9
Wer die Abteile des 4010 kennt, kann an Bendas colorierter Studie für das 1.-Klasse-Abteil schon seine genauen Vorstellungen für die Farbaufteilung und die verwendeten Möbel erkennen. Konkreter wird der Aufbau eines Coupés bei der Einrichtung des Testabteils bei der SGP, anhand dessen letzte Konstruktionsdetails abgestimmt werden. Für das Foto posiert Benda selbst als Reisender. (Archiv Slg. Grafenberg) 16 Entwicklung Gediegener Komfort für die Fahrgäste – Reisen im Transalpin Auch in Bezug auf das Interieur bringt Johann Benda seine Ideen zu Papier. Erst in Form von schnellen Skizzen, dann in detaillierten Zeich- nungen, die den Erbauern als Grundlage dienen. So entwirft der Designer auch das 1.-Klasse- Abteil, das er in einem Aquarell sogar farblich umsetzt. Bei einem Arbeitsbesuch in Graz bittet ihn sein Chef, während des Mittagessens einen Seitenwandschnitt des Speisewagens anzufertigen, um den Arbeitern ein noch klareres Bild von der Konstruktion zu geben. So können schon am Nachmittag die weiteren Arbeitsschritte gesetzt werden. Vor der konkreten Planzeichnung und der Ausführung am Original entsteht ein Muster- abteil mit den korrekten Sitzen und den Metall-Gepäckträgern der Firma Bremshey, deren Fertigung aus Holz (die Idee eines der Verantwortlichen) von Johann Benda verhindert werden kann. Die Planungen umfassen alle feinen Details bis hin zu den 45° abgewinkelten und mit Aluleisten versehenen Kanten im Gangbereich, die Ver- letzungen bei den Reisenden verhindern und Beschädigungen an der Furnier vorbeugen sollen. Als finales Produkt soll ein Triebzug die Hallen in Graz verlassen, der einen auch international sehr hohen Qualitätsstandard erreichen und den Reisenden umfassenden Komfort bieten soll. Das Bahnfahren muss attraktiv werden – und das gelingt nicht nur durch Geschwindigkeit, meint man schon vor 1965! Attraktives Bahnfahren gewährleistet der neue Transalpin durch Qualität in der Verarbeitung, hochwertiges Material im Interieur, gediegenen Komfort und großzügiges Platzangebot. Die angepeilte Lebensdauer von 30 Jahren werden die Züge zum größten Teil bei weitem übertreffen und schon in frühen Dienstjahren einen exzellenten Ruf genießen. 1964 – SGP Graz wird zur Geburtsstätte des Transalpin II Nicht nur der lange Weg zum Außendesign des neuen Paradezuges der Österreichischen Bundesbahnen gelangt nun 1964 zum Abschluss, auch die technische Entwicklung hat in Graz einen neuen Höhepunkt erreicht. Die mechanischen und elektrischen Komponenten des modernen Triebzuges, sein Aufbau und das Innendesign sollen im folgenden Teil ausführlich behandelt werden. Portraitiert wird hier die erste Lieferserie mit drei Garnituren für den Einsatz beim Transalpin. Sie werden die Reihenbezeichnung ihres Motorwagens erhalten und mit den Nummern 4010.01, 4010.02 und 4010.03 ausgeliefert. Die unterschiedlichen Nummerierungen der Wagen werden im Anschluss aufgelistet.

Entwicklung - Rmg-Verlag · Interieur eines 7110.3. Im kurzen Speisesaal warten analog zum 7310.01 bis 03 gestaltete Sitzplätze auf die Fahrgäste – im Hintergrund die geschlossene

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Page 1: Entwicklung - Rmg-Verlag · Interieur eines 7110.3. Im kurzen Speisesaal warten analog zum 7310.01 bis 03 gestaltete Sitzplätze auf die Fahrgäste – im Hintergrund die geschlossene

Wer die Abteile des 4010

kennt, kann an Bendas

colorierter Studie für

das 1.-Klasse-Abteil

schon seine genauen

Vorstellungen für die

Farbaufteilung und die

verwendeten Möbel

erkennen.

