28
Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt „Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen Bundesländern am Beispiel von Sachsen“ 1. Sächsisches Hospizgespräch Chemnitz 11. Oktober 2014 Matthias Sachse Robert-Bosch-Stiftung

Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt Praxis als ...hospiz-palliativ-sachsen.de/neu/wp-content/uploads/2.-Herr-Sachse.pdf · Dr. Marina Kojer, Ärztin und Psychologin Seite 28

Embed Size (px)

Citation preview

Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt

„Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in

den neuen Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

1. Sächsisches Hospizgespräch – Chemnitz 11. Oktober 2014

Matthias Sachse

Robert-Bosch-Stiftung

Projektdaten

Projektzeitraum:

01.10.2011 - 31.10.2013

Träger:

ASB Kreisverband Zwickau e.V.

ASB Regionalverband Chemnitz und Umgebung e.V.

Seite 2

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Projektdaten

Standorte:

Zwickau Seniorenpflegeheim „Willy Stabenau“

86 Pflegeplätze 4 Wohnbereiche

Chemnitz Altenpflegeheim Rembrandtstraße

212 Pflegeplätze 7 Wohnbereiche

Seite 3

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Projektdaten

Kosten:

Sachkosten 29.200 Euro

Personalkosten ca. 22.000 Euro

Förderung 25.000 Euro

Eigenmittel ca. 26.200 Euro

Seite 4

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Warum?

Warum – wenn man stets eine MDK Note von 1, .. hat?

Warum – wenn das Personal doch schon hoch belastet ist?

Warum – wenn es doch erhebliche finanzielle und zeitliche Ressourcen erfordert?

Warum – wenn wir wissen, dass der Gesetzgeber für Heime nicht mehr Geld zur Verfügung stellt?

Seite 5

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Deshalb!

Der demenzkranke hochbetagte Bewohner

­ möchte ohne Schmerzen leben

­ möchte noch Dinge tun

­ möchte nicht allein sein

­ braucht Menschen, die es aushalten in der Finalphase bei oder mit ihm zu sein

Seite 6

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Deshalb!

demenzkranke Hochbetagte sind bereits lange bevor sie sterben palliativbedürftig;

Demenz ist eine palliativwürdige Krankheit – und es ist hoch an der Zeit, dass den Betroffenen palliative Betreuung zugute kommt.

Dafür braucht es mehr geriatrisches und palliatives Fachwissen bei allen betreuenden Berufen und besseren Zugang, z.B. zu Schmerztherapie, ebenso wie genügend Raum für Dialog und Reflexion.

Seite 7

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Deshalb!

heute werden fast nur noch schwer pflegebedürftige, fortgeschritten multimorbide Hochbetagte in den Heimen aufgenommen

steigende Anforderungen an die Betreuungspersonen

­ Zunahme hochsensibler ethischer und konfliktträchtiger

Entscheidungssituationen (Einweisung/Ernährung)

drastisch kürzere Verweildauer – 30 bis 50% der BW versterben innerhalb eines Jahres

­ Steigende Anforderungen an

Management/Betreuung/Dokumentation

Seite 8

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Hauptziele

Im Kontext einer palliativen Versorgung

Verbesserung der Lebensqualität unserer Bewohner/Patienten

Palliativ Netzwerk Demenz

Qualifizierung Pflegepersonal, Betreuerinnen und Helfer

Seite 9

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Gründung der internen Projektgruppen in Chemnitz und Zwickau

Heimleiter, Pflegedienstleiter, FK Palliativ-Pflege, Sozialarbeiter, Heilerziehungspfleger, Pflegefachkraft

Steuerung der internen Prozesse

Einstandsbilanz – Mitarbeiterbefragung zum Thema

Auswahl der MA für eine Fachqualifikation (Palliativ)

Terminierung und Ablauf des Projektes

Konzeptentwicklung

Fallbesprechungen

Entwicklung „Curriculum Ehrenamt“

Seite 10

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Gründung der interdisziplinären Steuerungsgruppe

Heimleiter, Pflegedienstleiter, FK Palliativ-Pflege, Sozialarbeiterin, Ergotherapeut, Pflegefachkräfte, Heilerziehungspfleger

Steuerung des Projektes in seiner Gesamtheit

In Zusammenarbeit mit der Projektsteuerin Entwicklung Curriculum Palliative Praxis

Inhaltliche Vorbereitung der Pflegefachtage

Wissenschaftliche Begleitarbeit

Management - Finanzierung

Seite 11

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Gründung von Kompetenzteams in Chemnitz und Zwickau

Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Pflege, Spitzenverband, Ärzte, Netzwerkpartner

Betrachtung des Projektes von „außen“

Erfahrungsaustausch

Impulsgeber

Netzwerken

Seite 12

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Seminare „Palliative Praxis in der Altenpflege“

17.01. - 20.01.2012

08.05. - 11.05.2012

16.10. - 19.10.2012

Seminare „Schmerztherapie und Systemkontrolle am Lebensende“

18.01.2012

17.10.2012

05.06.2013

12.06.2013

Insgesamt wurden 41 Mitarbeiter in diese Seminare einbezogen.

