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Dr Ärpslizeller Erscheint viermal pro Jahr Dezember 2020 Nr. 4 Erholungsplatz im Wald et. Immer am 24. Dezember zieht eine Gruppe junger Mädchen, in weissen Kleidern und mit Schleiern, von Haus zu Haus, singt ein paar Weihnachtslieder und wünscht den Bewohnern frohe Weihnachten. Gleichzeitig sind auch die gleichaltrigen Knaben in schwarzen Kutten und mit Kuhglocken unterwegs. Was es damit auf sich hat, erklärt der Beitrag des Frauenvereins Lampenberg ab S. 17 et. Im Wald im Forcheried hat André Degen einen wunderbaren Ru- heplatz einrichten lassen und sich damit einen Traum erfüllt. S. 7 Wiehnechtschindli und Nüünichlingler Inhalt Aus der Gemeinde Gemeinderat Rolf Aebi 3 Lampenberger Gesicht Zu Besuch bei einer enga- 5 gierten Tierschützerin Natur und Umwelt Erholungsplatz im Wald 7 Naturschutztag 9 Wandern während der 11 Corona-Pandemie Schule Lampenberg Beiträge der Schülerinnen 13 und Schüler Kultur Wienechtschindli und 16 Nüünichlingler Vereine Musikverein Lampenberg 18 Kirche Runde Geburtstage wurden 19 gefeiert „Wenn du am Morgen wi- derwillig aufwachst, dann halte dir vor Augen: Ich wache auf, um die Arbeit eines Menschen zu tun.“ „Denke nicht so oft an das, was du nicht hast, sondern an das, was du hast.“ Marcus Aurelius, römischer Kaiser von 161 – 180 n. Chr.

ErscheintviermalproJahr Dezember2020 Nr.4 DrÄrpslizeller

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Page 1: ErscheintviermalproJahr Dezember2020 Nr.4 DrÄrpslizeller

Dr ÄrpslizellerErscheint viermal pro Jahr Dezember 2020 Nr. 4

Erholungsplatz im Wald

et. Immer am 24. Dezember zieht eine Gruppe junger Mädchen, inweissen Kleidern und mit Schleiern, von Haus zu Haus, singt ein paarWeihnachtslieder und wünscht den Bewohnern frohe Weihnachten.Gleichzeitig sind auch die gleichaltrigen Knaben in schwarzen Kuttenund mit Kuhglocken unterwegs. Was es damit auf sich hat, erklärtder Beitrag des Frauenvereins Lampenberg ab S. 17

et. Im Wald im Forcheried hat André Degen einen wunderbaren Ru-heplatz einrichten lassen und sich damit einen Traum erfüllt. S. 7

Wiehnechtschindli und Nüünichlingler

Inhalt

Aus der Gemeinde

Gemeinderat Rolf Aebi 3

Lampenberger Gesicht

Zu Besuch bei einer enga- 5gierten Tierschützerin

Natur und Umwelt

Erholungsplatz im Wald 7

Naturschutztag 9

Wandern während der 11Corona-Pandemie

Schule Lampenberg

Beiträge der Schülerinnen 13und Schüler

Kultur

Wienechtschindli und 16Nüünichlingler

Vereine

Musikverein Lampenberg 18

Kirche

Runde Geburtstage wurden 19gefeiert

„Wenn du am Morgen wi-derwillig aufwachst, dannhalte dir vor Augen: Ichwache auf, um die Arbeiteines Menschen zu tun.“

„Denke nicht so oft an das,was du nicht hast, sondernan das, was du hast.“

Marcus Aurelius, römischer Kaiservon 161 – 180 n. Chr.

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 2

Nächste Ausgabe:5. März 2021

Redaktionsschluss:19. Februar 2021

ImpressumHerausgeberin:Gemeinde LampenbergRedaktionsteam:• Doris Erni (er)

[email protected] 951 20 14

• Sonia Janovjak(sj)[email protected] 555 09 12

• Doris Schäfer (ds)[email protected] 951 16 13

• Erich Thommen (et)[email protected] 951 15 91

Layout: Erich ThommenDruck: GemeindeverwaltungAuflage: 250

Editorial Goldener Herbst

Liebe Lampenbergerinnen, liebeLampenberger

Es macht nicht wirklich Freude,das Leben unter den Bedingungender Corona-Pandemie. Zwar treffendie Einschränkungen nicht alleMenschen gleich. Berufstätige kön-nen zuhause am Computer arbei-ten. Das kann auf die Dauerbelastend sein, weil die sozialenKontakte am Arbeitsplatz wegfal-len. Nicht einfach ist die Situationim Bildungsbereich. Homeschoolingkommt in jüngsten Berichten nichtsehr gut weg. Und Maskenpflichtwährend des Unterrichts ist äus-serst mühsam.

Rentnerinnen und Rentner be-treffen die veränderten Bedingun-gen der Arbeitswelt weniger.Zuhause zu sein ist quasi ihr ge-wohnter Alltag. Zieht es sie aber indie Natur, so spricht gar nichts da-gegen. Denn die Abstandsregel istbeim Spazieren und Wandern garkein Problem.

Möglicherweise bin ich nicht alseinziger Pensionär zu dieser Er-kenntnis gekommen. Ich bin abernoch selten so viel gewandert wiewährend der leider immer noch an-dauernden Corona-Pandemie. Da-bei haben meine Frau und ich unsbisher völlig unbekannte Orte ent-deckt, teilweise sogar ganz in derNähe. Ich will keineswegs dieseschwierige Zeit schönreden, fragemich aber schon, ob wir ohne Pan-demie überhaupt dorthin gegangenwären.

Kommt noch dazu, dass wir inunserem schönen Land dank desbestens ausgebauten öffentlichenVerkehrs schnell fast überall hin-kommen.

Ein paar der äusserst eindrückli-chen Wanderungen möchte ich Ih-nen, liebe Leserinnen und Leser,nicht vorenthalten. Natürlich kannman sich auch unabhängig von Co-rona auf die Socken machen undman muss dafür auch nicht pensio-niert sein. Und wenn Sie in meinemArtikel die eine oder andere Anre-gung finden, umso besser.

Wir wünschen Ihnen viel Ver-gnügen bei der Lektüre.

Erich Thommen

Mit Maske einkaufen fühlt sichan, als ob man den Super-markt überfallen will und alleanderen die gleiche Idee hat-ten.

Zwar nur schwarzweiss, aber mit ein bisschen Fantasie kann man sich das Gold gutvorstellen. Kirschbäume im Pfangacher und ein gelbes Ahornblatt im Gegenlicht.

Bilder et

Humor trotz Corona

Können wir 2020 deinstallie-ren und nochmals neu instal-lieren?Diese Version hat einen Virus.

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 3

Unser neuestes Gemeinderatsmitglied Rolf Aebi– ein Auswanderer, Rückkehrer und bald schon fest Ansässiger

Aus der Gemeinde

er. Seit anfangs 2020 ist RolfAebi Gemeinderat mit dem De-partement «Gebäude und Allge-meines Bauwesen Hochbau undIT».

Mit seiner Frau Eveline, die inLampenberg aufgewachsen istals Tochter von Regine und Dani-el Sutter, und mit ihren beiden

Söhnen sind sie 2019 aus Kana-da in die Schweiz zurück ge-kehrt. Sie wohnen im Mehrfami-lienhaus an der Hauptstrasse 45,planen aber oberhalb von Eveli-nes Eltern ein Eigenheim zu bau-en und hier sesshaft zu werden.Anlass zur Rückkehr war derWunsch, wieder in der Nähe derFamilie zu sein und die Söhne inder Schweiz ausbilden zu lassen.In Kanada muss man nach der12-jährigen Schulbildung alleBerufsbildungskosten selbst be-zahlen. Damit könnte man sichüber Jahrzehnte verschulden.

Rolf Aebi hat seine Primar-schulzeit in Augst und die Ober-stufe in Oberdorf besucht. Wäh-rend seiner Lehrzeit als Fein-

mechaniker bei Tschudin & Heidbesuchte er die Berufsschule inLiestal. Für den Weg dorthinnutzte er die Waldenburger-Bahn und in Liestal lernte er sei-ne jetzige Frau Eveline kennen,die dort als Bäckerin/Konditoringearbeitet hat.