Konkreter wird der

Aufbau eines Coupés

bei der Einrichtung des

Testabteils bei der SGP,

anhand dessen letzte

Konstruktionsdetails

abgestimmt werden. Für

das Foto posiert Benda

selbst als Reisender.

(Archiv Slg. Grafenberg)

16

Entwicklung

Gediegener Komfort für die Fahrgäste – Reisen im Transalpin

Auch in Bezug auf das Interieur bringt JohannBenda seine Ideen zu Papier. Erst in Form von schnellen Skizzen, dann in detaillierten Zeich-nungen, die den Erbauern als Grundlage dienen. So entwirft der Designer auch das 1.-Klasse-Abteil, das er in einem Aquarell sogar farblich umsetzt. Bei einem Arbeitsbesuch in Graz bittet ihn sein Chef, während des Mittagessens einen Seitenwandschnitt des Speisewagens anzufertigen, um den Arbeitern ein noch klareres Bild von der Konstruktion zu geben. So können schon am Nachmittag die weiteren Arbeitsschritte gesetzt werden.Vor der konkreten Planzeichnung und der Ausführung am Original entsteht ein Muster-abteil mit den korrekten Sitzen und den Metall-Gepäckträgern der Firma Bremshey, deren Fertigung aus Holz (die Idee eines der Verantwortlichen) von Johann Benda verhindert werden kann. Die Planungen umfassen alle feinen Details bis hin zu den 45° abgewinkelten und mit Aluleisten versehenen Kanten im Gangbereich, die Ver-letzungen bei den Reisenden verhindern und Beschädigungen an der Furnier vorbeugen sollen.Als finales Produkt soll ein Triebzug die Hallen in Graz verlassen, der einen auch international sehr hohen Qualitätsstandard erreichen und den

Reisenden umfassenden Komfort bieten soll. Das Bahnfahren muss attraktiv werden – und das gelingt nicht nur durch Geschwindigkeit, meint man schon vor 1965! Attraktives Bahnfahren gewährleistet der neue Transalpin durch Qualität in der Verarbeitung, hochwertiges Material im Interieur, gediegenen Komfort und großzügiges Platzangebot. Die angepeilte Lebensdauer von 30 Jahren werden die Züge zum größten Teil bei weitem übertreffen und schon in frühen Dienstjahren einen exzellenten Ruf genießen.

1964 – SGP Graz wird zur Geburtsstätte des Transalpin II

Nicht nur der lange Weg zum Außendesign des neuen Paradezuges der Österreichischen Bundesbahnen gelangt nun – 1964 – zum Abschluss, auch die technische Entwicklung hat in Graz einen neuen Höhepunkt erreicht. Die mechanischen und elektrischen Komponenten des modernen Triebzuges, sein Aufbau und das Innendesign sollen im folgenden Teil ausführlich behandelt werden. Portraitiert wird hier die erste Lieferserie mit drei Garnituren für den Einsatz beim Transalpin. Sie werden die Reihenbezeichnung ihres Motorwagens erhalten und mit den Nummern 4010.01, 4010.02 und 4010.03 ausgeliefert. Die unterschiedlichen Nummerierungen der Wagen werden im Anschluss aufgelistet.

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Speisewagen BR4hTl 7310.0

Der Officeraum verfügt unterhalb der Theke über entsprechende Laden und Schränke, die Theke ist mit einem schwenkbaren Gitter zum Versperren versehen. Die Anrichte besteht aus einem Kühlschrank, einem Einfachspülbecken aus rostfreiem Stahl, Gläserregalen, weiteren Schränken, Fächern und Regalen für Geschirr und Besteck, einem Kleiderschrank und einem losen Hocker. Unter der Bodenklappe befindet sich der Unterflurkasten (Keller), der von außen von beiden Wagenseiten über von innen verriegelbare Klappen zugänglich ist. So kann er leicht von der Bewirtschaftungsfirma (Wagonlits) befüllt werden.

