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Einzelpreis S 1.70 P.b.b. ttffòieUts Otgost an 4. 1056 jPoigc 25 mit Deutschland ergebnislos Nicht einmal die Umsiedler sollen etwas bekommen—Fortsetzung im Jänner Wien (SP). Die Verhandlungen der stän- digen österreichisch-deutschen Kommis- sion sind am 26. November ohne jedes Ergebnis geschlossen worden. Der einzige Erfolg der langstündigen Sitzungen war, daß die Verhandlungen um den 25. Jän- ner 1959 fortgesetzt werden sollen. Na- tionalrat Machunze als einer der parla- mentarischen Teilnehmer an den Verhand- lungen berichtete in einer Leitungssitzung der Volksdeutschen Landsmannschaften Oesterreichs mit der gebotenen Sachlich- keit, aber nicht ohne Bitterkeit über die einzelnen Phasen und die Ergebnisse der Verhandlungen, die am 19. November er- öffnet worden sind. Schon zu Beginn begehrten die deut- schen Vertreter die Absetzung des Punk- tes „Wiedergutmachung an politisch Ver- folgte" von der Tagesordnung, da in Kürze in der Bundesrepublik dieses Problem in seiner Gänze bereinigt werden soll. Somit blieben die Verhandlungen ausschließlich dem Thema „Umsiedler und Vertriebene" gewidmet. Den Verhandlungen lagen fol- gende Zahlen zugrunde: In Oesterreich leben rund 304.000 deutschsprachige Heimatvertriebene und Umsiedler. Sie gliedern sich auf in einge- bürgerte . Deutsche aus der CSR 112.000 aus Jugoslawien und Ungarn 83.000 aus Rumänien 23.000 aus Polen 5.500 sonstige .4.500 nach Herkunftsländern nicht näher klassifizierbar 22.000 ohne Staatsbürgerschaft 36.000 deutsche Staatsbürger in Lagern 3.000 außerhalb von Lagern 15.000 Ein Großteil dieser 304.000 Vertriebe- nen ist auf Grund des deutschen Staats- bürgerschaits-Regelungsgesetzes als deut- sche Staatsbürger zu betrachten. Die Notstandsfälle sind auf etwa 15.000 zu schätzen, das sind Familien, die mit einem Einkommen unter 700 S monatlich leben müsvsen. Die Zahl der Familien, die verlorenen Hausrat aus eigener Kraft noch nicht ersetzen konnten, muß mit minde- stens 30.000 angenommen werden. Das Ordnungsprinzip Nachdem zwei Verhandlungstage einer- seits mit der Darlegung der Rechtsstand- punkte und der Menschlichkeitserwägun- gen' sowie mit der Bekanntgabe der Zah- len ausgefüllt gewesen waren, wurde am 24. November die angesetzte Sitzung auf deutschen Wunsch abgesagt. Am 25. No- vember wurde von der deutschen Delega- tion ein neuer Begriff in die Verhandlun- gen geworfen: das Ordnungsprinzip. Die Deutsche Bundesrepublik habe durch den Lasten ausgleicht eine innerdeutsche Ord- nung geschaffen. Es sei jedem Staate über- lassen, wie er mit seinen inneren Proble- men fertig wird. Es gebe etwa 8000 Ost- preußen, die über See nach Schweden ge- flüchtet und dort geblieben seien. Auch sie bekämen von der Deutschen Bundesrepu- blik nichts. Daher könne in Oesterreich kein Präjudiz geschaffen werden. Auch die etwa 3 Millionen Flüchtlinge aus der Sowjetzone nähmen an dem Lastenaus- gleich nicht teil, sondern würden, soweit notwendig, nur befürsorgt. Oesierreich soll selbst etwas tun An diesem Tage wurde von Oesterreich die Frage gestellt, ob die DBR bereit sei, einen Beitrag zu einer innerösterreichi- schen Ordnung zu leisten (etwa zum Kriegssachschädengesetz). Die Antwort war: Wenn Oesterreich sich dazu ent- schließen könnte, würde die Frage geprüft werden, ob eine deutsche Beitiagsleistung möglich sei. Oesterreich schnitt dann die Frage an: Wis* Deutschland bereit, al« ente Maß- nahme gemeinsam mit uns einen Hilfs- fonds zu bilden, um Härtefälle zu bereini- gen? Die deutsche Antwort: Wir sind der Ansicht, daß Deutschland aus politischen, sozialen und rechtlichen Gründen die Pflicht hat, für den in Deutschland befind- lichen Personenkreis zu sorgen. Wenn sie bei Ihnen in Oesterreich der Auffassung sind, daß eine solche Notwendigkeit für Sie nicht besteht, würde der deutsche Ge- setzgeber sagen: Wie kommen wir dazu, etwas zu tun, wenn der österreichische Gesetzgeber glaubt, es sei nichts mehr zu tun notwendig. Es würde nicht in Frage kommen, daß Deutschland einen solchen Hilfsfonds mit 50, 80 oder gar 90 Prozent speist. Wenn Oesterreich ein Gesetz macht, könnte man die Frage einer Beitragslei- srung prüfen. Auch die Vertriebenen in der DBR haben keinen Rechtsanspruch In dei- Schlußsitzung am 26. November gab der deutsche Delegationsführer eine umfangreiche Erklärung über den deut- schen Standpunkt ab. Sie hatte etwa fol- genden Inhalt: Die deutsche Regierung ist sich der tie- fen Tragik bewußt, die sich mit dem Schicksal der Vertriebenen und Umsiedler verbindet. Obwohl die Not der Vertriebe- nen auf fremde Ursachen zurückgeht, hat sich die Bundesregierung der in ihr Ge- biet Gekommenen, angenommen, És konnte sich dabei niemals um einen Rechtsan- spruch für die mit der Vertreibung ver- bundenen Verluste handeln. Die Politik der Hilfe stand und steht im Zeichen der notwendigen Eingliede- rung. Es ergab sich dabei nicht allein eine finanzielle Belastung, sondern mit den alten und arbeitsunfähigen Vertriebenen verwandtschaftlichen kamen auch wertvolle Kräfte ins Land. Es handelte sich also um Maßnahmen der Eingliederung und der Fürsorge. Damit ist auch begründet, daß sich diese Maß- nähmen nur auf die in das deutsche Bun- desgebiet Gekommenen erstrecken. Ob und welche Maßnahmen in Oester- reich getroffen werden, ist ausschließlich Sache des österreichischen Gesetzgebers. Daß Vertriebene in Oesterreich bleiben mußten, ist nur ein Spiel des Zufalles. Wieviele vielleicht wirklich in die heutige Bundesrepublik kommen wollten, läßt sich nicht mehr feststellen, denn viele Vertrie- bene wählten Oesterreich zur Heimat aus historischen oder Bindungen. Damit müsse Deutschland erklären, daß es keine Möglichkeit sehe, den Lastenaus- gleich ¿der andere Gesetze auf Oesterreich auszudehnen. Lasten, die sich aus öster- reichischen Gesetzen ergeben sollten, wür- den nicht übernommen. Ungeachtet dessen betrachte es die deutsche Delegation als Fortschritt, daß ein solcher öffentlicher Meinungsaustausch erfolgt sei. Die deut- sche Delegation hält es für denkbar, daß sich in einzelnen Teilen und für bestimmte Gruppen eine Lösung ergeben könnte. Da- her solle die Tagung nicht als abgeschlos- sen, sondern nur als unterbrochen be- trachtet werden. Die deutsche Delegation sei bereit, die Gespräche um den 25. Jän- ner wieder aufzunehmen. . In der Leitüngssifzüng der VLOe wur- den sodann neue Schritte beraten, um die öffentliche Meinung in Deutschland wie auch die Vertriebenenverbände in der Bundesrepublik und durch sie direkt den Gesetzgeber im Sinne einer gerechten und menschlichen Lösung anzusprechen. Der größte Bauplatz für Flüchtlinge Im Lager Haid bei Linz werden wieder 233 Wohnungen fertig Bundesminister Helmer wohnte mit Sek- tionschef Dr. Hantschk und Ministerialxat Dr. Popedka am 27, November in Haid bei Ansfelden der Gleichenfeier für 233 Wohnun- gen bei, die im Rahmen des Barackenauflö- sungsprogrammes, zum Teil mit Unterstüt- zung der UNREF, für Heimatvertriebene und Flüchtlinge erbaut worden sind und bis zum Mai 1959 bezogen werden können. 49 Wohnun- gen in 4 Blocks sind für Heimatvertriebene bestimmt, die schon seit längerem die öster- reichische Staatsbürgerschaft erworben haben, 184 Wohnungen vornehmlich für Mandats- flüchtlinge, aber auch für solche, die erst während des Laufes der Aktion Neuös terrei - cher geworden sind. Durch diese Bauten, die sich an die der Baugenossenschaft der Volksdeutschen errich- teten anschließen, wird der Belegstand des Lagers Haid, einst des größten oberosterrei- chischen Flüchtlingslagers, auf 250 Familien sinken. Auch für sie sind noch Aktionen im Rahmen der UNREF und des österreichischen Programmes geplant. Uebrig bleiben werden dann nur noch die Familien mit deutscher Staatebürgerschaft, da es noch immer nicht gelungen ist. für sie in Bonn Mittel freizu- machen. Nachdem namens des Landes Oberöster- reien und namens der Landeswohnbaugenos- sensebaft LAWOG Geschäftsführer Doktor Keil, Landesrat Prttsch und Landesrat Flas- ser auf die Leistungen im Wohnungsbau in Oberösterreich hingewiesen und den nunmehr zum Zuge kommenden Flüchtlingen ihre gu- ten Wünsche ausgesprochen hatten, würdigte Innenminister Helmer die Bedeutung des Flüchtlingsproblems. In drei Phasen sind die Menschen aus anderen Ländern in unser Bundesgebiet gekommen: erstens durch die Fremdarbeiter-Anwerbung während des Krie- ges. Viele von diesen konnten und wollten nach dem Kriege infolge der Veränderung der politischen Verhältnisse nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren. Dann kam die Vertreibung der Volksdeutschen um ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Sprachgemein- schaft willen, und schließlich der Strom der Ungarnflüchtlinge. Für die verbleibenden Flüchtlinge sind bis Ende Oktober 1958 mit Hilfe der UNREF 2700 Wohnungen gebaut worden. Ein beachtlicher Beitrag wurde von der UNO geleistet, der Großteil der Mittel aber wurde von Oesterreich aufgebracht. Der Minister sagte, daß die Aufwendungen für die Vertriebenen und Flüchtlinge ange- sichts der Wohnungsnot der Oesterreicher nicht immer verstanden werden. Aber es ist richtig, diesen Menschen zu helfen, die in ideeller und materieller Beziehung fast alles verloren haben, vor aUem die Heimat. Der Minister kündigte an, daß die Vorbe- reitungen für die Finanzierung eines weiteren Programmes in Kürze abgeschlossen werden. Tn diesem Programm sollen Wohnungen für jene errichtet werden, welche schon einge- bürgert sind. In sehr netter Weise zeigte der Vertreter des Hochkommissars für das Flüchtlingswe- sen. Rörhold, sein Verständnis für die Men- schen, die ohne Heim sind. Er sagte, daß das Programm der UNREF nirgendwo so bedeu- tungsvoll sei wie in Oesterreich und hier bil- det Haid eines der größten Projekte. Glückwünsche zur Vollendung des Pro- grammes sprachen auch namens der Stadt Linz Stadtrat Ldm. Fechter und namens der ausführenden Baufirmen Baumeister Kom- merzialrat Krenmayr aus. Der Spruch des Zimmerpoliers wurde mit großer Heiterkeit aufgenommen. Treuhänder der Dresdner Bank Auf Grund unserer Notiz in Folge 21 sind bezüglich ostzonaler Sparkonten Zuschriften an die Deutsche Bank nach Hannover gerich- tet worden. Wir werden von der Dresdner Bank gebeten, folgende Adresse bekanntzu- geben: Dresdner Bank A. G., Verbindungsstelle Ost, Frankfurt a. AL, Boßmarkt 14 Deutschen-Reservationen Von Gustav Putz Das große Flüchtlingslager Haid, 1&45 eines der größten in Oesterreich, hat im letzten Jahr sein Gesicht völlig gewan- delt. Die braunen Baracken, denen man ihre fast zwanzig Lebensjahre deutlich ankennt, sind an den Rand gerückt und ducken sich im Schatten hoher, mächtiger Baublocks, in denen schon Hunderte von Flüchtlingen wohnen und von denen letzt- hin wieder ihrer zwölf hergestellt wurden» in die im kommenden Frühjahr 233 Fa- milien mit etwa 1000 Köpfen einziehen werden. Bei der Gleichenfeier waren hohe Gäste zugegen: der Innenminister Oester- reichs hatte doch sein Ministerium au» dem Barackenauflösungsfonds die Grund- darlehen beigestellt —, die Landesregie- rung von Oberösterreich hatte sie doch aus der Landes-Wohnbauförderung die Hauptdarlehen gegeben —, und der Ver- treter des Flüchtlingshochkommissärs in Oesterreich hatten doch alle an der UNREF beteiligten Völker ihren Teil zur Behebung der Barackennot beigesteuert Nicht vertreten war die Deutsche Bun- desrepublik. Warum sollte sie auch einen Vertreter zu dieser Feier entsenden? Im Lager Haid leben zwar auch noch 60 Fa- milien mit rund 250 Personen mit reichs- deutscher Staatsbürgerschaft, aber für die Befriedigung ihres Wohnungsbedarfes hat ihr Vaterland noch nicht eine D-Mark bei- gesteuert. Das UNREF-Programm für die Mandatsflüchtlinge in Haid wird fortge- setzt, das österreichische Programm für Neubürger verstärkt, und es läßt sich vor- aussehen, daß in etwa zwei Jahren kein fremdsprachiger und kein Volksdeutscher Flüchtling meni- in Haid in einer Baracke wohnen wird. Ueber dem verbleibenden, natürlicherweise immer mehr verfallen- den Rest der Baracken aber wird unsicht- bar die Aufschrift stehen: „Reservation für deutsche Staatsbürger". Wenn die deutschen Bundesbürger auf der nur we- nige Meter entfernten neuen Autobahn ihre Wagen als Zeugen des deutschen Wirtschaftswunders in froher Reiselaune in die Österreichischen Lande lenken wer- den, wird ihr Blick auf diese Baracken fallen. Vielleicht wird dann mancher sa- gen: „Diese Oesterreicher auch nach zwanzig Jahren bringen sie noch nicht einmal ihre Leute in ordentlichen Häu- sern unter!" Aus den Barackenfenstern hingegen werden deutsche Mitbürger den dahineilenden Wagen mit deutschen Kenn- zeichen nachsehen, und sich fragen: fällt von diesem Reichtum für uns wirklich nichts ab? Die Deutsche Bundesrepublik hat in den Reihen ihrer Staatsbürger eine Unterschei- dung in zwei.große Gruppen geprägt: die Stichtag-Deutschen und die Stichtagver- säumer. Letzthin, bei den österreichisch- deutschen Verhandlungen in Wien über das Schicksal der Umsiedler und Vertriebenen, wurde von der deutschen Seite betont, daß die Maßnahmen des Lastenausgleiches eine innerdeutsche Ordnung sei, die sich nur auf das Gebiet der Bundesrepublik bezie- hen könne und nicht auch auf die, die auf ihrem Weg in die deutsche Heimat irgend- wo in einem anderen Lande gelandet sind. Man ließ durchblicken, daß die inner- deutsche Ordnung einerseits aus Mensch- lichkeit also durch Fürsorge —, ander- seits aus Wirtschaftlichkeit durch Ein- gliederung geschaffen sei und daß die eingegliederten Menschen ja auch wieder teilhaben an der Leistung, aus der die La- sten des Ausgleiches getragen werden kön- nen. Aber dieses Ordnungsprinzip wird von der Deutschen Bundesrepublik selbst gebro- chen: es werden ja nicht einmal alle Deut- schen innerhalb der Bundesrepublik am Lastenausgleich und den Eingliederungs- maßnahmen beteiligt, sondern nur jene, die am Stichtag in Deutschland waren. Nun wurden aber andere deutsche Staats- bürger auf dem Wege aufgehalten, indem im Interesse der reibungslosen Einglie- derung der bereits vorhandenen Flücht- linge —, die Einreise in die westdeutschen Besatzungszonen verboten wurden. Die Deutsche Bundesrepublik, statt nach Er- langung ihrer Selbständigkeit die Gren-

Einzelpreis S 1.70 P.b.b. ttffòieUts Otgost an · sensebaft LAWOG Geschäftsführer Doktor Keil, Landesrat Prttsch und Landesrat Flas-ser auf die Leistungen im Wohnungsbau in Oberösterreich

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Einzelpreis S 1.70 P.b.b.

ttffòieUts Otgost an

4. 1056 jPoigc 25

mitDeutschland ergebnislosNicht einmal die Umsiedler sollen etwas bekommen—Fortsetzung im Jänner

Wien (SP). Die Verhandlungen der stän-digen österreichisch-deutschen Kommis-sion sind am 26. November ohne jedesErgebnis geschlossen worden. Der einzigeErfolg der langstündigen Sitzungen war,daß die Verhandlungen um den 25. Jän-ner 1959 fortgesetzt werden sollen. Na-tionalrat Machunze als einer der parla-mentarischen Teilnehmer an den Verhand-lungen berichtete in einer Leitungssitzungder Volksdeutschen LandsmannschaftenOesterreichs mit der gebotenen Sachlich-keit, aber nicht ohne Bitterkeit über dieeinzelnen Phasen und die Ergebnisse derVerhandlungen, die am 19. November er-öffnet worden sind.

