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Erläuterungen zur Bonner Stadtkrippe Impuls zur Darstellung am Ersten Advent ▶ 8 ▶ 10 ▶ 12

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Erläuterungen zur Bonner Stadtkrippe

Impuls zur Darstellung am Ersten Advent

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Erläuterungen zur neuen Bonner Stadtkrippe

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

herzlich willkommen an der neuen Krippe im Bonner Münster,

der „Bonner Stadtkrippe“.

Gott hat klein angefangen,

arm, demütig, sich selbst erniedrigt.

Als der heilige Franziskus Weihnachten 1223 im Wald beim

italienischen Ort Greccio die erste Weihnachtskrippe schuf,

verfolgte er damit einen klare Absicht: „Ich möchte die bittere

Not, die es schon als kleines Kind zu leiden hatte, wie es in eine

Krippe gelegt, an der Ochs und Esel standen, und wie es auf

Heu gebettet wurde, so greifbar als möglich mit leiblichen

Augen schauen.“

Der Heilige aus Assisi verkündete den mitleidenden Gott, zu

dem die Geschundenen und Armen wieder Zuflucht nehmen

können.

„Wär´ Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, doch nicht in

dir: du bliebst noch ewiglich verloren“ (Angelus Silesius)

Im Laufe der Jahrhunderte ist aus der predigenden

Krippendarstellung des Franziskus oft eine schöne,

weihnachtliche Wohnungs- und nicht selten auch

Kirchendekoration geworden. Getreu dem Wort von Angelus

Silesius verlagert die „Bonner Stadtkrippe“ das Geschehen von

Bethlehem in unsere Stadt. Die Menschwerdung unseres Gottes

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ist keine fromme Geschichte vergangener Zeiten, sondern

betrifft uns heute, mitten in unserem Leben, in unserer Stadt.

Deshalb werden Sie in dieser Krippe keine Schafe finden. Ochs´

und Esel werden sie vergeblich suchen und auch den

vertrauten Stall gibt es nicht. Dafür treffen sie auf neue

Krippen-Orte: Den Öko-Markt, ein Café oder einen Bussteig.

Orte also, die Sie selber aufsuchen oder kennen. Wir sind

überzeugt, Gott begegnet uns da, wo wir sind.

Das digitale Zeitalter trifft auf uralte Holzschnitzkunst.

Wir leben in einem Computerzeitalter. Kommunikation, Arbeit,

Einkauf, Zeitvertreib finden in Computer und Internet statt.

Diese virtuelle Welt gehört inzwischen zur Lebensrealität des

modernen Menschen. Die Kulisse der Bonner Stadtkrippe

wurde zwar von Hand gezeichnet, aber am Computer. Ebenso

aufwändig wie mit Farbe und Leinwand. Das künstlerische

Geschick des Grafikers wurde über den Computer im Drucker

Realität. Bei den Holzfiguren ist es ganz anders, aber doch

ähnlich: Das Geschick des Holzschnitzers wurde über Messer

und Pinsel zur Realität. Realität war auch die Menschwerdung

Gottes in Jesus Christus. Er lebte den menschlichen Alltag mit

Freude, und Alltagssorgen. Er erzählt uns, wie Gott wirklich ist:

Unendlich liebend und barmherzig.

Und was sagen Sie?

Lassen Sie sich ruhig von dieser ungewohnten Darstellung ansprechen, vielleicht auch provozieren. Wo wäre denn Ihr

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Platz in dieser Krippe? In welcher Szene wären Sie gerne dabei? Vielleicht haben Sie Ideen, was wir im nächsten Jahr darstellen könnten. Unsere Krippe soll im Laufe der Jahre wachsen und erweitert werden um weitere Typen aus der Stadtgesellschaft. Wenn Sie eine Figur spenden wollen, melden Sie sich bitte.

Bonner Münster, Citypastoral

Stadtkrippe, Postfach 7190, 53071 Bonn,

[email protected]

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Erste Darstellung der Stadtkrippe

Die Verkündigung des Herrn (Bibel, Lukas 1,26-38)

In jener Zeit wurde der Engel

Gabriel von Gott in eine Stadt

in Galiläa namens Nazaret zu

einer Jungfrau gesandt. Sie war

mit einem Mann namens Josef

verlobt, der aus dem Haus

David stammte. Der Name der

Jungfrau war Maria.

Der Engel trat bei ihr ein und

sagte: Sei gegrüßt, du

Begnadete, der Herr ist mit dir.