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68

1965

Vorbereitung des 4010.03

zur Ablieferung in Graz

(Ing. Kurt Glass).

Probefahrt des am 20.5.

1965 abgenommenen

4010.03 nahe Weidlingau-

Wurzbachtal

(Slg. Pospichal).

Wer glänzen will, muss

gewaschen werden:

4010.01 am 7.Mai 1965 in

der Floridsdorfer Wasch-

anlage System Lindauer

(Peter Seelmann).

Glänzen kann der 4010.01

schon im April / Mai 1965

als Werbebotschafter auf

Flyern und Broschüren

für die zukunftsweisende

BBC-Technik

(Archiv Slg. Grafenberg).

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1966

Am 13.Juli 1966 steht der

6010.04 mit der gesamten

Garnitur des 4010.04 auf

dem Gelände des Grazer

Hauptbahnhofs

(Peter Seelmann).

Interieur eines 7110.3.

Im kurzen Speisesaal

warten analog zum

7310.01 bis 03

gestaltete Sitzplätze

auf die Fahrgäste –

im Hintergrund die

geschlossene Theke

(Archiv Zronek).

Kurzer Zug, kleiner Speisewagen

Genau in der Mitte der fünfteiligen Garnitur zwischen 7010 und 7110.2 befindet sich der kleine Speisewagen 7110.3, oft auch Buffetwagen oder Halbspeisewagen genannt. Er trägt wegen seiner Aufteilung in einen Speisewagen mit Küche samt Speisesaal (17 Sitzplätze) und einen Abteilwagen (6 Abteile mit insgesamt 36 Sitzplätzen zweiter Klasse, zur Hälfte Raucher) die Bezeichnung BR4hTl. Die Hauptabmessungen entsprechen jenen der bereits beschriebenen Zwischenwagen, die Fenster in den Abteilen und den Seitengängen sind analog zu den anderen Wagen der Städte-Expreß-Züge ungeteilt und ganz herablassbar. Die Fenster am Küchengang sowie im Speisesaal besitzen eine Raste, die das Fenster bei Bedarf auf etwa 115 mm offenhält. Die Fenster in der Küche sind halb herab-lassbar und verriegelbar. Sie sind im unteren Teil als Sichtschutz oberflächengefärbt.Die Abteile sowie der Speisesaal sind mit 6 mm Spritzkork und einem 70 mm dicken Wärme-Dämmfilz mit Alu-Folie isoliert. Außerdem bedeckt die Dachinnenverschalung ein 20 mm dicker Wärme-Dämmfilz mit Glas-Vlies an der Unterseite. Die Wärme- und Schallisolierung entspricht jener der anderen Wagen.Die Einkanal-Luftheizung Bauart BBC heizt die Abteile und den Gang mit zwei Stichkanälen wie im 7110.2, die Heizkanäle im Speiseabteil und im Seitengang bei der Küche sind an den Seitenwänden angeordnet. In der Küche ist keine Heizung vorgesehen. Die Umluft wird aus den Abteilen angesaugt und zu dem im Untergestell hängenden Ventilator geführt, wo sich die Heizkiste befindet. Der Unterflurkasten der Küche ist ebenso beheizt.Die Lüftung der Küche erfolgt durch einen im Dach in der Nähe des E-Herdes eingebauten Ventilator.Der Umformer EAU 3,4 und vier Batteriesätze zu je 150 Ah sind im Untergestell angeordnet, die Innenbeleuchtung entspricht jener der Speisewagen 7310.01 bis 03.Je eine Notbremseinrichtung ist in jedem Abteil, zwei im Seitengang bei den Abteilen und ein Zugkasten ist im Speiseabteil in der Wand zu den Abteilen angeordnet. Eine Notbremseinrichtung befindet sich in der Küche auf der Seite der Einstiegsplattform.Die Handbremse im küchenseitigen Einstiegs-bereich wirkt auf beide Achsen des unter der Küche liegenden Drehgestells. Übergänge, Einstiege und Wagenkasten entsprechen den anderen Wagen.Die Innenverschalung besteht in den Abteilen und dem Abteilseitengang aus Kunststoffschicht-platten Kirsch Max 202 H, im Speisesaal und Küchenseitengang Rüster 222 H, in den Einstiegs-bereichen entsprechend den angrenzenden Gängen.Die Wand unterhalb der Theke ist in Max 67 H (uni rot) sowie Max 76 H (uni hellgrau) und die Küchengangwand abwechselnd in Max 65 H (uni

