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10. Jahrgang I 1 2011 ISSN 1611-0870 I PVSt. F 50117 10,00 zzgl. MwSt. und Versand Zeitschrift für moderne Endodontie I Special State of the Art: Wurzelkanäle adhäsiv und dauerhaft füllen I Von den Möglichkeiten und Grenzen I Die Tücken in der Wurzel I Marktübersicht Endodontiemarkt I Fachbeitrag Von Sitzung zu Sitzung – temporärer endodontischer Verschluss I IDS Zahnerhaltung bis ins hohe Alter – ein zentrales Thema der IDS 2011 I Interview „Thematik DVT ist komplex und facettenreich“ I Fortbildung Gemeinsame Tagung von DGZ und DGEndo I Statement Übersicht im Spezialistendschungel? Endodontie – State of the Art

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10. Jahrgang I 12011

ISSN 1611-0870 I PVSt. F 50117€ 10,00 zzgl. MwSt. und Versand

Zeitschrift für moderne Endodontie

I Special State of the Art: Wurzelkanäle adhäsiv und dauerhaft füllen I

Von den Möglichkeiten und Grenzen I Die Tücken in der Wurzel I Marktübersicht Endodontiemarkt I Fachbeitrag Von Sitzung zu Sitzung – temporärer endodontischer Verschluss I IDS Zahnerhaltung bis ins hohe Alter –

ein zentrales Thema der IDS 2011 I Interview „Thematik DVT ist komplex und facettenreich“ I Fortbildung Gemeinsame Tagung von DGZ und DGEndo I Statement Übersicht im Spezialistendschungel?

Endodontie – State of the Art

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EDITORIAL

In der Vergangenheit wurde die Endodontie in Deutschland durch zwei große Fachge-sellschaften präsentiert. Eine Tatsache, die zu einer Reihe kontraproduktiver Entwick-lungen, wie unnötigen Doppelmitgliedschaften, uneinheitlichen Definitionen des Ti-tels „Spezialist für Endodontologie“ und konkurrierenden Veranstaltungen (Fachkon-gresse, Curricula) führte, obwohl die Ziele der Deutschen Gesellschaft für Endodontie(DGEndo), der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und der Arbeitsgruppefür Endodontie und dentale Traumatologie (AGET) in der DGZ nahezu deckungsgleichwaren! In diesem Zusammenhang freut es uns, dass die Mitgliederversammlungen derDGEndo und der DGZ die Fusion von DGEndo und der AGET in der DGZ sowie eine ent-sprechende Satzungsänderung beschlossen haben. Vorbehaltlich der noch ausstehen-den Eintragung ins Vereinsregister und der damit verbundenen Prüfung der neuen Sat-zung durch ein Amtsgericht werden in Kürze die DGEndo und die AGET zur DeutschenGesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) in derDGZ offiziell vereint sein.Die DGET ist die alleinige Vertretung der Endodontologie und zahnärztlichen Trauma-tologie innerhalb der DGZ und über letztere somit auch die Vertreterin der Endodonto-logie innerhalb der DGZMK. Aber auch auf internationaler Ebene wird die deutscheEndo dontie nun nur noch mit einer, dafür aber stärkeren Stimme sprechen. Die DGETwird auch in der European Society of Endodontology (ESE) die alleinige Vertreterin derdeutschen Endo dontologie sein. Die Fusion wird also Synergien nutzen, um unsere Zieleleichter erreichen zu können. Hierzu zählen die Aufwertung der Endodontie auf natio-naler und internationaler Ebene, die Nutzung gemeinsamer Ressourcen und bereitsetablierter Strukturen bei Kongressen, Curricula, Spezialisierungsprogrammen, diebessere Vertretung der Endodontologie gegenüber der Standes- und Berufspolitik, diegemeinsame Förderung wissenschaftlicher Projekte und Verfassen von wissenschaft-lichen Mitteilungen oder Leitlinien sowie die intensive und enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxis. In der Hoffnung, die Endodontie in Deutschland weiterhin zu fördern und alle Kollegenmit Rat und Tat zu unterstützen, freuen wir uns auf eine gemeinsame Zukunft!

Dr. Christoph ZirkelGeneralsekretär der DGEndo (zukünftig DGET)

Die Endodontie in Deutschland ist vereint!

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INHALT

Editorial3 Die Endodontie in Deutschland

ist vereint!Dr. Christoph Zirkel

Special6 State of the Art: Wurzelkanäle

adhäsiv und dauerhaft füllenProf. Dr. Rudolf Beer, ZÄ Claudia Espig, ZA Andreas Espig

16 Von den Möglichkeiten und GrenzenDr. Dan D. Brüllmann, Priv.-Doz. Dr. Ralf Schulze

20 Die Tücken in der Wurzel ZA Christian Hohmann

Marktübersicht12 Endodontie:

der Markt im ÜberblickEva Kretzschmann

13 Anbieter und Produkte Endodontiemarkt

Fachbeitrag26 Von Sitzung zu Sitzung –

temporärer endodontischer VerschlussDr. Ralf Schlichting

30 Herausforderung endodontische Revision Dr. med. dent. Günther Stöckl

Anwenderbericht34 Entfernung frakturierter

Instrumente Dominique Martin

IDS42 Zahnerhaltung bis ins

hohe Alter – ein zentrales Thema der IDS 2011Dr. Martin Rickert

Interview44 „Thematik DVT ist komplex

und facettenreich“Eva Kretzschmann

Fortbildung46 Gemeinsame Tagung

von DGZ und DGEndo Dr. Christian Ehrensberger

Statement49 Übersicht im

Spezialistendschungel?Prof. Dr. Edgar Schäfer, Dr. Carsten Appel

38 Herstellerinformationen

50 Kongresse, Impressum

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n Der zahnmedizinische und der kommerzielle Erfolg,der mit der Anwendung der Dentinadhäsivtechnik fürdas Kronendentin verbunden ist, führte zu einem er-weiterten Anwendungsbereich dieser Bondingmateri-alien für das intraradikuläre Dentin. Da bislang keinWurzelkanalfüllmaterial vorlag, welches den Anforde-rungen eines flüssigkeits- und bakteriendichten Ver-schlusses des Wurzelkanalsystems zuverlässig und vor-hersagbar erfüllte, erhoffte man sich mit Einführungvon adhäsiv zu verarbeitenden Füllmaterialien aufPolyesterbasis neue Behandlungsperspektiven (Ship-per et al. 2004, Teixeira et al. 2004). Die Wurzelkanalob-turation mit diesen neuen adhäsiven Sealern soll dasKanalsystem per Bonding und Kompositfüllung bakte-riendicht versiegeln und die Zahnwurzel adhäsiv stabi-lisieren. Ziel dieser neuen Fülltechnik soll ein adhäsiverVerbund zwischen dem niedrigviskösen Sealer unddem Kernmaterial sein, sodass nach Polymerisations -ende ein Monoblock entsteht (Teixeira et al. 2004).Mit der vermehrten Anwendung adhäsiver Materialienin der Endodontie müssen jedoch auch die anatomi-schen Besonderheiten des intraradikulären Dentins be-achtet werden. Das schließt ein, dass mit dem Auftretenvon irregulären Dentinstrukturen, Resorptionslakunen,reparativem Dentin und gelegentlich freien adhärentenoder interstitiellen Dentikeln gerechnet werden muss(Mjör et al. 2001). Dieselbe Autorengruppe konnte nach-weisen, dass die Penetrationsfähigkeit von Adhäsivsys-temen im intraradikulären Dentin im Vergleich zum ko-ronalen Dentin vermindert ist, da irregulär strukturier-tes Sekundärdentin auftrat und Gewebeauflagerungensowie relativ große Areale ohne Dentintubuli nachweis-bar waren. Ebenso nimmt die Dichte der Dentintubulivon koronal mit ca. 40.000/mm2 auf ca. 2.500/mm2 nachapikal ab (Mjör et al. 2001). Durch die verminderte Anzahlvon Dentintubuli in den apikalen Kanalabschnitten istdie Ausbildung einer Hybridschicht für einen adhäsivenVerbund wichtiger als in den koronalen Wurzelkanal -anteilen, da eine Haftung über Kunststoffzapfen „resintags“ in den Tubuli seltener auftritt (Ferrari et al. 2000).Somit unterliegt die Anwendung von Dentinadhäsivenim Wurzelkanal ungünstigeren anatomischen Bedin-gungen als im koronalen Dentin.Außerdem muss beachtet werden, dass bei vitalen undwurzelkanalbehandelten Zähnen eine Passage vonDentinliquor durch Adhäsivsysteme möglich ist, dieeine Haftung auto- und dualhärtender Komposite ne-

gativ beeinflusst (Tay et al. 2003). Besonders Ein-Schritt-Total-Etch und Self-Etch-Adhäsive unterliegen diesemPhänomen, während bei den klassischen Drei-Schritt-Systemen diese Problematik nicht zutage trat (Chersoniet al. 2005). Dünne Dentinadhäsivschichten verhaltensich auch nach der Polymerisation analog einer perme-ablen Membran und begünstigen dadurch Flüssigkeits-bewegungen (Tay et al. 2004). Die sich bildenden Was-serbläschen „water trees“ entlang der Grenzflächenzwischen Adhäsiv und Komposit waren für eine Verrin-gerung der Haftwerte verantwortlich (Tay et al. 2003, Tayet al. 2004).Heutzutage ist der adhäsive Verschluss als ideale Bar-riere des Wurzelkanalsystems zum Mundhöhlenmilieuund Periapex eine allgemein geforderte Maßnahme.Der Nachteil von Kompositmaterialien ist nach wie vordie Polymerisationsschrumpfung. Füllungsmaterialien,die während der Polymerisation materialbedingtenSchrumpfungsvorgängen unterliegen, sind durch einenC-Faktor (C = Configuration) charakterisiert. Dieser ent-spricht dem Verhältnis von gebundener zu ungebunde-ner Oberfläche des Materials. Dabei versteht man als ge-bundene Oberfläche die adhäsiv vorbehandelten Zahn-hartsubstanzoberflächen und als freie Oberfläche dieGrenzfläche zur Luft. Während des Polymerisationsvor-ganges kann das Komposit von der freien Oberflächenachfließen, wodurch Spannungen innerhalb des Mate-rials reduziert und Abrisse im Randbereich vermiedenwerden. Ein hoher Anteil gebundener Oberflächen undsomit ein großer C-Faktor erhöht die Gefahr des Adhä-sionsverlustes durch Schrumpfungskräfte und fördertdadurch eine Randspaltbildung (Feilzer et al. 1987, Niko-laenko et al. 2004). Dieses Phänomen tritt vor allem imWurzelkanal auf. Hier besteht eine negative Korrelationzwischen dem C-Faktor und der Filmdicke des Sealers.Mit abnehmender Schichtstärke wird die Menge anfließfähigem Sealer geringer, der C-Faktor steigt da-durch stark an (Tay et al. 2005).Die Anwendung adhäsiver Techniken im intraradikulä-ren Dentin ist im Vergleich zu intrakoronalen Restaura-tionen bei vergleichbaren Filmdicken des Komposits alsungünstiger zu bewerten (Davidson et al. 1991, Alsler et al. 1997), allerdings konnten Haftwerte ermittelt wer-den, die nur geringfügig unter denen zum koronalenDentin lagen (Mannocci et al. 2001).Hauptursache endodontischer Misserfolge sind koro-nale Undichtigkeiten infolge insuffizienter endorestau-

Special

6ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

State of the Art: Wurzelkanäle adhäsiv und dauerhaft füllenDichtigkeit und dauerhafter Verschluss sind wesentliche Faktoren bei der Füllung endo -dontisch aufbereiteter Wurzelkanäle, die Einfluss auf den Langzeiterfolg der Versorgungnehmen. Aspekte, die daran maßgeblich beteiligt sind, werden in der folgenden Übersichtim Detail beschrieben.

Prof. Dr. Rudolf Beer/Essen, ZÄ Claudia Espig, ZA Andreas Espig/Gotha

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Unbenannt-1 1 11.02.2011 10:45:19 Uhr

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rativer Versorgungen (Saunders und Saunders 1994).Wurzelkanalfüllungen aus Guttapercha, die freiliegen,werden hinsichtlich ihrer Dichtigkeit als Schwachpunktgesehen (Torabinejad et al. 1990). Daher versuchte manbereits seit Mitte der 1980er-Jahre unter Anwendungvon Adhäsivsystemen den Kanal zu versiegeln, um diePenetration von Bakterien entlang der Kanalfüllung zuunterbinden. Ziel der Anwendung von Dentinadhäsivenim Wurzelkanal ist eine vollständige Infiltration des Ad-häsivs über die gesamte Kanallänge und das Erreicheneines homogenen Haftverbundes und somit einer dich-ten Wurzelkanalfüllung (Bitter und Kielbassa 2005).

Zur Rolle der Schmierschicht für die Haftung

Für die Haftung von Dentinadhäsiven spielen die Modi-fikation der Schmierschicht im Wurzelkanal und dieFreilegung des Kollagennetzwerkes eine wesentlicheRolle. Bisher wurden dazu verschiedene Säuren wie auchselbstkonditionierende Primer verwendet. Mc Combund Smith (1975) wiesen nach, dass die radikuläreSchmierschicht der koronalen ähnelt, aber nicht mit ihridentisch ist. Der effektiven Entfernung der Schmier-schicht unter Verwendung von Zitronen- oder Phos-phorsäure wird daher oberste Priorität beigemessen,um eine Penetration des Adhäsivs oder des niedrigvis-kösen Komposits in die radikulären Dentinkanälchen zuerreichen. In einer von Ferrari und Mannocci (2000) ver-öffentlichten Studie brachte die Anwendung von32%iger Phosphorsäure nach NaOCl unterstützter Auf-bereitung zur Konditionierung des Wurzelkanaldentinseine überproportionale Steigerung der durch das Ad-häsiv benetzten Fläche. Außerdem wiesen die Autorennach, dass die sich ausbildende Hybridschicht im zervi-kalen Wurzelkanaldrittel signifikant dicker war als immittleren und apikalen Bereich. In verschiedenen Stu-dien über die Dichtigkeit von Kanalfüllungen im Ver-gleich mit herkömmlichen Sealern und Dentinadhäsi-ven als Sealer wurde belegt, dass bei Verwendung vonDentinadhäsiven signifikant höhere Dichtigkeiten ge-messen werden als bei der herkömmlichen Methode(Zidan und El Deeb 1985, Leonard et al. 1996, Mannocciund Ferrari 1998). Problematisch sind bei der Anwen-dung von Dentinadhäsiven die mangelnde Überprüf-barkeit der Applikation der Adhäsive sowie die fehlendeKontrolle der Trockenheit im Kanal. Außerdem ist oft-mals nur eine unvollständige Entfernung der Schmier-schicht im apikalen Wurzeldrittel möglich, wodurch diePenetration des Adhäsivs in diesem Anteil erschwert ist(Rawkinson 1989). Des Weiteren werden die deutlicheingeschränkten Möglichkeiten bei einer notwendigenRevision der adhäsiv unterstützten Obturation be-schrieben (Leonard et al. 1996, Mannocci und Ferrari1998). Biokompatibilität und die Reaktion der periradi-kulären Gewebe auf Dentinadhäsive wurden ebenfallsin mehreren Studien untersucht. Diese Untersuchun-gen bestätigten jedoch die gute Verträglichkeit derDentinadhäsive im periapikalen Gewebe (Molloy et al.1992, Reed et al. 2001).

Obturation mit Kompositen

Die in den letzten Jahren entwickelten Wurzelkanalfüll-materialien auf Kompositbasis zeugen vom Versuch,auch den Obturationsmaterialien eine grundlegendeNeu- und Weiterentwicklung beikommen zu lassen. Umdie Haftfestigkeiten und Versiegelungseigenschaftender herkömmlichen Obturationsmaterialien zu verbes-sern, wurde im Jahr 2003 das thermoplastische MaterialResilon auf Polyesterbasis in den Dentalmarkt einge-führt. Derzeit sind die Produkte Epiphany® (Jeneric/Pen-tron, Kusterdingen) und Real Seal™ (Sybron Endo, Orange,USA) erhältlich. Resilonstifte werden in denselben Größen und Konizitä-ten angeboten wie Guttaperchastifte und sollen einähnliches Verarbeitungs- und Revisionsverhalten wieGuttapercha aufweisen.In Studien von Teixeira et al. (2004) und Hammad et al.(2007) konnte nachgewiesen werden, dass Resilon dieFrakturfestigkeit wurzelkanalbehandelter Zähne signifi-kant erhöht. In-vitro-Untersuchungen von Shipper et al.(2004) zur Dichtigkeit von Resilon im Vergleich zu Gutta-percha zeigten eine signifikant bessere Abdichtung des Wurzelkanals als Guttapercha in Kombination mit AH-26®. In zwei veröffentlichten In-vitro-Studien zur en-zymatischen Hydrolyse von Resilon wurde von Tay et al.(2005) nachgewiesen, dass adhäsive Füllmaterialiendurch bakterielle Enzyme abgebaut werden. Demzufolgekann das Langzeitverhalten kompositbasierter Obtura-tionsmaterialien unter klinischen Bedingungen nochnicht abschließend eingeschätzt werden. Ebenso kontro-vers wird das materialimmanente Schrumpfungsverhal-ten während der Polymerisation im Wurzelkanal disku-tiert (Tay, Loushine et al. 2005). In einer von Hiraishi et al.(2005) durchgeführten Studie zur Bestimmung der Haft-kraft von Resilon an einem methacrylatbasierten Sealerwird infrage gestellt, dass die im Resilon enthalteneMenge an Dimethacrylat ausreicht, um eine verlässlicheadhäsive Bindung am Wurzelkanaldentin zu erzielen. Die-ses Ergebnis wurde auch in einer weiteren Studie von Gesiet al. (2005) bestätigt. Die Autoren führen als mögliche Ur-sachen für die überraschend nied rigen Haftwerte nebender geringen Konzentration von Dimethacrylaten in derMatrix des Resilons auch das Fehlen von freien Radikalenim Inneren des gut polymerisierten Resilons für eine ef-fektive Verbindung mit dem Epiphany®-Sealer an.Mit EndoREZ® (Fa. Ultradent Products, Inc., South Jordan,UT, USA) wurde ein fließfähiger Kompositsealer auf Ur-ethan-Dimethacrylat-Basis (UDMA) mit hydrophilen Ei-genschaften für die moderne Endodontie auf den Den-talmarkt gebracht. Die Hydrophilie wird nach Angabendes Herstellers durch den Zusatz von Phosphatestern er-reicht. Dieser neue, dualhärtende, methacrylatbasierteSealer besteht aus zwei Komponenten und benötigtkeine separate Säurevorbehandlung des Wurzeldentins.Hydrophile Kunststoffmonomere steigern die Sealerpe-netration in die Dentintubuli nach konsequenter Entfer-nung der Schmierschicht (Tay et al. 2005, Bergmans et al.2005). Die gute Fließfähigkeit des Materials prädesti-niert diesen Sealer zur Anwendung in der feuchten Um-

Special

8ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

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gebung des Wurzelkanalsystems. Weitere Bestandteiledes Sealers sind Zinkoxid, Bariumsulfat und Farbstoff-pigmente. Er wird für die Einstifttechnik mit Resin be-schichteten Guttaperchastiften empfohlen. Die mit Resin ummantelten Guttaperchastifte sind unter demHandelsnamen EndoREZ® Points in verschiedenen Grö-ßen erhältlich. Sowohl die technisch anspruchsvolle undzeitlich aufwendige laterale Kondensationstechnik wieauch die reine Pastentechnik sind durch die spezielle Ap-plikationsmethode anwendbar. Die Adhäsivbeschich-tung der Guttapercha ermöglicht eine gesicherte che-mische Verbindung mit dem kunststoffbasierten Sealer.Die Endhärte der UDMA-basierten Komposite ist wei-cher als die der BisGMA-basierten Komposite. Dies istvorteilhaft bei notwendigen Stiftbohrungen und Revi-sionen, was aber bei Verwendung eines EndoREZ®-Mas-terpoints noch leichter zu erreichen ist. Dieser Master-point bildet einen „Leitkanal“. Da der mit Resin be-schichtete Guttaperchastift weicher ist als das umge-bende Komposit, wird ein Ausschachten von innen nachaußen sichergestellt. Herbert et al. stellten in einer Studie aus dem Jahr 2008 fest, dass die Endhärte von EndoREZ® unter der von Dentin liegt.In verschiedenen Untersuchungen wurde nachgewie-sen, dass der Sealer biokompatibel ist (Zmener 2004,Zmener et al. 2005), eine andere Studie berichtet jedochüber eine gewisse Zytotoxizität (Bouillaguet et al. 2004).Sie ist auf den UDMA-Anteil zurückzuführen (Eldeniz et al. 2007). Bei der Verwendung von EndoREZ® wird imperiapikalen Bereich überfülltes Material resorbiert. Ausdieser Besonderheit lässt sich eine Biokompatibilitätvermuten (Zmener und Pameijer 2004). Eine antimikro-bielle Eigenschaft des Sealers konnte nicht nachgewie-sen werden (Sipert et al. 2005).Die besten Verbindungswerte von EndoREZ® mit den Ka-nalwänden zeigen sich bei einer leichten Restfeuchte imWurzelkanal (Becce und Pamejer 2001). Hier entstehenmassiv Kunststofftags. Bei einem vollständig getrockne-ten Kanal bilden sich keine Tags, bei nassen Kanälenebenso nicht bzw. schlecht. Die Aushärtung kann durchdie Verwendung eines Accelerators variabel gestaltetwerden. Werden dünne, mit Accelerator benetzte, Acces-sory-Points in die Kernfüllung nachgeschoben, kann be-reits nach ca. fünf Minuten mit einer Stiftlochbohrungbegonnen werden. Nach Herstellerangaben werden dieguten physikalischen Eigenschaften durch die Anwen-dung des Accelerators nicht beeinflusst.Bei der Aushärtung schrumpfen alle Komposite. Endo -REZ® hat im Vergleich zu anderen Sealern den höchstenSchrumpf (Hammad et al. 2008). Diese Materialeigen-schaft hat einen negativen Einfluss auf den Langzeiter-folg einer Wurzelkanalfüllung, da es die Dichtigkeit ne-gativ beeinflusst. Durch den starken Schrumpf kommtes zum Bruch des initialen Verbundes zwischen Stift undden infiltrierten Wurzelkanälen (Bergmans et al. 2005).Auch kann hierdurch das Sealing des Wurzelkanals ge-fährdet werden (Hammad et al. 2008). Andererseitskonnte aber aufgrund des adhäsiven Verbundes derWurzelkanalinnenwand mit dem Sealer registriert wer-den, dass sich die Gefahr einer vertikalen Zahnfraktur

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Special

10ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

verringert (Hammad et al. 2007). Auch Zmener und Pa-mejer bestätigen in einer Fünf-Jahres-Studie über Endo -REZ® eindrucksvoll positive physikalische Eigenschaftenund eine dauerhafte Zahnstabilisierung (Zmener undPamejer 2007).Im Hinblick auf die Röntgenopazität zeigt der Sealer nichtdas höchste Absorptionsvermögen für Röntgenstrahlen(Tanomarn-Filho et al. 2007), jedoch liegen die Werte überdem empfohlenen Minimum der ISO 6876/2001. Vieleder bisher veröffentlichten Studien konnten keine be-sonderen Vorteile bei der Verwendung gegenüber ande-ren Sealern zeigen. Das ist bei einer Vielzahl von Materia-lien so, aber die Forschung ist dabei zu versuchen, seineLeistung zu verbessern (Schwartz 2006).

