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EpidemiologieMaresa Buchholz
Institut für Community MedicineAbteilung Methoden
Universitätsmedizin Greifswald
Überblick Themen Um was wird es gehen?
Grundkonzepte der Epidemiologie Studientypen Maßzahlen zur Risikoquantifizierung Prävention & Screening Sozialepidemiologie Statistische Methoden/ Auswertungen Beispiele aus der angewandten Epidemiologie z. B. SHIP
6.11. 2019 Prof. Meyer „Epidemiologie von Suchterkrankungen“ 20.11. 2019 Frau Dr. Meinke-Franze und Frau Dr. Werner „SHIP und NAKO“ 15.01.2020 Frau Dr. Holtfreter „Korrelation & Regression“
Klausur
Was hat das mit HCM zu tun?
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Grundlagen der Epidemiologie
„Die Untersuchung der Verteilung und der Determinanten von Gesundheitszuständen in bestimmten Populationen und
die Anwendung des dabei gewonnenen Wissens zur Kontrolle von Gesundheitsproblemen.“ (Last 2001)
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Ziele der Epidemiologie
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1. Das Erkennen der Ätiologie/ der Ursachen einer Erkrankung sowie mögliche Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen
2. Das Ausmaß von Krankheit in der Bevölkerung bestimmen
3. Den natürlichen Verlauf und die Prognose von Krankheiten untersuchen
4. (neue) präventive und therapeutische Maßnahmen sowie Änderungen in der medizinischen Versorgung bewerten (Evaluation)
5. Epidemiologie soll die Grundlage schaffen für die Entwicklung der Gesundheitspolitik und von behördlichen Entscheidungen in Umwelt-Fragen
5
0 100 200 300
PneumonienTuberkulose
DiarrhoeHerzkrankheit
Chronische NephritisVerletzung
SchlaganfallKinderkrankheit
KrebsDiptherie
Sterberaten pro 100.000
0 100 200 300
HerzkrankheitKrebs
SchlaganfallCOPDUnfälle
Pneumonie und InfluenzaDiabetes
SelbstmordNierenerkrankungLebererkrankung
Sterberaten pro 100.000Die zehn häufigsten Todesursachen in den Vereinigten Staaten, 1900 und 1997. Quelle: Gordis L. (): Epidemiologie. Verlag im Kilian, Marburg. S. 5.
Grundlagen der Epidemiologie
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Grundlagen der Epidemiologie
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Grundlagen der Epidemiologie
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9
ä ö
* 100.
Angabe in Prozent: 0,5% der Gruppe sind betroffen
.* 1000
5 von 1000 Personen sind betroffen
Maßzahlen der Epidemiologie
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Unklar bleibt, wann die Krankheit/ das Ereignis aufgetreten ist
Einschluss von Personen mit unterschiedlich langen Krankheitsdauern
Prävalenz ist definiert:als die Zahl der erkrankten Personen innerhalb einer Bevölkerung zu
einer bestimmten Zeit, geteilt durch die Anzahl der Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt.
Quelle: Robert Koch-Institut 2016, Studie GEDA 2009, Erhebung 2008–2009
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„Rauchen Sie aktuell?“
„Haben Sie in den vergangenen 12 Monaten geraucht?“
„Haben Sie jemals geraucht?“
Punktprävalenz
Periodenprävalenz
Lebenszeitprävalenz
Aufgabe 1
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Die Krankheit XY kann sowohl einen chronischen Verlauf nehmen, als auch bei einigenPatienten nur wenige Monate andauern. Patienten mit den Krankheitssymptomen von XYim Jahr 2008 wurden gebeten anzugeben, in welchen Zeiträumen die Symptomeauftraten. In der Abbildung sind die Krankheitsverläufe von 10 Patienten dargestellt.
Für die folgenden Aufgaben ist jeweils nur der Zähler der epidemiologischen Maßerelevant.
Wie hoch ist die Prävalenz zum 1.1.2009 bzw. 31.12.2009? Ermitteln Sie die Periodenprävalenz für das Jahr 2009.
Aufgabe 2
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Es wird diskutiert, in einer Kommune eine neue Ernährungs- und Bewegungsoffensive zu starten, um die Anzahl von Neuerkrankungen an Diabetes mellitus Typ II zu reduzieren. Im Vorfeld einer fundierten Entscheidung sind jedoch noch weitere Informationen nötig. Folgende Zahlen liegen Ihnen bereits vor:Im Jahr 2008 lebten 50.000 Menschen in dieser Kommune, wobei die Einwohnerzahl während des Jahres konstant geblieben ist. Einer Statistik konnten Sie entnehmen, dass zum 01.01.2008 2.500 Menschen mit dem Diabetes mellitus Typ II erkrankt waren. Im Laufe des Jahres seien 100 Erkrankte gestorben, 20 Erkrankte weggezogen und 30 erkrankte Personen neu in die Kommune gezogen. Zudem wurden 200 neue Erkrankungsfälle identifiziert.
Aufgaben:Ermitteln Sie jeweils die Prävalenz von Diabetes mellitus Typ II zu Beginn und zum Ende des Jahres 2008 in der beschriebenen Kommune auf 1.000 Einwohner.Ermitteln Sie zudem die Periodenprävalenz der Krankheit für das Jahr 2008.
Maßzahlen der EpidemiologieFaktoren, welche die Prävalenz beeinflussen:
Längere KrankheitsdauerLebensverlängerungZunahme der InzidenzVerbesserte DiagnostikZu-/ Abwanderung
Kürzere KrankheitsdauerHöhere LetalitätAbnahme der InzidenzZu-/ Abwanderung
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Längere KrankheitsdauerLebensverlängerungZunahme der InzidenzVerbesserte DiagnostikZu-/ Abwanderung
Kürzere KrankheitsdauerHöhere LetalitätAbnahme der InzidenzZu-/ Abwanderung
Maßzahlen der Epidemiologie
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Inzidenz (kumulativ)
Inzidenzrate
Beispiel:Über einen Beobachtungszeitraum von 2 Jahren erkrankten 28 von 1.000 Personen an Asthma. Dies entspricht 2,8 % über einen Zweijahreszeitraum.
Beispiel:14 Fälle je 1.000 Personenjahre (28 dividiert durch Anzahl der Jahre)
Aufgabe 3
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1) Berechnen Sie die Inzidenz!2) Berechnen Sie die Inzidenzrate!
Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5
Patient 1 Gesund Gesund Gesund Keine Daten
Keine Daten
Patient 2 Gesund „krank“ Gesund Gesund Gesund
Patient 3 Gesund Gesund Gesund Gesund Gesund
Patient 4 Gesund Gesund Gesund „krank“ Gesund
Patient 5 Gesund Verstorben