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Bayerisches Landesamt für Umwelt Energiewende Leihausstellung Energiewende Stand:02/2014 Inhalt 1 Allgemeines......................................................................2 2 Fachinformationen................................................................2 2.1 Beleuchtung..................................................................2 2.2 Bauen und Sanieren...........................................................5 2.2.1 Effiziente Heizungsumwälzpumpen und hydraulischer Abgleich.................5 2.2.2 Hintergrundwissen: die Grundprinzipien des Passivhauses....................7 2.2.3 Hauswandmodelle............................................................7 2.2.4 Fenstermodelle.............................................................9 2.2.5 Gefrierschrankmodell......................................................11 2.2.6 Das Mollier-Diagramm......................................................12 2.2.7 Kurz und knapp das Wichtigste.............................................14 2.3 Stromessgerät...............................................................15 2.4 CO 2 -Ampel................................................................... 16 2.5 Mitmachstationen............................................................17 2.5.1 Mitmachstation Energie-3-Sprung...........................................17 2.5.2 Mitmachstation Energieeffizienz im Haushalt...............................18 2.5.3 Mitmachstation Wind.......................................................19 2.5.4 Computerterminal..........................................................21 3 Weiterführende Informationen und Literatur zum Thema............................22 Bayerisches Landesamt für Umwelt, Bürgermeister-Ulrich-Straße 160, 86179 Augsburg

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Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Energiewende

Leihausstellung Energiewende

Stand:02/2014

Inhalt1 Allgemeines........................................................................................................................................................... 2

2 Fachinformationen................................................................................................................................................. 2

2.1 Beleuchtung.................................................................................................................................................. 2

2.2 Bauen und Sanieren..................................................................................................................................... 5

2.2.1 Effiziente Heizungsumwälzpumpen und hydraulischer Abgleich...............................................................5

2.2.2 Hintergrundwissen: die Grundprinzipien des Passivhauses......................................................................7

2.2.3 Hauswandmodelle..................................................................................................................................... 7

2.2.4 Fenstermodelle......................................................................................................................................... 9

2.2.5 Gefrierschrankmodell.............................................................................................................................. 11

2.2.6 Das Mollier-Diagramm............................................................................................................................ 12

2.2.7 Kurz und knapp das Wichtigste...............................................................................................................14

2.3 Stromessgerät............................................................................................................................................. 15

2.4 CO2-Ampel.................................................................................................................................................. 16

2.5 Mitmachstationen........................................................................................................................................ 17

2.5.1 Mitmachstation Energie-3-Sprung...........................................................................................................17

2.5.2 Mitmachstation Energieeffizienz im Haushalt..........................................................................................18

2.5.3 Mitmachstation Wind............................................................................................................................... 19

2.5.4 Computerterminal.................................................................................................................................... 21

3 Weiterführende Informationen und Literatur zum Thema....................................................................................22

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Leihausstellung Energiewende

1 AllgemeinesDie Leihausstellung „Energiewende“ dient der Information von Bürgerinnen und Bürgern rund um das Thema Energie.

Sie zeigt praxisnah Objekte zum Energie-3-Sprung:

1. Sprung: Energie sparsam einsetzen und Bedarf senken

2. Sprung: Energieeffiziente Techniken einsetzen

3. Sprung: Fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzen

Hintergrundinformationen zum Energie-3-Sprung finden Sie im Energie Atlas Bayern: http://www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/energiedreisprung.html

Alle Gegenstände der Leihausstellung „Energiewende“ sind in einer Tabelle übersichtlich zusammengestellt: http://www.energieatlas.bayern.de/file/pdf/1139/Leihausstellung%20Energiewende.pdf

2 Fachinformationen

2.1 Beleuchtung

Der Ausstellungsbereich „Beleuchtung“ mit Lichtleisten, Lichtbox und Einzelleuchten zeigt die Spannweite des heute möglichen Einsatzes der LED-Technik zur Beleuchtung. Dabei spielen die Lichtausbeute, die Lichtfarbe und der Strombedarf bzw. die damit gegenüber anderen Leuchtmitteln einhergehende Energieeinsparung eine große Rolle. Ob damit finanzielle Einsparungen realisiert werden können, hängt vom Verhalten und der Energiekostenentwicklung ab. Hier besteht ein guter Ansatz für Gespräche mit den Besuchern der Ausstellung.

Die Lichtleiste und der Beleuchtungskoffer sind mit modernsten LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Die Lichtleiste enthält zusätzlich eine Energiesparlampe und eine Glühbirne (inkl. einer Reserve-Lampe), der Beleuchtungskoffer enthält noch je eine Leuchtstoff- und eine LED-Röhre. Darüber hinaus verfügt der Koffer über ein Strommessgerät, das den aktuellen Stromverbrauch der zugeschalteten Lampen, die Stromkosten oder den CO2-Ausstoß anzeigen kann.

Die Lichtleiste ist ebenfalls mit modernsten LED-Leuchtmitteln ausgestattet und enthält zusätzlich eine Energiesparlampe und eine Glühbirne (inkl. einer Reserve-Lampe).

Für jedes Leuchtmittel gibt es einen Aufsteller mit den wichtigsten Informationen wie Lichtstrom in Lumen, elektrische Leistung in Watt, Effizienz Lumen/Watt, Lichtfarbe in Kelvin. Die Aufsteller sind auf der Rückseite nummeriert, die entsprechende Nummerierung der Lampen finden Sie auf deren Sockel wieder.

Folgende Aspekte können mit den Besuchern diskutiert werden:

- Leuchtmittel für den Privatbereich gibt es für alle gängigen Fassungen (E27, E14, G9; GU10, Gx53, R7s im 230 V-Bereich; GU4, G4, GU5,3, MR11 im 12 V-Bereich)

- Energiesparlampen gibt es auch mit Silikonüberzug als Splitterschutz, so dass im Falle eines Bruches kein Quecksilber austritt. Die gezeigte Energiesparlampe enthält Quecksilber als Amalgam-Legierung. Bei diesem Leuchtmittel tritt im kalten Zustand (Aus) im Falle eines Bruches kein Quecksilber aus.

- LED stellt eine gute quecksilberfrei Alternative für die sog. Energiesparlampen dar.

- LED-Leuchtmittel sind sofort hell im Gegensatz zu manchen Energiesparlampen.

- Gerade für den Außenbereich sind LED besonders geeignet, da sie kälteunempfindlich sind.

- Die erzielbare Helligkeit von LED-Leuchtmitteln ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Auch die Bandbreite der möglichen Lichtfarben (s. u. und Deckenleuchte) ist enorm gewachsen. Somit gibt es für fast alle gängigen Leuchten eine ideale LED-Lösung.

