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ERRICHTUNG EINES
BESUCHER-, MEDIEN- UND
DOKUMENTATIONS- ZENTRUMS
/AUSLOBUNG
MUSEUM FRIEDLANDREALISIERUNGSWETTBEWERB2BA
1
TEIL A – AUFGABENTEIL
1. Anlass und Ziel 5
2. Rahmenbedingungen 52.1 DasGrenzdurchgangslagerFriedland–dieHistorie 52.2 DasMuseumFriedland 62.3 LeitbildMuseumFriedland 82.4 GrundkonzeptdesMuseumsFriedland 9
3. Bestandssituation 103.1 DieGemeindeFriedland 103.2 DasGrenzdurchgangslagerFriedland 113.3 DasWettbewerbsgebiet 143.4 ErschließungundStellplätze 153.5 Ver-undEntsorgungseinrichtungen 153.6 Planungsrecht 15
4. Wettbewerbsaufgabe 164.1 Einführung 164.2 DasGesamtensembleMuseumFriedland (Bauabschnitt1und2) 164.3 DasProfildesNeubaus:Diskussionsforum, thematischeVertiefungenundmehr 164.4 DasAusstellungskonzeptdesMuseumsFriedland 184.5 AnforderungenandenNeubaudesMuseumsFriedland 234.6 Museumspfad 254.7 Freiraum 264.8 Topografie 274.9 Erschließung/RuhenderVerkehr 27
5. Zusätzliche Hinweise und Rahmenbedingungen 285.1 Kostenrahmen 285.2 Wirtschaftlichkeit 285.3 Energieeffizienz 285.4 Immissionsschutz 285.5 Baugrund,Bodenbelastungen 285.6 Brandschutz 285.7 Barrierefreiheit 285.8 SonstigeNutzflächen,Betriebstechnik 28
Derzeitiges Museumsgebäude, Bahnhof Friedland
Wet
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erbs
term
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WETTBEWERBSTERMINE
BEKANNTMACHUNG08.03.2017
VERSAND DER AUSLOBUNG 09.04.2018
SCHRIFTLICHE RÜCKFRAGEN 18.04.2018Rückfragen bitte ausschließlich per Email an scheuvens + wachten [email protected]
PREISRICHTERVORBESPRECHUNG UND RÜCKFRAGENKOLLOQUIUM 24.04.2018Allen Teilnehmern wird dringend empfohlen,am Rückfragenkolloquium teilzunehmen.
ABGABE DER WETTBEWERBSPLÄNE 27.06.2018, 17:00 UhrAbgabe ausschließlich anscheuvens + wachten plusFriedenstraße 18, 44139 Dortmund
ABGABE DER WETTBEWERBSMODELLE 13.07.2018, 17:00 UhrAbgabe ausschließlich anscheuvens + wachten plusFriedenstraße 18, 44139 Dortmund
PREISGERICHTSSITZUNG 23.08.2018
PRESSEKONFERENZ anschließend
AUSSTELLUNG anschließend
TEIL B – VERFAHREN
1. Auslober 29
2. Verfahrensbetreuung 29
3. Wettbewerb 293.1 KurzprofilderWettbewerbsaufgabe,AnlassundZweck 293.2 WettbewerbsartundWettbewerbsbedingungen 293.3 GegenstanddesWettbewerbs 303.4 Beurteilungskriterien 303.5 Preisgelder 303.6 Termine 303.7 SchriftlicheRückfragenundKolloquium 303.8 EinlieferungderWettbewerbsarbeiten 313.9 BindendeVorgabendesWettbewerbs– ZulassungderWettbewerbsarbeiten 31
4. Akteure 324.1 Wettbewerbsteilnehmende 324.2 Preisgericht 33
5. Leistungen 345.1 Wettbewerbsunterlagen 345.2 Wettbewerbsleistungen 345.3 Abgabeleistungen 355.4 FormaleVorgabenundKennzeichnung 36
6. Abschluss des Wettbewerbs 376.1 WeitereBeauftragung 376.2 ErgebnisundÖffentlichkeit 386.3 Eigentum,UrheberrechtundVerwendungsrechte 386.4 Rückversand 386.5 Haftungsausschluss 386.6 Nachprüfung 386.7 Änderungsvorbehalt 38
Impressum 40
4 A
nlass und Ziel/Rahmenbedingungen
5A
nlass und Ziel
TEIL A – AUFGABENTEIL
1. Anlass und Ziel
ImOktober2006wurdedieLandesregierungdurchalleseinerzeitimNiedersächsischenLandtagvertretenenFraktionenbeauftragt,parallelzumweiterbestehendenAufnahmebetriebimGrenzdurchgangslagerFriedland,einzeitgeschichtlichesMuseumzudenThemenFlucht,Ver-treibung,MigrationundIntegrationzukonzipieren.SeitdemJahreswechsel2007/2008nahmdasLandunterFe-derführungdesMinisteriumsfürInneresundSportdiePlanungenfürdasMuseumFriedlandauf.
UnterdemDreiklang„Abschied,Ankunft,Neubeginn“wirddieGesamtgeschichtedesGrenzdurchgangslagersFried-landvon1945bisheuteinnovativundabwechslungsreichdargestellt.WichtigegesamtgesellschaftlicheFragenwieFlucht,Vertreibung,Heimat,EingliederungvonSpät-aussiedlern,Migration,Integration,Asyl,Resettlement,UNHCRundanderewerdenindenFokusgerückt.
DasMuseumFriedlandistheutealsaußerschulischerLernstandortanerkanntundwirdsichzueinemaußeruni-versitärenForschungsortentwickeln.DieMaßnahmewirdindreiBauabschnittenrealisiert.
AusgangspunktistdabeidieDauerausstellung„Flucht-punktFriedland“imhistorischenBahnhofsgebäudevon1890.DieAufnahmedesmusealenBetriebserfolgtemitAbschlussdeserstenBauabschnittsimMärz2016.
DiePlanungenunddieRealisierungdeszweitenBauab-schnittssindGegenstanddieserAuslobung.ImzweitenBauabschnittsollaufdemArealzwischendemhistori-schenBahnhofunddemGrenzdurchgangslagerFriedlandeinmodernesBesucher-,Medien-undDokumentations-zentrummitAusstellungsflächen,Aufenthaltsbereichen,Seminarräumen,Bibliothek,DepotundBüroräumensowiemitAnknüpfungspunktenaneinenMuseumspfadüberdasweitläufigeAußengeländedesGrenzdurchgangslagersFriedlandentstehen.
AusgelobtwirddahereinWettbewerb,indemdiedreiBausteine
ý ArchitekturdesBesucher-,Medien-undDokumentationszentrums,
ý AustellungsgestaltungderneuenMuseumsflächenund ý FreiraumgestaltungimWettbewerbsgebiet
bearbeitetwerdenmüssen.
DerobengenannteMuseumspfadinGänzeistnichtGe-genstanddervorliegendenAufgabenstellungdesWettbe-werbs,sonderndientlediglichalsVorschlag,wiesichderMuseumspfadkünftigindasEntwurfskonzeptintegrierenlässt.
DerzukünftigedritteBauabschnittwirddieAkademieFriedlandbeinhalten,dieperspektivischalsJugendbegeg-nungsstätteundaußeruniversitärerForschungsortdieThe-menFluchtundMigrationweiterbeleuchtensoll.DieserAb-schnittistnichtGegenstanddesWettbewerbs.
2. Rahmenbedingungen
2.1 Das Grenzdurchgangslager Friedland – die HistorieÜberdasGrenzdurchgangslagerFriedlandkamenseit1945mehralsvierMillionenMenschenindieBundes-republikDeutschland.DasGrenzdurchgangslagerbeiGöttingenwarAnlaufstellefürdeutscheFlüchtlingeundVertriebenenachdemZweitenWeltkrieg,fürentlas-seneKriegsgefangeneundDisplacedPersons,fürAus-siedlerundZufluchtssuchendeausvielenTeilenderWelt.HeuteistesErstaufnahmeeinrichtungfürSpätaussiedler,jüdischeZuwandererausderehemaligenSowjetunion,fürAsylsuchendesowiefürFlüchtlingeimRahmenvonResettlement-undhumanitärenAufnahmeprogrammen.
DasGrenzdurchgangslagerFriedlandentstandalsFolgedesZweitenWeltkriegsunddermillionenfachenMigra-tionenbeiKriegsende.DiebritischeMilitärregierungver-anlasstedieEinrichtungvonDurchgangslagern,diedievielenMenschenerfassenundkontrolliertweiterleitensollten.DasLagerFriedlandnahmam20.September1945denBetriebauf.IndererstenZeittrafenvorallemFlüchtlinge,VertriebeneundAusgewieseneausdenGebietenöstlichvonOderundNeißeein.AberauchimKriegEvakuierteundausderGefangenschaftentlasseneKriegsgefangenekehrtenüberdasLageranihrefrüherenWohnorteoderzuihrenAngehörigenindenverschiedenenBesatzungszonenzurück.Bis1949passiertenetwa1,7MillionenMenschendasLager.NurwenigeAnkommendebliebendabeilängeralseinoderzweiTage.
Von1949bis1952warFriedlandauchWohnlagerfürDisplacedPersons;zwischen1947und1951underneutzwischen1960und1963dienteesalsAuffanglagerfüralleinreisendemännlicheJugendlicheausderSowje-tischenBesatzungszone(SBZ)/DDR.ÜberregionaleundinternationaleBekanntheiterlangtedasLagerFried-landdurchdieAnkunftderletztendeutschenKriegs-gefangenenausderSowjetunion1953/54und1955/56.
Grenzdurchgangslager Friedland, Schrägluftbild von Nordosten
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Diesogenannte„HeimkehrderZehntausend“wareinbedeutendesMedienereignisderfrühenBundesrepublik.DerOrtFriedlandwurdeeinemotionalerBezugspunktfürdieHoffnungenundWünscheVielerundzugleicheineBühnefürpolitischeInszenierungenimKaltenKrieg.
Mitder„OperationLink“begannimMärz1950dieAuf-nahmevonAussiedlern.BisheutewurdenüberzweiMillio-nen(Spät-)AussiedlerinFriedlandregistriert.WiederholtundvorübergehendfandenvonMitteder1950erbisEndeder1980erJahreauchinternationaleFlüchtlingeAufnah-meimGrenzdurchgangslager.Darunterwaren1956/57FlüchtlingeausUngarnnachderNiederschlagungdesdor-tigendemokratischenAufstands,1974GeflüchteteausChilenachdemPutschgegendiedemokratischeRegie-rungAllendeundseit1978„BoatPeople“ausVietnam.SiekamenimRahmenhumanitärerHilfsaktionenindieBundesrepublik.AußerdemwurdeFriedlandinden1970erund1980erJahrenkurzzeitigaufgrundzugerin-gerKapazitätenderzuständigenAufnahmeeinrichtungenAsylsuchendeausverschiedenenLändernzugewiesen.
MitzurückgehendenAussiedler-ZahlenverändertesichdasLagerFriedland:AusderAufnahmeeinrichtungfürDeutschewurdenachundnacheineEinrichtungfürMen-schenausKrisengebieteninallerWelt.Zwischen1.Juli1998und30.September2000undseit1.März2004übernimmtdasGrenzdurchgangslagerdieFunktionalsniedersächsischeLandesaufnahmestellefürjüdischeZuwandererausderehemaligenSowjetunion.SeitSep-tember2012treffenregelmäßigFlüchtlingeimRahmendesResettlement-ProgrammsderUNO-Flüchtlingshil-fe(UNHCR)inFriedlandein.ÜberdieserfülltdasGrenz-durchgangslagerFriedlandseitdem1.Januar2011nunoffizielldieFunktioneinerErstaufnahmeeinrichtungfürAsylsuchendeinNiedersachsen.EsistfürGeflüchteteausfolgendenLändernzuständig:Afghanistan,Eritrea,Irak,Libanon,Pakistan,RussischeFöderation,Syrien,TürkeiundVietnam.
NachEndedesKaltenKriegesspiegeltdasLagerFried-landnichtmehrinersterLiniedieFolgendesZweitenWeltkriegswider,sonderndieglobalenKrisenherdevonheute.
DasGrenzdurchgangslageristheuteStandortderLan-desaufnahmebehördeNiedersachsen,derenFachaufsichtdasNiedersächsischeMinisteriumfürInneresundSportwahrnimmt.
2.2 Das Museum FriedlandDasMuseumFriedlandisteinbundesweitanerkanntesMuseum,welchesdenThemenkomplexFlucht,Vertrei-bung,MigrationundIntegrationamhistorischenOrtdar-stellt,unddiesnochdazuüberdenlangenZeitraumvon1945bisheute.
AufgrunddesFluchtpunktsimhistorischenOrtdesGrenz-durchgangslagersbestehtüberdiesdieMöglichkeit,be-stimmte,vielfachgetrenntdargestellteThemenderZeit-geschichteaneinemOrtundimgegenseitigenBezugaufeinanderzupräsentierenundzudiskutieren.
Als Beispiel seien hier genannt: ý dieAufnahmevondeutschenFlüchtlingenundVertrie-benenimNachkriegmitjenervonAsylbewerbernundUNHCR-Flüchtlingenheute,
ý LagererfahrungenvonKriegsheimkehrerneinerseitsundDisplacedPersonsanderseits,
ý deutscheTeilungundZuwanderungimKaltenKrieg.
AusdieserKonstellationergibtsichdieMöglichkeit,gleichsamselbstverständlichkomplexeBezügedarzustel-lenundzuvermitteln,diefürdieGeschichteundGegen-wartdesLandesNiedersachsenundderBundesrepublikDeutschlandvonherausgehobenerBedeutungsind.
MitderEröffnungdesMuseumsFriedlandbeiweiter-laufendemBetriebderErstaufnahmeeinrichtung„Grenz-durchgangslagerFriedland“entstehteinzeitgeschicht-lichesMuseummitoffenemEnde.WieankaumeinemanderenOrtinDeutschlandlassensichinFriedlandda-mitGeschichte,GegenwartundZukunftverknüpfen.AuchdieheutigenHerausforderungenbeiderAufnahmevonFlüchtlingenausallerWeltwerdenmusealübersetztundindieGesamtgeschichtevon70JahrenGrenzdurchgangs-lagerFriedlandeingeordnet.
DasMiteinandervonMuseumundGrenzdurchgangslagerFriedland,vonGeschichteundGegenwartalso,aktivundzugleichsensibelzugestalten,istdiebesondereFacet-tedesMuseumsFriedland.DabeibietensichChancenderZusammenarbeitundvertieftenAuseinandersetzung,diesichsoankeinemanderenOrtinDeutschlandzeigen.
DenAuftaktmachtedieDauerausstellung„FluchtpunktFriedland“imhistorischenBahnhofsgebäudevon1890.DieseAusstellungeröffnetvielfältigePerspektivenaufdiedeutsche,europäischeundglobaleZeitgeschichte–wieauchaufdieUrsachenundBedingungenvonMigrationinVergangenheitundGegenwart.
AufeinerFlächevonknapp400qmbefasstsichderweit-gehendchronologischangelegteRundgangmitderEnt-wicklungdesGrenzdurchgangslagersimhistorischenKon-textvon1945bisheute.
DamitbildetderräumlichinszenierteZeitstrahldasFun-dament,aufdeminhaltlicheVertiefungenimkünftigenBe-sucher-,Medien-undDokumentationszentrumbasierensollen.DieDauerausstellungdientderOrientierungderBesucherimHinblickaufdieGeschichtedesLagersundderdortankommendenPersonengruppensowiederVer-mittlungdermakrohistorischenZusammenhänge.
DieAufnahmedesmusealenBetriebserfolgtemitAb-schlussdeserstenBauabschnittsimMärz2016.DieDau-erausstellungwirdsowohlinderFachweltalsauchvondenzwischenzeitlichüber30.000Besuchernhervorra-gendbewertet.DiepositivenEindrückewerdenebenfallsbestätigtvonhochrangigenGästen,wiebeispielsweisedesPräsidiumsdesNiedersächsischenLandtagsoderderParlamentarischenVereinigungNiedersachsens,diedasMuseumbereitsbesuchthaben. Museum Friedland im alten
Bahnhofsgebäude, außen
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2.3 Leitbild Museum FriedlandWer wir sindDasMuseumFriedlanderzähltMigrationsgeschichtenaneinemeinzigartigenOrt.ZentralerBezugspunktallerAk-tivitätenistdasGrenzdurchgangslagerFriedland,dasseit1945übervierMillionenMenschenpassierten.AlsaktiveErstaufnahmeeinrichtungistdasGrenzdurchgangslagernochheuteeinOrtvielfältigerMigrationen.DieVerbin-dungvonGeschichteundGegenwartsowiedieNachbar-schaftvonMuseumundGrenzdurchgangslagerprägendieArbeitunddasProfildesMuseumsFriedlandinbesonde-rerWeise.
DasMuseumFriedlanderforscht,sichert,präsentiertundvermitteltdieGeschichteundGegenwartdesGrenzdurch-gangslagersFriedland.Darüberhinausnimmtesdieviel-schichtigenProzessevonAbschied,AnkunftundNeube-ginnimAllgemeinensowieFragenvonMigrationspolitik,gesellschaftlicherTeilhabe,Grenzen,IdentitätenundZu-gehörigkeiten,Kriegsfolgen,MenschenrechtenundAsyl,jeinhistorischerundgegenwartsorientierterPerspektive,indenBlick.