Schon zu Beginn begehrten die deut-schen Vertreter die Absetzung des Punk-tes „Wiedergutmachung an politisch Ver-folgte" von der Tagesordnung, da in Kürzein der Bundesrepublik dieses Problem inseiner Gänze bereinigt werden soll. Somitblieben die Verhandlungen ausschließlichdem Thema „Umsiedler und Vertriebene"gewidmet. Den Verhandlungen lagen fol-gende Zahlen zugrunde:

In Oesterreich leben rund 304.000deutschsprachige Heimatvertriebene undUmsiedler. Sie gliedern sich auf in einge-bürgerte. Deutsche aus der CSR 112.000

aus Jugoslawien und Ungarn 83.000aus Rumänien 23.000aus Polen 5.500sonstige .4.500nach Herkunftsländern nichtnäher klassifizierbar 22.000ohne Staatsbürgerschaft 36.000deutsche Staatsbürger inLagern 3.000außerhalb von Lagern 15.000Ein Großteil dieser 304.000 Vertriebe-

nen ist auf Grund des deutschen Staats-bürgerschaits-Regelungsgesetzes als deut-sche Staatsbürger zu betrachten.

Die Notstandsfälle sind auf etwa 15.000zu schätzen, das sind Familien, die miteinem Einkommen unter 700 S monatlichleben müsvsen. Die Zahl der Familien, dieverlorenen Hausrat aus eigener Kraft nochnicht ersetzen konnten, muß mit minde-stens 30.000 angenommen werden.

Das OrdnungsprinzipNachdem zwei Verhandlungstage einer-

seits mit der Darlegung der Rechtsstand-punkte und der Menschlichkeitserwägun-gen' sowie mit der Bekanntgabe der Zah-len ausgefüllt gewesen waren, wurde am24. November die angesetzte Sitzung aufdeutschen Wunsch abgesagt. Am 25. No-vember wurde von der deutschen Delega-tion ein neuer Begriff in die Verhandlun-gen geworfen: das Ordnungsprinzip. DieDeutsche Bundesrepublik habe durch denLasten ausgleicht eine innerdeutsche Ord-nung geschaffen. Es sei jedem Staate über-lassen, wie er mit seinen inneren Proble-men fertig wird. Es gebe etwa 8000 Ost-preußen, die über See nach Schweden ge-flüchtet und dort geblieben seien. Auch siebekämen von der Deutschen Bundesrepu-blik nichts. Daher könne in Oesterreichkein Präjudiz geschaffen werden. Auchdie etwa 3 Millionen Flüchtlinge aus derSowjetzone nähmen an dem Lastenaus-gleich nicht teil, sondern würden, soweitnotwendig, nur befürsorgt.

Oesierreich soll selbst etwas tunAn diesem Tage wurde von Oesterreich

die Frage gestellt, ob die DBR bereit sei,einen Beitrag zu einer innerösterreichi-schen Ordnung zu leisten (etwa zumKriegssachschädengesetz). Die Antwortwar: Wenn Oesterreich sich dazu ent-schließen könnte, würde die Frage geprüftwerden, ob eine deutsche Beitiagsleistungmöglich sei.

Oesterreich schnitt dann die Frage an:Wis* Deutschland bereit, al« ente Maß-

nahme gemeinsam mit uns einen Hilfs-fonds zu bilden, um Härtefälle zu bereini-gen? Die deutsche Antwort: Wir sind derAnsicht, daß Deutschland aus politischen,sozialen und rechtlichen Gründen diePflicht hat, für den in Deutschland befind-lichen Personenkreis zu sorgen. Wenn siebei Ihnen in Oesterreich der Auffassungsind, daß eine solche Notwendigkeit fürSie nicht besteht, würde der deutsche Ge-setzgeber sagen: Wie kommen wir dazu,etwas zu tun, wenn der österreichischeGesetzgeber glaubt, es sei nichts mehr zutun notwendig. Es würde nicht in Fragekommen, daß Deutschland einen solchenHilfsfonds mit 50, 80 oder gar 90 Prozentspeist. Wenn Oesterreich ein Gesetz macht,könnte man die Frage einer Beitragslei-srung prüfen.

Auch die Vertriebenen in der DBR habenkeinen Rechtsanspruch

In dei- Schlußsitzung am 26. Novembergab der deutsche Delegationsführer eineumfangreiche Erklärung über den deut-schen Standpunkt ab. Sie hatte etwa fol-genden Inhalt:

Die deutsche Regierung ist sich der tie-fen Tragik bewußt, die sich mit demSchicksal der Vertriebenen und Umsiedlerverbindet. Obwohl die Not der Vertriebe-nen auf fremde Ursachen zurückgeht, hatsich die Bundesregierung der in ihr Ge-biet Gekommenen, angenommen, És konntesich dabei niemals um einen Rechtsan-spruch für die mit der Vertreibung ver-bundenen Verluste handeln.

Die Politik der Hilfe stand und stehtim Zeichen der notwendigen Eingliede-rung. Es ergab sich dabei nicht allein einefinanzielle Belastung, sondern mit denalten und arbeitsunfähigen Vertriebenen

verwandtschaftlichen

kamen auch wertvolle Kräfte ins Land.Es handelte sich also um Maßnahmen derEingliederung und der Fürsorge. Damitist auch begründet, daß sich diese Maß-nähmen nur auf die in das deutsche Bun-desgebiet Gekommenen erstrecken.

Ob und welche Maßnahmen in Oester-reich getroffen werden, ist ausschließlichSache des österreichischen Gesetzgebers.Daß Vertriebene in Oesterreich bleibenmußten, ist nur ein Spiel des Zufalles.Wieviele vielleicht wirklich in die heutigeBundesrepublik kommen wollten, läßt sichnicht mehr feststellen, denn viele Vertrie-bene wählten Oesterreich zur Heimat aushistorischen oderBindungen.

Damit müsse Deutschland erklären, daßes keine Möglichkeit sehe, den Lastenaus-gleich ¿der andere Gesetze auf Oesterreichauszudehnen. Lasten, die sich aus öster-reichischen Gesetzen ergeben sollten, wür-den nicht übernommen. Ungeachtet dessenbetrachte es die deutsche Delegation alsFortschritt, daß ein solcher öffentlicherMeinungsaustausch erfolgt sei. Die deut-sche Delegation hält es für denkbar, daßsich in einzelnen Teilen und für bestimmteGruppen eine Lösung ergeben könnte. Da-her solle die Tagung nicht als abgeschlos-sen, sondern nur als unterbrochen be-trachtet werden. Die deutsche Delegationsei bereit, die Gespräche um den 25. Jän-ner wieder aufzunehmen. .

In der Leitüngssifzüng der VLOe wur-den sodann neue Schritte beraten, um dieöffentliche Meinung in Deutschland wieauch die Vertriebenenverbände in derBundesrepublik und durch sie direkt denGesetzgeber im Sinne einer gerechten undmenschlichen Lösung anzusprechen.

Der größte Bauplatz für FlüchtlingeIm Lager Haid bei Linz werden wieder 233 Wohnungen fertig

Bundesminister Helmer wohnte mit Sek-tionschef Dr. Hantschk und MinisterialxatDr. Popedka am 27, November in Haid beiAnsfelden der Gleichenfeier für 233 Wohnun-gen bei, die im Rahmen des Barackenauflö-sungsprogrammes, zum Teil mit Unterstüt-zung der UNREF, für Heimatvertriebene undFlüchtlinge erbaut worden sind und bis zumMai 1959 bezogen werden können. 49 Wohnun-gen in 4 Blocks sind für Heimatvertriebenebestimmt, die schon seit längerem die öster-reichische Staatsbürgerschaft erworben haben,184 Wohnungen vornehmlich für Mandats-flüchtlinge, aber auch für solche, die erstwährend des Laufes der Aktion Neuös terrei -cher geworden sind.

Durch diese Bauten, die sich an die derBaugenossenschaft der Volksdeutschen errich-teten anschließen, wird der Belegstand desLagers Haid, einst des größten oberosterrei-chischen Flüchtlingslagers, auf 250 Familiensinken. Auch für sie sind noch Aktionen imRahmen der UNREF und des österreichischenProgrammes geplant. Uebrig bleiben werdendann nur noch die Familien mit deutscherStaatebürgerschaft, da es noch immer nichtgelungen ist. für sie in Bonn Mittel freizu-machen.

Nachdem namens des Landes Oberöster-reien und namens der Landeswohnbaugenos-sensebaft LAWOG Geschäftsführer DoktorKeil, Landesrat Prttsch und Landesrat Flas-ser auf die Leistungen im Wohnungsbau inOberösterreich hingewiesen und den nunmehrzum Zuge kommenden Flüchtlingen ihre gu-ten Wünsche ausgesprochen hatten, würdigteInnenminister Helmer die Bedeutung desFlüchtlingsproblems. In drei Phasen sind dieMenschen aus anderen Ländern in unserBundesgebiet gekommen: erstens durch dieFremdarbeiter-Anwerbung während des Krie-ges. Viele von diesen konnten und wolltennach dem Kriege infolge der Veränderungder politischen Verhältnisse nicht mehr inihre Heimat zurückkehren. Dann kam dieVertreibung der Volksdeutschen um ihrer

Zugehörigkeit zur deutschen Sprachgemein-schaft willen, und schließlich der Strom derUngarnflüchtlinge. Für die verbleibendenFlüchtlinge sind bis Ende Oktober 1958 mitHilfe der UNREF 2700 Wohnungen gebautworden. Ein beachtlicher Beitrag wurde vonder UNO geleistet, der Großteil der Mittelaber wurde von Oesterreich aufgebracht.

Der Minister sagte, daß die Aufwendungenfür die Vertriebenen und Flüchtlinge ange-sichts der Wohnungsnot der Oesterreichernicht immer verstanden werden. Aber es istrichtig, diesen Menschen zu helfen, die inideeller und materieller Beziehung fast allesverloren haben, vor aUem die Heimat.

Der Minister kündigte an, daß die Vorbe-reitungen für die Finanzierung eines weiterenProgrammes in Kürze abgeschlossen werden.Tn diesem Programm sollen Wohnungen fürjene errichtet werden, welche schon einge-bürgert sind.

In sehr netter Weise zeigte der Vertreterdes Hochkommissars für das Flüchtlingswe-sen. Rörhold, sein Verständnis für die Men-schen, die ohne Heim sind. Er sagte, daß dasProgramm der UNREF nirgendwo so bedeu-tungsvoll sei wie in Oesterreich und hier bil-det Haid eines der größten Projekte.

Glückwünsche zur Vollendung des Pro-grammes sprachen auch namens der StadtLinz Stadtrat Ldm. Fechter und namens derausführenden Baufirmen Baumeister Kom-merzialrat Krenmayr aus. Der Spruch desZimmerpoliers wurde mit großer Heiterkeitaufgenommen.

Treuhänder der Dresdner BankAuf Grund unserer Notiz in Folge 21 sind

bezüglich ostzonaler Sparkonten Zuschriftenan die Deutsche Bank nach Hannover gerich-tet worden. Wir werden von der DresdnerBank gebeten, folgende Adresse bekanntzu-geben:

Dresdner Bank A. G., Verbindungsstelle Ost,Frankfurt a. AL, Boßmarkt 14

Deutschen-ReservationenVon Gustav Putz

Das große Flüchtlingslager Haid, 1&45eines der größten in Oesterreich, hat imletzten Jahr sein Gesicht völlig gewan-delt. Die braunen Baracken, denen manihre fast zwanzig Lebensjahre deutlichankennt, sind an den Rand gerückt undducken sich im Schatten hoher, mächtigerBaublocks, in denen schon Hunderte vonFlüchtlingen wohnen und von denen letzt-hin wieder ihrer zwölf hergestellt wurden»in die im kommenden Frühjahr 233 Fa-milien mit etwa 1000 Köpfen einziehenwerden. Bei der Gleichenfeier waren hoheGäste zugegen: der Innenminister Oester-reichs — hatte doch sein Ministerium au»dem Barackenauflösungsfonds die Grund-darlehen beigestellt —, die Landesregie-rung von Oberösterreich — hatte sie dochaus der Landes-Wohnbauförderung dieHauptdarlehen gegeben —, und der Ver-treter des Flüchtlingshochkommissärs inOesterreich — hatten doch alle an derUNREF beteiligten Völker ihren Teil zurBehebung der Barackennot beigesteuert

Nicht vertreten war die Deutsche Bun-desrepublik. Warum sollte sie auch einenVertreter zu dieser Feier entsenden? ImLager Haid leben zwar auch noch 60 Fa-milien mit rund 250 Personen mit reichs-deutscher Staatsbürgerschaft, aber für dieBefriedigung ihres Wohnungsbedarfes hatihr Vaterland noch nicht eine D-Mark bei-gesteuert. Das UNREF-Programm für dieMandatsflüchtlinge in Haid wird fortge-setzt, das österreichische Programm fürNeubürger verstärkt, und es läßt sich vor-aussehen, daß in etwa zwei Jahren keinfremdsprachiger und kein VolksdeutscherFlüchtling meni- in Haid in einer Barackewohnen wird. Ueber dem verbleibenden,natürlicherweise immer mehr verfallen-den Rest der Baracken aber wird unsicht-bar die Aufschrift stehen: „Reservationfür deutsche Staatsbürger". Wenn diedeutschen Bundesbürger auf der nur we-nige Meter entfernten neuen Autobahnihre Wagen als Zeugen des deutschenWirtschaftswunders in froher Reiselaunein die Österreichischen Lande lenken wer-den, wird ihr Blick auf diese Barackenfallen. Vielleicht wird dann mancher sa-gen: „Diese Oesterreicher — auch nachzwanzig Jahren bringen sie noch nichteinmal ihre Leute in ordentlichen Häu-sern unter!" Aus den Barackenfensternhingegen werden deutsche Mitbürger dendahineilenden Wagen mit deutschen Kenn-zeichen nachsehen, und sich fragen: fälltvon diesem Reichtum für uns wirklichnichts ab?

Die Deutsche Bundesrepublik hat in denReihen ihrer Staatsbürger eine Unterschei-dung in zwei.große Gruppen geprägt: dieStichtag-Deutschen und die Stichtagver-säumer. Letzthin, bei den österreichisch-deutschen Verhandlungen in Wien über dasSchicksal der Umsiedler und Vertriebenen,wurde von der deutschen Seite betont, daßdie Maßnahmen des Lastenausgleiches eineinnerdeutsche Ordnung sei, die sich nurauf das Gebiet der Bundesrepublik bezie-hen könne und nicht auch auf die, die aufihrem Weg in die deutsche Heimat irgend-wo in einem anderen Lande gelandet sind.Man ließ durchblicken, daß die inner-deutsche Ordnung einerseits aus Mensch-lichkeit — also durch Fürsorge —, ander-seits aus Wirtschaftlichkeit — durch Ein-gliederung — geschaffen sei und daß dieeingegliederten Menschen ja auch wiederteilhaben an der Leistung, aus der die La-sten des Ausgleiches getragen werden kön-nen. Aber dieses Ordnungsprinzip wird vonder Deutschen Bundesrepublik selbst gebro-chen: es werden ja nicht einmal alle Deut-schen innerhalb der Bundesrepublik amLastenausgleich und den Eingliederungs-maßnahmen beteiligt, sondern nur jene,die am Stichtag in Deutschland waren.Nun wurden aber andere deutsche Staats-bürger auf dem Wege aufgehalten, indem— im Interesse der reibungslosen Einglie-derung der bereits vorhandenen Flücht-linge —, die Einreise in die westdeutschenBesatzungszonen verboten wurden. DieDeutsche Bundesrepublik, statt nach Er-langung ihrer Selbständigkeit die Gren-

SUDETENPOST Folge 23 vom 6. Dezember 1958

zen zu weiterer Eingliederung von deut-chen Staatsbürgern zu öffnen, hat im Ge-genteil den von den alliierten Besatzungs-mächten geschaffenen Zustand sanktio-niert durch die Stichtagsfestlegung. Andie Sielle des Ordnungsprinzips ist somitdas Zufallsprinzip gesetzt worden.

Versicherungsunterlagen laufen einFast 60 Prozent der Rentenanträge der Volksdeutschen sind schon erledigt

Lin* (SP). Wie wir von der LandesstelleErklärt sich die deutsche Bundesregie- L i n z d e r Arbeiter-Pensionsversicherungsan-

rung schon nicht bereit, die innerhalbihrer Grenzen wohnenden Stichtagversäu-mer als Deutsche gleichen Rechtes zu be-handeln, so glaubt sie, sich der Fürsorge-pflicht für ihre Staatsbürger außerhalbdes Reiches ganz entschlagen zu können.Wohl sind im Staatsbürgerschaftsrege-lungsgesetz Bestimmungen geschaffen wor-den, nach denen gewisse Gruppen vonDeutschen Anspruch auf die Staatsbürger-schaft haben, andere wieder mit der Staats-bürgerschaft beteilt werden können. Aberdiese Aufnahme in den Staatsverband istnoch nicht mit der Uebernahme der Für-sorgepfiicht verbunden. Es ist traurig,festzustellen, daß nicht einmal die konsu-larische Betreuung für diese Reichsdeut-schen im Auslande in einem befriedigen-den Umsätze eingesetzt hat. Die Reichs-deutschen in Haid haben, wenn sie nichtselbst nach Linz gingen, einen Vertreterihres Vaterlandes noch nicht zu Gesichtbekommen. Es sind immer noch auslän-dische Hilfsorganisationen und die Zen-tralberatungsstelle der Volksdeutschen —eine bislang von Oesterreich unterstützte,aber nunmehr von ihrer Auflösung be-drohte Einrichtung —, die sich in ersterLinie um die deutschen Staatsbürger inihren rechtlichen und sonstigen Nöten an-nehmen müssen.

Es ist eine peinliche journalistischePflicht, die dem internationalen Brauchwiderspricht, in derartiger Form einen inOesterreich vertretenen ausländischenStaat an die Notlage seiner Staatsbürgererinnern zu müssen. Jedoch: es wird auchfür Oesterreich unerträglich sein, wenn esalle Spuren des Krieges und der Nach-kriegsnot auf seinem Boden getilgt hat,Reservationen deutscher Staatsbürger hierin schrecklichem Barackenelend belassenzu müssen, weil die Deutsche Bundes-republik an einem Prinzip festhält, dasganz augenscheinlich nicht zur Ordnungder Verhältnisse ihrer Bürger im Aus-lande führt.