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Leihausstellung Energiewende

- Nicht jeder Dimmer passt für jedes Leuchtmittel. Die für Glühbirnen verwendeten Dimmer funktionieren nicht immer bei LED-Leuchtmittel. Der Bürger muss sich im Einzelfall im Fachhandel nach einem geeigneten Dimmer erkundigen. Siehe auch ELV-Ratgeber Dimmer: http://www.elv.de/controller.aspx?cid=680&detail=10&detail2=82

- Das Beleuchtungskärtchen ist eine Einkaufshilfe zu unterschiedlichen Leuchtmitteln. Es bietet eine gute Möglichkeit zu erläutern, wie z. B. eine 60 W-Glühbirne zu ersetzen ist. Dabei ist auf den Lichtstrom (Helligkeit) in Lumen zu achten. Eine 60 W-Glühbirne hat beispielsweise ca. 700 Lumen und kann mit einer LED mit 9 bis 10 W ersetzt werden. Im Einzelfall ist die Herstellerangabe auf der Verpackung zu beachten.

- Auf dem Beleuchtungskärtchen ist auch die Lichtfarbe in Kelvin (K) dargestellt. Glühbirnen mit warmem (gelben) Farbton haben ca. 2700 K. Soviel sollten im Wohnbereich auch LEDs oder Energiesparlampen haben. Im Arbeitsbereich ist eher ein kühleres Blau (Lichtfarbe 4000 K) zu empfehlen. Bei warmweißem Licht wird das Schlafhormon Melatonin angeregt. Dies führt eher zu Müdigkeit.

- Die Qualität von LED ist schwer zu erkennen. Ein Hinweis kann der Kühlkörper sein. Grundsätzlich ist bei Leuchtmitteln mit einem gut sichtbaren, gerippten Kühlkörper von einer guten Wärmeabfuhr auszugehen. Die Elektronik von LEDs muss gut gekühlt werden, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.

- Der Bürger sollte ein Rückgaberecht mit dem Händler vereinbaren, falls die LED nicht den Erwartungen entspricht.

Der Themenbereich Beleuchtung enthält zudem zwei Lichtboxen mit je vier Fassungen und einem Farbtafel-Einsatz. Eine Lichtbox enthält ein 12 V – System, die andere arbeitet mit 230 V. Damit kann die unterschiedliche Farbwiedergabe der vier verschiedenen Leuchtmittel veranschaulicht werden. Da bei der Zusammenstellung auf eine ähnliche Lumenzahl der vier Leuchtmittel geachtet wurde, bieten diese Boxen auch einen guten Helligkeitsvergleich. Neben den An/Aus-Schaltern finden Sie die spezifischen Informationen zu jedem Leuchtmittel.

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Leihausstellung Energiewende

Ergänzende Literatur zum Thema Beleuchtung:

Einkaufshilfe „Lichtfarben Beleuchtung“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00092.htm

UmweltWissen „Energiesparlampe und LED: energieeffiziente Beleuchtung“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00111.htm

Faltblatt „Stromkosten sparen mit energieeffizienter Beleuchtung“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00065.htm

LGL-Broschüre „Quecksilber aus Energiesparlampen“:

http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lgl_arbuges_00005.htm

Energie-Atlas Bayern

http://www.energieatlas.bayern.de/buerger/wohnen/beleuchtung.html#

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2.2 Bauen und Sanieren

Bauen bzw. Sanieren, Dämmen, Heizen und die Wahl der Fenster hängen unmittelbar zusammen. Da die zur Erzeugung von Raumwärme benötigte Energie mit ca. 40 % einen großen Anteil des Gesamtenergieverbrauchs (und damit CO2-Ausstoßes) ausmacht, bietet die energetische Sanierung ein gewaltiges ökologisches und finanzielles Sparpotential.

An realitätsnahen Hauswandmodellen, Fenstermodellen, energieeffizienten Heizungsumwälzpumpen können energieeffiziente Techniken erklärt werden.

Folgende Aspekte können diskutiert werden: Wärmebrückenfreies Bauen, Dämmstoffe, Luftdichtheit, Raum- und Oberflächentemperatur, Kondenswasser und mögliche Schimmelbildung an kalten Oberflächen, Vorteile der 3-Scheiben-Verglasung, Lüftungsverhalten, automatische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Stromverbrauch von Heizungsumwälzpumpen.

2.2.1 Effiziente Heizungsumwälzpumpen und hydraulischer Abgleich

Ein großer Teil der in Deutschland verbauten Heizungsumwälzpumpen ist überdimensioniert. Eine Anpassung der Pumpenleistung birgt daher ein großes Sparpotential. Wirkungsvolle Maßnahmen sind neben der richtigen Einstellung der alten Pumpen und dem hydraulischen Abgleich (s. u.) vor allem deren Austausch gegen hocheffiziente Pumpe. Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen arbeiten wesentlich effizienter als herkömmliche Pumpen. Sie erreichen daher mit ihrer Leistung bis ca. 20 W die gleiche Wirkung wie alte Pumpen mit bis zu 100 W. Berücksichtigt man nun noch die lange Betriebsstundenzahl von bis zu 8.760 Stunden pro Jahr, so ergeben sich hier große finanzielle Einsparmöglichkeiten und kurze Amortisationszeiten von zwei bis vier Jahren. Die neuen Pumpen sind mit ihrer Maximalleistung von 15 – 20 Watt für Ein- und Zweifamilienhäuser gut geeignet. Wie die alten, sind auch die neuen Pumpen mit mehreren Leistungsstufen sowie einer Automatikfunktion ausgestattet, um für verschiedene Anwendungen die optimale Leistung abrufen zu können.

Eine in den Heizkessel integrierte Pumpe kann oft nicht gegen eine hocheffiziente Pumpe ausgetauscht werden. Hier besteht die Gefahr, dass der Kessel auf Grund von Kommunikationsproblemen mit der Pumpe überhitzt.

Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen sich auch für Fußbodenheizung geeignet. Die für Fußbodenheizung geeignete Pumpeneinstellung ist zu wählen.

Warum sind die neuen Pumpen effizienter?

Bei den Hocheffizienzpumpen wird ein neuartiger Motor als Antrieb verwendet.

PermanentmagnetEs handelt hier sich um einen elektronisch geregelten Synchronmotor mit Permanentmagnet-Rotor. Dabei muss das Magnetfeld nicht elektromagnetisch erzeugt werden. Dadurch steigt der Wirkungsgrad.

DrehzahlregelungIm Gegensatz zu alten Pumpen sind die Neuen drehzahlgeregelt. Das bedeutet, dass sie ihre Leistung in Abhängigkeit des Drucks in der Wasserleitung regeln. Dafür besitzen hocheffiziente Pumpen einen Drucksensor. Je weniger Heizkörperventile geöffnet sind, umso höher ist der Druck in der Wasserleitung und umso geringer ist die Leistungsaufnahme der Pumpe. Hocheffiziente Geräte verringern ihre Leistungsaufnahme dabei um bis zu 50 %, alte Pumpen um maximal 15 %.

