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PD Dr. phil. habil. Marion Grein Erlangen: Lernstile 18.09.2018 Folie Nr. 1 Lernstile Was habe ich nur für einen Lernstil? Die Gehirnforschung macht deutlich, dass Menschen sehr unterschiedlich lernen, es also unterschiedliche Lernstile gibt. Im Fokus von vielen Workshops stehen immer die Lerntypen, die jedoch die am wenigsten wichtigen Lernstile sind. In diesem Workshop wollen wir gemeinsam unterschiedlichste Lernstile kennenlernen und für die Berücksichtigung dieser im Fremdsprachenunterricht sensibilisieren

Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

18092018 Folie Nr 1

Lernstile Was habe ich nur fuumlr einen Lernstil Die Gehirnforschung macht deutlich dass Menschen sehr unterschiedlich lernen es also unterschiedliche Lernstile gibt Im Fokus von vielen Workshops stehen immer die Lerntypen die jedoch die am wenigsten wichtigen Lernstile sind In diesem Workshop wollen wir gemeinsam unterschiedlichste Lernstile kennenlernen und fuumlr die Beruumlcksichtigung dieser im Fremdsprachenunterricht sensibilisieren

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 2 18092018

Urin- amp Speichelmessung kostenintensiv

Methoden Neurolab Linguistiklabor EEG eyetracker ab 2018 fMRT

Mediziner

Flora Bastian

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18092018 Folie Nr 3

Wie funktioniert lernen Lernen = Aufbau von Neuronenpopulationen

100 Milliarden Neuronen 1 Neuron bis zu 10000 synaptische Verbindungen 100 Milliarden bereits bei der Geburt aber nicht verknuumlpft

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 4 18092018

Im Gehirn ist das Wissen in Form von neuronalen Netzen gespeichert jede neue Information veraumlndert die neuronale Struktur des Gehirns (-gt Plastizitaumlt) Feste Wissensbestaumlnde bilden starke neuronale Netzwerke eine neue sehr sehr leichte Verknuumlpfung entsteht bereits nach ca 20 Minuten Training -gt Netzwerk nach ca einer Woche bdquoNichtaktivierungldquo wieder geloumlscht

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Erlangen Lernstile

Reiz kommt limbisches System pruumlft ob relevant Cortex

Subkortikaler Bereich Limbisches System

Wenn relevant erste schwache neuronale Verknuumlpfung

Festigung durch Wiederholung Mehrkanaligkeit Emotionen

Neuronaler Umbauprozess im Schlaf 24 Stunden weitere Wiederholungen

18092018 Folie Nr 5

Nicht andockbare Vokabel 20x wahrnehmen 80mal anwenden Andere Wissensbestaumlnde abhaumlngig von Interesse

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 6 18092018

Quelle nach Spektrum der Wissenschaften

Limbisches System

Das limbisches System (ua Hippocampus Amygdala) ist das Zentrum fuumlr bewusste und unbewusste Emotionen

Jeder Reiz wird hier emotional bewertet

Erste Huumlrde das limbische System muss die Information als relevant bewerten -gt zentral ist hier sowohl die Lehrperson als auch die angekuumlndigte Methode

Erster zentraler Motivationsfaktor

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Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Erlangen Lernstile

Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

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Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 2 18092018

Urin- amp Speichelmessung kostenintensiv

Methoden Neurolab Linguistiklabor EEG eyetracker ab 2018 fMRT

Mediziner

Flora Bastian

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Erlangen Lernstile

18092018 Folie Nr 3

Wie funktioniert lernen Lernen = Aufbau von Neuronenpopulationen

100 Milliarden Neuronen 1 Neuron bis zu 10000 synaptische Verbindungen 100 Milliarden bereits bei der Geburt aber nicht verknuumlpft

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 4 18092018

Im Gehirn ist das Wissen in Form von neuronalen Netzen gespeichert jede neue Information veraumlndert die neuronale Struktur des Gehirns (-gt Plastizitaumlt) Feste Wissensbestaumlnde bilden starke neuronale Netzwerke eine neue sehr sehr leichte Verknuumlpfung entsteht bereits nach ca 20 Minuten Training -gt Netzwerk nach ca einer Woche bdquoNichtaktivierungldquo wieder geloumlscht

