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2004 Elektrisch angetriebene Wasserpumpe von BMW (MTZ 11/2004, S. 880) ELEKTRIFIZIERUNG DES ANTRIEBS Die MTZ hat in ihrer bisherigen 75-jährigen Geschichte immer über die Innovationen der Branche berichtet. So ist es auch zu erklären, dass von der Elektrifizierung des Antriebsstrangs erst in der Gegenwart die Rede ist. Und das obwohl der elektrische Anlasser – vielleicht der erste Vertreter der Elektrifizierung des Verbrennungsmotors – schon 1903 patentiert und 1911 bei Cadillac eingesetzt wurde. Heute reicht der Blick der MTZ in diesem Bereich von elektrifizierten Nebenaggregaten über Hybridfahrzeuge bis zum rein elektrischen Antrieb. HISTORIE

Elektrifizierung des Antriebs

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Page 1: Elektrifizierung des Antriebs

2004 Elektrisch angetriebene Wasserpumpe von BMW (MTZ 11/2004, S. 880)

ELEKTRIFIZIERUNG DES ANTRIEBSDie MTZ hat in ihrer bisherigen 75-jährigen Geschichte immer

über die Innovationen der Branche berichtet. So ist es auch zu

erklären, dass von der Elektrifizierung des Antriebsstrangs erst

in der Gegenwart die Rede ist. Und das obwohl der elektrische

Anlasser – vielleicht der erste Vertreter der Elektrifizierung des

Verbrennungsmotors – schon 1903 patentiert und 1911 bei

Cadillac eingesetzt wurde. Heute reicht der Blick der MTZ in

diesem Bereich von elektrifizierten Nebenaggregaten über

Hybridfahrzeuge bis zum rein elektrischen Antrieb.

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HISTORIE

Page 2: Elektrifizierung des Antriebs

Ein Gastkommentar in der MTZ 10/2011 von Prof. Dr.-Ing. Uwe Dieter Grebe, Mitglied im Wissenschaft lichen Beirat der MTZ, bringt es mit folgendem Zitat auf den Punkt:

„Um den Verbrauch der Fahrzeuge noch weiter zu reduzieren, ist die Elektrifi zierung des Antriebsstrangs notwendig. Es geht nicht um die Frage: Verbrennungsmotor oder Elektromotor? Es geht um das Weiterentwickeln und Kombinieren beider Technologien.“

In den Jahrzehnten bis dahin erstreckte sich die Bericht-erstattung in der MTZ in erster Linie auf elektro nische Steue-rungen, weniger auf die Elektrifi zierung des Antriebs, wenn von Elektronik zu lesen war. So wird in der MTZ 11/1976 aus der japanischen Zeitschrift Jidosha Gijutsu zitiert: „Besonde-res Augenmerk gilt der Verwendung bereits in der Raumfahrt entwickelter elektronischer Steuersysteme. Wegen der in der USA schärferen Abgasgesetzgebung dürfte die Elektronik im Kraftfahrzeug besondere Fortschritte machen.“ Etwas irdi-scher präsentiert Bosch in der MTZ 12/1981 sein erstes elekt-ronisches Gaspedal. Eine Novität in der Automobilgeschichte stellt BMW auf Seite 334 in der MTZ 9/1983 vor: das erstmalig in einem Auto verbaute elektronisch-hydraulische Viergang-Automa tikgetriebe des Typ BMW 745i. Einen Schritt in die Zukunft – wenn auch nur ein kleiner Hinweis auf die Aus-richtung der zukünftigen Motortechnik – zeigt der Artikel auf den Seiten 610 ff. in der MTZ 12/1991: „Elektronisch geregeltes hydro statisches Gebläsesystem im Automobilbau“. Im Jahr 1992 erscheint dann eine eigene Sonderpublikation: Motor und Umwelt ‘92. In ihr wird die Frage gestellt: Was können Elektroniksysteme leisten?

Diese Entwicklungen sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Elektrifi zierung des Antriebs. 1997 ist im Inhaltsver zeich-nis zum ersten Mal das Stichwort „Alter native Antriebe“ zu lesen. Eine Dekade später weist die Überschrift „Weg bereiter für elektrische Mobilität“ auf ein Range-Extender-Modul von AVL hin. Im Forum der Meinungen in der MTZ 12/1999 liest man über das Pro und Contra des Starter-Generator- Konzepts, das als kleiner Hybridantrieb bezeichnet wird. Dieses wird im Editorial der MTZ 3/2001 von Dr.-Ing. E. h. Richard van Basshuysen und im Gastkommentar der Ausgabe 1/2002 von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Seiffert mit der Frage der Bordnetzspan-nung, 14 oder 42 Volt, konkretisiert. Weitere Beispiele für den Bedarf einer höheren Bord netzspan nung: Brake-by-wire, Steer-by-wire, elektrischer Klimakom pres sor, Wasserpumpe und Kraftstoffpumpe. Pneumatisch angetriebene Aktuatoren, die an ihre Grenzen stoßen, werden auf Seite 892 in der MTZ 12/2010 den elektrischen Aktuatoren moderner Verbrennungsmotoren gegenüber als nicht mehr zeitgemäß dargestellt.

Themenschwerpunkt in der MTZ 5/2011 ist die Elektrifi -zierung im Antriebsstrang. Das Energiemanagement, das Range-Extender-System des Opel Ampera und Chevrolet Volt und das rollende Labor in Form des Porsche 911 GT3 R Hybrid werden hier ausgiebig erläutert. Defi nition und Lösungsvari-anten der Hybridantriebe werden nach dem Grad ihrer Hybri-disierung beziehungsweise Elektrifi zierung in der MTZ 5/2012 in den Vordergrund gestellt. Aktuell der E-Turbo in der Formel 1 ist ein weiteres Beispiel der Hintergrundinformationen zur Elektrifi zierung des Antriebs, welche die MTZ gegenwärtig und auch in Zukunft präsentiert.

Detlef Krehl

2011 Antriebssystem des Opel Ampera, Elektrofahrzeug mit Range Extender (Bild © Opel)

1992 Was können Elektroniksysteme leisten? Antworten gab 1992 das ATZ/MTZ-Sonderheft „Motor und Umwelt“

7 05I2014 75. Jahrgang