1
359 2806 360 1887 1 M.Z. Wen Sept. 21 1 13~3.+~~',16~ 21 14 I7 :2 - 221 12 8 46 Entdeckung eines neuen Planeten (269 j auf der Sternmwte in Wien. Am 2 2. September. RIittags ging bei der Centralstelle folgendes Telegramm von der Sternwarte in Wien ein : Planet Palisa I 2. Grosse Sept. 2 I I 3h 34m3 Wien AR. app. = 348O 58' 5 j", PD. app. = 97" I 5' 25". Tagl. Bew. - I 3' in -4R., +7' in PD. I.l.'piss. Das Telegramm wurde sofort an die Mitglieder der Centralstelle weiter befordert. Ein weiteres Telegramm von der Sternwarte in Turin, eingegangen Sept. 23 Mittags, lnutet: Pianeta Palisa Sett. 2 2 z 2h z 5m4 T. M. Torino AR. = 34s" 48' 2 5", PD. = 9 7O 2 2' 9". Tredicesima. Por~o. aapp. 1 logp.dl dapp. 1logp.d Red. ad 1. app. 1 * -- - da 1 dd I Gr. - +rm oJ52 I - +O 58.94 - -1 23.85 I + * I - 2 r.HoZeischek. Ueber die Frage nach der Existenz Der Verfasser untersucht in dieser Abhandlung die Stiitzpunkte der Hypothese, dass es Gruppen von Cometen giebt, die vor dem Eintritt in unser Sonnensystem zusammen- gehort haben, und zeigt, dass sie alle unzureichend sind. ' Abgesehen davon, dass an eine Berechnung von Bahn- nahen und physischen Zusanimenkiinften ini interstellaren Raurne im Ernst gar nicht gedacht werden kann, tragen die zur Entscheidung herangezogenen mehrfachen Durchschnitte zwischen den Projectionen der verschiedenen Bahnen das Geprage rein zufalliger Natur. Es ist nanilich vor allem selbstverstandlich, dass dort, wo sich viele unter den verschiedensten Winkeln gegen ein- ander geneigte Curven haufen, nothwendig auch viele Schnitt- punkte entstehen, ohne dass man deshalb zu der Annahme berechtigt ware, dass die Curven, deren Durchschnitte niher an einander liegen, physisch zusanimengehoren. Nun kornnien aber die massgebenden, nainlich die in der Nahe der Aphele liegenden Schnittpunkte, also die an- geblichen Conietensysteme am zahlreichsten gerade an jenen Stellen der Himmelssphare vor, in denen sich erfahrungs- gemass die Cometenaphele am dichtesten haufen (in der Nachbarschaft der heliocentrischen Langen 90" und 2 70°, ferner in kleinen und niittleren Breiten), am sparlichsten aber dort, wo die Aphele uberhaupt selten sind. Diese allgemeine Verdichtung der Xphele hat der Verfasser in einer fruheren Abhandlung ,Ueber die Richtungen der grossen Axen der Cometenbahnenc auf terrestrische Ver- yon C o m e t e n s ys t e me n. a 1887.0 1 6 1887.0 Autoritat -__ 23'14~52s45 - 7'14' 3311 w, 23h263 23 16 3j.52 I - 7 25 2.2 A. N. 72.116 haltnisse zuriickgefiihrt, und da also die fraglichen Cometen- gruppen nur besondere Falle dieser Anhaufungen sind, be- steht kein Grund, hier eine kosmische Ursache zu vermuthen. Das weitere Argument, niiinlich dass die Cometen einer solchen Gruppe in denselben Zeitpunkten auch in nahezu gleichen Entfernungen von der Sonne gewesen sind, kann gar nichts beweisen, denn diese Eigenschaft kommt in Folge des ausserordentlich geringfugigen Unterschiedes zwischen den zu Yeriheldistanzen verschiedener Grosse ge- horenden gleichzeitigen grossen Kadienvectoren nicht nur gewissen, sondern uberhaupt allen Cometen zu, deren Perihel- durchgange in kleinen Zeitintervallen auf einander folgrtn. Ebenso ist die Thntsache, dass solche Cometen beim Ein- tritt in die Attractionssphare der Sonne nahezu dieselbe Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit gehabt haben, von vorneherein zu erwarten, also kein Beweisgrund. Nachdem nun diese wechselseitigen Durchschnitte, deren Realitat ohnehin fraglich ist, fur die Idee von Cometen- systemen gegenstandslos geworden sind, mochte der Ver- fasser im Hinblick auf die gegenwartig imnier mehr Boden gewinnende Ansicht, dass die Cometen unsere Sonne auf ihrer Wanderung durch den Weltraum begleiten und mit ihr ziemlich gleichen Schritt halten, wenigstens den aphel- richtungen selbst einige Wichtigkeit zuerkennen. Er stellt zu dieseni Zwecli eine Reihe von Conietenpaaren zusammen, deren Aphelprojectionen utn weniger als 3' im grossten Kreis differiren, und erortert einige mehr joder minder hervor- tretende gemeinsanie Eigenschaften der die verschiedenen Paare bildenden Cometen. Inhalt ZLI Nr. 2806. N. M. Kum. Ueber die Eigenbewegung von Lal. 28607 und La]. 28644. 345. - N. X. Kunr. Eigenbewegung einiger Sterne aus den Helsingforser Zonen-Beobachtungen der AG. 349. - Beobachtungen drs Olbers'schen Cometen 1887 ., . in Kiel und Hamburg. 355. - 0. Tefens. Elemente und Ephemeride des Olbers'schen Cometen 1887 . .. 357. - Entdeckung eines neuen Planeten (269) auf der Sternwarte in Wien. 359. - 7. Pulz'sa. Erste Beobachtungen des neuen Planeten (269) auf der Sternwarte in Wien. 159. - Vermisclite Nachrichten. q<q. Geseblossen 1887 Sept. 28. Herauageber : A. K I u e g e I. Druck YOU C. S c b a i d t, C. F. Mohr Nachf. Expedition: Stezuwarte iu Kiel.

