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Erfahrungsbericht SMU WS 16/17
Inhalt 1. Einleitung ......................................................................................................................................... 2
2. Vorbereitung ................................................................................................................................... 2
3. Vor Ort ............................................................................................................................................. 3
a. SMU ............................................................................................................................................. 3
b. Singapore ..................................................................................................................................... 4
4. Akademische Weiterbildung ........................................................................................................... 6
Kurswahl .................................................................................................................................................. 6
5. Persönliche Weiterbildung – Reisen................................................................................................ 8
6. Besondere Tipps .............................................................................................................................. 9
7. Persönliches Fazit .......................................................................................................................... 10
8. Anhang........................................................................................................................................... 10
1. Einleitung Wenn Ihr interessiert seid an einem Auslandssemester, welches einem den Zugang zu pulsierenden
Kulturen und gleichzeitig eine hervorragende und unterschiedliche Lehre bietet, seid ihr in Singapore
an der SMU genau richtig. Die junge, durchdachte Uni in einem der Finanzhubs der Welt, bietet
einem eine besondere Austauschplattform für die akademische und persönliche Weiterentwicklung.
In meinem Bericht versuche ich euch ein bisschen durch mein Auslandssemester zu führen, euch die
Bestandteile des Erlebnisses zu zeigen und euch zu motivieren euch aufzumachen nach Asien, um zu
erleben, wo sich schnelles Wachstum mit einzigartigen, historischen Kulturgütern und besonderen
Menschen paart.
2. Vorbereitung Im Rahmen der Fakultätspartnerschaft der TUM School of Management im Programm TUM – SOM
Exchange bietet die SMU jedes Semester bis zu 3 Plätze für uns Studierende an. Der
Bewerbungsprozess an der TUM ist selbsterklärend und auch später (Ende Januar) als für das TUM –
weite Programm TUM – Exchange. Eine Rückmeldung zu eurer Bewerbung erhaltet ihr schon Mitte
Februar und mit ersten Infos von der Uni müsst ihr dann ab Ende März rechnen. Sollte die
Rückmeldung der TUM positiv sein, d.h. dass sie dich für einen Studienplatz an der SMU vorschlägt
musst du dich in einem klar strukturierten Prozess rein formell nochmal an der SMU bewerben, was
aber kein größerer Mehraufwand ist.
Sobald Ihr dann angenommen seid, werdet ihr konstant mit Mails der SMU gefüttert, die einem klar
erklären was die nächsten Schritte über Visum bis zu Studentenpass sind. ACHTUNG: Ich habe eine
Bitte an euch, auch wenn es lästig ist sich immer mit dem Thema kontant auseinandersetzen zu
müssen, nimmt euch die Zeit um die Instruktionen durchzulesen und haltet euch an den Zeitrahmen.
Dies gilt insbesondere für die Kurswahl. Auf der Homepage der TUM School of Management findet
ihr eine Excel – Datei mit anrechnungsfähigen Fächern (klicken). Kümmert euch in Absprache mit
Frau Helfers vom International Office früh genug um die Fächerwahl, damit ihr vor Ort nicht ins
Schwimmen gerät. Die Besonderheit an der SMU ist, dass ihr euch nicht für Kurse anmeldet, sondern
mit einem Kontingent an Credits in mehreren Runden dafür bieten müsst. Dies wird ausführlich und
mit ordentlichem Vorlauf in einem Guide der SMU auch erklärt. Ich habe diesen nur halbherzig
gelesen und bin für die Kurse, die ich unbedingt wollte in die Vollen gegangen, was mir im
Nachhinein an der SMU zum Start ein paar Probleme bereitet hat, da ich meine Kursanzahl nicht
bekam und die meisten anderen Kurse schon vergriffen waren. Also bitte, bitte, befasst euch mit
dem Guide und setzt eure Credits in der ersten Runde nicht zu hoch, denn hier bietet ihr nur gegen
andere Austauschstudenten, wohingegen ihr danach gegen alle SMU Studenten bieten müsst, die ein
Creditkontingent für ihr gesamtes Studium zur Verfügung haben. Außerdem würde ich vorschlagen
sich frühzeitig (1-2 Monate im Voraus) in das Green Kiwi – Hostel einzubuchen, bei dem sich alle
Wohnungssuchenden treffen. (Erkläre ich nochmal unter Vor Ort – Singapore – Wohnen)
3. Vor Ort
a. SMU
Campus und Facilities
Der SMU – Campus liegt sehr zentral und kann durch Busverbindungen und drei nahegelegene MRT –
Stationen (City Hall, Bras Basah, Dhoby Ghaut) optimal erreicht werden. Allgemein besticht die SMU
durch eine sehr durchdachte Konzeption (wenn auch von der Wharton Business School kopiert und
optimiert). Der gesamte Campus ist unterirdisch durch breite Pavillons miteinander verbunden, in
denen auch die SMU Clinic, der SMU Foodcourt (hier gibt’s Studentenrabatt!), das IT – Helpcenter
und weitere Anlaufstationen integriert wurden. Daneben bietet die Universität auch ein
Fitnesscenter (2016 eingeweiht), ein Swimmingpool (im Admin Building) und mehrere Cafés.
