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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik 26.04.2016

Elektroplanung im Ingenieurbüro für · 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

26.04.2016

Gliederung 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen 6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

Vorstellung meiner Person

Sven Schubert. Mitglied der Geschäftsleitung, ppa. M.Sc., Dipl-Ing. (FH) Lehrbeauftragter an der THM und h_da Verantwortliche Person Planung von Brandmeldeanlagen nach DIN14675

• Das Ingenieurbüro wurde 1958 in Frankfurt gegründet, ich bin seit

2000 im Büro beschäftigt. • Das Leistungsspektrum umfasst die Planung und Bauqualitäts-

überwachung aller technischen Gebäudetechniken. Welche technischen Handwerker kennen Sie?

• Mitarbeiteranzahl ca. 55 Personen, davon 70% mit Hochschulabschluss. Davon planen 11 Ingenieure die elektrotechnischen Gewerke!

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1. Einführung

Gliederung 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen 6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

„Schweizer National“ (jetzt „Nürnberger“)

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2. Referenzen

• Ältestes Hochhaus Frankfurts, Denkmalschutz, Revitalisiert 2006

• Hochhaus (>22m = HH gem. hessischer LBO) • 16 Stockwerke • ELT-Grundausbaukosten: 1,4 Mio € netto • Mieterausbau später durch Vermieter

Jedes Objekt ist ein „Prototyp“!

Messeturm, FFM • Baujahr 1990 • Höhe: ca. 276m

Vor- und Nachteile eines Hochhauses? Nach welcher Nutzungszeit wird i.d.R. ein modernes Geschäftshaus saniert?

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2. Referenzen

Bürogebäude im Industriepark Hanau-W. 2008-2010, BGF 20.000 m², kein UG, sep. Parkhaus, TGA 8 Mio. €, Ges. 26,5 Mio. €

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2. Referenzen

Kein UG, warum?

Aktuelle Referenzen (Durchgeführt nach der BIM-Methode)

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Neubau Klinikum Frankfurt Höchst Frankfurt am Main, Höchst

Halle 12 Messe Frankfurt

DFB-Akademie Frankfurt am Main, Niederrad

2. Referenzen

Gliederung 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen 6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

Warum benötigt man ein TGA-Ingenieurbüro? (TGA = Technische Gebäudeausrüstung)

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3. Aufgabenfelder

Auftraggeber (AG), Bauherr

Projektsteuerer

Auftragnehmer (AN) unabhängige Planer/Bauleiter

Architekt TGA-Planer Statiker Fassadenplaner Akustiker Bauphysik Gutachter, z.B. Brandschutz, TGA-Gutachter, Boden, …

Auftragnehmer Ausführer (AN)

GU, ARGE oder einzelne ANs je Gewerk

Beratung neutral Untersuchung Variantenbetrachtung Optimierungen Ausschreibung Vergabeempfehlung Qualitätskontrolle

Was macht so ein Ingenieurbüro für TGA?

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3. Aufgabenfelder

Planung nach HOAI und mehr (HOAI = Honorarordnung f. Archit. und Ing.)

• Voruntersuchungen (Machbarkeitsstudien, Due Diligence (DD) = Risikoanalyse/Bewertung)

• Klassische Planungen (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung = Leistungsphase (LPH) 1 – 5: Phasenweise präzisere Pläne, Berechnungen, Platzangaben, Koordinierung, Kosten, Termine, ...)

• Ausschreibung (Leistungsverzeichnisse & Funktionsbeschreibungen = LPH 6)

• Vergabe (Auswertung der Angebote, Vergabeempfehlung, Vergabeverhandlungen, LPH 7)

• Bauleitung (Qualitätskontrolle + Kostenkontrolle + Terminkontrolle + Abnahmen, LPH 8)

• Dokumentationskontrolle (Kontrolle der Revisionspläne, LPH 9) (ggf. Gewährleistungsverfolgung)

• Gebäudenutzungsdienstleistungen (Umzugsausschreibungen, Dienstleistungs-ausschreibungen wie Catering für Kantinen, Reinigungs-, Hausmeister-, Wartungsausschreibungen = FM)

• Abrissplanung (Gebäudedekontaminationsuntersuchung, Gebäudeabrissausschreibung, Untersuchung Beeinträchtigung der Nachbargebäude durch Abriss, ...)

Geb

äude

-zy

klus

Planungsreihenfolge nach HOAI LPH 1-9

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101520253035Teilleistungspunkte ≡ Aufwand

immer genauere Planung

3. Aufgabenfelder

Wer plant was? Wo sind die Schnittstellen der Planer?

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3. Aufgabenfelder

Die DIN 276-1:2006-11, „Kosten im Hochbau“, unterteilt die Leistungen in Kostengruppen (KG)

Hunderterstellen (= 1.Ebene): 100 Grundstück 200 Herrichten und Erschließen (ggf. Zuleitung im öffentlichem Raum) 300 Bauwerk – Baukonstruktion 400 Bauwerk – Technische Anlagen (im Gebäude + 1 m um Gebäude) 500 Außenanlagen (ggf. Kabel, Beleuchtung in Außenanlagen) 600 Ausstattung und Kunstwerke 700 Baunebenkosten

Schnittstellen zu anderen Technikgewerken

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3. Aufgabenfelder

Weitere Untergliederung (Zehnerstellen= 2. Ebene) der KG 400

410 Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen 420 Wärmeversorgungsanlagen (Heizung) 430 Lufttechnische Anlagen (mechanische Lüftung, Kälteanlagen, ...) 440 Starkstrom 450 Fernmelde- und informationstech. Anlagen (Schwachstrom) 460 Fördertechnik (Aufzüge, Fahrtreppen, ...) 470 Nutzerspezifische Anlagen (Löschanlagen, Küchen-, Kälte-, Medizin-, Laboranl.) 480 Gebäudeautomation 490 Sonstige Maßnahmen für technische Anlagen

