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TFH Berlin Menschengerechte Arbeitsgestaltung Menschengerechte Arbeitsgestaltung Ergonomisches Grundmodell Menschengerechte Bildschirmarbeit Belastung, Beanspruchung, Beschwerden © Ilse Schmiedecke 2010 BHT Berlin

Ergonomisches Grundmodell Belastung, Beanspruchung ......Definitionen EN-ISO 6385:2004 Arbeitsumgebung – physikalische, chemische, biologische, organisatorische, soziale und kulturelle

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Menschengerechte ArbeitsgestaltungMenschengerechte Arbeitsgestaltung

� Ergonomisches Grundmodell

� Menschengerechte Bildschirmarbeit

� Belastung, Beanspruchung, Beschwerden

© Ilse Schmiedecke 2010BHT Berlin

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Menschengerechte Arbeit?

� Schlecht gestaltete Arbeit macht krank!– körperliche Beschwerden

– psychische Beschwerden

– Leistungseinbrüche

– soziale Einbrüche

– plötzliche Erkrankungen

� Menschengerechte Arbeitsgestaltung ist gültiges Arbeitsrecht!– DIN EN ISO 9241, Teil 2

– Betriebsverfassungsgesetz § 75,2

– DIN EN ISO 10075

– Bildschirmarbeitsverordnung §§ 3 u. 5

– Arbeitsschutzgesetz §§ 3 u. 4

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Menschengerechte Arbeitsgestaltung!

� Gut gestaltete Arbeit baut auf!

Arbeit formt die Persönlichkeit

Ob negativ oder positiv - jede Arbeit beeinflusst die Persönlichkeit. Deshalb ist es wichtig, die Arbeit so zu

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Persönlichkeit. Deshalb ist es wichtig, die Arbeit so zu gestalten, dass der Arbeitende dazulernen kann. Eine persönlichkeitsfördernde Arbeit muss stets neueHerausforderungen bieten. Dabei sollten die Beschäftigten ihre vorhandenen Qualifikationen umfassend nutzen und weiterentwickeln, aber auch neue Kenntnisse aneignen können: beispielsweise beim Einsatz neuer Technik und neuer Arbeitsverfahren, bei neuen Kundenkontakten usw.

Quelle: www.ergo-online.de

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TFH BerlinArbeitsgestaltung

� Gestaltung von Arbeit und Arbeitsbedingungen

� Ergonomische Gestaltung– Arbeitsumgebung– Arbeitsmittel– Arbeitsplatz

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� Soziale und organisatorische Gestaltung– Arbeitszeiten– Hierarchien– Verantwortlichkeiten– Informationsfluss

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Definitionen EN-ISO 6385:2004

� Arbeitsumgebung– physikalische, chemische, biologische, organisatorische, soziale und

kulturelle Faktoren, die einen Arbeitenden / Benutzer umgeben.

� Arbeitsmittel– Werkzeuge, einschließlich Hard- und Software, Maschinen, Fahrzeuge,

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– Werkzeuge, einschließlich Hard- und Software, Maschinen, Fahrzeuge, Geräte, Möbel, Einrichtungen und andere im Arbeitssystem benutzte (System-)Komponenten.

� Arbeitsplatz– Kombination und räumliche Anordnung der Arbeitsmittel innerhalb des

Arbeitsplatzes unter den durch die Arbeitsaufgabe erforderlichen Bedingungen.

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Grundmodell der ergonomischen Arbeitsgestaltung

"Menschengerecht gestaltete Arbeit ist ausführbar, schädigt nicht, ist erträglich, zumutbar und persönlichkeitsfördernd."

(nach W. Hacker)

Ergänzungen?

Kompetenzen werden eingebracht und

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Kompetenzen werden eingebracht und erweitert

psychisches Wohlbefinden bleibt erhalten, berücksichtigt soziale Werte und Normen

körperliche Gesundheit bleibt erhalten, langfristig durchführbar

den physischen und psychischen Voraussetzungen angepasst,nicht unmittelbar gesundheitsschädigend

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Humankriterien MCK (ISO 9241-Teil2)

� "Das allgemeine Ziel, ergonomische Grundsätze in der Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen, ist es, optimale Arbeitsbedingungen in Bezug auf das Wohlbefinden, die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen zu schaffen."

� Humankriterien aus ISO-EN 9241-Teil 2:

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� Humankriterien aus ISO-EN 9241-Teil 2:– Benutzerorientierung

– Anforderungsvielfalt

– Ganzheitlichkeit und Bedeutsamkeit

– Handlungsspielräume

– Rückmeldungen

– Entwicklungsmöglichkeiten

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1. Benutzerorientierung

� Anpassung an Benutzerklassen

� Vermeidung von psychischer Belastung durch unter- oder Überforderung

� Individualisuerungskonzepte

� Qualifizierung

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2. Anforderungsvielfalt, Vielseitigkeit

� Anwendung einer angemessenen vielfaltvon Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertignkeiten (DIN)

� Abwechslung von Konzentration und Routine, Bildschirm- und Papierarbeit, Routine, Bildschirm- und Papierarbeit, Bewegung

� Erhält die geistige Beweglichkeit(vermeidet Monotonieeffekte)

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3. Ganzheitlichkeit und Bedeutsamkeit

� Eigenständige Arbeit von der Planung bis zur Überprüfung

� Sinn und Zweck der Arbeit im Gesamtkontext erkennbar

� Umsetzung von allgemeinden Vorgaben � Umsetzung von allgemeinden Vorgaben in Arbeitsschritte

� erhält psychisches Wohlbefinden und Motivation

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4. Handlungsspielräume

� Freiheiten in Reihenfolge, Vorgehensweise und Tempo

� Selbstorganisation und -regulation

� allein die Möglichkeit reduziert Stress� allein die Möglichkeit reduziert Stress

� nachweisbar gesünder

� Fehlen macht passiv!

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5. Rückmeldungen

� Durch Software und Kollegen

� Sollen als Frustpuffer wirken!!!

� Gestaltung von Software-Rückmeldungen unterstützend! unterstützend!

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6. Entwicklungsmöglichkeiten

� Erweiterung der Qualifikation

� Möglichkeiten zum Weiterlernen

� Qualifikation anstelle von Unter- oder Überforderung.Überforderung.

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Belastung und Beanspruchung(ISO-EN 6385

� Belastung – Gesamtheit der Bedingungen und

Anforderungen der Arbeit– „Unter Belastung ist jede Einflussgröße

zu verstehen, die am menschlichen Organismus eine Wirkung hervorrufen kann."

� Beanspruchung– innere Reaktion auf die Arbeitsbelastung

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– innere Reaktion auf die Arbeitsbelastung– „Als Beanspruchung bezeichnet man

Veränderungen des Organismus, die durch Belastung hervorgerufen werden."

� Über- und Unterforderung– Fehlbelastung, die zur Fehlbeanspruchung führt. – Körperliche und physische Beschwerden können resultieren.

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Beanspruchung reduzieren!

Unmittelbar gestaltungsabhängig:

� Beanspruchung der Augen

� Beanspruchung der Konzentration

� � Diese haben wir in den entsprechenden Kapiteln � � Diese haben wir in den entsprechenden Kapiteln bereits diskutiert.

Umfeldabhängig:

� Beanspruchung des Bewegungsapparats

� neues Krankheitsbild: "Maushand"

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... ein guter Auftakt für den Gestaltungsteil!

☺☺☺☺☺☺☺☺