Hier muß auch ein Wort an die Volks-deutschen Landsmannschaften in Deutsch-land gerichtet werden: solange es nichtgelingt, auf deutschem Boden selbst dieUnterschiede zwischen Stichtagsdeutschenund Stichtagversäumern zu beseitigen, istes um so aussichtsloser, eine Einbeziehungvon deutschen Staatsbürgern in Oester-reicíC in den Lastenaüsgleich oder wenig-stens in das Kriegsfolgengesetz zu erlan-gen. Bei der Stärke der Verbände inDeutschland müßte dieser Unterschiedbeseitigt werden können. Hier werdenwohl energischere Vorstöße als bisher er-folgen müssen.

stalt erfahren, haben die Tschechen ihr Ver-sprechen eingelöst und senden über das So-zialministerium laufend die Unterlagen fürdie Rentenberechnung, so daß nun durch-schnittlich täglich Anträge erledigt werdenkönnen. Bei der Landesstelle konnte man fest-stellen, daß die von den Versicherten selbstgemachten Angaben zum größten Teil mitden aus der CSR gelieferten Unterlagenübereinstimmen, was wohl dafür spricht, daßdie tschechischen Anstalten vollständige Un-

sudetendeutschen Antragsteller keine falschenAngaben gemacht haben. Das wird die Situa-tion jener erleichtern, für die mangels Unter-lagen ein Ersatzverfahren durchgeführtwerden muß. Bei der Landesstelle Oberöster-reich sind rund 10 000 Anträge gestellt wor-den. Davon sind bis zum 31. Oktober 1958 5142erledigt worden. In erster Linie wurden jene

Anträge bearbeitet, die mit einem Renten-antrag verbunden waren, dann jene, bei denendie Altersgrenze in nächster Zeit erreicht wer-den wird, in letzter Linie solche, die in Be-schäftigung stehen. Damit wollte man denAntragstellern, die auf die Rente angewiesensind, entgegenkommen, was dankbar ver-merkt sei. Bei den unerledigten Anträgenbrauchen sich die Antragsteller keine Sorgezu machen, weil in jedem Fall ein Bescheidzugesandt wird, der klagfähig ist.

Schwerer hat es die Anstalt mit der Be-schaffung von Unterlagen aus Polen, Rumä-nien und Bulgarien. Hingegen werden auchaus Jugoslawien Unterlagen geliefert, wennauch nicht in so reichem Maße wie aus derCSR, die ja eine alteingespielte Altersversor-gung für Arbeiter hat. Aus den genanntenBalkanländern werden Unterlagen über dieGesandtschaften angefordert, die Erledigun-gen dauern aber, wenn überhaupt solche ge-geben werden, sehr lange.

Einheitsverband der Vertriebenen in DeutschlandPersönliche Verzichte machten eine Einigung möglich

In der Deutschen Bundesrepublik haben sichdie in Betracht kommenden Vertriebenen-verbände, die Landsmannschaften und derBund Vertriebener Deutscher (BVD bzw. BdV),zu einem Gesamtverband vereinigt, der alleinschon seiner Anhängerzahl nach mit an derSpitze aller Massenorganisationen stehen wird.Die Einigung kam am 19. November in Bonnzustande. Bei dieser Gelegenheit verzichtetendie bisherigen Vorsitzenden der in Fragekommenden Organisationen, Bundestagsabge-ordneter Dr. Georg Baron von Manteuffel-Szoege und Dr. Linus Kather, auf eine neuer-liche Kandidatur, so daß die Delegierten sichauf folgende neue Führung einigen konnten,die am 14. Dezember in Berlin zur Konstitu-ierung zusammentreten wird:

Bundestagsabgeordneter Hans K r ü g e r(CDU), Vorsitzender, LandtagsabgeordneterHellmut Go s s i n g (BHE), Bundestagsabge-ordneter Wenzel J a k s c h (SPD), Landtags-abgeordneter Dr. Karl Mock e (BHE), undLandtagsabgeordneter Minister a. D. S e h e 11-h a u s (BHE).

Das Einigungswerk in Deutschland istdurchgeführt, obwohl es noch eine gewisseZeit dauern dürfte, bis sich in den einzelnenLandesverbänden der Zusammenschluß imZeichen der Eintracht vollzogen hat. Das hin-dert indessen nicht, daß die Heimatvertriebe-nen, wohin sie auch das Schicksal verschlug,über diese neue und erfreuliche Entwicklungin der Bundesrepublik ihre Befriedigung zumAusdruck bringen werden. Bemerkenswert ist,daß unter den stellvertretenden Vorsitzendenzwei prominente Sudetendeutsche sich befin-den: Wenzel J a k s c h und Dr. KarlM o c k e r . Jaksch ist bekanntlich Böhmer-wäldler und war der letzte Vorsitzende derSudetendeutschen Sozialdemokratischen Par-tei. Dr. Karl M o c k e r stammt aus Hora-titz bei Saaz, studierte in Prag und Wien und

BERLIN bringt den Stein ins RollenTeilaufhebung des Potsdamer Abkommens stellt die Oder-Grenze in Frage

Die im letzten Leitartikel der „Sudeten-post" zur Berlin-Frage geäußerte Ansicht, dieAufkündigung des Potsdamer Abkommensüber Berlin stelle zwangsläufig auch die son-stigen Bestimmungen dieses Abkommens inFrage, findet in der jüngsten politischen Ent-wicklung eine Bestätigung: Unter Berufungauf unterrichtete Kreise in Warschau berich-tet der „Pressedienst der Heimatvertriebenen"über polnische Befürchtungen, die Washing-toner Regierung könnte im Zusammenhangmit der einseitigen sowjetischen Aufkündi-gung des Viermächtestatus für Berlin jenenTeil des Potsdamer Abkommens aufkündi-gen, der die Unterstellung der deutschen Ost-provinzen unter polnische Verwaltung zumGegenstand hat. Das polnische Außenministe-rium habe bereits Juristen zu dieser Frageangefordert und werde in Kürze eine Sach-verständigenkonferenz veranstalten.

Auch von Amerika her hört man ähnlicheUeberlegungen. „New York Times" schrieb andiesem Montag: „Wenn Chruschtschow denAbzug der westlichen Truppen aus Berlinfordert, wirft er damit auch die Frage einesAbzuges der sowjetischen und anderer kom-munistischen Truppen aus Leipzig, Erfurt,Halle, Weimar und anderen Städten undLandgebieten Deutschlands auf, die von west-lichen Truppen erobert und später gemäßdem Abkommen über Berlin den Truppender Sowjetunion übergeben worden sind. DasProblem ist aber noch umfassender: bei denKriegs- und Nachkriegsabkommen hat derWesten der vorübergehenden Verwaltung derdeutschen Ostprovinzen durch Polen zuge-stimmt und versprochen, die endgültige Ein-verleibung des Nordteiles Ostpreußens in dieUdSSR zu unterstützen. Wenn Chruschtschownun einseitig den Berliner Teil des Abkom-mens aufkündigt, besteht für den Westenkein Grund mehr, die sowjetische Position inKönigsberg (Kaliningrad) und das polnischeInteresse an der Oder-Neiße-Grenze zu unter-stützen. Weitblickende Kreise in Warschauhaben diese möglichen Folgen des BerlinerAbenteuers für Polen bereits erkannt."

In dem Artikel der „New York Times" heißtes abschließend: „Gibt es nicht auch in Mos-kau ähnlich weitblickende Leute, die erken-nen, daß eine mögliche Alternative zur Auf-rechterhaltung des Berliner Status quo darin

bestehen könnte, die Grenzen Europas etwanach dem Stand vom 31. August 1939 wiederherzustellen."

Dieser deutliche Wink mit dem Zaunpfahlspricht sich noch nicht über die genauen Fol-gen einer solchen Alternative aus: in diesemFalle wäre auch die Bestimmung des Pots-damer Abkommens über die Austreibung derDeutschen aus der Tschechoslowakei und ausPolen ohne Rechtsunterlage, also nichtig.Darüber hinaus wäre nicht nur Polen auf denStand vor dem Kriege zusammengedrängt undOstpreußen den Russen abgesprochen, sondernauch die Tschechoslowakei gebietsmäßig aufden Raum des Protektorates beschränkt unddie Slowakei ein souveräner Staat.

Der augenblickliche Versuch der Sowjet-union, seinen SatPllitenstaat, die DeutscheDemokratische Republik, so in den Sattel zusetzen, daß er die Anerkennung der west-lichen Welt bekommen muß, rollt also die ge-samte Problematik der Neuordnung Europas,wie sie im Juli 1945 in Potsdam versucht wor-den ist, auf. Was die „Sudetenpost" vor vier-zehn Tagen schrieb, wird nun aktuell: „DasPotsdamer Abkommen kann nur als Ganzesbeseitigt werden.

Oder-Neifye-Linie kirchlich nicht anerkanntDie Erhebung des Berliner Bischofs Dr.

Döpfner zum Kardinal wird in Deutschlandals Fortsetzung der bisherigen vatikanischenPolitik in der Frage der Oder-Neiße-Liniegewertet. Deutschland hatte traditionsgemäßdrei Kardinale: einen in Köln, einen in Mün-chen, einen in Bres'au (zu dem auch Oester-reichisch-Schlesien gehörte). Es wäre denkbargewesen, daß Johannes XXIIL, wie es dasBestreben der polnischen Katholiken gewesenwäre, wieder einen Kardinal für Breslauoder für Gnesen-Posen ernannt hätte. Diesist nicht geschehen, sondern es wurde derB' chof von Berlin, das einstmals Suffragan-Bistum von Breslau gewesen ist, Kardinal.D°s darf man gewiß so deuten, daß der Va-tikan die alten Staategrenzen als die kirchli-chen betrachtet

In diesem Zusammenhange ist bemerkens-wert daß Papst Johannes den vertriebenenKamtelvikar der ostpreußischen Diözese Erm-land, Monsignore Hoppe, bereits in Privat-audienz empfangen hat

ließ sich 1935 in Komotau als Rechtsanwaltnieder. Er war hervorragend in der Volks-tumsarbeit tätig, auch in der sudetendeutschenSammlungsbewegung auf politischer Basis,und schließlich Beisitzer im Landesausschußfür Böhmen in Prag. Im Jahre 1945 wurdeer vertrieben, fand in Schwäbisch-Gmündeine neue Heimat und außerdem eine reicheTätigkeit als Spitzenfunktionär in den Ver-triebenen-Organisationen.

Der neue Bundesvorsitzende, Rechtsanwaltund Notar Hans Krüger, Mitglied des Bun-destages seit 1957, gehört, wie bereits erwähnt,der Christlichsozialen Union an und lebt seit1952 in Olpe (Westfalen).

Volksgruppenpolitik in KörntenIn der Zwischenkriegszeit lag für das Bun-

desland Kärnten ein Vorschlag für eine natio-nale Kulturautonomie vor. Der Entwurf waran sich gut, wurde aber niemals Gesetz. Wäh-rend der NS-Zeit wurde zweifellos sowohl anden Slowenen als auch an den Windischengesündigt. Dann kam die brit'sche Besatzung,die für den zweisprachigen Unterricht eineZwangsverordnung herausbrachte und damiteine neue Sünde verbrach. Schließlich gab derLandeshauptmann von Kärnten am 22. Sep-tember 1958 eine Verordnung heraus, die rich-tig ist und den Kinderschulbesuch vom Wil-len der Eltern abhängig macht, also das El-ternrecht dekretierte. Es gibt in der gesam-ten freien Welt, soweit dort noch andersspra-chige Volksgruppen existieren, kein anderesRechtsprinzip. Es fällt zusammen mit demnationalen Bekenntnisprinzip bei der Auflagedes Nationalen Kulturkatasters, den jede ver-anlagte oder durchgeführte nationale Kultur-autonomie notwendig macht. Daß sich einautoritäres Regime, wie es Jugoslawien ist,für eine Schuldiktatur einsetzt, nimmt nichtwunder, nur möchte es mit dieser Diktaturim eigenen Lande bleiben. Daß sich aber so-genannte Volksgruppenführer, wie Dr. Tisch-ler und Dr. Zwitter aus Kärnten, für dengleichen Unsinn, beispielsweise in einerPressekonferenz in Wien einsetzen, ist über-haupt nicht mehr zu verstehen. Man fragtsich nur, was das für Volksgruppenpolitikersind, die die Grundsätze der Demokratie mitFüßen treten, das einzig richtige Prinzip desElternrechts verleugnen und sich trotzdemnoch einbilden, selbst von Analphabeten aufdem Gebiete des nationalen Volksgruppen-und Minderheiten-Rechts ernst genommen zuwerden!

Verein für das Deutschtum im AuslandDer Verein für das Deutschtum im Aus-

land (VDA), den einstmals Admiral a. D. See-bohm, der Onkel des heutigen Bundesmini-sters Dipl.-Ing. Seebohm als Vorsitzenderführte und den später Generalkonsul a. D.Dr. Hans Steinacher (Kärnten) ablöste, heuteseinen Sitz in München und nicht mehr inBerlin hat, hielt kürzlich seine Jahreshaupt-versammlung ab. Der langjährige Vorsitzende,Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther, trat ausGesundheitsrücksichten zurück. Sein Nach-folger wurde der frühere Präsident des Bun-desverwaltungsgerichts Dr. Egidi. Dem Vor-stand gehört von sudetendeutscher Seite u. a.auch der ehemalige Prager Abgeordnete Dok-tor Hans Neuwirth an. Dem Jahresberichtwar zu entnehmen, daß die Mitgliederzahlauch im letzten Jahre erheblich gestiegen ist.Im übrigen wird der VDA in diesem Jahrerstmals wieder nach dem Kriege die bekann-ten blauen Kerzen herstellen lassen, die derVerbundenheit aller deutschsprachigen Men-schen Ausdruck verleihen.

Den Juden ist es zu wenigJerusalem (DPA). Die Weltorganisation

ehemaliger österreichischer Juden will beiallen Regierungen der Alliierten protestieren,weil sie den Vorschlag der österreichischenRegierung, b Millioner Dollar (125 Mill. S)an die jüdischen Opfer der Naziverfolgungin Oesterreich zu znhlen, als unbefriedigendempfindet Die Organisation will den betref-fenden Regierungen empfehlen, daß dieösterreichische Regierung ihre Politik gegen-über den Naziopfern auf der Basis des Wie-dergutmachungsabkommens mit Westdeutsch-land ausrichtet

Die Israelitische Kultusgemeinde wird innächster Zeit die Entschädigungsanträge vonrund 8000 Juden überreichen und hat dasEintreffen von zirka 30 000 Anträgen von imAusland lebenden Juden angekündigt.

Sozialer Absturz nach der VertreibungVon Dr. Heinrich Kuhn

Ueber die gegenwärtige Sozialstruktur derSudetendeutschen in der Bundesrepublik gibteine kürzlich vom Statistischen Bundesamt inWiesbaden herausgegebene Veröffentlichung

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Aufschluß. Als statistische Grundlage dientendie Antragsformulare für die Ausstellung desneuen bundeseinheitlichen Vertriebenenaus-weises. Wenn auch für die Auswertung nurjene Anträge herangezogen wurden, die vomSeptember 1953 bis Ende 1956 gestellt wur-den (zur Antragstellung sind alle über 16Jahre alten Heimatvertriebenen aufgerufenworden), so können aus diesen Unterlagenerstmalig Erkenntnisse über den Umfang unddas Ausmaß der durch die Vertreibung be-dingten gesellschaftlichen Umschichtung ge-zogen werden. Insgesamt wurden die An-tragsformulare von 644.948 männlichen und798.228 weiblichen Sudetendeutschen ausge-wertet. (Insgesamt leben rund zwei MillionenHeimatvertriebene aus dem HerkunftslandTschechoslowakei in der Bundesrepublik.)Diese Zahl sudetendeutschei Heimatvertrie-bener in der Bundesrepublik erlaubt bereitsein repräsentatives Bild über ihre gegenwär-tige Sozialstruktui Bei einer ersten Aus-wertung dieser Eingliederungsstatistik imsudetendeutschen Bereich fällt vor allemder hohe Prozentsatz der „selbständi-gen Berufslosen" auf In dieser Berufs-abteilung wurden alle Empfänger von Ver-sorgungsleistungen (Pensionisten, Sozialver-sicherungsrentner, Fürsorgeunterstützungs-empfänger usw.) zusammengefaßt. Besonders

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die Zahl von 107.192 Empfängern von Kriegs-schadensrente aus Mitteln des Lastenaus-gleichs innerhalb der „selbständigen Berufs-losen" läßt uns das Ausmaß der sozialenDiskriminierung infolge der Vertreibungdeutlich erkennen; jeder vierzehnte Sudeten-deutsche ist auf di-n sozialen Status eines„gehobenen" Fürsorgeempfängers abgeglitten.Davon sind bei drei Empfängern von Kriegs-schadensrente zwei weiblichen Geschlechts! ,

Daß die berufliche Eingliederung der ver-triebenen landwirtschaftlichen Bevölkerungein nahezu unlösbares Problem ist, beweisendiese neuesten statistischen Zahlen. Während1930 noch fast jeder vierte Sudetendeutsche,vor Kriegsende jeder sechste in einem land-wirtschaftlichen Beruf tätig war, ist es heutenur mehr jeder zwei und vierzigste! Und nurfünf unter 100 Bauern sind wieder als selb-ständige Landwirte tätig. Auch innerhalb dergroßen Berufsgruppen der Angestellten undBeamten ist eine erhebliche Umschichtungeingetreten. Von 100 Angestellten sind 74,von 100 Beamten nur mehr 65 wieder in deralten Berufseigenschaft tätig. Innerhalb derGruppe der freiberuflichen Intelligenzberufehaben nur die im Rechtswegen Tätigen einegeringfügige soziale Aufschichtung erfahren;die Zahl der „Selbständigen" in der Gesund-heitspflege (Aerzte, Zahnärzte usw.) ist um20 Prozent abgesunken.

In welche Berufsgruppen sind nun dieSudetendeutschen als Folge der Vertreibungabgewandert und wie sieht die Sozialstrukturder Sudetendeutschen von heute aus?

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Zugenommen hat die Zahl der Arbeiter (inder Industrie und im Handwerk) um rundein Drittel und um den gleichen Prozentsatzauch die Zahl dei Berufstätigen mit „unbe-stimmten Beruf". Mit der Einschränkung, daßzu diesel statistischen Auswertung nur rund80 Prozent der berufstätigen Sudetendeut-schen herangezogen werden konnten, ergibtdie soziale Schichtung der Sudetendeutschennach der Vertreibung folgendes Bild.