Erste Beobachtungen des neuen Planeten (269) auf der Sternwarte in Wien

Embed Size (px)

Citation preview

359 2806 360

1887 1 M.Z. W e n

Sept. 2 1 1 1 3 ~ 3 . + ~ ~ ' , 1 6 ~ 2 1 14 I 7 : 2

-

2 2 1 1 2 8 4 6

Entdeckung eines neuen Planeten (269 j auf der Sternmwte i n Wien. Am 2 2. September. RIittags ging bei der Centralstelle folgendes Telegramm von der Sternwarte in Wien ein :

Planet Palisa I 2 . Grosse Sept. 2 I I 3h 34m3 Wien AR. app. = 348O 58' 5 j", PD. app. = 97" I 5' 25". Tagl. Bew. - I 3' in -4R., + 7 ' in PD. I.l.'piss.

Das Telegramm wurde sofort an die Mitglieder der Centralstelle weiter befordert. Ein weiteres Telegramm von der Sternwarte in Turin, eingegangen Sept. 2 3 Mittags, lnutet:

Pianeta Palisa Sett. 2 2 z 2h z 5m4 T. M. Torino AR. = 34s" 48' 2 5", PD. = 9 7 O 2 2' 9". Tredicesima. P o r ~ o .

aapp . 1 logp.dl dapp. 1logp.d Red. ad 1. app. 1 * -- - da 1 dd I Gr.

- + r m oJ52 I - +O 58 .94 - - 1 23.85 I +

* I -

2

r.HoZeischek. U e b e r d i e F r a g e n a c h d e r E x i s t e n z

Der Verfasser untersucht in dieser Abhandlung die Stiitzpunkte der Hypothese, dass es Gruppen von Cometen giebt, die vor dem Eintritt in unser Sonnensystem zusammen- gehort haben, und zeigt, dass sie alle unzureichend sind.

'

Abgesehen davon, dass an eine Berechnung von Bahn- nahen und physischen Zusanimenkiinften ini interstellaren Raurne im Ernst gar nicht gedacht werden kann, tragen die zur Entscheidung herangezogenen mehrfachen Durchschnitte zwischen den Projectionen der verschiedenen Bahnen das Geprage rein zufalliger Natur.