MMPs im Dentin – interaktiv mit Adhäsiven

Die Dentinmatrix enthält Matrix-Metalloproteinasen(MMPs). Bei diesen Proteinasen handelt es sich um Endo -peptidasen, welche ihre proteolytische Aktivität extra-zellulär mithilfe eines im aktiven Zentrum befindlichenZinkions entwickeln (Woessner und Nagase 2000). Siegehören zur Proteinfamilie der Metzinkine (Jiang undBond 1992). Zu den Matrix-Metalloproteinasen gehören28 Enzyme, von denen 22 im humanen Gewebe zu findensind. Sie sind als proteolytisch wirkende Proteine amAufbau bzw. der Degradation von Proteinen der extra-zellulären Matrix, zu denen u. a. auch Kollagene und Gly-koproteine gehören, beteiligt. Fast alle MMPs werden alslatente Proenzyme in den extrazellulären Raum sezer-niert und anschließend aktiviert. Sie spielen bei vielenphysiologischen, aber auch pathologischen Prozesseneine entscheidende Rolle. In einer kürzlich veröffentlich-ten Studie von Tay et al. (2006) konnte in vitro nachge-wiesen werden, dass milde selbstätzende Adhäsive diekollagenolytische Aktivität im intraradikulären Dentinerhöhen. Somit konnten die bislang veröffentlichtenUntersuchungen von Mazzoni et al. (2006) und Nishit-ani et al. (2006), die nachwiesen, dass einfache Etch-&-Rinse-Bondingsysteme und milde selbstätzende Adhä-sivsysteme in der Lage sind, latente MMPs, die im Kro-nendentin vorkommen, anzuregen, auch für das intrara-dikuläre Dentin bestätigt werden. Die Arbeitsgruppeum Tay et al. (2006) konnte belegen, dass intraradikulä-res Dentin endogene Angriffsmechanismen besitzt, diesich negativ auf die Beständigkeit von Dentinhaftver-mittlern auswirken.Saure Dentinadhäsive demineralisieren das Dentin, indem aus der Dentinoberfläche Hydroxylapatit heraus-gelöst wird. Es konnte bewiesen werden, dass dünneDentinadhäsivschichten analog einer semipermeablenMembran wirken (Shipper et al. 2004). Das Kollagen-netzwerk des Dentins liegt frei, sobald das Hydroxylapa-tit in Lösung geht. Das Wasser wird durch Monomere desDentinadhäsivs verdrängt und das Kollagennetzwerkinfiltriert. Es bildet sich eine Hybridschicht. LatenteMMPs werden aktiviert, wenn milde selbstätzende Ad-häsive zur Demineralisierung des intraradikulären Den-tins benutzt werden (Tay et al. 2006). Wahrscheinlich

tragen selbstätzende Adhäsive zum Aktivierungspro-zess durch die Spaltung der MMP-Kollagenbindungwährend der Demineralisierungsphase bei. Durch dieSpaltung niedermolekularer Peptidgewichte werdenPro-MMPs in aktive lösliche MMPs umgewandelt. Den-noch können aktivierte MMPs bei einem sauren pH-Wert die organische Dentinmatrix nicht zerstören, wieArbeitsgruppen um Chaussain-Miller et al. (2006) undMalemud (2006) nachwiesen.Da milde selbstätzende Adhäsive latente MMPs anregenohne zu denaturieren, ist zu vermuten, dass diese En-zyme in die gebildete Hybridschicht eingeschlossen wer-den (Tay et al. 2006). Wenn eine vollständige Infiltrationder demineralisierten Kollagenmatrix mit Adhäsiv-kunststoffen erreicht werden könnte, müssten diese En-zyme mittels der Monomere des Adhäsivs und des Kunst-stoffsealers ständig von den gefüllten Wurzelka nälen sequestriert werden. Hybridschichten, die durch Dentin -adhäsive entstanden sind, wirken wie semipermeableMembranen und weisen Nanoleakagen auf (Tay et al.2002). Durch diese Wasserdurchlässigkeit bieten sie akti-vierten Matrix-Metalloproteinasen die Möglichkeit, ihrehydrolytische Funktion gegenüber Kollagen fibrillen aus-zuüben. Es ist bekannt, dass MMPs zu den Hydrolasen ge-hören, die Wasser benötigen, um Peptidverbindungen inden Kollagenmolekülen zu hydrolysieren. Bei einer Frak-tur der koronalen Versiegelung oder bei Anwendung ver-einfachter selbstätzender Einschritt adhäsive, die höchstanfällig für eine Wasseraufnahme sind, könnte Wasserdiese Hybridschicht durchdringen und zu einer verstärk-ten Kollagenolyse führen. Dies könnte sich negativ aufdie Beständigkeit adhäsiv gebondeter Wurzelkanalfül-lungen auswirken (van Meerbeck et al. 1992, Pashley et al.2004, de Munck et al. 2004, Tay et al 2006).

Fazit

Strukturelle Veränderungen der Dentinoberfläche nachdem Spülen mit verschiedenen Irriganzien führen zu ei-ner Beeinflussung der Haftkraft adhäsiver Füllungsma-terialien (Erickson 1992). Für adhäsiv verarbeitete Fül-lungsmaterialien wird der Verlust der Haftkraft haupt-sächlich dem Abbau der Hybridschicht an der Dentin-Adhäsiv-Grenzfläche zugeschrieben (Mohammadi undAbbott 2009). In mehreren Studien konnte nachgewie-sen werden, dass die Verwendung eines synthetischenProteaseinhibitors, wie CHX-Lösung, die Integrität derHybridschicht verbessert unddie Haftkraft von Adhäsivenstabilisiert (Hebling et al.2005, Carrilho et al. 2007). n

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Marktübersicht Endodontiemarkt

n „Das Übel an der Wurzel packen“ – eine Redensart, die in der Endodontie wortwörtlich genommen werdenkann. Behandlungen des Pulpa-Dentin-Komplexes sindheute ausgereifter denn je. Lagen die Erfolgsraten vonWurzelkanalbehandlungen früher bei zum Teil unter40 %, kann heute durch fortschrittliche Verfahren undinnovative Produkte in 80 bis 90% der Fälle ein überzeu-gendes Ergebnis für Patient und Zahnarzt erreicht wer-den.1,2 Ebenso gut sehen die Chancen bei Revisionenaus: In verschiedenen Studien wurden Erfolgsraten von70 bis deutlich über 80 % festgestellt.3–5

Die Prognose für einen endodontisch versorgten Zahnwird bekanntlich u.a. durch die Qualität der Wurzelkanal -aufbereitung, -reinigung, -desinfektion und -füllung be-stimmt. Anatomische Gegebenheiten, die richtige Indi -kationsstellung und das ideale Equipment spielen eine

ebenso bedeutsame Rolle. Die Entwicklung modernerUltraschallgeräte, buchstäblich „ausgefeilter“ Wurzel -kanalinstrumente und neuer Füllungsmaterialien treibtdie Möglichkeiten des Fachbereichs weiter voran. Pünkt-lich zur nahenden 34. Internationalen Dental-Schau wollenwir unseren Lesern wieder eineak tualisierte Marktübersichtzu Anbietern und Produktenaus der Endodontie bieten. n

Anmerkung der RedaktionDie folgende Übersicht beruht auf den Angaben der Her-steller bzw. Vertreiber. Wir bitten unsere Leser um Ver-ständnis dafür, dass die Redaktion für deren Richtigkeitund Vollständigkeit weder Gewähr noch Haftung über-nehmen kann.

Endodontie: der Markt im Überblick

Aktualisierte Übersicht zu Anbietern und Produkten

Im Zuge der Behandlung stellt sich für den praktizierenden Zahnarzt immer wieder dieFrage: „Ist der Zahn zu retten oder nicht?“ Moderne endodontische Maßnahmen ermög-lichen heute in vielen Fällen mehr als noch vor einigen Jahren.

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Marktübersicht Endodontiemarkt

13ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

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Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Stand: Februar 2011

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14ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Stand: Februar 2011

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n Die DVT-Technik wurde in den 80er-Jahren des ver-gangenen Jahrhunderts entwickelt1,2 und wird seit den1990er-Jahren in der Zahnmedizin eingesetzt.3 Die DVT-Geräte bestehen aus einer über einen C-Arm zueinanderfixierten Strahlenquelle und einem Flächensensor zurBildaufnahme. Die genannten Komponenten führenpro Aufnahme am C-Arm eine Rotationsbewegung zwischen 180 und 360 Grad um den Patientenkopfdurch. Dabei wird in jeder Angulation ein einzelnes Pro-jektionsröntgenbild aufgenommen (mehrere hundertEinzelbilder), aus denen dann mithilfe des Personal -computers dreidimensionale Datensätze rekonstruiertwerden. Im Gegensatz zum klassischen CT kommt beimDVT ein kegel- bzw. konusförmiges Strahlenbündel zurBildaufnahme zum Einsatz (daher auch der englischeBegriff „Cone Beam Computed Tomography“). Es wer-den also nicht einzelne eindimensionale Projektions-profile wie beim klassischen CT mithilfe eines Zeilen-sensors aufgenommen, was mehrfache Umläufe erfor-dern würde. Stattdessen wird bei der dentalen Volu-mentomografie das ganze Volumen durch Einsatz desStrahlenkegels und eines Flächensensors registriert. DieScanzeiten der DVT-Scanner liegen üblicherweise zwi-schen 10 und 40 Sekunden. Die Strahlenquelle kannwährend des Umlaufs gepulst werden, wodurch die Ex-positionszeit weiter verringert werden kann.4Ein Vorteil für den Einsatz der DVT-Technik wird in derverringerten Strahlenexposition im Vergleich zum CTgesehen, bei gleichzeitiger Darstellung der anatomi-schen Gegebenheiten (akzessorische Kanäle, periapi-kale Läsionen) in drei Dimensionen. Dabei wurde an-fänglich beschrieben, dass sich die Strahlenexpositiondes kleinstvolumigen Accuitomo 3D (J. Morita Co., Kyoto,Japan) in der Größenordnung einer einzelnen Intraoral -aufnahme bewegen4, weshalb die Technik vor allemauch von Endodontologen enthusiastisch begrüßtwurde. Die dabei angegebenen Werte sollten aber mitgroßer Vorsicht interpretiert werden, da diese zum Teilaus Angaben der maßgeblich beteiligten Ingenieure auseinem Konferenzband zitiert wurden5 und seitdem niewieder in dieser geringen Größe publiziert worden sind.Außerdem wurden die bisher üblichen Detektoren – be-stehend aus CCD-Sensor und Bildverstärker – durch De-tektoren aus amorphem Selen verdrängt. Da diese De-tektoren im Vergleich zu den anfänglich verwendetenBildverstärkern eine deutlich höhere Expositionsener-gie benötigen9, kann davon ausgegangen werden, dass

die Strahlenexposition bei Geräten neuerer Bauart oh-nehin erhöht ist. Bei den aktuellen Geräten modernerBauart liegen die publizierten Werte für die effektive Do-sis ca. um den Faktor 10 höher als bei digitalen Intraoral -aufnahmen.6,7,8 Laut AWMF-Leitlinie muss bei einer DVT-Aufnahme mit einer Strahlenexposition von weithöheren effektiven Dosen für den Patienten ausgegan-gen werden, als es bisher von verschiedenen Autorenüber den Einsatz der DVT-Technik in der Endodontie be-schrieben wurde.4,10 Allerdings kann im Allgemeinenderzeit davon ausgegangen werden, dass die Strahlen-belastung eines kleinvolumigen DVTs in derselben Grö-ßenordnung liegt wie die einer Panoramaschichtauf-nahme.11,12,13

Fälle und Indikationen

Laut AWMF-Leitlinie zeichnen sich derzeit die folgendenEinsatzgebiete der DVT-Technik im Bereich der Endo -dontie ab14:– Apikale Veränderungen bei Vorliegen klinischer Auf -

fälligkeiten, wenn diese auf zweidimensionalen Auf-nahmen nicht detektierbar sind

Special

16ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Von den Möglichkeiten und Grenzen

DVT in der Endodontie

DVT-Technik verspricht vielseitige Möglichkeiten in der Endodontie. Vor allem die Hoffnung,akzessorische Kanäle sicher zu entdecken, könnte mit zunehmender Auflösung und klein-volumigen Aufnahmen erfüllt werden. Dennoch ist eine erhöhte Strahlenexposition, die überdas Maß einer diagnostischen Intraoralaufnahme hinausgeht, als kritisch anzusehen.

Dr. Dan D. Brüllmann, Priv.-Doz. Dr. Ralf Schulze/Mainz

Abb. 1: Große radikuläre Zyste mit Beteiligung der resezierten und un-gefüllten Zähne 23, 24 und der mesialen Wurzel 26.

Weitere Beiträge zum Thema

unter www.zwp-online.info/

fachgebiete/endodontologie

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– Wurzelfrakturen, da diese im DVT sicherer identifiziertwerden können als auf zweidimensionalen Aufnah-men14,15

– Wurzelresorptionen14,16

Apikale VeränderungenStudien an Schweinekiefern zeigen eine höhere Sensiti-vität für die Diagnostik periapikaler Läsionen bei Ver-wendung der DVT-Technik4,17 im Vergleich zu Intraoral -aufnahmen. Dabei lassen sich initiale apikale Verände-rungen in DVT-Aufnahmen mit höherer Sensitivität alsauf konventionellen Intraoralaufnahmen diagnostizie-ren. Hier muss jedoch bei Interpretation von In-vitro-Studien beachtet werden, dass In-vivo-Artefakte, her-vorgerufen durch Patientenbewegungen, die Sensiti-vität vermutlich reduzieren werden. Ergebnisse einer In-vivo-Studie deuten jedoch daraufhin, dass durch die DVT-Diagnostik apikale Veränderun-gen in ca. 24 % der Fälle häufiger diagnostiziert werdenkönnen.18 Bei Einsatz von DVT kann sich bei manch api-kaler Läsion auch die Beteiligung mehrerer Zähne her-ausstellen (Abb. 1).

WurzelfrakturenVertikale Wurzelfrakturen können auf konventionellenIntraoralaufnahmen nur äußerst selten diagnostiziertwerden19,20; auch mithilfe der CT-Technik können dieseLäsionen aufgrund der geringen Auflösung nur unzu-reichend dargestellt werden.21 Die DVT-Technik mit ih-rer höheren Auflösung von theoretisch bis zu 0,125 mmund mit der Möglichkeit zur dreidimensionalen Dar-stellung erlaubt eine non-invasive Diagnostik vonWurzelfrakturen. Allerdings wird auch hier die Sensiti-vität durch Patientenbewegungen während der Auf-nahme negativ beeinflusst. Aus den Ergebnissen eige-

ner, bisher nicht veröffentlichter Studien kann mandarauf schließen, dass Patientenbewegungen sehrhäufig vorkommen. Die Sensitivität von DVT für die De-tektion vertikaler Wurzelfrakturen wird in der aktuel-len Literatur mit 79,4 % gegenüber 37,1 % in Intraoral -aufnahmen angegeben.22

WurzelresorptionenWurzelresorptionen können je nach Lokalisation alsinterne oder externe Wurzelresorptionen auftreten.Intern sind sie aufgrund ihres aggressiven Fortschrei-tens eine absolute Indikation für eine Pulpektomie undanschließende Wurzelkanalfüllung.23 Dabei ist dierechtzeitige Diagnose entscheidend für die Prognose,da diese Läsionen ansonsten zu einer nicht zu decken-den Perforation auf der Höhe der Schmelz-Zement-Grenze führen können (Abb. 2). Da interne Resorptionen äußerst selten auftreten, lie-gen bisher keine In-vivo-Studien vor, die eine frühermögliche Diagnostik interner Resorptionen mithilfevon DVT nahe legen, obwohl In-vitro-Studien dies ver-muten lassen.24

Weitere IndikationenAls weitere mögliche Indikationen für den Einsatz vonDVT im Bereich der Endodontie wäre der Dens in Denteoder Dens invaginatus zu nennen (Abb. 3). Bei dieser äu-ßerst seltenen Entität kommt es häufig zu einer Infek-tion der Pulpa über inzisale/okklusale Fissuren, die zurDevitalisierung des betroffenen Zahnes führt.25 Auf-grund der schwierigen internen Anatomie dieser Zähnekann eine DVT-Aufnahme die optimale Entfernungüberflüssiger Zahnanteile und eine optimale Wurzel-füllung erleichtern.

17ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Special

Abb. 2: Interne Resorption an Zahn 11. Für den Zahn ergibt sich eine in-fauste Prognose aufgrund der subgingivalen Perforation mit Kommu-nikation zum gingivalen Sulkus. Der Zahnfilm wurde überlagert imBild unten rechts.

Abb. 3: Dens invaginatus in Regio 22. Die schwierige Anatomie hättebeinahe zu einer via falsa geführt beim Trepanationsversuch alio loco.Der Zahnfilm wurde überlagert im Bild unten rechts.

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Limitationen

Da der Patient beim Anfertigen eines DVTs ionisieren-der Strahlung ausgesetzt wird, muss nach vorliegen-der Gesetzeslage vor Anfertigung einer solchen Auf-nahme darüber entschieden werden, ob der diagnos-tische Nutzen der Aufnahme die möglichen und un-gewissen Folgen einer Strahlenexposition überwiegt(Rechtfertigende Indikation).26 Der Erfolg der endo -dontischen Behandlung hängt davon ab, ob alle Ka-näle erfolgreich und vollständig gereinigt und gefülltwerden können. Insbesondere beim mesiobukkalenKanal der Oberkiefermolaren kommt es bei konven-tionellen Intraoralaufnahmen häufig zur Überlage-rung der beiden mesiobukkalen Kanäle. Dennochkann derzeit der Einsatz der digitalen Volumentomo-grafie zur Detektion akzessorischer Kanäle nur beiVorliegen apikaler Veränderungen unklarer Geneseempfohlen werden. Dies gilt insbesondere für den zu-sätzlichen zweiten Wurzelkanal in Oberkiefermola-ren. Dafür gibt es folgende Argumentation: Die ak-tuelle Literatur beschreibt die Prävalenz eines viertenWurzelkanals bei Oberkiefermolaren mit 93 % bis96 %.27,28 Da dieser Kanal im Allgemeinen bei entspre-chendem Wissen oder unter Einsatz von einem Mikro-skop sicher aufgefunden werden kann, ist eine zu-sätzliche Strahlenexposition, die über das normaleMaß einer diagnostischen Intraoralaufnahme hin-ausgeht, als kritisch anzusehen. Der Einsatz der DVT-Technik zur Beurteilung der Dich-tigkeit von Wurzelfüllungen muss aufgrund der ak-tuellen Literatur als obsolet angesehen werden. Huy-brechts et al. konnten in einer In-vitro-Studie nachwei-sen, dass sich Leerräume kleiner als 300 μm innerhalbvon Wurzelfüllungen mit digitalen Intraoralaufnah-men besser darstellen lassen als mittels DVT.29 Eineweitere Limitation digitalen Volumentomografie beiBeurteilung der Dichtigkeit von Wurzelfüllungen liegtin der Natur der eingesetzten polychromatischenRöntgenstrahlung. Im Bereich metallischer Restoratio-nen oder radioopaken Füllungsmaterials kommt es zursogenannten Strahlungsaufhärtung („beam harde-ning“) durch Absorption niederenergetischer Strah-lung.30,31 Dies führt zu zwei Effekten, welche die genaueBeurteilung radioopaker Strukturen erschwert: 1. die vergrößerte Abbildung metallischer Strukturen 2. die Bildung von Streifen und dunklen Bändern im er-

zeugten Volumen („streaking artifacts“).