Planungsumfang Elektrotechnik

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3. Aufgabenfelder

Weitere Untergliederung (Einerstellen=3. Ebene) der 440er & 450er KG

441 Hoch- und Mittelspannungsanlagen 442 Eigenstromversorgungsanlagen 443 Niederspannungsschaltanlagen 444 Niederspannungsinstallationsanlagen 445 Beleuchtungsanlagen 446 Blitzschutz- und Erdungsanlagen 449 Starkstromanlagen, sonstiges

451 Telekommunikationsanlagen 452 Such- und Signalanlagen 453 Zeitdienstanlagen 454 Elektroakustische Anlagen 455 Fernseh- und Antennenanlagen 456 Gefahrenmelde- und Alarmanlagen (u. a. auch BMA) 457 Übertragungsnetze 459 Fernmelde- und Informationstechnische Anlagen, sonstiges

Gliederung 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen 6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

Planung Starkstromtechnik KG441-444 (Energieverteilung!)

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4. Elektrotechnikplanung

MS

Trafo

NSHV AV

NSHV SV

Diesel /

Batterie

USV f. EDV

Ring Versorger

Abgas Diesel über Dach

Druck-entlastung

natürliche Belüftung Schacht!

E90

Zuluft

Schacht!

Abluft

Gebäudeschnitt: Trassen

Steigetrassen

Erdreich

Luftraum

UV SV 1.1 UV SV 1.2

UV AV 1.1 UV AV 1.2

Tank

Planung Beleuchtungstechnik KG445

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4. Elektrotechnikplanung

• 80% aller Informationen von der Umwelt nehmen wir über die Augen wahr

• Licht schafft humane Arbeits-bedingungen

• Licht schafft Stimmung • Licht sollte nicht blenden und

stören • Licht schafft Sicherheit • Wahrnehmungsbandbreite vom

Auge Beleuchtungsstärke 0,2 lx (Mondlicht) bis 100.000 lx (helles Sonnenlicht)

• Anpassung an Helligkeit: • Hell auf Dunkel bis 30 Minuten • Dunkel auf Hell wenige Sekunden

Beispiel: Lichtberechnung mit Dialux

Planung Blitzschutz KG446

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4. Elektrotechnikplanung

Reihenfolge der Planung: 1. Risikoanalyse: Welches Risiko hat das

Gebäude einen Blitz einzufangen und wer/was ist gefährdet?

2. Danach Planung äußerer und innerer Blitzschutz, einschl. Fundamenterder und Potentialausgleich

Elektronik-Schäden im Jahr 2001, Analyse von 7370 Schadensfällen (Lit.: Württembergische Versicherungen AG)

Planung Schwachstrom KG450 Vielfältig und erheblicher von Techniken der Hersteller abhängig (bez. Komponenten, Leitungsaufbau, Ausbaugrenzen, …)!

451 Telekommunikationsanlagen 452 Such- und Signalanlagen (Gegensprechanlagen, BOS, Hausfunk, …) 453 Zeitdienstanlagen (Weltzeituhren, Stechuhren) 454 Elektroakustische Anlagen (auch SAA) 455 Fernseh- und Antennenanlagen 456 Gefahrenmelde- und Alarmanlagen (BMA, ELA, Gaswarnanlagen, …) 457 Übertragungsnetze (u. a. strukturierte EDV Verkabelung)

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4. Elektrotechnikplanung

Gliederung 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen 6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

Wohin geht es?

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Planung nach BIM (building information modeling)

3D Konstruktion aller Gewerke Mechanikgewerke mit ACAD Aufsatz Linear Elektrotechnik mit ACAD Aufsatz ALPI

Simulation z. B. Lichtberechnung, Netzberechnung, Blitzschutzrisikoanalyse

5. Innovation

Energiewende! • Die Energiewende in Deutschland baut im wesentlichen auf 2 Säulen:

1. Energieeinsparung Lichtsensoren, Bewegungsmelder, LEDs, … 2. Erneuerbare Energien Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, …

• Momentan ca. 40 % der gesamten Energie in Deutschland für Gebäudebestand

• Effizienzsteigerung führt zu weniger Bedarf in der Stromgewinnung

„Die kostengünstigste und klimafreundlichste Kilowattstunde Energie ist die, die erst gar nicht erzeugt werden muss.“ Zitat: BMWi

Energieeffizienz Erneuerbare Energien

Ziele Reduzierung des CO2 Ausstoß bis 2050 um 80 % – 95 %

Bis 2050 80 % aus erneuerbaren Energien

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5. Innovation

Gliederung 1. Einführung 2. Referenzen 3. Aufgabenfelder eines Ingenieurbüros der Gebäudetechnik 4. Elektrotechnikplanung - Kompetenzen 5. Innovationen 6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

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Elektroplanung im Ingenieurbüro für Gebäudetechnik

Zukunftsmarkt Gebäudetechnikplanung! • Der Anteil an Technik im Gebäude erhöht sich weiter! • Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften ist sehr hoch! • Die Beschäftigungsaussichten sind sehr gut! Wir fördern den Nachwuchs mit Stellen für: • Praktika • Abschlussarbeiten • Werkstudenten • Jungingenieure (Paten-Modell) Wir sind derzeit Mitbegründer des Vereins „Netzwerk Planer TGA“. Dieser fördert die TGA-Ausbildung und stärkt die TGA-Branche!

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6. Zukunftsaussichten für Nachwuchskräfte

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

brendel Ingenieure GmbH 60314 Frankfurt am Main Hanauer Landstr. 187-189 Telefon 0 69 152 00 6-0 [email protected]

Vielen Dank an die THM!