Folge 23 vom 6. Dezember 1958 SUDETENPOST

UHREN

J B SCHMUCK

LKollmannLINZ, HERRENSTRASSE 4 • TEL. 25 58 45

Von 1000 Sudetendeutschen waxen undsind:

Vor derVertreibung

SelbständigeMithelfende Familien-

angehörigeBeamteAngestellteArbeiterSelbständige Beruflose

113

8636

116243

(nicht mehr Erwerbstätige) 55Angehörige ohne BerufArbeitslose

351—

N a c h derVertreibung

32

72681

313

24125446

1000 1000

Die Gegenüberstellung erfolgt nach Aus-wertung der Angaben des gleichen Personen-kreises. Bei ihr ist natürlich zu berücksich-tigen, daß auch das gesamte deutsche Volkinfolge des totalen Zusammenbruches vomJahre 1945 eine weitgehende Veränderungseiner sozialen Schichtung erfahren hat,worüber leider keine adäquaten Vergleichs-werte vorliegen.

Seit 1948 hat die Eingliederung der sude-tendeutschen Heimatvertriebenen in dasWirtschaftsleben der Bundesrepublik großeFortschritte gemacht; dies können Vollbe-schäftigung und ständig sinkende Arbeits-losenzahlen eindeutig beweisen. Eine An-näherung an das ursprüngliche Bild derSozialstruktur der Sudetendeutschen wirdauch bei einer weiter fortschreitenden mate-riellen Eingliederung kaum zu erreichen sein.Schwerwiegender als dieser empfindlicheSchnitt in der sudetendeutschen Sozialstruk-tur ist jedoch die Tatsache, daß die mit Billi-gung der Signatarmächte des Potsdamer Ab-kommens durchgeführte Vertreibung einenVölkermord an einer Volksgruppe von überdrei Millionen Menschen bedeutet, die janicht nur Besitz und Existenz und somit größ-tenteils auch ihre soziale Stellung verlorenhaben.

Das System einer planmäßigen „Pulveri-sierung" durch eine wohldosierte Ansiedlungder Vertriebenen im Aufnahmeland Bundes-republik durch eine statistische Aufschlüsse-lung zu erarbeiten, ist zu einer unaufschieb-baren Notwendigkeit geworden. Erst dadurchkönnte nämlich das verbrecherische Ausmaßder Vertreibung in seiner ganzen Tragweiteund Erfolge und Mängel der Eingliederungzugleich im rechten Lichte gesehen werden.

Uberwadiungszentrum ReichenbergWien (SP). In Reichenberg, wo die meisten

Reemigranten aus Oesterreich und der Bun-desrepublik Deutschland nach dem letztenKriege wohnen, befinden sich außer der be-reits früher eingerichteten Zentrale für die inVorbereitung stehende kommunistische Tätig-keit in der Bundesrepublik noch ein anderesZentrum, die sich mit sudetendeutschen Or-ganisationen und Persönlichkeiten beschäftigt.In den Verwaltungsräumen des früheren Rei-chenberger Ausstellunggeländes wird diesesZentrum von Karel Braun und Eleonore Tie-fenbach geleitet. Es werden Kartotheken an-gelegt, ein Archiv und Aufnahmen von be-deutenden sudetendeutschen Politikern ge-sammelt. Die Zentrale in Reichenberg stehtmit Leuten in Oesterreich und Berlin in Ver-bindung, die angeblich sudetendeutscher Her-kunft sind.

Bei der tschechischen Gesandtschaft in Wienhaben ein gewisser Kopence und ein Koci dieSudetendeutschen und die tschechischen Emi-granten „über".

Regierungsumbildung in PragIm Zuge des Zusammenschlusses des Mi-

nisteriums für Automobilindustrie und desMinisteriums für Präzisionsmaschinenbauwurde der bisherige stellv. MinisterpräsidentKarel Polacek mit der Leitung des neuenMinisteriums für allgemeinen Maschinenbaubetraut Der bisherige Minister für Prä-d-sionsmaschinenbau, Vaclav Ouzky, erhälteiner amtlichen Meldung zufolge „eine an-dere Regierungsfunktion". Ueber die weitereVerwendung des ehemaligen Ministers EmilZatloukal wurde nichts bekanntgegeben.

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Deutschenhaß muß die Wirtschaft hebenWirtschaftliche Hintergründe der antideutschen Propaganda in der CSR

Im Zusammenhang mit dem Vorstoß dessowjetrussischen Ministerpräsidenten undParteisekretärs Chruschtschow gegen denStatus von Westberlin und seiner Drohung,das Potsdamer Abkommen zu kündigen,haben die tschechoslowakische Presse und derRundfunk eine neue Propagandawelle gegendie Bundesrepublik und die in ihren Gren-zen wohnenden Sudetendeutschen mit denüblichen Verdächtigungen, wie Revanchismus,Revisionismus usw., gestartet. Diese in immerwiederkehrenden Intervallen auftretendeHetze gehört heute bereits zum eisernen Be-standteil der kommunistischen Staatsführungin Prag. Ueber ihre wahren Hintergründeberichtet der nachfolgende Aufsatz.

In der Medizin gibt es Fälle, daß man eineKrankheit mit einer „Gegenkrankheit", dieman künstlich erzeugt, heilt, indem die Sym-ptome dieser beiden Krankheiten einanderaufheben. In der Behandlung der Völkerdurch die kommunistischen Regierungen hatman solche Methoden zur politischen Maximeerhoben. Wenn irgendetwas in der Politikoder Wirtschaft nicht klappt, hat man stetsein „Gegenmittel" zur Hand, das die eigent-lichen krankhaften Symptome überdeckensolL In der Tschechoslowakei, wo man sich anDeutschen und ihrem Eigentum vergangenhat, gibt es in Krisenzeiten immer ein zu-verlässiges probates Mittel, um die Bevölke-rung über die eigentlichen Ursachen hinweg-zutäuschen: den Deutschenhaß und die Deut-schenfurcht. Das zieht immer.

Erst vor einigen Wochen erschien in einerangesehenen Schweizer Zeitung ein Berichtüber die Schwierigkeiten, die die Kommuni-sten in der Tschechoslowakei immer noch mitder Besiedlung des Sudetenlandes haben. Imtschechischen kommunistischen Zentralorgan

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konnte man in der letzten Zeit wiederholtlesen, daß der Alkoholismus in den Grenz-gebieten wesentlich stärker verbreitet sei alsim Inneren Böhmens und Mährens. Das hatnatürlich seinen Grund zum Teil in der Tat-sache, daß in den von den Deutschen ent-blößten Städten und Dörfern des Sudeten-landes nicht gerade die erste Garnitur destschechischen Volkes angesiedelt wurde. Zumgrößeren Teil spielt aber die Tatsache eineRolle, daß die Menschen, wie die SchweizerZeitung schreibt, „immer noch auf- den ge-packten Koffern sitzen", d. h., daß sie sichihres „erworbenen" Besitzes immer noch nichtsicher sind und daß sie daher ihr Geld lieberin Alkohol anlegen, weil sie der Meinungsind, daß sie so „wenigstens noch etwas davonhaben".

Die Statistiken fiber die soziale Lage inder Tschechoslowakei ergeben die nicht über-raschende Tatsache, daß in den früheren su-detendeutschen Gebieten die häufigsten Ar-beitsplatzwechsel vorkommen. Auch dieshängt mit den unsicheren Gefühlen der Ar-beiterschaft, die einen ständigen Arbeitsplatzgerne bevorzugt, zusammen. Im Sudeten-land fühlt man sich keineswegs für immeram Arbeitsplatz geborgen.

In den Reden, die die kommunistische Pro-minenz vor Betriebsbelegschaften und Partei-oder Gewerkschaftsorganisationen in denGrenzgebieten in den letzten Jahren hielten,wurde immer wieder über die wirtschaftli-chen Schäden geklagt, die sich aus der Fluk-tuation in den Betrieben ergeben. Mandrohte, man lobte, man bot bessere Bedin-gungen — es half nichts Die Verhältnissesind in diesem Jahr noch weitaus schlimmergeworden. Dabei sind die Anforderungen an

die tschechoslowakische Wirtschaft durch dasneue Wirtschaftsabkommen mit der Sowjet-union bedeutend gestiegen. Obwohl zu Be-ginn dieses Jahres Staatspräsident AntoninNovotny und die kommunistischen Größendie Betriebsführer und die Arbeiter beschwo-ren, nicht wieder in den letzten Wochen undMonaten das Jahressoll zu erfüllen, sondernschon in den ersten drei Vierteljahren einUebersoll zu schaffen, ist es auch heuer beimalten geblieben. Das große Rennen um dieSollerfüllung hat erst wieder im Laufe diesesMonats eingesetzt.

Dagegen braucht man ein „Gegenmittel".Terror und Verhaftungen dezimieren die Be-legschaften und machen die Arbeiter undBauern noch bockbeiniger. Ein Nachlassen desbisher geübten Terrors könnte zu Freiheits-bestrebungen wie vor zwei Jahren in Ungarnführen. Was bleibt da schon viel anderesübrig, als einen „schwarzen Mann" parat zuhalten, mit dem man von Zeit zu Zeit drohenund die Moral heben kann? Was liegt da(nicht nur geographisch) am nächsten? Diedeutsche Bundesrepublik! Ihre Einwohner,

ihre Bundeswehr und besonders die in ihrlebenden Sudetendeutschen werden mit Eigen-schaften ausgestattet, daß es dem biederenTschechen oder Slowaken kalt über den Rük-ken läuft und daß er doch noch lieber daskommunistische System der „Patrioten" er-trägt und arbeitet.

Wie weit di* übertriebene Propaganda ge-gen die Bundesrepublik von Nutzen ist, läßtsich schwer feststellen. Die Tatsache, daß sievon den äußerst einfallslosen Propagandistenimmer wiederholt werden muß, läßt auf einengeringen Effekt schließen. Aus ihrer häufigenWiederkehr kann man aber auch den Schlußziehen, daß sich die wirtschaftlichen und so-zialen Probleme der tschechischen Kommu-nisten häufen. Nach den Erfahrungen derletzten Jahre kann man ohne weiteres an derLautstärke und Intensität dieser Propagandadie Schwierigkeit der genannten Probleme er-messen. Jetzt geht es auf das Jahresende zuund die Sollerfüllungen müssen geschafft wer-den. Ist es verwunderlich, daß die anti-deutsche Hetze wieder einmal einem Höhe-punkt zustrebt? Eberhard Mahnert

Nachrichten aus der HeimatNiederreuth: Für seine vorbildliche Arbeit

bei der Verschönerung der Gemeinde ist derDeutsche Johann Heinrich ausgezeichnet wor-den. Er hat vor allem dazu beigetragen, daßum die radioaktive Quelle ein Brunnenhauserstellt werden konnte. Heinrich ist bereits67 Jahre alt, muß jedoch noch immer der Ar-beit nachgehen.

Olmfitz. Derzeit leben hier 50 Zigeuner-familien. Nach der bevorstehenden Verab-schiedung des Gesetzes gegen die „Lebens-weise ohne festen Wohnsitz" erwartet manweiteren Zuzug.

Petzer. Bis zu 2000 Touristen täglich bestie-gen heuer die Schneekoppe. Der Menschen-andrang auf dem schmalen Plateau begün-stigt den Schmuggel und Warenaustauschzwischen Polen und der CSR. Die Grenzbe-hörden stehen diesem Treiben machtlos ge-genüber.

Prag: Ende Oktober sind aus Stadt undKreis Prag 25 Familien zur Besiedlung desGrenzgebiets abgereist. Gleichzeitig wird dar-auf aufmerksam gemacht, daß allein in denzum Kreis Königgrätz gehörenden BezirkenTrautenau, Braunau, Reichenau und Senften-berg 100 instand gesetzte Häuser für Neu-siedler zur Verfügung stehen.

Pribram. Das Uranbergwerk PROKOP hateine Tiefe von 1500 Metern erreicht und istdamit das tiefste Erzbergwerk in Europageworden.

Raudnitz: Zu zehn Monaten verurteilt wur-de Vaclav Vlcek, weil er als Sohn eines ent-eigneten tschechischen Großbauern von einemder Bäume, die sein Vater gepflanzt hatteund die heute einer Kolchose gehören, Obst„stahl".

Reichenberg: Gegenüber vom „Hotel Impe-rial" wird gegenwärtig ein Spielfilm gedreht.Während der Dreharbeiten gibt es ständiggroße Menschenansammlungen. Der Nameder Stadt wird allerdings im Film selbst nichtgenannt werden.

Saaz: Zur Vorbereitung des geplantenGroßkraftwerks werden in Neusattel bereits96 Wohnungen für Bauarbeiter gebaut. Fürdie späteren Angestellten des Kraftwerks sol-len weitere 650 Wohnungen gebaut werden.Gespeist werden soll das Kraftwerk mit min-derwertiger Kohle aus dem Revier Fünf-hunden. In den nächsten Jahren soll aucheine Leitung von Saaz über Proßnitz nachSucany in der nördlichen Slowakei gebautwerden.

Seestadtl: Am 8. Oktober genehmigte dieRegierung den endgültigen Plan der Auflö-sung der sudetendeutschen Stadt Seestadtl,die auf einem Pfeiler von über 50 MillionenTonnen hochwertiger Kohle steht, der durchErweiterung des Tagbaues abgebaut werdensoll. Die Städte Komotau, Görkau und Brüxhaben die jetzige Bevölkerung von Seestadtl

Alarmierende Luftschutzübungen in der CSREin Erlebnisbericht aus Prefjburg — Beunruhigung in der Bevölkerung

Die „Presse" berichtet: In den letzten Wo-chen wurden in einigen größeren StädtenBöhmens, Mährens und der Slowakei umfang-reiche Luftschutzübungen durchgeführt, diedurch ihre Realistik Beunruhigung unter derBevölkerung hervorriefen. Die größte Uebungdieser Art fand kürzlich an einem Sonntag inPreßburg statt.

Wie ein Augenzeuge berichtet, begannenum acht Uhr früh unter der Annahme, feind-liche Flugzeuge seien auf eine Entfernung von150 Kilometer im Anflug festgestellt worden,die Sirenen zu heulen. Sechs Minuten spätererschienen trotz heftigen Sperrfeuers derFlak drei Düsenjäger, die die Rolle der feind-lichen Bomber übernahmen. Bald hörte maneine Reihe starker Explosionen aus der Rich-tung Gottwaldplatz. Ein ganzer Häuserblockwar dort in sich zusammengesunken. Aus demExplosionsstaub züngelten die Flammen. Eswaren aber keine Bomben, sondern geballteLadungen, die in dem abbruchreifen Viertelvon Heerespionieren zur Explosion gebrachtwurden.

Durch die öffentliche Lautsprecheranlagekam noch eine Luftwarnung: „Ein zweitesBombengeschwader — darunter auch Atom-bombeaträgex — nähert sich Preßburg." We-

nige Sekunden später durchbrach ein Düsen-bomber das Sperrfeuer. Nach weiteren Explo-sionen stieg plötzlich ein riesiger Atompilzzum Himmel. Der Abschnittsleiter im BereichGottwaldplatz setzte nun einen „dosimetri-schen" Spähtrupp ein, der — in weiße Schutz-kleidung gehüllt — das Ausmaß der radio-aktiven Verseuchung feststellen sollte. Hinterden. Männern mit Geigerzählern gingen an-dere, die Warntafeln mit „Verseucht" an-brachten. Sie erinnerten mit ihrem Querbal-ken an Parkverbotstafeln.

Der Grad der Verseuchung wurde auf denTafeln mit „5 R" (d. i. Röntgen) vermerktund mit tragbaren Funkgeräten den Luft-schutzkommandos durchgegeben. Wenige Mi-nuten später waren die Feuerwehr und derBergungsdienst am Ort, um mit Hilfe vonPreßluftbohrern die Verschütteten freizuma-chen. Die Verletzten wurden versorgt, Tank-wagen brachten Wasser heran und schwemm-ten den radioaktiven Staub, der sich überallzu setzen begann, von den Straßen weg. Balddarauf ertönte das Schlußzeichen für dieUebung. Die unförmige Tarnkleddung wurdeabgelegt Erst jetzt sah man, wieviele Frauensich unter den Luftschutzangehörigen befan-den.

aufzunehmen und für die erforderlichen Er-satzbauten sollen die angefallenen Rohstoffeaus den aufgelassenen Objekten Verwendungfinden. Die Regierung hat verbindliche Ter-mine für den Bau dieser Ersatzwohnräumeaufgestellt und will den Verlauf derEvakuierung beaufsichtigen.

Teplitz. Hier ist jetzt eine neue Siedlung„An der Richtstätte" im Bau. Als Bauarbei-ter stehen aber im wesentlichen nur ausge-lernte Lehrlinge zur Verfügung.

Hohenfurt. 1956 entstand in ainem Hotel inHohenfurth ein Brand, der großen Sachscha-den verursachte. Zur Begutachtung diesesSchadens waren bisher 27 Kommissionen inHohenfurth, für den Wiederaufbau wurdeaber so gut wie nichts unternommen. — DerWasserspiegel des neuen Stausees bei Lippen,der insgesamt 40 km lang und bis zu 14 kmbreit sein wird, wird nächstes Jahr 726 müber dem Mittelmeer liegen. Das Wasser wirddann von Lippen bis Salnau reichen. Schonjetzt sind die Gemeinden Stuben, Ratschlag,Unter-Moldau und Friedberg in den Flutenverschwunden. Der Abschlußdamm bei Lip-pen besteht aus einem 20 m hohen Erddamm,auf dessen 6 m breiten Krone eine Straßeführt. Nur der Ueberlauf ist betoniert Diegrößte Breite wird der See bei Mayerbachmit 14 km erreichen, bei Unter-Moldau wirder 12 km breit sein.

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Kalender für das Jahr 1959 „Wald" sah, die andere, vom Vorlesenden als Heimatpolitische Wochenendschulung der schaft verteilt und manches Kind armer Holz-eine besondere gedacht, unter- SDJ Österreichs

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Schönes Sudetenland 1959. Jahresweisermit 28 Bildpostkarten der unvergessenen Hei-mat DM 2.60, Adam-Kraft-Verlag, Augsburg.