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Reiz kommt limbisches System pruumlft ob relevant Cortex

Subkortikaler Bereich Limbisches System

Wenn relevant erste schwache neuronale Verknuumlpfung

Festigung durch Wiederholung Mehrkanaligkeit Emotionen

Neuronaler Umbauprozess im Schlaf 24 Stunden weitere Wiederholungen

18092018 Folie Nr 5

Nicht andockbare Vokabel 20x wahrnehmen 80mal anwenden Andere Wissensbestaumlnde abhaumlngig von Interesse

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 6 18092018

Quelle nach Spektrum der Wissenschaften

Limbisches System

Das limbisches System (ua Hippocampus Amygdala) ist das Zentrum fuumlr bewusste und unbewusste Emotionen

Jeder Reiz wird hier emotional bewertet

Erste Huumlrde das limbische System muss die Information als relevant bewerten -gt zentral ist hier sowohl die Lehrperson als auch die angekuumlndigte Methode

Erster zentraler Motivationsfaktor

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Erlangen Lernstile

Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 3: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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18092018 Folie Nr 3

Wie funktioniert lernen Lernen = Aufbau von Neuronenpopulationen

100 Milliarden Neuronen 1 Neuron bis zu 10000 synaptische Verbindungen 100 Milliarden bereits bei der Geburt aber nicht verknuumlpft

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Folie Nr 4 18092018

Im Gehirn ist das Wissen in Form von neuronalen Netzen gespeichert jede neue Information veraumlndert die neuronale Struktur des Gehirns (-gt Plastizitaumlt) Feste Wissensbestaumlnde bilden starke neuronale Netzwerke eine neue sehr sehr leichte Verknuumlpfung entsteht bereits nach ca 20 Minuten Training -gt Netzwerk nach ca einer Woche bdquoNichtaktivierungldquo wieder geloumlscht

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Reiz kommt limbisches System pruumlft ob relevant Cortex

Subkortikaler Bereich Limbisches System

Wenn relevant erste schwache neuronale Verknuumlpfung

Festigung durch Wiederholung Mehrkanaligkeit Emotionen

Neuronaler Umbauprozess im Schlaf 24 Stunden weitere Wiederholungen

18092018 Folie Nr 5

Nicht andockbare Vokabel 20x wahrnehmen 80mal anwenden Andere Wissensbestaumlnde abhaumlngig von Interesse

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Folie Nr 6 18092018

Quelle nach Spektrum der Wissenschaften

Limbisches System

Das limbisches System (ua Hippocampus Amygdala) ist das Zentrum fuumlr bewusste und unbewusste Emotionen

Jeder Reiz wird hier emotional bewertet

Erste Huumlrde das limbische System muss die Information als relevant bewerten -gt zentral ist hier sowohl die Lehrperson als auch die angekuumlndigte Methode

Erster zentraler Motivationsfaktor

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Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

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Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 4 18092018

Im Gehirn ist das Wissen in Form von neuronalen Netzen gespeichert jede neue Information veraumlndert die neuronale Struktur des Gehirns (-gt Plastizitaumlt) Feste Wissensbestaumlnde bilden starke neuronale Netzwerke eine neue sehr sehr leichte Verknuumlpfung entsteht bereits nach ca 20 Minuten Training -gt Netzwerk nach ca einer Woche bdquoNichtaktivierungldquo wieder geloumlscht

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Reiz kommt limbisches System pruumlft ob relevant Cortex

Subkortikaler Bereich Limbisches System

Wenn relevant erste schwache neuronale Verknuumlpfung

Festigung durch Wiederholung Mehrkanaligkeit Emotionen

Neuronaler Umbauprozess im Schlaf 24 Stunden weitere Wiederholungen

18092018 Folie Nr 5

Nicht andockbare Vokabel 20x wahrnehmen 80mal anwenden Andere Wissensbestaumlnde abhaumlngig von Interesse

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Folie Nr 6 18092018

Quelle nach Spektrum der Wissenschaften

Limbisches System

Das limbisches System (ua Hippocampus Amygdala) ist das Zentrum fuumlr bewusste und unbewusste Emotionen