elfenbein) sowie Max 222 H (Rüster) belegt. Die Seitenwand der Küche ist mit Leichtmetallblechen verkleidet.Der Fußbodenbelag ist nichthandbremsseitig im Einstieg, im Abteilgang und in den Abteilen ein dunkelbrauner 3,6 mm starker Kunststoffbelag Alpin Elastic Nr. 41. Dieser ist auch im Speisesaal jeweils auf Höhe der Fenstersäule quer in 150 mmbreiten Streifen verlegt. Der übrige Belag in Speisesaal, Seitengang neben der Küche und im handbremsseitigen Einstiegsbereich ist ein blauer 3,6 mm starker Kunststoffbelag mit Schaumgummiunterlage Alpin Elastic Nr. 60. Über dem Holzboden in Küche und Office ist ein dicht verlöteter und seitlich 80 mm hochgezogener Belag aus 1 mm starkem Zinkblech verlegt. In der Küche liegt außerdem ein geteilter Lattenrost aus Fichtenholz. Der Fußboden im WC hat einen mit Neigung zur Wand verlegten Kunststoffbelag Achat 730 A, der an den Wänden zwecks besserer Reinigung etwa 100 mm hochgezogen ist.Küchen-, also handbremsseitig ist an der Stirnwand des 7110.3 der Schrank für die Apparate zur elektrischen Beleuchtung angeordnet, auf der Gangseite ein Schrank für die Automaten der Küche, über der Handbremse an der Küchenaußenwand die Fernsprechanlage.WC-, also nichthandbremsseitig ist der Schrank für

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98

1967 Bestands- und Reihungsübersicht per 1.1.1967

AD4hES 6010.01 ws AB4hTl 7110.201 ws BR4hTl 7310.01 ws B4hTl 7110.101 ws B4hTl 7010.101 ws D4hET 4010.01 ws

AD4hES 6010.02 ws AB4hTl 7110.202 ws BR4hTl 7310.02 ws B4hTl 7110.102 ws B4hTl 7010.102 ws D4hET 4010.02 ws

AD4hES 6010.03 ws AB4hTl 7110.203 ws BR4hTl 7310.03 ws B4hTl 7110.103 ws B4hTl 7010.103 ws D4hET 4010.03 ws

AD4hES 6010.04 wb

K 28.7.1967

ws per 20.1.

B4hTl 7110.204 wb

K 11.8.1967

ws per 20.1.

BR4hTl 7110.301 wb

K 28.7.1967

ws per 20.1.

B4hTl 7010.104 wb

K 28.7.1967

ws per 20.1.

D4hET 4010.04 wb

K 28.7.1967

ws per 20.1.

AD4hES 6010.05 wb

K 5.9.1967

ws per 18.4.

B4hTl 7110.205 wb

K 5.9.1967

ws per 18.4.

BR4hTl 7110.302 wb

K 5.9.1967

ws per 18.4.

B4hTl 7010.105 wb

K 26.9.1967

ws per 18.4.

D4hET 4010.05 wb

K 5.9.1967

ws per 18.4.

AD4hES 6010.06 wb

K 27.9.1967

ws per 28.5.