DasMuseumFriedlandisteinlebendigerOrt,andemGe-schichteundGegenwartsowieLokalesundGlobalesauf-einandertreffen.EsistLernort,Diskussionsforum,For-schungsstätteundsozialerTreffpunktzugleich.EsrichtetsichaneinbreitesPublikumwieauchanwissenschaftlicheExperten.InseinerArbeitorientiertessichstetsanderneuestengeschichtswissenschaftlichenundmuseologi-schenForschung
Was wir tunInseinerDauerausstellung»FluchtpunktFriedland«er-zähltdasMuseumausverschiedenenBlickwinkelndieGe-schichtedesGrenzdurchgangslagersvon1945bisheuteundzeichnetLebenswegeausvielenTeilenderWeltnach.MultimedialeInstallationen,Dokumente,FotografienundvielfältigeObjekte,darunterzahlreichepersönlicheErin-nerungsstückevonZeitzeugen,vermittelnvielschichtigeundspannendeGeschichten,diezumNachdenkenundDis-kutierenanregen.Wechselausstellungeninder„Nissen-hütte“aufdemGeländedesGrenzdurchgangslagerser-gänzendasAusstellungsprogramm.
DarüberhinaussammeltundbewahrtdasMuseumFried-landZeugnisseausderGeschichteundGegenwartdesGrenzdurchgangslagers.DieSammlungwirdkontinuierlicherweitertundwissenschaftlicherschlossen.Sammlungs-objektewerdenfürAusstellungen,daspädagogischePro-grammunddiewissenschaftlicheForschunggenutztundkönnenauchanderenMuseenalsLeihgabenzurVerfügunggestelltwerden.
MitseinenmuseumspädagogischenAngebotenregtdasMuseumFriedlandeinbreitesPublikumzurAuseinander-setzungmitderGeschichteundGegenwartdesGrenz-durchgangslagerssowiemitübergreifendengesellschafts-politischenFragenan.DieLeitgedankenderzielgruppen-spezifischenFormatesindBesucherorientierung,Nach-haltigkeitundPartizipation.
DarüberhinausbietetdasMuseumFriedlanddieMöglich-keit,sichimRahmenvonTagungen,Lesungen,Filmvor-führungenoderDiskussionsrunden,aberauchvonFestenoderGedenkfeiernmitausgewähltenThemenvertieftauseinanderzusetzen.DasMuseumschafftregelmäßigGelegenheitzurDiskussionundzumGedankenaustausch.
Museum Friedland im alten Bahnhofsgebäude, innen
Wofür wir stehenDasMuseumFriedlandistdemDiversity-Gedankenver-pflichtetundwendetsichgegenRassismus,Antisemitis-musundandereFormenderDiskriminierung.EsverstehtseineArbeitalsgesellschaftspolitischenBeitragfüreineweltoffeneGesellschaft.IndiesemSinnepositioniertsichdasMuseumFriedlandgegenrassistischeZuschrei-bungen,kulturalistischeAnnahmenoderausgrenzendeEinstellungengegenüberMigranten,insbesonderedenimGrenzdurchgangslagerFriedlandlebendenMenschen.
ImMuseumFriedlandsindalleBesucherherzlichwill-kommen.SeineAusstellungensindbarrierearmundmehrsprachiggestaltet.DieMuseumspädagogikentwi-ckeltzielgruppenspezifischeAngebote,diedieVielfaltderGesellschaftimBlickhaben.EinbesonderesAugen-merkliegtaufdengegenwärtigenBewohnerndesGrenz-durchgangslagers–alsGästendesMuseums,alsZeit-zeugenundDiskussionspartnernsowiealsAkteureinerpartizipativenundkollaborativenMuseumsarbeit.
AuchinderZusammensetzungdesTeamsspiegeltsichderDiversity-GedankendesMuseumswider.
Was wir noch vorhabenDasMuseumFriedlandisteinMuseuminBewegung.InallseinenArbeitsbereichenspielenReflexion,Evaluie-rungundWeiterentwicklungdereigenenPraxiseinegroßeRolle.
IndennächstenJahrenwirdeinMuseumsneubauentste-hen,indemweitererRaumfürAusstellungen,museums-pädagogischeAngeboteundDepotsvorgesehenist.EinezentraleRollewerdenhierThemenderGegenwartunddasErprobenpartizipativerMethodeninderMuse-umsarbeitspielen.DarüberhinausarbeitetdasMuseumlangfristigamAufbaueinerAkademieFriedland,dieRaumfürJugendbegegnungen,wissenschaftlicheTagun-gensowieaußeruniversitäreForschungsprojektebietenwird.
MitseinenaktuellenwieinPlanungbefindlichenAnge-botenwillsichdasMuseumFriedlandlokal,regionalundüberregionalverankern.DerAustauschmitanderenanThemenderMigrationinteressiertenInstitutionenundPersonenwirdweiterausgebaut.
DasMuseumFriedlandverstehtsichalseinOrt,derMenschenvonnahundfernmiteinanderverbindet:Besu-cher,Zeitzeugen,Unterstützer,KooperationspartnerundinteressierteWissenschaftler.Wirwünschenuns,dassrundumdasMuseumFriedlandeinelebendigeCommu-nityentsteht,diedieArbeitdesMuseumsbegleitetundaktivmitgestaltet.
2.4 Grundkonzept des Museums Friedland DasMuseumFriedlandisteinlebendigerOrthistorisch-politischerBildungundKommunikationmitmusealemCharakterundregionaler,nationalerundinternationalerAusstrahlung.
In seiner Grundstruktur besteht es aus folgenden Kom- ponenten:
ý Dauer-undWechselausstellungen ý SammlungundForschung ý einbreitgefächertesmuseumspädagogischesVermittlungsprogramm.
Die Dauerausstellung des Museums Friedland besteht aus drei Bausteinen:
ý einerchronologischenÜberblicksausstellungimhisto-rischenBahnhofFriedlands
ý einerthematischenVertiefungsausstellungimmoder-nenBesucher-,Medien-undDokumentationszentrum
ý demMuseumspfadüberdasGeländedesGrenzdurch-gangslagers.
DiesedreiKomponentenbauenaufeinanderaufundkorre-spondierenaufverschiedenenEbenenmiteinander.SieunterscheidensichbezüglichderArchitektur(Stichwort:AlttrifftNeu),Gestaltung,PräsentationundBesucherfüh-rung–sindsowohlthematischengverzahnt,alsaucheigenständigzuverstehen.
DerschonbestehendeTeilderDauerausstellungimehe-maligenBahnhofsgebäudebietetalsAusgangspunkteinenÜberblicküberdiehistorischenZusammenhängeimKon-textFriedland.
VondortauskönnensichdieBesucherkünftigaufeinenRundgangbegeben.AufdemsogenanntenMuseumspfaderhaltensieEinblickeindasGrenzdurchgangslager,seinehistorischenBautenundseineaktuelleErscheinung.
DasmoderneBesucher-,Medien-undDokumentations-zentrumdesMuseumssollmehrerevertiefendeAusstel-lungsbereichebeinhalten.HinzukommenFlächenfürWechselausstellungen,museumspädagogischeSeminar-räume,eineBibliothekmitMedienarchivsowieeinDepotunddieBürosdesMuseumspersonals.Aufenthaltsberei-chewieEntréeundCaféladendieBesucherzumVerwei-lenein.
AlsdritterBauabschnittwirdeineAkademie/einFor-schungszentrumundinternationaleJugendbegegnungs-stättegebautwerden.EssolleininnovativesForument-stehen,dasdieaktuellegeschichts-,sozial-undkulturwis-senschaftlicheForschungundDiskussionvonFragenderFlucht,Vertreibung,MigrationundIntegrationvorantreibtundneueDebatten,IdeenundWegedergesellschaftlichenAuseinandersetzunganstößt.
1110BestandssituationBe
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3. Bestandssituation
3.1 Die Gemeinde FriedlandDieGemeindeFriedlandliegtnahezuimgeografischenZentrumDeutschlands,imSüdendesLandesNiedersach-senunddesLandkreisesGöttingensowieimLänderdrei-eckHessen,ThüringenundNiedersachsen.DasOberzent-rumunddieUniversitätsstadtGöttingensindrund12kmentfernt.AngebundenandasüberregionaleStraßennetzistFriedlanddurchdieBundesstraßeB27.ZudembestehtüberdieAutobahnA38einedirekteVerbindungnachLeipzigundandieAutobahnA7,welchedieNord-Süd-Erreichbarkeit,vorrangigzudenOberzentrenKasselundGöttingen,sichert.
ImZentrumdesOrtsteilsFriedlandbefindetsichdieBahnstation,vonderausmitRegionalbahnendieOberzen-trenGöttingenundKassel,dasMittelzentrumBebraso-wiederVerkehrsknotenpunktEichenbergerreichbarsind.DadurchistdieAnbindungFriedlandsandenBahnverkehrnahezuoptimal:mehrals30ZugpaareverbindenFried-landmitGöttingenbzw.Kassel(Hessen)undNordhausen(Thüringen).NördlichdesBahnhofesliegtdasGeländedesGrenz-durchgangslagersFriedland.Grenzdurchgangslager in der
Gemeinde Friedland, Luftbild
3.2 Das Grenzdurchgangslager FriedlandDasGrenzdurchgangslageristeinintegrierterBestandteilderOrtschaftFriedland,unterscheidetsichabererkennbarinGebäude-undAußenraumstruktur.DieFahrwegezwi-schendenGebäudendesLagerssind,mitAusnahmederHeimkehrerstraße,nichtdemöffentlichenKraftverkehrzu-gänglich.EinkleinteiligesFußwegenetzerschließtzusätz-lichdieUnterkunftsbereiche.
DasGrenzdurchgangslagerteiltsichineinenOst-undei-nenWestteil.ImOstteilbefindensichdiemeistenfürdenBetriebdesLagerserforderlichenEinrichtungensowiediemeistenderhistorischenOrte.
UnmittelbarnordwestlichzumPlangebietbefindensichdieerstenGebäudedesGrenzdurchgangslagersFriedland:HausNr.1bis3,welchedieVerwaltung,An-undAbmeldung,DuschenundeineWäschereibeinhalten,HausNr.4,welchesmitdemSpeisesaalsowieSchulungs-undBetreuungsräu-menausgestattetist,undHausNr.16,inwelchemsichdasBundesverwaltungsamtunddasBundesamtfürMigrationundFlüchtlingebefindet.
VonSüdengrenzteine„ParkandRide“-Anlagean,welchederzeitStellplätzefürPKWanbietet.Daransüdlichan-schließendistdasehemaligeBahnhofsgebäudeverortet,welchesbereitsalsMuseumsgebäudegenutztwird.
N
KLEIN SCHNEEN
DORFKERN FRIEDLAND
Heim
kehrerstraße
Bahnhofstraße
Heimkehrerstraße
Bahnhofstraße
BAHNTRASSE
MUSEUM FRIEDLAND IM ALTEN BAHNHOF
WETTBEWERBSGEBIET
PLANGEBIET
Gepäckhalle
Nissenhütte
ev. Lagerkapelle
Feuerwache
Kath. KircheSt. Norbert
Innere Mission Frauenzentrum Schulungsräume
VerwaltungAnmeldung
St. Norbert-Platz
Westlager
Ostlager
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37
Lager Ost
1 Verwaltung (An- und Abmeldung)
2-3 Verwaltung
4 Speisesaal, Schulungs- und Betreuungsräume
5 -9 Unterkünfte
10 Gepäckhalle
12a Feuerwache
12b Pförtnerhaus
14 Innere Mission Einkleidung
15 Unterkünfte
16 Bundesverwaltungsamt Bundesamt für Migration
20 Ev. Lagerkapelle
21 Nissenhütte
31 CARITAS Betreuung
32 CARITAS Gebrauchtkleidung
Lager West
37 Innere Mission Frauenzentrum Schulungsräume
40 St. Ansgar-Haus CARITAS Club
41 - 43 Unterkünfte
45 Schulungsräume
45a Spielhaus
46 Krankenstation
46b Mehrzweckgebäude
47- 48 Schulungsräume
49 Friedlandhilfe
50 Kinderhaus Innere Mission
52-54 Unterkünfte
55 Wäscherei und Jugendraum
Lagerteil Ost1 Verwaltung
(An- und Abmeldung)2, 3 Verwaltung4 Speisesaal
Schulungs- und Betreuungsräume
5–9 Unterkünfte10 Gepäckhalle12a Feuerwache12b Pförtnerhaus14 Innere Mission Einkleidung15 Unterkünfte16 Bundesverwaltungsamt
Bundesamt für Migration20 Ev. Lagerkirche21 Nissenhütte31 Caritas Betreuung32 Caritas Gebrauchtkleidung
Lagerteil West37 Innere Mission, Frauenzentrum,
Schulungsräume40 St. Ansgar-Haus
Caritas Club41 Unterkünfte42 Unterkünfte43 Unterkünfte45 Schulungsräume45a Spielhaus46 Krankenstation46b Mehrzweckgebäude47 Schulungsräume48 Schulungsräume49 Friedlandhilfe50 Kinderhaus, Innere Mission52 Unterkünfte53 Unterkünfte54 Unterkünfte55 Wäscherei, JugendraumGrenzdurchgangslager, Übersicht
1312BestandssituationBe
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ion
Bauliche Strukturen des GrenzdurchgangslagersDerEmpfangderNeuankömmlingeerfolgtimöstlichenTeildesLagers.IndiesemTeilbefindensichdiewichtigs-tenGebäudederLagerorganisationundderVerwaltungdesGrenzdurchgangslagers.DabeigruppierensichdiewichtigstenFunktionseinheitenfürdieBewohnerdesLa-gersumdenzentralenPlatz.ImangrenzendenHaus4,wel-ches1993errichtetwurde,befindensichSpeisesaalundKüchesowieSchulungs-undBetreuungsräume.
DasHaus10gehörtzudenhistorischenGebäuden.EsdientalsGepäckhallefürdieGepäckstückederBewoh-ner,diemangelsPlatznichtmitindieUnterkünftegenom-menwerdenkönnen.DieGebäude14und31bietendemDeutschenRotenKreuz(DRK)undderCaritasRaumfürdieKleiderausgabe.DieseGebäudestehenaufdervondenBewohnerntäglichgenutztenVerbindungsachsezwischenWest-undOstteildesGrenzdurchgangslagers.
DieHäuser5-7,9und15dienendenBewohnerndesOst-teilsalsUnterkunftsgebäude.ImwestlichenTeildesGrenzdurchgangslagersbefindensichhauptsächlichUn-terkünfteundRäumefürdastäglicheLeben,wieKran-kenstation,Röntgenstation,Spielhaus,Wäscherei,Ju-gendraum,mehrereSchulungsräumesowieSport-undSpielplatz.
DieHäuserimöstlichenTeilsindbisaufdieGebäudederVerwaltungunddesMehrzweckgebäudes4eingeschossigausgeführt.ImSüdendesGeländesstehtdasdreige-schossigeinMassivbauweiseerrichteteBundesverwal-tungsamt.
DerLagerteilOstwirdimNordenundSüdendurchEin-familienhäuser,imOstendurchdieBahnhofsstraßeunddieBahnliniesowieimWestendurchdieHeimkehrerstra-ßebegrenzt.DiehistorischenGebäudeundOrtedesGe-ländesbefindensichhauptsächlichimOstteildesGrenz-durchgangslagers.Eineabgelegene,aberherausragendePositionnimmtdasHeimkehrer-MahnmalsüdlichderOrtschaftFriedlandaufdemHagenbergein.
Historisch bedeutsame GebäudeBahnhofDerBahnhofFriedlandisteintypischesBahnhofsgebäu-dedesfrühen20.Jahrhunderts.ErliegtanderBahnstre-ckeGöttingen-Kassel,derenAbschnittvonGöttingennachFriedland1867fertiggestelltwurde.ImZweitenWelt-kriegwurdendieGleisanlagenbeschädigt,derZugver-kehrjedochbaldwiederaufgenommen.InderNachkriegs-zeiterhieltderBahnhofzunächststrategische,baldauchsymbolischeBedeutung.IndenJahren1945-1949warderBahnhofvonFriedlandderletzteHaltinderbritischenBe-satzungszoneunddamiteinentscheidenderGrundfürdieAnsiedlungdesspäterenGrenzdurchgangslagers.IndenfolgendenJahrzehntenpassiertenihnHunderttausendeFlüchtlinge,KriegsheimkehrerundAussiedlerimZugeih-rerAn-undAbreise.
Nissenhütte„Nissenhütte”istdieBezeichnungfüreineimErstenWelt-kriegvondemkanadischenIngenieurPeterNormanNis-senfürdiebritischeArmeeentwickelteWellblechhüttemithalbrundemDach.AlsdasFriedländerLagerimHerbst1945wegenÜberschwemmungenaufdemGeländedesehemaligenVersuchsgutesandenheutigenStandortver-lagertwurde,standendortkeinefürdenLagerbetriebnutzbarenGebäudezurVerfügung.DieerstenBauten,dieerrichtetwurden,warendiebilligenundschnellaufzubau-endenNissenhütten,diezumindestnotdürftigenSchutzvorWindundWetterboten.ZueinemspäterenZeitpunktwurdensiezusätzlichmiteinemHolzdielenbodenausge-stattet.DieheuteimOstteildesGrenzdurchgangslagersFriedlandstehendeNissenhütteistausdenerhaltenenElementenverschiedenerHüttenzusammengesetztundvermitteltinihremGesamteindruckeinauthentischesBild.AnihremheutigenPlatzwurdesieimZugederNeugestal-tungdesHauptplatzesindenneunzigerJahrenaufgestellt.
GepäckhalleDieGepäckhalleistdasAnkunftsgebäudeimWestteildesGrenzdurchgangslagers.SiewirdimLagerbetriebgenutzt.DieGepäckhallewurdeAnfangder50erJahrealsEssens-ausgabeundSpeisesaalfür200Personenerrichtet.MitderErrichtungdesneuenWirtschafts-undSozialgebäu-desimJahr1993wurdedieNutzungdiesesGebäudesum-gewidmetundesdientnunderGepäckaufbewahrungunddemEmpfangderLagerbewohner.