Besonders zu erwähnen ist die Library, Wohnort für die meisten Locals, aber auch ein klasse Ort zum
Studieren und Treffen für alle Austauschstudenten. Ich bin normalerweise kein Bibtyp, aber die
Library bietet von privaten Räumen, die man buchen muss über stille Lernräume bis zum offenen
Kreativraum mit verschiebbaren Möbeln, alles für jeden Lerntyp. Für Gruppenmeetings und Treffen
bieten sich auch die SMU Labs an, ein Kreativort in einem renovierten viktorianischen Gebäude,
inklusive Schlafmöglichkeit. Die unterschiedlichen Fakultäten haben alle ihr eigenes Gebäude, wobei
sie immer nach der gleichen Strukturräume aufgebaut sind. Für die Kurse gibt es Seminarräume, für
Gruppenarbeiten und Lernen privat buchbare Räume und für größere Events auch Klassenräume.
Studentenleben und International Office
Neben der klassischen Lehre gibt es eine Vielzahl an sogenannten CCA, Co – Curricular – Activities.
Dort schließen sich die Locals in Clubs zusammen und bieten von einer Bandbreite von Sportarten
über Buddhismus oder Kochen so ziemlich alles an. Ich habe mich dem Kletterteam angeschlossen,
was im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung war, da man in direkten Kontakt zu Locals tritt,
verbunden über ein gemeinsames Hobby. Dies ist DIE Möglichkeit um den vielbeschriebenen, schwer
zu gewinnenden Kontakt zu den Locals aufzubauen. Es fand zweimal wöchentlich ein Training statt
und man bekam auch kostenlosen Zugang zu weiteren Klettereinrichtungen. Es war auch kein
Problem, wenn ich wegen den Reisen fehlte. Deshalb würde ich euch raten einer CCA beizutreten,
wenn ihr neben der ganzen Exchange – Community in Kontakt mit Locals treten wollt. Außerdem
bietet die SMU viele Exkursionen, Vorträge und Weiterbildungen an, über die man per Mail
informiert wird und die sich sehr lohnen. (Bspw. Die PDLS – Die Presidential Distinguished Lecture
Series oder die Business Study Missions)
SMU Climb – Team (CCA)
Außerdem bietet das International Office eine Buddy und Host Programme an, an denen ich auch
teilnahm. Der Buddy ist ein lokaler Student der SMU, der dich in das Studentenleben und Singapore
einführt und mitnimmt. Mein Buddy kam aus Südkorea, wir haben uns ein paar Mal getroffen und
gekocht, was es auch schon wieder war. Doch das Programm bot auch Events an, wie z.B. eine Tour
zu den Gardens by the Bay bei denen ich viele, am Austausch interessierte Locals kennenlernte und
Freundschaften sich gebildet haben. Das Host Programme ist die formellere Variante bei der ein
Alumni der SMU dich in Singapore unterstützt, zum Essen und zu seiner Familie einlädt. Dies ist eine
weitere Facette von Singapore, die für mich sehr spannend war, da mein Host ein Inder war, der mir
auch am Ende mit einer Wohnung aushalf, als wir aus unserer WG ausziehen mussten.
