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Ätiologie Modelle zu Bipolaren Affektiven Störungen Seminar Affektive Störungen Universität Heidelberg Anik Debrot 8. Februar 2005

Ätiologie Modelle zu Bipolaren Affektiven Störungen · Modell zur Ätiologie und zum Verlauf bipolarer affektiver Störungen. Meyer & Hautzinger, 2004. Krankeitskonzept Umgang mit

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Ätiologie Modelle zu Bipolaren Affektiven

Störungen

Seminar Affektive StörungenUniversität Heidelberg

Anik Debrot8. Februar 2005

Gliederung

1. Meyers und Hautzingers Ätiologiemodell2. Biologische Erklärungen: - Zentrale Vulnerabilität

- Genetische Faktoren3. Stress / Lebensereignisse4. Individuelle Problembereiche und Ressourcen5. Umgang mit der eigenen Krankheit

Modell zur Ätiologie und zum Verlauf bipolarer affektiver Störungen.

Meyer & Hautzinger, 2004.

Krankeitskonzept

Umgang mit der eigenen Krankheit

Lebens-ereignisse / Stress

IndividuelleRessourcen

IndividuelleProblembereiche

Medikation

Genitische Faktoren

(In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Prodromal-symptomatikVerhalten

Kognition

Gefühl

Hypomane, manische,depressive od.Gemischte Episoden

Zentrale Vulnerabilität: (In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Krankeitskonzept

Umgang mit der eigenen Krankheit

Lebens-ereignisse / Stress

IndividuelleRessourcen

IndividuelleProblembereiche

Medikation

Genitische Faktoren

(In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Prodromal-symptomatikVerhalten

Kognition

Gefühl

Hypomane, manische,depressive od.Gemischte Episoden

Zentrale Vulnerabilität: (In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

• Für mehrere Autoren: Die zentrale Dimension der bipolaren Störungen

• BAS und BIS

• Tagesrhythmus Störung

BAS und BIS

• Behavioral Activation System (BAS):- Freude, zielsuchendes Verhalten und Reaktion zur Belohnung (positiver Affekt)- Dopamin im mesolymbischen System- Überaktivität Manie (Unteraktivität Depression)

• Behavioral Inhibition System (BIS): - Ängstlichkeit und Unterbrechung des Verhaltens nach einer Bedrohung (negativer Affekt)- Noradrenalin und Serotonin im septohippocampischen System- Noradrenalin- und Serotoninverarmung Manie

BAS und BIS

• Individuelle Variabilität des Durchschnittslevels und der Stabilität

• Vulnerabilität Interne und externe Auslösermangelnde AusgleichungSpirale in Richtung Manie oder Depression

• Cortisol: mehr Variabilität und Hypersekretion bei Cyclothymer

Tagesrhythmus Störung: Die soziale Zeitgeber Theorie

• Major life events Bruch des sozialen Zeitgebers Instabilität des sozialen Rhythmus Instabilität des biologischen zirkadianen Rhythmus Somatische Symptome der Depression oder

• Überaktivität Abnahme der Müdigkeit und Zunahme der

Assoziationen falsche Attribution: Zunahme der

personalen Leistungsfähigkeit und Selbstwertigkeit

Tagesrhythmus Störung: Die soziale Zeitgeber Theorie

• Hypothese: Zeitplanbruch: wichtiger Faktor als emotionale Bedrohung und Verlust

z.B.: Geburt eines Kindes: starkes Prädiktor für eine affektive Episode bei Männer

(Wichtiger? Oder Interaktion?)

Genetische Faktoren

Krankeitskonzept

Umgang mit der eigenen Krankheit

Lebens-ereignisse / Stress

IndividuelleRessourcen

IndividuelleProblembereiche

Medikation

Genitische Faktoren

(In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Prodromal-symptomatikVerhalten

Kognition

Gefühl

Hypomane, manische,depressive od.Gemischte Episoden

Genetische Faktoren

• Genetische Epidemiologie

• Ein Gen der Bipolaren Störung?

Genetische Epidemiologie

15-25 %40-70 %Eineiige Zwillinge

0,7-4 % für Bipolar I0,7-9,8 % für Bipolar II

- falls Bipolar II

2,9-5 % für Bipolar I0,9-4,1 % für Bipolar II

- falls Bipolar I

10-20 %5-10 %- Insgesamt

Verwandte 1. Grades vonPatienten mit einer bipolar affektiven Störung:

5-10 %0,5-1,5 %Allgemeine Bevölkerung

Lebenszeitrisiko für unipolare Depressionen

Lebenszeitrisiko für bipolar affektive Störungen

Ein Gen der Bipolaren Störung?

• Verschiedene Gene auf diversen Chromosomen: potentielle Kandidaten

Sicherheit: mehrere Gene sind an derÄtiologie beteiligt.

• Noch keine eindeutige Verbindung mit spezifischen Genen.