Evangelische LagerkapelleDieevangelischeLagerkapelleliegtimZentrumdesöstli-chenLagerteils.Siewurdeam16.Januar1949eingeweiht.WasdamalsalsProvisoriumgedachtwar,wirdheutenochfürAndachtenundGottesdienstegenutzt.DieKapelleverfügtlediglichübereinenschlichtenInnenraum,des-senzurückhaltendesBildprogrammvorallemdasThemaHeimkehraufruft.AuffälligsindinsbesonderedasAltar-bild,daseineKohlezeichnungdesheimkehrendenGottes-sohneszeigt,undeinHolzreliefmitdemTitel„MannhinterStacheldraht“.
Katholische St. Norbert-KircheDiekatholischeSt.Norbert-KirchewurdeindenJah-ren1954und1955erbautundam18.12.1955geweiht.Sieersetztedie1950eingeweihteLagerkapelle.DieSt.Norbert-Kirche,derenweithinsichtbarerTurmdasLa-gerüberragt,istnichtnurfürkatholischeLagerbewohner,sondernauchfürdieinFriedlandundUmlandlebendenKatholikendergeistigeMittelpunkt.DerBeinamen„Heim-kehrerkirche“wirdinihremInnerndurchverschiedeneDarstellungenuntermauert,dieaufFluchtundVertreibungDeutscherausdemOstenbzw.dieHeimkehrdeutscherKriegsgefangenerverweisen.ImVorraumzusehenistdasvonderitalienischenKünstlerinElenaMazzari1951inFriedlandgemalteAltarbildderehemaligenLagerkapellemitdemTitel„FriedlandunterdemKreuz“,dasunterande-remHeimkehrerundFlüchtlingezeigt.DierechteBeicht-kapellezeigtdasersteAltarbild„MutterGotteshintermStacheldraht“.AmauffälligstensinddievierReliefsimSeitenschiff,dieineinerArtalternativemKreuzwegDar-stellungenvonFluchtundVertreibungbzw.Kriegsgefan-genschaftzeigen.Auchdiedrei1956geweihtenGlockenderKirchenehmendasThemaFluchtundVertreibungbzw.Kriegsgefangenschaftauf:DiegroßestammtausdemDomzuFrauenburginOstpreußen,diekleineausderKir-chevonWelkersdorfinSchlesien.MitdieserHerkunftverweisenbeideaufdasSchicksalvondeutschenFlücht-lingenundVertriebenen.DieeigensgegossenemittlereGlockeverbindetdiesinihrerInschriftmitdemSchicksalderdeutschenKriegsgefangenenundHeimkehrer:„Demhl.Norbert,deralsPatronunsererKirchefürunsFürbit-teeinlegt.DichGottdenallmächtigenVaterbittenwirdieKerkerzuöffnen,dieFesselnzulösen,denVertriebenenRückkehrundunsallen,diewirimTalderTränenwandeln,HeilundeineewigeHeimatzuschenken.DenHeimkehrerndasVaterland,denWanderndendenFrieden.“
Baracke 38DiesogenannteBaracke38wurde1946/47imGrenz-durchgangslagerFriedlanderrichtet.EshandeltsichumeineehemaligeBarackedesnationalsozialistischenReichsarbeitsdiensts,dievonderenglischenHeilsarmeebeschafftunddemLagerzurVerfügunggestelltwurde.Bis1951wurdesievonderInnerenMissionimRahmendesJugendauffanglagers,späteralsAmbulanzundKran-kenstationmitbiszu48Bettengenutzt.InjüngsterVer-gangenheitnochalsRaumfürVerbandsmitarbeiterundAbstellraumgenutzt,stehtdasGebäudeheuteleer.
NebendeneigentlichenGebäudenmithistorischerSigni-fikanzfindensichimundamGrenzdurchgangslagerFried-landdreiDenkmale:
Friedland-GlockeDieFriedland-GlockestehtimZentrumdesöstlichenLa-gerteilsunmittelbarvordemDRK-HeimundunweitderevangelischenLagerkapelle.SiewurdeamerstenAdvent1949geweihtundhingzunächstebenerdigineinemhöl-zernenGlockenstuhl.Ursprünglichnurfürdieevangeli-scheLagerkapellevorgesehen,wurdesiejedochnichtnurzuAndachtenundGottesdienstengeläutet,sondernauchjedesMal,wenneineGruppeentlassenerKriegsgefange-nerinFriedlandeintraf.AufdieseWeiseinsbesonderefürdenVerbandderHeimkehrer(VdH)zueinem„SymbolderFreiheit“und„SymbolerfüllterHoffnung“geworden,be-gleitetesiemitderStatue„GriffindieFreiheit“dieHeim-kehrer-Deutschlandtreffen.DarüberhinausliehsieeinemeigensverfasstenLiedundeinemvomVdHinAuftragge-gebenenSpielfilmüberdasSchicksalvonSpätheimkeh-rernihrenNamen(„DieGlockevonFriedland“,1957).ImRahmender„Grenzlandfahrt“,einerSpendenaktiondesVdHzurFinanzierungder„Friedland-Gedächtnisstät-te“,wurdedieGlockeimFrühjahr1964zudemöffentlich-keitswirksamquerdurchdieRepublikgeschickt.ZurückinFriedlandwandeltesichihrErscheinungsbildbis1970nachundnachdurchdieErrichtungeinesSteinsockelsmitStahlgerüstunddieAnbringungeinesKreuzesaufeinerWeltkugel.
„Griff in die Freiheit“AnderRückseitederSt.Norbert-Kirchesteht,demöst-lichenTeildesGrenzdurchgangslagerszugewandt,diemonumentaleStatue„GriffindieFreiheit“vonFritzTheilmann.SiezeigteineabgezehrteGestaltimWehr-machtsmantelbeimÜberschreiteneineseingerissenenStacheldrahtzauns.DieursprünglichausHolzgefertig-teSkulptur,diezeitgenössischauchals„FreiheitsstatuederdeutschenHeimkehrer“firmierte,standseit1955imLagerundreistezusammenmitder„Friedlandglocke“re-gelmäßigzuden„Heimkehrer-Deutschlandtreffen“.1967wurdedieStatueinSteinnachgebildetundanihremjetzi-genStandortaufgestellt.
1514BestandssituationBe
stan
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kehrerstraße
Bahnhofstraße
Heimkehrerstraße
BAHNTRASSE
MUSEUM FRIEDLAND IM ALTEN BAHNHOF
WETTBEWERBSGEBIET
Plangebiet
Option Straße, Grün, Besucherstellplätze
Freihaltebereich Zugang Bahnsteig
FreihaltebereichOberleitungsmast
FreihaltebereichOberleitungsmast
Friedland-Gedächtnisstätte/HeimkehrerdenkmalDie„Friedland-Gedächtnisstätte“wurdeindenJahren1966und1967unweitdesGrenzdurchgangslagersaufdemHagenbergerrichtetundam15.Oktober1967feier-licheingeweiht.ErstePlänefüreinHeimkehrer-DenkmalinFriedlandgehenaufeineInitiativeKonradAdenauersvon1957zurück.DasheutigeDenkmalwurdenacheini-genVerwicklungen–zwischenzeitlichwaretwadieTräger-schaftdurcheinebreitaufgestellteStiftungsämtlicherrelevantergesellschaftlicherGruppengeplant–,Finanzie-rungsschwierigkeitenundkonzeptionellenDebattenje-dochunterderalleinigenRegiedesVerbandesderHeim-kehrer(VdH)realisiert.DasDenkmalnacheinemEntwurfvonHansWachterbestehtausvierflügelartigen,28Me-terhohenTorenaushellemBeton,wobeidieMonumenta-litätderAnlagedurchihrenerhöhtenStandortnochver-stärktwird.ObwohldasEnsembleabstraktgehaltenist,wurdendieBetontoreimVorfeldderErrichtungdurchdenVdHgegenständlichgedeutet:als„TorezurFreiheit“und„kraftvolleSegelimSturm“.IneinesderToreisteineGlo-ckeeingelassen,dieinihrerFormandieFriedland-Glo-ckeangelehntist.DieGlockederGedächtnisstätteistanihremoberenRandmitStacheldrahtumwickelt,trägtdasVdH-Abzeichen,dieJahreszahl1967undeineInschrift.DieFriedland-GedächtnisstättewarseitihrerErrichtungwiederholtSchauplatzgeschichtspolitischerManifesta-tionenundstellteinenKristallisationspunktfürdieKon-junkturenundVeränderungenbundesdeutscherErinne-rungskulturdar.
3.4 Erschließung und StellplätzeAufdersüdlichenTeilflächedeszukünftigenBaugrund-stücksbefindetsichderzeiteinParkplatzdesBundesver-waltungsamtsmit28Stellplätzen.
DiederzeitigeEinfahrtzudenEinstellplätzenerfolgtvonderöffentlichenParkandRide-FlächevordemBahnhof.
ZwischendenParkplätzenunddemGebäudedesBundes-verwaltungsamtsexistiertderzeiteinefußläufigeAnbin-dungdurchdenGrüngürtelbiszumLieferanteneingang.
EineweiterefußläufigeVerbindungbestehtzwischendemPlangebietunddemGrenzdurchgangslager.
3.3 Das WettbewerbsgebietDasPlangebietfürdenNeubauverläuftentlangderBahn-hofstraßeundwirdderzeitalsFlächefürPKW-StellplätzesowiealsGrünflächeentlangderaktivenGleisegenutzt.DasBauvorhabensollaufdenFlurstücken95/5(Teilflä-che),95/40und67/17bzw.95/41und67/18(vorher95/6und67/8)realisiertwerden.
DieBahnhofstraßesowiedieangrenzendenFlächenfürdie„OptionStraße,Grün,Besucherparkplätze“(FlurstückTeilfläche95/33)sindaufderLängedesPlangebietesindenFreianlagenentwurfmiteinzubeziehen.
DaheristdasWettbewerbsgebietinzweiTeilflächenunterteilt:
ý PlangebietfürdasneuzuerrichtendeMuseumsgebäude
ý weiteresWettbewerbsgebietfürErschließung,StellplätzeundGrün
AmnördlichenRanddesBaufenstersstehenzweiOberlei-tungsmastenderBahn.DersüdlichstehendeMastkann,sofernplanerischnotwendig,biszumFrühjahr2020ent-ferntwerden(geplanterBaubeginndesMuseumsca.Mit-te2020).DernördlichstehendeMastbleibtbestehen.DereinzuhaltendeAbstanddesNeubauszuderAußen-kantedesOberleitungsmastfundamentsbeträgtzujederSeite3,5m.DieFundamentabmessungenbetragenca.1,40x1,00m.
ImweiterenWettbewerbsgebietistdievorhandeneZuwegungzudemBahnsteigindenEntwürfenzube-rücksichtigen.
Wettbewerbsgebiet von Süden
3.5 Ver- und EntsorgungseinrichtungenDerzeitverlaufenüberdasBaugrundstücknochVersor-gungsleitungen,diejedochimZugederBaumaßnahmenverlegtwerden.
3.6 PlanungsrechtFürdenNeubaudesBesucher-,Medien-undDokumenta-tionszentrumswurdederbestehendeBebauungsplanderGemeindeFriedlandgeändert,umdasvorgeseheneRaum-programmzuermöglichen.DerPlanbereichistalsSon-dergebietmitderZweckbestimmung„Museum“(SOMU)dargestellt.DieGeschossflächenzahlwirdauf1,1,dieGrundflächenzahlauf0,6unddieZahlderVollgeschosseaufIIIfestgesetzt.
DurchdieGeschossflächenzahlistimPlangebieteineGeschossflächevoninsgesamt3.031m2,bezogenaufdieGrößederGrundstücksflächedesSondergebietesMuse-umvon2.756m2,zulässig.
Wettbewerbsgebiet
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4. Wettbewerbsaufgabe
4.1 EinführungImOktober2006habenalleseinerzeitimNiedersächsi-schenLandtagvertretenenFraktionendieLandesregie-rungbeauftragt,parallelzumweiterbestehendenAuf-nahmebetriebimGrenzdurchgangslagerFriedlandeinzeitgeschichtlichesMuseumzudenThemenFlucht,Ver-treibung,MigrationundIntegrationzukonzipieren,umdiehistorischeBedeutungdesGrenzdurchgangslagersange-messenzuwürdigen.
NachdemimMärz2016derersteTeildesMuseumsimhistorischenBahnhofsgebäudeFriedlandfeierlicheröff-netwurdeundseitdemhervorragendangenommenwird,sollnunderzweiteBauabschnittaufdemArealzwischendemhistorischenBahnhofsgebäudeunddemGrenzdurch-gangslagerneuerrichtetwerden.
4.2 Das Gesamtensemble Museum Friedland (Bauabschnitt 1 und 2)
4.2.1 AufgabenDasMuseumFriedlandisteinlebendigerOrthistorisch-politischerBildungundKommunikationmitmusealemCharakterundregionaler,nationalerundinternationalerAusstrahlung.InseinerGrundstrukturbestehtesausfolgendenKomponenten:
ý Dauer-undWechselausstellungen, ý SammlungundForschung, ý einbreitgefächertesmuseumspädagogischesVermittlungsprogramm.
DasMuseumverpflichtetsichdemDiversity-GedankenundverstehtseineArbeitalsgesellschaftspolitischenBeitragfüreineweltoffeneGesellschaft.InsbesonderewirdeinSelbstverständnisvonDeutschlandalsMigrati-onsgesellschaftgestärkt(Näheresvgl.LeitbilddesMuse-umFriedland,siehePkt.2.3).
4.2.2 Bausteine der DauerausstellungDieDauerausstellungdesMuseumsFriedlandbestehtausdreiBausteinen:
ý einerchronologischenÜberblicksausstellungimhisto-rischenBahnhofFriedlands(eröffnetimMärz2016)
ý einerthematischenundpartizipativenVertiefungs-ausstellungimmodernenBesucher-,Medien-undDokumentationszentrum
ý demMuseumspfadüberdasGeländedesGrenzdurchgangslagers.
Mitderchronologischaufsteigenden,linearenErzählwei-seimBahnhofendetandieserStelleauchdierelativge-schlosseneBesucherführung.StattdesseneröffnensichverschiedeneWege,dieinnerhalbdesBausinselbstge-wählterReihenfolgeundnachindividuellenPräferenzenerkundetwerdenkönnen.DasSetzkastenprinzipermög-lichtdenBesucherneineeigeneAbfolgeunddiebesonde-reVertiefungdessen,waspersönlichinteressiert.
StärkernochalsdashistorischeBahnhofsgebäudesollderneueBauauchfürdieBewohnerdesGrenzdurch-gangslagerseinebesondereRolleeinnehmen.DasneueHauswirdindiesemSinnealsBrückezwischenBahnhofs-gebäudeundGrenzdurchgangslagergedachtundgeplant.EshatdasPotentialunddieAufgabe,denÜbergangvomLagerzurÖffentlichkeitundumgekehrtbewusstzuge-staltenundfruchtbarzumoderieren.AlsBrückeundPas-sagezwischenBahnhofundGrenzdurchgangslagerFried-landstrahltesnachbeidenSeitenhinOffenheitaus.JenachPerspektivelässtsichdasneueHausalsErweite-rungdesMuseumsund/oderdesGrenzdurchgangsla-gersbetrachten.DieBesucherdesMuseumsFriedlandkommenhierdemLagerunddieBewohnerdemMuseumeinenSchrittnäher.DasHausselbstvermitteltsonichtmehrnurdieGeschichtedesLagers,sondernfungiertalsSchnittstellezwischenderVergangenheitundderGegen-wart.HierkulminierenverschiedenstePerspektivenaufdieRealitätvonFlucht,MigrationundTeilhabe.
AlsaktivbetriebeneErstaufnahmeeinrichtungschreibtsichdieGeschichtedesOrtesundseinerBewohnerninje-derMinutederGegenwartfort.DieserGegenwarteben-soRechnungzutragenwiederGeschichtedesOrtes,zähltzudengrundlegendenAufgabendesMuseums.OffenheitgegenüberWandelunddiekontinuierlicheWeiterentwick-lungderInstitutionsindfolglichgrundlegendeBedingun-genderMuseumsarbeitvorOrt.
Prinzipien,diedenCharakterdesneuenHausesprägensollen,sindGegenwartsbezug,OffenheitundFlexibilitätsowiedasErprobenpartizipativerMethodenmitnochen-gererVerbindungvonMuseumundLager.Einbesonde-resAugenmerkliegthierbeiaufdengegenwärtigenBe-wohnerndesGrenzdurchgangslagers.Zielistes,dasneueHausauchfürdiesezueinemattraktivenundaktivgenutz-tenRaum–mithinauchzu„ihrem“Haus–werdenzulas-sen.FürdieTeilhabeVielerinderzukünftigenMuseums-arbeitundalszukünftigeMuseumsbesuchersindnichtzuletztdieAspekteBarrierefreiheitundMehrsprachigkeitzentraleAspekte,dievonBeginnanindiekonzeptionelleAusführungdesneuenHausesintegriertwerdenmüssen.
4.3.2 Theoretische Bezüge: Third Space / Third Place DerCharakterdesHausesbzw.dessenSelbstverständ-niskanninmehrfachemSinneimBegriffdes„Dazwischen“gefasstwerden.Räumlichundfunktionalhandeltessichumein„Dazwischen“–dasneueHausalsBrückezwischenBahnhofundGrenzdurchgangslager,anderGrenzezwi-schenÖffentlichkeitundLager.Aufgerufenistaberaucheinmetaphorisches„Dazwischen“–zwischenFluchtundAnkommen,zwischenHierundDort,demFremdenundBe-kannten,demAltenundNeuen.