Sie erschrak über die Anrede

und überlegte, was dieser Gruß

zu bedeuten habe. Da sagte der

Engel zu ihr: Fürchte dich

nicht, Maria; denn du hast bei

Gott Gnade gefunden. Du wirst

ein Kind empfangen, einen

Sohn wirst du gebären: dem

sollst du den Namen Jesus

geben. Er wird groß sein und

Sohn des Höchsten genannt

werden. Gott, der Herr, wird

ihm den Thron seines Vaters

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David geben. Er wird über das

Haus Jakob in Ewigkeit

herrschen, und seine Herrschaft

wird kein Ende haben.

Maria sagte zu dem Engel: Wie

soll das geschehen, da ich keinen

Mann erkenne? Der Engel

antwortete ihr: Der Heilige

Geist wird über dich kommen,

und die Kraft des Höchsten

wird dich überschatten. Deshalb

wird auch das Kind heilig und

Sohn Gottes genannt werden.

Auch Elisabet, deine

Verwandte, hat noch in ihrem

Alter einen Sohn empfangen;

obwohl sie als unfruchtbar galt,

ist sie jetzt schon im sechsten

Monat. Denn für Gott ist nichts

unmöglich. Da sagte Maria: Ich

bin die Magd des Herrn; mir

geschehe, wie du es gesagt hast.

Danach verließ sie der Engel.

Impuls

von Stefan Vesper

Mitten unter uns…

Vor einiger Zeit hörte ich den Spruch: „Es gibt Menschen, die

wissen, was passiert, es gibt Menschen, die wissen nicht, was

passiert, und es gibt Menschen, die machen, was passiert“.

Das gilt auch hier in Bonn, heute, in diesen Tagen des Advents.

Mitten unter uns gibt es Menschlichkeit und Hass, gibt es

Vertrauen und Lüge, gibt es Gemeinsinn und Egoismus. Arm

dran sind die, die nichts spüren, die nichts sehen und in diesem

Sinn „nichts wissen“. Noch ärmer dran sind die, die mitten

unter uns nur das Negative sehen.

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Mitten unter uns bricht für Christen immer wieder ein kleines

Stück „Reich Gottes“ an, auch heute, auch hier in Bonn. Wer

offene Augen hat, kann es sehen: wo dem Schwachen geholfen,

wo dem Bedürftigen gegeben, wo der Einsame besucht wird.

Das können kleine Taten sein, oft sind sie Teil eines großartigen

Engagements.

Dass wir „das Leben deuten müssen“, besser, dass wir es

deuten können, ist für Menschen mit wachen Augen ein großes

Geschenk. Bei einem christlichen Denker, der ein ganz

einfacher Mann war, habe ich gelernt: „Wahrheit, die mich

existentiell berührt, kommt auf zwei Beinen.“ Was uns berührt,

kommt oft ganz klein und unscheinbar auf uns zu. Es geschieht

„mitten unter uns“.

Wir sind nicht „Maria“ und zu uns kommt kein „Gabriel“ - so

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wie wir uns beide vorstellen. Aber wenn wir so offen sind wie

Maria, wir Menschen in diesen Tagen in Bonn, und wenn wir

sensibel sind für das wirklich Wichtige, das mitten unter uns

passiert, das uns berührt und bewegt, dann gehören wir für ein

paar Minuten am Tag zu den Menschen, die „wissen, was

passiert“. Und es bricht in uns, auf dem Marktplatz oder in der

U-Bahn etwas auf, das uns Kraft gibt, hier und da auch zu

„machen, was passiert.“

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Dear visitor, Welcome to the new crib in Bonn Cathedral or „Bonn’s city crib” as we like to call it.

God’s beginnings were small, poor, humble and self-abasing.

When St. Francis created the first Christmas crib during the Christmas of 1223 in the forest near Greccio, it was with a clear intention in mind – „I want to set before our bodily eyes the hardships of his infant needs, how he lay in the manger, how with an ox and ass standing by he lay upon the hay”. The Saint from Assisi proclaimed the message of a compassionate God in whom the oppressed and the poor can seek refuge again.

„If Christ were born in Bethlehem a thousand times and not in

thee thyself; then art thou lost eternally”. (Angelus Silesius)

Over the centuries, St. Francis’ predicant crib scene has often been turned into a pretty, festive decoration for the home and often enough for churches as well. True to the words of Angelus Silesius „Bonn’s city crib” moves the scene from Bethlehem to our city. The incarnation of our God is not a pious story from the year dot, it concerns us right now, in the thick of our lives, in our city. That is why you will not find any sheep in this crib. You will look for an ox and ass in vain and the familiar stable is not there either. In their place you will encounter new crib settings – the organic market, a cafe or a bus platform. So places that you go to or know yourself. We are convinced that God meets us where we are.