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Selbstverständlich werden wir Sudeten-deutsche, wenn wir nach einem Jahresbeglei-ter für das Jahr 1959 suchen, in erster Linie dings, der eine wie der andere, gerade in die- kussion, 14—16 Uhr:wieder nach dem Sudetendeutschen Kalender ser Episode verzeichnet Eingangs hatte ein Volkstanz,greifen, der uns nun schon zehn Jahre lang Mädchen schlicht das Gedicht „Auf meinemniit der Heimat verbindet Das bunt und reich Grabe sollen Rosen dunkeln" gesprochen. , „ _ , ^ a u , ^ , ^ , „ . u ^ m -ausgestattete Jahrbuch enthalt alles, was man Die Sudetendeutsche Liedertafel begann und mer. 9—12 Uhr: Führerbesprechung (Arbeits-von einem Kalender v e r l a n g t e s Kalenda- schloß den Abend unter der Leitung von planting bis zum Frühjahr 1959)num mit dem „echten Hundertjährigen Ka- Chormeister Hofer mit den Chören „Abend-lender", viele Bilder aus unserer schönen ruhe" von Mozart und „Erhalf uns deutsch

!a_,.J._ ™ ,_. .„^ d e n Böhjnerwald" v o n Schimon nach Wortenvon J. Jungmann. Das Interesse an demAbend hätte stärker sein können. Die ihn be-suchten, buchten ihn als Gewann.

fällerleute kam so zu einer Weihnachtsfreude.Heuer will die Sudetendeutsche Jugend

Oesterreichs diese Aktion wiederholen. Wirbitten deshalb alle Landsleute, Jungen und

gut erhaltener Kleidungsstücke (neue werdenauch nicht zurückgestellt), Bücher und Spiel-sachen.

Die Sachen können beim GruppenführerppSamstag, 6. Dezember: Ort: Gasthof „Gol- d e s Jeweiligen Ortes abgegeben oder direkt

denes Lamm", Wels, Traungasse, Nebenzim-mer. 15—16 Uhr: Landes Jugend tag Oö (Neu-wahl), 16—18 Uhr: Schulung (Bundesebene).

Sonntag, 7. Dezember: Ort: Liedertafelsaal,Wels, Freyung. 9—12 Uhr: Referat und Dis-

Vortrag, 16—18 Uhr:

Montag, 8. Dezember: Ort: Gasthof „Gol-denes Lamm", Wels, Traungasse, Nebenzim-

Heimat, zahlreiche nützliche Hinweise undAuskünfte, ist doch der Kalender seit je dasLexikon des kleinen Mannes — und vor al-lem die gemütvollen und humorvollen Er-zählungen, unter deren Autoren die bestenNamen aufscheinen.— Eine Köstlichkeit ist der Wandkalender„Schönes Sudetenland", diesmal in Formatund Ausstattung von seinen Vorgängern ver-schieden. Eine farbige Wiedergabe des be-

und Mädchen, in derenkeine Jugendgruppen be-

stehen, sind ebenfalls sehr willkommen. FürNachtquartiere ist gesorgt.

Gedenkstein für Hans WatzlikDie Hans-Watzlik-Gemeinde Regensburg

enthüllte unter großer Beteiligung ihrer Mit-glieder einen Gedenkstein im Garten des Gu-tes Tremmelhausen bei Regensburg, wo Hans

Grenzlandaktion der SudetendeufschenJugend Österreichs

Schon vor drei Jahren, zu Weihnachten1955, führte die SDJ Oesterreichs eine Grenz-landaktion durch.

Jungen und Mädchen der verschiedenen^ ^ ^ ^ ^ ' ^ ^ ^ T J S ^ S ^ Watzlik die letzten Jahre seines schaffensrei- Gruppen sammelten Kleidungsstücke, Spiel-28 Doppelwochenblätter haben wieder Hei-matbilder. Man muß über den großen Schatzvon Bildern, den der Adam-Kraft-Verlag inseinen Publikationen bietet, wirklich staunen.Die Blätter sind als Bildpostkarten verwend-bar. Nett ist der Einfall, Volksschwänke undAnekdoten, von Wilhelm Pleyer erzählt, an-zufügen.

Die Redaktion war überrascht über denMariazeller Karmelkalender,- der zunächstkeine Beziehung zu dem Sudetenland erken-

chen Lebens verbrachte.Der 1. Vorsitzende der Watzlik-Gemeiñde,

Oberstadtschulrat a. D. Karl Staudinger,konnte zu der Feier auch die Witwe und den

sachen und Bücher; in einer Gruppe stricktendie Mädchen Fäustlinge und Socken, '"Jungengruppen bastelten und so kamganz schöner Berg zusammen. Das

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ganze

geistlichen und den Bürgermeister von Pet-tendarf, in dessen Obhut der Gedenksteinsteht der die Inschrift trägt: „Vertriebenaus der geliebten Waldheimat lebte und starbhier der Dichter Hans Watzlik, geb. 16.12.1879,gest. 24.11.1948". Er soll später am Eingang

die an die Bundesführung der SDJ Oesterreichs,ein Wels, Freyung 4, geschickt werden.

Nach Weihnachten werden wir an dieserStelle über Erfolg oder Mißerfolg dieser Ak-tion berichten!

"

unterNaturschutz gestellten Eiche aufgestellt wer-den.

nen ließ, dem unser Blatt besonders zu die- von T^emmelhausen^unter dernen hat Doch schon das zweite Jahresbild " J"" '""t" * """" ""zeigte uns das Innere der Zisterzienser-Klosterkirche von Ossegg, das dritte denWallfahrtsort Haindorf bei Reichenberg, dasvierte das Prager Jesuskind. Auch in der wei-teren Folge werden Heiligtümer aus dem

„Und gebt jeder seinen WegDer österreichische Rundfunk widmet dem sudetendeutschen Dramatiker

Franz Hauptmann eine literarische Sendung

BarClaCnZI gestorbenIn Wien ist Sektionsschef a. D. Dr. Karl

Bardachzi im 80. Lebensjahr einem Herz-wirkte

E i n e interessante Sendung bereitet derOesterreichische Rundfunk für den ll.Dezem-^ seinem 1 Programm (16.30 Uhr) vor:

Porträt desFranz Hauptmann,

heim Formann zusammengestellte Sendungam 11. Dezember versucht, diesem literari-schen Außenseiter gerecht zu werden. Robert

Preßburg.größte und beliebteste Heiligtum aller VölkerAltösterreichs gewesen ist so will der Gna-denort und in ihm das neugegründete Klosterder Karmelitinnein in erster Linie dem Ge-danken der geistigen Wiedergewinnung desOstens dienen. Wer sich diesem Gedankenverbunden fühlt wird an dem reichhaltigenund graphisch schön gestalteten Kalender eineErquickung haben und zugleich in tieferemSinne für die Heimat wirken.

Der Kalender des Hauses der Barmherzig-keit in Wien spricht zu uns durch die ergrei-fenden Bilder: Es sind fast ausnahmslos Bil-der von Alten. Unsere Alten, denen als be-sondere Last zum Verluste der Heimat auchnoch das Alleinsein auferlegt worden ist,bitten hier stellvertretend, wir mögen Schick-

Dramati- Stockinger, der Leiter der Sendung, läßt auch~~v^„ ^ . ^ ^ *.*<*& ö ,~^~, . .^.„^ . . . a l s Sohn eines einige Szenen aus den Dramen von FranzBardachzi seit 1905 im höheren Verwaltungs- ^cnuicürektors 1895 in Prag geboren wurde, Hauptmann spielen.

doch gehörte schon in jungen Jahreneigentliche Zuneigung der Kunstge-

schichte, der er sich erst nach der Pensionie-rung mit der ganzen Intensität eines während

der Universität seiner Vaterstadt 1920 zumDoktor juris promovierte und erst verhältnis-mäßig spät daranging, sich einen Namen inder Welt der Dichtung und des Theaters zu

eines ganzen Lebens aufgespeicherten Bedürf- machen. 1936 tr->t er mit dem Schauspiel „Der

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nisses zuwenden konnte. In fast 500 Vorträ-salsgenossen im Hause der Barmherzigkeit gen ist Bardachzi in den letzten zwei Jahr-zu eLnem Altersheim verhelfen.

Thilde Hoppe-Hoyer: Egerländer Sagen-kränz, Neuerscheinung beim Egerland-Verlag n i s s e ¡^^ Forschungs- und Vortragstätig-(14 a), Geislingen Stg., Postfach 110, Lexikon- j ^ s i n d to d e n B ü c h e r n „Wunderwelt öster-

zehnten seines Lebens an die Oeffentlichkeitgetreten, nicht nur in Oesterreich, sondernauch in Deutschland und Südtirol. Die Ergeb-

Bauernkrieg" vor das Publikum des PragerNeuen Deutschen Theaters. Das Stück hatteErfolg und wurde in Wien und an zahlreichenBühnen des deutschen Sprachraums unterdem Titel „Nächtliche Einkehr" gespielt VierJahre später erschien im Ständetheater undim Leipziger Deutschen Schauspielhaus FranzHauptmanns Napoleon-Drama „Die Entschei-dung"; es folgten das Cesare-Borgia-Stück„Das Verhängnis" (1941), „Und geht jeder sei-nen Weg", ein Spiel aus dem DreißigjährigenKrieg, das knapp vor der bereits festgesetztenUraufführung (1942) verboten wurde und daserst nach dem Kriege (1950) in Köln über die

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spiels „Der Herzog" (1943, Uraufführung inLeipzig) steht die Gestalt Wallensteins. Einschöner Erfolg war Hauptmann mit der Ko-

- - - . , . . . , >uu» .M-L.LV* in* V.V-* «v-»-*^*** , , . . ^*~~-.,—„ w . ,~- möd ie ,,Der goldene H e l m " (1941) beschieden,format, 160 Seiten, 4 Vierfarbenbilder und reichischer Plastik", „Wanderungen mit Adal- 1954 wurde in Linz „Das Wunder von Sara-weiterer, reicher Bilderschmuck von Prof. b e r t Stifter", „Meisterwerke gotischer Bild-Valentin Rasp, Leinen gebunden, Deckel und schnitzer" enthalten. Noch im vergangenenRücken mit Goldprägung, mehrfarbiger J a h r b e r a t e er Frankreich, um Material fürSchutzumschlag. Preis 9.50 DM plus Porto.

Jedes Volk, so führt die Autorin in der Ein-leitung aus, hat seine eigentümliche Welt derSagen und Legenden, die ihm mit dem Zu-sammenleben in der Heimat gegeben sind, an

neue Vorträge zu sammeln.

Univ.-Prof. Hans Eibl gestorbenIn Linz starb am 19. November der be-

Gymnasialprofessors und Schulinspektors Jo-hann Eibl geboren, absolvierte das Schotten-

der es mit inniger Liebe hängt und die ihm kannte Geschichtsphilosoph a. o. Universitäts-auch in der Ferne nachrücken. In dem vor- professor L R. Dr. Hans EibL Er wurde amliegenden Buch, dem Kranz von Sagen, ist das 10. Oktober 1882 in Bielitz als Sohn desWesen des Ergerlandes eingefangen. Sie sind gleichfalls^ dem Sudetenraum entstammendenein Stück der alten Heimat und wollen uns "*dazu helfen, daß auch fern von ihr das Eger-land uns lebendig und vertraut und Heimat

Mit Liebe hat Lmn. Hoppe-Hoyer 300 Sagen losophie. In Wien habilitierte er sich 1914 alsund Legenden des Egerlandes zusammenge- Privatdozent für Philosophie und wurde 1924tragen und sie zu einem bunten Kranz ge- zum a. o. Professor ernannt. Den ersten Welt-formt Reicher Bilderschmuck von der Mei- krieg machte er als Frontoffizier mit.

gossa" uraufgeführt. Auch als Erzähler setztesich Hauptmann durch: der Roman „Die In-sel der Einsamkeit" (1939) und die Erzählung„Der Soldat Christoph" (1944) geben Zeugnisvon einer seltenen Klarheit der Gedanken.Nach dem Kriege erschien die Novellensamm-lung „Stunden der Entscheidung" und voreinigen Wochen der Roman „Die Ueberleben-

Franz Hauptmann ist keiner literarischenRichtung zuzuzählen. Er fühlt sich nur seinerHeimat und seinem künstlerischen Gewissenverantwortlich. Er geht einen Weg, den ermit jedem Werk neu baut. Und dieses Werkist modern in Idee und Form. Die von Wil-

Der Landarzt Wenzel FriedmannUm die Jahrhundertwende hat im ober-

österreichischen Kohlenrevier ein Landarztnamens Wenzel Friedmann gewirkt, der nochheute in der Erinnerung der Bewohner die-ses Gebietes weiterlebt. Er war aus demSudetenland gebürtig, hat sich aber raschmit den Verhältnissen seiner Wahlheimatvertraut gemacht. Als Sohn eines Klein-bauern hatte er es nicht schwierig, sich indie Psyche der ländlichen Bevölkerung rundum Thomasroith einzufühlen. Sein Geschickals Geburtshelfer und Chirurg festigte seinenRuf. Ansonst war er ein offener Charakter,der sich nicht scheute, überall da die Wahr-heit zu sagen, wo es erzieherisch wirkenkonnte. Dr. Wenzel Friedmann versorgte alsArzt einen Bezirk, in dem heute vier Aerztetätig sind und fünf Krankenhäuser bestehen.Zu seiner Zeit gab es in dieser Gegend nurein Krankenhaus. Im ersten Weltkrieg ver-mehrte sich die Krankheit für ihn. So ist erauch 1921 plötzlich gestorben, etwas über 50Jahre alt.

sterhand Lms. Valentin Rasp bringt die be- Verstorbene, der das Geschichts- undtiglückende Ergänzung und rundet das wert- politische Bild einer Generation mitprägte,

volle Buch ab. Die Egerländer Kinder werden w a r ftei im Christentum verankert undsich freuen, so in die Sagenwelt ihrer Väter wünschte vor allem den Charakter der Per-und Ahnen eingeführt zu werden. Ihnen es in sönlichkeit im aktuellen politischen Gesche-die Hand zu geben und damit zusätzlich h e n gewahrt, der Staatswillkür durch RechtKenntnis der Landschaft und deren Eigen- u n d Gesetz Schranken gesetzt und die Postu-heiten zu vermitteln, wäre Aufgabe der Eltern l a t e v o n Wahrheit und Recht auch im Völker-und Erzieher. Aber auch dem Wissenschafter r e c h t dessen guter Kenner er war, gewahrt,und Heimatforscher vermag das Buch man- von seinen Werken heben wir insbesondereches zu geben. Der SAGENKRANZ sollte auf hervor: „Augustin und die Patristik", „Aus-dem Gabentisch jedes Egerländer Kindes klang der antiken Philosophie" (zusammen

m i t G Kafka), „Vom Sinn der Gegenwart",„Grundlegung der abendländischen Philoso-phie", „Delphi und Sokrates" und „Augusti-nus — Der Gottesstaat". Daß er erfolgreichauch als Maler war, beweisen unter anderemseine ausgezeichneten Glasbilder und Glas-bildentwürfe.

liegen, weil Kinderíand Heimatland ist

Hans-Watzlik-FeierDer Verband der Böhmerwäldler in Ober-

Im übrigen ist der Dahingegangene auchim Festsaale der Linzer Arbeiterkammer zueinem Gedenken an Hans Watzlik, den vorzehn Jahren Verstorbenen. Seine Totenmaske durch seine Gattin Gabriele, geb. Blaschka,ruhte auf einem Pult über der sudetendeut- eng mit Deutschböhmen verbunden. Die Fa-schen und der böhmerwäldler Fahne. Im Mit- milie Blaschka war führend in der Textil-telpunkt stand die Ansprache von Redakteur branche, und ihre Hauptfirma Blaschka &Willhelm Formann, der aus der genauen Co. wurde 1836 in Liebenau bei ReichenbergKenntnis des Werkes und der persönlichen gegründet. Die Mutter seiner Gattin, MariaBegegnung heraus ein treffendes Bild des mit Namen, war ihrerseits eine geborene EdleBöhmerwald-Dichters und seines Werkes gab. von Heintschel-Heinegg. Diese Familie,Zwei Proben aus seinem Werke las Dr. Lois gleichfalls Textilindustrielle, besaß die FirmaGroßschopf. Eine von ihnen war ein Zeugnis E. Heintschel & Co. in Heinersdorf an derfür di« tiefe Poesie, mit der Hans Watzlik dea Tafelfichte.

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Folge 23 vom 6. Dezember 1958 5 SUDETENPOST

Die Landsmannschaften berichten: der Graf-Bugnoy-Gedächtnismarken wird andiesem Abend fortgesetzt werden.

BundesverbandBundesvorstandssitzung

Mit einer wichtigen Tagesordnung hattesich der Bundesvorstand der SLOe in seinervon allen Landesverbänden beschicktenSitzung am 23. November in Wien zu be-fassen. Hauptgegenstände warten die laufen-den Verhandlungen zwischen Oesterreich undDeutschland und die Vorbereitung des Sude-tendeutschen Tages 1959.

Ueber die Verhandlungen und ihren Ver-lauf berichtete NR. Machunze. Die Verhand-lungen waren zum Zeitpunkt der Sitzung nochim Fluße. Süe hatten sich zunächst an derFrage der Berechtigung der Forderung derin Oesterreich lebenden Volksdeutschen ge-rieben, schienen aber dann, in den Bereichhumanitärer Ueberlegungen gekommen, einenbesseren Verlauf zu nehmen. Dite bei der Bun-desvorstandssitzung anwesenden Vertreterder SL-Westdeutschland wiesen die mitunterin der Oeffentlichkeit erhobenen Behauptun-gen zurück, die Vertriebenenverbände inDeutschland stünden einler Regelung der For-derungen in Oesterreich feindlich gegenüber.