DieserAnsatzgründetaufÜberlegungendesindischenKulturwissenschaftlersHomiBhabha.Das„Dazwischen“nenntBhabha„ThirdSpace“.ErdefiniertdiesendrittenRaumalsdenOrt,andeminterkulturelleBegegnungenunddaswechselseitige„Übersetzen“dereinanderfremdge-genüberstehendenPersonenundPerspektivenstattfin-denkann.EsistdieZone,inderkulturelleDifferenzenthe-matisiert,aberauchgemeinsameInteressenausgehandeltwerden.NachBhabhasindesZwischenräume,indenendieIdeederGesellschaftselbstdefiniertwerdenkann.MitderTheoriedes„ThirdPlace“bzw.desDrittenRaums,wiesiederSoziologeRayOldenburgbeschriebenhat,konkre-tisiertsichdasobenbeschriebeneAnliegeninderForde-rungnacheinemRaum,derÖffentlichkeitherstellt.FürRayOldenburggibtesnebendemeigenenZuhauseunddemArbeitsplatz„dritteOrte“,diefürdasFunktionierenvonGesellschaftundGemeinschaftvongroßerBedeu-tungsind.DarunterwerdenBegegnungsräume(gatheringspaces)verstanden,indenensichMenschenzwanglosver-sammelnkönnen,ohnezuallzuengemKontaktgenötigtzuwerden(z.B.Cafés,Restaurants,Museen,Theater,Buch-lädenoderderFriseursalon).FürdieMenschen,dieimGrenzdurchgangslagerlebensindsolcheRäumegrößten-teilsverlorengegangen.IhnenfehlendasZuhause(„ErsterOrt“),derArbeitsplatz(„ZweiterOrt“)undihrebekanntenBegegnungsorte(„DritterOrt“).
Zielistes,dasssichdasMuseumFriedlandalseinrealer„DritterRaum“/„ThirdSpace“verstehtundvermitteltundsomitzueinemFreiraumundBegegnungsort,abseitsvonAlltagundBürokratieundabseitsvongesellschaftlichenZwängenwerdenkann.IndiesemSinnwirddasneueHausauchbewusstzwischenfestgefügtenGenresundForma-tenchangieren:zwischenAusstellungshaus,CommunityCenterundOrtgesellschaftlicherAuseinandersetzung.EinOrtderAnbindung,derIntegrationundderKommuni-kation,derneueBedeutungenschafft.
DiesedreiKomponentenkorrespondierenaufverschie-denenEbenenmiteinander,sindaberauchalsjeweilsei-genständigeModuledesMuseumszubegreifen.Siesindthematischengverzahnt,unterscheidensichjedochbe-züglichderArchitektur(Stichwort:AlttrifftNeu),Gestal-tung,kuratorischenHerangehensweise,PräsentationundBesucherführung.
DieDauerausstellungimehemaligenBahnhofsgebäudebieteteinenÜberblicküberdiehistorischenZusammen-hängeimKontextFriedlandinchronologischerAbfolgevon1945bisheute.
DerNeubauträgtdemgegenüberstärkerdenCharakterei-nesgegenwartsorientiertenDiskussionsforums.Hierwer-den,nichtzuletztunterEinbezugpartizipativerMethoden,FragenvonMigrationbzw.desZusammenlebensineinervonMigrationgeprägtenGesellschaftaufgegriffen.HinzukommenFlächenfürWechselausstellungen,museumspä-dagogischeSeminarräume,eineBibliothekmitMedienar-chivsowieeinDepotunddieBürosdesMuseumsperso-nals.AufenthaltsbereichewieeingroßzügigesEntréemitCaféundeinemkleinenMuseumsshopladendieBesucherzumVerweilenein.
DerMuseumspfadschließlichhateinedoppelteFunktion:ErbildeteineerkennbareVerbindungzwischendemhisto-rischenBahnhof,demNeubauunddemGrenzdurchgangs-lager.AufdemGeländedesGrenzdurchgangslagerser-möglichterdenBesucherndarüberhinausEinblickeindasGrenzdurchgangslager,seinehistorischenBautenundsei-neaktuelleErscheinung.
4.3 Das Profil des Neubaus: Diskussionsforum, thematische Vertiefungen und mehr
4.3.1 Charakter, Funktion und konzeptionelle Leitlinien AlszweiterHauptteildesMuseumsFriedlandentstehtaufdemArealzwischendemhistorischenBahnhofunddemGrenzdurchgangslagereinMuseumsneubaumitAusstel-lungsflächen(570qmDauer-,240qmWechselausstel-lung),Aufenthaltsbereichen,Seminarräumen,Bibliothek,DepotundBüros.
DieThemenschnittederständigenAusstellungladenzurVertiefungvonAspektenundGeschichtenein,dieimZeit-strahldesBahnhofsaufgeworfenwurden.WieeinZoomrichtensiedieKonzentrationaufAspektevonbesonde-rerBedeutungundpräsentierendieseinzeitlichübergrei-fenderbzw.vergleichenderPerspektive.Untereinanderunterscheidensiesichdabeinichtnurdurchverschiede-nethematischeSchwerpunkte,sondernauchdurchunter-schiedlichePräsentationsweisen,-mittelund-stile:voneherwissenschaftlichbisinteraktivundpartizipativ,vonobjekthaltigbisdezidiertmultimedial.
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DasMuseumFriedlandisteinMuseuminBewegung.InallseinenArbeitsbereichenspielenReflexion,EvaluierungundWeiterentwicklungdereigenenPraxiseinegroßeRol-le.OffenheitundFlexibilitätsindGrundprinzipienderall-täglichenMuseumsarbeit.AlsPrämissederkonzeptionel-lenEntwicklungdesneuenHausessollsichderAnspruchandieWandlungsfähigkeitderInstitutionsowohlinderThemensetzungundMethodikalsauchinderarchitekto-nischenPlanungdesneuenHauseswiderspiegeln.
EineArchitektur,diesichdenBegriffenOffenheitundTransparenzverschreibt,setztzumeineneineherzlicheundeinladendeGestesowiezumanderenKommunikationundGesprächsbereitschaft.AlsGrundprinzipdieserArchi-tektursollenBeziehungenzwischendemInnen-undAu-ßenbereichhergestelltwerden.Blickevon„Außen“aufdas„Innere“sowieumgekehrt,erlaubenes,dieArchitektur–undimübertragenenSinn:dieinhaltlicheAuseinanderset-zung–alstransparentunddurchlässigwahrzunehmen.ImInnerenwirddiesesarchitektonischePrinzipderFlexibili-tätundDurchlässigkeitweitergeführt.
4.4 Das Ausstellungskonzept des Museums Fried-landEinMottodesMuseumsFriedland,dasseineGeschichteundGegenwartverbindendePerspektiveaufmenschlicheErfahrungenderMigrationzumAusdruckbringt,lautet„Abschied–Ankunft–Neubeginn“.DieAkzentverschie-bungimNarrativzwischenBahnhofundNeubaulässtsichnunnichtzuletztandiesemMottoveranschaulichen:VonAbschied–AnkunfthinzuAnkunft–Neubeginn.Übergrei-fendethematischeLeitliniehier–imKontrastzurDauer-ausstellungimBahnhof–istdasZusammenlebenineinervonMigrationgeprägtenGesellschaftinderGegenwartundZukunft.ImMittelpunktstehtder/dieEinzelnealsMenschohneZuschreibung,jedochmitindividuellenEr-fahrungen,FähigkeitenundInteressenunddasPrinzipdergesellschaftlichenTeilhabe.
VielfältigePerspektivenaufdieThemenMigrationundIn-tegrationwerdenindieDarstellungdesneuenHausesin-tegriert.AusgangspunktderBetrachtungwirddabeistetsdieGegenwartsein.SosetzendieBesuchenden,unabhän-gigvonihrensozialenundkulturellenBackgroundsdortein,wosieAnknüpfungspunkteanihreeigeneLebensweltbzw.AntwortenaufFragenfinden,diesiebewegen.DaseigeneHandelnunddieindividuellePräferenzprägendenBesuchdesHauses.
4.4.1 Der Außenraum des Museums FriedlandEinersterAkzentsollhierbeibereitsvordemBetretendesGebäudesgesetztwerden.AlseinesderGrundprinzi-piendesNeubausgiltdiereziprokeBeziehungzwischendem„Innen“und„Außen“desHauses.FürdenPlanungs-prozessbedeutetdies,dassauchderAußenraumalszukuratierendeFlächeeinewichtigeRollespieltundkonzep-tionelleinbezogenwerdenmuss.
DaskargeGeländezwischenBahnhof,NeubauundLagererhältdurchlandschaftsarchitektonischeEingriffeeineneueAufenthaltsqualität.SosollsichdasGeländedurchBegrünungundBepflanzungineinenMuseumsgartenver-wandeln.ZwischenBahnhof,NeubauundLagersollerverschiedeneMöglichkeitendeslängerenundkürzerenAufenthaltsundderErholungbieten.NaturräumeundNa-turerfahrungenkönneneinWegsein,umBegegnungenjeg-licherArtzuermöglichenundzufördernundbeispielswei-sedenneuankommendenMenscheneineMöglichkeitderTeilhabezubieten.
DerGartensollhierfürunterschiedlicheBereichemitver-schiedenenFunktionenundBedeutungenhabenundNut-zungenzulassen.SosindBereichemitPflanzendenkbar,dieaufHerkunftsregionenverweisenoderSymbolcharak-terhaben,undandere,diepartizipativeGartenprojekteermöglichen.DielangfristigeBetreuungsollinKoopera-tionmitzivilgesellschaftlichenGruppenvorOrtorgani-siertundvomMuseumFriedlandmoderiertundbegleitetwerden.Denkbaristauch,AktionenoderWerkevonKünst-lern,diesichmitdemThemenfeldMigrationbefassen,hiereinzubinden.
InKombinationmitdemumgebendenGartensolldasneueGebäudeeineVielfaltanAufenthaltsqualitätenbietenunddasSpielmitderGrenzezwischenÖffentlichkeitundLa-gerunddemVersuchderAnnäherungverdeutlichenbzw.diesethematisieren.
4.4.2 Eingangsbereich mit CaféGröße: 120qm BesucherhabendieMöglichkeitdasHausvomBahnhofodervomGrenzdurchgangslagerkommendzubetreten.DieEingängesolleneineeinladendeGestebieten,dieimInnerendesHausesweitergeführtwird.DerEmpfangs-bereichistniederschwellig,weisteineoffeneSituationaufundistnochohneEintrittskartezubesuchen.SoistseineFunktionzumeinenInformationundOrientierungsowiezumanderenaucheinklarausgezeichneterTreff-undGemeinschaftsraum.EingroßzügigesAmbientemitSitzgelegenheitenschafftimEingangsbereicheinehoheAufenthaltsqualität.
Ersteinhaltliche,ästhetischeundatmosphärischeAn-knüpfungspunktedienenderEinstimmungaufdenBesuchdesHausesoderalsAngebot,fallsdasHausimFolgenden
nichtbesuchtwirdbzw.alsAusklangdesBesuchsderDau-erausstellung.DenkbarsindetwakünstlerischeArbei-tenoderpartizipativeMedienstationen,diedieFragevonIdentität(en),GrenzenoderKommunikationundSpracheaufwerfen.
UmdieAufenthaltsqualitätdesMuseumssowiedenCha-rakterdesoffenenHausesbzw.einesCommunityCentersmitTreffpunktnochzusteigern,wirdeinCaféintegriert.DiesessollBe-undAnwohnerndesGrenzdurchgangsla-gerssowieauswärtigenGästenauchohneMuseumsbe-suchalsTreffpunktoffenstehen.
TrotzderbegrenztenFlächesolldasCaféeineeigene,an-genehmeAtmosphäreentwickelnundzumAufenthaltein-laden.DasAngebotbeinhaltetqualitativgutenKaffee(d.h.keinAutomatzuSelbstbedienung)sowieeinkleinesSorti-mentankaltenGetränken,kleinenSpeisenundSnacks.
EbenfallsimEingangsbereichhabendieBesucherdieMöglichkeit,einausgewähltesBuchsortimentausdemBereichAusstellungskataloge,Kunstbände,zeithistori-scheSachbücher,BelletristikundKinder-undJugendbü-chersowiePapeterie-ArtikelundAccessoireskäuflichzuerwerben.
4.4.3 Ausstellungsbereiche im engeren SinneVeränderungunddieGestaltungsolldieseWandlungsfä-higkeitunterstützenundunterstreichen.
SämtlicheFlächenmüssenbarrierefreizugänglichseinundbauensichnacheinemmodularenPrinzipaufeinanderauf.DieArchitektursollkuratorischeFlexibilitätundMe-thoden-Diversitätermöglichen.NachdemBaukastenprin-zipfunktionierendieeinzelnenRaum-Moduleunabhängigvoneinander.SiesindjedochübergestalterischeBezügemiteinanderverbunden,sodassfürdiejenigendieOrien-tierungbenötigen,eineklareLinieerkennbarist.
DasMuseumFriedlandwillzukünftignochstärkerpartizi-pativeMethodenderMuseumsarbeiterproben,auchundgeradeinderErarbeitungseinerAusstellungen.Insbe-sondereangesprochenwerdenhiermitjüngereBesucher-gruppenunddieheutebzw.zukünftigimLagerlebendenBewohnern.DasHausstärkthiermitdasPrinzipderViel-stimmigkeitimMuseumundsetztaufmultiperspektivischerarbeiteteMuseumsinhalte.
DieeinzelnenBereichesindnichtbzw.nichtnotwendigalsfixgebauteRäumezubetrachten.AngabenzurGrößedereinzelnenBereichesindalsAnnahmenundGewich-tungenzuverstehen,diesichimProzessderGestaltungverschiebenkönnen.DieBereiche1–3sollenauskonser-vatorischenGründenbzw.aufgrundgeplanterMedienins-tallationenweitgehenddunkelbzw.vollständigverdunkel-bargeplantsein.
4.3.3 Rundgang und bauliche Implikationen DerNeubaudesMuseumsFriedlandsollsichalsoffenes,transparentesundeinladendesGebäudemiteigenemCharakterindiebereitsexistierendeUmgebungeinfügen.Sensibelundzugleichselbstbewusstsollesdemhistori-schenEnsembleeinneuesElementhinzufügen.
DiebesondereBedeutungdesNeubausindiesemGefügeerweistsichinsbesondereinseinerFunktionalsPassa-gezumsowiealsBrückezwischendemBahnhofsgebäudeunddemGrenzdurchgangslagerFriedland.IndieserBrü-ckenfunktionbautesVerbindungenundBeziehungenzumBahnhofsgebäudeeinerseitsundzumGrenzdurchgangs-lagerFriedlandandererseitsauf.Essolleinschließlichsei-nesAußenraums(evtl.Garten)zubeidenSeitenhinoffenseinundeinladendwirken–zurBahnhofstraßeunddamitzurallgemeinenÖffentlichkeitwiezumGrenzdurchgangs-lager,dessenBewohnernesexplizitalsBesucherein-lädt.DerKomplexistsomitgleichzeitigErweiterungdesMuseumswiedesGrenzdurchgangslagers.EswirktalsSchnittstelle,derdasLagermitderUmgebungverbindetundneueGelegenheitenundQualitätenderBegegnungschafft.DieBesuchendensollensich,egalvonwelcherSeitekommend,ohneBarrierenzumGebäudeverhaltenkönnen.WünschenswertwärenhierfürEin-/AusgängeanbeidenSeitendesGebäudes.
DasneueGebäudezeichnetsichdurcheinezeitgemäßeArchitekturausundverzichtetimKontrastzurDaueraus-stellungimhistorischenBahnhofinseinemInnerenaufeinegeschlosseneBesucherführung.
UmeinhohesMaßanFlexibilitätundAbwechslung–so-wohlimHinblickaufThemenundPräsentationsweisenalsauchaufdasAngebotandieBesucher–zugewährleisten,werdenderNeubauundderhistorischeBahnhofalseigen-ständigeModuledesMuseumsFriedlandbetrachtet.DiezukünftigenBesucherhabendieWahl,welchessie(zuerst)besuchen.FürdiekonzeptionelleundthematischeAus-gestaltungdesNeubaussollesexplizitkeineRollespie-len,obdieBesucherzuvordiehistorischeAusstellungimBahnhofsgebäudebesuchthabenoderdieseerstimAn-schlussbesuchen.DabeideHäuseralsStart-oderEnd-punktwahrgenommenwerdensollen,müssensieeinejeeigeneEingangs-bzw.Empfangssituationaufweisen.ÜberdieWegeführungsolleineklarerkennbareVerbin-dungzwischendenbeidenGebäudenhergestelltwerden.AlsvisuellesVerbindungsgliedzwischenBahnhofsgebäu-deundneuemHauskönntegegebenenfallseinnochzuer-richtenderZaunzudenBahngleiseneinbezogenwerden.HierließensichbestimmteThemenalsinhaltlicheAn-knüpfungspunktezwischenBahnhof,neuemHausundLa-gerbehandeln.DerZaunbieteteinebespielbareFlächeundistalsObjektgleichzeitigMetapherfürdasThemader„Grenze“.
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IndividuelleErzählungenzeugensowohlvonpersönlichenErlebnissenalsauchvonübergreifendenMigrations-undIntegrationserfahrungensowievonähnlichenundunter-schiedlichenFormenihrerErinnerung.EsentstehteinDia-logzwischendenZeitzeugen,derandersalsinderchrono-logischenÜberblicksausstellungnunanhandthematischerAspektezeit-undgruppenübergreifendist.ThemenwieErwartungen,Reise,Ankunft,Aufenthaltundimmerwie-derdieErfahrungvonGrenzenundihrerÜberwindungwerdenmultiperspektivisch–alsgeteilteErfahrungenausunterschiedlicherPerspektive–aufbereitet.Widersprü-che,KontrasteundkonfrontativeAussagensindgewolltunderzeugenDiskussion.
DieDarstellungwirdhierinsofernüberdasGrenzdurch-gangslagerFriedlandhinausgehen,alsgeradedasVor-undNachlebenderZuwanderervonbesonderemInteresseist.DabeiwirdderStellenwertFriedlandsindenErzählungenjenachindividuellerErfahrungvariieren,teilsals„TorzurFreiheit“undSchwellezueinemneuenLeben,teilsalsun-erheblicheDurchgangsstationerscheinenundsozumTeileinenGegenpolzurerinnerungskulturellenAufladungdesOrtesbilden.