Beides tritt jeweils in Strahlengangsrichtung auf. DieseArtefakte kommen vor allem im Bereich radioopaker Fül-lungen und insbesondere apikaler retrograder Füllungenvor.26 Sie können aber auch durch das in den Wurzelfüll-materialien enthaltene Bariumsulfat hervorgerufenwerden (Abb. 4). Daher kann die Anwesenheit von Wur-zelfüllungen zu einer Verringerung der Spezifität bei derDiagnose vertikaler Wurzelfrakturen führen.32 Unabhän-gig von der Möglichkeit zur dreidimensionalen Bildge-bung ist die räumliche Auflösung der DVT-Geräte der vonkonventionellen Intraoralaufnahmen deutlich unterle-gen.26 So hat eine Intraoralaufnahme eine ungefähreOrtsauflösung von 16 bis 26 Lp/mm (Linienpaare permm), während ein DVT gerade noch auf maximal2 Lp/mm kommt. Letzteres muss aufgrund der in vivoauftretenden Bewegungsartefakte aber noch in Zweifelgezogen werden. Erwünschte niedrige Expositionspara-meter können zu körnigen Bildern durch Verringerungdes Signal-Rauschabstandes führen. Das heißt, dass zu-fällige Entladungen der einzelnen Detektorelementemehr zum Vorschein kommen und zu einem höherenGrundrauschen (falsche Dichtewerte im Volumen) inden erzeugten Volumendatensätzen führen. Folglich ver-ringert dieses Phänomen den diagnostischen Wert derAufnahmen im Bereich der Endodontie. Streustrahlungträgt zu weiterem Anstieg des Bildrauschens bei. Eine un-gleiche Verteilung des Strahlenkegels (der sog. „heel ef-fect“) führt zu einer ungleichmäßigen Durchstrahlungdes Objektes in jeder Exposition. Auch Ungleichmäßig-keiten der Empfindlichkeit einzelner Detektorelementesetzen die Erkennbarkeit kleiner Strukturen weiter herab.

Zusammenfassung

Digitale Volumentomografie hat nach heutigem Standder Technik ihre Bedeutung in der Endodontie vor allembei der Erkennung anderweitig schwer diagnostizierba-rer apikaler Läsionen, Wurzelfrakturen oder Wurzelre-sorptionen. Bedingt durch die im Vergleich zu zweidi-mensionalen Intraoralaufnahmen sehr geringe Ortsauf -lösung und die vielen Artefakte ist die Diagnostik derWurzelkanalanatomie nur sehr eingeschränkt möglich.Zukünftig müssen methodisch gut durchgeführte expe-rimentelle und In-vivo-Studien die vermuteten Vorteileder neuen Technik noch bestätigen, da die im Vergleichzur zweidimensionalen Aufnahme deutlich erhöhte ef-fektive Dosis der DVT andern-falls keinen breiten Einsatz in diesem Diagnostikbereichrechtfertigen würde. n

Special

18ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Abb. 4: Streaking Artefakte(rote Pfeile) und korrespon-dierende dunkle Bänder (grü-ner Pfeil) im Bereich der Wur-zelfüllung 25.

KONTAKT

Dr. Dan D. BrüllmannPoliklinik für Zahnärztliche Chirurgie der Universitätsmedizin MainzAugustusplatz 255131 Mainz

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n Ein möglichst vollständig gereinigtes Kanalsystemstellt bei einer endodontischen Behandlung bekannt-lich das wichtigste Kriterium für einen Therapieerfolgdar. Dabei ist es entscheidend, das Kanalsystem in seinerGänze mechanisch zu erschließen, um durch geeigneteDesinfektions- und Reinigungsmaßnahmen verbliebe-nes Pulpagewebe und Mikroorganismen bzw. Biofilmezu entfernen oder mindestens zu inaktivieren.Wenn komplexe Kanalstrukturen vorhanden sind, dienicht der vermeintlichen „regulären“ Konfiguration ent-sprechen, kann es leicht geschehen, dass ganze Kanäleübersehen werden. Prämolaren gelten aufgrund ihrermeist recht simplen Kanalkonfiguration gemeinhin als„einfache Zähne“, jedoch zeigen sich auch hier Variatio-nen in Anzahl und Lage der Kanäle, die es ohne weiter-gehende Hilfsmittel schwierig bis nahezu unmöglichmachen, das Kanalsystem komplett zu erschließen.Dazu zählt unter anderem das Auftreten von drei Wur-zelkanälen in Prämolaren.

Häufigkeit dritter Wurzelkanäle

Die Häufigkeit eines dritten Wurzelkanals in mandibu-lären Prämolaren wird in der Literatur beschrieben mit4,3 % (Yoshioka 2004). Für maxilläre Prämolaren liegtdiese zwischen 0,5–6 %( Bellizzi 1985; Carns 1973; Hess1925; Pineda 1972). In den Studien zeigt sich dabei, dassder erste obere Prämolar in bis zu 5–6 % der Fälle drei Ka-näle aufweist, beim zweiten Prämolar tritt dies mit einerWahrscheinlichkeit von 1 % auf. Dabei zeigen sich in 80 %der Fälle drei separate Wurzeln, je in 10 % zwei und eineWurzel (Vertucci 1979). Im Oberkiefer werden diese auch als „kleine Molaren“beschrieben aufgrund der Ähnlichkeit in Konfigurationund Morphologie der Wurzelkanäle zum ersten Molar.

Präendodontische Diagnostik

Im klinischen Alltag steht zur Vermeidung von Kompli-kationen während der Behandlung und zur Sicherungdes Therapieerfolgs am Anfang eine eingehende Dia-gnostik. Dabei deutet in Bezug auf die Erkennung zusätz-licher Kanalstrukturen ein „Verschwinden“ des Hauptka-nals auf zusätzliche Kanäle hin (Yoshioka 2004). In jedemFalle ist eine sorgsame Inspektion des Röntgenbildes

vonnöten, um vor Beginn der Behandlung auf besondereKonfigurationen vorbereitet zu sein oder gar gezieltnach ihnen zu suchen. Ein weiteres Hilfsmittel dabei istdie mesio-distale Breite der vestibulären Wurzel. Wenndiese größer ist als die Krone, deutet dies ebenfalls auf einen dritten Wurzelkanal hin (Sieraski 1989).Bei der klinischen Untersuchung sollte man neben denüblichen Befunden vor allem den Fokus auf die Sondie-rung des Sulkus legen. Wenn im bukkalen Sulkus eine lon-gitudinale Einziehung vorhanden ist, deutet dies nachMattuella et al. in 42,9 % der Fälle auf eine totale Bifurka-tion, in 34,3 % der Fälle auf eine apikale Bifurkation hin.

Lage und Erkennung

Bei nur einem Wurzelkanal ist das Auffinden meistensproblemlos möglich, da der Kanal zentral im Zahn liegt(Vertucci 1984), doch schon bei zwei Kanälen zeigt sichnach England et al. (1991), dass der sekundäre Kanal in ei-nem recht steilen Winkel vom Hauptkanal abzweigenkann, sodass die Detektion schwerfällt und dadurch derErfolg der Behandlung fraglich ist. Yoshioka (2002)untersuchte diesbezüglich die Erfolgsrate bei der Suchemit einem Dentalmikroskop im Vergleich zur Lupe oderohne optischen Hilfsmitteln. Das Mikroskop zeigte da-bei eine signifikant erhöhte Detektion von zusätzlichenKanälen. Im klinischen Alltag bestätigt sich diese An-nahme. Man kann zwar durch viel Erfahrung und ge-naue präendodontische Diagnostik die Anzahl überse-hener Kanäle minimieren, aber das Mikroskop ist dabeiein unschätzbares klinisches Hilfsmittel.Ein weiteres Problem stellt die häufig tief gelegene Se-paration der Kanäle dar, die es ohne Dentalmikroskopschwierig macht, alle Kanäle zu instrumentieren.

Zugang

Einen besonderen Zugang bei dreikanäligen Prämola-ren beschreibt Sieraski (1989), der einen T-förmigen Zu-gang vorstellt, um einen ausreichend geradlinigen Zu-gang zu den beiden bukkal gelegenen Kanälen zu erhal-ten. Ansonsten ist ein möglichst geradliniger Zugangeine der Grundvoraussetzung für klinischen Erfolg unddient der Vermeidung von Komplikationen während derBehandlung. Dies zeigt sich vor allem dann, wenn der

Special

20ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Die Tücken in der Wurzel

Endodontische Behandlung dreikanäliger Prämolaren

Im klinischen Alltag stellen endodontische Behandlungen vor allem dann eine Herausfor-derung dar, wenn anatomische Strukturen durch besondere Konfigurationen nicht ohneWeiteres zugänglich sind oder leicht übersehen werden können. Die folgende Fallseriezeigt drei klinische Beispiele dreikanäliger Prämolaren im Oberkiefer und Unterkiefer.

ZA Christian Hohmann/Berlin

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zweite bukkale Kanal vom ersten abzweigt, sodass sichim Verlauf des Kanals und der Krümmung der Wurzelzum Zentrum des Zahnes hin ein S-förmiger Kanal ent-steht, der besser zu managen ist, wenn man einen ge-radlinigen Zugang schafft und so die S-förmige Krüm-mung aufhebt oder mindestens entschärft.

Fallbeispiele

Fall 1Ein 29-jähriger Patient stellte sich im April 2009 in unse-rer Sprechstunde zur Kontrolluntersuchung vor. Nebenanderen konservierenden Maßnahmen und der Verab-redung einer regelmäßigen prophylaktischen Betreu-ung im Sinne einer professionellen Zahnreinigung solltehier der Fokus auf den Zahn 25 gelegt werden. Die An -fertigung von Bitewings zur approximalen Karieser-kennung wurde vorgenommen (Abb. 1). Auf dem OPG(Abb. 2) ist bereits eine apikale Aufhellung zu erahnen,der Sensibilitätstest zeigte keinerlei Reaktion und diebestehende Aufbaufüllung wurde als insuffizient ein-gestuft. Der Patient hatte keinerlei Beschwerden, waraber nach Aufklärung über Befund und Therapieplanmit der Durchführung der endodontischen Behandlungeinverstanden.Im Mai 2009 erfolgte nach Lokalanästhesie (UltracainDS®, Aventis) und der Platzierung von Kofferdam die Er-neuerung der Aufbaufüllung mit einem Core-Material(Optibond FL®, Kerr, und absolut dentin®, Parkell). ImZuge dessen erfolgte die Trepanation und koronale Spü-lung mit NaOCl (5,25 %). Auf das Einbringen einer medi-kamentösen Einlage wurde verzichtet und stattdessendie verwendete Spüllösung NaOCl im Kavum belassen.Durch die Möglichkeit der direkten Sicht fiel die Dia-gnose auf eine Initialkaries an Zahn 24, die aufgrund ei-

ner leicht porösen Oberfläche als behandlungsbedürf-tig eingestuft wurde.Während des zweiten Termins Anfang Juni fand die Auf-bereitung des Wurzelkanals statt. Nach der Lokalanäs-thesie und der Platzierung des Kofferdams erfolgte dieErweiterung der Trepanationsöffnung und die Darstel-lung der drei Wurzelkanäle. Dazu wurden Munce-Burs(CJM Engineering) der Größe 1/2 und 1/4 verwendet.Nach der initialen Aufbereitung bis ISO 12,5 unterelektrometrischer Längenmessung (Root ZX, Morita)fand die Erweiterung der Orofizien mit einem Gates-Bohrer (Größe 2) statt, um einen optimierten Zugang fürdie Handinstrumente zu schaffen. Nach der Handauf-bereitung bis ISO 20 erfolgte die Röntgenmessauf-nahme (Abb. 3). Die beiden bukkalen Kanäle zeigten sichdabei nicht patent, distal gelang die Etablierung der patency nach der Röntgenmessaufnahme. Mesial ge-lang dies nicht, jedoch wurde die Länge bei der Gutta-percha-Einprobe als akzeptabel eingestuft. Die Desin-fektion erfolgte mit NaOCl (5,25 %), die Aufbereitungdrehmomentgesteuert (Root ZX, Morita) mit ProTaper(Maillefer) bis zur Größe F2 (ISO 25, Taper 0.08). Zur Opti-mierung der Desinfektionsmaßnahmen wurde einepassive Ultraschallaktivierung jedes Kanals für 45 Se-kunden durchgeführt.14 Tage später erfolgte die Wurzelkanalobturation mitGuttapercha (E&Q) und AH Plus (DENTSPLY DeTrey) inwarm vertikaler Obturation mittels modifizierter Schil-der-Technik (Abb. 4 und 5). Die vorherige Desinfektionwurde mit NaOCl (5,25 %), Zitronensäure (20 %) undChlorhexidin (2 %) in passiver Ultraschallaktivierung fürje 45 Sek. pro Kanal und Spüllösung durchgeführt. NachAbschluss der Behandlung wurde ein weiterer Termin fürden Zahn 24 und ein Sechs-Monats-Recall vereinbart.Leider nahm der Patient beide Angebote nicht war undstellte sich 15 Monate nach der Behandlung in der Praxis

21ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Special

Abb. 1: Präendodontische Bitewings mit erkennbarer pulpennaher Füllung an Zahn 25. – Abb. 2: Ausschnitt aus OPG mit erkennbarer chronischerapikaler Parodontitis. – Abb. 3: Röntgenmessaufnahme ohne patency mesio- und distobukkal.

Abb. 4: Röntgenkontrolle nach Wurzelfüllung. – Abb. 5: Kontrolle nach adhäsiver Deckfüllung. – Abb. 6: Recall nach 15 Monaten, orthoradial. –Abb. 7: Recall nach 15 Monaten, mesialexzentrisch.

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Special

22ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

vor. Die angefertigten orthoradial und mesialexzentri-schen Röntgenbilder zeigen eine deutliche knöcherneRegeneration der apikalen Transluzenz mit nahezu kom-pletter Heilung (Abb. 6 und 7). Eine „Restaufhellung“ ammesiobukkalen Kanalsystem kann in der mesialexzen-trischen Aufnahme interpretiert werden. Eventuellhängt dies mit der fehlenden patency in diesem Kanalzusammen. Eine abschließende Beurteilung kann je-doch erst nach einem längeren Recall-Intervall vorge-nommen werden. Ein Termin zur Kariestherapie derjetzt deutlich ausgedehnteren Karies an 24 wurde ver-einbart und ist mittlerweile durchgeführt. Die Überkro-nung des Zahnes zur Stabilisierung des endodontischenBehandlungsergebnisses ist ebenfalls zeitnah geplant.

Fall 2Im Dezember 2009 stellte sich ein 47-jähriger Patient in unserer Praxis nach längerer Zahnarztabstinenz zurUntersuchung und Versorgung vor. Dazu erfolgte die An-fertigung eines OPGs (Abb. 8) zur Beurteilung der denta-len und umgebenden Strukturen. Neben moderaten kon-servierenden und prothetischen Maßnahmen wurdeeine regelmäßige prophylaktische Betreuung durch PZRvereinbart. Im Rahmen der Versorgung des Zahnes 14 miteiner dentinadhäsiven Aufbaufüllung (Optibond FL, Kerr;absolut dentin, Parkell) bei Caries profunda mit Penetrie-rung der Pulpa wurde der Zahn trepaniert und einer endo -dontischen Behandlung zugeführt. Wenige Tage spätererfolgte nach Lokalanästhesie (Ultracain DS, Aventis) undApplikation von Kofferdam die Aufbereitung und Desin-fektion des Kanalsystems. Dabei stellte sich im bukkalenKanalsystem eine Verzweigung in zwei separate Kanäledar (Abb. 9). Die Anfertigung der Röntgenmessaufnahme(Abb. 10) zeigte, dass anfänglich in den bukkalen Kanälenkeine patency hergestellt werden konnte, im Verlauf derweiteren Aufbereitung gelang dies jedoch. Die Orifizien

wurden mit Gates-Bohrern aufgeweitet (Abb. 11). Die Auf-bereitung erfolgte mit drehmomentgesteuerten Nickel-Titan-Feilen (Root ZX, Morita/ProTaper, Maillefer) bis zurGröße F2 (ISO25, Taper .08), zur chemischen Desinfektiondiente NaOCl 5,25 %, das auch als desinfizierende Einlageim Zahn belassen wurde. Für die provisorische Füllungkam Cavit (3M ESPE) in einer Schicht größer als 5 mm und eine dünne Schicht Glasionomerzement (Ketac-Cem, 3M ESPE) zur Stabilisierung zum Einsatz.Im Januar 2010 erfolgte nach der röntgenologischenGuttapercha-Einprobe (Abb. 12 und 13) die Wurzelkanal -obturation mit Guttapercha (E&Q) und AH Plus (DENT-SPLY DeTrey) in warm vertikaler Obturation mittels mo-difizierter Schilder-Technik (Abb. 14 und 15). Die vorherigeDesinfektion wurde mit NaOCl (5,25 %), Zitronensäure(20 %) und Chlorhexidin (2 %) in passiver Ultraschallak-tivierung für je 45 Sek. pro Kanal und Spüllösung durch-geführt. Der Verschluss des Pulpenkavums erfolgte ad-häsiv mittels Core-Material (Optibond FL, Kerr, und ab -solut dentin, Parkell) nach Reinigung mit Alkohol undSandstrahlung mit Aluminiumoxid. Nach Abschluss derendodontischen Behandlung wurde die prothetischeVersorgung durchgeführt. Der Patient war mit dem Er-gebnis sehr zufrieden, ein Termin für den Recall des Zah-nes 14 ist sechs Monate nach Fertigstellung der Prothe-tik für Mitte dieses Jahres geplant.

Abb. 8: Präoperative Aufnahme Zahn 15 mit Caries profunda mit Beteiligung der Pulpa. – Abb. 9: Klinisches Foto, Darstellung der beiden bukkalenKanalsysteme. – Abb. 10: Röntgenmessaufnahme. – Abb. 11: Dargestellte Kanaleingänge mit Schaumstoff.

Abb. 12: Guttapercha-Einprobe, orthoradial. – Abb. 13: Guttapercha-Einprobe, mesialexzentrisch. – Abb. 14: WF-Kontrolle, orthoradial. – Abb. 15: WF-Kontrolle mesialexzentrisch.

Abb. 16: Klinisches Foto nachWF und Abstrahlung.

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Fall 3Ein 51-jähriger Patient besuchte Mitte August 2008zur Kontrolle unsere Praxis. Neben einigen anderenBefunden und der Planung diverser prothetischer undimplantologischer Maßnahmen zeigte sich an Zahn35 eine insuffiziente Versorgung mit einer etwasunterschüssigen Krone sowie einer insuffizientenWurzelfüllung mit der Manifestation einer chroni-schen apikalen Parodontitis (Abb. 17). Auf dem Rönt-genbild konnte man bereits durch Verfolgung der Pa-rodontalspalten eine besondere Konfiguration desKanalsystems erahnen. Auch die exzentrische Lageder bestehenden Wurzelfüllung lässt einen entspre-chenden Verdacht zu. Während des ersten Termins wurde die bestehendeKrone entfernt. Durch minimalinvasives Freilegen mitUltraschallansätzen und anschließender Aktivierungkonnte der Stift entfernt werden. Die Vermutungdreier Wurzelkanäle ließ sich nach Reinigung des Stift-bettes verifizieren und die Kanäle konnten mitMunce-Burs (CJM Engineering) dargestellt werden.Eine erste Handaufbereitung bis ISO 20 verlief pro-blemlos. Vor der Aufbereitung bis ProTaper F2 (25.08)wurde eine Röntgenmessaufname angefertigt (Abb. 18).Anschließend wurde Natriumhypochlorit 5,25% imKanal passiv für 45 Sek. ultraschallaktiviert. Die provi-sorische Füllung erfolgte mit Cavit (3M ESPE) in einerSchicht größer als 5mm und eine dünne Schicht Gla-sionomerzement (Ketac-Cem, 3M ESPE) zur Stabilisie-rung. 14 Tage später wurde eine weitere ultraschallak-tivierte Desinfektion mit Natriumhypochlorit (5,25 %)und Zitronensäure (20%) durchgeführt und abschlie-ßend intensiv mit Chlorhexidin (2 %) ultraschallakti-viert gespült. Die Wurzelfüllung erfolgte in modifi-zierter Schilder-Technik mit Guttapercha und AH Plus(Abb. 19), bevor der Zahn mit einem Glasfaserstift (DT-Light post, VDW und xcoreflow; DENTSPLY) nach Ab-strahlung mit Al2O3 und Silanisierung adhäsiv ver-schlossen wurde (Abb. 20).

Die Versorgung mit einer Vollkeramikkrone erfolgtezeitnah. Das 13 Monate nach der Behandlung erstellteRecallbild zeigt eine deutliche Heilungstendenz mitnahezu kompletter knöcherner Regeneration und einesuffiziente postendodontische Versorgung (Abb. 21).

Diskussion

Immer wieder stellen außergewöhnlich anatomischeVerhältnisse den Behandler vor Herausforderungen inder Endodontie. Ohne der Verwendung eines Dentalmi-kroskopes wäre nach meiner Einschätzuing keine si-chere Erschließung der Kanalsysteme möglich gewe-sen. Eine hinreichende präendodontische klinische undradiologische Diagnostik hilft, sich vor der Behandlungauf besondere Wurzelkanalkonfigurationen vorzube-reiten und so gezielt danach zu suchen, um zum Bei-spiel durch einen ausgedehnten Zugang Komplikatio-nen zu vermeiden. Die Erkennnung und Erschließung der Kanalstrukturenvermeidet weitere Komplikationen und Schwierig -keiten im Rahmen der endodontischen Therapie. Die vorhandenen Recallbilder stimmen hoffnungsfroh undzeigen, dass auch seltene ana-tomische Strukturen sicherund erfolgreich zu therapie-ren sind. n

Special

24ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

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Abb. 17: Präoperatives Bild Zahn 35. – Abb. 18:Röntgenmessaufnahme. – Abb. 19: WF-Kon-trolle. – Abb. 20: Röntgenkontrolle nach adhä-sivem Verschluss mit Glasfaserstift. – Abb. 21:Recall nach 13 Monaten.