Im Jahr 2000 heirateten die

beiden. Da Eveline sich immergewünscht hatte, nach Kanadazu gehen, beschlossen sie, ihreHochzeitsreise im 2001 dort zuverbringen und in einem Pick-upLand und Leute kennen zu ler-nen. Das hat ihnen sehr gefallen.Während ihres 8-wöchigenSprachaufenthaltes in Barrie/Ontario schauten sie sich um füreine Arbeitsstelle. Prompt wur-den sie fündig, jedes auf seinemBeruf, und erhielten eine Ar-beitsbewilligung. Angereist wa-ren sie lediglich mit einem Feri-enkoffer.

Vier Jahre später kam ihr ers-ter Sohn Orion zur Welt und diejunge Familie liess sich ein schö-nes Haus auf einem grosszügi-

gen Grundstück bauen. In Kana-da kann das erste eigene Hausnoch ohne Eigenkapital gebautwerden. Dank der gut bemesse-nen Hausgrösse konnten im2007 Rolf Aebis pensionierte El-tern mit einem Besuchervisumim Kellergeschoss (Erdgeschoss)unterkommen. Im folgenden

Jahr wurde derjüngere der beidenBrüder, George,geboren und dieGrosseltern durf-ten ihre Enkel ge-niessen, bis siewieder für zweiJahre in dieSchweiz zurück-kehren mussten.Eveline machtesich 2012 beruflichmit ihrer Einfrau-Landschaftsgärtne-rei selbstständig.Rolf unterstütztesie am Feierabendnach Kräften.

2017 kamenRolfs Eltern wiedernach Kanada zu-rück und liessensich ein eigenesHaus bauen. Dortsind sie gebliebenund halten zu

ihrem Sohn Rolf und Familie inder Schweiz per Skype Kontakt.

Rolf Aebi hat in seiner frühe-ren kanadischen Heimat die ein-facheren Bewilligungsstrukturenangenehm gefunden. So hat erohne viel Aufwand und – im Ver-gleich zur Schweiz – sehr günstigein Fischer- und Jagdpatent er-halten. Gejagt hat er dort aufganz und gar eidgenössische Art,nämlich mit einer Armbrust. Die-se Waffe durfte er leider nichtüber die Grenze bringen. Alsohat er sie in Kanada eingetauschtgegen ein Grizzly-Fell. Währendder Jagd hatte er ein Elchgeweihgefunden, das nun in ihrer Woh-nung hängt und sicher etwas No-stalgie verbreitet. Diesen Hob-

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bies wird er in der Schweiz weni-ger einfach nachgehen können.Hingegen dem Modellbau vonSchiffen und Autos, zum Aufstel-len oder Fernsteuern, steht aus-ser Zeitmangel hier nichts imWeg. Was Rolf bis vor den Coro-na-Restriktionen aktiv betriebenhat, ist das Flügelhorn-Spiel imMusikverein Lampenberg. Bisvorläufig Ende 2020 müssen siedie Proben leidereinstellen. Eben-so ist er Mitgliedin der Musikkom-mission. Mit Eve-line macht erabends ab und zuSpaz ie rgänge ,ausgerüstet miteinem Teleskopzum Beobachtenvon Planeten. Mitder ganzen Fami-lie geht er gernewandern. Einefindige Idee, dieSchweiz besserkennen zu lernen,haben sie aufge-gleist. In einerSchale befindensich kleine Zettelmit allen Schwei-zer Kantonen.Monatlich ziehensie einen davonund suchen sichfür dort eineWanderung aus.

Rolf Aebi ist zudem ein be-geisterter Grill-Koch. In ihremQuartier in Barrie gab es einenBegegnungspark mit mehrerenFeuerstellen und Holz, wo jeder,der dazukam, sein Grillgut mitdrauflegen konnte und man inlockeren Kontakt kam. In diesemPark gibt es auch Spiel- undSportplätze, Flowtrails für Scoo-ter und BMX und er bietet so vie-le Möglichkeiten zur Begegnungvon Jung und Alt. Das ist etwas,das er auch hier, in unserem Dorfin verkleinerter Form auf demSportplatz umsetzen möchte,um ihn vermehrt zur Begeg-nungszone für die Bevölkerungzu machen. Er möchte frischeIdeen auch mit jungen Familienumsetzen.

gebracht werden. Er freut sichdieses Langzeit-Projekt mit zubegleiten und wachsen zu sehen.

Anstrengend sind Endresulta-te bei Bauaufgaben, die nichtden Abmachungen und Vorstel-lungen der Gemeinde oder Be-völkerung entsprechen und dieaufwendig reklamiert werdenmüssen, bis sie auftragsgemässnachgebessert worden sind.

Während dieser Corona-Zeitfinden die Gemeinderat-Sitzun-gen im Foyer der MZH statt, dasist aufwendiger, aber durchführ-bar. Diese aussergewöhnlicheZeit fordert auch von den Ge-meindevertretern und -ange-stellten zusätzlichen Aufwandzum Wohl der Bevölkerung.

Rolf Aebi strebt in seinem Amtan, unseren Steuerzahlern undauswärtigen Besuchern ein gutesBild der Gemeinde zu präsentie-ren. Er trachtet danach, offen zusein für (auch kleine) Anliegenaus der Bevölkerung. Alle sollensich als Teil unseres Dorfes füh-len und mitgestalten können. Sokann Identität wachsen. ❑

Was ihm in seinem Amt ge-fällt, ist das Durchbringen vonGeschäften. So hat er das langeanstehende Thema Schulhaus-glocke in die Hände genommen.Der Gemeinderat hat nun be-schlossen, eine neue Glocke inAuftrag zu geben. So werden wires in einiger Zeit wieder läutenhören. Diese Töne wurden langevermisst. Sie gehören zum Dorf,

verkünden die Stunde, läutenGottesdienste ein, das alte Jahran Silvester aus, das neue wie-der ein und rufen die Schüler insSchulhaus. Mit einer Feier wirdsie der Bevölkerung vorgestelltwerden. Die alte, gesprungeneGlocke verschwindet nicht ein-fach. Ein Glockenstuhl wurde da-für in Auftrag gegeben und siewird im Aussenbereich der Mehr-zweckhalle aufgestellt werden.So kann man sie dann von nahebewundern und auch die In-schrift darauf lesen.

Spannend findet Rolf Aebiauch das 25-Jahre-Projekt fürdie Mehrzweckhalle und das Ge-meindehaus. In dieser Zeitspan-ne sollen die Gebäude baulichund ausrüstungsmässig à-jour

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Lampenberger Gesicht

Besuch bei einer engagierten Lampenberger Tierschützerin

sj. Gleich nach dem Öffnender Tür empfängt Jule freudigschwanzwedelnd den Besuch.Etwas schuldbewusst weiss dieHündin scheinbar durchaus, dasssie Menschen nicht einfach an-springen darf. Denn ihre Vor-derpfoten verharren etwasverhalten und unsicher in derLuft. Aber für die mit ca. 3-4Jahren noch recht junge mit-telgrosse Berger de Pyrénées-Hündin mit langem hellbrau-nem Fell überwiegt einfach dieFreude und Neugier über denBesuch. Die mahnenden Wortevon ihrem geliebten Frauchenscheint Jule jedoch grundsätz-lich zu verstehen, die kommen-tiert: „Sie muss schon noch er-zogen werden.“

Nach Lampenberg kam dietierliebende Pflege- und Hygie-nefachfrau Marianne Zipperle vorfünfzehn Jahren. Zusammen mitihrer Freundin erfüllte sie sichden gemeinsamen Traum von ei-nem Haus mit Garten an derHohli Gass. Seit den 80’er Jahrenhat sie vor allem Dackel in ihrHerz geschlossen: „Vielleicht,weil sie wie ich etwas eigenwilligsind“ ergänzt sie schmunzelnd.Den ersten Dackel fand Mariannevor langer Zeit über den Tier-schutz im Teletext. Lucy, die siemit zehn Jahren zu sich nahm,war ihr fünf Jahre lang eine treueGefährtin. Einige Zeit war auszeitlichen Gründen aufgrund ei-ner Tätigkeit im Spital in Oltenkeine Hundehaltung möglich.Jedoch nach Mariannes Frühpen-

sionierung holte sie sich einen –wie sie selbst sagt – „Traum-hund“ namens Xhanni ins Haus,die nach einer Trennung ihr Da-heim verloren hatte.