B4hTl 7110.206 wb

K 27.9.1967

ws per 28.5.

BR4hTl 7110.303 wb

K 27.9.1967

ws per 28.5.

B4hTl 7010.106 wb

K 27.9.1967

ws per 28.5.

D4hET 4010.06 wb

K 27.9.1967

ws per 28.5.

AD4hES 6010.07 wb

K 27.9.1967

ws per 17.7. wb per 27.7.

ws per 18.9. wb per 29.9.

B4hTl 7110.207 wb

K 27.9.1967

ws per 17.7. wb per 27.7.

ws per 18.9. wb per 29.9.

BR4hTl 7110.304 wb

K 27.9.1967

ws per 17.7. wb per 27.7.

ws per 18.9. wb per 29.9.

B4hTl 7010.107 wb

K 27.9.1967

ws per 17.7. wb per 27.7.

ws per 18.9. wb per 29.9.

D4hET 4010.07 wb

K 27.9.1967

ws per 17.7. wb per 27.7.

ws per 18.9. wb per 29.9.

AD4hES 6010.08 wb B4hTl 7110.208 wb BR4hTl 7110.305 wb B4hTl 7010.108 wb D4hET 4010.08 wb

AD4hES 6010.09 wb B4hTl 7110.209 wb BR4hTl 7110.306 wb B4hTl 7010.109 wb D4hET 4010.09 wb

AD4hES 6010.10 wb

E 23.2.1967

B 3.3.1967

SGP 63573/1967 BBC

B4hTl 7110.210 wb

E 23.2.1967

B 3.3.1967

SGP 63561/1967 BBC

BR4hTl 7110.307 wb

E 10.3.1967

B 3.3.1967

SGP 63549/1967 BBC

B4hTl 7010.110 wb

E 10.3.1967

B 3.3.1967

SGP 63537/1967 BBC

D4hET 4010.10 wb

E 23.2.1967

B 3.3.1967

SGP 63525/1967 BBC

AD4hES 6010.11 wb

E 29.3.1967

B 7.4.1967

SGP 63574/1967 WSW

B4hTl 7110.211 wb

E 12(?).4.1967

B 7.4.1967

SGP 63562/1967 WSW

BR4hTl 7110.308 wb

E 29.3.1967

B 7.4.1967

SGP 63550/1967 WSW

B4hTl 7010.111 wb

E 21.3.1967

B 7.4.1967

SGP 63538/1967 WSW

D4hET 4010.11 wb

E 29.3.1967

B 7.4.1967

SGP 63526/1967 WSW

AD4hES 6010.12 wb

E 27.4.1967

B 9.5.1967

SGP 63575/1967 ELIN

B4hTl 7110.212 wb

E 27.4.1967

B 8.5.1967

SGP 63563/1967 ELIN

BR4hTl 7110.309 wb

E 27.4.1967

B 8.5.1967

SGP 63551/1967 ELIN

B4hTl 7010.112 wb

E 21(?).5.1967

B 8.5.1967

SGP 63539/1967 ELIN

D4hET 4010.12 wb

E 27.4.1967

B 9.5.1967

SGP 63527/1967 ELIN

AD4hES 6010.13 wb

E 21.6.1967

B 29.6.1967

SGP 63576/1967 WSW

B4hTl 7110.213 wb

E –

B 29.6.1967

SGP 63564/1967 WSW

BR4hTl 7110.310 wb

E –

B 29.6.1967

SGP 63552/1967 WSW

B4hTl 7010.113 wb

E –

B 29.6.1967

SGP 63540/1967 WSW

D4hET 4010.13 wb

E 21.6.1967

B 29.6.1967

SGP 63528/1967 WSW

B evtl. 8.4.1967

B evtl. 10.5./2.6.1967

B evtl. 21.3.1967

B evtl. 14.7.1967

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115

1968

1968 haben die 4010er

die Steiermark bereits

fest im Griff: Über den

Semmering (Foto oben:

Bestaunen des neuen

Städteschnellzuges am

Wagner Viadukt,

Archiv Slg. Grafenberg)

gelangen die Züge nach

Graz (Postkarte Archiv

Slg. Grafenberg) und von

dort beispielsweise als

TS 117 nach Innsbruck –

wie der 4010.07, der mit

direktem Anschluss aus

Wien Süd in Bruck / Mur

im Foto links am 9.5.1968

bei Jenbach unterwegs ist

(Franz Fritz).