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Hydraulischer Abgleich

Neben einem Pumpentausch kann auch ein hydraulischer Abgleich zu einer Erhöhung des Wirkungsgrades der Heizung führen. Ein solcher Abgleich ist dann notwendig, wenn Heizkörper, die weiter vom Heizkessel entfernt sind, weniger warm werden als Heizkörper in der Nähe des Heizkessels. Um den entfernten Heizkörper zu erwärmen wäre dann eine höhere Vorlauftemperatur notwendig. Dies würde zu einem höheren Energiebedarf führen. Ein von einem Fachmann durchgeführter hydraulischer Abgleich beseitigt dieses Problem. Alle Heizkörper werden wieder gleich warm und eine niedrigere Vorlauftemperatur kann eingestellt werden.

Ergänzende Literatur zum Thema Heizungsumwälzpumpen:

Gutschein „Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen - Pumpentausch und hydraulischer Abgleich:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00070.htm

Faltblatt „Mit hocheffizienten Heizungsumwälzpumpen Stromkosten sparen!“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00059.htm

Energie-Atlas Bayern:

http://www.energieatlas.bayern.de/buerger/wohnen/heizungsumwaelzpumpen.html

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2.2.2 Hintergrundwissen: die Grundprinzipien des Passivhauses

2.2.3 Hauswandmodelle

Das erste Hauswandmodell zeigt den Querschnitt eines Passivhauses in Holzbauweise. Zu erkennen ist hier Art und Stärke der Dämmung, sowie die Verarbeitung der Innen- und Außenwand. Im vorliegenden Modell wird der Naturdämmstoff Zellulose verwendet.

Eine andere Variante eines Passivhause besteht darin, die Wände aus Kalksandstein zu errichten und außen eine geeignete Dämmung

(Wärmedämmverbundsystem) aufzubringen, beispielsweise aus Polystyrol oder Steinwolle.

Beide gezeigten Modelle erreichen einen U-Wert des Wandaufbaus von 0,11 bzw. 0,12 W/(m² K).

Dämmstärke

Anhand des Aufstellers „Dämmstärke“ kann anschaulich erklärt werden, wie die Dicke des Dämmstoffes in Abhängigkeit von der Wärmeleitfähigkeit bei vorgegebenem U-Wert (hier 0,15 W/(m² K)) variiert.

Fenstereinbau

I. Montage

Die Hauswandmodelle bieten auch Hilfestellung bei Fragen zum Einbau von Fenstern. Das Kalksandsteinmodell zeigt hier anschaulich, wie auch bei dicker Dämmstärke ein „Schießscharteneffekt“ vermieden werden kann. Das Geheimnis liegt in der sog. Außenwinkelmontage. Dabei wird das Fenster mit stabilen Metallwinkeln außen an die tragende Wand angesetzt. Es ragt dadurch in die Dämmebene hinein. Die von außen sichtbare Leibung weist damit eine ganz gewöhnliche Tiefe auf.

Außerdem ist das Fensterbrett so einzubauen, dass potentieller Schlagregen nicht in die Dämmebene und das Mauerwerk eindringen kann. Unterhalb des Fensterbrettes ist dazu eine wasserdichte Ebene (Folie, Schlämme) einzubauen.

Der Übergang zwischen Fensterbrett und Leibung ist mit einem verschiebbaren 22 mm starken Anschlussstück ausgestaltet, um die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen zwischen Fensterbank und Dämmstoff auszugleichen.

II. Wärmebrückenfreiheit

Ein weiterer wesentlicher Punkt beim Einbau der Fenster ist die Vermeidung von Wärmebrücken. Dies ist insbesondere beim Fensterrahmen und Fensterbrett zu beachten:

- Überdämmung des Fensterrahmens : Die Dämmung solle dazu den Fensterrahmen außen um 3 cm überlappen. Ist dies nicht der Fall, können zwischen Dämmung und Fensterrahmen Wärmebrücken entstehen, die zu einem erhöhten Wärmeverlust an der Innenleibung des Fensters führen. Folge ist eine kalte Innenleibung mit der Gefahr der Bildung von Kondenswasser und Schimmel. Dieser Aspekt ist insbesondere bei einer schrittweisen Sanierung, bei der zuerst die Fenster ausgetauscht werden und dann

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Sonnenenergie passiv nutzen: relativ große Fensterflächen

Sehr gute Dämmung der Gebäudehülle3-Scheiben-Verglasung undWärmebrückenfreiheit sehr niedrige Wärmeverluste:

10 W/m²; 15 kWh/(m² a) Schutz vor sommerlicher Hitze

Luftdichtheit der Gebäudehülle Schutz der Bausubstanz Minimierung der Wärmeverluste

Interne Wärmequellen tragen nennenswert zur Beheizung bei (Menschen, Backofen, Kühlschrank, PC, Staubsauger).

Quelle: Passivhausinstitut Darmstadt

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zu einem späteren Zeitpunkt die Dämmung angebracht wird, zu berücksichtigen. Die Fenster sollten dann mit einem besonders breiten Rahmen bestellt werden.

- Dämmung unter dem Fensterbrett . Unter dem Fensterbrett sollte es keine Hohlräume geben, die zu Wärmbrücken und somit kalten Stellen an der Innenseite der Außenwand führen würden. Auch hier bestünde die Gefahr der Bildung von Kondenswasser und Schimmel.

III. Luftdichtigkeit

Das Fenster sollte luftdicht mit dem Mauerwerk verbunden werden. Dazu werden Luftdichtigkeitsbänder zwischen Mauerwerk und Fenster rundherum eingeklebt. Der luftdichte Einbau ist wichtig, damit kein unkontrollierter Luftaustausch zwischen Innenraum und Außenluft auftritt. Andernfalls kommt es zu erhöhten Wärmeverlusten sowie potenziell zu Wasserkondensation an nicht zugänglichen Stellen mit der Gefahr von Bauschäden.

Innendämmung bei der energetischen Sanierung

Eine Innendämmung ist bauphysikalisch grundsätzlich problematisch:

- Hier ist die Innenseite des Mauerwerks von der Wärmezufuhr abgeschirmt. Bei unsachgemäßer Anbringung kann Feuchtigkeit aus der Raumluft an der kühleren Mauerseite kondensieren. Es besteht hinter der Innendämmung Schimmelgefahr.

- Das Mauerwerk dient dann nicht mehr als Wärmespeicher, so dass relativ starke Temperaturschwankungen im Gebäude auftreten können.

- Falls eine Außendämmung nicht möglich ist und eine Innendämmung angebracht werden soll, sollte unbedingt fachtechnischer Rat eines Experten eingeholt werden.