Ein Jahr vor Xhannis Todnahm sich Marianne über die Or-ganisation „Tierschutzengel“

dem dreibeinigen HundJonas an, der bei einemsognannten „Vermehrer“ansonsten als „nicht pas-send“ getötet wordenwäre. Der arme „Angst-hund“ hatte währendseines 10-monatigen Le-bens bereits viel durch-gemacht. Nach drei Sta-tionen durfte er beiMarianne endlich ein Zu-hause finden. Bei den

Lampenbergern gelangteJonas sogar zu einem gewissenBekanntheitsgrad. Denn umge-hend nach seiner Ankunft ent-schied er sich erstmal dazu, aus-giebig das Dorf zu erkunden. Derjunge Hund war fast eine Wocheunterwegs und hielt sein Frau-chen und andere Helfer auf Trab.Jonas wurde immer wieder gese-hen und es gab viele Hinweise,die leider nicht zum Sucherfolgführten. Marianne legte sogareine Futterspur in der Hoffnung,er finde den Weg doch noch zuseinem neuen, noch nicht ge-wohnten Daheim. Schliesslichkam Jonas nach einer WocheWanderschaft im Dorf freiwilligzurück und stand plötzlich vorder Tür. Seine Wanderlust hatteer aber beibehalten und er konn-te seine Ausflüge nie ganz las-

sen. Das war jedoch kein gros-ses Problem, da mittlerweile vie-le Dorfbewohner schon wusstenwohin der dreibeinige Hund ge-hört, wodurch er rasch jedes Malwiedergefunden wurde. In die-ser Zeit kam noch Chipie dazu,die nicht nur zu Jonas, sondernauch besonders zum benach-barten Rauhaardackel Bobbyeine intensive Freundschaftaufbaute.

Als Marianne ihre dreizehnJahre alte Hündin Chipie voreinem Jahr nach einer schwe-ren Krankheit gehen lassenmusste, spürte ihr kleinerFreund Bobby das sofort. Er

heulte herzzerreissend, als er zuMarianne zu Besuch kam undseine Freundin nicht mehr da

war. Kurz zuvor musste die Lam-penberger Hundefreundin Jonasim Alter von nur zehn Jahren fürimmer verabschieden. Das wa-ren schwere Momente im ver-gangenen Jahr, aber auch glück-liche Erinnerungen, die bleiben.

Im Februar dieses Jahres hol-te Marianne Nala zu sich. Diegutmütige zwölfjährige Pinscher-mix-Dame hatte leider ihre Be-sitzer verloren. Sie fühlt sichaber nun in Lampenberg beiihrem neuen Frauchen und ihrerneuen Kollegin Jule sichtlichwohl. Jule kam kurze Zeit späterim Mai aus einem Tierheim inRumänien, das der Verein „Tier-hilfe Sternentiere“ unterstützt.Der Verein mit Sitz in Walden-burg engagiert sich weit über diereine Vermittlung von Tieren hin-

Jule

Xhanni

Chipie und Jonas

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aus. Er hat es sich zur Aufgabegemacht, nicht nur in derSchweiz zu helfen, sondern auchdie Not von Tieren im Ausland zulindern. Derzeit wird z.B. in Ru-mänien ein neues Tierheim ge-baut, das im Gegensatz zur vor-herigen notdürftigen Unterkunftmehr Platz und Wetterschutzbieten soll. In der Schweiz wer-den neben Geld- auch Sachspen-den gesammelt. Der Vereinnimmt sich nicht nur Tieren, son-dern auch hilfsbedürftigen Men-schen in Ländern mit schlech-teren Lebensumständen an. Sowerden z.B. in Rumänien imRahmen des Clown-Projektes zu-sammen mit Heimtieren Kinderin Spitälern besucht und Plüsch-tiere in der Schweiz gesammelt,um ihnen etwas mehr Freude indie Herzen zu bringen.

Marianne selbst setzt sich mitihrem Feingefühl für die Bedürf-nisse von Hunden und ihren gu-ten Kenntnissen für den VereinSternentiere ein. Sie überprüftund betreut die neuen Besitzer,zu denen Hunde vermittelt wer-den. Es werden Vor- und Nach-gespräche geführt und sie stehtfür Fragen zur Verfügung. Nurselten kommt es vor, dass Hundeund Besitzer nicht zueinanderpassen bzw. finden. Für Marian-ne ist es immer sehr berührend,wenn Menschen ihre neuen vier-beinigen Freunde endlich inEmpfang nehmen können. Mitdem Verein Sternentiere oderauch anderen Vereinen organi-siert sie mit viel Freude eineTiervermittlung.

Marianne hat selbst ebenfallsimmer wieder Pflegetiere aufge-nommen wie z.B. Jule, die nun

ganz bei ihr bleiben darf, da siesich auch hervorragend mit Nalaversteht.

Bereits zweimal war Mariannemit dem Verein „Hundehilfe Un-garn“ in Ungarn undkonnte sich selbstein Bild machen. Be-sonders beeindrucktwar sie von den eh-renamtliche aktivenHelfern, die unterschlechtesten Bedin-gungen wie bei-spielsweise einerfehlenden Wasser-versorgung und feh-lendem Strom arbei-ten und den Tierenmit aller Kraft einZuhause geben wol-len. Dank Spendengeldern befin-det sich auch hier ein neues Tier-heim im Bau.

Aber das ist für die sehr aktivePensionärin nochnicht genug: Sie un-terstützt auch nochzwei Gnadenhöfe.Der Gnadenhof Lunamit 60-80 Tieren bie-tet vor allem blindenTieren, aber auchmehr und mehr Tie-ren mit anderen Be-hinderungen ein le-benswertes Daheim.Hilfe findet der Hof inSchwendi im Weiss-

tannental nicht nur durch Spen-den, sondern auch durch freiwil-lige Helfer, die 2-3 Tage im Jahrgrössere notwendige Arbeitendurchführen. Die Stiftung Stinahim Kanton Schaffhausen hat ei-nen Zufluchtsort vor allem fürPferde und andere Nutztiere er-schaffen, die nicht mehr „ge-braucht“ werden. Aber auch Tie-re wie Hunde und Katzen werdenaufgenommen und nach Mög-lichkeit an neue Besitzer vermit-telt oder zumindest nach Patengesucht, die finanziell unterstüt-zen.

Woher hat Marianne denn die-ses grosse Herz für Tiere? Tat-sächlich ist sie in einer Metzgereiin Bruchsal (zwischen Heidelbergund Karlsruhe) aufgewachsen.Schon als Kind führte ihr Mitge-fühl dazu, dass sie bis zu ihrem14. Lebensjahr kein Fleisch es-sen wollte. Allerdings bekam Ma-rianne durchaus mit, dass beiihren Eltern Tiere mit Respekt

behandelt wurden. Diese kamenohne lange Transportwege ausder Region und wurden fachge-recht betäubt und geschlachtet.So ist es selbstverständlich, dassMarianne auch heute Fleisch dortkauft bzw. vorzugsweise direktbei einem Bauernhof, wo sie si-cher sein kann, dass ihre ethi-schen Ansprüche erfüllt werden.

Wer sich gerne selbst engagieren,spenden oder auch informieren möch‐te, ist bei den Vereinen und Stiftungenherzlich willkommen:www.sternentiere.chwww.hundehilfe-ungarn.chwww.stiftung-gnadenhof-luna.chwww.stinah.chAnkunft bei der neuen Familie

Toni: Hol mich hier raus! (für kurze ZeitPflegehund bei Marianne)

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 7

eichen zu pflanzen, die den sichandernden, klimatischen Ver-haltnissen gewachsen sein soll-ten.

Auf einer neu entstandenenLichtung hat Andi Degen mitFreunden und Familie aus demgefallten und gesagten Holz ei-nen wahrschaften Tisch mitBanken und eine kleinere Ausga-be fur die Grosskinder (der un-terdessen schon fast zu niedrigist fur den heranwachsendenNachwuchs) platziert. Die grosseFeuerstelle ist umgeben von zweimit Steinen gefullten Metallrin-gen, die sein Bruder Kurt ange-fertigt hat. Auch ein Erdboden-ofen ist erstellt worden.

Andi hat von seiner Passionim Wald seinen Freunden er-zahlt. Spontan ist da Hilfe ge-kommen, denn besonders jetztim Corona-Jahr war es fur vieleeine pure Erholung hier mit zuarbeiten. Ein Schwatz auf Di-stanz oder ein ausgedehntesZvieri haben allen Beteiligtengutgetan.