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n Das vorrangige Ziel der chemomechanischen Wur-zelkanalaufbereitung stellt eine möglichst vollständigeEradikation intrakanalärer Mikroorganismen bzw. derenReduktion unter einem, mit einer periradikuläreren Ge-websheilung, kompatiblen Schwellenwert dar. Obwohl es keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Er-folgs bei ein- und zweizeitigem Vorgehen zu gebenscheint, werden nach einer Untersuchung von Fleming et al. der überwiegende Teil der Behandlungen in mehre-ren Sitzungen durchgeführt. In einer Vielzahl der Fälle wirdKalziumhydroxid als medikamentöse Einlage verwendet.Es wirkt antimikrobiell, hemmt die Proliferation verbliebe-ner Bakterien und verringert das Risiko einer Reinfektiondurch Keime aus der Mundhöhle. So fanden Byström et al.nach Applikation einer phenolhaltigen Zwischeneinlagenur in 66 % einen bakterienfreien Wurzelkanal, nach Ein-lage von Kalziumhydroxid hingegen in 97 % bakterienfreieKanäle. Kalziumhydroxid wirkt über lange Zeit antimikro-biell und kann damit auch überdauernd als medikamen-töse Zwischeneinlage im Kanal verbleiben. Um eine mög-liche Rekontamination mit Bakterien aus dem Mund -höhlenmilieu zwischen den Behandlungssitzungen so effektiv wie möglich zu vermeiden, kommt dem bakte-riendichten temporären Verschluss der endodontischenZugangskavität zwischen den Behandlungssitzungen zurSicherung des Behandlungserfolges eine entscheidendeRolle zu. So werden beispielsweise undichte provisorischeFüllungen in 80 % der Fälle für postoperative Beschwerdenverantwortlich gemacht. Im Folgenden sollen deshalb dieeinzelnen Aspekte eines möglichst dichten temporärenVerschlusses erläutert werden.

Anforderungen an temporäre Füllungsmaterialien

Um einerseits das in einer ersten Behandlungssitzungerzielte Ergebnis einer möglichst starken Bakterienre-duktion und andererseits die Wirkung eines intrakana-lären Medikamentes nicht durch Rekontamination zugefährden, sowie den Patientenkomfort zwischen denBehandlungssitzungen zu gewährleisten, sollte ein ide-ales temporäres endodontisches Material folgende An-forderungen erfüllen: – bakteriendichter Verschluss der Zugangskavität mit

Vermeidung einer Infektion bzw. Reinfektion– Verhinderung eines Leakage intrakanalärer Medika-

mente in die Mundhöhle

– Stabilisierung der Restzahnsubstanz mit Verringe-rung der Frakturanfälligkeit

– gute Abrasions- und Druckfestigkeit– Dimensionsstabilität– gute Verarbeitungs- und Entfernbarkeit

Bei der Wahl eines temporären Füllungsmaterials solltemöglichst versucht werden, den Forderungen an ein„ideales“ temporäres Füllungsmaterial so weit wiemöglich zu entsprechen.

Temporäre Füllungsmaterialien

Viele unterschiedliche temporäre Füllungsmaterialienfinden in der täglichen Praxis Verwendung. In einer Stu-die zur Anwendung temporärer Füllungsmaterialienunter amerikanischen Endodontologen wurde Cavit(3M ESPE) am häufigsten (54 %) verwendet, gefolgt vonIRM (DENTSPLY, USA) sowie Cavit G (3M ESPE). Danebenwurden noch Polycarboxylat-, Kunststoff- und am sel-tensten Glasionomerzemente verarbeitet. 83 % der Be-fragten gaben an, ein Wattepellet unterhalb des Materi-als zu platzieren. Es kann angenommen werden, dass sowohl die prozentuale Verteilung der verwendeten Materialien als auch der Gebrauch von Wattepellets inDeutschland ähnlich verteilt sein dürfte.Cavit ist in den Hauptbestandteilen aus Zinkoxid undKalziumsulfat sowie Zinksulfat und Polyvinylacetat zu-sammengesetzt. Die Abbindereaktion des Materialswird teilweise durch Feuchtigkeit initiiert. Durch dieWasseraufnahme kommt es zu einer hohen linearen Ex-pansion von 14 %, die zu einer Verringerung des Rand-spaltes führt. Jedoch weist Cavit eine geringe Druckfes-tigkeit sowie eine hohe Löslichkeit selbst im Vergleich zuZinkoxid-Eugenol-Zement auf. IRM (DENTSPLYDeTrey, Konstanz) ist ein polymethylmetha-crylatverstärkter Zinkoxid-Eugenol-Zement, der sowohlals Pulver und Flüssigkeit als auch in bereits vordosiertenKapseln angeboten wird. Durch den Zusatz des Polyme-thylmethacrylats wird sowohl die Druck- und Biegefestig-keit des Materials als auch die Löslichkeit, verglichen mitnormalen Zinkoxid-Eugenol-Zementen, verringert. Durchden Eugenolanteil in IRM wird jedoch auch die Haftkraftund Polymerisation von Komposit am Dentin reduziert. Die Hauptbestandteile von Glasionomerzementen sindKalzium-Silikat-Gläser mit eingesprengten kalziumflu-oridhaltigen Partikeln und Polyacrylsäure. Sowohl che-

Fachbeitrag

26ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Von Sitzung zu Sitzung –temporärer endodontischer VerschlussDas antimikrobielle Konzept moderner Endodontie beinhaltet viele Schritte, die zu einermaximalen Keimreduktion führen sollen. Ein wichtiger Aspekt zur Verhinderung einerRekontamination zwischen den Sitzungen ist der temporäre endodontische Verschluss.

Dr. Ralf Schlichting/Passau

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mische als auch lichthärtende Glasionomerzementeweisen eine chemische Bindung mit der Zahnhartsubs-tanz auf, indem sie eine ionische Bindung zum Hydroxyl -apatit eingehen. Kunststoffmodifizierte Glasionomer-zemente enthalten neben der Polyacrylsäure Mono-mere wie HEMA und Bis-GMA sowie Fotoakzeleratorenund besitzen dadurch verbesserte physikalische undmechanische Eigenschaften.Eine weitere Möglichkeit zum temporären Verschlussder Zugangskavität stellt selbstverständlich die Ver-wendung von Kompositen dar. Hierbei werden che-misch härtende Komposite von dualhärtenden Kompo-siten und rein lichthärtenden Kompositen unterschie-den. Der Verarbeitungsaufwand ist infolge des notwen-digen Ätzens und Bondens der Kavität sowie dembenötigten Zeitaufwand für die Aushärtung größer alsbei den angebotenen temporären Füllungsmaterialien.

Microleakage temporärer Füllungsmaterialien

Eine der wichtigsten Anforderungen an temporäre Fül-lungsmaterialien ist die Verhinderung einer Rekontami-nation durch Undichtigkeiten des Füllungsmaterials.Das Abdichtungsvermögen temporärer Füllungsmateri-alien kann mit verschiedenen Studiendesigns überprüftwerden. So können radioaktive Isotope für die Feststel-lung der Dichtigkeit temporärer Füllungsmaterialienverwendet werden. Daneben gibt es Bakterien-, Farb-stoff- und Flüssigkeitspenetrationsversuche . Einige In-vitro-Untersuchungen versuchen die Belastungsver-hältnisse im Mundhöhlenmilieu durch mechanischeund/oder thermische Belastungstests zu simulieren. In einer In-vitro-Studie wurde die Dichtigkeit von Cavit,IRM und einem Polycarboxylat-Zement untersucht. Hier-bei wurde die Dichtigkeit nach einem thermischen Be-

lastungstest mithilfe von Methylen-blau überprüft. Im Ergebnis zeigtenalle Materialien Leakage, wobei es zwischen den einzelnen Materia-lien keine statistisch signifikantenUnterschiede gab. Laut den Autorenwar die Schwachstelle immer dieGrenze zwischen temporären Fül-lungsmaterial und Dentin. In einer der wenigen vorliegenden In-vivo-Studien wurde die Dichtigkeitvon Cavit an Affenfrontzähnen be-

stimmt. Nach zwei, sieben und 42 Tagen erfolgte eine his-tologische Untersuchung der Präparate, wobei es zu ei-nem signifikanten Anstieg der Bakterienkontaminationmit zunehmendem Untersuchungszeitraum kam. DieAutoren kamen zu dem Schluss, dass eine 2 mm dicke Cavitschicht bereits nach zwei Tagen nicht mehr in derLage ist, eine bakterielle Penetration ins Pulpakavum zuvermeiden. Webber et al. kamen zu dem Schluss, dass dieSchichtstärke von Cavit mindestens 4 mm betragensollte, um Undichtigkeiten zu vermeiden. In einer weite-ren Studie aus dem Jahre 2008 wurde das koronale Mi-croleakage von TempitUltraF, Tempit, IRM und Cavit unter-sucht. Alle untersuchten Materialien wiesen Leakage auf.Aufschlussreicher als der Vergleich sogenannter tempo-rärer Füllungsmaterialien untereinander scheint derVergleich dieser Materialien mit Glasionomerzementenund Kompositen zu sein. So verglichen Seiler et al. dreiunterschiedliche Glasionomerzemente mit IRM und Cavit. Alle Materialien wiesen dabei Schichtstärken vonexakt 4 mm auf. In allen IRM- und Cavit-Proben konntenUndichtigkeiten festgestellt werden. Alle untersuchtenGlasionomerzemente zeigten, verglichen mit Cavit undIRM, ein signifikant besseres Abdichtungsvermögen.In einer weiteren in-vitro Studie kamen die Autorenbeim Vergleich temporärer Füllungsmaterialien mitlichthärtenden Glasionomerzementen ebenfalls zumErgebnis, dass die lichthärtenden Glasionomerzementeeine signifikant bessere Abdichtung endodontischerZugangskavitäten ermöglichen. Noch interessanter wird natürlich ein Vergleich von Kom-positen, Glasionomerzementen und sogenannten tem-porären Füllungsmaterialien. In einer Langzeitstudie überein Jahr wurde das Abdichtungsvermögen von Clearfil(Kuraray, Japan), CoreRestore (Kerr, USA), KetacFil, IRM undeiner Kombination von KetacFil/Wachs und IRM/Wachsuntersucht. Die Applikation aller Materialien erfolgte ent-

sprechend der Herstellerangaben,also auch unter Anwendung entspre-chender Adhäsivsysteme. Alle unter-suchten Materialien boten in den ersten vier Wochen eine akzeptableAbdichtung. Zwischen dem viertenund zehnten Monat jedoch war dieAbdichtung der Clearfil-Proben sig-nifikant besser als die aller anderenuntersuchten Materialien.Zur Bestimmung der Dichtigkeit vonFermit, Cavit, Dyract (DENTSPLYDeTrey,

Fachbeitrag

28ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Abb. 1: Cavit in situ. – Abb. 2: Microleakage. – Abb. 3: Bakteriell infizierter Kanal bei Revision undvorherigem definitiven Verschluss mit GIZ.

Abb. 4 und 5: Mikrostruktur von Schaumstoff- und Wattepellets. – Abb. 6: Temporärer endo -dontischer Verschluss aus dualhärtendem Komposit.

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Konstanz) und Tetric (Ivoclar Vivadent, Liechtenstein)diente ein Farbstoffpenetrationstest mit Methylenblau.Alle Materialien wurden in einer Schichtstärke von 4 mmeingebracht. Bei Dyract und Tetric wurde die Kavität an-geätzt sowie die entsprechenden Haftvermittler aufge-tragen. In absoluten Zahlen sprechen die Ergebnisse eineeindeutige Sprache: Für Cavit zeigte sich eine mittlereFarbstoffpenetration von 2,95 ± 0,6 mm, für Fermit 1,5 ±1,3 mm, für Dyract 0,5 ± 1,2 mm und für Tetric 0,0 ± 0,0 mm.

Mechanische Belastung temporärer Füllungen

Neben dem Abdichtungsvermögen ist die mechanischeBelastbarkeit des temporären Füllungsmaterials von ent-scheidender Bedeutung. So werden Füllungen in derMundhöhle generell hohen mechanischen und auch ther-mischen Belastungen ausgesetzt. Diese nicht zu unter-schätzenden Kräfte sollten bei der Wahl des geeignetentemporären Füllungsmaterials ebenfalls bedacht werden.Beim Vergleich von Cavidentin (mit Cavit vergleichbar)und IRM zeigte sich bei zyklischer vertikaler Belastung,dass die Proben mit Cavidentin signifikant undichter wa-ren als die IRM-Proben. Mayer und Eickholtz gelangten inihrer Studie zu ähnlichen Ergebnissen. Hier wurden Cavit,ein Zinkoxid-Eugenol-Zement, IRM und TERM (DENTSPLY,USA) nach Thermozyklierung und okklusaler Belastung(200 Zyklen mit je 40 N) mittels eines Farbstoffpenetra-tionstests auf ihre Dichtigkeit untersucht. Es handeltesich dabei ausschließlich um okklusale Kavitäten bei Mo-laren. Nach dem Abbinden zeigten nur 70 % der Cavitfül-lungen einen akzeptablen Randschluss. Dieser Wert re-duzierte sich nach Thermozyklierung auf unter 50 %.Nach okklusaler Belastung nahm die Zahl der Randspal-ten signifikant zu (80 %). Zwei von elf Cavitfüllungen kol-labierten bei Belastung sogar vollständig in das Pulpen-kavuum. Betrachtet man die geringe Druckfestigkeit vonCavit mit 13,8 MPa selbst im Vergleich zu ZOE (27,6 MPa)und IRM (53,8 MPa), überrascht dieses Ergebnis nichtwirklich. Da die Belastungen in vivo sicherlich einerseitsdiversifizierter und andererseits auch entsprechend grö-ßer sind, ist in meinen Augen ein sicherer temporärer Ver-schluss nicht immer zu gewährleisten. Auch die anderenuntersuchten Materialien zeigten Undichtigkeiten, diebei mechanischer Belastung stark zunahmen.Im Vergleich dazu liegen die Druckfestigkeitswerte beidualhärtenden Kompositen wie etwa Clearfil DC Core(Kuraray, Japan) mit 296 MPa oder Core Restore (DMG,Deutschland) mit initial 256 MPa mehr als deutlich überdenen rein temporärer Füllungsmaterialien oder aberauch Glasionomerzementen wie Ketac Molar (3M ESPE,Deutschland) mit 84 MPa. In derselben Studie wurdeauch die 3-D-Abrasion von verschiedenen Glasionomer-zementen und Kompositen im Vergleich zu Amalgamuntersucht. Der Glasionomerzement Ketac-Molar wiesvon allen Werkstoffen mit einem Faktor von 5,2 die größteAbrasion auf. Den geringsten Abrieb zeigte CoreRestoremit einer nur 2,6-fachen Abrasion im Vergleich zumAmalgam. Obwohl in dieser Studie keine gebräuchlichentemporären Füllungsmaterialien untersucht werden,

kann aufgrund ihrer, im Vergleich zu Kompositen,schlechteren physikalischen Parameter angenommenwerden, dass diese auch hinsichtlich der 3-D-Abrasionselbst Glasionomerzementen deutlich unterlegen sind.

Weitere Einflussfaktoren

Neben diesen Überlegungen sollte auch der bereits er-wähnte häufige Einsatz von Wattepellets kritisch über-dacht werden. So konnten Newcomb et al. nachweisen,dass Wattefasern, die eine Cavitfüllung bis an die Oberflä-che durchziehen, eine vollständige Farbstoffpenetrationinnerhalb von zwölf Minuten ermöglichten. Deshalb solltemöglichst ganz auf die Verwendung von Wattepellets ver-zichtet werden. Wenn ein Abdecken der Kanaleingänge er-wünscht ist, sollte dies mit Schaumstoffpellets erfolgen.Unter Vergrößerung mit dem Dentalmikroskop sind dieUnterschiede in der Mikrostruktur deutlich zu erkennenDarüber hinaus sollte auch auf eine exakte Präparationder Kavitätenränder geachtet werden, da eine unge-naue Präparation im Bereich der Zugangskavität zu Ris-sen und Frakturen im Schmelzbereich führen kann.Diese wiederum können eine schlechte Adaption derFüllung und somit Spaltbildungen zur Folge haben.Auch die Ablagerung von Debris sei im Sinne einer opti-malen Adaption zu verhindern.

Fazit

In einem antimikrobiellen endodontischen Behandlungs-konzept besteht die Hauptaufgabe in einer möglichst voll-ständigen Eradikation intrakanalärer Mikroorganismen.Bei einem mehrzeitigen Vorgehen kommt dabei dem tem-porären endodontischen Verschluss die Aufgabe zu, eineerneute Kontamination zwischen den einzelnen Behand-lungssitzungen effektiv zu verhindern. Daher sollte demtemporären Verschluss der endo dontischen Zugangska-vität die gleiche Aufmerksamkeit wie allen anderen Behandlungsschritten einer „State of the Art“ durchge-führten endodontischen Behandlung gewidmet werden.Zu den gebräuchlichen temporären Füllungsmateria-lien liegen zum einen sehr widersprüchliche Ergebnissevor, zum anderen entsprechen diese auch hinsichtlichihrer physikalischen Eigenschaften nicht den Anforde-rungen an ein striktes antimikrobielles Behandlungs-konzept. Deshalb sollte weder aus Kostengründen nochzur Zeitersparnis auf einen korrekten Verschluss der Zugangskavität mit einem der modernen Kompositeunter Verwendung des entsprechenden Adhäsivsys-tems verzichtet werden. n

29ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Fachbeitrag

KONTAKT

Dr. Ralf SchlichtingSpezialist Endodontie DGEndo, Certified Member ESEDr.-Hans-Kapfinger Str. 30, 94032 PassauWeb: www.endo-dontie.de

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n Die primäre endodontische Therapie hat heute Er-folgsquoten, die denen anderer therapeutischer Möglich-keiten in nichts nachstehen. Iqbal und Kim zeigten 2007 inihrer Metaanalyse über Einzelzahnversorgung entwedermithilfe von Implantaten oder endodontischer Therapienach 72 Monaten annähernd gleiche Erfolgsquoten von95 % bzw. 94 %.1 Auch Doyle et al. zeigten eine gleicheÜberlebensrate von 93,9 %, wobei die Implantatgruppeeine höhere Anzahl an Interventionen benötigte.2 Häufigbereiten aber nicht diese Primärbehandlungen Probleme.Vielmehr nimmt einen Großteil einer auf Endodontie aus-gerichteten Praxis die Wiederbehandlung bereits durch-geführter endodontischer Behandlungen ein.Die endodontische Revision ist eines der herausfor-derndsten Gebiete der Zahnmedizin.3 Auch hier werdenaktuell hohe Erfolgswahrscheinlichkeiten angegeben.Torabinejad et al. fanden in ihrem Review eine Erfolgs-rate im Zeitraum von zwei bis vier Jahren von 70,9 % undim Zeitraum von vier bis sechs Jahren einen Anstieg auf83 %.4 Salherabi und Rotstein zeigten in ihrer Studie eineSurvival Rate von 89 % fünf Jahre nach Revision.5 Die To-ronto-Studie stufte 81 % der revidierten Zähne nach ei-nem Vier- bis Sechs-Jahres-Zeitraum als „healed“ ein.6Grundlage jeder endodontischen Therapie ist diechemo-mechanische Reinigung und der möglichst bak-teriendichte Verschluss des Kanalsystems. Bei der endo -dontischen Revision muss daher zuerst das alte Füllma-terial aus den Kanälen entfernt werden. In einer Vielzahlvon Fällen ist der Zugang zum endodontischen Systemaber nicht ohne Weiteres möglich. Aus diesem Grund isthäufig die Stiftentfernung nötig, um überhaupt Zugangzum apikalen Bereich zu bekommen. Auch wenn heutemittels moderner Endodontie der Erhalt von Zähnenmöglich ist, die früher als nicht zu retten beurteilt wur-den, sollte vor jeder Endodontie die spätere Restaura-tionsmöglichkeit des Zahnes als positiv eingeschätztwerden. Bevor also mit der Behandlung begonnen werden sollte,muss eine röntgenologische und klinische Diagnostikdurchgeführt und die Prognose des Zahnes einge-schätzt werden. Auf der obligaten Ausgangsröntgen-aufnahme und durch klinische Diagnostik sind häufigschon Zähne von einer erneuten Therapie auszuschlie-ßen. Vor Beginn einer Revision muss das Vorliegen einerVertikalfraktur ausgeschlossen werden, da diese in derRegel die Zahnentfernung nach sich zieht.7,8 Tsesis et al.zeigten jedoch in ihrem systematischen Review, dass esmomentan keine evidenzbasierten Daten sowohl für

die diagnostische Genauigkeit als auch klinische Effekti-vität von klinischen und röntgenologischen Untersu-chungen gibt.9 Am häufigsten wird bei Vorliegen einerVertikalfraktur klinisch von einem lokalen Knochenein-bruch in 64–93 % berichtet.10–13

Bei der klinischen Diagnostik ist die Sondierung mittels ei-ner PA-Sonde ein wichtiges Hilfsmittel. Anders als bei derSondierung der parodontalen Verhältnisse wird hier abernicht mit einem Druck von 0,25 N sondiert, sondern einBone Sounding (eine Sondierung bis auf den Knochen)durchgeführt. Eine Anästhesie ist für diese Untersu-chung oftmals ratsam. Bei Unsicherheit kann vor der da-mit therapeutischen Notwendigkeit der Extraktion einmikrochirurgischer Lappen gebildet und die Verdachtsdi-agnose unter dem DOM evtl. unter Einfärben des Bruch-spaltes mittels Methylenblau verifiziert werden.In 35–42 % der Fälle wurde ein Fistelgang gefunden, häu-fig sehr nah am Gingivarand.10,13

Für eine bessere Diagnostik von Wurzelfrakturen könn-ten DVT-Aufnahmen hilfreich sein.14 KonventionelleRöntgenbilder besitzen nur eine Sensitivität von 47 %.15

Obwohl die digitale Volumentomografie eine Spezifitätvon 100 % und Sensitivität von 75 % im Vergleich zumkonventionellen Röntgen bei der Detektion von Längs-frakturen hat, können metallische Artefakte, die Teile derWurzel unkenntlich machen, zu falsch negativen Ergeb-nissen führen.16 Ebenso spielt die Voxelgröße eine ent-scheidende Rolle in der Diagnostik. Melo et al. zeigten,dass eine Voxelgröße von 0,3 mm keine zuverlässige dia-gnostische Aussage zulässt.17

Weitere zu beachtende prognostische Punkte sind die Artdes Stiftes, das Befestigungsmaterial und die Positiondes Zahnes im Zahnbogen. Eine Entfernung adhäsiv be-festigter Stifte ist oftmals extrem schwierig oder manch-mal sogar unmöglich.18 Garrido et al. zeigten, dass Wär-meentwicklung durch Ultraschall die Retention adhäsivbefestigter Stifte verringert,19 allerdings muss hierbei diemögliche Schädigung des Parodontalgewebes durch dieWärmeentwicklung beachtet werden.20

Je nach Art des Stiftes hat sich ein anderes Vorgehen alsvorteilhaft herausgestellt. Das benötigte Instrumenta-rium fällt je nach Stiftart anders aus.– Ultraschall– langschaftige Rosenbohrer (Munce Burs)– Eindrehschlüssel– Post Removal System– Glasfaserentfernungsset– Post Remover

Fachbeitrag

30ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Herausforderung endodontische Revision

Teil 1: Grundlagen, Risiken und Fallbeispiele im Überblick

Ziel zahnärztlicher Behandlungen ist stets ein zufriedener Patient mit einem möglichst gutversorgten Gebiss. Ist es bei bereits endodontisch behandelten Zähnen nötig, alte Füllun-gen zu entfernen, steht der Praktiker vor einer großen, aber nicht unlösbaren Aufgabe.

