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ElEktroauto Rätsel um die Wunder-Batterie · das Elektroauto bekommt, macht erst einmal eure Haus-aufgaben. Und da geht es um enorme Summen. So möchte die Wirtschaft innerhalb der

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Page 1: ElEktroauto Rätsel um die Wunder-Batterie · das Elektroauto bekommt, macht erst einmal eure Haus-aufgaben. Und da geht es um enorme Summen. So möchte die Wirtschaft innerhalb der

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12/2010 ADAC Motorwelt52 

ElEktroauto

Rätsel um die Wunder-BatterieBundeswirtschaftsministerium und Medien feiern eine Elektroauto-Rekordfahrt als technologischen Durchbruch. Ob die Firma DBM jedoch halten kann, was sie für ihre Akkus verspricht, ist ungeklärt

bloße Inszenierung, um einer kleinen, unbekannten Firma plötzlich die ganz große Bühne zu bescheren?

Unterstützt wurde die Fahrt Hanne-manns durch den Bundeswirtschaftsminis-ter und durch einen kleinen regionalen Stromanbieter, die Firma Lekker Energie. Die Politik hat den Bau des Elektro-A2 mit 275 000 € Staatsgeld gefördert. Ministerial-rat Andreas Goerdeler war während der gesamten Fahrt von München nach Berlin in einem Begleitfahrzeug dabei. Seine Ab-teilung war es auch, die den Kontakt zum

„Wunderknaben“ Hannemann aufgebaut hat. Ihn vermutlich sogar zur Demonstrati-onsfahrt überredete und diese schließlich initiierte. Ein guter Deal. Denn wenn der Rekord gelänge, würden beide Parteien etwas davon haben: das junge Start-up-Un-ternehmen eine enorme öffentliche Auf-merksamkeit; das Ministerium den Beweis, dass Elektromobilität leichter und schnel-ler funktionieren kann, als es die Automo-bilindustrie immer wieder darstellt.

Als Wirtschaftsminister Rainer Brüderle den Tross der Rekordfahrt empfängt und den Star des Tages beglückwünscht,

A ls der Audi A2 durchs Ziel fährt, sind alle erleichtert. Die Schar der Journa-

listen und Fotografen, weil sie in der Mor-genkälte des 26. Oktober frierend seit etwa einer Stunde auf das Auto warten. Fahrer Mirko Hannemann, weil er in diesem Mo-ment einen Weltrekord aufstellt. Der Chef der Firma DBM Energy demonstriert mit seiner Zielankunft, dass es möglich ist, mit einem Elektroauto von München bis Berlin, also mehr als 600 Kilometer weit, zu fahren. Und zwar ohne die Batterien unterwegs auch nur ein einziges Mal nachzuladen. Ei-ne Sensation, die von den Medien tags da-rauf gefeiert, doch kaum hinterfragt wird.

Hannemann wirkt erschöpft, aber glücklich. Vermutlich ist es der größte

Moment in seinem bisherigen Berufsle- ben. Denn der 27-jährige Technologie-Ent-wickler und ausgebildete Sprengmeister hat die Schlüsseltechnik für das Rekord-auto anscheinend enorm verbessert: die Batterie. Im Blitzlicht der Presse dankt Hannemann seinem 50-köpfigen Team, das es geschafft habe, den Elektro-A2 in nur sechs Wochen aufzubauen.

Bei dem Wunder-Akku von DBM, mit dem die enorme Reichweite jetzt möglich wurde, handelt es sich im Prinzip um eine Lithium-Metall-Polymer-Batterie – für Ex-perten nichts Neues. Doch weil es Proble-me mit den Betriebstemperaturen und der Dauerhaltbarkeit der Zellen gibt sowie Si-cherheitsrisiken, die mit der Polymertech-nik verbunden sind, hatte die Forschung das Konzept letztlich wieder ad acta gelegt.

Nicht so Mirko Hannemann. Er habe die Materialien der Batterie so weiterent-wickelt, dass diese gefahrlos einsetzbar, alltagstauglich und rentabel sei, sagt er. Tatsächlich produziert und verkauft die Firma DBM Energy, die ihren Hauptsitz in

DerMinister undseinHeld:RainerBrüderleimSchulterschlussmitMirkoHannemann

Berlin

München

Reichweiten im VergleichElektroautos kommen meist keine 200 km weit, nur der Tesla Roadster schafft bisher mehr. Die 600 km des DBM-A2 wären absoluter Rekord

RekordfahrerMirkoHannemannbeimStartinMünchen.EinelangeNachtund600Kilometerliegenvorihm

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Wieso schafft ein 27-Jähriger, was den besten Forschern aus aller Welt nicht gelingt?