Andi kann sich gut erinnern,dass einige Meter vom Waldrandweg in der Senke seinerzeit einHolzkanel lag, aus dem sie je-weils frisches Wasser gescho pfthatten. Der Kanel war weg, der

offene Wasserlauf in den Jahren1943/45 von den Interniertenzugeschuttet und das Land ober-halb drainiert worden. Er suchtedie Stelle auf und stellte fest,dass sie sehr feucht und sumpfigwar. Mit seinem Bekannten, Wer-ner Gotz, der Renaturierungenfur Pro Natura begleitet, habensie Material ausgehoben und ei-nen naturlichen Weiher ohne Bo-den-Folie entstehen lassen. ProNatura hat unkompliziert Unter-stutzung angeboten, so dassrasch etwas Nutzliches entstan-den ist. Es lauft stetig etwas

er. In einem Waldstuck, in demAndi Degen schon mit seinen El-tern und Geschwistern «z ‘ Holz»war, hat er sich nach seiner Pen-sionierung einen Wunsch erfu llt.Er hatte vor, dieses Waldstuck imForchenried als Erholungsplatzherzurichten. Bei einem Rund-gang mit Forster Andreas Minnigstellten sie fest, dass nebst vie-len Baumen, die man fallen soll-te, auch einige erhaltenswerte,scho ne Eichen, Weisstannen undinzwischen seltenen Elsbeerenwachsen. Durch selektiven Holz-schlag wurde Platz geschaffen

und Lichteinfall gefordert. DieWurzelstocke der gefalltenBaume hat Karl Degen gefrast.Ast- und Totholz wurde mit eini-gem Schweiss und der Hilfe sei-ner Familie und vielen liebenFreunden aufgeschichtet oderrausgenommen. Da haben sogardie Grosskinder mitgeholfen.

Danach konnte die Empfeh-lung von Fo rster Minnig umge-setzt werden, heimische Stiel-

Erholungsplatz im Wald

Natur und Umwelt

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Wasser ein und fliesst aus demWeiher ins wenige Meter darun-ter liegende Bachlein im Wald,weiter. Andi wunschte sich, dassauch oberhalb des Weihers wie-der ein Bachlein offen fliessenwurde wie vor der Drainierunganno 1943.

Auf der Wiese beidseits derSenke mit dem Weiher sollensich Magerwiesenblumen entwi-ckeln dürfen. Vor zwei Jahrenwurde eine entsprechende Ein-saat gemacht. Auch im Novem-ber blühen noch vereinzeltBlumen darin.

Dieses kleine Paradiesbraucht Andis Pflege. In denWeiher streut er Tonerdenpulverzur naturlichen Abdichtung, be-freit ihn von Gras, die noch nichtuberwachsenen Rodungsplatzevon Brombeeren. Das tut er mitHingabe, geniesst die Ruhe, dasGedeihen rundum und freut sich,es mit lieben Gasten zu teilen. ❑

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Naturschutztagds. Kühl und neblig wars, als sichum halb neun Uhr morgens einegrosse Gruppe hochmotivierterMänner, Frauen und Kinder vordem Gemeindehaus einfand, be-waffnet mit Gerteln, Fuchs-schwänzen und Fäusteln und be-grüsst von GemeinderätinRegine Ruff, die den Anlass orga-nisiert hatte. A propos Gemein-derat: Auch ihre beiden Ratskol-leginnen Charlotte Gaugler undCorinne Küppers waren mit vonder Partie.

Delia, eine junge angehendeForstingenieurin erklärte uns,was zu tun war, nämlich in eini-gen Kahlschlägen zwischen All-met und Moorenplatz DutzendeEichen, Elsbeeren* und Speier-linge* zu pflanzen, alles Bäume,welche mit dem veränderten Kli-ma gut zurechtkommen.

Und los gings, mit Traktor undAnhänger. Doch schon nach etwazweihundert Metern war die Luftdraussen, nein, nicht aus denTeilnehmenden, sondern ausdem Pneu des Anhängers. KeinProblem für Adrian, der schnellmit seinem Pressluftgerät denSchaden behob.

wieder „die Bank mit der schöns-ten Aussicht im ganzen Kanton„beschatten werden, und bedank-ten sich für den Einsatz derPflanzer.

Jetzt fehlte nur noch ein fei-nes Mittagessen, das aber nichtlange auf sich warten liess. DerNebel hatte sich aufgelöst, so-dass wir im strahlenden Sonnen-schein auf der Wiese bei der vor-deren Abendsmatt PatrickThommens feine Weinsuppe mitWurst und Brot geniessen durf-ten. Familie Schmutz servierteuns Kaffee und Kuchen und dieKinder bekamen ein Eis. Herzwas willst du mehr!

Auffällig war, wieviel Freudedieser Naturschutztag den Kin-dern gemacht hat und mit wel-chem Eifer sie dabei waren. Gibtes ein schöneres Kompliment alswenn ein Drittklässler amSchluss folgendes sagt: “VielenDank für diesen schönen Mor-gen!“?

Liebe Eltern, wie wäre es,wenn ihr plantet, nächstes Jahrzusammen mit euren Kindern(wieder) mitzumachen? ❑

Als wir im Wald ankamen,machte Delia uns vor, wie undwo die Bäumchen gepflanzt wer-den mussten: wahrlich ein Kno-chenjob – Beweis dafür warenam Schluss drei zerbrochene Ha-ckenstiele. Doch alle waren mitFeuereifer dabei, besondersauch die Kinder. Das Znüni imWald hatten alle mehr als ver-dient.

Gleichzeitig mit der grossenGruppe hatte sich auch eine klei-nere auf den Weg gemacht, umim Nebel auf der Abendsmattzwei Linden anstelle der riesigengefällten Ulme zu pflanzen, auchdas alles andere als ein leichtesUnterfangen. Die Linden- liessenaber auch noch die Eichenpflan-zer an ihrem Werk teilhaben;diese durften die allerletztenBrocken Erde ins Pflanzlochschaufeln und die Bäume begies-sen, was vor allem den Kindernviel Spass machte.

Charlotte Gaugler sowie Ernstund Margret Schmutz (den Bei-den gehört das Grundstück) äus-serten ihre Freude an den schö-nen Bäumen, die nun bald

*Elsbeere und Spei‐erling, zwei interes‐sante Laubbäume,welche fünfzehn bisdreissig Meter hochwerden können.Für weitere Infos:Wikipedia

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Sitzordnung mit der halben Besetzung

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Wandern während der Corona-Pandemieman einen besonders schönenBlick auf die Anlage.

Gleich danach gelangt manzum Flachsee und und dem an-grenzenden RottenschwilerMoos. Das künstliche Biotop desFlachsees ist ein Vogelschutzre-servat von nationaler Bedeu-tung. Nach der letzten Eiszeitfloss die Reuss hier in grossenSchlaufen und war ein grossflä-chiger Auenwald. Als Schutz vorÜberschwemmungen und zumweiteren Landgewinn wurde dieReuss schritt-weise begradigtund mit Dämmen versehen. DasMoorwasser des RottenschwilerMoos ist rötlich, weil der Abbauabgestorbener Pflanzteile verzö-gert und unvollständig verläuft.Es entstehen dabei Huminstoffe,welche dem Wasser eine gelb-bis rotbraune Färbung geben.

Es ist absolut faszinierend, dievielen verschiedenen Vögel zubeobachten. Ab und zu kannman das von eigens dafür er-stellten Beobachtungsplattfor-men aus tun. Dabei helfen einem

auf den Geländern montierte Bil-der der einzelnen Vogelarten.Diese Stellen werden denn auchvon Tierfotografen benutzt.

Aufwärts dem idyllischenFlussufer folgend führt der Wegvorbei am Weiler Werd. Nach Alt-häusern taucht er hinein in denkühlen Hasliwald. Bachaufwärtsder Bünz folgend ist das DorfMuri am Fusse des Lindenbergsbald erkennbar. Weit herumsichtbar in der Hügellandschaft:das im Jahr 1027 von Habsbur-gern erbaute Benediktinerklos-ter, eines der bedeutendstenbarocken Bauwerke der Schweiz.

Diese Wanderung ist sehr an-genehm, weil flach: Auf 14 kmLänge sind Aufstiege von 220 mund Abstiege von 160 m zu„überwinden“. Man braucht dazugut dreieinhalb Stunden. VonMuri geht es mit dem ÖV zurückan den Ausgangsort.

Weitere Informationen:www.schweizmobil.ch/de/wanderland/routen/route-042.html

et. Kennen Sie den «AargauerWeg» von Frick nach Muri? Er ist105 km lang und in sechs Etap-pen unterteilt ist. Ich stelle Ih-nen hier das letzte Wegstück vonBremgarten nach Muri vor, einganz speziell schöner Abschnitt.