b. Singapore Wohnen
Wie von allen anderen empfohlen habe ich mir keine Wohnung vorab gesucht, sondern mich in das
Green Kiwi – Hostel eingebucht. Alternativ zu einer WG gibt es auch die Möglichkeit in ein von der
SMU gemietetes Wohnheim zu gehen (CSL Hostel und Prinsep Street), die Hygiene und die
Einrichtung ließen aber laut meinem Freund zu wünschen übrig. Im Hostel haben sich dann die
meisten Austauschstudenten getroffen und man hatte immer gleich ein Thema, das für alle dringend
und spannend war, die Wohnungssuche. Wir haben uns dann eine Immobilienmaklerin gesucht (Elina
Tan, Tel: +65 98894052), andere haben sich über die Facebook – Gruppe organisiert. Solltet ihr in
eine WG ziehen wollen müsst ihr mit Preisen ab 650 Singapore Dollar bis zu 1200 Singapore Dollar
(430 -800 €) im Monat rechnen. Dabei teilt man sich schon auch mal 20 m² zu zweit oder dritt.
Allerdings lebt man auch in einem Komplex, welcher dann zumeist einen Tennis – Court, Fitness und
ein Swimmingpool hat. Diesen Luxus muss man dann annehmen und nutzen, auch wenn ich lieber
darauf verzichtet hätte für eine günstigere Miete. Dinge auf die ihr bei der Wohnungssuche achten
solltet, sind , ob ein Einkaufszentrum und ein Food – Court in der Nähe sind, wie die Verbindungen
zur SMU sind (MRT – Station) und das Mietende, da viele noch einen Monat zum Schluss
draufgezahlt haben. Zu empfehlen sind allgemein City Square, The Bencoolen und Plaza Singapura als
Wohnort.
(Nacht-)Leben
Durch die ethnische Diversität bietet Singapore ein sehr vielfältiges Essensangebot für jeden
Geldbeutel. Die Rettung für die Lebenshaltungskosten sind Food Courts, überdachte Stalls in denen
man eine ordentliche Portion für 2 – 3 € erhält. Dort kochen die Eigentümer ehemaliger Straßen -
Garküchen, die dann aus Hygienegründen in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht wurden.
Dadurch ist es auch rentabler auswärtig zu essen als selbst zu kochen. Solltet ihr dennoch einkaufen
Blick von unserer Wohnung
Richtung CBD und Marina
Bay
wollen sind Fair Price auf der Supermarktseite und das Mustafa Center in Little India für alles, zwei
gute Adressen. Neben den Food Courts gibt es auch die Kette Food Republic, die etwas gehobeneres
Essen zu erschwinglichen Preisen über ganz Singapore verteilt anbietet. (Auch direkt an der SMU). Im
Anhang hab ich euch noch ein paar Tipps für Restaurants und Gerichte angehängt, die ihr euch bei
Interesse ansehen könnt. Ansonsten ist Singapore eine optimal organisierte Stadt, die öffentlichen
Verkehrsmittel fahren zuverlässig und mit der aufladbaren Nahverkehrskarte ist das System auch
nicht schwer zu verstehen. Trotz mittlerweile über 5 Millionen Einwohnern hat man nie das Gefühl
beengt zu leben und in den Wohngebieten ist es trotz mehrspuriger Straßen angenehm ruhig. Die
Stadt versucht durch Naherholungsgebiete wie die künstliche Sentosa – Island, das McRichie
Reservoir oder die vielen Grünanlagen auch einen Ausgleich für die Bewohner zum Arbeitsalltag zu
bieten. Für alle Architekturinteressierten bietet Singapore eine große Vielfalt, insbesondere das
Konzept der Skyrise Greenery, bei der ab 60 m Höhe Stockwerke ausgespart werden, um großflächig
Gartenanlagen anzulegen, zeichnet die Stadt aus. Kulturell ist Singapore meiner Meinung nach im
Vergleich zu Europa auch aufgrund der kurzen Geschichte eher dünn besiedelt, wobei die größten
Ethnien Chinesen, Inder und Malay alle noch ein altes Stadtviertel unterhalten.