Ergänzende Literatur zum Thema Heizungsumwälzpumpen:

Broschüre „Bauen und Sanieren für die Zukunft“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00071.htm

Energie-Atlas Bayern:

http://www.energieatlas.bayern.de/buerger/wohnen/bauen.html

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Holz-Hauswandmodell Modell mit Kalksandstein und Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

2.2.4 Fenstermodelle

Die Fensterecken zeigen Fenster mit 3-fach-Verglasung. Sie bieten im Gegensatz zu 2-Scheibenfenstern einen wesentlich besseren Wärmeschutz. Der Wärmeverlust liegt hier um ca. 40 % niedriger. Oft sind derartige Fenster zum Preis 2-fach verglaster Fenster zu bekommen, aber auch sonst haben sich die Mehrkosten durch die Einsparung an Heizenergie schnell wieder amortisiert. 3-fach verglaste Fenster erfüllen die für Passivhäuser erforderlichen Anforderungen an den Wärmeschutz.

Der Wärmeverlust eines Fensters wird durch den Uw-Wert beschrieben.

- Beim Uw-Wert (w = window) wird das komplette Fenster berücksichtigt, also die Glasscheibe mit Rahmen. Im Gegensatz dazu bezieht sich der Ug-Wert nur auf die Verglasung.

- In der Regel ist der Wärmeverlust durch den Rahmen größer als durch das Glas allein, deshalb ist der Rahmen – und insbesondere die Verbindungsstelle des Glases mit dem Rahmen – als Schwachstelle zu betrachten (deshalb ist auch der Uw-Wert immer höher als der Ug-Wert).

- Die Einheit des U-Wertes ist W/(m² K) (Watt pro m² Fläche und Kelvin)

- Ein niedriger U-Wert steht für einen niedrigen Wärmeverlust und eine gute Wärmedämmung des Fensters. Gute Fenster erreichen Uw-Werte von 0,9 W/(m² K) oder weniger. Fenster für den Passivhausstandard sollten einen Uw-Wert mindestens 0,8 W/(m² K) aufweisen. Es sind bereits Fenster mit Uw = 0,65 W/(m² K) erhältlich.

- Zum Vergleich: 2-fach verglaste Fenster erreichen bestenfalls einen Uw-Wert von 1,1 W/(m² K).

- Der g-Wert der 3-Scheiben-Verglasung, der den Energiedurchlass (Licht und Wärmestrahlung) beschreibt, liegt bei 0,5 und damit niedriger als bei 2-Scheiben-Fenstern (0,6). Will man auch hier optimalen Energiedurchlass, sollte man Scheiben aus Weißglas (Solarglas) mit einem g-Wert von 0,6 wählen. Einige Hersteller bieten dieses Glas oft ohne wesentlichen Aufpreis an.

- Bei Südfenstern mit 3-Scheiben-Verglasung ist der winterliche Energiegewinn im Normalfall höher als der Energieverlust.

- Der Abstandhalter zwischen den Scheiben muss aus wenig wärmeleitendem Material bestehen, sog. Warme Kante.

- Die Tauglichkeit für Passivhäuser ist unabhängig vom verwendeten Rahmenmaterial.

- Fenster aus Holz-Alu sind das teuerste System, allerdings halten sie auch am längsten und sind pflegeleichter als Holzfenster.

- Kunststofffenster sind günstiger und leichter. Hier ist besonders auf UV-Beständigkeit des Materials zu achten. Die Industrie bietet ein Recycling der PVC-Kunststofffenster an und ermöglicht so eine Wiederverwertung.

Hinweis zum Thema Lüften und Schimmelbildung

Neue Fenster sind grundsätzlich immer luftdicht unabhängig von ihrem energetischen Standard. Ein ungeregelter Luftaustausch kann also, im Gegensatz zu früher, nicht mehr stattfinden. Wenn nur die Fenster ausgetauscht werden, besteht die Gefahr, dass in den Innenräumen die Luftfeuchtigkeit steigt und an kalten Wandstellen kondensiert (s. u. Mollier-Diagramm). Somit besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Deshalb ist es sinnvoll, einen Fenstertausch mit einer Dämmung der Fassade zu verbinden. Nach einer fachgerechten Fassadendämmung ist die Innenseite einer Außenwand verhältnismäßig warm, wodurch Kondenswasser- und Schimmelbildung vermieden werden. Falls eine Außenwanddämmung nicht möglich ist, muss die feuchte Raumluft regelmäßig abgeführt werden. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:

- Regelmäßiges manuelles Lüften durch das Öffnen der Fenster (mehrmals täglich Stoß- und Querlüften)

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Leihausstellung Energiewende

- Einbau einer dezentralen oder zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Damit wird die Gefahr der Bildung von Kondenswasser vermieden und gleichzeitig der Wärmeverlust, der beim Lüften entsteht, minimiert.

Ergänzende Literatur zum Thema Fenster:

Faltblatt „Fenster mit sehr gutem Schall- und Wärmeschutz“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_lae_00051.htm

„Energiesparfenster mit 3 Scheiben - Heizkosten senken und Lärm vermindern“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00067.htm

Faltblatt „Durch Energiesparfenster mit 3-Scheiben-Verglasung Heizkosten sparen!“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00061.htm

2.2.5 Gefrierschrankmodell

Das Gefrierschrankmodell zeigt anschaulich die Vorteile einer 3-Scheiben-Verglasung.

Die Wärmedämmwirkung der im Gefrierschrank eingebauten Scheiben nimmt von oben nach unten ab:

- Das oberste Fenster erreicht mit seinem Ug-Wert von 0,5 W/(m² K) (ca. Uw-Wert von 0,7 - 0,8 W/(m² K)) Passivhausstandard (Wärmeverlust: 8 l Heizöl/(m² a)).

- In der Mitte ist ein modernes 2-Scheiben-Fenster mit Wärmeschutzbeschichtung mit einem Ug-Wert von 1,1 W/(m² K) (ca. Uw-Wert von 1,2 -1,5 W/(m² K)) verbaut (Wärmeverlust: 14 l Heizöl/(m² a)).

- Ganz unten ist ein 2-Scheiben-Fenster aus den 1980er Jahren ohne Wärmeschutzbeschichtung mit einem Ug-Wert von 2,8 W/(m² K) (ca. Uw-Wert von 3 W/(m² K)) eingebaut (Wärmeverlust: 33 l Heizöl/(m² a)).

Ein 3-fach verglastes Fenster hat einen um ca. 40 % geringeren Energieverlust als eine gute 2-fach-Verglasung (Zweifach-Wärmedämmverglasung). Bei einer schlechten 2-fach-Verglasung (unbeschichtete Isolierverglasung) steigt die Einsparung auf 75 %. Um diese Zahlen zu veranschaulichen, finden Sie auf dem Gefrierschrank den Wärmeverlust des jeweiligen Glases umgerechnet in Liter Heizöl pro m² Fensterfläche und Jahr.

Fühlt man nun an den Scheiben bei einer Innentemperatur des Gefrierschrankes von -18°C, so kann man einen deutlichen Unterschied bei der Oberflächentemperatur zwischen den einzelnen Verglasungstypen feststellen.

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Leihausstellung Energiewende

Während die untere Scheibe nur ca. 10 °C warm ist, erreicht die oberste Scheibe fast Raumtemperatur. Von Scheibe zu Scheibe ist ein Temperaturunterschied von ca. 3 bis 4 K festzustellen.