Dr. med. dent. Günther Stöckl/Rottenburg

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Stiftarten und beachtenswerte Aspekte

KeramikstifteKeramikstifte sind in der Regel adhäsiv eingesetzt. EineMöglichkeit der Stiftlockerung ergibt sich meistensnicht. Die einzige Möglichkeit ist das gezielte schritt-weise Ausbohren mit hochtourigen Instrumenten ausdem Wurzelkanal. Dies ist sehr zeitaufwendig und birgtimmer die Gefahr, mit dem Schleifkörper von der hartenKeramik ungewollt ins Wurzeldentin abzudriften unddie Wurzel zu perforieren. Eine Indikation zur Entfer-nung von adhäsiv eingesetzten Keramikstiften mussimmer sehr genau erfolgen.

GlasfaserstifteAuch Glasfaserstifte werden adhäsiv eingesetzt undkönnen nicht gelockert werden. Aufgrund der geringe-ren Härte des Materials ist es aber deutlich einfacher,diese unter Sicht entweder mit Ultraschall oder lang-schaftigen Rosenbohrern zu entfernen (Munce Burs).

MetallstifteBei Metallstiften gilt es zu unterscheiden zwischen kon-fektionierten oder rotationssymmetrischen sowie indi-viduell hergestellten Stiften bzw. Stiftaufbauten, sowiebei der Befestigungsart zwischen konventioneller oderadhäsiver Weise.

Konfektionierte oder rotationssymmetrische StifteWahrscheinlich am leichtesten zu entfernen sind kon-fektionierte oder rotationssymmetrische Stifte. Nachvollständiger Entfernung des den Stift umkleidendenAufbaumaterials kann unter Sicht begonnen werden,die Zementschicht mit Ultraschall oder kleinen Rosen-bohrern zu entfernen. Es empfiehlt sich, bei geschraub-ten Stiften die Zemententfernung entgegen der Inser-

tionsrichtung der Stifte vorzunehmen. In manchen Fäl-len reicht dies aus und die Stifte werden gelockert undkönnen z. B. mit Stieglitz-Zangen entfernt werden.Bei geschraubten Stiftsystemen kann als nächsterSchritt versucht werden, mit dem passenden Eindreh-schlüssel den Stift entgegen der Insertionsrichtung zuentfernen; unterstützend kann an den Schlüssel derUltraschall gehalten werden.Sollte dies nicht ausreichen, kann das Post Removal Sys-tem zu Hilfe genommen werden. In einem ersten Schrittwird mit einem genormten Trepanbohrer der freigelegteStift umbohrt, anschließend wird in einem zweitenSchritt mit dem passenden Entfernungsinstrument einGewinde in den freigelegten Stift (bei geschraubten Sys-temen entgegen der Insertionsrichtung) geschnittenund versucht, den Stift zu entfernen. Auch hier kann andas Entfernungsinstrument Ultraschall gehalten wer-den. Bei nicht geschraubten konfektionierten Stiften gibtes schließlich noch die Möglichkeit, an dem Entfernungs-instrument eine sich an der restlichen Zahnhartsubstanzabstützende Zange mit sich öffnenden Branchen anzu-bringen oder die Stifte bzw. Stiftaufbauten nach Anbrin-gung einer Kerbe mittels eines Crown Removers zu ent-fernen (siehe individuelle Stiftsysteme).

Individuelle StiftsystemeDie Gefahr bei der Entfernung individueller Stiftsystemebesteht darin, dass unter Umständen zu große Lateral-kräfte zu einer Fraktur der Wurzelwände führen können.Der erste Schritt ist auch hier das Entfernen des Aufbau-materials und der Zementschicht um den Stift. In man-chen Fällen reicht dies aus und die Stifte können entferntwerden. Häufig ist dies aber nicht der Fall. Ein Ausbohrendes Materials gestaltet sich ebenso wie bei den Keramik-stiften als äußerst schwierig und riskant. In unserer Praxiswenden wir daher folgendes Verfahren an: Nach Entfer-

31ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Fachbeitrag

Fall 1– Abb. 1: Ausgangsaufnahme mit Guttapercha im Fistelgang. – Abb. 2 und 3: Klinische Bilder des Zahnes nach Extraktion mit Bruchstelle amapikalen Ende des gegossenen Stiftes.

Fall 2 – Abb. 4: Ausgangsaufnahme zeigt eine unvollständige Wurzelfüllung an Zahn 15 und eine periradikuläre Aufhellung. – Abb. 5: KlinischesBild durch das OP-Mikroskop auf den Frakturspalt. – Abb. 6: Klinisches Bild des Zahnes nach Extraktion.

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nung des den Stift umgebenden Auf-baumaterials und Entfernung einergrößtmöglichen Menge des Zemen-tes fräsen wir in den Stiftaufbau eineRetentionsstelle in Längsachse desStiftes. In dieser Retentionsstelle wirddann der Ansatz eines Kronenentfer-ners angesetzt. Unter Beachtung derLängsachse des Stiftes und der Wur-zel wird dann versucht, mit dem Kro-nenentferner den Zementverbund zulockern und den Stift zu entfernen.Aufgrund der Platzverhältnisse undZugänglichkeit gestaltet sich diesesVorgehen im anterioren Bereich ein-facher und ist möglicherweise imposterioren Bereich nicht anwendbar.

Cave

Risiken einer StiftentfernungVor Beginn einer jeden Revision istdie Aufklärung des Patienten überbestehende Risiken der MaßnahmePflicht. Im Verlauf einer Stiftentfernung kann es zu einerReihe von iatrogenen Schädigungen kommen oder aberauch die Indikation zu einer Behandlung nicht mehr ge-geben sein. Mögliche Risiken sind hierbei:– Fraktur des Zahnes– Unmöglichkeit der prothetischen Versorgbarkeit–Wurzelperforationen– Stiftfraktur– Nichtentfernbarkeit des Stiftes21

– Schädigung des Parodonts nach übermäßigen Ultra-schallgebrauch20

Obwohl noch gelegentlich die Meinung vertreten wird,dass Stifte Zähne stärken könnten, wurde gezeigt, dassallein die Stiftbettbohrung den Zahn schwächt.22 Abbottzeigte, dass das Risiko einer iatrogen verursachten Wur-zelfraktur durch die Stiftentfernung sehr gering und beientsprechender Fallauswahl der Erfolg einer Stiftent -fernung vorhersagbar sei.23 Altshul et al. vermutetenhingegen, dass das Risiko für eine Vertikalfraktur bei Ent-fernung von Stiften sowohl mithilfe von Ultraschall alsauch auf mechanischem Wege vergrößert sein könnte.24

Als weitere Komplikation kann eine Wurzelperforationauftreten. In einem solchen Fall sind die Lokalisation, dieGröße und die Zeit bedeutende prognostische Faktoren.Da eine Verzögerung der Perforationsdeckung die Pro-gnose des Zahnes verringert, sollte eine sofortige De-ckung erfolgen.25–27 Mit MTA ist heute aber eine DeckungErfolg versprechend.28 Häufig tritt diese Komplikationauf, wenn versucht wird, den Stift mit Schnellläufernund Turbinen auszubohren.29

Eine weitere Komplikation ist eine Fraktur des Stiftes,was oft dessen Entfernung erschwert. Wie Schwartzund Robbins zeigten, ist dies besonders oft bei der Ent-fernung von Titanstiften von Bedeutung.20 Eine weitere

Komplikation stellt – wie bereits oben aufgeführt – dieSchädigung des Parodonts aufgrund von Hitzeentwick-lung bei zu langer Ultraschalleinwirkung dar.30

Nach einer Stiftentfernung sollte der Zahn prothetischmit einer guten Prognose versorgt werden können. Diessollte präoperativ sorgfältig eruiert werden, kann aberoftmals vorher nicht eindeutig festgelegt werden.Grundsätzlich gilt auch, dass eine Stiftentfernung umsoschwieriger wird, je weiter man sich im Kieferbereichnach posterior bewegt. Je besser zugänglich der Zahnist, desto einfacher kann die Stiftentfernung sein, da derTechniker mehr verschiedene Techniken und Instru-mente einsetzen kann.23 Im Vorfeld sollte daher immerinterdisziplinär eine Behandlungsstrategie festgelegtwerden, die dann intraoperativ überprüft werden muss.Auch Behandlungsalternativen wie Extraktion und Ver-sorgung mit Zahnersatz (Implantate, fest oder heraus-nehmbar) sind zu überprüfen.

Fallbeispiele

Fall 1 Der Patient stellte sich mit Aufbissbeschwerden an Zahn34 vor. Lingual befand sich eine Fistel nahe an der Gingiva-grenze. Das Bone Sounding betrug lingual lokalisiert ei-nen Wert von 8 mm. Das Röntgenbild zeigt einen mit Stiftversorgten Zahn 34 (Abb. 1). Periapikal war eine Aufhellungund ebenso eine Frakturlinie distal zu erkennen. Die The-rapie bestand in der Extraktion des Zahnes (Abb. 2 und 3).

Fall 2Die Patientin stellte sich mit einer Fistel an Zahn 15 vor. DerZahn wurde alio loco nach einer endodontischen Be-handlung mit einem Glasfaserstift und einer Vollkera-

Fachbeitrag

32ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Fall 4 –Abb. 9:Die Aufnahme Ausgangssituation zeigt an Zahn 12 eine unvollständige Wurzelfüllung,einen massiven Stift sowie schüsselförmigen, koronalen krestalen Einbruch. –Abb. 10: Klinisches Bildverifiziert das Ausmaß der knöchernen Destruktion. – Abb. 11: Klinisches Bild nach Extraktion.

Fall 3 – Abb. 7: Aufnahme der Ausgangssituation zeigt unvollständige Wurzelfüllung, periradi-kuläre Aufhellung und massiven Stift im palatinalen Kanal des Zahnes 26. –Abb. 8: Kontrolle nachRevision der mesio- und distobukkalen Kanäle.

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mikkrone versorgt. Jetzt sollte die Möglichkeit einernichtchirurgischen Revision überprüft werden. Das Rönt-genbild zeigt eine unvollständige Wurzelfüllung an Zahn15 und eine periapikale Aufhellung (Abb. 4). Die Sondie-rungstiefe betrug bukkal lokalisiert 12 mm. Da die Patien-tin den Zahn unbedingt erhalten wollte, entschieden wiruns, einen mikrochirurgischen explorativen Eingriff vor-zunehmen; hierbei zeigte sich die vertikale Wurzelfraktur(Abb. 5) und der Zahn wurde extrahiert (Abb. 6).

Fall 3 Die Patientin wurde nach Behandlung 25 erneut über-wiesen zur endodontischen Revision an Zahn 26. Das prä-operative Röntgenbild zeigt eine periradikuläre Aufhel-lung um die mesiobukkalen Wurzeln und lässt einenmassiven Stift im palatinalen Kanal erahnen (Abb. 7). EineEntfernung des Stiftes aus dem palatinalen Kanal war so-wohl durch den Einsatz von Ultraschall als auch mittelsdes Post Removers nicht möglich. Aufgrund der mög-lichen weiteren Risiken wurde der Stift palatinal belassenund mit der Patientin bei Problemen ein späterer chirur-gischer Eingriff besprochen und vereinbart (Abb. 8).

Fall 4 Der Patient wurde aufgrund von Aufbissproblemen vorprothetischer Neuversorgung an Zahn 12 zur weiterenAbklärung überwiesen. Das Röntgenbild zeigt eine un-vollständige Wurzelfüllung an Zahn 12. Der Zahn wurdemit einem Stift und einer Metallkeramikkrone versorgt.Die schüsselförmige Aufhellung an Zahn 12 deutete aufein parodontales Problem hin (Abb. 9). Es wurde mit demPatienten ein mikrochirurgischer explorativer Eingriffzur weiteren Diagnostik vereinbart, wobei sich das Aus-maß der knöchernen Destruktion zeigte. Des Weiterenkonnte mesial und distal eine Vertikalfraktur verifiziertwerden (Abb. 10). Der Zahn wurde extrahiert (Abb. 11).

Fall 5Die Patientin stellte sich mit Beschwerden im linkenOberkiefer vor. Im Notdienst war der Zahn 24 trepaniertworden, was die Beschwerden aber nicht verbesserte.Das präoperative Röntgenbild zeigte eine periapikaleAufhellung an den Zähnen 24 und 25. Zahn 25 ist mit ei-nem Stift versorgt, apikel des Stiftes ist keine Wurzelfül-lung zu sehen (Abb. 12). Nach Abnahme der Krone undEntfernung des Stiftes mit Ultraschall und dem Post Re-moval System zeigte sich eine Stiftperforation (Abb. 13).Mittels vorgebogener S-Feilen konnte der Kanalverlaufaber dargestellt werden (Abb. 14 und 15). Nach Aufberei-tung der beiden Kanäle wurde der bukkale Kanal mit AHPlus und Guttapercha nach der Continuous Wave Tech-nique obturiert. Der palatinale Kanal wurde apikal derPerforation ebenfalls wie der bukkale versorgt und diePerforationsstelle nach Dekontamination mit einemDiodenlaser (GENTLEray Classic 980 nm, KaVo, Bibe-rach/Riß) mit MTA gedeckt (Abb. 16 und 17). Es folgte eintiefer adhäsiver Aufbau unddie Ver sorgung des Zahns miteiner langzeitprovisorischenKrone (Abb. 18 und 19). n

Weitere Fallbeispiele zum Thema können im zweiten Teildieses Beitrages nachgelesen werden.

33ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Fachbeitrag

Fall 5 – Abb. 12: Ausgangsaufnahme mit deutlich sichtbarer apikaler Pathologie an den Zähnen 24 und 25, an Zahn 25 Stiftversorgung ohne vor-herige endodontische Maßnahme. – Abb. 13: Blick durch das OP-Mikroskop auf den originären Kanalverlauf und die Perforationsstelle. – Abb. 14und 15: Orthograde und exzentrische Messaufnahme nach Wiederauffinden des originären Kanalverlaufs.

Abb. 16: Röntgenkontrolle nach Downpack und Perforationsverschluss mit MTA. – Abb. 17: Blick durch das OP-Mikroskop auf die Perforationsde-ckung. – Abb. 18: Abschlussröntgenbild. – Abb. 19: Kontrolle nach 25 Monaten zeigt eine weitgehende Ausheilung der periapikalen Pathologie.

Eine Literaturliste steht ab sofort unter www.zwp-online.info/fachgebiete/endodontologie zum Download bereit.

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Dr. med. dent. Günther StöcklMax-von-Müller-Straße 3384056 RottenburgTel.: 0 87 81/20 11 61, Fax: 0 87 81/20 11 63E-Mail: [email protected]

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n Eine kürzlich von sieben Endodontologen durchge-führte Studie über einen Zeitraum von dreizehn Jahrenhat ein Risiko von 3,3 % für die Fraktur von Instrumentenergeben.3 In 78,1 % der Fälle handelte es sich um rotie-rende Nickel-Titan-Instrumente. Eine Vielzahl von Fakto-ren wurde mit dem Bruch in Verbindung gebracht: – die Erfahrung des Behandlers6, – die Rotationsgeschwindigkeit,– die Krümmung des Kanals,– das Instrumentendesign, – die Anwendungstechnik, – das Herstellverfahren oder – die Nicht-Durchgängigkeit des Wurzelkanals.

Zwei verschiedene Mechanismen führen zum Bruch derrotierenden Instrumente aus NiTi: durch Torsion und zy-klische Ermüdung. Diese beiden Vorgänge sind mit derAufbereitung von stark gekrümmten Kanälen verbun-den. NiTi-Instrumente brechen meist, wenn aufgrundder gedrallten Schneiden auf die Spitze ein zu hohesDrehmoment wirkt. Das Fragment, welches in der Regeleine Länge von 3–4 mm hat, verklemmt sich dann imWurzeldentin. Die zweite Besonderheit dieser Frakturen ist mit demDesign der Instrumente verbunden. Die Mehrheit der ro-tierenden Instrumente aus NiTi weist eine Konizität zwi-schen 4 % und 12 % auf. Aufgrund dieser erhöhten Koni-zität (im Vergleich zur in der ISO-Norm definierten Ko -nizität: 2 %) ist das Fragment an seinem koronalen Teilfestgeklemmt, während seine Spitze im Kanal frei bleibt.Diese, bei NiTi-Instrumenten sehr spezifische Situation,erschwert die Vorgehensweise zur Entfernung einesFragmentes. Sie wird üblicherweise so beschrieben, dassein Handaufbereiter zwischen dem Fragment und derKanalwand durchgeführt und die Durchgängigkeit desKanals wiedererlangt wird.5 Es ist notwen-dig, auf invasivere Möglichkeiten zurück-zugreifen, zu der die Begradigung der koro-nalen Krümmung an dem Fragment sowiedie Freilegung desselben zählen. Dies gehtaber zulasten der Kanalwände: Es hat sichgezeigt, dass der Versuch, diese Fragmentezu entfernen, dazu führt, dass eine großeMenge an Dentin abgetragen wird, waseine signifikante Reduzierung der mecha-nischen Widerstandskraft der Wurzel be-wirkt.4

Hilfsmittel zur Entfernung der Fragmente

Eine Vielzahl von Werkzeugen wurde für die Entfernungvon Fragmenten frakturierter Instrumente entwickelt.Das Bekannteste ist der Masseran-Satz (MICRO-MEGA).Dieser Satz ist sehr effizient und enthält einen Extraktor, deres erlaubt, das Instrument zu greifen, bevor er es entfernt.Ein Nachteil ist die Größe des Extraktors (Außendurchmes-ser 1,2 mm), wodurch es nötig ist, den Kanal bis zur Größe ei-nes Gates-Bohrers Nr. 5 aufzubereiten, bevor der Extraktoreingeführt werden kann. Während der Extraktor sehr nütz-lich zur Entfernung von Fragmenten ist, die sich im korona-len Teil von sehr großen Zähnen befinden, wird er un-brauchbar, sobald es sich um ein Fragment handelt, wassich im mittleren oder apikalen Drittel der Wurzel befindet.Die gleiche Sackgasse entsteht für den Behandler, wenn essich um einen Molaren mit schlanken Wurzeln handelt.Mit der Einführung des Operationsmikroskops wurdenUltraschallspitzen für diesen speziellen Fall entwickelt:ET 25 (Satelec), ProUltra endo 6, 7, 8 (DENTSPLY), RT3 (EMS).Die Hauptaufgabe dieser Ultraschallspitzen ist dieExtraktion des Fragmentes aus dem Wurzeldentin durchVibration.2 Diese Technik ist effizient, erfordert jedoch dieVerwendung eines Operationsmikroskops und ist sehrzeitaufwendig.1 Außerdem verlangt sie ein hohes Ge-schick seitens des Behandlers und bringt die Entfernungeiner beträchtlichen Menge Wurzeldentins mit sich. Kürzlich wurde ein neuer Instrumentensatz vorgestellt(Endo Rescue Kit 4601, KOMET), der das Prinzip des Tre -panbohrers zur Freilegung des Fragmentes zulasten derDentinwände aufgreift, jedoch mit einigen Besonder-heiten aufwartet. Zum einen verfügt derSatz über einen speziellen Zeigerbohrer(Abb. 1), der den gleichen Durchmesserhat wie der Trepanbohrer.