NR. Machunze berichtete auch über die Aus-sichten für das Fremdrentengesetz. DieSchwierigkeit bildet die Deckung: die Arbei-terpensionsversicherungsanstalt und dieLandarbeitlerversicherungsanstalt genießenBundeszuschüsse, die Angestelltenversiche-rung hat ein Reinvermögen von 1,2 Milliar-den und bekommt daher keinen Bundeszu-schuß. Sie verlangt, falls sie die Lasten fürdie Volksdeutschen übernehmen soll, gleich-falls einen Bundeszuschuß. Die Angaben überdiie hohen Kosten des Gesetzes — es wurdeimmer von 400 Millionen gesprochen — wur-den durch eine Mitteilung des Sozialministersbedeutend eingeschränkt: die Kosten belaufensich auf 80 Mill, jährlich. Zusätzliche Mittelwerden aber nur für die Angleichung derRenten erforderlich sein. Der Gesetzentwurfdes Sozialministteriums befindet sich jetzt zurBegutachtung bei den Landesregierungen undden Kammern. Es ist zu hoffen, daß es nochin der Herbstsession des Nationalrates (diebis zum Frühjahr dauert) verabschiedet wer-den wird. Auch an einer Novelle der gewerb-lichen Pensionsversicherung wird gearbeitet.

Nach dem deutschen Kriegsfolgengesetz istbisher noch kein Fall in Oesterreich erledigtworden.

Ueber die Planungen zum SudetendeutschenTag berichtete vor allem Ing. Simon über dieVerhandlungen mit dter österreichischen Re-gierung. Der Sudetendeutsche Tag 1959 wirdvon der SLOe in Zusammenarbeit mit derSL-Westdeutschland durchgeführt. Ein Zeh-nerausschuß unter dem Vorsitz von Dr. Nel-böck leitet die Vorarbeiten. Der Sudeten-deutsche Tag in Wien wird der politisch wich-tigste und für die Volksgruppe bedieutendstewerden. Er wird zum erstenmal der Oeffent-lichkeit zeigen, daß er nicht eine Sache derdeutschen Flüchtlinge allein ist. Ihm soll einesudetendeutsche Kulturwoche vorangehen, dieKranzniederlegung an den Gräbtern bedeu-tender Sudetendeutscher, eine Ausstellung,Vorträge und Konzerte. Am Samstag wird diefeierliche Eröffnung stattfinden, am Nach-mittag eine große Europa-Feierstunde. DieHauptkundgebung wird auf dem Heldenplatzstattfinden. Sprechen werden fein Vertreterder österreichischen Regierung und der Spre-cher Dr. Lodgman.

Die übrige Zeit wird den Teilnehmern zurBesichtigung der alten Hauptstadt und zuAusflügen Gelegenheit geben. Ing. Guldanbesprach im einzelnen die technischien Vor-bereitungen, die sich mit der Heranbringungvon etwa 250.000 Teilnehmern, darunter150.000 aus Deutschland, ihrer Unterbringung-und Betreuung ergeben werden.

Der Bundesvorstand befaßte sich weiter mitverschiedenen innterorganisatorischen Fragenund faßte den Beschluß, die statutengemäßeBundesversammlung in der ersten Hälfte desJahres 1959, und zwar nach dem Sudeten-deutschen Tag, abzuhalten.

TodesfallAm 21. November starb Frau Maria Stark-

baum, Dipl.-Kranken- und Fürsorgeschwesterin Ruhe, nach kurzem, schwerem Leiden in-folge eines Verkehrsunfalles im 69. Lebens-jahre. Sie wird am Samstag, 6. Dezember 1958,um 15.30 Uhr zur ewigen Ruhe bestattet DieVerstorbene war die Schwester des Min.-RatDr. Josef Starkbaum.

und, wenn möglich die Reisen nach Wien stetsimmer so einzuteilen, daß sie jeweils auf denersten Sonntag eines Monats fallen, damit wirimmer die auswärtigen Gäste begrüßen kön-nen. Unsere Heimatgruppe hat eine eigenePressestelle. Alle Landsleute, die etwas im„Bärner-Ländchen" oder anderswo verlaut-bart haben wollen, bitte ich, diese Mitteilungschriftlich an den Pressereferenten spätestensbis 15. eines jeden Monates zu übersenden.Unser Mitglied, Frau Eleonore Peter, geb.Müller, konnte am 15. November in besterRüstigkeit den 86. Geburtstag begehen. Sie istnoch bei vollkommener geistiger Frische. Un-ter den Gratulanten befand sich vor allem dieHeimatgruppe mit besten Wünschen, dannihr Sohn, Hofrat der Oesterreichischen Ta-bakregie, weiter ihre Schwester und SchwagerPaula und Josef Hlouschek. Weiter gratulier-ten ihr noch zwei seinerzeitige Schulkamera-dinnen aus der Bautséher Volksschule, FrauAnna Sigmund (derzeit Breitenstein 4), eineTochter des seinerzeitigen Postmeisters inBautsch, und Frau Josefine Schneider, geb.Lang (derzeit Graz).

Brüxer Volksrunde in Wien

Die diesjährige Weihnachts- und Jahres-schlußfeier findet am Sonntag, 21. Dezember,um 17 Uhr im Gasthof „Grill am Peter",Wien I, Petersplatz 3, I. Stock, statt. Alle Hei-matschwestern und Heimatbrüder aus Brüxund Umgebung sind zu diesem Familienfestherzlich willkommen. Gegenseitiges Beschen-ken erwünscht.

Die monatlichen Zusammenkünfte findenvon nun an jeden 3. Samstag im Monat um19 Uhr im Gasthof „Grill am Peter" stattDie wöchentlichen Zusammenkünfte: jedenMittwoch um 17 Uhr im Café „Casa piccola",Wien VI, Mariahilferstraße 1.

Bund der Erzgehirger

Am 15. November hatte sich wieder ein-mal eine erfreulich große Schar der Erzgebir-ger im Gasthaus „Fliege" zusammengefunden.Mit einführenden und verbindenden Wortenstellte Herr Beckert die Künstler vor: FrauProf. Endo zeigte ihr Künsüerblut alsChansonette und mit schönen Volkstänzen,wozu Prof. Pittner mit viel Gefühl die musi-kalische Untermalung beitrug und auchdurch mehrere brillante Soli am Piano dieLauschenden unterhielt. Frau Edith Brennernahm mit einem zu Herzen gehenden Vor-trag von Ginzkey-Balladen die Anwesendengefangen; schließlich entpuppte sich LyrikerHerr Dr. Helmuth Nawara das erste Mal beiuns als Schöpfer besinnlicher und heitererPoesie, die er selbst zu Gehör brachte. Alser im lustigen Teil sich sogar als Sänger undeigener Begleiter auf der Harmonika zeigte,war die Ùeberraschung groß

Dr. Ulbricht gab in knappen Umrissen sei-nen Bericht über den Stand der zwischen-staatlichen Verhandlungen.

Der Mittelpunkt des Abends bildete eineschlichte und eben dadurch rührende Feier,für die Obmann Dir. Steinberger ebenso ein-fache wie innige Worte fand: Zwei Loboait-zer Landsleute, das Ehepaar Haas, der

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Bräutigam 90 Jahre, die Braut mit 85 Jah-ren, wurden zu ihrer „Eisernen" — derenkirchliche Feier am 19. November stattfand— herzlichst beglückwünscht. 65 Jahre gin-gen diese beiden ihren gemeinsamen Weg inFreud und Leid, treu zusammenhaltend inguten und in schweren Tagen, Hand in Handverließen sie auch die geliebte Heimat undwanderten ins Ungewisse, wo sie trotz allemWiderwärtigen neuen Fuß faßten. So nah-men sie auch gefaßt und in stolzer Freudedie aufrichtigen Wünsche des um sie ver-sammelten Kreises der Landsleute entgegen,und es bewegte wohl alle Herzen der einegemeinsame Wunsch, daß don beiden Tap-feren noch manches Jahr des späten Sonnen-scheins in Gemeinschaft vergönnt sein möge.

Am 7. Dezember werden die Wiener Erz-gebirger ihre große gemeinsame Weihnachts-feier abhalten.

HochwaldLandsmannschaft der Böhmerwüldler

Landsmannschaft Bauisch

Die Oesterreichische LandsmannschaftBautsch ist in Wien am 2. November wiedererstmalig nach der langen Ferienruhe zusam-mengekommen und hat nachstehenden Ar-beitsausschuß bestätigt: Leiter: Herr Hof ratDipL-Ing. Robert Peter, Stellvertreter: HerrHeinrich Granzer, Sekretär: Frl. Gusti Ohn-häuser, Pressereferent: Herr Otto Fietz.

Von nun an treffen wir uns wieder jedenersten Sonntag im Monat, erstmals am 7. De-zember ab 16 Uhr in unserem neuen Ver-sammlungslokal im Restaurant „Zipfer-Bräu", Wien I, Bellariastraße 12, wo uns zursteten E - aützung die Bude des Vereinesdeutscher Studenten „Sudetia zu Wien" zurVerfügung gestellt wird. Wir bitten alleLandsleute in Wien, Oesterreich und in derBundesrepublik Westdeutschland, die neueAdresse unseres Treffpunktes vorzumerken

Unsere Weihnachtsfeier findet am Samstag,20. Dezember, um 18 Uhr im EtablissementKlein, Wien XVII, Hernalser Hauptstraße 55,statt. Es wirkt die Sudetendeutsche Jugendmit. Der Vorstand richtet an alle Landsleutedie Bitte um Sach- und Geldspenden. Erlag-scheine werden zugesendet.

Frau Maria Fuchs aus Tonnberg bei Grat-zen, geboren in Kropf schlag bei Gratzen, wirdam 7. Dezember 70 Jahre alt. Unsere herz-lichsten Glückwünsche!

Am 11. Jänner anläßlich der 20. Wieder-kehr des Todestages: Josef-Taschek-Gedenk-feier bei Pelz, Wien XVII, Hernalser Haupt-straße 68. Vortrag: „Josef Taschek, Vater desBöhmerwaldes." Altbürgermeister Josef Ta-schek starb am 28. Jänner 1939 in Budweis.

Heimattreffen Kaplitz — Gratzen — Hohen-furth (Josef-Gangl-Gemeinde), verbunden mitheimatlicher Advent-Feier, Sonntag, 7. De-zember, 17 Uhr, in der Gastwirtschaft Char-wat, Wien XVI, Arnethgasse 60. Die Ausgabe

Jauernig-Weiden au

Die Weihnachtsfeier wird auf Sonntag,21. Dezember, verschoben. Ort: Zipfer-Bräu,L, Bellaria 12. Beginn: 17 Uhr, Kinderjause;18.30 Uhr: allgemeine Feier. In der letztenMonatsversammlung wurde beschlossen, heueran diesem Weihnachtsabend eine Tombola ab-zuhalten. S p e n d e n hiefür (Tombolage-winne) und Bäckereispenden für die Kinder-jause bitten wir rechtzeitig im Zipferbräu ab-zugeben. Die Tombolagewinne, bitte, falls er-forderlich, leicht zu verpacken.

Die Heimatabende bleiben wie bisher aufden 2. Samstag im Monat angesetzt, der näch-ste also auf Samstag, 10. Jänner 1959.

Jägerndorf und Umgebung

Die Heimatgruppe Jägerndorf und Umge-bung veranstaltet am 14. Dezember in derGastwirtschaft „Zum Türken", Wien XIX,Peter-Jordan-Straße 76 (Endstation Linie 40),ihre Weihnachtsfeier und ladet zu einemgemütlichen Beisammensein alle Landsleuteherzlichst ein. Beginn 15 Uhr.

Bund der Nordböhmen

Wieder können wir geschätzte Landsleutevon ganzem Herzen zu ihrem Wiegenfeste be-glückwünschen und ihnen noch langes Lebenund Gesundheit wünschen. Es feiern zweiWiener Landsmännin en ihren 60. Geburtstag:Augusta G ö r n e r am 1. Dezember und Wil-helmine G l a n z am 6. Dezember 1958.

Reichenberg

Die Oesterreichische Landsmannschaft Rei-chenberg und Umgebung bringt allen ihrenMitgliedern, Freunden und Gönnern zurKenntnis, daß die traditionelle Weihnachts-feier am 14. Dezember um 15 Uhr im großenSaal des Restaurants „Weißer Engel" in WienXIII, Am Platz, stattfindet. Aus dem wieimmer reichhaltigen Programm sei besondersHerr Nationalrat Machunze als Festrednerhervorgehoben.

Römerstadt und Umgebung

Unsere Weihnachtsfeier halten wir S a m s -tag , 13. Dezember, im Vereinsheim Orfandl,Wien XV. Maria hilf er straße 167, ab. Beginn17 Uhr. Wir laden dazu a l l e Landsleuteherzlichst ein.

Die folgenden allmonatlichen Heimatabendefinden wieder jeden e r s t e n Samstag ab18 Uhr ttei Orfandl statt.

Slernberg

Die Landsmannschaft hat in ihrer Haupt-versammlung den bisherigen Ausschuß wie-dergewählt. Die Tätigkeit war gekennzeichnetdurch die monatlichen Zusammenkünfte, wo-bei die Landsleute nicht nur über die lau-fenden Angelegenheiten unterrichtet wurden,sondern der gesellige Teil zu seinem Rechtekam. Besonders hervorzuheben sind folgendeTreffen: Die Weihnachtsfeier mit der Besche-rung für klein und groß, die Silvesterfeier,das Faschingsfest, das Schmeckostern und dieMuttertagsfeier. Folgende Geburtstagskinderwurden^ mit einem Bild der Heimat geehrt:Frau Anna Löschel zum 65., Frau KatharinaFuchs zum 75., Frau Westermayer zum 75.,Frau Berta Adam zum 70., Frau Rosa Partschzum 70. und Frau Anna Hohn zum 85. Ge-burtstag. Leider hielt der Tod reiche Ernte.Es gingen für immer von uns: Frau Polzer,Dr. Duhan, Kurt Frömmel, Dr. Maschke, JosefFock, Prof. Zirnig, Dipl.-Ing. Kosetschek, OttoPartsch, Juliana Kunz, Maria Stein, MariaRosei und Frau Anna Hohn.

In der Hauptversammlung wurden für Ver-dienste um Heimat und Volk drei Landsleutezu Ehrenmitgliedern ernannt: Dipl.-Ing. Dok-tor Franz Gebauer für seine großen Ver-dienste in der technischen Wissenschaft,Franz Schwenk als einziger noch lebenderGründer des alten Sternberger Vereines,Fachlehrer Rudolf Tingi wegen seiner großenVerdienste für Heimat und Volk und Be-treuer von 900 Kindern als Fürsorger trotzVerfolgung durch die Tschechen.

Am 24. Oktober feierte unsere Landsmän-nin Frau Mary Kunisch das Fest ihres 65. Ge-burtstages bei voller geistiger und körper-licher Frische. Frau Kunisch, Witwe nachdem vor einigen Jahren verstorbenen Oberst-leutnant Hans Kunisch, arbeitet seit mehrerenJahren im Ausschuß als Sozialbetreuerin mit.

In Wien starb am 16. Oktober Frau EdithMesserklinger geb. Golda, eine gebürtigeSternbergerin und Tochter des bekanntenArztes Dr. Franz Golda, nach langem, schwe-rem, mit großer Geduld ertragenem Leiden.

Heimolgrappe Stockeruu

Beim Heimatabend am 23. November be-richtete Hofrat Mayer zunächst über die Ver-handlungen mit Deutschland. In einem aus-führlichen Referat legte Dr. Kleckner denjahrelangen Kampf der Volksdeutschen inOesterreich um Gleichberechtigung und umBeteiligung an einem Lastenausgleich dar.Hof rat Mayer erfreute uns dann mit seinenhumorvollen Vorträgen. Dann wurden dieVorbereitungen für das Weihnachtsfest be-sprochen, das am 14. Dezember stattfindenwird. Wir gedenken mit freudiger Anteilnah-me der Geburtstage unserer Jubilare: Am4. Dezember vollendete Frau Barbara Krischkedas 80. Lebensjahr, Frau Antonia Hauke das74. Lebensjahr, am 6. Dezember wurde HerrAdolf Hopfeld 67, Herr Vinzenz Blecha 63.

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Bezirksgruppe Braunau

Die Bezirksgruppe Braunau/Inn führt imDezember d. J. folgende Veranstaltungendurch: am 7. Dezember im Gasthaus „ZurGans" (Krottenhammer), Kirchengasse, eineNikolofeier, Beginn 20 Uhr; am 20. Dezem-ber im selben Gasthaus eine Kinderweih-nachtsfeier, Beginn 15 Uhr. Wir laden alleLandsleute des Bezirkes Braunau hiezu herz-lichst ein.

Sprengel Neue Heimat

In einem Lichtbildervortrag am 14. Novem-ber zeigten wir die Bilderserie vom Sudeten-deutschen Tag 1958 in Stuttgart. Wunder-bare Aufnahmen, von Landsmann Kollitschauf Farbdias festgehalten und von ihm auchvorgeführt, gaben ein eindrucksvolles Bildvom Verlauf der Tagung. Einleitend hatteLandesobmann Dir. Kruschandl zu den Ver-sammelten gesprochen. Unter anderem er-wähnte er den Erwerb des für diesen Vor-trag bereits benützten Bild- und Tongerätesdurch die Landesleitung.

Die diesjährige Weihnachtsfeier findetam Sonntag, 14. Dezember, im Siedlerstü-berl Irrgeher, Franz-Pritz-Straße, um 14Uhr statt. Sie ist, wie im Vorjahre, miteiner Kinderbescherung verbunden. DieProgrammgestaltung hat unser bewährterLandsmann Reiter übernommen, der ge-meinsam mit unserer Jugendgruppe fürdie festliche Umrahmung sorgt.

Bezirksgruppe Wels

Unser nächster Landsmannschaftsabendwird in Form eines Nikoloabends am Sams-tag, 6. Dezember, um 20 Uhr in Wels, GasthofLechfellner, abgehalten. Bitte, kommen Siepünktlich, da Lm. Ambrosch zu Beginn überdie Jahreshauptversammlung Linz berichtenmöchte. Nikolopackerl wie immer am Nach-

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mittag oder vor Beginn des Abends abg«ben.Bringen Sie, bitte, Ihre Bekannten mit. FürMusik ist gesorgt.