Die Vorteile einer 3-Scheiben-Verglasung liegen dabei auf der Hand. Eine relativ hohe Oberflächentemperatur der Glasscheibe

- sorgt für ein behagliches Wohnklima, da die gefühlte – sog. operative – Raumtemperatur, ein Mittelwert aus Luft- und Strahlungstemperatur der Wand- und Scheibenoberfläche, mit einer niedrigeren Lufttemperatur (und damit weniger Heizenergie) erreicht werden kann.

- führt dazu, dass im Raum keine kalte Zugluft entsteht. Dieser Effekt ist bei alten energetisch schlechten Fenstern vielen bekannt.

- verhindert die Entstehung von Tauwasser an der Glasscheibe, wie es bei älteren Fenstern regelmäßig der Fall ist. Jedoch können 3-Scheiben-Fenster unter Umständen von außen beschlagen oder auch Reif ansetzen. Dies ist kein Zeichen von minderer Qualität, sondern zeigt im Gegenteil die gute Wärmedämmung des Fensters. Hier dringt so wenig Wärme nach außen, dass die Scheibe außen so kalt sind, dass sich – bei bestimmten Bedingungen der Außenluft – Tauwasser oder Reif bilden können.

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2.2.6 Das Mollier-Diagramm

Oft besteht seitens der Bürger eine gewisse Skepsis gegenüber einer Dämmung. Häufige Fragen in diesem Bereich sind u. a. folgende:

1. Wann können Feuchteschäden in Gebäuden auftreten?

2. Steigt die Schimmelgefahr wenn ich dämme, da die feuchte Luft dann nicht mehr durch die Mauer entweichen kann?

Diese Fragen lassen sich mit Hilfe des Mollier-Diagramms (s. u.), das als Kopiervorlage auch im Ordner abgelegt ist, sehr gut beantworten.

Das Mollier-Diagramm ist folgendermaßen aufgebaut:

An der y-Achse ist die Luft- bzw. Oberflächentemperatur in °C aufgetragen

Eine Temperaturänderung erfolgt im Diagramm entlang der senkrechten Linien

An der x-Achse kann der absolute Wassergehalt der Luft in „g Wasser / kg Luft“ abgelesen werden.

Aus dem absoluten Wassergehalt ergibt sich - abhängig von der Lufttemperatur - die relative Luftfeuchte.

Kurvenschar: die gebogenen Linien von links unten nach rechts oben geben die relative Luftfeuchte in Prozent (%) an (Isohumide). Jede Linie steht für eine konstante Luftfeuchte (5 bis 100 % in 5 %- bzw. 10 %-Schritten)

Entlang der gebogenen Linien bleibt die Luftfeuchte unverändert.

Hinweis: Die Diagonalen Linien, die die Enthalpie angeben, spielen bei diesen Fragenstellungen keine Rolle und können ignoriert werden.

Beispiele, wie das Mollier-Diagramm angewandt werden kann:

1. Erwärmung der Luft

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, deshalb sinkt die relative Luftfeuchte, wenn kalte Luft erwärmt wird, während der absolute Wassergehalt unverändert bleibt.

Mollier-Diagramm: Die Lufttemperatur wird von 5 °C auf 22 °C erhöht (senkrechte Linie von P1 zu P2). Bei einem konstanten Wassergehalt der Luft von knapp 4 g/kg, sinkt die relative Luftfeuchte von 70 % auf ca. 25 %.

2. Abkühlung der Luft

Wird Luft abgekühlt, sinkt die Menge an Wasser, die sie aufnehmen kann. Bleibt der absolute Wassergehalt gleich, steigt folglich die relative Luftfeuchte.

Mollier-Diagramm: Die Lufttemperatur wird von 22 °C auf 5 °C erniedrigt (senkrechte Linie von P2 zu P1). Bei einem konstanten Wassergehalt der Luft von knapp 4 g/kg, steigt die relative Luftfeuchte von ca. 25 % auf 70 %.

3. Kondensation

Wird die Luft soweit abgekühlt, dass die relative Luftfeuchte auf 100 % steigt, dann kondensiert das Wasser aus der Luft an entsprechend kalten Oberflächen.

Mollier-Diagramm: Abkühlung einer Raumluft mit einer relativen Feuchte von 50 % von 22 °C (P3) auf 11 °C (P4). Die relative Luftfeuchte steigt dabei von 50 % auf 100 %. Der absolute Wassergehalt der Luft bleibt bei ca. 8,4 g/kg. Existiert also eine kalte Oberfläche von 11 °C kann an dieser Wasser kondensieren und sich feuchte Stellen bilden. Damit besteht grundsätzlich Schimmelgefahr.MERKE: Als Faustformel kann man sich merken, dass ab einer Oberflächentemperatur von unter 12 ° C (unter Umständen je nach relativer Luftfeuchte auch darüber) die Gefahr der Kondenswasserbildung und damit der Schimmelbildung besteht.

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Quelle: Berufsförderungswerk Heidelberg GmbH

Gibt es nun Oberflächen die kälter als 11 °C sind, z. B. 8 °C, bewegt man sich entlang der 100 %-Kurve im Mollier-Diagramm, da die relative Luftfeuchte nicht mehr weiter steigen kann (P4 nach P5). Jetzt wird Wasser aus der Luft an der kalten Oberfläche ausgeschieden, da die Luft bereits bei P4 vollständig gesättigt war. Die relative Luftfeuchtigkeit bleibt bei 100 %, der absolute Wassergehalt der Luft sinkt von 8,4 g/kg auf 7 g/kg.

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Wird Luft (bei konstantem Wassergehalt) abgekühlt, so verläuft die Zustandsänderung der Luft im Diagramm senkrecht nach unten.

P2

P4

P3

P1P5

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Die Differenz (1,4 g/kg Luft) kondensiert an der Oberfläche (Mauer oder Glasscheibe) und wird als Wasser(schaden) sichtbar.MERKE: In ungedämmten Häusern sind die in diesem Beispiel genannten Temperaturen sowie die damit verbundenen Gefahren durchaus Realität.

Mit diesem „Handwerkszeug“ können die oben genannten Fragen leicht beantwortet werden:

1. Wann können Feuchteschäden in Gebäuden auftreten?

Grundsätzlich können Feuchteschäden auftreten, wenn feuchte warme Luft auf kühle Oberflächen trifft. Dies ist häufig dann der Fall, wenn Häuser nicht gedämmt sind und/oder Wärmebrücken wie z. B. auskragenden Balkone, Rollladenkästen, fehlerhaft montierte Fensterbretter etc., vorhanden sind.