DiePräsentationerfolgtalsraumfüllendeMedien-/Film-projektion.DieInnengestaltungdesBereichsermöglichtdemPublikumeinEintauchenindiepersönlichenLebens-wegederZeitzeugen.Zielistes,denBesucheremotionalundunmittelbarvielstimmigeErzählungenüberFriedlandunddiehistorischenZusammenhängeerlebenzulassen.ZusammengehaltenwirddasKaleidoskopderLebenswe-gedurcheineinteraktiveKarte,diezentralimRaumpo-sitioniertwird.SiezeigtdieverschiedenenRoutender
ZuwandererundkontextualisiertihrepersönlichenGe-schichten.FriedlanderscheintdabeialsspezifischerKno-tenpunkteinereuropäischenundglobalenGeschichtevonFlucht,Vertreibung,MigrationundIntegration.
Bereich 2: Kosmos LagerGröße: ca. 130 qm DerBereich„KosmosLager“richtetdenBlickwieineinemBrennglasaufdieinternenDynamikenvorOrt.Imverglei-chendenBlickaufkonkrete,sichwandelndeAbläufeundProzedurenwerdendabeiimKernzweiLeitaspekteaus-gelotet:dieunterschiedlichenFunktionendesLagersunddieErfahrungsdimensiondereinzelnen(sowohlderAn-kommendenalsauchdesLagerpersonals).
DiePräsentationstellthierdieKontinuitätenundWand-lungendesGrenzdurchgangslagersFriedlandbesondersheraus.GezeigtwirddieEntwicklungvondennotwendigenImprovisationenderAnfangszeitbishinzurEntwicklungeinesprofessionellenMassenbetriebesunddieBandbrei-tederErfahrungdesLagersalsSchleusevs.HeimataufZeit.DieangestrebteInszenierungsolldabeisowohleinesynchronealsauchdiachroneBetrachtungermöglichen.EntlangdereinenLiniepräsentiertsieentscheidendeSta-tionenbeimDurchlaufendesLagers–etwa:Begrüßung,Registrierung,Unterkunft,VersorgungmitKleidungundLebensmittel,medizinischeUntersuchung,ggf.EinlebenundAlltag–zuausgewähltenZeitschnitten(z.B.1945,1955,1980,1992,2012).EntlangderanderenLinielässtsiedenWandeldereinzelnenStationen/FunktionendurchdieZeitenerkennen.
Gerahmt wird dieser thematische Schwerpunkt von drei Flanken:1. dieArchitekturdesLagers
(imZusammenspielmitLagernallgemein)2. dasVerhältnisdesGrenzdurchgangslagerszuseinen
Nachbarn,d.h.zurKommuneunddenBewohnerndesOrtesFriedland
3. andereLagerinGeschichteundGegenwart.DabeiwirdüberFriedlandhinausdiegrundlegendereAuseinan-dersetzungmitderInstitutionLageralsTransitraumundspezifischmodernerFormationder„unbürgerli-chenVergesellschaftung“angestoßen.
ImZentrumdesBereichsstehteinmultimedialesModell,dasdiebaulicheEntwicklungdesGrenzdurchgangslagersFriedlandunddenFunktionswandeleinzelnerGebäudeveranschaulicht.
FlankierendweitetsichdieDarstellungzurAuseinander-setzungmitderInstitutionLagerimAllgemeinen.Künstle-rischeArbeitenundInstallation(Fotos,Videos,Dokumen-te)zuLagerarchitekturenbishinzuLagerstädtenweltweitsetzendasLagerFriedlandineinengrößerenglobalenRahmenundDiskurs.
Thema qm Schwerpunkte
Bereich1:Lebenswege/Grenzenüberwinden
200 ȑ IndividuelleLebenswegeundErzählungenȑ Lebenvor,inundnachFriedlandȑ FriedlandalsKnotenpunktunterschiedlichsterWanderungenund„Grenz-Erfahrungen“
ȑ Formen,VerläufeundgesellschaftlicheBedingungenvonTeilhabe/Integration
Bereich2:KosmosLager
130 ȑ ProzedurenvorOrtimWandelderZeitȑ ArchitekturundbaulicherWandelȑ DasLagerundseineNachbarnȑ FriedlandalsKnotenimNetzeinerVielzahlvonLagern(historischundaktuell)
Bereich3:Erinnern
80 ȑ PartizipativeProjekterundumErinnerungenimProzessderMigration
ȑ LebendigesArchivderflüchtigenErinnerungen
Bereich4:FragenandieZukunft(Labor)
160 ȑ AuseinandersetzungmitundDiskussionüberHeimat,Grenze,Freiheit,Zuwanderung/Asyl,Staatsangehörigkeit,Zugehörigkeit…
Bereich 1: Lebenswege: Grenzen überwindenGröße: ca. 200 qm ImMittelpunktdesBereichs„Lebenswege:Grenzenüber-winden“stehendieMenschen,dieseit1945überFried-landindiewestlicheBesatzungszonebzw.dieBun-desrepublikDeutschlandkamenundkommen(oder,ingeringeremMaße,dieseverließen).Unterdemthemati-schenDreiklangAbschied–Ankunft–Neubeginnwirdan-schaulich,auswelchenGründenundunterwelchenBe-dingungendieMenschenihreHeimatverließenbzw.verlassenmussten,wiesieinFriedlandundDeutschlandaufgenommenwurdenundwiesichihrweitererWegge-staltete.DerSchwerpunktliegtdabeiaufdenvielfältigenLebensgeschichtenund-erinnerungenderZuwanderer,denendieBesucherhierinzeitlichübergreifenderZusam-menstellungbegegnen.ErfahrungundErinnerungderein-zelnenbildendasRückgratdiesesAusstellungsbereichsundlasseneinvielschichtigesundemotionalansprechen-desBildentstehen.
DiePräsentationbiografischerZugängeistseitgeraumerZeitfesterBestandteilmusealerDarstellungen.DafürgibtesguteGründe:Biografienmachenjenseitsder„gro-ßenPolitik“dieEinzelnenalsAkteure,alsMacherundEr-dulder,ihrerGeschichtesichtbarundrückendiemensch-licheDimensionindenVordergrund.ImBlickaufganznormaleMenschenzeigensieGeschichte„vonunten“undillustrieren,ergänzenbzw.konterkarierendamitübergrei-fendeErzählungen.SiekönnenEmpathieerzeugenundBe-sucherneinThemaaufanregende,auchemotionaleWeisenahebringen.SieschaffensogreifbareAnknüpfungspunk-tefürdieDiskussiongeteilterErfahrungen,zwischenver-schiedenenLebenswegenundzwischengesternundheute.
Bereich 3: Erinnern – zwischen Hier und DortGröße: ca. 80 qm DiesesModulwidmetsichErinnerungenimProzessderMigration.GefasstinDinge,Bilder,Erzählungen,Träumeetc.vermittelnsiezwischengesternundheute,hierunddort.TrauerundVerlustsinddarinebensoenthaltenwieWünschenundAmbitionenfürdieGegenwartundZukunft.AlsGegenstückzummultimedialorientiertenAusstel-lungsbereich„Grenzenüberwinden/Lebenswege“setztderBereich„Erinnern“aufeineeherobjektorientiertePräsen-tation.WechselndeProjekte,insbesondereinZusammen-arbeitmitBewohnerndesGrenzdurchgangslagers,greifendabeiimmerwiederandereObjekte,ObjektgattungenundZugängeauf.
EinerstesBeispiel:DerBereichzeigteinefiktiveStadt.DieBesucherdurchschreiteneinenRaum,dergefülltistmitHäusernausdenunterschiedlichstenEckenderWelt.EssindModellhäuser,dieErinnerungenundVorstellungenderZukunftvonGeflüchtetentransportierenundreprä-sentieren;Orte,einersehrpersönlichenErinnerungundVisionenfüreinegemeinsameZukunftinDeutschland.NebeneinerTankstelleinMossulstehtzufälligunddochgewollteinLadengeschäftinAsmara,einbombardiertesMehrfamilienhausinHamateiltsichdieNachbarschaftmiteinemUNHCRZeltimweltweitzweitgrößtenFlücht-lingslagerinJordanien.EssindkonkreteManifestationenvonErinnerungenanOrte,geprägtvonBrüchenundAuf-brüchen.MitdemBauvonModellhäusernerhaltensiekon-kreteGestalt.Erinnerungsorteentstehen,Visionenwer-dengreifbar.DiedazugehörigeSoundinstallationschaffteineAtmosphäre,diedazueinlädt,dieseStadtzubegehenundTeilvonihrzuwerden.
DiePräsentationgründetaufeinempartizipativenPro-jektmitGeflüchteteninZusammenarbeitmitKünstlern,BühnenbildnernundArchitekten.AufderBasisvonei-gensmitgebrachtenFotografiensowieBildernausdemInternet,BüchernundZeitschriftenkönnendieBewoh-nernineigenseingerichtetenModellbauwerkstättenihreganzpersönlichenErinnerungsorteundZukunftsentwürfebauen.
Bereich 4: Fragen an die Zukunft (Labor)Größe: ca. 160 qm DerBereich„FragenandieZukunft“istexplizitaufdieDiskussionundPartizipationderBesucherausgerichtet.IndenMittelpunktstelltereineReihevonAspekten,diesichausderGeschichtedesGrenzdurchgangslagersablei-ten,aberfürheutigeGesellschaftenvonanhaltenderBe-deutungsind.GedachtistanKomplexewieHeimat,Gren-ze,Freiheit,StaatsangehörigkeitundEthnizität,kulturelleIdentität,Menschen-undMinderheitenrechte,Zuwande-rungundAsyl.
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4.4.4 Weitere RäumeWechselausstellungsbereichGröße: 240 qm DasMuseumFriedlanderarbeitetjährlicheinethemati-scheSonderausstellungaufwissenschaftlicherGrund-lage.SiedienendervertiefendenBehandlungspezifi-scherAspekteimThemenspektrumdesMuseums,demAnschlussderPräsentationanneuesteForschungenundDebattensowiederSicherungdauerhafterAttraktivität,auchfürMehrfachbesucher.DanebenbietenSonderaus-stellungenAnreizefürdiekontinuierlicheSammlunghis-torischerZeugnisseundförderndieKooperationmitan-derenInstitutionen.
DieAusstellungenwerdenthematischundgestalterischabwechslungsreichdieBandbreitedermitdemGrenz-durchgangslagerFriedlandverbundenenAspekteab-decken.InsbesonderewerdensiesichderälterenundjüngerenZeitgeschichtewidmen,dieKomplexeKrieg/KriegsfolgenoderMigration/Integrationprononcierenundthematisch,gruppenspezifischodergeographischkonturiertsein.
InKooperationmitdeutschenundeuropäischenAusstel-lungshäusernundMuseen,wiez.B.demHausderGe-schichteinBonnoderdemDeutschenHistorischenMu-seuminBerlin,findeteinAustauschvonWechselaus-stellungenstatt.ThematischeAnknüpfungspunktezurGeschichtedesGrenzdurchgangslagerssinddabeigege-ben.DerAustauschvonWechselausstellungenfördertdieKooperationmitanderenInstitutionenundträgtüber-dieszurSichtbarkeitundPopularisierungdesMuseumsFriedlandbei.
UmgrößtmöglicheFlexibilitätbeiderKonzeptioneigenerundderÜbernahmebestehenderSonderausstellungenzuermöglichen,mussderRaumhohenkonservatorischenAn-forderungenandieKontrollevonKlima,LichtundTempe-raturgerechtwerden.
DieAusstellungsollhierdenCharaktereinesoffenenFo-rumsoderLaborsannehmen,indemBesuchersichselbsteinbringenundSpurenhinterlassenkönnen.AngestrebtisthierdezidiertkeinefertigabgeschlossenePräsenta-tion,sondernvielmehreinewechselndeVersuchsanord-nung,mitdergearbeitetundandersichabgearbeitetwer-denkann.DerpartizipativeProzessbeginntdabeibereitsimVorfeldderAusstellung,denndiezentralenThemen-komplexeundAusgangsfragenwerdeninKonsultationenundWorkshopsmitPersonenoderGruppenaußerhalbdesMuseumsentwickelt(Schulklassen,Verbandsvertreter,Anwohner…).DieAusstellungkönntedann–etwaüberdieZusammenstellunggeeigneter,teilskontroverserExpo-nateund/oderStatements–verschiedeneSpannungsfel-deraufmachen,aufdieBesucherdanninunterschiedlicheWeiseEinflussnehmenkönnen.
DabeikommenverschiedeneFormeninBetracht:Alsein-fachsteVariantekönntenBesucherzurAbstimmungüber(inTextund/oderObjekt)vorgeschlagenePositionenoderzureigenenKommentierungderDiskussionsanstößean-geregtwerden.DarüberhinauskönntenErgebnissere-gelmäßigstattfindenderVeranstaltungen/WorkshopszudengenanntenKomplexenhierineinemoffenenundlau-fendwachsendenArchivdokumentiertwerden.WeiterhinförderteininteraktivesAbstimmungsforummitFragenandieBesucherrundumdiethematischenAspektedieSelbstreflexionundDiskussionendesPublikums.
DerBereichbesitzteinenKinder-bzw.Jugendbereich,deralsSpiel-undErlebnisraumgeplantist.EinParcoursbein-haltetverschiedeneStationenvonFluchtundAusreisebisindieneueHeimat.MitneuenIdentitätenundGepäckaus-gestattet,durchlaufendieKinderverschiedeneStationen,erlebenSchwierigkeitenunderfahrenaufaltersgemäßeWeise,wasHeimat,Flucht,Asyl,RechteundPapiereetc.bedeutenkönnen.
ZentralistderCharakteralsForum,LaborundWerkstattderAuseinandersetzung,wodurch„FragenandieZukunft“nichtzuletztfürBesuchergruppenzumAusgangspunktabschließenderDiskussionenwerdensoll.Entsprechendliegtnahe,hiereinenweiterenBereichanzuschließen:das„LearningCenter“(BibliothekmitSeminarraumundMe-dienarchiv),wodieMöglichkeitbesteht,zusätzlicheIn-formationen,FotosundFilmezumgesamtenSpektrumderAusstellungabzurufenundangemeldeteGruppendenAusstellungsbesuchvertiefenkönnen.
Bibliothek/Learning CenterGröße: 100 qm DasLearningCenterumfassteineBibliothek,einMedien-archivundabtrennbareSeminarräumefürmuseumspäda-gogischeBegleitprogrammeunddieBetreuungvonSchul-klassen.HierfindenimregelmäßigenTurnusErzählcafésmitZeitzeugen,Vorträge,WorkshopsundKinderprogram-mestatt.ComputerterminalsermöglichendenSchülern,eigenhändigdieSammlungen,LebensgeschichtenundMa-terialienzurecherchierensowieZeitzeugeninterviewsanzuhören.
ImLearningCenterwirdüberdieseinegläserneAufnah-meboxinstalliert.SiekommtzumeinenimRahmendesmuseumspädagogischenProgrammszumEinsatz.UnterAnleitungkönnenSchülerhierinspeziellenWorkshopsZeitzeugen-Interviewsführenundaufzeichnen.Zumande-renbestehtsovorOrtdieMöglichkeit,dasZeitzeugen-Ar-chivdesMuseumsFriedlandkontinuierlichauszubauen.
DepotGröße: 90 qm EinDepotbietetPlatzfürdieprofessionelleBewahrungundPflegederwachsendenSammlungdesMuseumsFriedland.DieZonierunginBereichenachObjektartenbzw.MaterialienermöglichtoptimalekonservatorischeBedingungen.DasDepotsollteinräumlicherNähezuAn-lieferungundAusstellungangeordnetwerden.
4.5 Anforderungen an den Neubau des Museums Friedland
4.5.1 FunktionszusammenhängeDievierAusstellungsbereiche(1-4)sollengleichwertigbehandeltwerden.EsistdaherkeineSequenzierunghin-tereinandersinnvoll.DieRäumesolltengleichermaßenundinbeliebigerReihenfolgefürdieBesucherdesMuse-umszugänglichsein.ZwischendenvierAusstellungsberei-chenmüssendaherauchkeineprivilegiertenVerbindungengeschaffenwerden.Durchgängesindaberdenkbar.DazugehörtaucheineengeBindunganEntréeimErdgeschoss.
DieWechselausstellungsfläche(Raum5)sollvondenan-derenAusstellungsbereichengetrenntwerden.DabeisolltedieMöglichkeiteinerseparatenZugangskontrolle(„Sonderausstellungsticket“)berücksichtigtwerden.
DieimGebäudedesMuseumsFriedlandintegrierteBiblio-thekistals„LearningCenter“ein„halböffentlicher“Multi-funktionsraum,derauchfürSeminareundVeranstaltun-gengenutztwird.SiesolltedaheridealerweisenahedemEntréeunddenAusstellungsbereichenangeordnetsein.
DaserforderlicheDepotfürdieSammlungdesMuseumsistfürdieÖffentlichkeitnichtzugänglich.BeieinerUn-terbringungimObergeschossisteinLasten-Fahrstuhlerforderlich.
DergeplantekleineShopunddasCafésollenzusammenmitdemEntréezueinemgroßzügigen,offenenEindruckdesMuseumsbeitragen.
DiefürdieMuseumsverwaltungerforderlichenBürossol-leneineeigeneEinheitbildenundvonöffentlichenBerei-chen(Entrée,Ausstellungen)sogetrenntsein,dasskeinzufälligerZugangdurchBesuchererfolgenkann.
FürdenBesuchersindausdidaktischerSichtfolgendeRundgangsmöglichkeitendenkbar:StartmitdemBetretendesMuseumsüberdasEntréemitTicketverkauf,BesichtigungderAusstellungsbereicheinselbstgewählterReihenfolge,BesichtigungderWechsel-ausstellung,VerlassendesMuseumsüberdenMuseums-shopunddasCaféüberdasEntrée.