Jeder Reiz wird hier emotional bewertet

Erste Huumlrde das limbische System muss die Information als relevant bewerten -gt zentral ist hier sowohl die Lehrperson als auch die angekuumlndigte Methode

Erster zentraler Motivationsfaktor

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Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

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Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 5: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Reiz kommt limbisches System pruumlft ob relevant Cortex

Subkortikaler Bereich Limbisches System

Wenn relevant erste schwache neuronale Verknuumlpfung

Festigung durch Wiederholung Mehrkanaligkeit Emotionen

Neuronaler Umbauprozess im Schlaf 24 Stunden weitere Wiederholungen

18092018 Folie Nr 5

Nicht andockbare Vokabel 20x wahrnehmen 80mal anwenden Andere Wissensbestaumlnde abhaumlngig von Interesse

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Folie Nr 6 18092018

Quelle nach Spektrum der Wissenschaften

Limbisches System

Das limbisches System (ua Hippocampus Amygdala) ist das Zentrum fuumlr bewusste und unbewusste Emotionen

Jeder Reiz wird hier emotional bewertet

Erste Huumlrde das limbische System muss die Information als relevant bewerten -gt zentral ist hier sowohl die Lehrperson als auch die angekuumlndigte Methode

Erster zentraler Motivationsfaktor

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Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

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Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 6 18092018

Quelle nach Spektrum der Wissenschaften

Limbisches System

Das limbisches System (ua Hippocampus Amygdala) ist das Zentrum fuumlr bewusste und unbewusste Emotionen

Jeder Reiz wird hier emotional bewertet

Erste Huumlrde das limbische System muss die Information als relevant bewerten -gt zentral ist hier sowohl die Lehrperson als auch die angekuumlndigte Methode

Erster zentraler Motivationsfaktor

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Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Erlangen Lernstile

Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

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Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 7 18092018

Das limbische System wird auch im Unterricht mit vielen Reizen konfrontiert Umgangssprachlich zum einen Ohr rein zum anderen hinaus -gt das was vom limbischen System nicht aufgenommen wird kann auch nicht weitergeleitet und damit gelernt werden

Selbst wenn man motiviert ist kann das limbische System die Informationsweiterleitung verhindern -gt Lehrperson Methode

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Erlangen Lernstile

Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 8: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Erlangen Lernstile

Nur die Reize die weiter geleitet werden werden von Neuron zu Neuron zum Cortex (uumlber das Arbeitsgedaumlchtnis zum Langzeitgedaumlchtnis) weitergegeben ndash und auch hier zeigt sich die Individualitaumlt der Lernenden die Weiterleitung erfolgt groumlszligtenteils uumlber Neurotransmitter

18092018 Folie Nr 8

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

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Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

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Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 9: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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18092018 Folie Nr 9

Acetylcholin Aufmerksamkeit bessere Speicherung je nach Alter 8-25 Minuten

Dopamin (Neugierde Konzentration Handlungsbereitschaft) -gt ausgewogen Dopamin (durch Lob zB) bessere Speicherleistung -gt Motivation [endogene Opioide] Serotonin -gt Gluumlckshormon (Blutmessung) -gt Sport amp Bewegung Endorphine

Noradrenalin (Wachheit Aufmerksamkeit Reaktionsbereitschaft) richtige Menge -gt gutes Lernen (Eustress Motivation) zu viel -gt kein Lernen (black out) - Speichelmessung

Oxytocin Bindungshormon -gt Sympathie zur Lehrkraft -gt groumlszligter Motivator

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Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 10: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 10 18092018

Motivation Die zentrale Motivation des Menschen ist auf menschliche Zuwendung Wertschaumltzung und Akzeptanz gerichtet (nicht mehr Darwins Kampf ums Uumlberleben)

Motivation aus neurobiologischer Perspektive bull Dopamin bull Endogene Opioide bull Oxytocin (bdquoBindungshormonldquo)

Dopamin und Oxytocin sind sog Motivatoren -gt Bewusst oder unbewusst verhalten wir uns so dass es im Gehirn zur Ausschuumlttung dieser Substanzen kommt