Abschließend ist noch zu sagen, dass Singapore seinen wahren Glanz erst in der Nacht erhält und
somit das Nachtleben natürlich auch nicht fehlen darf. Jeden Mittwoch gibt es die Ladies – Night mit
freiem Eintritt und Freigetränke für alle Damen, Jungs müssen dagegen immer 20S$ zahlen. Es gibt
auch mehrere Partyorganisatoren wie Singapore NightLife oder Hazel´s Guest List, bei der man auch
um sonst reinkommt. 20 S$ hörten sich für unser immer viel an, aber im Preis inbegriffen waren
zumeist 1 – 2 Getränke und somit landet man auch bei normalen Münchner Ausgehpreisen. Im
Anhang hab ich euch ein paar Aktivitäten (Tag und Nacht) und Attraktionen angehängt, die ihr euch
bei Bedarf ansehen könnt.
Gesellschaft, Politik und Wirtschaft (nur für Interessierte, Achtung: meine eigene Meinung (Fake
News))
Die Gesellschaft wird eindeutig von der chinesischen Mehrheit dominiert (ca.85% der Menschen). Die
unterschiedlichen Ethnien leben in Singapore friedlich nebeneinander, aber nicht miteinander. Dies
sieht man auch in der SMU, in der die meisten Studierenden sich innerhalb Ihrer Ethnie aufhalten.
Dennoch ist es bewundernswert wie Singapore nur mithilfe der strategischen Lage zu einem Finanz –
und Dienstleistungshub geworden ist, mit einem riesigen Umschlagshafen und nicht zu verachtender
High – Tech verarbeitender Industrie. Dies wurde meiner Meinung nach durch die Hingabe für die
Arbeit, die Ausbildung der Menschen zu fokussierten Fachexperten und Analysemaschinen, getrimmt
auf eine permanente Optimierung der Wirtschaft, erreicht. Politisch wird Singapore von einer
Sonnenuntergang vom
Marina Bay Sands Hotel
mit Blick auf den CBD
gebildeten Machtelite regiert, die mit Weitblick agiert und das Wettbewerbsumfeld aufrechterhält.
So sieht man auch unter SMU Studenten eine gewissen Politik – Ignoranz, da die
Rahmenbedingungen für die jungen Menschen stimmen und man nur aufgrund nackter Leistung
beurteilt wird. Der rasante Aufstieg produziert aber in der älteren Generation viele Verlierer, die
ohne ein soziales Sicherungssystem, einfache Dienstleistungsarbeiten erledigen müssen bis ins hohe
Alter. Insgesamt ist Singapore für Asieneinsteiger kulturell der richtige Anlaufpunkt, da hier starke
chinesische Werte mit westlicher Organisation gepaart werden und es somit die Schnittstelle der
westlichen Welt zu Asien ist. (Meiner Meinung nach mehr als Hong Kong)
4. Akademische Weiterbildung Das Lehrsystem der SMU basiert auf einer insgesamt sehr unterschiedlichen Philosophie im Vergleich
zur TUM. Nach dem Beispiel der Wharton Business School wird in Klassengrößen von bis zu 40
Studenten von einem Professor unterrichtet. Die normale Anzahl an Fächern an der SMU beträgt 4
pro Semester, was sich im TUM – Kontext relativ wenig anhört. Dennoch ist der Arbeitsaufwand
beträchtlich und konstant, so dass man mit vier Fächern insbesondere als Austauschstudent gut
bedient ist. Pro Fach hat man einmal 3h pro Woche Unterricht, wodurch sich der Stundenplan gut auf
zwei bis drei Tage komprimieren lässt. Die Gesamtnote setzt sich dabei aus mehreren Komponenten
zusammen. Dies entzerrt das Semester in verschiedene Phasen, wobei vor den Mid – Terms und der
Recess - Week zumeist Paper und kleinere Gruppenprojekte anstehen und es danach an größere
Gruppenprojekte geht, die bis zu 40 % der Note ausmachen können. Hierbei wird der Fokus auf die
Präsentationsfähigkeit und analytisches Denken gelegt. Die lokalen Studenten hatten schon meist
Ihre Teams gefunden, wodurch man mit anderen Austauschstudenten eine Gruppe formt. Allgemein
wurde ich vor der Anreise gewarnt, dass Singaporeans aufgrund des Leistungsdrucks und der
Wettbewerbsorientierung eher nicht am Austausch mit Austauschstudenten interessiert sind. Dies
hat sich teilweise bestätigt, da man nur durch Leistung Zugang zu Ihnen bekommt und sie sich
oftmals nicht selbst zum Austausch öffnen. Zeigt man aber Interesse, ist zuverlässig, auch wenn das
heißt zuverlässig abzusagen, weil man reist, haben die meisten lokalen Studenten durchaus
Verständnis. Insgesamt war meiner Meinung nach das Lehrsystem der SMU mehr auf die Anwendung
des Erlernten, die Interaktion zwischen Studierenden und Lehrenden und einen konstanten
Arbeitsaufwand ausgelegt. Zeigt man in diesem Lehrformat Interesse am Stoff, wird man stark von
den Professoren unterstützt. Dies wurde mir auch von anderen Studierenden bestätigt, sowohl von
Locals als auch von Ausländern. Ich persönlich konnte auch eine Geschäftsidee mit einem
Bibliothekar und zwei Professoren entwickeln, die ich nun hier vor Ort weiterentwickle.