600kmDBMAudiA2

300kmTeslaRoadster

120kmSmarted

Nachder605KilometerlangenRekordfahrt enthältderDBM-Akkunoch10ProzentLadung

Berlin hat, Lithium-Metall-Polymer-Akkus für Gabelstapler sowie Energiespeicher für Katas trophenschutz und Polizei. Die Re-kordfahrt mit dem Elektroauto sei nur eine Frage der Übertragbarkeit dieser Technik auf den Pkw gewesen, so Hannemann.

Nun stellen sich jedoch Fragen: Was ein in der Branche weitgehend Unbekannter wie Mirko Hannemann schafft, dazu sollen

die Forschungsinstitute weltweit und die gesamte Industrie nicht in der Lage ge-wesen sein? Auf welche geheimnisvolle Lösung will Hannemann gestoßen sein? Würde sein auf Elektroantrieb umgerüste-ter Audi A2 die Distanz auch wieder und wieder klaglos abspulen oder würde die Technik im täglichen Betrieb versagen? War die Rekordfahrt am Ende gar eine

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12/2010 ADAC Motorwelt54  ADAC Motorwelt 12/2010

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fallen sich die beiden fast in die Arme. Das Signal, das von den Bildern ausgeht: Seht her, wir haben den beim Thema Elektro-mobilität eher zögerlichen deutschen Au-toherstellern gezeigt, wie es geht. Bei der Pressekonferenz spricht Brüderle vom

„Durchbruch für die Elektromobilität“ und erklärt, dass die Batterietechnologie von

DBM jetzt möglichst schnell in die Serien-fertigung gehen müsse. Hannemann ver-kündet, dass er über Produktion und Liefe-rung der Akkus mit den großen Autoher-stellern Gespräche führe. Dass es aber noch keine konkreten Ergeb nisse oder Kooperationen gebe.

Einige Fahrzeugbauer wer-ten das Vorgehen des Minis-teriums hinter vorgehalte-ner Hand als Affront. In der Öffentlichkeit kommt der Verdacht auf, dass das Wirtschaftsministeri-um die Aktion ins Leben gerufen habe, um den Autobossen Beine zu ma-chen. Motto: Bevor ihr von uns Subventionen für das Elekt roauto bekommt, macht erst einmal eure Haus-aufgaben. Und da geht es um enorme Summen. So möchte die Wirtschaft innerhalb der nächsten drei Jahre 4,5 Milliarden Euro an Fördermitteln einstreichen, heißt es. Etwa für die Entwicklung von verbesserten Energiespeichern.

Oder gibt es diesen besseren Speicher bereits? Die Angaben zu den Akkus von DBM muten geradezu fantastisch an: Das Batteriepaket soll eine Kapazität von rund 100 Kilowattstunden haben, bei einem Ge-wicht von lediglich 350 Kilogramm. Die von Mercedes, Opel oder Tesla verwende-ten Batterien würden bei dieser Kapazität rechnerisch mehr als doppelt so viel wie-gen. In puncto Bauraum scheint das Ver-hältnis ähnlich viel besser auszufallen. Das Batteriepaket ist komplett im Unterboden des Audi A2 von DBM untergebracht und schränkt nicht einmal den Platz im Koffer-raum ein. Darüber hinaus verspricht DBM-Chef Hannemann eine Akku-Lebensdauer

von zehn Jahren, gute Sicherheit sowie einen Betrieb der Batterie bei Temperatu-ren zwischen minus 20 und plus 80 Grad Celsius. Zu einem konkurrenzfähigen Preis.

Beweise dafür, dass die Angaben von DBM stimmen, gibt es nicht. Die Firma lässt sich nur sehr bedingt in die Karten schauen. Dirk Uwe Sauer, Professor für Elektrochemie an der Hochschule Aachen, ist ob der Akku-Daten skeptisch: „Entwick-lungsfortschritte in diesem Umfang würden die Wissenschaft sehr verwundern.“ Noch deutlicher wird die Automobilindustrie. Rudolf Krebs, Generalbevollmächtigter für Elektro-Traktion bei VW: „Für den Einsatz im Volkswagen-Konzern kommt der von

der Firma DBM verwendete Akku-Typ nicht infrage.“ Der habe zwar aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung eine recht hohe Speicherkapazität, sei aber völlig un-zureichend in Sachen Sicherheit. Zudem seien die Akkus nicht genügend haltbar.