Am Sonntag, 14. Dezember, nachmittags um16 Uhr, halten wir unsere Weihnachtsfeier inWels, Liedertafelsaal, ab. Die Gestaltung hat dieJugendgruppe. Wir wollen mit Ihnen zweibesinnliche Stunden verbringen und bittenSie, Ihre Bekannten mitzubringen.

Herr Ernst Plasche, geb. am 21. Dezember1886 in Weberschan bei Postelberg, KreisSaaz, wird in diesem Monat 73 Jahre alt undbat uns, auf diesem Wege seine herzlichstenGrüße an alle seine Landsleute in alter Ver-bundenheit zu übermitteln. Herr Plasche lebtseit 1908 in Wels. Seine Anschrift lautet: ErnstPlasche, Wels, Heimstättenring 38/1.

Mährer und Schlesier

Die Heimatgruppe veranstaltet am Sonn-tag, 14. Dezember 1958, um 15 Uhr nachmit-tags im Stadtkeller, Terrassencafe, ihre Weih-nachtsfeier mit einem gediegenen Programm.Nach dem heimatlichen Brauchtum mitChristbaum, Kinder jause und Bescherungwird die Feier würdig gehalten werden. Pa-kete, welche durch den Weihnachtsmann aus-gegeben werden sollen, wollen beim Fest-komitee abgegeben werden. Ueber Sitten undBrauchtum spricht Ing. Josef Brauner.

Riesen- und Isergebirgler

Unsere Monatsversammlung im Novemberwar wieder sehr gut besucht. Aus den Mit-teilungen wäre hervorzuheben die Entschlie-ßung der Volksdeutschen LandsmannschaftenOesterreichs (VLÖ).

Die Weihnachtsfeier findet am Sonntag,14. Dezember, um 16.30 Uhr im Josefinen-saal, Wien 2, Große Stadtgutgasse 11, statt.Die Monats ver Sammlung am 13. Dezemberentfällt daher.

Die Heimatgruppe entbietet folgenden Mit-gliedern, die im Dezember ihren Geburtstagfeiern, die besten Glückwünsche: GertrudeBöhm, Wilma Glanz, Rudolf Haase, MarthaHanbauer, Johann Hubert, Herbert Patzelt»Herma Patzelt, Erika Paul, Hertha Peska,Maxi Richter, Stefanie Salzer, Moritz ScharfAdolfine Schwarz, Hubert Urban.

SUDETENPOST Folge 23 vom 6. Dezember 1958

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Südmöhrer in Linz

Die am 29. November im Saale des Gast-hofes „Zum Weißen Kreuz" abgehaltene, sehrgut besuchte Jahreshauptversammlung brach-te einen sehr guten einheitlichen Verlauf.

Landesobmannstellvertreter Lm. Schebestareferierte einleitend in vorbildlicher Weiseüber das Deutsche Kriegsfolgengesetz, seineAuslegungen und Auswirkungen, dabei nichtauf allgemeine landsmannschaftliche undVerbandsbelange vergessend.

Die Berichte der Funktionäre wurden ein-mütig zur Kenntnis genommen und die Neu-wahl brachte keine nennenswerten Verschie-bungen in der Leitung des Verbandes.

Als Obmann, wie früher, Lm. Nohel Josefsen., Stellvertreter Lm. Gratian Sobotka, Kas-*sier Lm. Nohel Josch jun., Stellvertreter Lm.Scheiber Josef, Schriftführer Lm. Eugen No-votny, Stellvertreter Lm. Genstorfer Josef,Beiräte Lm. Müller Leo, Willmann Karl,Hengl Johann, Schmid Laurenz, Pany Rudolf.

Zum Kreisbetreuer für den Kreis Oester-reich im südmährischen Landschaftsrat wurdeunser altbewährter Lm. und Gönner, Lm.Jeitschko, einstimmig wiedergewählt.

Als Kassenprüfer haben sich die LandsleuteHans Pollak, Ladislaus Pokorny und K. Will-mann zur Verfügung gestellt Kultur- undPresseangelegenheiten wurden von unserembewährten Lm. Oberlehrer Julius Schubertübernommen. Der Vergnügungsausschuß be-steht aus Lm. Sobotka mit Lm. Josef Herr-mann.

Jugend: Frl. Josef ine Genstorfer hat sich invorbildlicher Weise zur Verfügung gestellt,die Beziehungen zur übrigen sudetendeut-schen Jugend zu fördern und aufrechtzu-erhalten.

Das goldene Ehrenzeichen mit Urkunde derSDLD wurde über den südmährischen Land-schaftsrat Geislingen den Ll. Genstorfer,Scheiber und Nohel jun. durch den Kreis-betreuer Lm. Jeitschko verliehen.

Die für den 7. Dezember vorgesehene Wa-chauerfahrt wurde über einhelligen Beschlußin das kommende Frühjahr verlegt Die hie-für bereits eingezahlten Fahrtkostenbeiträgewerden umgehend rücküberwiesen werden.

Geburtstage: Einer unserer ältesten Mit-glieder und Berater des Verbandes, der all-seits in Südmähren bekannte Geschäftsmannund Turnbruder Lm. Hans Pollak aus Znaim-Mühlfraun feierte in aller Stille, doch vollsterFrische, am 1. November seinen 65. Geburts-tag. Er erfreut sich in den Kreisen seinerLandsleute zufolge seines Wirkens zur Erhal-tung und Festigung des Heimatgedankensvollster Sympathien.

KörntenBezirksgruppe Klageniurt

Weihnachten, das schönste Fest des Jahres,das Fest der Familie steht vor der Tür. Auchdie Sudetendeutsche Landsmannschaft inKlagenfurt veranstaltet heuer eine Weih-nachtsfeier und unsere Jugendgruppe bereitethiefür ein schönes Programm vor. Die dies-jährige Weihnachtsfeier findet am Sonntag,14. Dezember mit dem Beginn um 15 Uhr inder Restauration „Zur Glocke", Bahnhof-straße statt. Alle Kinder bis zum 14. Lebens-jahr sammeln sich dortselbst und nach einerausgiebigen Jause sollen die Kinder mit ihrenstrahlenden Augen ein schönes Weihnachts-programm miterleben. Anschließend erhältjedes Kind vom Weihnachtsmann ein kleinesGeschenk. Um den Ring unserer Weihnachts-feier zu schließen, sind selbstverständlichauch Sie, liebe Landsleute, Mütter und Vä-ter, herzlich eingeladen und sollen nach Be-endigung der eigentlichen Kinderweihnachts-feier noch eine Zeitlang in feierlicher Stim-mung beisammen bleiben

Wir gratulieren sämtlichen Landsleuten zuihrem Geburtstag im Monat Dezember aufdas herzlichste.

Bezirksgruppe Villach

Wie alljährlich, so findet auch in diesemJahr unsere traditionelle Weihnachtsfeier miteiner Kinderjause statt Zu diesem Zweckekommen wir alle am Sonntag, 21. Dezember,um 14 Uhr in unserem Veremsloical, Hotel

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Wie bereits bei dem letzten Heimabendverlautbart, findet dei Sudetendeutsche Tag1959 zu Pfingsten in Wien statt Unser Lands-mann Fritsch hat sich freundlicherweise be-reiterklärt, eine Reisesparkasse zu führenund können jeden Mittwoch am Sprechabendab 20 Uhr und bei der Weihnachtsfeier Ein-zahlungen geleistet werden. Weitere Aus-künfte bei Landsmann Fritsch.

Der Landesverband Kernten veranstaltetauch dieses Jahr m der Ballsaison 1959 denSudetendeutschen Ball im Künstlerhaus inKlagenfurt Der Ball findet am 3. Jännerstatt und eröffnet die Ballsaison,

SalzburgVortrag „Dichtung aus dem Sudetenraum"Prof. Karl Maschek, Wien, spricht Freitag,

12. Dezember, 20 Uhr in der Arbeiterkam-mer Salzbung Dichtung aus dem Sudeten-raum und deutet durch Gedicht und Prosadie drei Erlebniskreise: „Wie's daheim war",„Der Weg in die Fremde", „Zukunftsglaube".Alle Landsleute und Freunde des Sudetenlan-des sind zu diesem Abend der Heimatseeleherzlich eingeladen.

Unsere „Sudetendeutsche Weihnachtsfeier"veranstalten wir am Sonntag, 14. Dezember,um 15 Uhr gemeinsam mit der EghalandaGmoi im Speisesaal des Hotel Pitter. — Fürdie Kinder unter 15 Jahren wird eine Kinder-jause und ein Weihnachtspackerl bereitetwerden.

Der „Sudetendeutsche Ball" findet Montag,5. Jänner 1959, um 20.30 Uhr in den Räumendes Hotel Pitter statt

Das Generalkonsulat der BundesrepublikDeutschland in Salzburg veranstaltet Sprech-tage: Am Dienstag, 9. Dezember 1958, von8—12 und von 14—15 Uhr im Gebäude derBezirkshauptmannscbaft S t Johann L l'on-

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damit lassen sich die entscheidenden Merk-male der neuen Ford-Modelle der amerika-nischen Ford Motor Company Detroit zusam-menfassen, die in diesen Tagen der amerika-nischen Öffentlichkeit vorgestellt werden.Die heue Linienführung hat Ford vom ComitéFrançais de l'Elégance die Goldmedaille für„Styling" eingetragen. Es war das erste Mal,daß ein amerikanisches Auto diese Auszeich-nung erhielt.

Die Motoren der 1959er Modelle vereinenLeistungsfähigkeit, Dauerhaftigkeit und Wirt-schaftlichkeit. Gegenüber den früheren Mo-dellen konnten bedeutende Treibstoffeinspa-rungen — besonders im meist benutztenFahrbereich — von zirka 50 bis 100 km/h er-zielt werden. Der neue serienmäßige Haupt-strom-Oelfilter macht den Oelwechsel nurnoch alle 6500 km erforderlich. An Getriebenwird neben dem bereits millionenfach be-währten vollsynchronisierten Dreiganggetriebeeine verbesserte Ausführung des vollautoma-tischen „Cruise-O-Matic"-Getriebes angeboten.Weiter verbessert wurde auch die Straßenlagedurch den Einbau neuartiger Stoßdämpfer undStabilisatoren. Eine neuentwickelte Heizungmacht dieLuftanwärmung von der Kühlwasser-temperatur unabhängig. So bleibt die Tempe-ratur im Wageninneren auch bei wechselndenFahrbedingungen gleich.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Si-cherheit von Fahrer und Passagieren gelegt.Der massive, geschwungene Rahmen wirddurch fünf Querträger versteift; Sicherheits-türschlösser gehören genauso zur Standard-ausrüstung wie das korbförmige Sicherheits-lenkrad. Anschnallgurte, Instrumentenbrett-und Sonnenblendenpolsterung werden aufWunsch geliefert.

Ford bringt 1959 siebzehn verschiedene Mo-delle auf den Markt, und zwar die CUSTOM-300-, die FAIRLANE- und FAIRLANE-500-Serien sowie sechs 6- bzw. 9sitzige Kombi-ausführungen.

Folge 23 vom 6. Dezember 1998 SUDETENPOST

Weihnachtsfeiern der Heimatgruppen tutd VerbändeName Tag und Stunde Lokal

i

BrannseifenBrflxer Volksbund

Engebirg«

Hochwald

Jigerndorf

Jaaemig-WeidenauLandskronMIhrisch-SchSnbergReichenberg

Riesengebirge

ROmerstadt

Bielitz-Biala-TeschenBraunauBrunaSL Kefermarkt

Unhrer u. SchleyerNeue Heimat

Biesen- und ErzgebirgeWels

KlagenfurtVillach

Salzburg-Stadt

Wien, Niederösterreich und BurgenlandSonntag, 14. Dez., 16 Uhr „Fliege-, III., Heumarkt 5Sonntag, 21. Dez., 17 Uhr

Sonntag, 7. DezemberSamstag, 20. Dez., 18 Uhr

Sonntag, 14. Dez., 15 Uhr

Sonntag, 21. Dez., 18.30 Uhr

„Grill am Peter", L, Peters-platz 3„Fliege", HL, Heumarkt 5Klein, VII., Hernalser Haupt-straße 55„Türken", XIX, P.-Jordan-Straße 76Zipfer Bräu, L, Bellariastr. 12

Sonntag, 14. Dezember, 15 Uhr Sitler, XIV, Linzer Straße 105Sonntag, 7. DezemberSonntag, 14. Dez., 15 Uhr

Sonntag, 14. Dez., 16.30 Uhr

Samstag, 13. Dez., 17 Uhr

Ottakringer Bräu, XIII.„Weißer Engel", XIII., AmPlatzJosefinensaal, II., GroßeStadtgutgasse 11Orfandl, XV., Mariahilfer-straße 167

OberösterreichSamstag, 13. Dez., 19 UhrSamstag, 20. Dez., 15 UhrSamstag, 20. Dez., 19.30 UhrSonntag, 14. Dez., 15 Uhr

Linz, BlumatnerstübeflKrottenhammer, Kirchengasse„Weißes Lamm"Gasthaus Zehethoferin Kefermarkt

Sonntag, 14. Dezember, 15 Uhr TerrassencafeSonntag,- 14. Dez., 14 Uhr

Samstag, 20. Dez., 20 UhrSonntag, 14. Dez., 16 Uhr

KörntenSonntag, 14. Dez., 15 UhrSonntag, 21. Dez., 14 Uhr

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SÜDETENPOST Folge 23 vom 6. Dezember 1958

Land am Grenzzaun — das nö. ThayatalEin Blick nach Südmähren — Alte Burgen - Alte Sfädte • AHe Beziehungen

Von Dr. Wilhelm Butschek, GrazWährend der mehr als zehnjährigen russi-

schen Besetzung ist das einst so viel besuchteThayatal, das im niederösterreichisch-tsche-choslowakischen Grenzgebiet gelegen ist, ausbegreiflichen Gründen vom Fremdenverkehrgemieden worden. Seither hat sich dies durch-greifend geändert und obwohl der EiserneVorhang stellenweise bis auf Meternähe her-antritt, hat in den letzten Sommern einewahre Fremdeninvasion in dieses landschaft-lich so unendlich reizvolle Gebiet eingesetzt.

Die Thaya durchströmt es, nachdem sie inRaabs ihre mährische Schwester aufgenom-men hat, in etwa 120 Meter tief eingeschnit-tenen Engtälern in zahlreichen Kehren, wobeiauf den dunkel und dicht bewaldeten Abhän-gen immer wieder Burgen, Ruinen und mit-telalterliche, von Mauern und Bastionen ge-schützte kleine Städtchen auftauchen, diestete neue, entzückende Ausblicke in dasFluß tal gewähren. Die eisenhaltige Thaya miteiner Wassertemperatur von 24 Grad Celsiusbietet eine einzigartige Gelegenheit zum Ba-den, Schwimmen und Rudern. Und vor allemkann man hier noch wandern, denn der inter-nationale Verkehr hat dieses Gebiet nochnicht entdeckt. Hier gibt es mittelalterlicheRomantik mit Rolandsäulen und Laubengän-gen, Stadttoren und Röhrenbrunnen, und fastscheint es, als wäre die Zeit hier stehen ge-blieben.

Man betritt das Thayagebiet, von Wien dieFranz-Josefs-Bahn und ab Göpfritz an derWild eine Flügelbahn benützend, von R a a b saus, dort, wo sich zu Füßen eines auf steilemFelsen gelegenen, dem 14. Jahrhundert ent-stammenden Schlosses die deutsche und mäh-rische Thaya vereinigen. Das sehenswerteSchloß selbst war, als sich Ende der zwanzi-S ^ L Ü h r e mntev • Í a m i l i ? fes

Tda™ali£&n. *e~ manden, die Ernte ist vorüber — aber sie er-

sitzers eine „Tragödie auf der Jagd" abspielte, b a r m t <£<& 0 ^ ehesten."in aller Munde. Heute liegt es in stiller Ruheda und hat zahlreiche, sonst obdachlose Fa-milien des Städtchens aufgenommen. Raabshat nach 1945 vielen aus dem tschechischenThayagebiet, namentlich aus Frain, vertrie-benen Deutschen Obdach gewährt, die sichhier, um ihrer Heimat möglichst nahe zu sein,angesiedelt haben und noch immer auf eineRückkehr hoffen. Der Ort selbst wird durch

renbrunnen und Pestsäulen vollständig er-halten hat. Und was soll man über den Ret-zer Wein sagen? Ist er doch unter den öster-reichischen einer der prominentesten. Gehtman dann bei sinkender Sonne durch diestallen Weingärten, dann hat man klareFernsicht und grüßt mit freiem Auge jen-seits der Grenze das einst so schöne mähri-*sebe Z n a i m, das Pensionistenstädtchen,das Wien früher mit Obst und Gemüse ver-sorgte.

Ein rattender Autobus bringt uns in halb-stündiger Fahrt wiederum ins Thayatal, in*das kleinste österreichische Städtchen,H a r d e g g , das nur 340 Einwohner zählt.Im Sommer übervölkert, ist es im Winterfast völlig vereinsamt, fast die gesamte Ju-gend hat es verlassen und ist in die Fabri-ken Innerösterreichs abgewandert; vor derJahrhundertwende gab es hier eine blühendePerlmutter-Hausindustrie. Das Städtebenüberragt eine mächtige Burg, die um 1200erbaut wurde. Sie enthielt früher viele me-xikanische Erinnerungen, die ein Kheven-hüller nach dem Tode des Kaisers Maxheimbrachte; nach 1945 blieb nichts mehr vonihnen übrig. An der Thaya, die hier alleWärme eingebüßt hat — es strömt aus demnahen, bereits auf tschechischem Boden be-

findlichen großen Frainer Thaya-Kraftwerknur das unterste, kälteste Wasser ab —, stehteine Taiel: „Es wird gebeten, beim Baden undBootfahren die Flußmitte nicht zu über-schreiten, um zwischenstaatliche Verwicklun-gen zu vermeiden!" Ja, wirklich, die Fluß-mitte bildet hier auf weiter Strecke dieStaatsgrenze.