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4.5.2 Anforderungen der verschiedenen Bereiche/Abteilungen 4.6 MuseumspfadDerMuseumspfadsollkünftigdenhistorischenBahnhof,dasmoderneBesucher-,Medien-undDokumentations-zentrumunddasGeländedesGrenzdurchgangslagersver-binden.FolgendefünfStationensollendabeiindenMu-seumspfadeingebundenundeigenserläutertwerden:dieBahnlinie,dieNissenhütte,dieFriedlandglocke(mitevan-gelischerLagerkapelle),diekatholischeSt.Norbert-Kir-cheunddieStatue„GriffindieFreiheit“.
DerwestlicheLagerteiljenseitsdesVorplatzesvonSt.NorbertbleibtfürBesucherunzugänglich.AlsStati-onaußerhalbdesGrenzdurchgangslagerswirdaufdasMahnmalaufdemHagenbergunddenFlüchtlingsfried-hofhingewiesen.ZusätzlichwerdendiesejeweilsvorOrtkontextualisiert.
DerMuseumspfadinGänzeistnichtGegenstanddervor-liegendenAufgabenstellungdesWettbewerbs.AllerdingsistdasWissenumdieseIdeeunddiesinnvolleräumlicheundinhaltlicheAnknüpfungdeszukünftigenPfadsandasWettbewerbsgebietmitBesucher-,Medien-undDoku-mentationszentrumunabdingbar.
ErwartetwerdendaherVorschläge,wiesichderMuseums-pfadkünftigindasEntwurfskonzeptintegrierenlässt.DienachfolgendenAusführungendienenzumbesserenVerständnisderIdee„Museumspfad“:
Zentrale Prinzipien des Museumspfads ý ThematischeVerlinkungzwischenChronologie-Museumspfad
ý VerschränkungderDimensionenErfahrungundErinnerung
ý GesamtgeländealszentralesExponatmitmultipers-pektivischerKommentierung
ý VisuellzurückhaltendeGestaltung
AngestrebtwirdeinhoherAnteilanBesucherbegleitun-genüberdasGelände.InsbesonderefürdenindividuellenRundgangstehenfolgendeAngebotezurVerfügung(wiefolgt)
Prinzip: Wegmarken und TonspurenDerMuseumspfadüberdasLagergeländewirdbewusstschlichtgehaltenundsollohneausgeprägtebaulicheodervisuelleEingriffeauskommen,umzumeinendasgeworde-neErscheinungsbildzuerhaltenundzumanderendenak-tivenLagerbetriebnichtkomplettmusealzuüberformen.VordiesemHintergrundsetztdieKonzeptionzurinhaltli-chenGestaltungaufzweiunterschiedliche,sichergänzen-deElemente:„Wegmarken“und„Tonspuren“.
WegmarkenSiedienenderMarkierungundErklärungderzentralenhistorischenBautensowiederOrientierungderBesucher.OrientierungmeintdabeisowohldieOrientierungimGe-lände(imSinnevonWegweisern)alsauchdieinhaltlicheOrientierungderBesucherimHinblickaufkomplexeGe-schichtenundKontexte.DarüberhinauswerdenhierdieBezügezudenAusstellungenimBahnhofundNeubauak-zentuiert.Gestaltung/Inhalt: StelenmitBasisinformationen(TextundFotos)zurEnt-stehung,Geschichte,IkonografieundBedeutungdesje-weiligenkonkretenOrtes/Bauwerks/Denkmals.
Anzahl und Platzierung (5+2):1. Bahnhofsstraße/Gleise2. Nissenhütte3. Friedlandglocke(mitev.Lagerkapelle)4. Statue„GriffindieFreiheit“5. St.Norbert-Platz+ Heimkehrer-GedächtnisstätteaufdemHagenbergund
FlüchtlingsfriedhofamHagen
lfd. Nr. Raumbezeichnung (Nutzung) Farbcode Anzahl Fläche je
Raum (m2) Anmerkungen
1 Ausstellungsbereich1 1 200,00 Be-undEntüftung,Kühlung
2 Ausstellungsbereich2 1 130,00 Be-undEntüftung,Kühlung
3 Ausstellungsbereich3 1 80,00 Tageslichtmöglich,Be-undEntüftung,Kühlung
4 Ausstellungsbereich4 1 160,00 Tageslichtgefordert,Be-undEntüftung,Kühlung
5 Wechselausstellung 1 240,00 Be-undEntüftung,Kühlung,Befeuchtung
6 Bibliothek 1 100,00 Tageslicht,Be-undEntlüftung,Kühlung,MöglichkeitfüreinWaschbecken
7 Depot 1 90,00 Be-undEntüftung,Kühlung,Befeuchtung
8 Museumsshop 1 70,00 DieRaumnrn.8bis10sindzusammenals„Eingangs-bereichmitCafé“mitinsg.120qmzuverstehen(vgl.Pkt.4.4.2);fürdenBereichderCafeteriasinddabeiTageslichtundeinThekeneinbauerforderlich.
9 EmpfangsraumundEinlasskontrolle
1 0,00
10 Cafeteria 1 50,00
11 Küche 1 16,00 Be-undEntüftung
12 Kühllager 1 6,00 Be-undEntüftung,Kühlung
13 Lager 1 6,00 NäheAusstellungsflächen
14 Besuchergarderoben 1 15,00
15 Serverraum 1 20,00 Be-undEntüftung
16 Besucher-WCD 1 7,00
17 Besucher-WCH 1 9,00
18 Besucher-WCBehinderte 1 8,00
19 Büro1–Stiftungsleitung 1 22,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
20 Büro2–Stiftungssekretariat 1 9,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
21 Büro3–WA 1 17,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
22 Büro4–WA 1 17,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
23 Büro5–Volontäre 1 17,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
24 BüroInformation,Museumsführung
1 17,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
25 Teeküche 1 6,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
26 WC-PersonalD 1 7,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
27 WC-PersonalH 1 9,00 EinheitRaum20–28,abgetrenntvomBesucherbereich,ggf.SchallschutzBahn
28 Erste-Hilfe-Raum 1 9,00
29 Putzmittel 1 6,00
30 Möbellager 1 20,00
31 Aufzug auchalsLastenfahrstuhlnutzbar
32 Außensitzfläche(ca.50qm)
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TonspurenSielegensichalsunsichtbareSchicht(en)überdasgesam-teGeländeunddienenderVerlebendigung,Anreicherung,KommentierungundIrritationdesunmittelbarGesehenen.DurcheineVielzahlvonStimmen(manchepräsenter,ande-reflüchtiger)wirddasindenAusstellungenundWegmar-kengezeichneteBildergänztundz.T.gebrochen.
DasKonzept„Tonspuren“folgtkonsequenteinemAnsatz,derfürdieÜberblicksausstellungimBahnhofentwickeltwordenistunddorteinewichtigeRollespielt.SämtlicheTönewerdenhierübereinHandheldeingespielt,undzwarjeweilsausgelöstdurcheinekurze,direkteBerührungei-nerkleinenMarkierungmitdemGerät.Entgegendertech-nischenMöglichkeitwirddasGerätbewusstaufdasAb-spielenvonTonbeschränkt,umdieAufmerksamkeitnichtvomRaumunddenExponatenabzulenken.
AnausgewähltenExponaten(insbes.3D-Objekten,ver-einzeltauchanFotosoderDokumenten)werdenaufdieseWeiseStatementsundkleineErzählungenvonZeitzeugenabrufbar,diedieExponate–zusätzlichzudenObjekttex-tenderKuratoren–auspersönlichemBlickwinkelkom-mentieren.DiesesPrinzipwirdnungleichermaßen,dochausgeweitetaufdasZentral-ExponatdeshistorischenOr-tesangewendet.
Gestaltung/Inhalt: DieTonspurenvermittelnwenigerobjektiveGeschichteoderkuratorischeDeutungen,sondernöffnendieDarstel-lungfürdiePerspektiveneinergrößerenAnzahlBeteilig-ter.InsbesonderedieDimensionenderindividuellenEr-fahrungundErinnerungdesGrenzdurchganglagerswerdenhierzumAusdruckgebracht,undzwarimmerausgelöstankonkretenOrten(z.B.Bahnhof/Gleise,Kantine,Glocke,Kirche,Feuerwache…).
ZusätzlichzudenpunktuellhörbarenStimmeneinergrö-ßerenZahlunterschiedlicherPersonenwerdendrei-vierverschiedene,durchgängige„Führungen“angeboten.Un-terschiedlichePersonenführendieBesuchergewisserma-ßenals„Gastgeber“inmehrerenEtappenüberdasGelän-deundzeigenihnendasGrenzdurchgangslager,wiesieessehenbzw.erleben/erinnern.IndieserRolledenkbarsindetwa:deraktuelleStandortleiterdesGrenzdurchgangs-lagers,HeinrichHörnschemeyer;eineheutigeBewohnerin;einePerson,dieinden1950erJahrenkam;ggf.aucheinMitglieddeswissenschaftlichenTeams.
Projektraum NissenhütteDieNissenhüttewirdimRahmendesMuseumspfadsalskleineWechselausstellungsflächeundProjektraumge-nutzt.DieGrößeundderganzeigeneCharakterdesRau-mesinmittendesLagerslegteineNutzungfürflexible,schnelle,partizipativeundimprovisierteProjektenahe.DieskönnenkleineWanderausstellungensein,insbeson-dereabereigene,dezidiertpartizipativangelegteKoope-rationsprojekte.JenseitsenggefasstermusealerProfes-sionalitätwerdenhierPerspektivenundPositionenaufdieGeschichtedesLagersvorgestellt(z.B.vonBewohnern,Anwohnern,Schülernetc).
4.7 FreiraumDasBesucher-,Medien-undDokumentationszentrumsollineinelandschaftsarchitektonischeGestaltungeingebet-tetwerden.
EinemöglichsthoheAnzahlderaufdemGrundstückvor-handenen,zumTeilgroßenBäumesollerhaltenundimZugederBaumaßnahmegeschütztwerden.
ZurÜberwindungderHöhenkanteimWestenzumGebäu-dedesBundesverwaltungsamtsunddemLagergeländesollenzweiWege,einerdavonmitbehindertengerechterRampe,zurÜberwindungderHöhegeplantwerden.Diemit„OptionGrün“und„OptionBesucherparkplätze“be-zeichnetenFlächensindindieFreiraumplanungeinzu-beziehen.
4.8 TopografieDasPlangebietfürdasBesucher-,Medien-undDokumen-tationszentrumweistkeinegroßenHöhenunterscheideauf.ImWestengrenzteineBöschungzumGeländedesBundesverwaltungsamtsunddesGrenzdurchgangslagersan,dierund2,50Meterbeträgt.
4.9 Erschließung / Ruhender VerkehrDasGrundstückfürdenNeubaudesBesucher-,Medien-undDokumentationszentrumsrespektivederParkplatzfürdasBundesverwaltungsamtwerdenentwederüberdieBahnhofstraßeoderüberdieöffentlicheParkandRide-Flächeerschlossen.
AufdemBaugrundstückwirdimZugederMaßnahmeeinneuerParkplatzfürdasBundesverwaltungsamtangelegt.Erumfasst28PKWStellplätze,diederzeitderBundesan-staltfürImmobilienaufgabenalsEigentümerinzugeord-netwerden.DieMaßnahmeistTeilderPlanungsaufgabe.DieZufahrtzumParkplatzistmiteinerSchrankenanla-gezuversehen.EsistweiterhineinedirekteVerbindungzwischendemParkplatzunddemGebäudedesBundes-verwaltungsamtsalsAnlieferungfürLKW-VerkehrundgleichzeitigfußläufigeDirektverbindungzuschaffen.
DievertraglichfestgelegteGrößedieserParkplatzflächebeträgtca.800m2,kannaberimRahmenderPlanungver-ändertwerden.
EineZufahrtkannggf.auchüberdasGrundstückdesMu-seumsneubauserfolgen.
Hinzukommenca.15Besucherstellplätze,dieganztägigfürdieMuseumsbesucherzurVerfügungstehenundz.B.parallelzurBahnhofsstraßeaufdemGeländederBahnerrichtetwerdenkönnen(„OptionBesucherparkplätze“).
AlleStellplätzesollenmindestensübereineBreitevon2,50mverfügen.Zusätzlichsollennoch10Fahrradab-stellplätzeundeineE-Bike-Tankstellegeschaffenwerden.
FürdenLieferverkehrdesMuseumssollteeineAufstell-flächeseitlichdesGebäudesgeschaffenwerden;alsFeuerwehrwehraufstellflächekannimNotfalldiewenigbefahreneBahnhofstraßegenutztwerden.
DerHauptzugangfürdasMuseumsollteebenfallsvonderBahnhofstraßeerfolgen.
DieBahnhofstraßebefindetsichderzeitineinemschlech-tenZustandundsolldeshalbimRahmendesBauvorha-bensimBereichdesgesamtenBaufeldeserneuertwer-den.ImRahmendesWettbewerbssollendaherauchVorschlägefürdieGestaltungundIntegrationdesStra-ßenraumesgemachtwerden.DieeigentlicheAusbau-planungwirddurcheingesondertesFachplanungsbü-roerstelltwerden.ZielderStraßenneugestaltungistes,hiereineFlächezuschaffen,diealleVerkehrsteilnehmergleichberechtigtundgefahrlosnutzenkönnenunddieeinederUmgebungdesMuseumsundalsTeildesMuseums-pfadesangepasstehoheGestaltungsqualitätaufweist.DieStraßesollkünftigausschließlichvondenMitarbei-terndesBundesverwaltungsamtssowiedenBesucherndesMuseumsalsverkehrsberuhigteZonegenutztwerden.
Auslober / Verfahrensbetreuung / W
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5. Zusätzliche Hinweise und Rahmenbedin-gungen
5.1 Kostenrahmen Fürden2.BauabschnittdesMuseumsFriedlandwurdeimRahmenderBewilligungderFörderungeineKostenober-grenze(fürGebäude,InnenausbauundMuseumsgestal-tungsowieAußenraumgestaltung)festgesetzt.
Diese beträgt für die einzelnen Bausteine:Kostengruppe300:4.250.000Euro(brutto)Kostengruppe400:2.450.000Euro(brutto)Kostengruppe500: 680.000Euro(brutto)inkl. Umbau Bahnhofstraße und Neubau StellplätzeKostengruppe600:1.760.000Euro(brutto)
DieseRahmenbedingungensindmitdemWettbewerbs-entwurfeinzuhalten.
5.2 Wirtschaftlichkeit DieAnforderungenandasneueGebäudehinsichtlichderWirtschaftlichkeitergebensichausdenRichtlinienfürdieDurchführungvonBauaufgabendesBundes(RBBau)sowiedesLandesNiedersachsen(RLBau).
5.3 EnergieeffizienzDiegesetzlichenVorgabenhinsichtlichderenergetischenAnforderungensindeinzuhalten.
5.4 ImmissionsschutzDieandasPlangebietangrenzendeBahnstreckewirdvonPersonen-undGüterzügenbefahren.DerBeurteilungs-pegelimPlangebietbeträgtrechnerischimBereichderSO-FlächenohneErrichtungeinerLärmschutzwand68bis80dB(A)unddermittlereMaximalpegelbeiVorbeifahrteinesGüterzugesbeträgt84bis92dB(A).AusSichtdesAuslobersbedingtdiesjedochbaulicherseitskeinebeson-derenVorkehrungenzurLärmminderungimGebäude.
5.5 Baugrund, BodenbelastungenDerStandortliegtimEinflussgebietdesVorfluters„Lei-ne“,esgibteinoberflächennahesGrundwasservorkom-men.DaoberflächigbindendeSchwemmlehmbödenanste-hen,solltendieLastengroßflächigverteiltundübereineStahlbeton-Bodenplatteaufeinemspannungs-undset-zungsausgleichendenGründungspolstergegründetwer-den.AlternativkönnendieBauwerks-undVerkehrslastenkonventionellüberEinzel-undStreifenfundamenteindenUntergrundgeleitetwerden.
EineUnterkellerungistnichtzulässig.
3. Wettbewerb
3.1 Kurzprofil der Wettbewerbsaufgabe, Anlass und ZweckDasLandNiedersachsenbauteinzeitgeschichtlichesMu-seumzudenThemenFlucht,Vertreibung,MigrationundIntegrationauf.UnterdemDreiklang„Abschied,Ankunft,Neubeginn“solldieGesamtgeschichtedesGrenzdurch-gangslagersFriedlandvon1945bisheutedargestelltwerdenundwichtigegesamtgesellschaftlicheFragenwieFlucht,Vertreibung,Heimat,EingliederungvonSpät-aussiedlern,Migration,Integration,Asyl,Resettlement,UNHCRthematisiertwerden.
IndemzweitenBauabschnittsollaufdemArealzwischendemhistorischenBahnhofunddemGrenzdurchgangs-lagerFriedland,eingebettetineineParkanlage,einmo-dernesBesucher-,Medien-undDokumentationszentrumentstehen.DiePlanungenunddieRealisierungdeszwei-tenBauabschnitts(Gebäude,FreibereichesowieKonzep-tionderAusstellungseinrichtung)sindGegenstanddieserAuslobung.
3.2 Wettbewerbsart und WettbewerbsbedingungenAusgelobtisteineuropaweiteroffenereinphasigerinter-disziplinärerRealisierungswettbewerb.
DasVerfahrenistanonym.
DerZulassungsbereichumfasstdieStaatendeseuropäi-schenWirtschaftsraumesEWRsowiedieStaatenderVer-tragsparteiendesWTO-Übereinkommensüberdasöf-fentlicheBeschaffungswesenGPA.
DerDurchführungdesWettbewerbsliegendieRPW2013indervomBMVBSam31.01.2013herausgegebenenFas-sungzugrunde.