Letztlich steht auch die Beweiskraft der Rekordfahrt infrage. Eine neutrale techni-sche Abnahme des Fahrzeugs gab es nicht. Ein zur Beglaubigung bestellter Notar hat-te am Abend abgesagt. Und die in einem Begleitfahrzeug mitreisenden Journalis-ten, dabei auch ein Redakteur der Motor-welt, hatten nicht zu jedem Zeitpunkt ihre Augen auf dem DBM-Auto. Mehrfach ver-schwand der A2 für 20 bis 30 Minuten aus

dem Sichtfeld – was zumindest keine ver-trauenerweckende Maßnahme war.

Das Protokoll der Nachtfahrt ist nachzulesen in unserem ADAC-

Blog unter www.adac.de/emobility, der Beitrag heißt „Das Wunder von Berlin“.

Merkwürdig auch: Das Angebot des ADAC, eine Reichweitenprüfung des Rekordfahrzeugs im offi-ziellen Test Zentrum vor-zunehmen, wurde von DBM abgelehnt. Wegen

Terminproblemen, hieß es zunächst. Auf Nachfragen,

ob es zu einem späteren Zeitpunkt Interesse an dem

ADAC-Check gebe, hat die Pressestelle des Unternehmens

bis Redaktionsschluss nicht rea-giert. Auch Angaben zu existierenden

DBM-Patenten und ähnliche Fragen wur-den uns verwehrt. Einziger Lichtblick: Hannemann hat sich bei der Bundesanstalt für Materialprüfung nach einer Sicher-heitsüberprüfung seiner Akkus erkundigt. Ein Auftrag zur Durchführung liege aller-dings nicht vor, so die Bundesbehörde.

FAzit: DBM muss nachprüfbare Infos zu seinem akku vorlegen. Bis dahin bleibt die Fahrt eher ein unerklärliches Wunder.

Text: Wolfgang Rudschies

c Den vom Autor minutiös protokollierten Verlauf der Rekordfahrt können Sie unter www.adac.de/emobility nachlesen, im Blog-Eintrag vom 26. Oktober („Das Wunder von Berlin“)

Beweise, dass die Angaben zur DBM-Batterie stimmen, gibt es bisher nicht

Was sagt uns die Rekordfahrt?ReinhardKolke,LeiterADACTechnikZentrum,überdenWirbelumdenWunder-AkkuunddieNotwendigkeitvonEntwicklungstests

EinemedienwirksaminszenierteFahrtmitdemElektroautovonMünchennachBerlinwirdunsnichtandieSpitzederBatterieentwicklungkatapultieren.EffektiveForschungundEntwicklungbrauchensolcheDemonstrationennicht.SiebenötigenvielmehrForschungsmittel,verlässlichePartnerundetwasmehrGelassenheit.

FürdenEinsatzvonAkkusimAutosindumfassendeLabortestsmitTausendenLadezyklennotwendig.Tieftem-peraturtests,SicherheitsprüfungenundÜberladungenwerdenanderBatteriesimuliert,bevorHunderttausendeKilometerimLaborundaufderStraßegefahrenwerden.

ErstwennalldieseSicherheits-Checksweitgehendabgeschlossensind,wissenwir,obTechnologienzurVerfü-gungstehen,mitdenenRekordfahrtenauchdauerhaftundnachhaltigmöglichsind.DerunnachgiebigsteBatterie-testerwirdamEndeohnehinderKunde,derElektroauto-Fahrer,sein.

Vielzitiertistder„RückstanddeutscherBatterietechno-logie“.Umdenaufzuholen,brauchenwirauchdasKnow-howmittelständischerUnternehmenimBereichZellchemie,BatteriemanagementundInformations-undKommunikationstechnologie.KleineUnternehmenhabengegenübergroßenKonzernendeutlicheVorteiledankkleiner,schnellerundkreativerEntwicklungsteams.

„ForschungundEnt-wicklungbenötigenverlässlichePartner“,sagtADAC-Technik-ChefReinhardKolke

DieFachwelträtselt,wiederDBM-AkkumitsogenannterKolibri-Technikfunktioniert.DasBerlinerUnternehmenhältsichmitErklärungensehrzurück