Eine Zille fährt gerade auf österreichischerSeite flußabwärts. Auf unseren Zuruf, jadoch achtzugeben und die Flußmitte zu mei-den, lächelt der Fährmann nur verächtlich.„Uns kennen die von drüben, uns machensie nichts, aber Fremde müssen vorsichtig sein.Na,, sie werden es noch billiger geben!" Einwenig später stehen wir auf der großen eiser-nen Thayabrücke, über die einst die Auto-straße nach Znaim führte. Sie ist auf dertschechischen Seite völlig demontiert, so daßnur die Eisenkonstruktion übrig geblieben ist.Drüben im ehemaligen tschechischen Zollhausist niemand zu sehen, vor der Türe wächstGras; ebenso verwachsen ist die Straße nachZnaim; keine Kulturen, keine Menschen, aberauch kein Stacheldraht, alles ist still. Wir ma-chen gegenüber dem österreichischen Grenz-schutzbeamten eine diesbezügliche Bemer-kung. „Ja, aber versuchen Sie, die Grenzenur einen Fußbreit zu überschreiten, dann

werden Sie sogleich aus einer Deckung «fcnentschechischen Grenzer auftauchen sehen." —.,Nein, passiert ist bei uns noch nie etwas",fügt der Inhaber des nur etliche 10 Metervon der Grenze entfernten freundlichen Gast-hofes „Zur Thayabrücke" hinzu. Wir glaubenes ihm. Eines ist jedenfalls sicher: Das schoneHardegg ist bis auf das letzte Privatstüberlausverkauft; eine Saison wie noch nie, undauch hier sind unter den Sommergästen nichtwenige, die einst drüben lebten und nun wie-der wehmütig in das einst so schöne und jetzttote Gebiet hinüberblicken.

Als es Abend geworden ist, suche ich imMondschein noch einmal die Grenzbrückeauf. Ich schließe die Augen und sehe mich vorfast fünfzig Jahren als jungen Gymnasiastendie Brücke, die damals zwei Kronländer,Niederösterreich und Mähren, verband, über-schreiten und über das mährische DörfchenZaisa der „Perle des Thayatales", F r a i n ,zueilen. Es ist der 18. August, Kaisers Ge-burtstag, und hell erleuchtet grüßt mich dortFischer von Erlachs Meisterwerk, SchloßFrain,. damals dem polnischen Grafen Stad-nitzky gehörend. Unvergeßlich der Abend imHotel Thaya und der nachfolgende 19. Augustmit seinem Lampion-Gondelkorso.

Ich öffne die Augen, die „Welt von gestero"ist verschwunden, das „Heute" mit der Viel-falt seiner Probleme liegt wieder vor mir.Aber nie mehr als gerade hier habe ich esempfunden, wie herrlich es ist, als freierMensch auf freiem Boden zu stehen, wennauch angesichts der verlorenen deutschenHeimat mit einer Träne im Auge.

Die Geschichte von Andrea und JohannesVon Franz Josef Schicht sie aus Gerste Kaffee röstete und er dicht

Es war kein Zufall, daß er gerade vor die- daneben auf der heißen Herdplatte Kartof-ser Tür stand.

„Gehen Sie zu Andrea", hatten ihm diegesagt „Sie braucht zwar auch nie-

_

inW a i l d h i n a u f -

wil-

aus der

7-ahlreiche Gasthöfe (der Inhaber des Hotels.,Thaya", Kontner, ist Südmährer aus Frain),

„Ich suche Arbeit", sagte er. Sie sah seinenzerschlissenen Anzug, seine gepflegten Hände,und war doch in größter Verlegenheit.

fein briet.„Ich habe frischen Kaffee geröstet", sagte

sie am Abend. „Wollen Sie noch eine Tassetrinken?"

„O, bitte gern", und Jobannes blieb gleichin der Küche sitzen. Sie aßen die gebratenenKartoffeln zum Kaffee. Dann nahmen sie ihreBücher und lasen.

Am nächsten Abend fehlte er wieder. Drau-ßen war Vollmond. Kalt und trocken lag dieErde da, vielleicht gat> es Frost.

Der ganze Winter war kalt und trocken. Esschneite kaum, auch zu Weihnachten lag keinSchnee. Den Weihnachtsabend verbrachtensie miteinander, doch sie taten nichts ande-res, als daß sie neben dem Christbaum ihre

Privatquartiere und ein neu angelegtes, idyl- »Verzeihen Sie aber ich brauche eigentlich Bücher lasen. Einmal bat Johannes sie, ihmlisch gelegenes Waldschwimmbad allen An- nœ^nden. Die Ernte; ist.vorüber,' Und nach zuzunören, und er las ihr ein Gedicht vor.Sprüchen auf Bequemlichkeit gerecht. emeF Wf?*2LSt]JSl t

m . d T S1€ «^f 1 . ^ *n~ Das war alles.Niemand möee es versäumen von Raabs f * ? ? 1 hatten fugte sie hinzu: „Bleiben Sie D a n n fing es langsam an, wärmer zu wer-i^icxuouu muge t¿a veic><±mutili, von rulaUb hu^r m« 5¡í* ttir+i a n o n npimn Annicf p.r™HT-fr t T- »»•* - 11 « •• • •

aus in zweistündigem Fußmarsch das an der S t e T haSeS DZ' wfrT es Ä S£3£ KTt'zcn^ A ^ d S ^ A t Î I S h S ?deutschen Thaya gelegene, im 15. Jahrhun- *~n— J •. ..-J 1 —- r*.-_ _; . -K-atzcnen. Andreas ueourtstag Kam neran,dert erbaute Schloß K a r 1 s t ei n aufzusuchen.Ein Wiener Baumeister, Ing. Potz, hat es vorkurzem erstanden und in eine Fremdenpen-sion umgewandelt, und wo einst Ritter inschwerer .Rüstung einherschritten — der zu

faHen nOrf[ S hiníehoreS «

g i e s cha mteñ sich beide. Er sagte schnell:W e n n ^ h i e r n u r n i c h t s 0 e b e n

ë w ä r e I c h

kOmme aus dem Riesengebirge."A u c n d e n

wo Sie eigent- Johannes wußte das. Sie lud ihn ein und be-gann einen Kuchen zu backen. Doch auch das

sie nicht richtig.Teig ist zu weich", lachte Johannes.

,.Es gehört noch Mehl hinein, aber keineeinem Speiseraum adaptierte Rittersaal zeigt K o s t ^ Quartier vereinbarten, schämtensie noch im Bilde — und viel, viel spater nach s i c h ^ i ^ S i e gte s chnell: „Ich habe den1918, nach dem Zusammenbruch der ungari- H o f schon völlig heruntergewirtsdsehen Räterepublik, Bela Kuhn interniert Bruder ist Gefallen also mußtewar, wandeln jetzt weißhaarige Hofräte mit z u r u ck. Ich verstehe nichts davon•hren Gattinnen zum Nachmittags-Bridge. Schade, auch er verstand nichts. Er machte

den sie aeben A n g s t e r w i r d tfötzdem gut."Mit dem Frühling usd' ihrem Geburtstag

war der Augenblick gekommen, in dem An-drea auf alle vernünftigen Ueberlegungenverzichtete und eine Entscheidung herbei-führen wollte. Natürlich konnte er nichts sa-gen. Er hatte nichts als einen bunten SchalVom j>m^d^J^^_g^ßt nennen s i c h n ü t z l i c h , s o g u t e r k o r m t e > u n d d a c h t e u n d m u ß t e s e i n e n s t o I z b e w a n r a i : N a c h dew-nzigartigen Fernblick bis weit ins mährische

land hinein.zuweilen an den neuen Anzug.

Beide hatten sie Grund, ihr Leben für aus-Giedchfalls von Raabs aus gelangt man, im- sichtelos zu halten. Seine Heimat war jenseits

mer dem Fluß und dem Waldrand entlang der Grenze geblieben, und er besaß nichts alswandernd, zur umfangreichsten Burgruine ein brotloses Studium. Sie konnte es nichtOesterreichs, K o 11 m i t z, die, auf einen stei- verantworten, einen Menschen in die Verlas-len Gfanitfelsen geschmtedet, von drei Seiten « ^ e i t eines verarmten Hofes zu verbannen.von 4er Thaya umflossen wird. Die Felshöhe Die Blätter fielen von den Bäumen, sie fie-übersteigend, zieht sich von der einen Fluß- len geisterhaft durch den Nebel und bestärk-seite zur anderen die noch gut erhaltene ^ <ae trostlosen Gedanken der Menschen...böhmische Mauer", jeden weiteren Weg zur Dann kamen Regen und Sturm und sie wa-Ruine versperrend. Ein Beweis dafür, daß r e n einander noch immer fremd.es hier schon im 13. Jahrhundert so etwas

Essen widçelte er seinen Schal fest um denHals und bat, sich vor der Geburtstagsfeier

halbe Stunde verabschieden zubiß sich auf die Zunge und

Sie hörte ihn über den Hof zu sei-. gehen. Aber heute war sie ênt-Sie nahm ihren Mantel um unddem H4us. Ganz leis

sie zu hören. IrgendwoVogel, obwohl es schon ganz dun-

A n d r e a

wie einen Eisernen Vorhang gab.Das Thayatal verlassend, wandert

fährt man dann zunächst, über eine teils be-waldete, teilweise mit Feldern bedeckte Hoch-fläche, um bei der malerischen Ruine E i b e n -s t e in das Flußtal wieder zu erreichen; nicht möglich, hier

Hchkeit, s e n e o r e r e E n ehatte das alles auf sich bezogen. Und nun?

daß er ztdurch £tauTcn ^u'

in derfdichte^ihieT TrumS'

, . h . Bücfaer« „^fo Andraa. wollen u A n d r e a ^ h e ^ ï a l d w l c d e . r st^ft D ° ï d r U I„ich üaöe öuener sagte Andrea, „wollen b e n sperrte Johannes seine Stube ab undl ^ ^ * 1 e i M g e m i t hinubemehmen in Ihre 3 ^ , ^ ^ . ^ da.VM1. Vorsichtig, entlang derStube. Scheunenwand, aus dem Hof hinaus. Andrea

„O ja." Johannes bedankte sich herzlich. schlich ihm nach. Sie verstand es nicht ganz,„Aber das Licht ist so schlecht. Wäre es aber sie tat es. Zuerst war es leicht, doch als

a w « „ «.- . « ™ „>^* ~~ . g , Und dabei sah er sie sie ins freie Feld hinaus kamen, hing allesauch da eine kleine Sommerfrische. Längs des mit einem vollen, großen Blick an. Andrea davon ab, ob er sich umdrehen wurde. ErFlusses geht es weiter und bald winkt uns auf lächelte.. Sie hatte ein rührendes Gesicht hatte es eilig. Dort ganz draußen stand eineinem 120 Meter hohen Felsriegel, der auf drei zur Hälfte von braunen Haaren umrahmt alter, kleiner Heuschuppen, auf den lief erSeiben von der Thaya umspült wird die Perle zur Hälfte schmal und frei dem Erröten preis- zu. Dann sah Andrea durch die Ritzen Lichtdes Thayatales, das historisch hòchinteres- gegeben. aufleuchten. Eine Taschenlampe Sie standsante, durch Stadtmauern und Türme wohl- „Aber natürlich, ich sitze immer noch lange zue^st.ftarr. und weinte. Seine plötzliche Froh-gesicherte Städtchen Dr os en d o r f, das 1240 hier. Sie sehen, hier ist eine Tischlampe." Hchkeit, seine Vorliebe fur die Ebene — siesein. Stadtrecht erhielt, während das Schloß' S i e I a s e n s e h r e i l r i f f u n d k e i n e r w a g t e e sbereite um 1180 erbaut wurde. Niemand ver- e Ä * S « S ^ n S S S > ^ t £ T S s auf densäume hier den Rundgang auf der mittelal- s t u r m m h o r c h e n , d e r s i c h m d e nterlichen, von uralten Lindenbaumen um- b r a c h ^ j

^ ^ ä d S ^ i aus- E i n m a I ^ Johann«» in die Stadt und kam "sie wollte zuerst wieder nach Hause lau-ïïî- m i t e i n e m d i d c € n ' i r ö W ^ " S c h a l z u r ü c k - fen, doch dann entschloß sie sich anders. Ge-

^ V o n ^ ^ A n z u S f e h l t e n o c h j e d e ^ ^ D e r w^heit! Sie wollte wissen, wer ihn so gefan-S c b a l SáM^i ihn s e h r zu 2™™**™.. Er wurde gennahm, daß er sie täuschte - nur um iml e b h a f t u n d w e r i i «5 r «fawelgsain, er begann 6rt bleiben zu können. Wie er sie ausnützte!davon zu reden, daß auch die Ebene ihre Reize D ^ hatte sie ndevon ihm gedacht.^°e- Sie lief zum Schuppen hm und stellte sich

Q££SS£«2rta S i SÄS Andrea dachte lange darüber nach. War es schlank und fest voTdie Tür. Verstecken?und rein deutschen F r e i s t e i n beheimatet möglich, daß er hierbleiben wollte? War er Nein • ^waren Aber der Eiserne Vorhang hält dicht, nicht heute einen Augenblick lang hinter ihr Drinnen horte sie ihn hantieren, und als er¿s 2ibt kein herüber oder hinüber- und doch stehen geblieben, als sie im Stall die einzige die Tür aufstieß, schlug sie knapp an ihr vor-- Inan hört die Glocken des Freisteiner Kuh molk? Sie hätte sich umdrehen und zu bei, so nahe stand sie.Kirchleins das nicht die Gläubigen zum Ge- ¿hm hinaufschauen sollen, aber das Melken Johannes starrte sie einen Augenblick an,hít Ladern die zur Ernteeinbringung ein- war so schwierig, sie hatte es noch immer dann legte er unendlich behutsam beide Arme«Ze'e.tZ+Zri K-r.ir4irtcflrhP.itPr mV Ausgabe der nicht richtig erlernt. Ein Lied fiel ihr ein, um sie und sagte:MtttaäTofer^ Ab^mahlzeiíÍ ruft ^ sie sani es, so froh war sie heute. „Du gehst mir nach, Andrea? Verzeih! Ich

Eine Flügelbahn verbindet Drosendorf mit Auch Johannes war auffallend gut gelaunt. ha*te dir alles viel früher sagen müssen."der Weinstadt Retz. Noch bevor man sie er- Nach dem Abendessen wickelte er seinen Seine Taschenlampe blitzte auf und Andreareicht taucht in einer Talmulde der Hoch- bunten Schal um den Hals und verabschiedete sah ein ganz neues, funkelndes Fahrrad imfläche das bereits 1153 gegründete Prämon- sich. Andrea hörte ihn pfeifen, als er über Schuppen stehen.stratenser-Chorherrenstift G e r a s auf, mit den Hof ging. Da löschte sie das Licht aus MDas ist es, Andrea, ja, das ist alles. Ichseiner 14.000 Bände und viele mittelalterliche und saß lange vor der offenen Ofentür. Schon schwöre dir, daß ich damals einen AnzugHandschriften umfassenden Bibliotäiek. als Kind hatte sie gerne ins Feuer geschaut, kaufen wollte. Und ich wollte gut angezogen

Wein soweit das Auge reicht; da und dort w e n n s"* traurig war. z u kommen und dich bitten, mit mir ineine alte Windmühle, R e t z an den Ost- So ging es nun eine Weile fort. Er blieb, die Stadt zu gehen. Dann sah ich das Rad.abhängen des Manhartsberges nähert sich, wenn es ihm gefiel, und er ging fort, ohne und das war eine ganz neue Idee. VielleichtEine stille Stadt, die ihr mittelalterliches einen Grund anzugeben. Er lobte die Ebene war diese Ebene doch erträglich, wenn es auchAussehe« mit Stadtmauern und Toren, Höh- und streifte ab und zu frech ihre Hand, wenn keinen einzigen Hügel zum Schifahren gibt

Alles war anders mât dem Rad. Der Sturmpfiff mich fast herunter, der Regen schlugmir ins Gesicht, und dann war es wieder klir-rend kalt und mondhell um mich. Aber jetzt,jetzt, wo es Frühling wird, jetzt weiß ich ge-nau, daß ich hierbleiben kann, Andrea! Ichkann mich fortbewegen, ganz schnell undweit und durch eigene Kraft. Der Hof ist derMittelpunkt einer neuen Welt geworden. Wiewird das erst im hohen Sommer sein! Ichbleibe bei dir, Andrea, wenn du mich nimmst.Seit ich das Rad habe, weiß ich, daß ich hierbleiben kann."

Andrea lachte. Männer haben keinen Fun-ken Ernst in sich, ein Fahrrad entscheidet ihrSchicksal. Im Grunde aber verstand sie wohl,worum es ihm ging. Das Schwere überwin-den und spüren, daß man Herr seines Schick-sals ist Und dieses Gefühl hatte er, wenn erüber die schlechten Wege fuhr.

Eigentlich war das Leben so leicht!Er setzte sie vor sich auf die Stange und

das mußte sie unbedingt dulden.„Nur ganz leicht anhalten", belehrte er sie.„Warum hast du mir das nicht gleich ge-

sagt mein Junge? Du hättest mir viel Kum-mer erspart."

„Du wolltest doch einen Anzug von mir,mein Mädchen, und dann hättest du michwieder ins Elend gejagt!"

Es war eine richtige Vorfrühlingsnacht, wiesie im Märchen steht. Die aufbrechendenKnospen dufteten eigenartig und am Himmelstanden Milliarden Sterne. Hin und wiederfiel einer herunter. Die Zeit der Frühlings-sternschnuppen war nahe.

Andrea wies ihm einen schönen, gutenPlatz für sein Rad an, dann gingen sie in dieStube. Johannes legte ein dickes Buch überdie Landwirtschaft neben den Geburtstags-kuchen.

„Es wäre nicht schlecht, wenn wir das nichtauch noch erlernten", sagte er.

Heimwärts!

Ach, auf der Heimaf Fluren wandernwollt' ich mit den verschoH'nèn andern,die trauernd fernewo verhaust^nach Hafj und Sturm, die uns umbrausten.

Durch kindverfraufe Wälder schweifen,noch einmal solches Glück begreifen —nach Freundeshänden wieder fasse.n,die mich mif wehem Druck verlassen —

Wohl Neides wert, die im Vergehenauf heil'ger Ahnenerde stehen!Ich wollt' mich, drin einst auszurasten,als Pilgrim" barfurj heimwärfsfasten!

Maria Wátzlik

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