2. Steigt die Schimmelgefahr, wenn ich dämme, da die feuchte Luft dann nicht mehr durch die Mauer entweichen kann?

Bei dieser Frage sind zwei Aspekte – die Schimmelgefahr und der Abtransport der Luftfeuchte – enthalten:

Die Schimmelgefahr steigt nicht wenn gedämmt wird. Durch die Wärmedämmung (und sehr gute 3-Scheiben-Verglasung) steigt die Oberflächentemperatur an der Innenseite der Außenwände und der Glasscheiben und somit sinkt die Gefahr der Wasserkondensation (s. Mollier-Diagramm). In korrekt ausgeführten Passivhäusern sowie korrekt energetisch sanierten Häusern tritt kein Schimmel auf.

Das andere in dieser Frage angesprochene Problem betrifft den Abtransport der Luftfeuchte aus dem Innenraum. Es hält sich in der Baubranche und bei vielen Bürgern hartnäckig das Gerücht der „atmenden“ Wände. Dies suggeriert, dass Luft und Wasser in größeren Mengen durch das Mauerwerk hindurch „wandert“. Ein nennenswerter Luft- und Wasseraustausch durch die Wand findet nicht statt. Die Luftfeuchte aus dem Innenraum muss immer durch ausgiebiges Lüften – Quer- und Stoßlüften oder einer automatischen Lüftungsanlage – erfolgen.Bei alten sehr undichten Fenstern tritt der Effekt auf, dass über diese Undichtigkeiten in der Tat nennenswerte Luft- und Wassermassen transportiert werden. Allerdings ist dieser Austausch auch mit einem großen Wärmeverlust verbunden. Werden solche Fenster durch neue – dichte – Fenster ersetzt und keine Wärmedämmung angebracht, muss in besonderem Maße auf ausreichendes und richtiges Lüften geachtet werden (s. oben im Kapitel Fenstermodelle).

2.2.7 Kurz und knapp das Wichtigste

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- Hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen sparen bis zu 70 % an Stromkosten.

- Beim Neubau ist der Passivhausstandard Stand der Technik.

- Dieser Standard benötigt nur 1,5 Liter Heizöl pro m² und ist somit aktiver Klimaschutz.

- Bei der Sanierung lässt sich der Energiebedarf auf 3 Liter Heizöl pro m² senken.

- Diese Energiestandards lassen sich bereits heute wirtschaftlich erreichen.

- Neue Fenster sind immer luftdicht, unabhängig von der Anzahl der Scheiben.

- Wenn Sie neue Fenster einbauen, wählen Sie 3-Scheiben-Verglasung.

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2.3 Strommessgerät

Neben dem Einsatz energieeffizienter Techniken stellt auch der Aspekt „Strom sparen“ eine wichtige Säule beim Umbau hin zu einer umweltverträglichen Energieversorgung dar. Allerdings kennen viele Bürger weder ihre genauen Strombedarf in kWh noch können sie den anteiligen Verbrauch ihrer Haushaltsgeräte abschätzen. Daher werden häufig leicht zu realisierende Sparpotential nicht ausgeschöpft.

Hier kann ein Strommessgerät Abhilfe schaffen. Mit ihm kann der Strombedarf (Leistung und Energie in einem bestimmten Zeitraum) alle Verbraucher mit einem 230-V-Strecker einfach gemessen werden. Dadurch werden unbekannte Verbräuche transparent und Einsparpotentiale sichtbar. Daraus kann der Stromspareffekt sowie die Wirtschaftlichkeit verschiedener Maßnahmen (z. B. Stand-by-Abschaltung, neues A+++-Gerät etc.) abgeschätzt werden

Um das Strommessgerät optimal einsetzen zu können, empfehlen wir, einen der beiden Strom-Checks des LfU zu verwenden. Beide Checks finden Sie im Download-Bereich des Energie-Atlas Bayern unter http://www.energieatlas.bayern.de/buerger/konsum/strommessgeraet.html.

Der kleine Stromcheck erlaubt einen kurzen Überblick über den Verbrauch der üblichen elektrischen Geräte eines Haushalts.

Im Gegensatz dazu bietet der große Stromcheck

die Möglichkeit, alle elektrischen Geräte zu erfassen,

eine automatisierte Berechnung des Einsparpotentials sowie

tabellarische und graphische Darstellungen.

Der daraus resultierende höhere Informationsgehalt erfordert allerdings einen etwas höheren Erfassungsaufwand.

Ergänzende Literatur:

Immerwährender Kalender „Energiejahr“:

http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00114.htm

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2.4 CO2-Ampel

Voraussetzung für effektives Lernen und Arbeiten ist eine gute Raumluftqualität. Diese wird maßgeblich durch den CO2-Anteil bestimmt. Ein zu hoher Anteil erschwert die Konzentration und fördert Müdigkeit. Deshalb ist gerade für Schulen und Büros auf eine gute Luftqualität zu achten.

Es wird empfohlen, ab einer Raumluft-Konzentration von ca. 1.600 ppm CO2 zu lüften, da ab dieser Konzentration die Aufmerksamkeit deutlich nachlässt. Der richtige Zeitpunkt ist dabei mit einer CO2-Ampel leicht zu bestimmen. Wird auf dem Display eine Konzentration von 1.600 ppm oder höher angezeigt und/oder leuchtet das rote Warnlicht auf, sollte dringend gelüftet werden. Nach einigen Anwendungen werden Sie feststellen, dass Stoßlüften effizienter ist als gekippte Fenster. So wird ein schneller Luftaustausch bei minimalem Wärmeverlust ermöglicht. Der Austausch der Raumluft geht übrigens überraschend schnell von statten.

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2.5 Mitmachstationen

Die Mitmachstationen umfassen alle drei Sprünge der Energiewende (Energiebedarf senken, Energieeffizienz steigern, Erneuerbare Energien ausbauen). Sinn ist es, die Besucher zum Mitdenken und Mitmachen anzuregen und mit ihnen an den Stationen ins Gespräch zu kommen.

Nachhaltiges Verhalten im Alltag ist die Grundlage für eine gelungene Energiewende. Es ist eng vernetzt mit anderen Bereichen wie demografischem Wandel, Leben im Alter, Ernährung, fairem Handel, Weltbevölkerung, verschiedenen Formen der Ausbeutung, Kinderarbeit etc. Eine Umstellung unserer Lebensweise hin zur Nachhaltigkeit bedeutet auch die Bereitschaft Einzelner, neue Wege zu gehen, auszuprobieren und Rückschläge nicht als komplettes Scheitern zu sehen.

Anmerkungen: Es wird in unseren Beispielen mit 3-Personenhaushalten gerechnet, weil sich dann zwei- und vier-Personenhaushalte in etwa berechnen lassen und weil oft Familien an der Station stehen bleiben. Ein deutscher Durchschnittshaushalt hat aber nur 2,01 Personen! Bei Vergleichen mit anderen Daten und auch wenn in Medien Durchschnittswerte erwähnt werden, sollte man auf diesen Punkt achten, da viele Journalisten einen „durchschnittlichen 4-Personenhaushalt angeben“.