Damit wurden 870 Ausbildungsstunden zur Verfügung gestellt.

Seite 13

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Fachqualifikation Palliativ-Pflege

2 Mitarbeiter im Rahmen des Projektes qualifiziert

Qualifizierung im ASB Bildungswerk

Seite 14

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Netzwerk - Vorstellung und aktuelle Auswertung des Projektes

09.03.2012 Palliative Care Kongress Uni Jena

30.10.2012 Fachbereichskonferenz stat. Pflege im Paritätischen Sachsen e.V.

16.11.2012 Pflegefachtagung des ASB LV Sachsen

11.05.2012 10. Zwickauer Pflegefachtag

09.03.2013 Angehörigeninformation im Haus „Willy Stabenau“

23.05.2014 11. Zwickauer Pflegefachtag

Seite 15

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Aktivitäten

Evaluation des Projektes

18.06.2012 – 1. Evaluationstag

28.01.2013 – 2. Evaluationstag

26.10.2013 – 3. Evaluationstag

Seite 16

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ergebnisse

Netzwerk

Ökumenischer mobiler Hospizdienst „Elisa“

Brückenteam am HBK Zwickau

Schmerzstammtisch

AK Heimleiter (ASB, Caritas, Diakonie)

AK Pflegedienstleiter (ASB, Caritas, Diakonie)

Überregionales Projektteam Palliative Praxis ASB (C, Z)

Seite 17

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ergebnisse

Kompetenz

Selbstsicherheit (man traut sich mehr)

Kommunikation (fachlich sicherer mit Ärzten)

Kommunikation und Beistand für Angehörige

Rituale

FK Palliativ wirken als Multiplikator

Kompetenz wird von „außen“ wahrgenommen

Angehörige schätzen diese Arbeit (sowohl die mit ihren Angehörigen

als auch mit Ihnen)

Interesse von Netzwerkpartnern steigt

Seite 18

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ergebnisse

Krankenhauseinweisungen wurden reduziert

Seite 19

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

0

100

200

300

400

500

600

700

2009,5 2010 2010,5 2011 2011,5 2012 2012,5 2013 2013,5

Abwesenheitstage 2010 - 2013

Ergebnisse

Konzeptentwicklung

Palliative Betreuung im SPH „Willy Stabenau“

Standardentwicklung (QMB)

Leitlinien zur Sterbebegleitung (Pflegeleitbild)

Seite 20

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ergebnisse

Kooperation mit externen Partnern

Wissenschaftliche Begleitarbeit mit der „Westsächsischen Hochschule Zwickau“ Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften

Seite 21

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ergebnisse

Homepage

Kontakte

Netzwerkpartner

Termine

News

www.palliativ-netzwerk-demenz.de

Seite 22

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ergebnisse

Broschüre „Begleitung von Menschen mit Demenz am Lebensende“

Tipps für Pflegebedürftige und ihren Angehörigen –

erarbeitet von den Mitarbeitern der Einrichtungen in

Chemnitz und Zwickau

Seite 23

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Nicht erreichte Ziele

Entwicklung „Curriculum Ehrenamt“

Entwicklung und Erprobung von Schulungsmodulen, die für Angehörige passgenau sind

Gewinnung und Schulung von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen

Netzwerkpartner Palliativmediziner

Seite 24

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Erfahrungen

Rückendeckung durch den Träger

Realistisch bleiben – entlasten statt belasten

Moderation von außen

Kraft von innen ist von außen zu steuern

Kostenintensive Mitarbeiterentwicklung

Kosten Referenten

Freistellung zur Schulung (5 Tage Seminare)

Qualifizierung Palliativ Fachkraft (4 FK 12 Monate)

Ausgleich der Fehlzeiten

Freistellung der Steuerungsgruppe

Regie- und Managementzeiten

Seite 25

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Erfahrungen

schnelle Erfolge sind entlastend

Nachhaltigkeit sichern

Kooperation pflegen und sichern

„… das ist mein WB und nicht der des Partners …“

Steuerungsgruppe

Pflege und Sozialdienst kamen sich näher

Positiv: im SPH keine Schnittstelle zwischen Pflege und HWD

Seite 26

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

Ausblick

Gewinnung und Schulung von ehrenamtlichen Helfern

Erweiterung unserer Basisqualifikation

Schmerzmanagement und Ernährung im Kontext

palliativer Versorgung

Ausbau Netzwerk (Verbindlichkeit)

Zusammenfassung der Ergebnisse

regelmäßiger interdisziplinärer Erfahrungsaustausch

Seite 27

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“

„Wer nicht mehr gut denken kann, kann dennoch sehr gut fühlen.“

Dr. Marina Kojer, Ärztin und Psychologin

Seite 28

Palliative Praxis als Vernetzungsmodell der Altenhilfe in den neuen

Bundesländern am Beispiel von Sachsen“