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The digital age meets the ancient art of woodcarving.

We live in a computer age. Communication, work, shopping and leisure all take place on the computer and the Internet. This virtual world is now part and parcel of reality for modern man. The backdrop to Bonn’s city crib was indeed drawn by hand, but on the computer. Just as time-consuming as with paint and canvas. The artistry of the graphic designer was turned into reality in the printer via the computer. For the wooden figures it is completely different and yet similar – the skill of the woodcarver was turned into reality by the knife and paintbrush. The incarnation of God in Jesus Christ was also reality. He lived everyday human life with joy, and everyday concerns. He tells us how God really is – infinitely loving and merciful.

And what do you make of it?

So why not let this unusual depiction speak to you, perhaps even provoke you. Where would your place in this crib be? Which scene would you like to be part of? Perhaps you have some ideas as to what we could display next year. We want our crib to grow and be expanded to include other characters from our city’s society over the course of the years. If you would like to donate a figure, please get in touch with us. Write to us at: Bonner Münster, „Stadtkrippe“, Postfach 7190, 53071 Bonn, [email protected]

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Chère visiteuse, cher visiteur, Bienvenue à la nouvelle crèche de Noël de la basilique de Bonn, la « Bonner Stadtkrippe » (crèche de Noël urbaine de Bonn).

Dieu a commencé petit, pauvre, humble et s’est humilié.

Lorsqu’à Noël 1223, Saint-François d’Assise créa la première crèche dans la forêt qui borde Greccio, son intention était claire : « J’aimerais voir aussi concrètement que possible de mes propres yeux dans quelle misère noire il a vécu dès son plus jeune âge, comment il était couché dans une mangeoire, entre le bœuf et l’âne, dormant dans le foin. » Le saint d’Assise prêchait un Dieu compatissant auprès duquel les pauvres et les opprimés peuvent trouver refuge.

« Le Christ serait-il né mille fois à Bethléem, s’il ne naît pas en toi,

ton désarroi sera éternel. » (Angelus Silesius)

Au fil des siècles, la crèche vivante de Saint-François à usage de prédication est souvent devenue une belle décoration de Noël, parfois une décoration d’église. En accord avec les paroles d’Angelus Silesius, la Bonner Stadtkrippe transpose la Nativité dans notre ville. L’incarnation de notre Dieu n’est pas une histoire pieuse du temps jadis, elle nous concerne nous aussi de nos jours, au cœur de notre vie, dans notre ville. C’est pourquoi, on ne trouvera pas de moutons dans cette crèche. On cherchera en vain le bœuf et l’âne, et l’étable familière a elle aussi disparu. En revanche, on y découvre de nouveaux lieux: le marché bio, un café ou un arrêt de bus. Des endroits donc où vous vous rendez vous-même ou que vous connaissez. Nous avons la conviction que Dieu nous rencontre là où nous sommes.

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L’époque numérique rencontre

l’art traditionnel de la sculpture sur bois.

Nous vivons à l’ère de l’ordinateur. La communication, le travail, les achats, les loisirs se passent à l’ordinateur et sur le Net. Cet univers virtuel fait désormais partie du vécu de l’individu moderne. Les décors de la Bonner Stadtkrippe ont été dessinés à la main, certes, mais à l’ordinateur. Ce qui est tout aussi élaboré qu’avec de la couleur et de la toile. L’habileté artistique du graphiste est devenue réalité via l’ordinateur dans l’imprimante. Pour les statuettes en bois, c’est tout à fait différent, mais quand même similaire : l’habileté du sculpteur sur bois est devenue réalité via couteau et pinceau. L’incarnation de Dieu en Jésus-Christ elle aussi était réelle. Il vivait son quotidien humain avec ses joies et ses soucis de tous les jours. Il nous raconte comment Dieu est vraiment : infiniment aimant et miséricordieux.

Et qu’en dites-vous ?