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 11: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 11 18092018

Lernkultur Lernbiografie Die bisherigen Erfahrungen die man mit dem Lernen gemacht hat praumlgen die Erwartungen an den Unterricht -gt neue Formen des Unterrichts Sozialformen Aktivitaumlten koumlnnen zunaumlchst abgelehnt werden -gt langsames Heranfuumlhren an bdquohandlungsorientierteldquo Methoden (vor allem bei Grammatikuumlbersetzungsmethoden-Gewohnten Fehlerorientierung Auswendiglernen als Methode) Am Rande Auch Lehrkraftwechsel fuumlhrt anfangs zu Schwierigkeiten -gt Oxytocin-Level noch nicht vorhanden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 12: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 12 18092018

Lernstile sind von Anfang an gepraumlgt auch wenn in gewissem Maszlige veraumlnderbar Geschwister zeigen oft unterschiedliche Lernstile so dass sie wohl nicht nur durch die Erziehung gepraumlgt werden Definition nach Grotjahn 2003 326f bdquoIn dieser weiten Bedeutung bezeichnet der Terminus Lernstil intraindividuell relativ stabile zumeist situations- und aufgabenunspezifische Praumlferenzen (Dispositionen Gewohnheiten) von Lernern sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der sozialen Interaktionldquo

Lernstile

Feldabhaumlngigkeit Sequenzialitaumlt Intuivitaumlt Lerntyp

und viele mehr

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 13: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 13 18092018

Uumlbergeordneter kognitiver Lernstil die Feldabhaumlngigkeit (Witkin) ndash auch wenn seine

Studien kritisch reflektiert

FeldabhaumlngigkeitFeldunabhaumlngigkeit Grad in dem die Umwelt die Informationenaufnahme und Informationsverarbeitung beeinflusst Feldabhaumlngig -gt das Umfeld des Lernens nimmt eine wichtige Rolle ein bull Mag ich den Lehrenden bull Ist mir die Lerngruppe sympathisch bull Sind die Raumlumlichkeiten lernfoumlrderlich bull Gefaumlllt mir das Lehrwerk bull Gefallen mir der Aufbau des Unterrichts und die Methoden

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 14: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 14 18092018

Feldunabhaumlngig -gt das Umfeld spielt keine zentrale Rolle Wenn ich etwas lernen moumlchte ist mir das bdquoUmfeldldquo recht egal ndash ich kann auch mit einer weniger sympathischen Lehrkraft einem maumlszligigen Lehrwerk einer nicht zu mir passenden Lernendengruppe lernen wenn ich intrinsisch motiviert bin ndash ich schaffe mir dann meinen eigenen Weg zu lernen ich kann mich unterschiedlichen Methoden anpassen -gt Bei feldabhaumlngige Lernenden sagt das limbische System schneller Und bei Methoden die sie entweder nicht kennen (Lernkultur) oder ihnen weniger liegen kommt es schneller zu Stressreaktionen Grundsaumltzlich verfuumlgen feldabhaumlngigere Menschen aber uumlber mehr Empathie dh sie koumlnnen besser bdquomitfuumlhlenldquo

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Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 15 18092018

Wie feldabhaumlngig bin ich selbst also wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld Ein wahrscheinliches Beispiel fuumlr Feldabhaumlngigkeit ist die sog Misophonie die verminderte Geraumluschtoleranz gegen bestimmte Geraumlusche (Essen schmatzen Kugelschreiber etc) Bitte daran denken dass es sich um ein Kontinuum handelt Auch der Ordnungsdrang (meist nur in den eigenen vier Waumlnden) ist ein Bestandteil der Feldabhaumlngigkeit Grundsaumltzlich herrschen noch sehr viele unterschiedliche Definitionen Ansaumltze zu den Lernstilen vor -gt Uumlberblick Intellectual style theories different types of categorizations and their relevance for practitioners von Tine Nielsen httpswwwncbinlmnihgovpmcarticlesPMC4320160 (Springer)

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Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 16 18092018

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es um Grammatik und sprachliche