Anwenderbericht

34ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Entfernung frakturierter Instrumente

Grundlagen und klinische Anwendung eines neuen Extraktors

Die Fraktur eines Wurzelkanalinstrumentes während einer endodontischen Behandlungstellt eine Operationspanne dar, der jeder Zahnarzt in seiner Laufbahn schon einmal begeg-net ist. Allerdings hat das Risiko einer Fraktur mit der steigenden Verwendung von rotieren-den Instrumenten für die Wurzelkanalaufbereitung in den letzten Jahren zugenommen.

Dominique Martin/Paris, Frankreich

Abb. 1: Der Zeigerbohrer hat den Außendurchmes-ser des Gates-Bohrer Nr. 3 (0,9 mm) und weist anseiner Spitze einen konkaven, konisch gestaltetenBereich auf. Wenn dieser Bohrer auf den koronalenTeil des Fragments trifft, erlaubt er es, die Präpara-tion auf diesem zu zentrieren und den Weg desTrepanbohrers zu präparieren. – Abb. 2: Der Trepan-bohrer hat den gleichen Außendurchmesser wieder Gates-Bohrer Nr. 3 und der Zeigerbohrer(0,9 mm). Der Innenteil hat einen Durchmesser von0,5 mm und eine Länge von 5 mm. Er wird in ent-gegengesetzter Rotationsrichtung verwendet.

Weitere Informationen zum

Unternehmen KOMET befinden

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Aufgabe des Zeigerbohrers ist es, die Arbeit des Trepan-bohrers vorzubereiten. Die andere Besonderheit ist dieMiniaturisierung des Trepanbohrers: Der externe Durch-messer des Trepanbohrers beträgt 0,90 mm, was demDurchmesser eines Gates-Bohrers Nr. 3 entspricht (Abb. 2).

Klinische Vorgehensweise

Erster SchrittDas Ziel ist, einen direkten Zugang zum Fragment zuschaffen und dabei so wenig Dentin wie möglich zu ent-fernen. Ein Großteil der Instrumentenfrakturen im koro-nalen oder mittleren Drittel des Kanals ist auf eineschlecht präparierte Zugangskavität oder auf eineKrümmung im koronalen Drittel des Kanals zurückzu-führen. Der erste Schritt widmet sich deshalb der Begra-digung des Zugangs. Hier muss darauf geachtet wer-den, dass der koronale Eingang wieder aufgefundenwird. Dies erfordert eine Begradigung der Wand, die derKrümmung gegenüberliegt. Die für diesen Schritt imEndo Rescue Kit vorgeschlagenen Instrumente sind fürdiesen Fall üblicherweise empfohlene Instrumente: – ein zylindrisch-konischer Bohrer mit nicht schneiden-

der Spitze für die Begradigung der Wände der Zugangs-kavität

– ein kurzer Gates-Bohrer Nr. 4 zum Wiederauffinden desKanaleingangs; dieser wird mit vertikalen Auf- und Abbewegungen an der der Krümmung gegenüberlie-genden Wand entlanggeführt

– ein Gates-Bohrer Nr. 3, der den Zugang bis zum Frag-ment aufbereitet.

Zweiter Schritt Im zweiten Behandlungsschritt erfolgen die Freilegungdes koronalen Teils des Fragments und die Zentrierungdes Zugangs zum frakturierten Instrument. Ein Zeiger-bohrer wurde speziell für diesen Zweck entwickelt. Eshandelt sich um einen Bohrer mit dem gleichen Durch-

messer wie der Gates-Bohrer Nr. 3, der jedoch an seinemEnde einen konisch-konkaven Bereich aufweist. Die äu-ßeren Schneiden bohren in das Dentin, welches dasFragment umgibt. Der konkave innere Teil, der auf denkoronalen Teil des Fragments trifft, erlaubt die Zentrie-rung der Präparation. Der geringe Durchmesser diesesInstruments ermöglicht es, diese Arbeit unter minima-lem Dentinabtrag durchzuführen und gleichzeitig zen-triert im Kanal zu arbeiten.

Dritter SchrittDas Ziel dieses Schrittes ist die Entfernung des Frag-ments, indem es von den umliegenden Dentinwändenfreigelegt wird. Der Trepanbohrer, der den gleichenDurchmesser hat wie das vorherige Instrument, wird inder von dem zuvor benutzten Zeigerbohrer realisiertenPräparation positioniert und legt das Fragment frei, in-dem er in das Dentin und so um das Fragment herumbohrt. Das Instrument weist an seinem Ende Schneidenauf und bohrt auf diese Weise leicht in das Wurzelden-tin. Es muss entgegen dem Uhrzeigersinn eingesetztwerden! Bei fortschreitender Bohrung verklemmen sichDentinspäne zwischen der Innenwand des Trepanboh-rers und dem Fragment. Sobald das Fragment an seinemkoronalen Teil von der Klemmung befreit ist, entsteht einEffekt des Herausschraubens: Es dreht sich mit demTrepanbohrer heraus. Der Zeigerbohrer und der Trepan-bohrer sind sehr scharfe Instrumente und müssen mitgeringer Geschwindigkeit verwendet werden (maximal300 min-1). Sie werden mit einem Antrieb für rotierendeNiTi-Instrumente oder manuell eingesetzt (der Satz ent-hält einen speziellen Handgriff).

FallbeispielDer Patient stellt sich mit einem Defekt endodontischenUrsprungs an 26 vor. Die Indikation zur Revision ist gege-ben. Das frakturierte Instrument in der mesio-vestibulä-ren Wurzel muss entfernt werden, um zu dem infiziertenapikalen Wurzelkanalteil vordringen zu können. Die Form

Anwenderbericht

36ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Abb. 3 bis 8: Klinischer Fall: Entfernung eines frakturierten Instruments aus der mesio-vestibulären Wurzel.

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der Zugangskavität wurde so modifiziert, dass ein direk-ter Zugang zum Fragment geschaffen wurde (zylin-drisch-konischer Bohrer mit nicht schneidender Spitze).Die koronale Krümmung des Kanals wurde aufgehoben,indem der kurze Gates-Bohrer Nr. 4 mit vertikalen Auf-und Abbewegungen an der der Krümmung gegenüber-liegenden Wand entlanggeführt wurde. Der zugänglicheTeil des Kanals wird nachfolgend bis zum Fragment miteinem Gates-Bohrer Nr. 3 aufbereitet (Abb. 3 und 4). Der Zeigerbohrer wird rotierend in den Kanal eingeführt,bis er auf den koronalen Teil des Fragmentes trifft. BeimTrepanbohrer erfolgt dies im Linkslauf, entgegen demUhrzeigersinn. Der Bohrer entfernt nun das Dentin umdas Fragment herum und befreit es von seiner Klem-mung. Das frakturierte Instrument wird durch die Den-tinspäne eingeklemmt und mit dem Trepanbohrer her-ausgedreht (Abb. 5 bis 7). Abbildung 8 zeigt den abge-schlossenen klinischen Fall. Zu beachten ist die geringeReduktion der mesio-vestibulären Wurzel.

Einschränkungen

Der Einsatz des Endo Rescue Satzes ist nur bedingt mög-lich, wenn sich das Fragment hinter einer Kanalkrüm-mung befindet oder es sich um ein langes Fragment han-delt. In diesem Fall legen die Schneiden des Trepanboh-rers wie gewohnt den koronalen Teil des Fragmentes zu-nächst frei und umbohren das Fragment, bis derAnschlag des Trepanbohrers erreicht ist. An dieser Stelleist die Aktion des Trepanbohrers jedoch unterbrochen,bevor das Fragment von seiner Klemmung im Dentin be-freit werden kann. In einer solchen Situation ist es mög-lich, den Einsatz des Trepanbohrers mit einem passendenHilfsmittel zu kombinieren, wie z. B. einer Ultraschall-spitze oder einer mit Komposit gefüllten Kanüle. Wie be-reits beschrieben, legt der Trepanbohrer zunächst den ko-ronalen Teil des Fragmentes frei. Nachfolgend wird einemit autopolymerisierendem Komposit gefüllte Kanüle,die den gleichen Außendurchmesser hat wie der Trepan-bohrer (d. h. Gr. 090), auf den freigelegten Teil des Frag-mentes gesetzt. Nach Aushärtung des Komposits wirddie Kanüle mit einer Drehbewegung entgegen dem Uhr-zeigersinn herausgezogen und das im Komposit klem-mende Fragment zusammen mit der Kanüle entfernt.

Diskussion

Es existiert eine Vielzahl von Methoden zur Entfernungvon Instrumentenfragmenten, die im Wurzelkanal ab-gebrochen sind, wobei die meisten von ihnen unbestän-dige Ergebnisse hervorbringen und erhebliche Schädenan der verbleibenden Wurzelstruktur verursachen. Idea-lerweise sollte das Wurzeldentin soweit wie möglich er-halten bleiben und die Wurzelkanalaufbereitung nachEntfernung des Fragments nicht größer als eine konven-tionelle Präparation sein. Obwohl das Endo Rescue Kitdie Entfernung einer zusätzlichen Menge an Dentin ver-langt, erlaubt der geringe Durchmesser der Instrumente

den Zugang zum Fragment unter einem Minimum anSchwächung der Wurzelstruktur. Wie für alle zuvor be-schriebenen Techniken besteht der entscheidende Er-folgsfaktor in der Zugangspräparation zum Fragment.Weil dieses meistens in einer Kanalkrümmung abge-brochen ist, muss die koronale Krümmung begradigtwerden, sodass ein gerader Zugang und freie Sicht aufdas Fragment gesichert sind. Auf eine ganz spezielle Situation sei noch hingewiesen:Da die gedrallten Schneiden des Instrumentes rotierendin das Wurzeldentin eindringen und dabei ein Drehmo-ment entsteht, das größer ist als die Widerstandskraftdes Instruments, sind die Fragmente meist von kleinemDurchmesser, geringer Länge und vor allem auf Höheder Fraktur gänzlich von Dentin umhüllt. Wenn ge-wöhnliche Ultraschallspitzen zur Entfernung verwen-det werden, sollte die Freilegung des koronalen Teils desFragmentes idealerweise so erfolgen, dass das Frag-ment nicht berührt wird, um zu vermeiden, dass es er-neut frakturiert. Dieser Schritt ist sehr schwierig. Durchdas Zusammenspiel der drei Arbeitschritte– Zentrierung auf dem Fragment (Zeigerbohrer)– Ausfräsen durch Entfernung des Dentins, welches das

Fragment umgibt (Trepanbohrer) und – Herausbohren entgegen dem Uhrzeigersinn ist das hier beschriebene Werkzeug insbesondere für NiTi-Fragmente bestimmt, die den Großteil an Instrumenten-frakturen ausmachen. Es existieren zurzeit keine ande-ren Systeme, die diese Besonderheit berücksichtigen.Die Anwendungsbeschränkungen des Systems sind mitder Wurzelkanalanatomie und der Möglichkeit verbun-den, einen geraden Zugang zum Fragment zu schaffen.Ein Instrument, welches hinter einer starken Wurzelka -nalkrümmung im apikalen Drittel abgebrochen ist, wirdnicht durch die alleinige Verwendung des Endo RescueSatzes entfernt werden können. In solchen Situationenist es sinnvoll, die Wirkungsweise des Trepanbohrersdurch eine mit Komposit gefüllte Kanüle mit entspre-chendem Durchmesser zu kombinieren.

Schlussfolgerung

Das hier beschriebene Endo Rescue Kit zielt auf einstandardisiertes Vorgehen bei der Entfernung fraktu-rierter Instrumente ab – ein sicheres Vorgehen, wie esjeder Zahnarzt zu schätzen weiß. Es erlaubt, die zur Entfernung des Fragmentes notwendige Menge anDentin zu reduzieren und die für diese Prozedur nötigeZeit zu verkürzen. n

Erstveröffentlichung inDeutschland: ZMK 11/2010

37ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Anwenderbericht

Eine Literaturliste steht ab sofort unter www.zwp-online.info/fachgebiete/endodontologie zum Download bereit.

KONTAKT

Dominique Martin51, avenue de Saint-Mandé, 75012 Paris, FrankreichE-Mail: [email protected]

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38ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Herstellerinformationen

In der konventionellen und vor allem in der Mikro-Endodontie stellenUltraschallspitzen ein ideales Hilfsmittel dar. Mit den Ultraschallspit-

zen von B&L, die über eine weltweit einzigartige Mikrostruktur verfü-gen, gelingt die Aufbereitung der Zugangskavität auf optimale Weise.B&L bietet für jede klinische Indikation die passende Ultraschallspitze.Dank ihrer hervorragenden Schneidleistung sowie ihrer hohen Bruch-resistenz und Haltbarkeit unterscheiden sich die T’s Tips maßgeblichzu den bisher erhältlichen diamantbeschichteten Spitzen. Sie ge-

währleisten eine ausgezeichnete Lokalisierung der Kanaleingänge so-wie eine effiziente und minimalinvasive Freilegung der Kavitäten undKanäle. Durch die Kombination des grazilen Handstücks mit den Ultra-schallspitzen wird das Behandlungssichtfeld wesentlich erweitert.Mit der Ultraschall-Therapie ist das Risiko der Kanalverlagerung ge-ringer als beim Einsatz von rotierenden Bohrern. Auch die JETipszeichnen sich durch eine Besonderheit aus: Sie wurden speziell für denretrograden Einsatz gefertigt und können aufgrund eines besonderenHerstellungsverfahrens individuell gebogen und den anatomischenBegebenheiten angepasst werden. Zum Lockern und Entfernen vonWurzelstiften eignet sich die innovative Ultraschallspitze Vibra Post.

American Dental Systems GmbHJohann-Sebastian-Bach-Straße 42

85591 VaterstettenE-Mail: [email protected]: www.ADSystems.de

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Digitale und bildgebende Verfahren sind oft entscheidend bei der Analyse und Dokumentation einer Behandlung. Mit SurgiCam bietet LOSER & CO den einfachen Einstieg in diese Technik an. Surgitel, Her-steller hochwertiger Lupensysteme, hat die erste digitale Miniaturka-mera entwickelt, die die Behandlung exakt aus der Perspektive des Be-handlers wiedergibt. Die sehr leichte Minikamera ist miteinem fokussierten, leistungsstarken LED-Licht gekoppelt und wird mittels einesAdapters an der Lupe oder an einem Kopf-rahmen befestigt. So wird genau das gleicheBild übertragen, das der Zahnarzt von seiner Sitz-position aus sieht. SurgiCam wird mittels eines einfachenUSB-Anschlusses direkt an den PC angeschlossen. Die paten-tierte Technologie bietet dem Zahnarzt erstmals die Möglichkeit,jede Behandlung über „Plug & Play“ in DVD-Qualität live zu übertragenund zu archivieren. Häufiges Unterbrechen der Behandlung, mühsa-

mes Einstellen der Kamera und zeitaufwendige Übertragung der Bilderin den PC entfallen vollkommen. Die Sitzung kann ggf. von Anfang bisEnde komplett aufgezeichnet, vernetzt und für Präsentationszweckebeliebig oft visualisiert werden. Die Vergrößerung wird über optische

Präzisionslinsen und Sensoren erzeugt. Die Kamerabietet eine sehr hohe Tiefenschärfe. Adapter für

verschiedene Lupensysteme sind verfügbar. DieSoftware ist äußerst bedienerfreundlich, selbsterklä-

rend. LOSER & CO präsentiert das ab sofort lieferbareProdukt auf der IDS in Köln in Halle 10.1, J/K050–059.

LOSER & CO GmbHBenzstr. 1c

51381 Leverkusen E-Mail: [email protected] Web: www.loser.de

LOSER & COWeitere Informationen zu diesem

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Henry Schein Dental Depot, führender Fachhändlerfür Zahnarztpraxen und -labore, hat mit seiner ers -ten Nationalen Vertriebstagung ein neues Format im deutschen Dentalmarkt etabliert. Hunderte Fach-berater, Spezialisten und Servicetechniker sowienationale und internationale Führungskräfte desUnternehmens kamen vom 1. bis 3. Februar 2011 inFrankfurt am Main zusammen, um gemeinsam zulernen und auszutauschen. Insgesamt 25 der stra-tegischen Hauptlieferanten von Henry Schein nah-men als Partner teil und informierten über aktuelleProdukte und Dienstleistungen. Unter dem Motto„Team Deutschland 2011“ bot die Tagung eine regegenutzte Plattform zur Vernetzung von HenrySchein-Mitarbeitern aus unterschiedlichen Regio-nen und Fachbereichen. Mit einer großen Spenden-aktion und Tombola zugunsten der Elisabeth-Stra-ßenambulanz wurden mehr als 5.000 Euro für die zahnmedizinischeVersorgung wohnungsloser Menschen in Frankfurt gesammelt.

Stanley M. Bergman, CEO und Chairman von HenrySchein, eröffnete die Veranstaltung mit einer dyna-mischen Ansprache. Zentrales Element der dreitä-gigen Tagung waren Intensivschulungen, in denenführende Hersteller aus der Dentalindustrie die Mit-arbeiter von Henry Schein gezielt über ihre neues-ten Produkte und Dienstleistungen informierten.Auch neue Herausforderungen und Chancen, wieder demografische Wandel, Fortschritte in der digi-talen Zahnmedizin sowie Strategien zur Steigerungder Wirtschaftlichkeit und der Kosteneffizienz beiden Kunden wurden thematisiert – alles mit demZiel, die Kunden aus Praxis und Labor auf dem Wegzum Erfolg noch besser unterstützen zu können.

Henry Schein Dental Depot GmbHMonzastraße 2a, 63225 Langen

E-Mail: [email protected]: www.henryschein-dental.de

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Stanley M. Bergman, CEO undChairman von Henry Schein, hältdie Eröffnungsrede.

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39ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

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Herstellerinformationen

Um eine kompetente Beratung und den bes ten Service rund um IhrePraxisausstattung bieten zu können und damit sowohl Ihren als auchunseren hohen Ansprüchen gerecht zu werden, hat KaVo für den Fach-handel ein Zertifizierungsprogrammin den Kategorien KaVo Instrumente,KaVo Behandlungseinheiten undKaVo Röntgen eingeführt. Als KaVo-zertifizierter Partner muss der Fach-händler strenge Zertifizierungskrite-rien jährlich aufs Neue erfüllen. Dazugehört beispielsweise, dass alle Vertriebsmitarbeiter der zertifiziertenPartner in regelmäßigen Abständenan KaVo-Produktschulungen teilnehmen müssen, in denen wichtigeInformationen für eine kompetente Beratung vermittelt werden. Mit

vielen weiteren wichtigen Kriterien, die ein KaVo-zertifizierter Partnererfüllen muss, stellen wir sicher, dass Sie vom Fachhandel nicht nuroptimal beraten werden, sondern auch den bestmöglichen Service für

Ihre hochwertigen KaVo-Produkte erhalten. Damit Sie schnell herausfinden können welcher Den-talfachhändler als KaVo-zertifizierter Partner für SieAnsprechpartner erster Wahl ist, wenn es sich rundums Thema KaVo-Produkte dreht, haben wir unterwww.kavo.com/partner eine Übersicht für Sie erstellt.

KaVo Dental GmbHBismarckring 39

88400 Biberach/RißE-Mail: [email protected]: www.kavo.com

KaVoWeitere Informationen zu diesem

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Über die neuesten Entwicklungen und Perspektiven von der restaura-tiven Zahnheilkunde bis hin zur Endodontie tauschten sich Wissen-schaftler und Praxisspezialisten im Rahmen des Septodont-Symposi-ums am 11. Februar in Frankfurt am Main aus. Im Mittelpunkt stand derneue biokompatible und bioaktive Dentinersatz Biodentine™, der aufGrundlage der Active Biosilicate Technology™ entwickelt wurde. Prof.Dr. Gottfried Schmalz/Regensburg diskutierte zusammen mit interna-tionalen Forschern und mit praktizierenden Spezialisten über denneuen Werkstoff. Die Wissenschaftler stellten im Kontext der pulpaer-haltenden Endo dontie dar, wie die Ge-

sundheit der noch vorhandenen Pulpa positiv beeinflusst wird undgleichzeitig ein Ersatz für verloren gegangenes Dentin ermöglicht wer-den kann. Herausforderungen sind dabei eine hohe Biokompatibilität,Dichtigkeit sowie der Einsatz im feuchten Milieu. Aufgrund seines Tri-kalziumsilikat-Kerns ist Biodentine™ ein gänzlich biokompatibles mi-neralisches Material, reduziert das Risiko von Gewebereaktionen starkund fördert als bioaktives Material die Bildung reaktionären Dentins.Konditionierung der Oberfläche und Adhäsivtechnik sind nicht erfor-derlich. Es zeichnet sich außerdem durch hervorragende Versiege-

lungseigenschaften aus. Biodentine™ kann sowohl zur Be-handlung geschädigten Dentins bei Indikationen für Kronenals auch in der Zahnwurzel eingesetzt werden. Biodentine™wird in Deutschland auf der IDS vorgestellt und ist über den

Dentalhandel in einer Verpackungseinheit mit 15 Kapseln Pul-ver und 15 Einzeldosen Flüssigkeit erhältlich.