N’hésitez pas à vous laisser interpeller, voire même provoquer, par cette présentation inhabituelle. Où serait votre place dans cette crèche de Noël ? Dans quel tableau aimeriez-vous vous trouver ? Vous avez peut-être des idées de ce que nous pourrions représenter l’année prochaine. Nous voulons développer notre crèche au fil des années et l’étendre à d’autres personnages-types de la société urbaine. Si vous souhaitez faire don d’une statuette, contactez-nous SVP. Vous pouvez nous écrire: Bonner Münster, Stadtkrippe, Postfach 7190, 53071 Bonn, [email protected]

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Beste bezoekster, beste bezoeker, hartelijk welkom bij de nieuwe kribbe in het munster van Bonn, de „stadkribbe van Bonn“.

God begon klein, arm alsook deemoedig en vernederde zichzelf.

Toen de heilige Franciscus op kerstmis 1223 in het bos bij Greccio de eerste kerstkribbe maakte, had hij daarmee een duidelijke bedoeling: „Ik wil de bittere armoede waaronder Jezus reeds als kind leed – in een kribbe op hooi liggend en omringd door de os en de ezel – zo duidelijk mogelijk met eigen ogen zien.“ De heilige uit Assisi verkondigde de medelijdende god, bij wie de gekwelden en armen opnieuw toevlucht kunnen zoeken.

„Ook al was Christus duizendmaal in Bethlehem geboren, maar

niet in jou, zou je eeuwig verloren blijven“ (Angelus Silesius)

In de loop der eeuwen is uit de predikende kribbe van Franciscus vaak een mooie, kerstdecoratie voor woningen en kerken ontstaan. Overeenkomstig de woorden van Angelus Silesius verplaatst de „stadkribbe van Bonn“ de gebeurtenis van Bethlehem naar onze stad. De menswording van onze god is geen vroom verhaal van het jaar nul, maar betreft ons vandaag midden in ons leven in onze stad. Daarom zult u in deze kribbe geen schapen vinden. U zult vergeefs de os en de ezel zoeken en ook de vertrouwde stal is niet voorhanden. In plaats daarvan vindt u nieuwe kribbeplaatsen: de biomarkt, een tearoom of een busperron. Plaatsen, die uzelf opzoekt of kent. Wij zijn ervan overtuigd, dat God ons ontmoet, waar wij zijn.

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De digitale periode en de oeroude

houtsnijkunst ontmoeten elkaar.

Wij leven in het computertijdperk. Communicatie, werk, inkoop en tijdverdrijf vinden plaats via de computer en het internet. Deze virtuele wereld behoort ondertussen tot de leefrealiteit van de moderne mens. Het is juist dat het decor van de stadkribbe van Bonn handmatig werd getekend, maar dit gebeurde met de computer – hoogwaardig zoals met verf en een doek. De artistieke vaardigheid van de graficus werd realiteit via de computer en de printer. Bij de houten beelden is het helemaal anders, maar toch is er een overeenkomst: de vaardigheid van de houtgraveur werd realiteit via mes en penseel. Realiteit was ook de menswording van God via Jezus Christus. Hij leefde het dagelijks leven van de mensen met vreugde en zorgen. Hij vertelt ons, hoe God echt is: oneindig liefdevol en barmhartig.

En wat zegt u?

Laat u door deze ongewone weergave rustig aanspreken en misschien ook provoceren. Waar zou uw plaats in deze kribbe zijn? Aan welke scène zou u graag deelnemen? Misschien heeft u een idee, wat wij volgend jaar kunnen afbeelden. Onze kribbe moet in de loop van de jaren groeien en worden uitgebreid met verdere types van de stedelijke maatschappij. Contacteer ons a.u.b., als u een beeld wil schenken. Schrijf ons: Bonner Münster, Stadtkrippe, Postfach 7190, 53071 Bonn, [email protected]

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Sie haben Fragen zur Kirche,

zum Glauben, zu Gott?

Sie spielen mit dem Gedanken,

sich taufen zu lassen oder

Sie möchten noch gefirmt werden?

Die Katholische Glaubensinformation

Pfarrer Thomas Bernards, Leiter der

FIDES, freut sich auf Sie.

KGI Fides Bonn im Münster-Carré

0228/98588-63,

[email protected]

Impressum

Herausgeber: Bonner Münster, Citypastoral Bonn, Gangolfstraße 14,

53111 Bonn, 0228/98588-0, [email protected]

Fotonachweis: Reinhard Sentis, Barbara Frommann

Texte: Wilfried Schumacher, Klaus Ersfeld, Stefan Vesper

Druck: Stadtdekanat Bonn, Pressestelle (100% Recycling-Papier,

umweltschonender Solid-Ink-Druck)

Weitere Informationen

bonner-muenster.de, das-beste-kommt-noch.de

facebook.com/bonner.muenster, youtube.com/bonnermuenster