Lebensereignisse

Krankeitskonzept

Umgang mit der eigenen Krankheit

Lebens-ereignisse / Stress

IndividuelleRessourcen

IndividuelleProblembereiche

Medikation

Genitische Faktoren

(In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Prodromal-symptomatikVerhalten

Kognition

Gefühl

Hypomane, manische,depressive od.Gemischte Episoden

Lebensereignisse

• Negative und positive Lebensereignisse

• Jahreszeitliche Schwankungen

Negative und positiveLebensereignisse

• Stress, kritische Lebensereignisse:

- Längere Erholungszeit - Schlechtere Rückantwort auf die

Behandlung (Kontrolle der Medikation)- Schwangerschaft und Postpartumzeit- Schlafzeitreduktion (z. B. Jet-Lag, Trauerfall)- Drogenbenützung

Negative und positiveLebensereignisse

• Zielerreichung-Lebensereignisse - Steigerung der manischen Symptome

Jahreszeitliche Schwankungen

• Affektive Störungen:

Spitzen der Inzidenz im Frühling und im Herbst

• Manie: Spitze im Sommer

(Abnormale Antwort auf das Licht)

Individuelle Problembereiche und Ressourcen

Krankeitskonzept

Umgang mit der eigenen Krankheit

Lebens-ereignisse / Stress

IndividuelleRessourcen

IndividuelleProblembereiche

Medikation

Genitische Faktoren

(In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Prodromal-symptomatikVerhalten

Kognition

Gefühl

Hypomane, manische,depressive od.Gemischte Episoden

Individuelle Problembereiche und Ressourcen

• Attribuierung • Kognitiver Stil• Selbstwertgefühl• Persönlichkeitsmerkmale• Soziales Umfeld• Sozio-ökonomische Faktoren

Attribuierung

• Explizite Ausmaße: (normale Tests)wie bei der KontrollGruppe

• Implizite Ausmaße(z.B.:Farbennennung neutrale,Depression- od. Euphorieanverwandte Wörter)

wie bei depressiver GruppeManische Abwehr Hypothese

Manische Abwehr Hypothese

• Manie: - Reaktion gegen Depression- Unstabiles Selbstwertgefühl- Fast nie ohne Depressionepisoden- Manchmal höhere Depressionsscore während den manischen Episoden als während den depressiven Episoden- Kontinuität und Koherenz!

Kognitiver Stil

• Ideenflucht, Großartigkeit• Rede: dringlich, mehr komplex, mehr Umschaltung zw.

verschiedenen Redestukturen, Aktion-orientiert• Halluzinationen/Wahnvorstellungen• Zunahme der Assoziationen• Abnahme der Konzentration, Ablenkbarkeit• Informationverarbeitung:

- Defizit in selektiver Aufmersamkeit- Mehr Rückruf positiver Erinnerungen- Grössere Erfolgserwartungen nach einer Erfolgserfahrung

• Interaktion mit negativen Lebensereignissen

Persönlichkeitsmerkmale

• Korrelation zwischen Obsessionalität,Neurotizismus und Introversion und bipolare Störungen

• Ähnlichkeiten mit den paranoiden Patienten• Schwankendes Level von Soziabilität, Impulsivität,

Abhangigkeit, Feindseligkeit und Sexualität• Aber, zwischen den Episoden, keinen

signifikanten Unterschied mit Kontrollgruppen• Abgrenzung zur Borderline-

Persönlichkeitsstörung

Soziales Umfeld

• Bipolare Patienten zeigen - Verminderungen im psychosozialen Funktionieren und in der sozialen Stütze- hörere Missklänge in der Familie- langere Erholungszeit, wenn die soziale Stütze niedrig ist.

Sozio-ökonomische Faktoren

• Gesellschaftsschicht : Größere Inzidenz in der höheren Sozial- und Bildungsschicht

• Geschlecht: Unipolar: (2:1), Bipolar: (1,2:1)

• Familienstand:etwa mehr bei Ledigen und Geschiedenen (aberkein kausaler Effekt festgelegt)

• LänderStarke Konsistenz

• Mehr Inzidenz bei Immigranten

Umgang mit der eigenen Krankheit

Krankeitskonzept

Umgang mit der eigenen Krankheit

Lebens-ereignisse / Stress

IndividuelleRessourcen

IndividuelleProblembereiche

Medikation

Genitische Faktoren

(In-)Stabilität /

(Dys-)Regulation biologischer Prozesse

Prodromal-symptomatikVerhalten

Kognition

Gefühl

Hypomane, manische,depressive od.Gemischte Episoden

Umgang mit der eigenen Krankheit

• « Grundvoraussetzung für meine eigene Stabilität » Der Bericht eines Patienten

• Nicht nur als “Stoffwechselererscheinung des Hirns“• Kombination Medikamenten/Gruppentherapie• Aktiv im Gesundsprozess• Selbsteinschätzung + professioneles Feedback • Verhaltensmuster selber ändern können• Verständnis der Krankheit

• In der Arbeit:• Klarer Zusammenhang zw. Erkrankung und Arbeit• Sozialtraining mit Rollenspielen (Konfliktsituationen)• Konflikte ansprechen, Lösungen finden• Anpassung eigenen Fähigkeiten an den Jobsbedingungen

Umgang mit der eigenen Krankheit

• Im Bereich Beziehungen• Krankheit verstehen: Schuldkomplexe, Gefühle• Nächsten Freuden und Verwandte • Selbst Verzeihung • Beziehungen • Über die Krankheit sprechen• Bezugspersonen

-> SCHWIERIGE UMSETZUNG!

Danke für Ihre Danke für Ihre AufmerksamkeitAufmerksamkeit!!!!

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