Von Bremgarten nach MuriDas Städtchen Bremgarten,

das aus althabsburgischem Be-sitz stammt, wurde um 1200 er-baut. Seine Altstadt – auf dreiSeiten von der Reuss umschlos-sen – zählt zu den Kulturdenk-mälern von nationaler Be-deutung.

Die Wanderung verläuft zu-nächst am linken Reussufer biszum Wasserkraftwerk; hierwechselt man über das Stauwehrauf die andere Flussseite undwandert auf dem schattigenUferweg südwärts.

Nach rund einer Stunde er-reicht man Hermetschwil mit sei-nem schmucken Benediktiner-kloster aus dem 12. Jahrhun-dert. Von der Holzbrücke aus hat

Oben links: Die Altstadt von Bremgarten AG ist Ausgangspunkt der Wanderung – unten links: Kloster Hermetschwil – oben rechts: Vogel-schutzreservat am Flachsee – unten rechts: Das Ziel Muri ist erreicht

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ansteigend durch einen kühlenWald. Ab und zu erlaubte eineLücke im sonst dichten Blätter-werk einen Blick auf die Umge-bung. So erspähten wir jenseitsder Aare ein unbekanntesSchloss, ebenfalls ziemlich be-eindruckend. Jedenfalls wurde esvorderhand in der Kamera ge-speichert.

Es war ein ziemlich heisserTag, weshalb der kühlende Walddoppelt willkommen war. Kurzvor Schinznach kamen wir zu ei-ner Fluh, von wo aus wir eineherrliche Aussicht auf die untenträge fliessende Aare und die Ju-rahöhen geniessen konnten –und auf das unbekannte Schloss.

Von hier führte der Weg berg-ab nach Schinznach und danachgleich wieder aufwärts und im-mer noch durch einen Wald.Nach etwa zwanzig Minuten er-reichten wir eine kleine Hoch-ebene und in der Ferne warbereits das Schloss Habsburg zuerkennen. Wir freuten uns schondarauf, im Schlossrestauranteinzukehren. Aber Corona mach-

te uns hier einen Strich durch dieRechnung, es standen nur weni-ge Tische zur Verfügung und allewaren besetzt. Also zogen wirweiter.

Es wurde nun immer heisser,sodass wir uns am Dorfausgangvon Habsburg entschieden, stattnach Brugg nach Schinznach-Bad hinunter zu spazieren, wie-der im kühlen Wald. Der Wegverlässt den Wald oberhalb desAutobahntunnes, der unter derHabsburg hindurchführt. Und dahatten wir das zweite Corona-Er-lebnis: Es war Lockdown. Für einpaar Augenblicke waren auf demgesamten überblickbaren Auto-bahnabschnitt ganze drei Autoszu sehen!

Schliesslich wanderten wirnun dem Golfplatz entlang nachSchinznach und fuhren von dortim Zug nach Hause.

Und ja, das unbekannteSchloss kennen wir jetzt auch.Es liegt am Westufer der Aare inder Nähe von Veltheim undheisst Schloss Wildenstein!

Von Schloss Wildegg zurHabsburg

Eines schönen Maitages, nurkurz nach der Muriwanderung,fuhren wir im Zug nach Möriken-Wildegg. Eigentlich wollten wirvom Bahnhof Wildegg nachBrugg wandern. Es kam dannaber etwas anders.

Zunächst erfreuten wir unsnach dem kurzen Anstieg amprachtvollen Schloss Wildegg,das etwa achtzig Meter über demDorf Wildegg auf einem felsigenAusläufer des Chestenbergsthront. Das Schloss ist seit 2011im Besitz des Kantons Aargau.Es hat einen wunderschönen Ro-sengarten und es bietet aucheine spezielle Aussicht: auf denSchlosshügel von Lenzburg und– gegenüber – auf die Staufberg-kirche.

Nachdem wir uns sattgesehenhatten, brachen wir RichtungNorden auf. Unsere heutigeWanderung war Teil der drittenEtappe des Aargauer Weges vonAarau nach Brugg. Der Wegführte eine ganze Weile leicht

Oben links: Schloss Wildegg – unten links: Schloss Wildenstein – oben rechts: Schloss Habsburg – unten rechts: verwaiste Autobahn

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 13

Unterstufe

Thema WaldNach den Sommerferien hat-

ten wir das Thema Wald. Wir gin-gen ganz viel in den Wald undhaben verschiedene Spiele ge-spielt und tolle Sachen erlebt.

Noel, Sofia, Elin

Thema 5 SinneJetzt haben wir das Thema 5

Sinne. Dazu wollten wir einenAusflug machen. Wir hätten ei-gentlich am 4. November 2020die Blindenhundeschule besucht.Aber der Ausflug wurde wegenCorona abgesagt.

In der Schule haben wir einenKaugummiautomaten, wenn ervoll ist dürfen wir uns wünschen,was wir machen wollen. Wir ha-ben uns Kasino gewünscht. Am4. November haben wir stattdem Ausflug von 8.00-10.00 Ka-sino gespielt. Wir haben Roulet-te, Uno, Mühle, Dobble, Schach,Leiterlispiel, Halligalli und nochviele mehr gespielt, das hatSpass gemacht. Dann waren wirin der grossen Pause bis 10.30Uhr. Dann hatten wir von 10.30-12.00 Uhr Turnen. Wir haben ei-nen Sinnesparcours gemacht

Unterricht UnterstufeIm Moment haben wir das

Thema 5 Sinne. Es ist sehr span-nend.

Bei uns kam manchmal Chris-tian zu Besuch. Er ist ein Chili-trainer. Er lernt uns wie dasStreitseil geht und was man ma-chen kann, wenn es Streit gibt.

Mittelstufe

FotografinDie Fotografin kam am dritten

November um 7:30 Uhr. Sie hat-te im Zimmer so komische Blit-zer aufgestellt. Sie nahm jede/nSchüler/in sehr schnell an dieReihe, was hiess, dass sie auchschnell wieder ging.

Nach den Einzelfotos machtenwir noch ein Klassenfoto und da-nach ein Schulfoto mit dem Kin-dergarten und der ersten bis zursechsten Klasse. Die Einzelfo-tos fanden im Klassenzimmerder Mittelstufe statt, deshalb ar-beitete die Mittelstufe auchim Handarbeitzimmer. Es warnicht der Hit, im anderen Zim-mer zu arbeiten, denn manmusste immer die Sachenim Klassenzimmer holen.

Die Fotos haben wir schon be-kommen und sie sehen gut aus.

Urs, Sven

CoronaDer Corona Virus wird immer

anstrengender und immer nervi-ger.

Die Lehrpersonen müssen kei-ne Maske tragen, wenn sie ge-nug Abstand von den Kin-dern haben. Aber wenndie Lehrerinnen zu nahesind, müssen sie eine tra-gen. Die Kinder müssen im-mer, wenn sie in ein ande-res Zimmer gehen, dieHände waschen. Auch wenn siein die Pause gehen, müssen sie

und Sitzball gespielt. Es fandglaub jeder diesen Tag toll, vorallem das Kasino.

Timon, Livio, Noel, Adrian, Louisa,Armin

FranzösischWir haben jetzt schon seit un-

gefähr 10 oder 11 Wochen Fran-zösisch. In diesen Wochen habenwir die Zahlen von 1 bis 20 unddie Farben gelernt. Es läuft gutim Französisch. Manuel & Lorin

Kasino

Bild von Malin zum Kasino

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 14

Interview mit Frau Brack(Kindergartenlehrperson)Name: Vanessa BrackAlter: 30 Jahre altHaarfarbe: BraunAugenfarbe: BraunLieblingsfarbe: GrünLieblingsessen: KartoffelstockLieblingsgetränk: KaffeeLieblingsfilm: Ziemlich beste FreundeWohnort: SissachKinder: 1 SohnEssen sie Fleisch: JaLieblingslied: Dance MonkeyHobby: Musik hörenHaustier: Katze und ein GeckoGrösse: 1.69mGewicht: 63kgLieblingsgeschichte: Jim KnopfSchuhgrösse: 39/40Lieblingssportart: Joggen

