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XXVII. Band. ~933. Fis chef, Energie, Induktivit~it und Stromkraft von Sammelschienen. 21 Energie, Induktivit/it und Stromkraft von Sammelschienen. Naehdem Prof. Brfiderlink 1 nachgewiesen hat, dab das Ergebnis des gleich- namigen Aufsatzes des verstorbenen Prof. Steidinger [Arch. Elektrotechn. Bd. 23 (1930) S. 153] schon in der Literatur bekannt vorliegt, gelangt er zu dem Urteil, dab der Steidingersche Weg zur Berechnung der genannten Aufgabe als unzweck- m~il3ig zu bezeichnen sei. -- In der Tat ist es zweifellos Steidinger entgangen, dab das Ziel seines Aufsatzes, die Schlul3formel, erhalten wird, wenn man Aus- driicke, die Maxwell als Beispiel ftir den mittleren geometrischen Abstand anftihrt (Maxwell, Lehrbueh Art. 692), in der Weise anwendet, wie das Rogowski in der yon Brt~derlink angeffihrten Arbeit rut [Arch. Elektrotechn. Bd. 1 (1913) S. 205]. Andererseits verdient hervorgehoben zu werden, dat3 Steidingers Behandlung der Aufgabe nicht nur ein aul3erordentlich instruktives Beispiel ftir die Anwendung des Vektorpotentiales ist, sondern auch eben dadurch, daft sie auf der Berechnung des Vektorpotentiales fuf3t, in sehr einfaeher Weise in das elektrodynamische Verhalten (z. B. Feld und Feldstruktur) einftihrt. Einen solchen Einblick kann und will die Anwendung des mathematischen Begriffs des mittleren geometrischen Abstandes nicht geben. Wenn also mit diesem in eleganter und prinzipie!ler Weise das Ergeb- nis erhalten wird, so kommt in Steiding ers Weg mehr die physikalische Seite der Aufgabe, die Elektrodynamik der Sammelschienen, zum Ausdruck. Schliet31ich weist Steidinger noch hin auf die einfache graphische Bestimmung yon Gr6f3e und Verlauf yon Selbst- und Gegeninduktivit~it eines Sammelsehienenpaares als Funktion der gegenseitigen Lage. J. Fischer, Karlsruhe. 1 Arch. Elektrotechn. Bd. 26 (1932) S. 121.

Energie, InduktivitÄt und Stromkraft von Sammelschienen

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Page 1: Energie, InduktivitÄt und Stromkraft von Sammelschienen

XXVII. Band. ~933. Fis chef, Energie, Induktivit~it und Stromkraft von Sammelschienen. 21

Energie, Induktivit/it und Stromkraft von Sammelschienen.

Naehdem Prof. B r f i d e r l i n k 1 nachgewiesen hat, dab das Ergebnis des gleich- namigen Aufsatzes des verstorbenen Prof. S t e i d i n g e r [Arch. Elektrotechn. Bd. 23 (1930) S. 153] schon in der Literatur bekannt vorliegt, gelangt er zu dem Urteil, dab der S t e i d i n g e r s c h e Weg zur Berechnung der genannten Aufgabe als unzweck- m~il3ig zu bezeichnen sei. - - In der Tat ist es zweifellos S t e i d i n g e r entgangen, dab das Ziel seines Aufsatzes, die Schlul3formel, erhalten wird, wenn man Aus- driicke, die M a x w e l l als Beispiel ftir den mittleren geometrischen Abstand anftihrt (Maxwel l , Lehrbueh Art. 692), in der Weise anwendet, wie das R o g o w s k i in der yon Br t~de r l i nk angeffihrten Arbeit rut [Arch. Elektrotechn. Bd. 1 (1913) S. 205]. Andererseits verdient hervorgehoben zu werden, dat3 S t e i d i n g e r s Behandlung der Aufgabe nicht nur ein aul3erordentlich instruktives Beispiel ftir die Anwendung des Vektorpotentiales ist, sondern auch eben dadurch, daft sie auf der Berechnung des Vektorpotentiales fuf3t, in sehr einfaeher Weise in das elektrodynamische Verhalten (z. B. Feld und Feldstruktur) einftihrt. Einen solchen Einblick kann und will die Anwendung des mathematischen Begriffs des mittleren geometrischen Abstandes nicht geben. Wenn also mit diesem in eleganter und prinzipie!ler Weise das Ergeb- nis erhalten wird, so kommt in S t e i d i n g ers Weg mehr die physikalische Seite der Aufgabe, die Elektrodynamik der Sammelschienen, zum Ausdruck. Schliet31ich weist S t e i d i n g e r noch hin auf die einfache graphische Bestimmung yon Gr6f3e und Verlauf yon Selbst- und Gegeninduktivit~it eines Sammelsehienenpaares als Funktion der gegenseitigen Lage.

J. F i s c h e r , Karlsruhe.

1 Arch. Elektrotechn. Bd. 26 (1932) S. 121.