nicht hat?Karin Adenacker: „Viel mehr Grün! Dortmund ist eine so grüne Stadt mit einer prima Infrastruktur – Leute von Außerhalb wissen das oftmals gar nicht. Auch das war für uns ein Grund nach Dort-mund zu gehen. Zurzeit wohnen wir in einem Köl-ner Vorort auch sehr ländlich, daher ist Hohen-buschei mit dem alten Baumbestand und dem benachbarten Naturschutzgebiet für uns eigent-lich der ideale Standort. Auch Läufer, Spaziergän-ger, Radfahrer oder Inline-Skater haben hier wirklich viele Möglichkeiten.“

Haben Sie eigentlich keine Angst, dass Ihnen mal ein Golfball ins Wohnzimmer kracht?Fritz-Martin Waldendorf (lacht): „Ach, wissen Sie, das Erdgeschoss ist ja durch den Zaun ge-schützt. Und wenn ein Ball mal wirklich hoch flie-gen sollte – nun, wir haben in den Fenstern eine solide Dreifach-Verglasung. Außerdem: Ein Golf-club ist gegen so etwas natürlich versichert, da haben Sie wirklich nichts zu befürchten!“

Alles zum Thema Hohenbuschei und Wohnen am Golfplatz erfahren Sie unter www.hohenbuschei.de, außerdem im Info-Büro in Hohenbuschei, Adi-Preißler-Allee 7, immer mittwochs und don-nerstags von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr sowie je-den ersten Sonntag im Monat von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Schon zum Jahresende soll dort, wo heute noch eine Infotafel aufgestellt ist, ein neues Haus stehen.

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September22. September bis 28. Oktober 7. DEW21 Kunstpreis (Ausstellung), Museum für

Kunst und Kulturgeschichte

29. September 12. Dortmunder DEW21-Museumsnacht, DEW21-Angebot (Kulturveran-staltung), DEW21-Kundenzentrum

Oktober11. Oktober Die Faszination der Fotografie

in 3D (Vorführung), DEW21-Kundenzentrum

12.Oktober Das Beste aus sieben Jahren 3D-Fotografie (Vorführung), DEW21-Kundenzentrum

19. Oktober Mélange – Probelügen (Satirischer Talk), DEW21-Kundenzentrum

27. Oktober Schwarzmarkt (Spät-Floh-markt, Live-Musik), Depot

november10. November Migrantenpop (Comedy),

Fletch Bizzel16. November Humor ist Trumpf (Sketche),

DEW21-Kundenzentrum23.November WestWort (Lesung), DEW21-Kundenzentrum

Informationen zu den Anfangszeiten, zu den Ein-trittspreisen, zum Vorverkauf und weitere Termine finden Sie unter www.dew21kultur.de

Noch Fragen zum Programm?Wolfgang Bö[email protected] 40www.dew21kultur.de

Informationen zur gesamten 12. DEW21-Museums-nacht finden Sie unter www.dortmunderdewmuse-umsnacht.de.

Veranstaltungen von DEW21

Kulturbeutel

12. DEW21-Museumsnacht

Manfred Kossack (DEW21-Geschäftsführer, r.), Wolf-gang E. Weick (Geschäftsbereichsleiter Museen) und Eismann Skotty (l.) mit einem Vorgeschmack auf die 12. DEW21-Museumsnacht. Am DEW21-Kundenzent-rum am Ostwall wird es wieder kostenloses blaues Eis geben.

Auch das Dortmunder U bietet zur Museumsnacht in-teressante Führungen und Veranstaltungen an.

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IMPRESSUMHerausgeber: Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), Presse und Information, leitung: Wolfgang herbrandRedaktion: Bernd Winkelmann (verantwort-lich), Britta heydenbluth, Christiane hinkerohe, thomas Steffen, Oliver Volmerich, Kathrin WesthölterLayout: Christina SternalFotos/Grafiken: Archiv Westfalenhallen, Christian Bohnenkamp, freerange Communi-cations, highlight Concerts, Konzept-schmiede Dortmund, Jochen linz,

Dieter Menne, Jörg Schimmel, Frauke Schumann, Kathrin Westhölter, ZimmerBauConsult.deDruck: Westmünsterland Druck Gmbh & Co. KG, Ahaus Verteilung: ORA mbh & Co. KG Service-Hotline: 0231.56 22 96-24 Höhe der Auflage: 290.000 Internet: www.einundzwanzig.de Redaktion: DSW21, Presse und Information, Deggingstraße 40, 44141 Dortmund, telefon: 955-00

Zuschauen ist Pflicht, wenn am Sonntag (23. September) um 20.15 Uhr das Dortmunder Tatort-Team seinen ers-ten Auftritt hat. Oberkommissar Daniel Kossik (Stefan Konarske), Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) sowie die Kommissarinnen Martina Bönisch (Anna Schutt) und Nora Dylan (Aylin Tezel, v.l.n.r.) ermitteln dann ab 20.15 Uhr erstmals in der Westfalen-Metropole. Eine Woche vor dem Anpfiff der 50. Bundesliga-Saison im Signal Iduna Park haben sich rund 1.200 Zuschauer dort am 17. August die Uraufführung angesehen. Einen Beitrag über den Tatort bei Kino im Stadion – powered by DSW21 und DOKOM21 – sehen Sie bei www.do21.tv.