Septodont GmbH Felix-Wankel-Str. 9

53859 NiederkasselE-Mail: [email protected]: www.septodont.de

SeptodontWeitere Informationen zu diesem

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RECIPROC® ist die wohl bedeutendste Neuentwicklung seit der erstenNutzung von Nickel-Titan-Instrumenten zur rotierenden Aufbereitungvon Wurzelkanälen. Mit dem neuen System gelingt die sichere undvollständige Aufbereitung und Formung des Wurzelkanals mit einemeinzigen Instrument: One File Endo. Maßlich abgestimmte Papierspitzen und Guttaper-cha-Stifte erleichtern die ArbeitsschritteTrocknen und Füllen. Mit RECIPROC® wirdder Zeitfaktor im Vergleich zu allen bisherbekannten ro tierenden Aufbereitungssyste-men nochmals deutlich verkürzt, gegen -über der Handinstrumentierung ist der Zeit-gewinn besonders groß. Die eingespartenZeiteinheiten stehen für andere Patienten-behandlungen zur Verfügung. Weitere In-formationen auf www.reciproc.com

Ein weiteres Highlight ist der Apexlocator RAYPEX® 6. Dieses Gerätaus der bewährten Raypex-Reihe setzt neue Standards in Bedie-nungsfreundlichkeit und Darstellung. Über den Touchscreen ist das Gerät ähnlich intuitiv zu bedienen wie aktuelle Smartphones. Die

dreidimensionale grafische Darstellung mitZoomfunktion für den Bereich der apikalenKonstriktion erleichtert die Kontrolle der Fei-lenposition. Akustische Signale ermöglichen„blindes“ Lokalisieren des Apex. VDW freutsich über Besucher am Messestand auf derIDS in Halle 10.1, Stand B050/C051.

VDW GmbHBayerwaldstraße 15, 81737 München

E-Mail: [email protected]: www.vdw-dental.com

VDW

Bildergalerie in der E-Paper-Version des Endodontie Journals unter: www.zwp-online.info/publikationen

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40ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

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Herstellerinformationen

Für Dr. Dan Fischer, Zahnarzt, Gründer und Chef des Hauses Ultra-dent Products, USA, ist die IDS in Köln natürlich ein „Pflichttermin“.Kontakt und Dialog mit Zahnärzten und Industrie-Kollegen ist ihm

stets wichtig, und so wird erauch 2011 wieder in Köln amUltradent-Messestand zu fin-den sein. Dort sind auch seineneuesten „Tools and Toys“ zusehen. Am Samstag, dem 26.März 2011, kommt er nachMünster: Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund,Übersetzer und KoreferentenDr. Stephan Höfer wird er aufEinladung der Zahnärztekam-mer Westfalen-Lippe im Zahn -ärztehaus Münster von 9.30bis 16.00 Uhr sprechen.

Seine Sichtweise wird von seinen Erfahrungen als Zahnarzt undUnternehmer, aber auch durch sein Ethos geprägt. Weil die „God-giventooth structure“ eben nicht nachwächst, ist jeder Zahnarzt zu mini-malinvasivem Handeln verpflichtet und sollte die Möglichkeiten, dieheute mehr denn je zur Verfügung stehen, anbieten und nutzen. Vorallem will Dan Fischer darstellen, wie sich Freude an der zahnärzt-lichen Arbeit und optimale Patientenbetreuung miteinander verbin-den lassen. Die modernen Techniken und Materialien ermöglichenheute ein schonenderes und erfolgreicheres Behandeln als je zuvor.Und so ist auch sein Vortragstitel zu verstehen. „This is the best timeever to be a dentist!“ Anmeldung zu dem Kurs Nr. 11740084 onlineunter www.zahnaerzte-wl.de/html/akademie/akad_Startseite.html

Ultradent Products, USAUP Dental GmbH

Am Westhover Berg 30, 51149 Köln E-Mail: [email protected]: www.updental.de

Das neue NiTi-Feilensystem WaveOne von DENTSPLY Maillefervereinfacht die Endodontie signifikant: Es arbeitet mit einer rezipro-ken Bewegung. Dies ermöglicht die Aufbereitung des Wurzel kanalsmit nur einer Feile und reduziert das Risiko des Einschraubens undFeilenbruchs. Die innovativen NiTi-Feilen sind vorsterilisiert und ein-zeln Blister-verpackt. Ihr Einmalgebrauch bietet mehr Sicherheit,weil damit ein Höchstmaß an Bruchfestigkeit und Schutz vor Kreuz-kontamination gegeben ist. Das innovative WaveOneSystem wurde von DENTSPLY Maillefer inZusammenarbeit mit weltweit führen-den Endodontologen wie Cliff Ruddle,Willy Pertot und Julian Webber entwor-fen und macht die Wurzelkanalaufberei-tung einfach, sicher und effizient. Jetztkann die Behandlung mit nur einer Feile er-folgen. Die Instrumente bestehen aus hoch-

belastbarem M-Wire Nickel-Titan – einer Spezialentwicklungvon DENTSPLY. Die Feilengeometrie erlaubt in Verbindung mitder reziproken Bewegung eine zeitsparende Behandlung vonhöchster Qualität: Die Arbeitsweise basiert abwechselnd auf

einer längeren Vorwärtsrotation in Schneidrichtung undeiner kürzeren Rotation in Gegenrichtung, die die Feile

unter Beibehaltung der Kanalanatomie in den Kanalhineingleiten lässt. Die optimierten Rotationswinkelverringern die Gefahr des Einschraubens und Feilenbruchs. WaveOne ist in Deutschland seit 1. Februar 2011 erhältlich.

DENTSPLY MailleferDe-Trey-Straße 1, 78467 Konstanz

E-Mail: [email protected]: www.dentsply.de

DENTSPLY Maillefer

Ultradent Products

Welcher Zahnarzt kennt die Risiken in der Kariologie und Endodon-tologie nicht: Bakterien, Viren und Keime, die den langfristigen Erfolg der Behandlung negativ beeinflussen. Mit dem neuen heal -Ozone X4 kann jetzt maximale Sicherheit in der Kariestherapieoder Wurzelbehandlung erzielt werden. Das innovativeOzongerät arbeitetmit dem kon-trollierten Ein-satz von Ozon

in der neuen Konzentration von bis zu 32g/m3 (bisher nur 4,7g/m3).Dabei ist die Anwendung durch das spezielle, nach außen luftdichtabgeschlossene, sichere und patentierte Applikationssystem völliggefahrlos für die Mundhöhle. Durch die Ozonapplikation mit healOzone X4 werden innerhalb weniger Sekunden 99,9% der Ka-riesbakterien inaktiviert und Proteine zerstört, die eine Reminerali-sierung beeinträchtigen. Durch das frühzeitige Erkennen von Fis-suren-, Wurzel- oder Glattflächenkaries ist es sogar möglich, diesevöllig schmerzfrei zu heilen und dadurch die gesunde Zahnsubs-tanz maximal zu erhalten. Ist es dennoch unvermeidbar, Karies zuexkavieren, gibt das Ozongerät vor der Verfüllung der Kavität dieGewissheit, 99,9% der Kariesbakterien beseitigt zu haben.

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88045 FriedrichshafenE-Mail: [email protected]: www.dentalbrains.com

dentalbrains

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41ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

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Das neue Endo-Mate TC2 verfügt über eine große, über-sichtliche LCD-Anzeige, fünf einfach festzulegende Vorein-stellungen und ein leichtes, kabelloses Handstück, dasdem Anwender die Handhabung auch bei den komplizier-testen endodontischen Verfahren vereinfacht. Das TC2unterstützt die meisten namhaften Hersteller von Nickel-Titan-Feilen. Es gibt zwei Arten von akustischen Alarm-

signalen für eine sichere und effizientere Behand-lung, die es Ihnen ermöglicht, die Feilen keiner zustarken Belastung auszusetzen, wodurch es zueiner geringeren Metallermüdung kommt. Auchschaltet es sich automatisch ab, um Energie zu

sparen und die Sicherheit zu verbessern. Die in-

telligente Autoreverse-Funktion kommt zum Tragen, sobald die vor-eingestellte Last des Drehmomentes erreicht wird. Die drehendeFeile hält an und die automatische Rückwärtsdrehfunktion (Autore-verse) wird aktiviert. Die Kalibrierfunktion sorgt für eine präzisereDrehgeschwindigkeit und Drehmomenteinstellung. Das Endo-MateTC2 steht für ein schlankes Design, effizientes Arbeiten und für mehr Sicherheit bei der sensiblen endodontischen Behandlung.

NSK Europe GmbHElly-Beinhorn-Straße 8

65760 EschbornE-Mail: [email protected]: www.nsk-europe.de

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Intelligenter und sicherer

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Die IDS 2011 bietet die ideale Gelegenheit, sich umfassend über denneuesten Stand der Technik und über arbeitserleichternde Innovatio-nen zu informieren. Hierbei führt ein Messerundgang den interes-sierten Zahnarzt direkt zum Stand von Morita. Ein besonderes High-light ist dort die Vorstellung eines Arbeitsplatzes der neuesten Gene-ration. Die Behandlungseinheit ist in Zusammen-arbeit mit der Design-Agentur f/p design ausMünchen entwickelt worden. Bei der Umsetzungstanden vor allem die Bedürfnisse der Anwenderim Fokus. So verbinden sich technische Raffines-sen, Individualität und Design auf besondere Artund Weise. Während der gesamten Messe kön-nen die Zahnärzte am Messestand (Halle 10.2,Stand R040, S049, S042) die Vorzüge der Be-handlungseinheit erleben und verschiedene Vari-anten testen, um genau den richtigen Arbeitsplatzfür die eigene Praxis zu finden. Auch die weiterenProdukte und Messeneuheiten des japanischen Familienunterneh-mens versprechen einen kurzweiligen Aufenthalt am Stand.

Am Mittwoch (23. März 2011, ab 16 Uhr im Kristallsaal) veranstal-tet der Leistungsführer in der Endodontie ein Event, das sich an alle Zahnmediziner richtet, die Wurzelkanalbehandlungen durch-führen. Für die Fachleute besonders spannend dürfte dabei der 40-minütige Vortrag des international anerkannten Experten Prof.

Emanuele Ambu aus Italien sein. Er wirdanhand mehrerer Fallstudien Einblickein seine praktische Arbeit geben und da-bei auch einige spannende Anwen-dungsmöglichkeiten des Endo-Sorti-ments von Morita präsentieren. DasEvent steht den interessierten IDS-Be-suchern offen.

J. Morita Europe GmbHJustus-von-Liebig-Straße 27a

63128 DietzenbachE-Mail: [email protected]

Web: www.morita.com/europe

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Um die einzigartigen Eigenschaften des neuen NiTi-Aufbereitungssys-tems Revo-S® der deutschen Zahnärzteschaft näher bringen zu können,hat MICRO-MEGA® sich für eine Testaktion entschieden, die bis Juni2011 andauern soll. Die neue Revo-S®-Methode, die nur drei Instru-mente einsetzt, ist eine hoch entwickelte, innovative Se-quenz, konzipiert für die endodontische Erstbehandlung.Hohe Effektivität und gleichzeitig einfache Anwendungkönnen die maschinelle Aufbereitung in jeder zahnärzt-lichen Praxis revolutionieren. Die Entwicklung dieser Se-quenz hat in Kooperation mit Universitäten einige Zeit inAnspruch genommen, um die gewünschte notwendigePerfektion zu erreichen. Auch heute arbeitet das F&E-Team von MICRO-MEGA® daran, die Erfahrungen der Be-nutzer in die Produktpflege einfließen zu lassen. Alle Inter-essenten, die auf ein neues maschinelles Aufbereitungs-system umsteigen oder aber von der manuellen Aufbe-reitung zu sicheren rotierenden Verfahren übergehenwollen, können sich ihre persönliche Probe-Plakette aufder MICRO-MEGA® Website bestellen. Zusätzlich zu derkostenlosen Plakette Revo-S® bekommt der interessierte

Praktiker ein Exemplar des MICRO-MEGA® ENDObook®, das die Me-thodik näher vorstellt und einen umfangreichen Überblick über weitereendodontische Anwendungen gibt.MICRO-MEGA® ist mit 105 Jahren der älteste Hersteller endodonti-

scher Instrumente und zugleich auch der Erfinder derWurzelka nalinstrumente. Hand- und Winkelstückewurden ebenfalls in diesem Traditionshaus erfundenund werden hier bis heute in exzellenter Manufaktur-qualität hergestellt. Auch in diesem Anwendungsbe-reich kann die F&E Division von MICRO-MEGA® großeFortschritte vermelden, die auf der IDS in Köln vom 22. bis 26. März 2011 vorgestellt werden.

MICRO-MEGA EndodonticsDivision of SciCan GmbH

Wangener Straße 78 88299 Leutkirch im Allgäu

E-Mail: [email protected]: www.micro-mega.com

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n Das aktuelle Methodenspektrum der konservieren-den Therapie umfasst die manuelle oder maschinelleWurzelkanalaufbereitung, effiziente Spülverfahren beider Desinfektion sowie moderne Instrumente und Ma-terialien zur Obturation. Selbst die Behandlung kronen-wurzel-frakturierter Frontzähne ist heute – unter ande-rem mit fortschrittlichen Wurzelstift-Systemen – mög-lich. Und falls eine Revision des Wurzelkanals erfor -derlich werden sollte, stehen dem Endo-Spezialistenminimalinvasive mikrochirurgische Konzepte bis hinzur Behandlung komplexer endoparodontaler Läsio-nen zur Verfügung. Der beeindruckende wissenschaft-liche und technologische Fortschritt im Bereich derEndodontie hat die Chancen zur langfristigen Zahn -erhaltung immens gesteigert und stellt dieses Fach -gebiet ins Zentrum einer präventivkonservierenden

Zahnmedizin. Dank der langjährigen, intensiven Zu-sammenarbeit vieler Endodontie-Experten mit Unter-nehmen der Dentalindustrie sind heute ausgereifte Instrumente und Werkstoffsysteme entstanden, mitdenen Läsionen des Wurzelkanals besser diagnostiziertund vor allem therapiert werden können. Beispiels-weise erlauben moderne bildgebende Verfahren diegenaue Visualisierung des Wurzelkanals und ermög-lichen sowohl eine Endometrie bis hin zum Apex alsauch die exakte Kontrolle der Feilenposition währendder Aufbereitung. Ebenso gewinnen das digitale Rönt-

gen und die digitale Volumentomografie in der Endo -dontie an Bedeutung. Hochauflösende Intraoralka -meras dienen neben diagnostischen Zwecken auch derzeitsparenden Online-Dokumentation des Behand-lungsverlaufs.Ein weiterer wichtiger Trend besteht im verstärkten Ein-satz der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung. Insbe-sondere führen hier computerkonstruierte Feilengeo-metrien mit ihren optimierten Konizitäten und Schnei-dekanten zu mehr Sicherheit und Effizienz. ModerneMaterialien wie Nickel-Titan- oder Titan-Niob-Legierun-gen haben die Belastbarkeit rotierender Aufbereitungs-feilen – und ebenso die von Revisionsfeilen – weit ver-bessert und damit die Behandlungsmöglichkeiten derEndodontie geradezu revolutioniert. Auch in anderen endodontischen Arbeitsbereichenzeichnet sich der technologische Fortschritt ab: Die Be-stimmung der Arbeitslänge geschieht entweder rönt-genologisch oder mithilfe moderner elektrometrischerMethoden – wobei letztere keine zusätzliche Strahlen-belastung verursachen. Die häufig erfolgsentschei-dende Wurzelkanalspülung erfolgt mittels effektiverchemischer Präparate, die durch ultraschallgestützteoder hydrodynamische Verfahren in ihrer Wirkung ver-stärkt werden können. Zur bakteriendichten Obtura-tion stehen moderne Sealer-Adhäsive und -Zementeauf Kompositbasis zur Verfügung. Alternativ kommenklassische Verfahren, in erster Linie Guttapercha-Tech-niken, zum Einsatz. Auch hier gibt es bedeutende Fort-schritte: Beispielsweise sorgen neue Gerätesystemezur warmen vertikalen Kondensation für eine höhereAdaption der thermisch plastifizierten Guttapercha andie Kanalwände. Neben Routineaufgaben, die bereits vom Allgemein-zahnarzt durchgeführt werden können, bietet die Endo -dontie ein anspruchsvolles Aufgabenfeld für Spezialis-ten. Wie ein endodontisches Standardleistungsangebotund weitere Spezialisierungsmöglichkeiten in die tägli-che Routine einer Zahnarztpraxis einfließen können, zei-gen die während der IDS – Internationale Dental-Schauin Köln (22. bis 26. März 2011) vorgestellten Lösungen deranwesenden Endo-Spezialisten vieler namhafter Fir-men der Dentalindustrie. n

42ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Zahnerhaltung bis ins hohe Alter – ein zentrales Thema der IDS 2011Endodontische Maßnahmen schaffen wichtige Voraussetzungen für die nachhaltige Zahn -erhaltung. Auch in Anbetracht einer alternden Gesellschaft kommt daher dieser zahnme-dizinischen Disziplin eine wachsende Bedeutung zu. Die Endodontie hat längst einenfesten Platz im Therapieangebot vieler Allgemeinzahnärzte eingenommen – und bietet darüber hinaus ein reichhaltiges Arbeitsgebiet für Spezialisten.

Dr. Martin Rickert/Köln

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n Sehr geehrter Herr Dr. Frank, wie häufigkommt die digitale Volumentomografie mitt-lerweile in deutschen endodontischen Praxenzum Einsatz?Meines Wissens noch recht selten. Häufigwerden DVT-Aufnahmen, die aus anderen In-dikationen heraus angefertigt wurden, zu-sätzlich endodontologisch ausgewertet, in-dem in derartigen Aufnahmen die Anzahl derWurzelkanäle, deren Konfiguration und Aus-dehnung ermittelt werden kann. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass hier-zulande ein vorwiegend endodontisch täti-ger Kollege sich unter den gegebenen wirt-schaftlichen und politischen Umständen einDVT-Gerät ausschließlich für endodontologi-sche Indikationen anschafft und rentabel be-treiben kann. Nichtsdestotrotz kann der Zu -gewinn an diagnostischer Information be-trächtlich sein.

Welchen Anteil macht die Diagnostik mittels digitaler Volumentomografie inIhrer eigenen Praxis aus?Unter fünf Prozent. Da bei uns die Anlage aus anderen Gründen/Indikationenvorhanden ist, werten wir 3-D-Aufnahmen im „Endo-Fall“ auch aus endodon-tologischer Sicht aus, fertigen jedoch nicht routinemäßig DVT-Aufnahmen zurEndo-Behandlung an. Dies hat aber hauptsächlich wirtschaftliche bzw. versi-cherungstechnische Gründe.

Worauf sollten Praktiker besonders achten, wenn über die Investition in einederartige Technik abgewogen wird? Das ist eine Frage, für deren Beantwortung man etliche Seiten bräuchte. Andieser Stelle möchte ich nur vor einem Trugschluss warnen: die Thematik DVTist sehr komplex und facettenreich. Intensive Auseinandersetzung mit derMaterie in allen ihren Aspekten (diagnostischen, technischen, logistischen,finanziellen, abrechnungstechnischen) im Vorfeld der Investition ist Pflicht,will man Enttäuschungen und Missverständnisse vermeiden.

In welchen Bereichen der 3-D-Diagnostik sehen Sie für die Zukunft besonderesPotenzial, wo besteht Handlungsbedarf?In allen Bereichen. 3-D wird in Zukunft so selbstverständlich sein wie heute 2-D. Viele Kollegen denken noch (dank ihrer Ausbildung und bisherigen Er-fahrung) in 2-D. Handlungsbedarf sehe ich besonders in der Optimierung derBildqualität und in der Schaffung von standardisierten 3-D-Ansichten/Sze-narien, so wie sie im 2-D-Bereich seit Jahrzehnten vorliegen.

Herr Dr. Frank, wir danken Ihnen für das Gespräch! n

„Thematik DVT ist komplexund facettenreich“Digitale Technologien spielen in vielen Bereichen der Zahn-medizin bereits eine große Rolle. Welche Relevanz sie aufdem Gebiet der Endodontie haben, konnten wir im Gesprächmit dem Spezialisten Dr. Elmar Frank aus Besigheim erfahren.

Eva Kretzschmann/Leipzig

Dr. Elmar Frank

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n Die 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ)und die Frühjahrsakademie der Deutschen Gesellschaft für Endodontie(DGEndo) rückt verschiedene Apekte des Erhalts von Zähnen im Alter in denFokus, beantwortet endodontische Fragestellungen und präsentiert restau-rative Therapieansätze. Den Festvortrag wird Prof. Dr. Klaus Pfeffer/Düssel-dorf zum Thema „Sepsis – der lautlose Tod“ halten.

Parallel zu den wissenschaftlichen Impulsvorträgen am 6. und 7. Mai wer-den von der DGZ und der DGEndo Workshops und Hands-on-Kurse ange-boten. Zudem findet ein Studententag mit einem zweiteiligen Kommuni-kationstraining statt. Anmeldungen zur gemeinsamen DGZ/DGEndo-Ta-gung sowie ein Blick ins Programm sind auf der DGZ-Homepage unterwww.dgz-online.de möglich. Am Freitagabend lädt die DGZ von 18.30 bis19.00 Uhr zur Mitgliederversammlung, ab 19.30 Uhr beschließt ein Fest -abend den ersten Veranstaltungstag. Zur Tagung werden außerdem mehrere Preise der DGZ für die besten wis-senschaftlichen Präsentationen in den Sparten Kurzvortrag und Poster mitje 6.000 €Gesamtpreissumme (3.000, 2.000, 1.000 €) vergeben. Der GABAPraktikerpreis der DGZ wird für den besten Vortrag im Rahmen des DGZ-Praktikerforums verliehen und ist mit 3.000 € dotiert. Herausragende Arbeiten zur Forschung oder Umsetzung der Prophylaxe inder Praxis oder im öffentlichen Gesundheitswesen werden mit dem unterSchirmherrschaft der DGZ verliehenen Wrigley Prophylaxe Preis honoriert.Die Gesamtdotierung beträgt 10.000 €. n

Gemeinsame Tagung vonDGZ und DGEndo

Zahnerhaltung im Alter als Hauptthema

Die 25. DGZ-Jahrestagung und die Frühjahrsakademie derDGEndo finden 2011 als Gemeinschaftstagung vom 6. bis 7. Mai in Düsseldorf statt. Diese rückt die gestiegene Lebens-erwartung und den daraus resultierenden Zusammenhangzu Zahnerhaltung und Endodontie in den Fokus.

