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Seite 9 ERCI anzumerken, dass er, wie er es spä- ter den Spielern attestiert, mit dem Herzen bei der Sache ist. Danach kommt der neue Trainer Bob Manno auf die Bühne. Wieso er gerade Bob als Coach geholt habe? "Weil er ein Eishockeyverrückter ist!" Es ist also nichts dran an den Spekulationen, zwischen den zwei Italo-Kanadiern bestünde eine Art Mafia-Connec- tion? Manno grinst und kontert "Eine kleine Mafia – mit nur zwei Kerlen", der Schalk blitzt dabei aus seinen eisblauen Augen. Als er dann auch noch auf die Frage, worin sich der ERCI von seinem vorherigen Arbeit- geber Straubing unterscheidet kurz und knapp mit "Bessere Fans!" ant- wortet, hat er das Publikum im Sturm erobert. Co-Trainer Greg Thomson fungierte übrigens als Übersetzer –angesichts zahlreicher Ausländer war er quasi im Dauereinsatz, auch wenn die meisten der Spieler mehr als bemüht waren, ein paar Brocken Deutsch mit ins anglizistische Ku- fenjargon einzustreuen. Für jedes „Dii Mandschaft ischt wiktig“ und „Ihr seit die beschten Fans von die gantsche Liga“ gab´s frenetischen Applaus. Wie bei einem Baby, dass zum ersten Mal „Mama“ und „Pa- pa“ sagt. Irgendwie sind die Panther und ihre Anhänger ja aber auch eine große Familie. Womit wir bei der zweiten Auslegung von „Wir sind bereit“ wären. Wer miterlebte, wie jeder einzelne Spie- ler wie beim Einlauf ins Stadion be- grüßt wurde, der spürte sofort, dass diese Vokabel hier mehr als nur ei- ne bloße Floskel ist. Mit stehenden Ovationen würdigte das Publikum die Leistung von Doug Ast, der nach sechs Jahren vollem Einsatz auf dem ERCI-Eis nicht nur das Panthertrikot abgibt, sondern seine Karriere ver- letzungsbedingt komplett beenden muss. Spätestens in diesem Mo- ment herrschte Gänsehautfeeling vor der Arena. Ähnlich ergreifend auch der Auftritt von Patrick Buzas nach seinem schweren Autounfall. Mit Halskrause, die er, wie er stolz verkündet, "nur noch zur Unterstüt- zung trägt". Für ein Aha-Erlebnis der besonderen Art sorgte Thomas Greilinger: Wo bitte ist der Rest von Greili hin? Der Mann ist mittlerweile so drahtig-durchtrainiert, dass der Moderator gleich mal nachfragte, ob man sich Sorgen machen müs- se. Merklich stolz auf seine Topform (das war ja beileibe nicht immer so...) wiegelte der Niederbayer derlei Be- denken mit einem Verweis auf her- vorragende Fitnesswerte ab. Wie es sich für eine Kapitän gehörte, betrat Glen Goodall als letzter die Bühne. Und brachte die Grundstim- mung auf den Punkt: "Jim, Bob und Greg haben im Sommer einen guten Job gemacht und gute Spieler her- geholt. Jetzt müssen wir auf dem Eis unseren Job gut machen!" Denn ein Wort hörte man an diesem Abend besonders oft: Play-offs. Oder wie es Thomson formulierte: "Wir müssen Ingolstadt wieder dahin bringen, wo der Verein hingehört!" ... Doug Ast sein Karriereende verkündet. Patrick Buzas nach Unfall mit Halskrause. Der stark erschlankte Thomas Greilinger. Bilder: Kohl

erci saisoneröffnung part 2

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anzumerken, dass er, wie er es spä-ter den Spielern attestiert, mit dem Herzen bei der Sache ist. Danach kommt der neue Trainer Bob Manno auf die Bühne. Wieso er gerade Bob als Coach geholt habe? "Weil er ein Eishockeyverrückter ist!" Es ist also nichts dran an den Spekulationen, zwischen den zwei Italo-Kanadiern bestünde eine Art Mafia-Connec-tion? Manno grinst und kontert "Eine kleine Mafia – mit nur zwei Kerlen", der Schalk blitzt dabei aus seinen eisblauen Augen. Als er dann auch noch auf die Frage, worin sich der ERCI von seinem vorherigen Arbeit-geber Straubing unterscheidet kurz und knapp mit "Bessere Fans!" ant-wortet, hat er das Publikum im Sturm erobert. Co-Trainer Greg Thomson

fungierte übrigens als Übersetzer –angesichts zahlreicher Ausländer war er quasi im Dauereinsatz, auch wenn die meisten der Spieler mehr als bemüht waren, ein paar Brocken Deutsch mit ins anglizistische Ku-fenjargon einzustreuen. Für jedes „Dii Mandschaft ischt wiktig“ und „Ihr seit die beschten Fans von die gantsche Liga“ gab´s frenetischen Applaus. Wie bei einem Baby, dass zum ersten Mal „Mama“ und „Pa-pa“ sagt. Irgendwie sind die Panther und ihre Anhänger ja aber auch eine große Familie. Womit wir bei der zweiten Auslegung von „Wir sind bereit“ wären. Wer miterlebte, wie jeder einzelne Spie-ler wie beim Einlauf ins Stadion be-grüßt wurde, der spürte sofort, dass

diese Vokabel hier mehr als nur ei-ne bloße Floskel ist. Mit stehenden Ovationen würdigte das Publikum die Leistung von Doug Ast, der nach sechs Jahren vollem Einsatz auf dem ERCI-Eis nicht nur das Panthertrikot abgibt, sondern seine Karriere ver-letzungsbedingt komplett beenden muss. Spätestens in diesem Mo-ment herrschte Gänsehautfeeling vor der Arena. Ähnlich ergreifend auch der Auftritt von Patrick Buzas nach seinem schweren Autounfall. Mit Halskrause, die er, wie er stolz verkündet, "nur noch zur Unterstüt-zung trägt". Für ein Aha-Erlebnis der besonderen Art sorgte Thomas Greilinger: Wo bitte ist der Rest von Greili hin? Der Mann ist mittlerweile so drahtig-durchtrainiert, dass der

Moderator gleich mal nachfragte, ob man sich Sorgen machen müs-se. Merklich stolz auf seine Topform (das war ja beileibe nicht immer so...) wiegelte der Niederbayer derlei Be-denken mit einem Verweis auf her-vorragende Fitnesswerte ab. Wie es sich für eine Kapitän gehörte, betrat Glen Goodall als letzter die Bühne. Und brachte die Grundstim-mung auf den Punkt: "Jim, Bob und Greg haben im Sommer einen guten Job gemacht und gute Spieler her-geholt. Jetzt müssen wir auf dem Eis unseren Job gut machen!" Denn ein Wort hörte man an diesem Abend besonders oft: Play-offs. Oder wie es Thomson formulierte: "Wir müssen Ingolstadt wieder dahin bringen, wo der Verein hingehört!"

... Doug Ast sein Karriereende verkündet. Patrick Buzas nach Unfall mit Halskrause. Der stark erschlankte Thomas Greilinger.

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