Kurswahl
Corporate Finance – FNCE 201
Diesen Kurs konnte ich mir mit 6 ECTS im Schwerpunkfach Finance bei der TUM anrechnen, da er
deckungsgleich ist mit dem gleichnamigen Kurs von Herrn Kaserer an der TUM. Vorherige
Erfahrungsberichte hatten mir den Kurs empfohlen, insbesondere wegen des Professors Gennaro
Bernile. Er gestaltet den Kurs sehr lebhaft mit seinem italienischen Temperament, wovor sich die
meisten Singaporeans fürchten. Es war mit Abstand der herausforderndste Kurs, da man immer wach
und vorbereitet sein musste, aber hier habe ich auch am meisten gelernt. Im Gegensatz zu
Investition – und Finanzierung an der TUM legte er nicht auf Rechnungen wert, sondern das
tiefergreifende theoretische Verständnis. Dieses mischte er immer mit aktuellen Beispielen aus der
Praxis und aus seinem vorherigen Beruf an der SEC in den USA. Inhaltlich beleuchtete der Kurs von
der Kapitalstruktur, über die Dividendenpolitik und M&A – Deals alle für den Unternehmenswert
relevanten finanziellen Strukturen und Transaktionen. Ehrlicherweise habe ich durch Ihn
grundlegende Konzepte verstanden, insbesondere durch die Anwendung des Erlernten im
Gruppenprojekt und einer Artikelempfehlung. Insgesamt kann ich den Kurs für Finance –
Interessierte nur empfehlen, wie auch die anderen Finance Kurse, da die Uni hier einen besonderen
Schwerpunkt legt und Herr Bernile zu den umgänglichsten und besten Professoren gehört, die ich
bisher hatte.
Family Business – MGMT 220
Diesen Kurs wählte ich aus Eigeninteresse und der großen Bedeutung von Familienunternehmen in
der deutschen Wirtschaft und dem mangelnden Lehrangebot der TUM zu diesem wichtigen Akteur.
Geleitet wurde der Kurs von Roger Low, einem Hilfsprofessor, der davor 20 – jährige Erfahrung im
Umgang mit Familienunternehmen gesammelt hatte. Der Kurs orientiert sich an mehreren Cases,
durch die die unterschiedlichen Aspekte von Familienunternehmen besprochen werden. Zusätzlich
werden diese Aspekte theoretisch hinterlegt mit wöchentlichen Gruppenpräsentationen zu den
passenden Papern. Es gab außerdem keine finale Klausur, denn diese wurde durch ein großes
Gruppenprojekt ersetzt. Dabei sollten wir eine Case – Study zu einem lokalen Unternehmen
erstellen. Da die meisten Studierenden aus Familienunternehmen kamen, war der Zugang relativ
leicht und dennoch sehr spannend. Durch mehrere Interviews mit einer Unternehmerfamilie hatten
auch wir Zugang zu der lokalen Unternehmenskultur, was sowohl in wirtschaftlicher als auch
kultureller Hinsicht spannend war. Inhaltlich durch viele persönliche Geschichten des Professors
angereicht war der Unterricht aufschlussreich und hat einen sensibilisiert für den besonderen
Charakter und die besonderen Eigenschaften und Herausforderungen eines solchen Unternehmens,
von der Unternehmensnachfolge bis zur Strukturierung des Familieninteresses. Da der Fokus auf den
gesamten asiatischen Raum lag und die Familien oftmals lokale Kulturen in ihr Unternehmen
einbinden, war es gleichzeitig auch eine Kulturstudie durch Asien. Insgesamt kann ich den Kurs sehr
empfehlen, insbesondere wenn Ihr vorhabt in diesem Umfeld zu arbeiten oder ihr aus diesem
Umfeld kommt, obwohl er mir nicht an der TUM angerrechnet werden kann.