DieAnwendungundAnerkennungderRPW2013inderFassungdesLandesNiedersachsenistfürAusloberundTeilnehmersowiealleübrigenBeteiligtenverbindlich,so-weitdieseAuslobungnichtdavonabweicht.AnderVor-bereitungundAuslobungdesWettbewerbshatderAus-schussVergabeundWettbewerbderArchitektenkammerNiedersachsenberatendmitgewirkt.DieAuslobungwurdedortunterderNummer215-32-18/12registriert.
TeilnehmendesowiedieMitgliederdesPreisgerichtes,desstellvertretendenPreisgerichtes,derSachverständi-genBeratungundderVorprüfungerkennendurchihreBe-teiligungdieRPW2013unddieBedingungenderAuslo-bungan.
TEIL B – VERFAHREN
1. Auslober
LandNiedersachsenvertreten durch das
NiedersächsischeFinanzministerium(MI)vertreten durch das
NiedersächsischesLandesamtfürBauundLiegen-schaften(NLBL)vertreten durch das
StaatlicheBaumanagementSüdniedersachsen(SBSN)
in Abstimmung mit dem NiedersächsischenMinisteriumfürInneresundSport(MI)
2. Verfahrensbetreuung
Dieses Wettbewerbsverfahren wird betreut durchSchmitz.ReichardGmbHLothringerstraße6252070AachenTelefon02419900600www.schmitz-reichard.deAnsprechpartner: Dieter Schmitz
zusammen mit:scheuvens+wachtenplusplanungsgesellschaftmbhFriedenstraße1844139DortmundTelefon023118998710friedland@scheuvens-wachten.dewww.scheuvens-wachten.deAnsprechpartner: Martin Ritscherle, Lars Schuchard
5.6 BrandschutzDieAnforderungenandenBrandschutzergebensichausdengesetzlichenVorschriftenderNiedersächsischenLan-desbauordnungunddemBrandschutzleitfadendesBMUB.
5.7 BarrierefreiheitDasMuseumistkomplettbarrierefreigemäßDIN18040zuplanenundzuerrichten.EinzigdienichtöffentlichenTechnikflächenkönnendavonausgenommenwerden.
DerLeitfaden„BarrierefreiesBauen“desBMUBfindethierbeiAnwendung.
5.8 Sonstige Nutzflächen, BetriebstechnikTechnikflächensindbeiderPlanungimnotwendigenUm-fangzuberücksichtigen.Eswirddavonausgegangen,dassrund3%derNFalsTechnikflächennebendenimRaum-programmgenanntenFlächenerforderlichsind.
TechnikaufbautenkönnenentwurfsabhängigaufDachflä-chenvorgesehenwerden.
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DerWettbewerbsowiederzuvergebendePlanungsauf-tragwerdenindeutscherSprachedurchgeführt.
DieWettbewerbsbekanntmachungistam08.03.2018imEU-Amtsblatt(TenderEuropeanDailyunterwww.ted.eu-ropa.eu)mitReferenznummer2018/S049-108792veröf-fentlichtworden.
3.3 Gegenstand des Wettbewerbs AuftragsgegenstandistderhochbaulicheEntwurffürdasneueMuseumsgebäudemiteinerNF(1–7)vonca.1.363,00m2,dieGestaltungderAußenanlagenunterEinbindungeineskünftigenMuseumspfadsdurchdasGrenzdurchgangslagerFriedlandimBereichdesWettbe-werbsgebietssowiedieGestaltungderInneneinrichtungdesMuseums,derAusstellungundAusstellungsgegen-ständeaufderGrundlagedesvorliegendenmuseumsdi-daktischenKonzeptes.
ý PlanungvonGebäuden,Architektur ý PlanungvonInnenräumen,Innenarchitektur,Museumsgestaltung
ý Landschafts-undFreiraumplanung
DieAufgabedesWettbewerbsistinderAuslobungimEin-zelnenausführlichbeschrieben.
3.4 Beurteilungskriterien FolgendeKriterienwerdenbeiderBeurteilungderArbei-tenimWettbewerbnachRPW2013herangezogen:
ý UmsetzungRaumprogramm ý ArchitektonischeGestaltqualität ý QualitätderFreiraumgestaltung ý QualitätdesmusealenGesamtkonzeptes ý FunktionaleQualität ý RealisierbarkeitundNachhaltigkeitderKonzeption ý Wirtschaftlichkeit
DiegenannteReihenfolgederKriterienstelltkeineGe-wichtungdar.DasPreisgerichtbehältsichvor,dieeinzel-nenKriterienzugewichten.
3.5 Preisgelder FürdenWettbewerbnachRPW2013stelltderAuslobernachAbschlussderBearbeitungeineWettbewerbssum-mevon107.000,00Euro(brutto,inkl.derderzeitgültigenMwSt.von19%)zurVerfügung.DieWettbewerbssummewurdeaufderBasisderHOAI(2013)ermittelt.DieAuftei-lungistwiefolgtvorgesehen:
1. Preis:45.000,00Euro2. Preis:25.000,00Euro3. Preis:20.000,00Euro
FürAnerkennungensteheninsgesamt17.000,00EurozurVerfügung.
DasPreisgerichtistberechtigt,durcheinstimmigenBe-schlusseineandereVerteilungderPreiseundPreissummevorzunehmen.DieGesamtsummekommtdabeiimmerzurAusschüttung.
3.6 Termine(sieheSeite2derAuslobungsbroschüre)
3.7 Schriftliche Rückfragen und KolloquiumRückfragenzurAuslobungkönnenausschließlichperE-MailbiszudeminderTerminübersichtgenanntenDatumanscheuvens+wachtenplusunterderfolgendenE-Mail-Adressegestelltwerden:
DiebeantwortetenRückfragenallerTeilnehmendenwer-denmitdemProtokolldesRückfragenkolloquiumsBe-standteilderAuslobungundallenVerfahrensbeteiligtenzurVerfügunggestellt.
DasRückfragenkolloquiumfindetam24.April2018ab14:00UhrinFriedlandstatt.
Ort:GrenzdurchgangslagerFriedlandHeimkehrerstr.1837133FriedlandGebäude:Wirtschafts-undSozialgebäude
EineeigenständigeOrtsbesichtigungvordemKolloquiumwirdallenTeilnehmernempfohlen.
3.8 Einlieferung der WettbewerbsarbeitenDiegefordertenLeistungensindvollständig(AusnahmeModell),rechtzeitigundanonym-ohneHinweiseaufdieVerfasser–biszum27.06.2018, 17.00 Uhr aufKostenderWettbewerbsteilnehmerunterdemKennwort„Wett-bewerbMuseumFriedland“einzureichenbei
scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbhFriedenstraße 1844139 Dortmund
DasModellistbiszum13.07.2018, 17.00 Uhrebenfallsuntero.g.Adresseeinzureichen.
AlsZeitpunktderEinlieferunggilt:
ý dieaufderEmpfangsbestätigungvermerkteDatums-undZeitangabe,wenndieArbeit/dasModellbeiderangegebenenAdressepersönlichzufolgendenÖff-nungszeitenabgegebenwird:Mo.–Fr. 09:00–12:00 und 14:00–17:00 Uhr,
ý dasaufdemEinlieferungsscheinangegebeneDatumunabhängigvonderUhrzeit,wenndieArbeit/dasMo-dellbeiderPost,derBahnodereinemanderenTrans-portunternehmenaufgegebenwird.
DerTeilnehmersorgtdafür,dasserdenNachweisüberdierechtzeitigeEinlieferungführenkann.Dader(Datums-/Post-/Tages-)StempelaufdemVersandgutoderderBe-gleitzetteleinDatumaufweisenkann,dasnachdemAb-gabeterminliegt,istderEinlieferungsscheinmaßgebend.EinlieferungsscheinesinddaherbiszumAbschlussdesVerfahrensaufzubewahrenundaufAnforderungvorzule-gen.DerEinlieferungsscheinmusseindeutiglesbarsein.
ZurWahrungderAnonymitätistbeiderZusendungdurchPost,BahnoderandereTransportunternehmenalsAbsen-derdieAnschriftdesWettbewerbsbetreuersscheuvens+wachtenpluszuverwenden.
ÜberdieZulassungrechtzeitigbeiPostoderanderenge-eignetenBeförderungsmittelneingelieferterWettbe-werbsarbeiten,diespäterals14TagenachdemEinliefe-rungsdatumeintreffen,entscheidetdasPreisgericht.
Empfehlung:KopienderEinlieferungsbelegesindnachAb-gabederWettbewerbsarbeitunterWahrungderAnonymi-tätineinemseparaten,verschlossenenUmschlagmitAn-gabederKennzahlandieKontaktstellezusenden.
3.9 Bindende Vorgaben des Wettbewerbs – Zulas-sung der Wettbewerbsarbeiten
FolgendeVorgabensindimWettbewerbsverfahrenbin-dendfüralleTeilnehmer:
DieNichtbeachtungderformalenLeistungsbestand-teile–BeachtungderEinlieferungsfristen,VerletzungderAnonymität–führenzumAusschlussausdemWettbe-werbsverfahren.
VerstoßenWettbewerbsarbeitengegendieobengenann-tenbindendenVorgaben,sinddieseWettbewerbsarbeitenzwingendauszuschließen.DarüberhinauswerdenindieAuslobungkeineweiterenbindendenVorgabengemacht,diezumAusschlussderWettbewerbsarbeitführen.
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4. Akteure
4.1 Wettbewerbsteilnehmende DerWettbewerbrichtetsichaninterdisziplinäreBewerberoderinterdisziplinäreBewerbergemeinschaften,diediefachlichenVoraussetzungenerfüllen.FachlicheVoraus-setzungsinddieBerechtigungenzurFührungderfolgen-denBerufsbezeichnungengemäßRechtsvorschriftdesHerkunftsstaates:
ý Architektmit
ý Landschaftsarchitektmit
ý InnenarchitektzuführenoderBietern,dieErfahrunginderKonzeptionundGestaltungvonDauerausstellun-genundEinrichtungeninMuseenoderInformations-oderBesucherzentrenoderVergleichbaremnachwei-senkönnen.
JedesMitgliedderBewerbergemeinschaft(auchfreieMit-arbeiter)mussteilnahmeberechtigtsein.Beratermüssennichtteilnahmeberechtigtsein.TeilnahmeberechtigtsinddabeinatürlichePersonen,dieamTagederAuslobungzurFührungderBerufsbezeichnungodereinervergleichba-renBerufsbezeichnungeineseuropäischenMitgliedstaa-tesberechtigtsind.JuristischePersonensindteilnahme-berechtigt,dieamTagederAuslobungihrenGeschäftssitzimZulassungsbereichhabenundderenbevollmächtigterVertreteralsEntwurfsverfasserdieAnforderungenanna-türlichePersonenerfüllt.
IstindemHeimatstaatdesBewerbersdieBerufsbezeich-nunggesetzlichnichtgeregelt,soerfülltdiefachlichenAnforderungen,werübereinDiplom,PrüfungszeugnisodersonstigenBefähigungsnachweisverfügt,dessenAn-erkennungnachderRichtlinie2005/36/EG–Berufsan-erkennungsrichtlinie-gewährleistetistunddenVorgabendesRatesvom07.September2005überdieAnerken-nungvonBerufsqualifikationen(ABI.EUNr.L255S.22)entspricht.
WeramTagederAuslobungbeieinemBewerberoderMit-gliedeinerBewerbergemeinschaftangestelltistoderinandererFormalsMitarbeiterinoderMitarbeiterandes-senWettbewerbsbeitragteilnimmt,istvondereigenenTeilnahmeausgeschlossen.MitgliedernvonBewerbern/BewerbergemeinschaftensowiefreieMitarbeiter,dieanderAusarbeitungderWettbewerbsarbeitbeteiligtwaren,dürfennichtzusätzlichamWettbewerbteilnehmen.Ver-stößehiergegenhabendenAusschlusssämtlicherArbei-tenderBeteiligtenzurFolge.
4.2.5 Sachverständige Berater (ohne Stimmrecht): ý Dr.FriedrichScheele,Rastede ý Prof.Dr.JochenOltmer,Osnabrück ý JoostvanCruchten,StaatlichesBaumanagementSüdniedersachsen
ý AndreasRauterberg,ArchitektenkammerNiedersachsen
DerAusloberbehältsichvor,weitereSachverständigeBeraterzubenennen.
4.2.6 VorprüfungDieVorprüfungerfolgtdurchdieBürosschmitz.reichardundscheuvens+wachtenplusinZusammenarbeitmitVer-treternderAusloberschaft.DerAusloberbehältsichvor,weitereVorprüferzubenennen.
Jede/rTeilnehmer/inhatseineTeilnahmeberechtigungeigenverantwortlichzuprüfen.DieTeilnahmeerfolgtaufeigeneVerantwortung.
DieAnzahlderTeilnehmeristnichtbegrenzt.
DiegenauenTeilnahmevoraussetzungen,Teilnahmehin-dernisseunddasBewerbungsverfahren(Teilnahmewett-bewerb)warenderBekanntmachungimEU-Amtsblattzuentnehmen.DieTeilnahmehindernissewerdenunter§4.2derRPWbeschrieben.Berater,FachplanerundSachver-ständigeunterliegennichtdenTeilnahmebedingungen.
4.2 Preisgericht DasPreisgerichtwurdeinfolgenderBesetzunggebildetundvorderendgültigenAbfassungderAuslobunggehört:
4.2.1 Fachpreisrichter1. GertLeissing,NiedersächsischesLandesamtfürBau
undLiegenschaften(NLBL)2. Prof.MeinradMorger,Architekt,Basel/Karlsruhe3. HeinerFarwick,ArchitektundStadtplaner,
Ahaus/Dortmund/Berlin4. Prof.JohannesKuehn,Architekt,Berlin/Weimar5. Prof.GabrieleKiefer,Landschaftsarchitektin,
Berlin/Braunschweig6. BarbaraHolzer,Architektin,Zürich/Berlin7. Prof.NicolaLepp,Szenographie,Potsdam
4.2.2 Sachpreisrichter 8. Dr.FrankFrühling,NiedersächsischesMinisterium
fürInneresundSport9. AndreasFriedrichs,BürgermeisterGemeinde
Friedland10. Dr.JoachimBaur,KuratorMuseumFriedland,Berlin11. MarcusRogge,LeiterStaatlichesBaumanagement
Südniedersachsen
4.2.3 Stellvertretende Fachpreisrichter1. AnnikaWagener,Innenarchitektin,Hannover2. Prof.Dr.FrankLohrberg,Landschaftsarchitekt,
Stuttgart3. MichaelBrakemeier,NiedersächsischesLandesamt
fürBauundLiegenschaften(NLBL)
4.2.4 Stellvertretende Sachpreisrichter4. LisaBode,NiedersächsischesMinisteriumfürInneres
undSport5. JohannSchustek,VertreterBürgermeisterGemeinde
Friedland6. Dr.KatrinPieper,Berlin7. AnettJaniszewski,StaatlichesBaumanagement
Südniedersachsen
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5. Leistungen
5.1 Wettbewerbsunterlagen FolgendeUnterlagenwerdendenTeilnehmernamWettbe-werbzumZweckderBearbeitungderWettbewerbsaufga-bezurVerfügunggestellt:
1. Wettbewerbsauslobung2. ProtokolldesRückfragenkolloquiums
(bereitgestelltimAnschlussandasKolloquium)3. VordruckFormblattVerfassererklärung4. VordruckFormblätterzumNachweisvonFlächen,
Raumprogramm,KostenundStellplätzen5. Planungsgrundlagen(DWG)6. Luftbildsenkrecht(tif)7. GrundrisseBestandgebäudeehem.Bahnhof(EG)8. FotodokumentationPlangebiet9. PlattefürEinsatzmodellM1:200
(wirdimRahmendesRückfragenkolloquiumsüberge-ben,Büros,dienichtamRückfragenkolloquiumteil-nehmen,könnendiesebeimWettbewerbsbetreueranfordern)
SämtlicheinderAuslobungerwähntenRichtlinien/Leit-fädensindinderFachinformationsbörseBundesbauunterwww.fachinfoboerse.deundunterhttps://www.mf.niedersachsen.de/themen/staatl_baumanagement/rbbau_rlbau/richtlinien-fuer-die-durchfuehrung-von-bau-aufgaben-des-bundesrbbau-zugleich-fuer-baumanah-men-des-landes-rlbau-131420.htmlabzurufen.
Der/DieVerfasserverpflichtensich,alleDaten,dievondemAusloberimRahmendergesamtenVerfahrensdurch-führungzurVerfügunggestelltwurden,ausschließlichzurBearbeitungAufgabenstellungindemVerfahrenzuver-wendenunddiesenachBeendigungdesVerfahrenszulö-schenbzw.zuvernichten.
