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Hommel/Épinette, erworben 2013 in Gent, Belgien Diese kleine Hommel/Épinette habe ich 2013 in einer Online-Anzeige gesehen und für 20 Euro gekauft, weil ich sie lustig fand. Beim Kauf hatte das Instrument keine Saiten. Diese habe ich selbst draufgetan, um zu schauen, ob sich das Instrument überhaupt spielen lässt. Und so sieht das Teil heute aus. Sie ist dunkel, leicht trapezförmig und schlicht: Die Hommel im gegenwärtigen Zustand (September 2014) Wer den Pfennig nicht ehrt ...

Epinette erworben 2013 in Gent

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Some info on a Hommel I bought in Gent, Belgium, in 2013.

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Page 1: Epinette erworben 2013 in Gent

Hommel/Épinette, erworben 2013 in Gent, Belgien

Diese kleine Hommel/Épinette habe ich 2013 in einer Online-Anzeige gesehen und für 20 Euro gekauft, weil ich sie lustig fand. Beim Kauf hatte das Instrument keine Saiten.

Diese habe ich selbst draufgetan, um zu schauen, ob sich das Instrument überhaupt spielen lässt. Und so sieht das Teil heute aus. Sie ist dunkel, leicht trapezförmig und schlicht:

Die Hommel im gegenwärtigen Zustand (September 2014)

Wer den Pfennig nicht ehrt ...

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Unter den 1. Bund der Bordune habe ich einen Cent geschoben. Sonst hingen die beiden Bordunsaiten nur in den Nägeln und nicht auf dem Bund. Irgendwie hatte ich gerade einen Cent über, hob mit einem Messer den locker sitzenden Bund an und steckte die Münze unter den Bund. Na ja. Schön ist das nicht, aber besser als nichts.

Die Stimmwirbel für die drei Melodiesaiten

Hier sieht man drei Stimmwirbel. Im momentanen Zustand sind für das Instrument drei Melodiesaiten und zwei Bordunsaiten vorgesehen. Ich habe im Moment je zwei Saiten drauf, weil ich das Spiel auf drei Melodiesaiten nicht nötig finde.

Nagelwerk für die drei Melodiesaiten und die zwei Bordunsaiten

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Das Intrument ist rundum mit Nägeln und wahrscheinlich auch Leim geschlossen. Es hat drei runde Schallöcher und 15 Bünde (diatonisch, aber mit einem Halbtonschritt unter der Quint über dem Grundton). Die oberen Noten klingen im gegenwärtigen Zustand schief (oder auch „rustikal“).

Die Hommel weist einige optische Mängel auf: schwarze Flecken, möglicherweise Farbe oder Öl; einige Wurmlöcher; Risse. Das Instrument war laut Verkäufer ein Garagen- oder Dachbodenfund. Es sei „recht alt“, aber nicht mehr wert als die 20 Euro.

Hier sieht man die Stimmwirbel für die drei Melodiesaiten und zwei Bordunsaiten. Zudem wurde da ein Klotz drangeleimt und zurechtgehauen, dass die Sache einigermaßen passt. Die Stimmwirbel funktionieren ganz gut. Der Klotz lässt das Instrument einigermaßen eben auf dem Tisch aufliegen.

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Ansicht des Unterbodens. Wurmlöcher und dunkle Flecken

Seitenansicht; Ober- und Unterbrett

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Und nun?

Da der Verkäufer nichts über die Herkunft der Hommel sagen konnte, kann ich auch nichts über ihre Geschichte, ihr Alter oder Ähnliches sagen. Ich habe sie nur so hergerichtet, wie ich eben konnte. Es ist schade, dass sie nicht in einem besseren Zustand ist, da sie durch den geschlossenen Korpus einen charmanten Klang aufweist.

Dinge, die ich ändern würde – träumen darf man ja –, wenn ich könnte, wären Folgende:

• Frevel! Saitenanzahl umkehren (auch wenn's wohl, aufgrund der Nagelanordnung) vielleicht so gedacht war): zwei Melodiesaiten, drei Bordune. Aber das muss auch nicht unbedingt.

• schönere Stimmwirbel drauftun oder gar Zitherwirbel. Vielleicht waren eh vorher Zitherwirbel drauf. Wer weiß.

• Den schiefen Kopf begradigen, damit die Saiten ordentlich auf den Bünden liegen. • Sehen, ob sich dadurch die Qualität der Noten auf den oberen Bünden verbessert. • Farbflecken entfernen. Wie macht man das?• Den hässlichen Klotz an den Stimmwirbeln durch etwas Passenderes ersetzen. • Die abscheuliche Abdeckung oben am Instrument (wo man schlägt) durch etwas Schöneres

ersetzen. • Meinen fiesen Workaround für die Melodiesaiten beheben, sodass die Saiten auf dem Bund

leigen, nicht drunterherlaufen. Wenn ich sie auf den Bund lege, wo sie hingehören, wird das Instrument kaum noch spielbar.

Fazit:

Dieses an sich recht schöne Hummelchen lässt sich im Moment zwar bespielen, aber es klingt etwas schief. Ich habe es auch nicht ordentlich gestimmt, da ich auch nicht weiß, welche Stimmung für diese Art von Instrument vorgesehen gewesen sein könnte. Ich kenne mich auch nicht Reparaturen aus (ähem, sieht man das etwa nicht?) und so bleibt's erst mal wie's ist. Vielleicht kennt ja jemand zufällig den Hersteller, so es denn ein Fabrikerzeugnis ist, oder kann sagen, aus welcher Region das Instrument stammen könnte und wie alt es ist.

Klangbeispiele:

1.)

https://www.youtube.com/watch?v=RKrEBU91g28

2.)

https://www.youtube.com/watch?v=1c_pht0Wxic

Quelle:

Mein YouTube-Kanal (Orangekantele):

https://www.youtube.com/user/OrangeKantele