Richtigkeit geht

Ich bevorzuge Lernsituationen in denen es vor allem um die

Verstaumlndigung in der Fremdsprache geht sprachliche Richtigkeit ist dabei

zweitrangig

Im Sprachkurs und zur Vorbereitung auf Tests bevorzuge ich Partner- oder

Gruppenarbeit Alleine fuumlhle ich mich leicht verloren

Ich arbeite lieber alleine und selbstbestimmt als mit einem Partner oder in

der Gruppe

Die Lichtverhaumlltnisse im Raum haben einen groszligen Einfluss auf meine

Lernleistung und Konzentration

Die Geraumluschkulisse hat einen groszligen Einfluss auf meine Lernleistung und

Konzentration

Ich kann am besten lernen wenn alles um mich herum aufgeraumlumt ist

Mein Schreibtisch wird vor Arbeitsbeginn aufgeraumlumt

Es stoumlrt mich massiv wenn jemand in meiner Naumlhe Geraumlusche macht

(Apfel Karotte Stift etc)

Mein OrdnerHeft muss moumlglichst ordentlich aussehen damit ich gut

lernen kann

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 17: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 17 18092018

Bekanntester Ansatz Rebekka Oxford (ausgehend von Gregore) Intuitiv-zufaumlllig konkret-sequentiell

Intuitiv-zufaumlllig Konkret-sequentiell

Lernende versuchen nach den uumlbergreifenden Prinzipien der zu erlernenden Sprache zu suchen -gt wollen ein Gesamtmodell erkennen Raten Vermuten Ausprobieren sind okay Abweichen vom Lehrwerk wird positiv bewertet

Lernende bevorzugen eine Kombination aller Fertigkeiten die geordnet und linear dargestellt werden Vorgaben sind wichtig jede Aufgabe im Lehrwerk muss bearbeitet werden ergaumlnzende Projekte auszligerhalb des Lehrwerks verursachen Stress

Groszliges Problem Wenn Vorstellungen der Lehrkraft von denen der Lernenden abweicht -gt zB kompletter Verzicht auf ein Lehrwerk

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 18: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 18 18092018

Weiterfuumlhrung Oxford durch Ehrmann mit zT widerspruumlchlicher Definition (Begriffe aber eigentlich unerheblich wenn das Ziel eine Sensibilisierung fuumlr Unterschiede ist)

Abstrakt Konkret

Grammatik wird als ausgesprochen zentral erachtet oft beherrscht man Grammatik ohne wirklich sprechen zu koumlnnen

Authentische Situationen bevorzugt kommunikatives Handeln Grammatik weniger wichtig

Sequentiell zufaumlllig

Lernende fuumlhlen sich nur wohl wenn sie jede Aufgabe im Lehrbuch abhandeln Auswendiglernen von Dialogen bietet Sicherheit Sicherheit ist wichtig

Lernende moumlchten gerne reale Gespraumlche mit MuttersprachlerInnen fuumlhren Erschlieszligen aus dem Kontext bereitet Freude Diskussionen und Meinungsaustausch werden geschaumltzt

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

Page 19: Erlangen: Lernstile - marionneurodidaktik.files.wordpress.com · Jugend / Schule immer deutlicher -> kaum veränderbar Problem: Jeder Mensch ist auch hier „Ethnozentrist“ und

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Folie Nr 19 18092018

Weitere Dimensionen in der Literatur

Global = ganzheitlich Konzept uumlbergeordnet erlaumlutern und dann zu den Details kommen

Analytisch = uumlber einzelne Details sich selbst den Gesamtzusammenhang erarbeiten

Reflexiv Langsames uumlberlegtes Vorformulieren von Saumltzen geringere Fehlertoleranz

Impulsiv Schnelles antworten groumlszligere Fehlertoleranz

Deduktiv Regel vorgeben und dann Regel anwenden -gt passivesemi-passive Uumlbungen -gt Streben nach Korrektheit -gt Sprechhemmungen

Induktiv Regeln selbst erschlieszligen macht Spaszlig Offene Aufgaben -gt Streben nach Kommunizieren -gt zuweilen Fossilierung von Fehlern

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Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 20 18092018

Wie sieht das bei Lernenden (20-40 Jahre) aus Ich wuumlnsche mir systematische Grammatikerklaumlrungen