5.2 WettbewerbsleistungenFolgendeLeistungensindaufjeeinemPlansatzmitmaxi-mal3–4PlänenimFormatDINA0(gerollt)–Hochformatdarzustellen:
WettbewerbsleistungensindimVorentwurfsmaßstabdieDarstellungeinesschlüssigenundinnovativenKonzeptszumMuseumsgebäudeundseinerInnenraumgestaltung,derAußenanlagenmitIntegrationdesMuseumspfadesundderAusstellungskonzeptionals„Gesamtwerk“mitAussagenzuKonstruktion,RealisierungundKosten
ý ErläuterndePiktogrammeundDarstellungenohneMaßstabzuKonzeptideeundUmsetzung
ý StädtebaulicheEinbindungimMaßstab1:500 ý FreiraumplanungWettbewerbsgebietimMaßstab1:200
ý GrundrissErdgeschossimMaßstab1:200Darstellung der Zugänge, der Zufahrten und der Anlie-ferung sowie Kennzeichnung des Raumprogramms in den Planzeichnungen anhand von Beschriftungen
ý GrundrissederObergeschosseimMaßstab1:200mit Darstellung aller geplanten Bestandteile des Raumkonzepts und den jeweiligen funktionalen Zu-sammenhängen sowie Kennzeichnung des Raum-programms in den Planzeichnungen anhand von Beschriftungen
ý Längs-undQuerschnittemitDarstellungdesHöhen-verlaufsundderangrenzendenBereiche(BebauungundFreiraum)imMaßstab1:200
ý AnsichtenallerGebäudeseitenimMaßstab1:200 ý FassadenschnittüberalleGeschosseimEingangsbe-reichmit Teilansicht und Teilgrundriss mit Aussagen zu Konstruktion, technischer Installation, Materialität und Erscheinungsbild im Maßstab 1:50
ý DarstellungallerFunktionseinheitendesRaumpro-gramms(entsprechenddesdortverwendetenFarb-codes)alsÜbersichtsgrafik
ý standortfixierteAußenraum-Perspektive(BlickausRichtungdeshist.BahnhofsgebäudesaufdenNeubau)
Für die Ausstellungskonzeption: ý ErläuterndePiktogrammeundDarstellungenohneMaßstabzuKonzeptideeundUmsetzung
ý DarstellungderAusstellungskonzeptionimGrundrissfürdieAusstellungsräume1–4imMaßstab1:100
ý Darstellungdereingesetztentechnischenundgraphi-schenInformationsvermittlung
ý DarstellungdereingesetztenMedien ý DarstellungdervorgesehenenGraphik ý DarstellungdervorgesehenenMaterialien(Materialcollage)
ý DetailsfürwesentlicheAusstellungsmodulenachWahl ý InnenraumperspektivenfürzweiderAusstellungs-räume
ý KostenschätzungfürdieUmsetzungderAusstellungskonzeption
Die Kostenschätzungen für das Gebäude und für die Freianlagen ist erst im VgV-Verhandlungsverfahren vorzulegen.
ý ModellimMaßstab1:200 ý Flächenberechnung(BGF,BRI,Hüllfläche,Soll-/Ist-VergleichzumRaumprogramm)nachvorgegebenemFormblatt
ý Erläuterungsbericht(max.5SeitenDINA4)• Städtebauliches Konzept• Architektur- und Gestaltungskonzept• Baukonstruktionen einschließlich Fassaden und
Sonderbauteilen• Freianlagen• Gebrauchs- und Nutzungsqualitäten • Wirtschaftlichkeit • Barrierefreiheit• Erläuterung der gestalterischen, graphischen und
technischen Umsetzung der Ausstellungskonzeption ý KurzfassungdesErläuterungsberichtsmitmax.500Zeichen
ý Verfassererklärung
5.3 AbgabeleistungenDieobengenanntenLeistungensindwiefolgtabzugeben:
In gedruckter Form, jeweils mit Angabe der Kennzahl: ý VerzeichnisallereingereichtenUnterlagen ý 1SatzPräsentationspläneDINA0inguterPapier-undDruckqualität
ý 1SatzVorprüfpläneDINA0(analogPräsentationsplä-ne,abermitgutlesbarerwesentlicherVermaßung,ein-fachePapierqualität)
ý 1SatzPräsentationsplänealsDINA3Verkleinerungen ý verschlossenerUmschlag„Verfassererklärung“:Aus-druckFormblatt„Verfassererklärung”mitAngabenal-lerVerfassereinschließlichallerKooperationspartnerundexternerFachingenieuremitVor-undNachnamen,Anschrift,Tel./Fax.sowieE-Mail-Adressenetc.;Form-blatt„Verfassererklärung”unterschriebendurchdieEntwurfsverfasserundmitBürostempelversehen
ý Erläuterungsberichtaufmax.5DINA4–Seiten(entsprechendSchriftgröße11,Arial)
ý KurzfassungderGrundidee(max.500Zeichen) ý AusgefüllteFormblätter
Datenträger mit folgendem Inhalt: ý alleeingereichtenPräsentationsplänealseinzelneBild-Dateien(.jpg/tiff,150dpiimOriginalformatDINA0undDINA3)undalsPDF-Datei
ý DatenallereingereichtenPläne(Lagepläne,Grund-risse,SchnitteundAnsichten)alsCAD-Daten(dxf/dwg-Dateien)• Die einzureichenden CAD-Daten sind derart anzu-
legen, dass diese ohne Layout und mit übersicht-licher Layerstruktur durch die Vorprüfung nach-vollziehbar sind. Layerstruktur und Layernamen sind entsprechend verständlich anzulegen und ggf. hervorzuheben.
• Zwecks Nachvollziehbarkeit der wesentlichen Flächenkenndaten sind folgende Flächen in den CAD-Daten durch die Teilnehmer als geschlossene Polygone und auf entsprechend benannten Layern anzulegen:
1. Nutzungsfläche 1–6 (NUF 1–6) 2. Nutzungsfläche 7 (NUF 7) 3. Verkehrsfläche horizontal (Flure etc.) 4. Verkehrsfläche vertikal (Treppenräume etc.) 5. Technikflächen 6. Konstruktionsflächen
ý DatenallereingereichtenTexteundFormblätteralswordoderexcel-Dokument
In der bereitgestellten Transportbox: ý ModellimMaßstab1:200
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5.4 Formale Vorgaben und KennzeichnungDiePräsentationsplänesindgerollteinzureichen.AlleDar-stellungensindaufhellemGrundzuerstellen.
BeidenPlänenistdieEG-EbenedabeialsNullebenezudefinierenundimEingangsbereichunddenFreiflächenzusätzlichdasNN-Niveauauszuweisen.ZusätzlichsindfürdieGeschoss-undGebäudehöhederNeubautendieNN-HöhenindenSchnittenanzugeben.
DieeinzureichendenWettbewerbsplänesindinallenTei-lennuramoberenrechtenRanddurcheineKennzahlaussechsarabischenZiffern(1cmhoch,6cmbreit)zukenn-zeichnen.Erläuterungsbericht,BerechnungsbögenundModellsindentsprechendzukennzeichnen.Beiderdigita-lenAbgabederDatenistbeiderBenennungfolgendeMe-thodikzuverwenden:Kennzahl_Dateiname.Dateityp(Bei-spiel:123456_Blatt1.TIF).
BeidendigitalenDatenistebenfallsdieAnonymitätsi-cherzustellen.HierzumussbeijedemDokumentinderBe-fehlszeileDatei→Eigenschaften→Datei-InfoderdortigeInhaltgelöschtwerden.Dasgleichegiltfürbenutzerbezo-geneDatenunterExtras→Optionen→Benutzer-Info.Esempfiehltsich,sicherheitshalberdieDokumentevorherzukopierenundzuüberprüfen,obsowohldieDatei-alsauchdieBenutzer-InfotatsächlichkeineHinweisemehraufdenBenutzergeben.
Jede/rWettbewerbsteilnehmer/-inträgtdieVerantwor-tungfürdieWahrungseinerAnonymität.
DasfolgendePlanlayoutistbeiderGestaltungderPrä-sentations-undVorprüfplänemöglichsteinzuhalten:
Idee Perspektive außen
Piktogramme Funktionsschema
Plan1:500
Weitere GeschosseSchnitte, Ansichten1:200
Plan EG + Freiraum1:200
Fassadenschnitt1:50
Perspektive Innen 1
Perspektive Innen 2
Pläne 1:100
Idee AusstellungPiktogramme
Weitere Darstellungen
Plan 1– Din A0
Plan 2– Din A0
Plan 3– Din A0
Vorgabe Planlayout für Pläne 1–3 (Plan 4 als „Liberoblatt“ möglich)
6. Abschluss des Wettbewerbs
6.1 Weitere Beauftragung DerAusloberbeabsichtigtunterWürdigungderEmp-fehlungendesPreisgerichtseinenPreisträgerodereinePreisträgergemeinschaftmitderBearbeitungderLeis-tungenderObjektplanungGebäude,LeistungenderFrei-anlagenplanungsowiederPlanungderGestaltungderInneneinrichtungdesMuseums,derAusstellungundAus-stellungsgegenständezubeauftragen.
DieAuftragsvergabeerfolgtimnachgeschaltetenVer-handlungsverfahren(§14(4)8.VgV),andemdiePreisträ-gerbeteiligtwerden.DieeinzelnenFachgebieteausdemTeamdesBestbieterswerdengetrenntbeauftragt.
FolgendeBewertungsmatrixistimanschließendenVer-handlungsverfahrennachVgVvorgesehen:
1. PlatzierungimWettbewerb 50%
2. Personaleinsatzkonzept:ErläuterungderStruktur,Zusam-mensetzung,QualifikationundAuftretendesvorgesehenenProjektteamssowieRedundanzundPräsenzvorOrt
20%
3. Projektorganisation:DarstellungderProjektstrukturundArbeits-methodikzurSicherstellungdesProjekterfolgsimHinblickaufKostenziele,TerminsicherheitundQualitätenimKontextderkonkretenAufgabenstellung
20%
4. Honorarangebot:Nebenkosteninkl.alleranfallendenKosten,z.B.Reise-undÜbernachtungs-kostenundbesondereLeistungen
10%
Summe 100 %
FürjedeseinzelneKriteriumsinddabeiimVerhandlungs-verfahrenmax.5Punktezuerreichen.FürdasKriteri-umNr.1„PlatzierungimWettbewerb“erhältdabeider1.PreisdiemaximalePunktzahl.DiePunktvergabeanalleweiterenPreiseerfolgtabgestuftundzwarso,dassjederPreisträgereineChancehatdenAuftragzuerhalten.
DieKriterienwerdenmitderAufforderungzurAngebots-abgabedesVgV-Verfahrensabschließendunddetailliertmitgeteilt.
Der Abruf der Objektplanungen ist wie folgt vorgesehen: ý LeistungenObjektplanungGebäudenachHOAITeilIII,Leistungsphasenbis2bis9nach§34HOAI,
ý LeistungenderFreianlagenplanungnachHOAITeilIII,Leistungsphasen2bis9nach§39HOAI
ý PlanungderGestaltungderInneneinrichtungdesMu-seums,derAusstellungundAusstellungsgegenstände:HonorierunginAnlehnungan§34HOAI
DieBeauftragungerfolgtstufenweisenachRBBau/RLBauVertragsmusterinAbhängigkeitvonderBereitstellungdererforderlichenHaushaltsmittel.EinRechtsanspruchaufdieÜbertragungallerLeistungsstufenbestehtnicht.BeiBeauftragungwirdeineKostenobergrenzeformuliert,dievertraglichfestgeschriebenundinderweiterenBear-beitungeinzuhaltenist.ZurEinhaltungderKostenober-grenzeverpflichtensichdieWettbewerbsteilnehmerer-forderlicheAnpassungenoderkostensenkendeKorrektu-reninallenPlanungsstadienvorzunehmen.
DiebeabsichtigtenBeauftragungenerfolgenvorbehalt-lichderhaushaltsrechtlichenZustimmungdesLandesNiedersachsen.
DieRZBauistzusätzlichzubeachten.
DiedenVerhandlungenzugrundezulegendenZuschlags-kriterienwerdendenPreisträgernrechtzeitigmitgeteilt.DasWettbewerbsergebnisbzw.dieEmpfehlungdesPreis-gerichtswirdhierbeiangemessenberücksichtigtwerden.
ImFalleeinerweiterenBearbeitungwerdendurchdenWettbewerbbereitserbrachteLeistungendesWettbe-werbsteilnehmersbiszurHöhedeszuerkanntenPreisesnichterneutvergütet,sofernderWettbewerbsentwurfinseinenwesentlichenTeilenunverändertderweiterenBe-arbeitungzugrundegelegtwird.
MitderTeilnahmebestätigungamWettbewerbsverfahrenerkennendieTeilnehmerdieRegularienundTerminedesWettbewerbsan.
FürdieVergabevonPlanungsleistungenfürSonderfach-leutewerdeninAbhängigkeitvomAuftragswertgegebe-nenfallseigeneVergabeverfahrennotwendig.
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6.2 Ergebnis und ÖffentlichkeitDerAusloberinformiertdieTeilnehmerunverzüglichüberdasErgebnisdurchVersendungdesProtokollsderPreisgerichtssitzung.
SoweiteinPreisträgerwegenmangelnderTeilnahmebe-rechtigungoderVerstoßesgegenWettbewerbsregelnnichtberücksichtigtwerdenkann,wirddasPreisgeldzugleichenTeilenunterdenweiterenPreisträgernverteilt.
DerAusloberwirdalleWettbewerbsarbeitenunterOffen-legungderVerfasserveröffentlichen.NachAbschlussdesWettbewerbswerdenzudemalleArbeitenöffentlichaus-gestellt.DiegenauenDatenundderAusstellungsortwer-denrechtzeitigveröffentlicht.
6.3 Eigentum, Urheberrecht und VerwendungsrechteDiemitPreisenausgezeichnetenWettbewerbsbeiträgewerdengem.denVorgabendes§8(3)RPWEigentumdesAuslobersundwerdennichtzurückgesendet.SiedürfenvondemAusloberveröffentlichtwerdenundfürdenvor-gesehenenZweckgenutztwerden,wennderVerfassermitderweiterenBearbeitungbeauftragtist.AlleRechtenachdemUrheberrechtsgesetzverbleibenbeidenVer-fassern.DemAusloberwerdendieRechtezurErstveröf-fentlichung,Vervielfältigung,VerbreitungundAusstellungderWettbewerbsbeiträgeohneweitereVergütungeinge-räumt.DiesgiltfürdiegesamteWettbewerbsarbeitundauchfürTeilausschnitte,solangederEntwurfszusammen-hanggewahrtbleibtundder/dieNamenderEntwurfsver-fassergenanntwerden.
DieVerfasserstellendenAuslobervondenRechtenDrit-terandeneingereichtenUnterlagenfrei
6.4 RückversandNichtprämierteArbeitenwerdenvondemAuslobernachAbschlussderAusstellungaufAnforderungzurückge-sandtoderkönnen–nachAbspreche–abgeholtwerden.SollteinnerhalbeinerFristvon4WochennachBeendigungderAusstellungkeineAnforderungzurRücksendungodereinAbholterminvereinbartwordensein,erklärtderTeil-nehmer,aufseinEigentumanPlanunterlagenundModel-lenderWettbewerbsarbeitzuverzichten.
6.5 HaftungsausschlussDiebereitgestelltenInformationeninderAuslobungso-wieaufundindenPlanunterlagenwurdendurchdenAus-lobersorgfältigrecherchiertundgeprüft.Jedochwirdkei-neHaftung,GarantieoderGewährdafürübernommen,dassalleAngabenvollständig,richtigundinletzterAktua-litätzurVerfügunggestelltwordensind.
FürBeschädigungoderVerlustvonWettbewerbsarbeitenhaftetderAusloberaufKostenersatzfürdieAusbesse-rungoderWiederbeschaffungderbeschädigtenbzw.ver-lorenenUnterlagen,wennerdiejenigeSorgfaltaußerAchtgelassenhat,dieerineigenenAngelegenheitenanzuwen-denpflegt.
6.6 NachprüfungWettbewerbsteilnehmendekönnenvonihnenvermuteteVerstößegegendasinderAuslobungfestgelegteVerfah-renbeidemAusloberrügen.DieGrundlagederFrististimGesetzgegenWettbewerbsbeschränkungen(§101aderGWB)verankert.DerAuslobertrifftihreFeststellungimBenehmenmitderArchitektenkammer.AufWunschstehtdenTeilnehmernunddemAusloberderAusschussfürWettbewerb-undVergabewesenderArchitektenkammerNiedersachsenfürBeratungenzurVerfügung.
Zuständige Vergabekammer:VergabekammerbeimNiedersächsischenMinisteriumfürWirtschaft,ArbeitundVerkehrAufderHude221339LüneburgTelefon 0413115-1334Telefax 0413115-2943
6.7 Änderungsvorbehalt DerAusloberbehältsichdasRechtvor,ÄnderungenundErgänzungeninderAuslobungundderAufgabenstellungbiszumVersandderAuslobungandieausgewähltenAr-chitekturbürosunddemStartderBearbeitungsphasevorzunehmen.ÄnderungenundErgänzungenimRahmendesprotokolliertenRückfragenkolloquiumswährendderBearbeitungsphasesinddavonausgenommen.
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IMPRESSUM
AUSLOBERLand Niedersachsen vertreten durch das
Niedersächsische Finanzministerium (MF)vertreten durch das
Niedersächsisches Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL)vertreten durch das
Staatliche Baumanagement Südniedersachsen (SB SN)
in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport (MI)
WETTBEWERBSBETREUUNGSchmitz.Reichard GmbHLothringerstraße 62, 52070 Aachen, Telefon 0241 99 00 60 0www.schmitz-reichard.deAnsprechpartner: Dieter Schmitz
zusammen mit:scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbhFriedenstraße 18, 44139 Dortmund, Telefon 0231 18 99 87 10www.scheuvens-wachten.de, [email protected]: Martin Ritscherle, Lars Schuchard
REDAKTION UND BILD- UND KARTENMATERIALThomas Robbin, Titel innen, Seite 4 H & D. Zielske, Seiten 7, 8, 39 Staatliches Baumanagement Südniedersachsen, Seiten 10, 11 scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh, Seiten 12, 13
GESTALTUNGFedermann und Kampczyk design gmbhwww.federmann-kampczyk.de
STAND Friedland/Göttingen, April 2018
Für einen flüssigen Sprachgebrauch werden Personen-, Berufs- und Funktionsbezeichnungen, wie Architekt, Landschaftsarchitekt, Teilnehmer, Preisrichter, Mitarbeiter, Besucher, etc. verwendet. Damit ist lediglich die Personen-, Berufs- und Funktionsbezeichnung gemeint und schließt die weibliche Personen-, Berufs- und Funktionsbezeichnung mit ein. Wir bitten alle Beteiligten um Verständnis.