Es wurde mit einem Strompreis von 0,30 € gerechnet. Der Durchschnittspreis liegt derzeit bei 0,28 €. Siehe z. B.http://www.verivox.de/verbraucherpreisindex-strom/http://www.tagesschau.de/wirtschaft/eeg-umlage108.html

Je höher der Strompreis, desto höher das Sparpotenzial. Oft können steigende Preise durch Sparmaßnahmen voll kompensiert werden. Ein Vergleich der Kostensteigerungen bei Strom, Benzin und Öl zeigt, dass auch bei anderen Energieformen die Preise in den letzten 10 Jahren meist gestiegen sind. Siehe z. B.http://de.statista.com/infografik/238/entwicklung-der-kraftstoffpreise-in-deutschland/http://www.tecson.de/pheizoel.html

2.5.1 Mitmachstation Energie-3-Sprung

Die Mitmachstation Energie-3-Sprung zeigt folgende Themen:

Übersicht über den Energie-3-Sprung, den Ist-Zustand und die Ziele der Bayerischen Staatsregierung.

1. Sprung – Energiebedarf senken: Mitmachaktion zum Sparpotenzial bei folgenden Maßnahmen:

Waschen bei 30 °C statt 60 °C Trocknen mit der Wäscheleine statt Wäschetrockner Laptop statt Desktop-PC Gerät ausschalten statt „Stand-by“

2. Sprung – Energieeffizienz steigern: Mitmachaktion zum Potenzial folgender Effizienzthemen

Kühlen Beleuchtung Heizungsumwälzpumpe Wärmedämmung

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3. Sprung – Erneuerbare Energien ausbauen: Mitmachaktion: Wie viele 3-Personen-Haushalte können durch einen Windpark, einen Solarpark, eine Biogasanlage oder ein Wasserkraftwerk versorgt werden? Hier können verschiedene Begriffe wie „Volllaststunden“, kWp etc. erklärt werden.

Volllaststunden sind eine rechnerische Größe, aus dem Quotienten von Jahresenergieproduktion (in kWh) und der Nennleistung (in kW). Siehe z. B.

http://de.wikipedia.org/wiki/Volllaststunde

kWp (Kilowatt peak) ist die abgegebene elektrische Leistung einer Solar-PV-Anlage, die sie unter Standardtestbedingungen (STC) von 1000 W Sonneneinstrahlung pro m² erreicht. Siehe z. B.

http://de.wikipedia.org/wiki/Watt_Peak

Bei anderen Erneuerbaren Energieformen wird die Maximalleistung in kW oder MW angegeben.

Im Mischpult des Energie-Atlas Bayern können Besucher sich die bei ihnen installierten Anlagen mit ihren Leistungsdaten ansehen. Siehe http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?1&comp=mischpult

Zum Zeigen des Mischpults können Sie auf das Computerterminal der Leihausstellung zurückgreifen.

Ergänzende Infos:

http://www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/energiedreisprung.html

2.5.2 Mitmachstation Energieeffizienz im Haushalt

Die Mitmachstation Energieeffizienz informiert Besucher über den Stromverbrauch im Haushalt, über Strom-Einsparpotenziale und Effizienzmaßnahmen. An den vier Wänden ist folgendes dargestellt:

1. Überblick über die Zusammensetzung des Strombedarfs eines durchschnittlichen 3-Personen-Haushaltes und das erreichbare Stromsparpotenzial

2. Vergleich von Kriterien, die beim Kauf von Leuchtmitteln zu beachten sind (Stromkosten, Gesamtkosten, Lebensdauer, Schaltfestigkeit etc.)

3. Vergleich verschiedener Verglasungstypen hinsichtlich Kosten, Energieverlust und Temperatur auf der Glasinnenseite.

4. Vergleich verschiedener Pumpentypen hinsichtlich Stromkosten und CO2-Emissionen.

Ergänzende Literatur:

Faltblatt „Strom sparen zu Hause“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00074.htm

Faltblatt „Energie sparen rund um den Computer“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00069.htm

Faltblatt „Warmwasser sparen mit Energiespar-Armaturen“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00064.htm

Immerwährender Kalender „Energiejahr“:

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http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00114.htm

2.5.3 Mitmachstation Wind

Die Mitmachstation Windenergie erklärt die Vor- und Nachteile beim Bau und Betrieb von Windenergieanlagen als Stellvertreter-Technologie der erneuerbaren Energien.

1. Wand – Wissenswertes zu Windenergieanlagen

Vorteile der on-shore-Windenergie sind z. B.

geringer Flächenverbrauch (besonders nach dem Bau), hoher Stromertrag pro Fläche v. a. gegenüber PV und Biomasse

leichter Rückbau

schnelle energetische Amortisation, innerhalb von 3-6 Monaten

kostengünstigste erneuerbare Energie, bei der noch großes Ausbaupotenzial vorhanden ist

liefert Strom v. a. im Winter, wenn der Bedarf groß ist, ist damit eine gute Ergänzung zu den anderen erneuerbaren Energien

lässt sich in Bayern ohne großen Netzausbau nutzen

hat nach dem Bau eine größere Akzeptanz als vorher

In der Gebietskulisse Windkraft im Energie-Atlas Bayern können Besucher sich voraussichtlich mögliche (oder nicht mögliche) Standorte ansehen.

http://www.energieatlas.bayern.de/thema_wind/gebietskulisse_wind.html

http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?theme=6200

2. Wand – Artenschutz

Viele Menschen machen sich Gedanken um die Umweltauswirkungen der erneuerbaren Energien. Im Energie-Atlas Bayern finden Sie bei den verschiedenen Energieressourcen Informationen zu den jeweiligen Umweltaspekten (Bereich Windenergie: http://www.energieatlas.bayern.de/thema_wind/umweltaspekte.html).

Zu bedenken ist, dass solche Auswirkungen ebenso wie die Kosten dafür immer im Vergleich zu den bisher genutzten konventionellen Energien gesehen werden sollten, deren Umweltauswirkungen und Umweltkosten z. T. nicht durchgängig internalisiert wurden und deren zukünftige Kosten die der erneuerbaren Energien weit übertreffen können.

http://www.foes.de/pdf/2013-09-Studie-Was-die-Energiewende-wirklich-kostet.pdf

http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Konventionelle-Energietraeger/kernenergie-in-deutschland,did=311258.html

http://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/gesellschaftliche-kosten-von-umweltbelastungen

http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/bundestagswahl/130830_BUND_Bundestagswahl_Billigerer_Strom_ohne_Energiewende.pdf

Naturschutz wird beim Ausbau der Erneuerbaren über Umweltauflagen gewahrt. Kenntnisse über Verhalten von Tieren ermöglicht es Lösungen zu finden. Wand 2 informiert über Lösungen zum Artenschutz bei der Genehmigung und beim Betrieb von Windenergieanlagen.