Marketing Research Methods - MKTG 103
Diesen Kurs konnte ich mir mit 6 ECTS für Empirical Research Methods an der TUM anrechnen lassen.
Wie der Name schon sagt hat dieser Kurs im Vergleich zu dem an der TUM einen Fokus auf die
Anwendung der Methoden im Marketing. Dabei bestand die erste Hälfte des Kurses aus den
empirischen Methoden für ein akademisches Vorhaben und deren Anwendungsgebiete und der
zweite Teile aus der Datenerhebung und -analyse mittels des Software – Tools SPSS. Dieses wurde
vor zwei Jahren auch noch am TUM – Kurs benutzt, fiel aber weg, was ein Nachteil ist. In beiden
Hälften gab es ein Gruppenprojekt im Rahmen der Anwendung im Marketing, das Erste handelte
vom Design eines Experiments, das Zweite von einer Datenaufbearbeitung und – analyse eines
Datensatzes mittels SPSS. Der Anwendungsbezug ist ein eindeutiger Pluspunkt dieses Kurses, wobei
das Niveau im Vergleich zu anderen Kursen relativ einfach war. Der holländische Professor Osinga
war auch stets bemüht und sehr, sehr freundlich was zur entspannteren Kursatmospähre beitrug.
Jedem, der noch nicht ERM an der TUM gehört hat, kann ich diesen Kurs nur empfehlen, da er einen
leichten Ausgleich bietet und einen an das wichtige Analysetool SPSS heranführt.
5. Persönliche Weiterbildung – Reisen
Wie auch in den anderen Erfahrungsberichten beschrieben ist das Reisen auch bei mir ein wichtiger
Bestandteil des Auslandssemesters gewesen. Durch die Lage kann man alle südostasiatischen
Reiseziele innerhalb von maximal 3 h erreichen, wodurch auch kleinere Wochenendtripps möglich
sind. Das Reisen ist auch innerhalb der SMU, sowohl bei Studierenden als auch bei Lehrenden
akzeptiert, wenn man ansonsten seine Leistung bringt und zuverlässig ab – und zusagt. Insbesondere
kann ich euch nur ans Herz legen die Reisen vor die Recess – Week und in die Recess – Week zur
Mitte des Semesters zu legen, da sich bis dann der Arbeitsaufwand für Gruppenprojekte, Paper und
Co noch in Grenzen hält. Ich war während des Semesters zweimal in Indonesien, Philippinen,
Myanmar, danach dann in Laos/Kambodscha und zum Abschluss einen Monat in China und Indien
unterwegs. Ich denke ich brauche hier niemandem meine Motivation zum Reisen darzulegen oder
was ich daraus gelernt habe, ich kann euch nur animieren diese einzigartige Möglichkeit zu nutzen.
Solltet Ihr Informationen brauchen zu den unterschiedlichen Reiseländern bitte ich euch mich
persönlich anzuschreiben, da ein paar der Länder von anderen Berichten sehr gut erklärt werden und
ich unendlich darüber schreiben könnte.