Im Foto oben hat 4010.05

als TS 114 aus Salzburg

in Selzthal gewendet, um

über Bruck an der Mur mit

Anschluss TS 172 (nach

Wien Süd) nach Graz zu

fahren (Claus-J. Schulze).

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124

1969

Nächst Heigenbrücken

bei Aschaffenburg im

Spessart ist 4010.08

Steuerwagen voraus als

Johann Strauß unterwegs

(Dietrich Seegers/FENF/

HEF).

Schöne Formsignale

umrahmen die Vorbeifahrt

des Johann Strauß mit

6010.08 in Frankfurt Süd

(Dietrich Seegers/FENF/

HEF).

Am 20.August 1969

warten die beiden

Städteschnellzüge

4010.10 und 4010.11

in der Zf. Wien Süd auf

ihre nächsten Einsätze

(Claus-J. Schulze).

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151

1973

Am 28. September

1973 ist die „Lange Lok“

4010.03 + 6010.03 mit

einem Personenzug

soeben in Hütteldorf-

Hacking ausgefahren

(Peter Seelmann).

Beschädigter

Hohlwellenstummel

der zweiten Achse des

4010.15 infolge eines

Schmiermangels

(Archiv ÖBB Floridsdorf).

Pausenfüller und Schadensdichte

Eine wahrlich unrühmliche Zeit verbringen die Westbahner 4010 im Herbst 1973. Ein akuter Mangel an Triebfahrzeugen für die Nahver-kehrszüge nach Neulengbach beziehungsweise St. Pölten machen eine ungewöhnliche Disposition notwendig: In den langen Stehzeiten mancher Garnituren, wenn Bodensee oder Transalpin nur einfach geführt werden können, stellt man in der Zf. Wien West eine optisch auch durchwegs selt-same Komposition zusammen. Die Zwischen-wagen werden ausgereiht und der Triebkopf (in dieser Zeit vor allem 4010.01, 02 und 03) mit dem jeweiligen Steuerwagen 6010 zur sogenannten „Langen Lok“ vereint. Mit abgesperrtem 6010 zieht diese Einheit grüne Zweiachser durch den Wienerwald. Zwar ist diese Art von Zugleistung für einen für wenige Halte und schnelles Fahren konzipierten Triebzug das absolut falsche Einsatzgebiet, international gesehen aber keine Seltenheit: auch TEE-Lokomotiven bespannen in Deutschland Güterzüge während langer Wendezeiten. Beim 4010 ist das hingegen alleine optisch schon eine Besonderheit.Auch auf der Südbahn wird man bald auf die „Erfindung Lange Lok“ zurückgreifen.

Im Winter 1973 treten plötzlich schwere Schäden an den Hohlwellenstummeln in der Lagerung des Großzahnrades auf. Als Grund kann eine zuvor

erfolgte Umstellung der Schmierung ausgemacht werden. Am 6. Dezember wird beispiels-weise die zweite Achse des 4010.15 in der Zf. Wien Süd getauscht. Wegen Schmiermangels müssen Großzahnrad und Ritzel als irreparabel entsorgt werden. Mitunter kommt es auch zu Zahnbrüchen der Großzahnräder. Eine Änderung auf Fettschmierung und das Ballig-Schleifen der Ritzelzähne bringt hier Abhilfe.

Die bei 7110.119 im April eingebaute Türschließ- und Sperreinrichtung der Firma Dowald für die Drehfalttüren erweist sich bisher als gut in der Steuerung, eine Adaption der Türschlösser mit der Magnetsperre ist jedoch notwendig.