Zentrales Element sind zwei Gucklöcher. Eines zeigt, wie ein Mensch seine Umgebung wahrnimmt: er schaut nach vorne, nimmt aber auch an den Seiten sowie oben und unten sehr viel wahr. Greifvögel wie z. B. Rotmilane sind

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dagegen auf den Boden fokussiert, um dort Beute aufzuspüren. Sie nehmen bewegliche Hindernisse direkt vor ihnen daher anders und oft erst spät wahr. Zum Schutz gefährdeter Arten gibt es daher verschiedene Vorkehrungen, die ggf. als Auflagen im Genehmigungsbescheid aufgenommen sind. Weitere Vorkehrungen wie die Absprache mit Landwirten, die die Felder in der Umgebung bewirtschaften, sollten als zusätzliche Vorkehrungen ggf. auch freiwillig in Betracht gezogen werden.

3. Wand - Gesundheit

Windenergieanlagen sind in einigen Regionen in Bayern bislang noch nicht in der Landschaft zu sehen. Die Angst vor dem Unbekannten führt schnell zu Fragen, ob die neue Technologie Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Bei Windenergieanlagen konzentriert sich diese Befürchtung auf die Schallwirkungen der Anlagen. Es empfiehlt sich immer, bestehende Anlagen zu besuchen und sich von der Wirkung vor Ort ein Bild zu machen – Anlagen sind umso lauter, je stärker der Wind weht. Allerdings sind dann auch die Umgebungsgeräusche und die Geräusche, die der Wind z. B. durch Blätterrauschen verursacht, viel lauter.

Die Wand enthält zwei Hilfestellungen, um die Geräusche einer Windenergieanlage einzuordnen:

Geräusche mit Lautstärken um ca. 55 dB(A) (siehe TA Lärm für Lärmimmissionen bei Windenergieanlagen): Straße, Vogelgezwitscher, typische Café-Geräusche, Windgeräusche

Messung der Lautstärke vor Ort mit einem Mikrofon. Hier können Besucher selbst ablesen, welche Lautstärke die Umgebungsgeräusche an der Ausstellung haben

Ergänzende Literatur:

UmweltWissen „Windkraftanlagen - beeinträchtigt Infraschall die Gesundheit?“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00077.htm

Leitfaden „Tieffrequente Geräusche bei Biogasanlagen und Luftwärmepumpen“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_lae_00053.htm

4. Wand - Akzeptanz

Die Akzeptanz der erneuerbaren Energien hängt zu einem guten Teil vom politischen Konsens über die generelle Energieversorgung der Zukunft ab. Diskussionen über die Ausrichtung der Kommune, erste Bemühungen, wie Klimaschutzkonzepte, Kommunales Energiemanagement etc. ermöglichen, einen Weg für die eigene Gemeinde und Region zu finden. Eine frühzeitige Beteiligung von Betroffenen am Ausbau der Erneuerbaren, demokratische Mitbestimmung, Gerechtigkeit innerhalb der Region sowie Wertschöpfung in der Region sind Ansatzpunkte für Diskussionen.

Die Energiewende erfährt nach wie vor eine große Zustimmung. Die Ungewissheit über die Zukunft verunsichert aber auch. Deshalb ist es wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Energiewende gut begründet ist:

Reduzierung des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes

Abkehr von einer unsicheren Technologie mit ungeklärten Lagerungsfragen (Kernenergie)

Verringerung von Abhängigkeiten bei konventionellen Energieträgern

Alles drei hinterlässt zukünftigen Generationen unzumutbare Belastungen.

Genauso wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass die Energiewende wahrnehmbare Veränderungen unserer Umgebung mit sich bringen wird. Wer aufmerksam seine Umgebung betrachtet wird feststellen, dass wir längst in einer Kulturwelt leben, zu der auch außerhalb von Siedlungen Strommasten, Verkehrstrassen, Steinbrüche und in anderen Regionen Deutschlands auch Braunkohleabbaugebiete u. v. m. ganz selbstverständlich dazu gehören. Vor der Industrialisierung waren diese noch kein Bestandteil der Umgebung. Genau so wird es uns mit Windenergieanlagen, PV-Anlagen etc. ergehen. Die heute aufwachsende Generation wird sich eine Umgebung ohne Windenergieanlagen nicht mehr vorstellen können.

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Gerade Windenergieanlagen haben dazu noch einen großen Vorteil: sie werden nach der Betriebsdauer rückstandsfrei zurück gebaut. Diese Verpflichtung ist in jeder Genehmigung enthalten, der Betreiber muss dafür Rücklagen bilden.

Wand 4 enthält ein Abstimmungsmodul, das zeigen soll, wie die Besucher den Ausbau von Windenergie sehen.

Informationen zu Akzeptanz mit Verlinkungen zu Umfrageergebnissen:

http://www.energieatlas.bayern.de/kommunen/werkzeugkasten/akzeptanz.html

Ergänzende Literatur:

Broschüre „Windenergie in Bayern!“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00079.htm

Broschüre „Erdwärme - die Energiequelle aus der Tiefe“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00030.htm

UmweltWissen „Oberflächennahe Geothermie“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_bod_00071.htm

Leitfaden "Erdwärmesonden“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmug_klima_00006.htm

2.5.4 Computerterminal

Das Computerterminal ermöglicht es Ihnen, während der Ausstellung online im Energie-Atlas Bayern z. B. im Kartenteil oder im Mischpult zu recherchieren. Auch verlinkte Seiten können aufgerufen werden.

Sie können z. B. zeigen, welche Anlagen erneuerbarer Energien vor Ort bereits installiert sind, wo weitere Potenziale sind und können planungsrelevante Informationen anzeigen lassen.

Zentrale Zugänge sind im Kartenteil die Ortssuche, die Recherche und das Mischpult „Energiemix Bayern vor Ort“.

Im Textteil gibt es umfangreiche Informationen zum Energiesparen für verschiedene Zielgruppen sowie Hintergrundinformationen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für verschiedene Energieträger.

Praxisbeispiele und Ansprechpartner finden Sie sowohl nach Energiethemen als auch nach räumlichen Aspekten gegliedert im Text- sowie im Kartenteil.

Ergänzende Literatur:

Faltblatt “Energie-Atlas Bayern“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmug_klima_00008.htm

Broschüre „Energie-Atlas Bayern - Routenplaner für Ihre Energiewende“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00073.htm

Faltblatt „Mischpult Energiemix Bayern vor Ort“:

www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00113.htm

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3 Weiterführende Informationen und Literatur zum ThemaEine Liste der empfohlenen Printmaterialien, die kostenlos bestellt und bei der Ausstellung ausgelegt werden können, finden Sie unter

http://www.energieatlas.bayern.de/kommunen/werkzeugkasten/printmaterialien.html

Publikationsliste Übersicht

Publikationsliste für Kommunen

Publikationsliste für Bürger

Publikationsliste für Hauseigentümer

Publikationsliste für Unternehmen

Die Bestellung ist direkt über den Link in einer der o .g. Pdf-Dateien oder unter: www.bestellen.bayern.de Umwelt/Gesundheit -> Klima/Energie möglich.

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