Freizeitbeschäftigung: Spazieren, auf den Spiel-platz mit ihrem Sohn

Lieblingslandschaft: BergeLieblingsmannschaft: New Orleans SaintsLieblingsland: SchweizLieblingssprache: SchweizerdeutschLieblingsfrisur: offene HaareHautfarbe: helle HautLieblingsblume: früher SonnenblumeLieblingspflanze: ElefantenfussLieblingswochentag: SamstagLieblingstier: FaultierLieblingsort: ZuhauseGeburtstag: 27.3.1990Sternzeichen: WidderLieblingsautomarke: SkodaVerheiratet: jaKindheitserlebnis: Besuch im Disneyland

Alea, Noé, Sina

Lieblingstier: KatzeLieblingsfarbe: TürkisLieblingseis: MalagaLieblingsfahrzeug: AutoHaben Sie Kinder, wenn ja, wie heissen sie:

1 Tochter namens LeanaHaben Sie ein Mann: jaSind sie verheiratet: neinFühlen Sie sich wohl an der Schule: jaWo waren Sie vorhin: in einem Kinderheim

Damian S., Leo, Tizian

Interview mit Frau Lindner (Sozialpädagogin)Lieblingsort: in Arlberg (Österreich)Lieblingsname: LeanaLieblingsessen: LasagneLieblingslieder: OldiesLieblingssport: Joggen, Ski fahren, YogaLieblingsgetränk: TeeLieblingssportler: keinenLieblingsmannschaft: keineLieblingsmarke: AudiLieblingsprodukte: Handy, AutoLieblingsbaum: Spitzahorn

die Hände waschen. Wenn dieKinder aus der Schule ge-hen, müssen sie die Tische put-zen. In der Schule ist zumGlück noch niemand krankDamian H.

SchmiedenWir, also die Mittelstufe gin-

gen am 13.10.2020 zumSchmied. Es war toll, ausserdass wir hin und wieder zurück-laufen mussten. Beim Schmie-den muss man einfach das Me-tall ins Feuer halten bis es rotwird und dann mit dem Ham-mer krumm oder spitzig schla-gen. Das muss schnell gehen.Wenn es nicht mehr glüht, mussman das Metall wieder in die Gluthalten. Wir haben eine Sonnegeschmiedet, jede/r hat einenStrahl geschmiedet. UnserKunstwerk hängt jetzt am Schul-

haus und jeder kann sie se-hen. Wir waren in Hölstein in der

Werkstatt von Benny Nagy. Erhat uns alles gezeigt. Raffael

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 15

wir Chili hatten durften wir vielan Mandalas malen. Billie hatteuns viel an den Mandalas malenlassen, weil das sehr beruhi-gend ist. Als wir das letz-te Mal Chili hatten bekamen wirein Chilidiplom. Damien, Lean

Die ApfelpauseAls wir zwei Wochen Apfel-

pause hatten, war es schon rechtkalt und darum hatten vieledie Äpfel nicht genommen, weildie Äpfel eisig kalt waren. Esnervte ein bisschen, dass wir dieÄpfel nicht selbst nehmen durf-ten, sondern die Lehrerinnen unsdie Äpfel geben mussten, allesnur wegen dem Corona Vi-rus. Die Äpfel dafür wa-ren mega lecker, wenn es nichtall zu kalt war. Bei meinem Apfelhatte es einen Wurm drinnen.

Den Wurm habe ich ins Grasgeworfen, leider ist aber nachzwei Sekunden direkt ein Kinddraufgestanden. Die Äpfel warenvom Bauernhof Lüthi in Ramlins-burg. Nach den zwei Wochen gabes immer noch Äpfel. So dass wirjetzt noch Pausenäpfel haben.

Pascal

Chili stark im KonfliktWeil es in der Lampenberger

Schule viel Streit gab, hatten wirChili. Wir hatten viermal Chili mitBillie. Wir machten verschiedeneGruppenspiele, darunter dasBermuda-Dreieck und das Spielmit einer Blache und einem Ten-nisball. Bei dem Spiel “Blacheund Tennisball” hatten wir denRekord gebrochen. In der Bla-che hatte es sechs Löcher. Allemussten die Blache halten unddann musste man versuchen denTennisball um eins der Lö-cher zu kreisen. Der Rekord warvorher bei sechs Umrundun-gen, wir haben 13 Umrundungengeschafft. Beim ersten Chilitrai-ning mussten wir blind überden Pausenplatz rennen, bis Bil-

lie stopp gesagt hat. Wir lerntenso weniger zu streiten, aber esgibt immer noch Streit. Es gibtwahrscheinlich noch Streit, weiles keinen Streit gar nicht gebenkann. Wir sahen einen Film überHandygewalt mit Mobbing. Als

Interview mit Frau Brack

Perlen des Alltags

Wir singen viel in der Schule.Die Schülerinnen und Schülerdürfen Liederwünsche aufschrei-ben und abgeben. An einem

Morgen erhielt ich zwei Zettel.Ich musste schmunzeln und kno-beln, kam dann aber auf die rich-

tige Lösung. Können Sie die eng-lischen Songtitel erraten?

Olivia Widmer

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 16

Nüünichlingler und Wiehnachtschindli

Kultur

Am 24. Dezember trifft man inunserem Dorf auf Mädchen mitweissen Röcken und Schleiern,die von Haus zu Haus gehen,Lieder singen, Weihnachtswün-sche aussprechen und Nüssli undSchöggeli verteilen. Ebenfallssind die in dunklen Mäntelngehüllten Knaben mit ihren weis-sen Bärten unterwegs. Sie be-gleitet das Läuten derKuhglocken und die guten Wün-sche zur Weihnacht.

Die Verantwortung für dieDurchführung liegt heute beimFrauenverein. Bereits 1983 näh-ten die Frauen des Frauenvereinsfür die Wiehnachtschindli weisseRöcke und Schleier. Seither wa-ren einige Mitglieder für die Or-ganisation zuständig. Im Jahr2015 übernahm Barbara Kablinadiese Aufgabe. Sie schreibt dieJugendlichen an, organisiert dieKleider und bespricht mit ihnenden genauen Ablauf. MichaelBlum übt mit den Mädchen dieLieder ein, welche sie jeweils sel-ber auswählen dürfen.

Die Wiehnachtschindli undNüünichlingler starten ihrenRundgang durchs Dorf um 13.00Uhr und sind bis spätabends un-terwegs. Dabei werden auch dieAussenhöfe besucht. Dazwi-

schen sind sie bei einer Familiezum gemeinsamen Abendesseneingeladen. Bis ins Jahr 1999 ha-ben die Jugendlichen das einge-nommene Geld unter sichaufgeteilt und manchmal aucheinen Teil davon gespendet.Seither besteht die Regelung,dass die Jugendlichen je CHF100.— Lohn für sich behaltendürfen und der Rest an einewohltätige Institution ihrer Wahlgespendet wird. Anita Gysin

Altes Brauchtum bei uns imDorf

Aus dem Buch von EduardStrübin «Jahresbrauch im Zei-tenlauf» habe ich folgendes überden Ursprung der Nüünichlinglerund Wienechtchindli gefunden:

Früher kannte man den Santi-chlaus, wie man ihn in der heuti-gen Form bei uns kennt, nicht.Die lieben Kinder zu belohnenund die bösen zu züchtigen, wardie Aufgabe der Nüünichlingler.Schwarz gekleidet brachten sieÄpfel und Nüsse, sowie die obli-gate Rute. Neben den Nüünich-linglern als Kinderschreck gibt eseinen zweiten Ursprung, denNüünichlingler als Lärmbrauch.Die Herkunft dieses Brauches istjedoch unklar.

Gegen Ende des 19. Jahrhun-derts kam der dunkle Nüünich-lingler nicht selten zusammenmit einem weiss gekleidetenWienechtchindli mit Schleier undeinem Goldkrönchen aus Karton.Dies war ein junges Mädchenoder eine Nachbarsfrau; aberauch ein Bursche konnte dasWienechtchindli machen oderumgekehrt ein Mädchen denSchwarzen. Der angeführte Ver-gleich des Nüünichlinglers mitdem Santichlaus deutet einenBrauchwandel an. Bis zur vor-letzten Jahrhundertwende unddarüber hinaus, kannte man denSantichlaus vom 6. Dezembervielerorts höchstens vom Hören-sagen. Dann begannen sich,vom Nüünichlingler äusserlichkaum zu unterscheiden, am Ni-kolaustag Santichläuse zu zei-gen, die zuweilen ebenfalls voneinem Wienechtchindli begleitetwaren. So konnten Kinder früherzweimal Besuch erhalten. Am 6.Dezember den Santichlaus undam 24. Dezember die Nüüni-chlingler. Die ersten Wienecht-chindli, wie wir sie in derheutigen Form kennen, sind1910 herumgegangen. Nur nochin unserer Gemeinde gehenWienechtchindli und Nüünich-lingler am Heiligen Abend vonHaus zu Haus, so wie es ur-sprünglich in vielen Gemeindenim Oberbaselbiet Brauch war.