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1974

Positionierung der neuen

Firmenzeichen auf dem

ET 4010 – Ausführung

mit seitlichen Logos im

Fensterband

(Archiv Slg. Grafenberg).

Firmenzeichen für das Aushängeschild

Seit der Wahl des bald als „Pflatsch“ bekannt gewordenen neuen Firmenzeichens ist einiges an Zeit vergangen – Zeit, die unter anderem dafür verwendet worden ist, die optimale Position auf dem jeweiligen Fahrzeug herauszufinden.So kommt auch rasch der 4010 als Paradezug an die Reihe, das ausgediente Flügelrad abzulegen und sein Unternehmen mit leuchtend weißen Firmenzeichen zu repräsentieren.Nach über zwei Millionen gefahrenen Kilometern steht seit 19. August der 4010.02 mit dem 7310.05 im Zugverband anlässlich seiner T5 in der Haupt-werkstätte Floridsdorf. Nach erfolgter Revision tritt er als erster seiner Reihe mit neuen ÖBB-Signets an den Fronten und im Fensterband aus. Die Zeichen an den Stirnseiten und im Fensterband von Triebkopf und Steuerwagen haben einen Durchmesser von 400 mm, jene im Fensterband der Zwischenwagen 315 mm. Die Logos im saphirblauen Fensterband sind dabei stets rechts zwischen erstem und zweitem (Fahrgastraum-)Fenster knapp unterhalb der Streifenoberkante angeordnet. Die T5 wird am 3.9. beendet, am 4.9.1974 absolviert 4010.02 (mit 7310.05 im Zugverband) mit neuen Firmenzeichen seine Probefahrt nach Deutsch Wagram.In gleicher Art folgen 4010.01 per 19. September (mit 7110.301 im Zugverband) und 4010.10 (mit 7110.307) am 1. Oktober 1974.Schon am 9. Oktober 1974 wird eine Änderung in der Anbringung der Signets an den Maschinen-

dienst ausgeschickt. Sie besagt, dass die weißen Firmenzeichen in der Fensterzone zugunsten der größeren Werbewirksamkeit durch rote Signets in der elfenbeinfarbenen Parapetzone ersetzt werden sollen. Die weißen Logos an den Fronten sollen wegen besserer Fernwirkung weiß bleiben. Wenn statt der Abziehbilder widerstandsfähigere und rascher anzubringende (aber teurere) Folien verwendet werden, könne man in kürzester Zeit alle ET 4010 mit dem neuen Signet versehen. Dem Stückpreis eines roten Abziehbildes von 38,95 Schilling steht der Stückpreis einer roten Folie von 97,60 Schilling gegenüber.Genau in dieser Übergangszeit werden 4010.07 (per 24.10.), 4010.12 (per 8.11.) und 4010.14 (per 2.12.) und ihre jeweiligen Steuerwagen nur an den Fronten mit weißen Firmenzeichen beklebt. Deren Seitenwände und die Zwischenwagen bleiben noch ohne Logo.Am 20.12.1974 (laut Anschriftentafel am 23.12.) tritt 4010.08 nach der T4 aus der HW aus. Er ist mit 7010.108, 7110.108 und 208 sowie 7310.01 der erste Zug, der zusätzlich zu den weißen Zeichen an der Front auch je Wagenseite einen (je nach Heizungsbauart auf Grund der Lüftergitter) mittig oder leicht außermittig angeordneten roten „Pflatsch“ trägt. Bei den Speisewagen 7310.0 wird sogar das Wort „VOITURE“ vor „RESTAURANT“ entfernt, um das Firmenzeichen aufzukleben.Die betrieblichen Anschriften am 4010 werden nicht mehr im Bereich der Schürze sondern auf der linken Seitenwand unterhalb des Führerstandfensters vorerst auf erhabenen Tafeln angeschrieben.