Dr. Christian Ehrensberger/Frankfurt am Main

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KURSINHALT THEORIE UND PRAXIS

THEORIE: Die Revision von WurzelkanalbehandlungenDie Wurzelkanalbehandlung ist mit einer hohen, aber dennoch begrenzten Erfolgssicherheit verbunden. Scheitert die Erstbe-handlung, so erwartet man in zunehmendem Maße vom Zahn-arzt, dass er das erforderliche Wissen und die Fertigkeiten be-sitzt, technisch anspruchsvolle Revisionsmaßnahmen durch-führen zu können.

Bei der Revisionsbehandlung handelt es sich um eine zahnärzt-liche Maßnahme, die relativ wenig technisch und medizinischstandardisiert ist. Vielmehr geht es dabei häufig um die Ent-scheidung Implantation vs. Revision oder die Anwendung empi-risch entwickelter Behandlungsstrategien, die sich auf den Ein-satz moderner Revisionsinstrumente stützen.

In dieser Kursreihe sollen den Kolleginnen und Kollegen diewesentlichen Aspekte der Revisionsbehandlung von der Indi-kation und Kontraindikation bis zur technischen Umsetzungaufgezeigt werden.

PRAXIS• Hands-on-Aufbereitung an extrahierten Zähnen. Obturationdieser Zähne mit warmer vertikaler Technik.Im Anschluss Revision der obturierten Zähne mit Spezial -instrumenten (extrahierte Zähne sind vom TN mitzubringen).

• Ausstattung der praktischen Arbeitsplätze mit Lupen/Mikro-skop.

• Kursmaterialien wie moderne NiTi-Aufbereitungs- und Revi-sionsinstrumente etc. werden gestellt.

REFERENTEN

Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas/Freiburg im Breisgau• Leitender Oberarzt der Abt. Zahnerhaltungskunde und Paro-dontologie an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg

•Wissenschaftlicher Leiter internationaler postgradualer Uni-versitätslehrgänge

• „M.Sc., Master of Science Endodontie“, Spezialist der DGZfür Endodontologie und Zahnerhaltung (präventiv, restaurativ)

REFERENTEN

Dr. Ralf Schlichting/Passau• 1992–1998 Studium der Zahnmedizin an der Universität Regensburg

• 2002 Eröffnung der eigenen Praxis in Passau/Bayern

• 2003 Promotion • ab 2005 Intensive Fortbildungen in Endodontie•2006/2007 Curriculum Endodontie der DGEndo

•2007 Tätigkeitsschwerpunkt Endodontie• 2008 Certified Member ESE• seit 2008 Überweisertätigkeit Endodontie• seit 2009 Mitglied im Vorstand der DGET• 2010 Spezialist Endodontie DGET

•Mitgliedschaften: Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Endodontie (DGEndo), Certified Member Euro-pean Society of Endodontology (ESE), Koordinator Active-Member Group München, Mitglied der Österreich ischen Gesellschaft für Endodontie (ÖGEndo)

Klaus Lauterbach/Plankstadt• 1988–1994 Studium der Zahnheilkunde an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

• 1994–1998 Assistenzzeit und Anstellung in privater Praxis

• seit 1998 Gemeinschaftspraxis in Plankstadt bei Heidelberg

• seit 2004 Endodontische Therapie mit OPM• seit 2007 Überweisungspraxis für Endodontie• Behandlungsschwerpunkte: Endodontologie, Funktions-diagnostik und -therapie, restaurative ZHK

• bundesweite Vorträge und Workshopleitungen im Fach-gebiet Endodontie

•Mitgliedschaften: Mitglied der Deutschen Gesellschaft fürImplantologie seit 2001, Mitglied der Deutschen Gesellschaftfür Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde seit 2001, Mitglied derDeutschen Gesellschaft für computergestützte Zahnheil-kunde seit 2002, Mitglied beim Gnathologischen ArbeitskreisStuttgart e.V. seit 2002, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Endodontie (DGEndo) seit 2004, Mitglied der Akademie für Praxis und Wissenschaft seit 2005, „Active Member“derDeutschen Gesellschaft für Endodontie seit 2007, Leitung der DGEndo „Active Member“-Studygroup Südwest/Heidel-berg seit 2007, Mitglied der DGZ AGET-Studygroup der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Mitglied der Deut-schen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie seit 2008, „Certified Member“ der Europäischen Gesellschaftfür Endodontie seit 2008

Programminformationen in der E-Paper-Version des Endodontie Journals unter: www.zwp-online.info/publikationeni

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ORGANISATORISCHES

VeranstaltungsorteDie jeweiligen Veranstaltungsorte werden Ihnen mit der An -meldebestätigung mitgeteilt.

Zimmerbuchung in unterschiedlichen KategorienPRIMECONTel.: 02 11/4 97 67-20 | Fax: 02 11/4 97 [email protected] oder www.prime-con.eu

Kursgebühr 250,00 €zzgl. MwSt.

Tagungspauschale: 45,00 €zzgl. MwSt.

(Die Tagungspauschale ist für jeden Teilnehmer verbindlich zu entrichten undumfasst die Verpflegung und Tagungsgetränke.)

FortbildungspunkteDie Veranstaltung entspricht den Leitsätzen und Empfehlungender KZBV vom 23.09.05 einschließlich der Punktebewertungs -em pfeh lung des Beirates Fortbildung der BZÄK vom 14.09.05und der DGZMK vom 24.10.05, gültig ab 01.01.06. Bis zu 6 Fortbil dungs punkte.

VeranstalterOEMUS MEDIA AG, Holbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-3 08, Fax: 03 41/4 84 74-3 90E-Mail: [email protected], www.oemus.com

Sponsor

Für den Kurs endodontie für die tägliche praxismelde ich folgende Personen verbindlich an:

❏ 07. Mai 2011 in Berlin ❏ 10. September 2011 in Leipzig ❏ 08. Oktober 2011 in München❏ 14. Mai 2011 in München ❏ 23. September 2011 in Konstanz ❏ 19. November 2011 in Berlin❏ 27. Mai 2011 in Rostock-Warnemünde ❏ 01. Oktober 2011 in Köln

Name/Vorname/Tätigkeit

Name/Vorname/Tätigkeit

Anmeldeformular per Fax an

03 41/4 84 74-3 90oder per Post an

OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 Leipzig

PraxisstempelDie Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG erkenne ich an.

Unterschrift

E-MailEJ 1/11

TERMINE

07. Mai 2011 in Berlin â 09.00 – 15.00 Uhr�Referent: Dr. Ralf Schlichting

14. Mai 2011 in München â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas

27. Mai 2011 in Rostock-Warnemünde â 13.00 – 19.00 Uhr � Referent: Klaus Lauterbach

10. September 2011 in Leipzig â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Klaus Lauterbach

23. September 2011 in Konstanz â 13.00 – 19.00 Uhr � Referent: Dr. Ralf Schlichting

01. Oktober 2011 in Köln â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas

08. Oktober 2011 in München â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas

19. November 2011 in Berlin â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas

ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN1. Die Kongressanmeldung erfolgt schriftlich auf den vorgedruckten Anmelde karten oder form-

los. Aus organisatorischen Grün den ist die Anmeldung so früh wie möglich wünschens wert. DieKongresszu lassungen werden nach der Reihen folge des Anmelde einganges vorgenommen.

2. Nach Eingang Ihrer Anmeldung bei der OEMUS MEDIA AG ist die Kongress an mel dung für Sieverbindlich. Sie erhalten umgeh end eine Kongressbe stätigung und die Rech nung. Für OEMUSMEDIA AG tritt die Verbind lichkeit erst mit dem Eingang der Zahlung ein.

3. Bei gleichzeitiger Teilnahme von mehr als 2 Personen aus einer Praxis an einem Kongress ge-währen wir 10 % Rabatt auf die Kongress gebühr, sofern keine Team preise ausgewiesen sind.

4. Die Rechnung umfasst die ausgewiesene Kongressgebühr und Tagungs pau sch ale zuzüglichder jeweils gültigen Mehr wert steuer.

5. Der Gesamtrechnungsbetrag ist bis spätes tens 2 Wochen vor Kongress be ginn (Eingang beiOEMUS MEDIA AG) auf das angegebene Konto unter An gabe des Teil neh m ers, der Seminar-und Rechnungs num mer zu überweisen.

6. Bis 4 Wochen vor Kongressbeginn ist in besonders begründeten Aus nahme fällen auch einschriftlicher Rücktritt vom Kongress möglich. In diesem Fall ist eine Ver waltungs kosten -pauschale von 25,– € zu entrichten. Diese entfällt, wenn die Ab sage mit einer Neu anmeldungverbunden ist.

7. Bei einem Rücktritt bis 14 Tage vor Kongressbeginn wird die halbe Kongress gebühr und Ta-gungspauschale zurückerstattet, bei einem späteren Rücktritt verfällt die Kongressgebühr und

die Ta gungs pauschale. Der Kongressplatz ist selbst verständlich auf einen Ersatz teil neh merübertragbar.

8. Mit der Teilnahmebestätigung er halten Sie den Anfahrtsplan zum jeweiligen Kongresshotelund, sofern erforderlich, gesonderte Teilnehmer infor ma tio nen.

9. Bei Unter- oder Überbelegung des Kongresses oder bei kurzfristiger Absage eines Kongressesdurch den Referenten oder der Änderung des Kongressortes werden Sie schnellstmöglich be-nachrichtigt. Bitte geben Sie deshalb Ihre Privattelefon nummer und die Num mer Ihres Fax -gerätes an. Für die aus der Absage eines Kongresses entstehenden Kosten ist OEMUS MEDIAAG nicht haftbar. Der von Ihnen bereits bezahlte Rechnungs betrag wird Ihnen umgehendzurücker stattet.

10. Änderungen des Programmablaufs behalten sich Veranstalter und Organisatoren ausdrück -lich vor. OEMUS MEDIA AG haftet auch nicht für Inhalt, Durchführung und sonstige Rah men be din gungen eines Kongresses.

11. Mit der Anmeldung erkennt der Teil nehmer die Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIAAG an.

12. Gerichtsstand ist Leipzig.

Achtung! Sie erreichen uns unter der Tele fonnummer 03 41/4 84 74-3 08. Während der Ver anstaltung können Sie Ihren Betreuer unter der Telefon num mer 0173/3 91 02 40 erreichen.

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49ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Statement

n Seit mit der Lockerung des Berufsrechts eben-falls die restriktiven Vorgaben hinsichtlich der Wer-bung (zahn-)medizinischer Leistungen aufwei-chen, werden auch Zahnärzte zunehmend in die-sem Bereich aktiv. Wie aus Funk und Fernsehen be-kannt, steht in der Werbung zumeist die Qualitätdes Produkts im Vordergrund – in diesem Fall dieQualifikation der werbenden Kollegen. Hierbei wirdder eine oder andere durch rhetorische Klimmzügeschnell zum Fachzahnarzt befördert (in der Endo -dontologie also zum „Endodontologen“) oder garzum „Spezialisten“. Dies treibt bisweilen recht er-staunliche Blüten.Wie sehen die rechtlichen Grundlagen hierbei aus?Seit 2002 gibt es Rechtsprechung zur Bezeichnungals „Spezialist“, zunächst durch Urteile des Bundes-verfassungsgerichts Az: (1 BvR 1147/01 und 1 BvR159/04). Dennoch wurden weiterhin Begriffe wie„Spezialist“, „spezialisiert“ oder gar „Endodonto-loge“ eher nach Gutdünken als nach klarer Defini-tion verwendet. Entsprechend hat am 20. März 2007das OLG Nürnberg (Az: 3 U 2675/06) in einer Ent-scheidung zum Gebrauch des Begriffs „Spezialist“amtliche Leitsätze verabschiedet, die bereits in weiteren höchst instanzlichen Urteilen, wie z. B. inNRW, bestätigt worden sind. Die Bundeszahnärzte-kammer hat darauf basierend am 16. November2007 eine Stellungnahme zur Verwendung des Be-griffs „Spezialist“ in den Zahnärztlichen Mitteilun-gen veröffentlicht.Dabei werden in den gerichtlich festgelegten Anfor-derungen an den „Spezialisten“ nicht nur spezielle,sondern „herausragende theoretische Kenntnisse“und eine „langjährige, praktische Erfahrung“ bei„ausschließlicher“ oder zumindest „nahezu aus-schließlicher Tätigkeit auf diesem Teilgebiet“ gefor-dert. Die Rechtsprechung erwartet dabei von einemSpezialisten eine höhere Qualifikation als von einemFachzahnarzt. Dabei ist ein Zahnarzt, der sich als Spe-zialist bezeichnet, für die Erfüllung dieser strengenAnforderungen beweispflichtig. Also muss einer-seits der Nachweis einer herausragenden Qualifika-tion vorliegen. Hierzu kann z. B. eine Prüfung bei eineranerkannten Fachgesellschaft dienen, die nachweis-lich höchste Anforderungen stellt. Leider werbenmitunter Fortbildungsveranstalter mit der Vergabevon „Spezialistentiteln“ nach Absolvierung einigerWochenenden eines Curriculums, z.T. bekundetdurch eine ausländische Universität. Solche Veran-staltungen erfüllen die zuvor erwähnten juristi-schen Anforderungen in der Regel nicht.Neben der Qualifikation ist andererseits eine (zu-mindest nahezu) ausschließliche Tätigkeit übermehrere Jahre im Rahmen der beanspruchten Spe-zialisierung nachzuweisen. Das Gericht fordert,

dass von einem Spezialisten nicht eine Tätigkeit aufanderen Gebieten angeboten wird. Dennoch findetman auf manchen Homepages oder Praxisschil-dern neben der Angabe eines Spezialistentitels so-gar noch mehrere weitere Tätigkeitsschwerpunkte.Dies schließt sich juristisch jedoch eindeutig aus.Sogar eine bestandene Prüfung durch eine aner-kannte Fachgesellschaft reicht ohne den Nachweiseiner nahezu ausschließlichen Tätigkeit nicht aus,um sich gegenüber Patienten und Kollegen als „Spe-zialist“ zu bezeichnen. Entsprechendes gilt auch fürden „Master of Science“, der mit diesem zwar aka-demischen Abschluss aber weder „Fachzahnarzt“,noch gar „Spezialist“ ist. Besonders skurril ist es,wenn Kollegen sich gleich für mehrere Tätigkeitsbe-reiche als Spezialist ausweisen, was nicht nur juris-tisch ausgeschlossen, sondern auch faktisch un-möglich ist. In solchen Fällen ist das Urteil im Klage-fall bereits vorprogrammiert. Manchmal ist aus größeren Praxiskonstrukten, indenen mitunter Tätigkeitsbereiche schwerpunkt-mäßig aufgeteilt werden, zu hören, dass der jeweilszuständige Kollege als „unser Spezialist für …“ be-zeichnet wird. Hier müssen jedoch wettbewerbs-rechtlich die gleichen Anforderungen wie oben er-füllt werden. Um Patienten und Kollegen eine Orientierung imDschungel heutiger Qualifikationsbezeichnungenzu ermöglichen, sollte bei der Außendarstellung einwenig Sachlichkeit einkehren! Wer seine Bereitschaftkundtun möchte, gewisse Leistungen auf Zuweisungauszuführen, muss dazu nicht zwingend „Spezialist“sein. Letztlich ist weniger ein Titel entscheidend fürdie Reputation als eine kontinuierlich hochwertigeLeistung für die Patienten und damit die Zuweiser.Wer sich dennoch wettbewerbswidrig als „Spezialist“oder „Fachzahnarzt“ bezeichnet, muss im Streitfallmit empfindlichen Strafen rechnen. n

Prof. Dr. Edgar Schäfer & Dr. Carsten Appel

Übersicht im Spezialistendschungel?

Prof. Dr. Edgar Schäfer Dr. Carsten Appel

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Fortbildung

50ENDODONTIE JOURNAL 1/2011

Kongresse, Kurse und SymposienDatum Ort Veranstaltung Info/Anmeldung

06./07. 05. 2011 Düsseldorf 25. Jahrestagung der DGZ gemeinsam mit Tel.: 03 41/4 84 74-3 08der Frühjahrsakademie der DGEndo Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.dgz-jahrestagung.de

27./28. 05. 2011 Warne- Ostseekongress/ Tel.: 03 41/4 84 74-3 08münde 4. Norddeutsche Implantologietage Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.zwp-online.info/events

09./10. 09. 2011 Leipzig 8. Leipziger Forum für Tel.: 03 41/4 84 74-3 08Innovative Zahnmedizin Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.zwp-online.info/events

30. 09./ Köln DENTALHYGIENE START UP 2011 Tel.: 03 41/4 84 74-3 0801. 10. 2011 Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.startup-dentalhygiene.de

20.–22. 10. 2011 München 52. Bayerischer Zahnärztetag Tel.: 03 41/4 84 74-3 08Fax: 03 41/4 84 74-3 90Web: www.blzk2011.de

03.–05. 11. 2011 Bonn 10. Jahrestagung der DGEndo Tel.: 03 41/4 84 74-3 08Fax: 03 41/4 84 74-3 90Web: www.endo-kongress.de

Endodontie JournalZeitschrift für moderne Endodontie

ImpressumVerleger: Torsten R. Oemus

Verlag: OEMUS MEDIA AG

Holbeinstraße 29 · 04229 LeipzigTel. 03 41/4 84 74-0 · Fax 03 41/4 84 74-2 90

E-Mail: [email protected]: www.oemus-media.de

Deutsche Bank AG LeipzigBLZ 860 700 00 · Kto. 1 501 501

Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke · Tel. 03 41/4 84 74-0

Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) · Tel. 03 41/4 84 74-0Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller · Tel. 03 41/4 84 74-0

Redaktion:Eva Kretzschmann · Tel. 03 41/4 84 74-3 35

Kristin Urban · Tel. 03 41/4 84 74-3 25

Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Benjamin Briseño, Mainz; Prof. Dr. Pierre Machtou, Paris; Prof. Dr. Vinio Malagnino, Rom; Dr. Cliff Ruddle, Santa Barbara/Kalifornien; Dr. Julian Webber, London; Dr. John McSpadden,

Chattanooga/USA; Priv.-Doz. Dr. Ove Peters, Zürich und San Francisco;Dr. Clemens Bargholz, Hamburg; Priv.-Doz. Dr. Claudia Barthel, Berlin;

ZA Thomas Clauder, Hamburg; Dr. Hans-Willi Herrmann, Bad Kreuznach;Dr. Thomas Mayer, München; Dr. Oliver Pontius, Bad Homburg;

Dr. Wolf Richter, München; Priv.-Doz. Dr. Thomas Schwarze, Hannover;Dr. Helmut Walsch, München; Dr. Reinhardt Winkler, München

Herstellung: Sandra Ehnert · Tel. 03 41/4 84 74-1 19

W. Peter Hofmann · Tel. 03 41/4 84 74-1 16

Korrektorat:Ingrid Motschmann · Tel. 03 41/4 84 74-1 25

Frank Sperling · Tel. 03 41/4 84 74-1 25

Druck:Messedruck Leipzig GmbH, An der Hebemärchte 6, 04316 Leipzig

Erscheinungsweise:Das Endodontie Journal – Zeitschrift für moderne Endodontie –

erscheint 2011 mit 4 Aus gaben. Es gelten die AGB.

Verlags- und Urheberrecht:Die Zeitschrift und die enthaltenen Bei träge und Abbildun gen sind ur-heberrechtlich geschützt. Jede Ver wer tung ist ohne Zu stim mung desVer lages un zulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Ver vielfäl -tigungen, Übersetzungen, Mikro verfil mungen und die Ein spei che -rung und Bear bei tung in elek t ro nischen Systemen. Nach druck, auchauszugsweise, nur mit Geneh migung des Ver lages. Bei Einsendungenan die Redaktion wird das Ein verständnis zur vollen oder auszugswei-sen Veröf fent li chung vo raus ge setzt, sofern nichts an deres vermerktist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen die Rechte zur Veröffent-lichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach-druckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischenSpeicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken undFotokopien an den Verlag über. Die Redaktion behält sich vor, einge-sandte Beiträge auf Form fehler und fachliche Maß geb lichkeiten zusichten und gegebenen falls zu berichtigen. Für unverlangt einge-sandte Bücher und Ma nu skrip te kann keine Gewähr über nommenwerden. Nicht mit den redaktionseigenen Signa gekennzeichnete Bei-träge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung derRedaktion nicht zu entsprechen braucht. Die Verantwortung für dieseBeiträge trägt der Verfasser. Gekenn zeichnete Sonder teile und Anzei-gen befinden sich außer halb der Veran t wortung der Redak tion. FürVerbands-, Unter nehmens- und Mark t infor ma tionen kann keine Ge -währ übernommen werden. Eine Haf tung für Folgen aus unrichtigenoder fehlerhaften Darstellungen wird in je demFalle ausgeschlossen. Gerichts stand ist Leip zig.

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10. Jahrgang I 12011

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Zeitschrift für moderne Endodontie

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Endodontie – State of the Art

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