Rachel Beyeler

Heiligabend auf dem Lam-penberg

Immer am Heiligen Abendsind wir mit Vati in den Wald ge-gangen, um Reisig für Reisigbe-sen zu sammeln. Heute weiss ichnatürlich, warum wir das immeram Heiligabend taten. Aber da-mals war es einfach eine schöneTradition, an diesem besonderenTag in den Wald zu gehen. BeimZurücklaufen ins Dorf, es dun-kelte schon ein und es war oftneblig, hörten wir sie dann. Esklingelte dort und läutete hier.Geheimnisvoll und schaurig zu-

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glitzernden Augen der Kinderoder älteren Leute, wenn sie un-seren Liedern lauschten. Und diedankenden Worte, das war einschöner Lohn für die Anstren-gung.

Ja, es ist anstrengend, denhalben Tag auf den Beinen zusein, in die warmen Häuser rein

und raus in die Kälte und immerLieder zu singen. Am Ende desTages, und das war bei uns häu-fig Mitternacht, waren die Beinemüde und die Stimme heiser.Aber wir haben trotzdem gegi-gelt und gelacht. Denn wer istschon am Heiligabend im Dorfunterwegs? Nur wir – und dieBuben, die Nüünichlingler.Manchmal haben sie uns geär-gert oder wir sie. Ich weiss nichtmehr so genau – aber schön wares.

Wir haben immer schon einenschönen Batzen Geld eingenom-men. Beim Nachtessen habenwir das ausgezählt. Heute könn-te man diesem Tun mathemati-sche Förderung sagen. Wirstaunten jedes Mal, wieviel die

gleich. Wo sind sie? Hast du siegesehen? Dort sind sie geradeum die Ecke gebogen. Was wirsuchten, waren die Wiehnacht-chindli und die Nüünichlingler.Man weiss nie, wann sie kom-men. Sie künden sich mit einemGlockenläuten an. Deshalb dasAbschätzen, wo sind sie jetzt,wann kommen sie wohl zu uns?Das macht es spannend undschön. Und wenn sie dann ge-kommen sind, dann ist Heilig-abend.

Später durfte auch ich einWiehnachtschindli sein. DieSingproben mit den Freundinnenmachten Spass und forderte unsauch, mussten wir doch denLiedtext auswendig lernen undvor allem alleine oder zu zweiteine Stimmlage singen. Fürmanche eine Mutprobe. Wir freu-ten uns, dass wir zusammen ei-nen ganzen Nachmittag undAbend alleine im Dorf verbringendurften. Vor allem zusammendurch die Nacht zu gehen warspeziell. In den weissen Röckenund dem Schleier waren wir ver-kleidet und trotzdem versuchtendie Leute immer herauszufinden,wer da drunter ist. Aber auch füruns war es spannend, in die vie-len Stuben hineinschauen zukönnen. So haben wir das ganzeDorf kennen gelernt. Und dievielen verschiedenen Weih-nachtsbäume, wow! Aber amschönsten fand ich immer die

Lampenbergerinnen und Lam-penberger ins Kässeli taten. Wirmachten ab, wieviel wir wohinspenden wollen und den Restteilten wir untereinander auf. Fürmanche war dieser Batzen sehrviel Geld und wir erfüllten unsdamit einen Wunsch oder fülltendas Sparschwein. Und wenn ichdann nach Hause kam, dannwartete der eigene Weihnachts-baum mit den Geschenken aufmich.

Meine verklärte Beziehung, jafast Liebe zu diesem Brauchtumist wahrscheinlich meiner Kind-heitserinnerung zu verdanken.Und als mein Sohn auch ein Nüü-nichlingler sein durfte, da war ichstolz, dass es diesen Brauchnoch gibt und dankbar, dass erdas auch erleben kann.

Ich kann mir aber auch gutvorstellen, dass jemand, der neuins Dorf gezogen ist oder Heilig-abend das erste Mal hier erlebt,weil die Kinder beim Brauch mit-machen, dass es dann auch be-fremdend wirken kann. Dakommen Kinder und sammelnGeld ein. Was machen die damit?Und das Benehmen der Kinderwird ganz genau unter die Lupegenommen. Das darf alles sein.Nur hoffe ich auf Toleranz undVerständnis. Und manche Türenöffnen sich an diesem Abend nie.Auch das ist ok. Ich wünsche mireinfach, dass unser Brauch wei-terhin viele glänzende Augen,pochende Herzen und zufriedeneSeelen zaubern darf. Auch wennsich drum herum vieles ändert.

Im Sinne der Wiehnacht-schindli und Nüünichlingler «Eschöni Wiehnecht und es guetsNeus!» Barbara Kablina-Thommen

Wenn irgendwie möglich werdenauch dieses Jahr die Wiehnacht-schindli und Nüünichlingler imDorf unterwegs sein. Aufgrundder Pandemie mit einigen Anpas-sungen, aber trotzdem mit vielEngagement und Freude.

Im Namen des Vorstands desFrauenvereins wünsche ich Ih-nen allen eine besinnliche Ad-ventszeit und gute Gesundheit.

Anita Gysin❑

Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 17

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 18

Vereine

Liebe Freunde vom Musikverein Lampenberg

Zuversichtlich und voller Elan starteten wir nachden Herbstferien mit dem ganzen Verein zum Pro-ben. Für kurze Zeit war das Foyer unser Probelo-kal. An dieser Stelle möchten wir der Gemeindeganz herzlich danken, dass sie uns das Foyer zumProben zur Verfügung stellen. Unser Ziel: Weih-nachtsstücke einstudieren, den Konzertstückenden Feinschliff verpassen. Schliesslich wollen wir2020 wieder ein Jahreskonzert durchführen. Vorunserem Jahreskonzert steht noch das Theatervom Januar auf dem Jahresprogramm. Doch ers-tens kommt alles anders, zweitens als mandenkt…. Schweren Herzens haben wir uns dazuentschieden, die Musik-Proben bis auf weitereseinzustellen.Die momentane COVID-19 Situation und die damiteinhergehenden Massnahmen des BAG lassen ei-nen vernünftigen und ordentlichen Probeablaufnicht mehr zu. Davon betroffen ist auch das Thea-ter. Die Theaterspieler haben sich dazu entschie-den, die Proben bis auf weiteres einzustellen.Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligtensind die höchsten Güter, diese gilt es zu schützen.Wir danken allen für die Unterstützung und dieGeduld.Wir sind überzeugt, dass wir nach dieser speziel-len Zeit mit Volldampf wieder ans Werk gehen und

unseren Teil für die Kultur und Gemeinschaft imDorf wieder beitragen werden.

Folgende Anlässe sind von diesen Massnahmenbetroffen:

• Bänzejass 2020 Abgesagt• Weihnachtsständeli 2020 Abgesagt• Theater 2021 Verschoben• Konzert 2021 Verschoben

Wir wünschen allen viel Geduld, Durchhaltevermögen und guteGesundheit. Ihnen und Ihren Familien eine ruhige Adventszeit.

Euer Musikverein LampenbergDer Präsident Norman Gysin

Unsere Homepage wird von unserem Webmaster ToniGysin laufend aktualisiert: www.mvlampenberg.ch

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"Musik führt die Menschen zusammen.Wie der Sport. Das sind die beiden grossen Bewegungen, die die Menschenvereinen."

Page 19: ErscheintviermalproJahr Dezember2020 Nr.4 DrÄrpslizeller

Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Seite 19

Das Freiburger Funiculaire

Zukunft, drehen sie sich um dieGegenwart oder gehen zuruck indie Vergangenheit. So hore ichheute auf Worte aus dem He-braerbrief, die fur uns alle sind,ob wir nun gerade bei dem sind,was war oder was jetzt ist, oderbei dem, was kommt. Ich leseaus dem 13. Kapitel des He-braerbriefs:Jesus Christus ist derselbe

gestern, heute und in Ewigkeit.(…) Denn es ist gut, dass dasHerz gefestigt wird durch Gnade.(…) So wunsche ich uns, dass

wir in diesen Tagen und uber-haupt in den nachsten zehn Jah-ren immer wieder neu diese Lie-be voll Gnade (die in Jesus Chris-tus ist) bekommen und weiter-geben.