6. Besondere Tipps 1. Vorbereitung: Setzt euch intensiv mit der Kurswahl und dem Bietsystem auseinander. Ihr
spart euch ein paar Anlaufschwierigkeiten und könnt aus einer großen Bandbreite an Kursen
auswählen
2. Vor Ort: Nehmt euch die Zeit auch Singapore und deren Bewohner zu entdecken. Nach zwei
Tagen meint man alles gesehen zu haben und keinen Zugang zu den Locals zu finden, aber
mit Geduld und Ausdauer kann man auch mit den Singaporeans durchaus Spaß haben, sich
interessant austauschen und Freundschaften bilden. Viele Austauschstudenten haben als
einzigen Schwachpunkt zum Schluss angegeben, Singapore und vor allen Dingen seine Leute
nicht kennengelernt zu haben.
3. Persönliche Weiterbildung: Südostasien hat eine enorme kulturelle Vielfalt und natürliche
Schönheit zu bieten. Geht raus und entdeckt neue Ansichten und genießt das Reisen und den
Austausch mit der sehr aktiven und offenen Exchange – Community in Singapore.
7. Persönliches Fazit Ich war zunächst skeptisch gegenüber Singapore, da ich mir nicht klar war in wie weit ich meinen
Reisewillen mit einem zuverlässigen und weiterbildenden Unileben kombinieren sollte. Das Erlebnis
vor Ort hat mich aber in jeder Hinsicht weitergebildet, die Balance zu finden war auch kein Problem
und die Vielfalt der Ereignisse einzigartig. Die Uni war interaktiv und hat einen in jeder Hinsicht
unterstützt, zu den Singaporeans musste man seinen Schlüssel finden, hat man sich aber bemüht
konnte man spannende Freundschaften schließen und auch in der Exchange – Community habe ich
Freunde fürs Leben gewonnen und neue Charaktereigenschaften kennengelernt und Stärken
bekräftigt. Die Möglichkeit zu haben gemeinsam mit anderen „unternehmerischen“ Menschen Asien
zu bereisen und gleichzeitig Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Lehre zu haben, war eine in
jeder Hinsicht bildende Kombination. Solltet Ihr nun Interesse am Studienort Singapore gefunden
haben könnt ihr mich jederzeit kontaktieren und ich kann euch noch weitere Tipps geben und
Erfahrungen mitteilen. Denn das ist was man lernt, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam an einem
unvergesslichen Erlebnis zu arbeiten!
Viel Erfolg bei eurer Bewerbung!
Beste Grüße,
Frank
8. Anhang
Aktivitäten vor Ort:
Garden´s by the Bay mit Marina Barrage – Die komplett aufgeschüttete Entertainment – Gegend
hinter dem Marina Bay Sands bietet eine nette Musikshow abends und am Ende der Insel ist die
Marina Barrage der beste Ort, um die Singapore Skyline zu genießen oder zu picknicken.
Chinatown (Duxton Hill), Little India, Kampong Glam (Haji Lane) – Die drei kleinen Kulturzentren der
Stadt sind ein kleines Spiegelbild der jeweiligen Ethnien und mal gut zum durchspazieren oder essen.
Orchard Road – Die große Shopping Straße Singapores. Insbesondere interessant, da hier das
Lieblingshobby der Singaporeans zu beobachten ist – Shoppen.
Singapore City Gallery – Das mit Abstand beste und gleichzeitig kostenlose Musuem der URA (Urban
Redevelopment Association). Hier wird die gesamte Stadtentwicklung und weitere Stadtplanung
beschrieben, sehr interaktiv und beeindruckend. Hier kann man den Singaporeans dabei zu schauen,
was sie am besten können, planen und optimieren.
Food Courts:
Makansutra Glutton´s Bay – Der Foodcourt schlechthin direkt an der Bay. Entstanden durch die
Selektion der besten Food Stalls Singapores durch eine Essenskritiker wird hier von allem das Feinste
angeboten. Besonderes zu empfehlen sind hier: Chili Crab (am günstigsten in ganz Singapore),
Murtabak, Oyster Omelette
Lau Pa Sat - Mitten im CBD gelegen in einer alten Markthalle. Jeden Abend wird ab 19.00 Uhr eine
Straße gesperrt und es gibt das Beste Satay der Stadt.