Es ist nanilich vor allem selbstverstandlich, dass dort, wo sich viele unter den verschiedensten Winkeln gegen ein- ander geneigte Curven haufen, nothwendig auch viele Schnitt- punkte entstehen, ohne dass man deshalb zu der Annahme berechtigt ware, dass die Curven, deren Durchschnitte niher an einander liegen, physisch zusanimengehoren.

Nun kornnien aber die massgebenden, nainlich die in der Nahe der Aphele liegenden Schnittpunkte, also die an- geblichen Conietensysteme am zahlreichsten gerade an jenen Stellen der Himmelssphare vor, in denen sich erfahrungs- gemass die Cometenaphele am dichtesten haufen (in der Nachbarschaft der heliocentrischen Langen 90" und 2 70°, ferner in kleinen und niittleren Breiten), am sparlichsten aber dort, wo die Aphele uberhaupt selten sind. Diese allgemeine Verdichtung der Xphele hat der Verfasser in einer fruheren Abhandlung ,Ueber die Richtungen der grossen Axen der Cometenbahnenc auf terrestrische Ver-

y o n C o m e t e n s y s t e me n.

a 1887.0 1 6 1887.0 Autoritat -__

2 3 ' 1 4 ~ 5 2 s 4 5 - 7'14' 3311 w, 23h263 2 3 1 6 3 j . 5 2 I - 7 25 2 .2 A. N. 72 .116

haltnisse zuriickgefiihrt, und da also die fraglichen Cometen- gruppen nur besondere Falle dieser Anhaufungen sind, be- steht kein Grund, hier eine kosmische Ursache zu vermuthen.

Das weitere Argument, niiinlich dass die Cometen einer solchen Gruppe in denselben Zeitpunkten auch in nahezu gleichen Entfernungen von der Sonne gewesen sind, kann gar nichts beweisen, denn diese Eigenschaft kommt in Folge des ausserordentlich geringfugigen Unterschiedes zwischen den zu Yeriheldistanzen verschiedener Grosse ge- horenden gleichzeitigen grossen Kadienvectoren nicht nur gewissen, sondern uberhaupt allen Cometen zu, deren Perihel- durchgange in kleinen Zeitintervallen auf einander folgrtn. Ebenso ist die Thntsache, dass solche Cometen beim Ein- tritt in die Attractionssphare der Sonne nahezu dieselbe Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit gehabt haben, von vorneherein zu erwarten, also kein Beweisgrund.

Nachdem nun diese wechselseitigen Durchschnitte, deren Realitat ohnehin fraglich ist, fur die Idee von Cometen- systemen gegenstandslos geworden sind, mochte der Ver- fasser im Hinblick auf die gegenwartig imnier mehr Boden gewinnende Ansicht, dass die Cometen unsere Sonne auf ihrer Wanderung durch den Weltraum begleiten und mit ihr ziemlich gleichen Schritt halten, wenigstens den aphel- richtungen selbst einige Wichtigkeit zuerkennen. Er stellt z u dieseni Zwecli eine Reihe von Conietenpaaren zusammen, deren Aphelprojectionen utn weniger als 3' im grossten Kreis differiren, und erortert einige mehr joder minder hervor- tretende gemeinsanie Eigenschaften der die verschiedenen Paare bildenden Cometen.

I n h a l t ZLI Nr. 2806. N . M. Kum. Ueber die Eigenbewegung von Lal. 28607 und La]. 28644. 345. - N. X . Kunr. Eigenbewegung einiger Sterne aus den Helsingforser Zonen-Beobachtungen der AG. 349. - Beobachtungen drs Olbers'schen Cometen 1887 . , . in Kiel und Hamburg. 355. - 0. Tefens. Elemente und Ephemeride des Olbers'schen Cometen 1887 . . . 357. - Entdeckung eines neuen Planeten (269) auf der Sternwarte in Wien. 359. - 7. Pulz'sa. Erste Beobachtungen des neuen Planeten (269) auf der Sternwarte in Wien. 159. - Vermisclite Nachrichten. q<q.

Geseblossen 1887 Sept. 28. Herauageber : A. K I u e g e I . Druck YOU C. S c b a i d t, C. F. Mohr Nachf. Expedition: Stezuwarte iu Kiel.