Die Fürbitten waren dannauch auf die Geburtstag-Feiern-den ausgerichtet:

Gott, weder s’Labe no dr Todka uns trenne vo dyner Liebi inJesus Christus, so bitte mir dihut

fur die 10jahrige, bald wardesie Jugendligi. Begleit sie in deVeranderige, wo an ihnegschehn, und im Entdecke vo drWalt jensyts vo Familie undSchuel.

Fur die 20ja hrige an dr Schwel-

er. Zum Gottesdienst derevang.-ref. Kirchgemein-de am 8. Nov. 2020 inLampenberg wurden alleMitglieder, die im Jahr2020 einen runden Ge-burtstag feiern, beson-ders eingeladen. Nachreiflichem Durchdenkendes Corona-Schutzkon-zeptes wurde beschlos-sen, die Einladung auf-recht zu erhalten. Unsertolles Foyer in der Mehr-zweckhalle bietet nebsteinladender Atmosphäreauch genügend Raumfür die momentan zugelassenen50 Personen. Der festlich ge-schmückte Raum war bereit fürdie Gäste.

Wohl waren wir ein bisschenunruhig - aber es ist gut aufge-gangen, es kamen um die 40Leute (darunter einige Geburts-tagskinder); und so mussten wirauch niemanden nach Hauseschicken.

Pfarrerin Rosina Christ be-grüsste die Anwesenden ganzherzlich und ein herrlich leichtesMusikstück, gespielt vom Orga-nisten Martin Wiget, unterstrichdie erwartungsvolle Stimmung.Singen durften wir nicht, auchnicht hinter den Gesichtsmas-ken, aber auf allen Stühlen lagendie Liedtexte bereit zum Mitlesenoder -summen. So durften wirdoch aktiv teilnehmen.

Pfarrerin Rosina Christ wand-te sich dann an alle Anwesen-den:

Mit dem Geburtstag und spe-ziell mit einem runden Geburts-tag kann uns unsere Lebenszeitneu beschaftigen. Wir versuchenvielleicht mit etwas Abstand aufunser Leben zu blicken. Soschauen wir zuruck oder voraus;oder wir halten inne fur eineStandortbestimmung jetzt.Wahrscheinlich je nach Alter undauch je nach Perso nlichkeit wan-dern die Gedanken eher in die

le zum Erwachsenelabe,im ene Alter, wo vylbruefligi und privati Wei-che gstellt warde. GibMuet und Weisheit.Fur die 30ja hrige bimmeh Verantwortig uber-nah z.B. in dr Arbet oderals Eltere. Zeig, waswenn dra isch.Mir bitte fur die

40ja hrige zmidst imLabe zwusche de Gene-ratione und hilf im Sue-che, wie ihre Wag jetztwytergoht.

Fur die 50ja hrige, wo dieeinte wie uff em Hohepunkt sind,wahrend’s andere vorkunnt alssyg s’Labe eigentlig glofe. Zeigene neu, was jetzt in ihrem Labeguet und wichtig isch.Fur die 60jahrige, wo s’Änd

vom normale Arbetslabe ind’Nochi kunnt. Gib Offeheit dr-fur, wo ihr Harz sie anezieht undzeig ihne, wo sie wyter bruuchtwarde.

Mir bitte fur die 70jahrige,wo vyl no goht, aber wo s’Alteran d’Ture klopft. Hilf vo Harzegniesse und no mangs mache;hilf aber au bim Losloh.Fur die 80ja hrige, wo vo

meh und meh muen Abschiednah, well dr Lyb, dr Kopf oder diefunf Sinn villicht nu mme allesmitmache und well nochi Men-sche go hn. Hilf wyter e Quelle vodr Liebi sy und gib grad jetzt im-mer wieder au Freud anScho nem und Guetem.

Fur die 90- und sogar100ja hrige. Gib ihne au in daneletschte Labensjohr vo dymLiecht. Loss es au die Zyt zum noe bitzli meh konne Friede macheund zum Verso hnig beko.Und wenn denn s’Labe do uff drÄrde z’Änd goht, nimmd’Angscht, kumm voll Liebi ent-gege und loss es e Heimko sy zudir. (Schluss letzte Seite)

Runde Geburtstage wurden gefeiert

Kirche

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Dr Ärpslizeller Dezember 2020 Die Letzte

RätseleckeBinoxxo

SudokuBinoxxo

Sudoku

Lösungen zu den Rätseln derAusgabe September 2020

Agenda

Mütter-/VäterberatungLampenbergDonnerstag, 3. Dez. 202013.30–16.30 UhrWeitere: 7. Januar 2021

4. Februar 20214. März 2021

zus. (auf Voranmeldung!):Dienstag, 15. Dez. 202009.00–11.00 UhrWeitere: 20. Januar 2021

17. März 2021(17. Februar 2021 fällt weg)

Bühne RüebmatthalleHölsteinwww.baselland.ch/politik-und-behorden/gemeinden/lampenberg/politik-und-behoerden-1/gesundheit

MittagstischDienstag, 8. Dezember 2020,Abgesagt!

KIDS-TREFFMittwoch, 9. Dezember 202013.45 Uhr MZH

PapiersammlungMittwoch, 9. Dezember 2020Dorf

KartonsammlungDonnerstag, 10. Dezember 2020Vor Gemeindehaus

Wiehnechtschindli /NünichlinglerDonnerstag, 24. Dezember 2020Dorf

GottesdienstSonntag, 12. Dezember 202010.00 Uhr Foyer MZH

Termine 2021: www.lampenberg.ch

Vordere AbendsmattRestaurant geöffnet

14.00 – 18.00 UhrMontag bis Samstag undletzter Sonntag des Monats26. Dezember 202030. Januar 202127. Februar 2021

(Fortsetzung von S. 19)

1 9

BinoxxoZiel ist es, die übrigen Kästchen so mit Xund O zu füllen, dass in jeder Spalte undReihe gleich viele X und O und niemalsmehr als zwei aufeinanderfolgende Xoder O vorkommen und dass jede Spalteund Reihe einzigartig ist.

SudokuDie Aufgabe besteht darin, die leerenFelder des Rätsels so zu füllen, dass injeder der je neun Zeilen, Spalten undBlöcke jede Ziffer von 1 bis 9 nur einmalauftritt.

O O OX

X XO XO X X X

X XO X

X O O OX O O X

O O

7 8 1 6 2 4 5 3 92 4 6 9 5 3 7 8 15 3 9 1 7 8 2 4 63 1 2 5 8 9 4 6 78 6 5 7 4 1 3 9 24 9 7 2 3 6 8 1 56 7 4 3 9 2 1 5 89 2 3 8 1 5 6 7 41 5 8 4 6 7 9 2 3

O X O X O X X O X OX O X O X O O X X OX O X O O X O X O XO X O X X O X O O XO O X X O X O X X OX X O O X X O O X OX O O X O O X X O XO X X O X O O X O XO O X X O X X O X OX X O O X O X O O X

8

4 1 6 82

6 3 7 4

4 1 8

5 1 93 9 8 67 2 8 6 5

Ganz bsunders bitte mir furalli, wo uff ihrem Labenswag wieusbramst worde sin und nit hankonne bluehe oder Frucht trageoder in e scho ne Herbst vomLabe ko. Au dort, wo-n-e Labe eFragment isch, bisch du nonigam Änd. So loss grad sie seh,wie du sie lieb hesch, heilsch undganz machsch. Amen.

Beginnend mit dem jüngstenJubilar, dem 10-jährigen DamienMinder, rief Kirchenpflege-Präsi-dent Lukas Jauslin alle einzelnauf. Mit besten Wünschen wurdeihnen eine wunderschöne Rosein die Hände gelegt. Einige 70-jährige machten den Abschluss,dazwischen waren ausser den30- und 50-jährigen alle «Run-den» vertreten.

Auch Karin Jauslin war eineder Jubilarinnen. Da der ange-kündigte Apéro nicht stattfindendurfte, hatte Karin die Idee, je-dem Anwesenden doch etwasKulinarisches zu schenken. Solegte sie auf jeden Stuhl einensüssen, hübsch verpackten Bä-cker-Schmutz (vom Bangeter),

den sie kurzerhand umbenanntein «Kirchen-Schmutz», ganzdem Anlass entsprechend.

Mit einem musikalischen Aus-klang und in mancher Hinsicht be-reichert, gingen die Jubilare unddie anderen Besucher hinaus inden strahlend schönen Sonntag-morgen. ❑