Ich moumlchte zwischendurch auch mal entdeckende Grammatik

Grammatik N=333

Absolut 85 2553

Meistens 130 3904

Manchmal 64 1822

Eher nicht 53 1592

Auf keinen Fall 1 030

Entdeckende Grammatik N=333

Absolut 21 629

Meistens 102 3054

Manchmal 107 3204

Eher nicht 78 2335

Auf keinen Fall 26 778

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Folie Nr 21 18092018

Uumlbersetzung N=333

Absolut 53 1582

Meistens 105 3134

Manchmal 149 4448

Eher nicht 26 776

Auf keinen Fall 2 060

Sprachvergleich N=333

Absolut 98 2925

Meistens 97 2896

Manchmal 91 2716

Eher nicht 47 1403

Auf keinen Fall 2 060

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

PD Dr phil habil Marion Grein

Erlangen Lernstile

Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

PD Dr phil habil Marion Grein

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

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Folie Nr 22 18092018

Spiele N=333

Absolut 138 4119

Meistens 102 3045

Manchmal 55 1642

Eher nicht 38 1134

Auf keinen Fall 2 060

Projekte N=333

Absolut 117 3514

Meistens 128 3844

Manchmal 56 1682

Eher nicht 31 931

Auf keinen Fall 1 030

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Folie Nr 23 18092018

Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

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Ich lerne gut Vokabeln mit Vokabelheft Vokabelliste

Ich lerne gut mit Lernkarteien

Ich lerne gut mit Wortschatz-Apps (Pase6 Quizlet)

Ich merke mir neue Vokabeln uumlber meine Muttersprache

Ich merke mir Vokabeln mit Bildern

Ich merke mir Woumlrter bevorzugt uumlber Eselsbruumlcken

Ich verwende Mnemotechniken beim Woumlrter lernen

Ich lerne mit Entspannungsmethoden (zB Yoga)

Ich lerne am besten mit Merksaumltzen (Assoziationen)

Ich beschrifte alle Gegenstaumlnde um mich herum

Ich muss die Vokabeln mehrmals abschreiben

Ich lerne Woumlrter uumlber Fehlerkorrektur

Ich lerne Vokabeln gerne mit Raumltseln

Ich lerne Vokabeln indem ich sie diktieren und abhoumlre

Ich lerne Vokabeln uumlber oder mit Musik

Ich lerne am besten mit Wortigeln

Aufstellen im Raum links rechts

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Erlangen Lernstile

Folie Nr 24 18092018

Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Folie Nr 25 18092018

Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Folie Nr 26 18092018

Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Folie Nr 27 18092018

Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Folie Nr 28 18092018

Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Folie Nr 29 18092018

Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Folie Nr 30 18092018

Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Folie Nr 31 18092018

Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

wwwmarionneurodidaktikwordpresscom

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Sind Lernstile veraumlnderbar Wahrscheinlich sind sie bereits praumlnatal angelegt -gt werden waumlhrend der Kindheit Jugend Schule immer deutlicher -gt kaum veraumlnderbar Problem Jeder Mensch ist auch hier bdquoEthnozentristldquo und geht davon aus dass jeder so lernt wie ersie selbst -gt besonders problematisch die Lehrkraft wenn sie sich der Lernstile nicht bewusst ist und bdquoihrenldquo Lernstil auf ihre Lernenden uumlbertragen moumlchte Lehrwerke beruumlcksichtigen in der Regel alle Lernstile -gt Lehrende tendieren dazu solche Aufgaben wegzulassen die ihrem Lernstil nicht entsprechen -gt falsch

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Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

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Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

ABER Keine eindeutige Dominanz

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Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

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Ca 90 der Menschen sind rechtshaumlndig Linkshaumlnder haben zu 70 gleiche Gehirnstruktur wie Rechtshaumlnder -gt ebenfalls praumlnatal festgelegt Ihre Hirndominanz Falten Sie jetzt alle ohne zu uumlberlegen Ihre Haumlnde ineinander und lassen Sie sie so liegen

Welcher Daumen liegt bei Ihnen oben Schauen Sie auch nach Ihren Nachbarn

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Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