Tiong Bahru Food Market – Im alteingessenen Stadteil Tiong Bahru gelegen, gibt es hier ein klasse
Frühstück und viele Besonderheiten, wie die Shark Head Soup
Chinatown Food Complex – Mitten in Chinatown liegt dieser relativ große Komplex, wo auch das
günstigste Michelin – Sterne Restaurant beheimatet ist. Die 2 – 3 h Schlange rentiert sich
ehrlicherweise nicht für das Essen.
Maxwell Food Court- Direkt neben dem Chinatown Food Complex gelegen, gibt es Bei Tian Tian das
beste Chicken Rice Singapores.
Restaurant(-ketten):
Annalakshmi Janatha – Indisches Restaurant mit Mittagsbuffet, bei dem man so viel zahlt wie man es
wertschätzt, ganz gut mal auszuprobieren.
Imperial Peking Duck – wenn euch mal eure Eltern besuchen oder Ihr was zum Feiern habt könnt Ihr
euch mal eine Ente im Imperial Peking Duck Restaurant in der Orchard Road gönnen. Die Ente muss
vorbestellt werden, ist dann aber auch ein Genuss.
Ya Kun Kaya Toast - Ein Singaporean Familienunternehmen, welches das originale Frühstück Kaya
Toast mit soft boiled egg und pappsüßem Kaffee. Nicht jedermanns Sache aber gut zum
Ausprobieren. Gibt es mehrfach in unterschiedlichen Malls in Singapore.
One Republic – Gehobenerer Food Court mit guter Auswahl und erschwinglichen Preisen, eigentlich
in fast jeder Mall anzutreffen.
Malls, in denen man gut essen kann: Plaza Singapura, Great World City, Raffles City Mall, City Square
Mall
Bars:
Long Bar im Raffles Hotel – Der Erfindungsort des Singapore Sling mit stilechter, viktorianischer Bar,
bietet eine lockere Atmosphäre und eine Kontrast zu den sonstigen Rooftop - Bars.
Ce la Vie im Marina Bay Sands – Wer sich nicht ins Marina Bay einmieten möchte bzw. kein Selfie im
Pool braucht kann den Ausblick von der Rooftop Bar Ce la Vie genießen. Offiziell muss man 23 S$
Eintritt zahlen, die man als Gutschein wiederbekommt, man kann sich aber auch leicht kostenlos mit
den Hotelgästen hochschleichen.
One Altimate im One Raffles – Die höchste Rooftop Bar in Singapore mit klasse Blick auf die Bay.
New Asia Bar Stamford Swisshotel – Im 71 Stock einer der höchsten Hotels Asiens gelegen bietet das
Swisshotel einen klasse Ausblick und Cocktail – Spezialitäten. (Zusätzlich gibt es hier einen
Helikopterlandeplatz, auf dem jeden Monat eine Party steigt, die nicht so bekannt ist)
Al Capone – Freiluftbar am Boden in einer Seitenstraße der Orchard Road mit guter Atmosphäre und
relativ günstigem Alkohol.
Clubs:
Attica – Hier finden meistens die Austauschstudentenparties statt, Club ist ok, die Parties waren
immer sehr gut aufgrund der Community
Altimate – Höchster Club im Raffles Place mit klasse Aussicht und guter Musik
Weitere Clubs: FClub, Avalon,Kyo
Sportevents im Wintersemester:
Formel 1 (16.09 – 18.09) – Es ist das Sportevent in Singapore. Der Kurs führt direkt durch die
Innenstadt und um die Bay herum, Tickets könnt ihr bei Carrousell, dem Singaporean Ebay, günstiger
erwerben.
WTA Tour Finals – Für alle Tennisinteressierten findet das Turnier der besten 8 Damen der Welt in
der letzten Oktoberwoche und ersten Novemberwoche statt
Singapore Standard Chartered Marathon (04.12 – 06.12) – Der Marathon findet direkt nach den
Prüfungen der SMU statt und so haben wir uns bei ihm angemeldet und sind als Abschluss des
Semesters den Marathon durch Singapore gelaufen. Das Trainieren ist anfangs bei der
Luftfeuchtigkeit eine ordentliche Plagerei, genauso wie das Rennen, aber dieses Erlebnis kann ich nur
jedem Laufbegeisterten empfehlen.
Kontaktdaten:
Frank Mildner
015116730260