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Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

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Rechter Daumen oben -gt linke Gehirnhaumllfte aktiver Linker Daumen oben -gt rechte Gehirnhaumllfte aktiver

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Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

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Dreht Sie sich im Uhrzeigersinn geben Sie ihrer rechten Gehirnhaumllfte den Vorzug und Sie sind damit eher kreativ intuitiv und emotional In ihrem Kopf uumlberwiegen die Bilder Dreht sie sich gegen den Uhrzeigersinn dominiert Ihre linke Gehirnhaumllfte was Sie eher zum strukturierten logisch-analytischen Denker macht In Ihrem Kopf uumlberwiegen Zahlen und Buchstaben Schaffen Sie es dass sie die Richtung wechselt (Tipp Fokussieren Sie Ihren Schatten ndash ploumltzlich dreht sie sich in die andere Richtunghellip) -gt keine eindeutige dichotome Dominanz -gt Neuromythos

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Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

etc) sind uumlberholt stattdessen gibt es lediglich Tendenzen

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Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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Fazit Unabhaumlngig davon wie umstritten verschiedene Ansaumltze sind Wir lernen anders Als Lehrperson duumlrfen wir nicht davon ausgehen dass unsere Auswahl und unser bdquoWeglassenldquo von Uumlbungen und Aufgaben fuumlr alle Lernenden sinnvoll ist

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Die Verteilung der Hirndominanz beeinflusst die Vorlieben beim Lernen -gt und vor allem die Vorlieben Ihrer Lernenden (Benziger) Jeder ganz individuell Je staumlrker linksdominant (rechter Daumen oben gegen Uhrzeigersinn) -gt desto staumlrker linear Schritt-fuumlr-Schritt systematisch weniger Spiele-affin hellip meist Ruhe bevorzugend Helligkeit spielt (schon in jungen Jahren) eine groszlige Rolle arbeitet zunaumlchst gerne alleine ehe PAGA gewuumlnscht werden hellip moumlgen Arbeitsblaumltter mit Uumlberblick Fakten -gt erst passiv -gt Festigung -gt kreativhandlungsorientiert dann OK -gt Sicherheitsbeduumlrfnis Je staumlrker rechtsdominant gerne Musik im Hintergrund gewisse Unordnung und Daumlmmerlicht bevorzugt Essen gerne beim Lernen offene Aufgaben bevorzugt Stationenlernen -gt erst am Ende Festigung des selbsterarbeiteten Lernstoffs -gt Risikobereiter bdquoSuperlearningldquo-Tipps -gt oftmals vollkommen kontraproduktive Vorschlaumlge -gt Neuromythen-gt folgen

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Vorsicht vor NeuroMythen 1 Sprache wird groumlszligtenteils links verarbeitet aber die rechte ist ebenfalls beteiligt 2 Alle Lernenden profitieren von Bildern 3 Alle Lernenden sind bdquoemotionalldquo 4 Wir nutzen unser gesamtes Gehirn und nicht nur 10 5 Mozart hat keinen besonderen Effekt beim Lernen 6 Alle Lernenden koumlnnen kreativ sein nicht nur rechtsdominante 7 Man lernt nicht schlechter nach Suumlszligigkeiten 8 Das Gehirn schrumpft nicht wenn man zu wenig trinkt 9 Omega3 oder Omega6-Fettsaumluren verbessern der Lernprozess nicht (schaden aber

auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

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Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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auch nicht -gt Placebo OK) 10 Die uumlberall verbreiteten Lernertypenklassifizierungen (haptisch visuell auditiv

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Gehirnaktivitaumltsmessungen (Benziger) PET Praumlferenzen bei der VerarbeitungBearbeitung von Aufgaben -gt blau bdquobesonders aktivldquo -gt Aufgabenstellung -gt welcher Bereiche wird aktiv -gt Kombinationen -gt vorne links logisch strukturiert analytisches Herangehen -gt hinten links sequentielle Herangehensweise bevorzugt feste Routinen organisiert -gt vorne rechts Kreativitaumlt Spaszlig Intuition -gt hinten rechts emotional Harmonie herbeifuumlhren Interaktiv

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