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Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 13 geriihmten personellen und sachlichen Vorteile allzu leicht in einen Zustand primitiver Rii&st~indigkeit und steriler Routine verfallen. Es wS.re falsch, wi.irde man aus der ungiinstigen wirts&a~li&en Lage der Forst- wirts&att und der schwindenden Bedeutung des Rohstoffes Holz den S&luf~ ziehen, man solle die Fors&ung im Forstwesen einschrS.nken. Der Wald ist an si& ein h6chst interessantes biologis&es Fors&ungsobjekt. Aber abgesehen davon ist es, je schwieriger die wirts&a~lichen Bedingungen werden, urn so n6tiger, durch intensive Fors&ung Fehlleistungen nach Kriiften zu verhindern. Literatur 1. LEIBUNDGUT, H., 1966: Rede tiber ,,Waldforschung", gehalten am 26. Oktober 1966 in Mtinchen. -- 2. K6STLER, J. N., 1963: Stetigkeit und Wandel im Waldbau. Holzzentralblatt, Stuttgart, Nr. 112. -- 3. SPiEl L J., 1960: Role of Timber Supply and Requirements in For- mulating Forest Policy, FiSh World Forestry Congress, Seattle, S. 1048. -- 4. FAO and UN, 1964: European Timber Trends and Prospects - An new appraisal 1950-1975. New York. -- 5. Timber Trends in the United States, Washington 1965. -- 6. STREYFFERT, TH., 1957: World Timber Trends and Prospects. Kungl. Skogsh/Sgskolans Skri&er, Stockholm. -- 7. EUCKEN, W., 1938 : National/Skonomie - wozu? Leipzig, S. 20 ft. -- 8. ENDRES, M., 1923 : Lehrbuch dee Wald- wertrechnung und Statik. 4. Auflage, Berlin. -- 9. HEINEN, E., 1965: Betriebswirtschafldiche Kostenlehre, 2. Auftage, Band I, Wiesbaden. -- i0. HERMANSEN, N., 1959: Oversigt over forel~esninger i skovokonomi. Kopenhagen. JORGENSEN,F., 1964: Kosmader og Kosmads- fordeling. Skogbrukets Bedri~okonomi. Skogforlaget A/S. SAMSET,J., 1960-1965: Dri~stek- nisk Rapport Nr. 1, 2, 3, 5, Vollebekk. -- 11. LEIBER,L., 1966: Ausschnitte aus dem wald- baulichen Geschehen in Deutschland seit dee Jahrhundertwende. Atlgemeine Forst- und Jagd- zeitung 137, S. 169 ft. -- 12. HEISENBERG, W., in ,,Wohin ftihrt die Wissenschatt?" Bremen 1965, S. 39 ft. -- 13. LEIBUNDGUT, H., 1965: ,,Waldgesinnung" in Neue Ztircher Zeitung yore 9. Dezember 1965, Fernansgabe, Blatt 15. -- 14. PILOTY, H., 1963: Mensch und informations- verarbeitender Automat in ,,Eine Freundesgabe dee Wissenschaf~ fiir Ernst Heltmut Vits". Frankfurt, S. 205 ft. FRANZ, F., 1966: Zum Anfbau neuzeitlicher Ertragstafeln. Forstw. Cbl. 85, S. 134-147. SCHMIDT,A., 1966: Gedanken zur elektronischen Auswertung yon Versuch~- fl~ichenaufnahmen. Forstw. Cbl. 85, S. 178. -- 15. WISSENSCHAFTSRAT, 1966: Empfehlungen znr Neuordnung des Smdiums an wissenschafilichen Hochschulen, Ttibingen. Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbesfiinden Bayerns ~ Von R. KENNEL Aus dem Institut fiir Ertragskunde dee Forstlichen Forschungsanstah Miinchen 1. EinMtung Die Bayerische Staatsforstverwaltung gibt seit 1950 j~ihrlich etwa 800 000,- DM fiir die Diingung im Walde aus, davon entfielen in den letzten Jahren mehr als ein Drittel auf die Diingung yon Best~inden, dee Rest wurde filE Diingungs- und Meliorations- matgnahmen bei der Bestandsbegriindung verwandt. Die Wirkung einer Diingung ist 1 Erweiterte Fassung eines Vortrages, gehalten am 27. Oktober 1966 bei deE Forstwissen- schafl:lichen Hochschultagung in Mtinchenl

Ertragskundliche Ergebnisse neuer Düngungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbeständen Bayerns

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Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 13

geriihmten personellen und sachlichen Vorteile allzu leicht in einen Zus tand pr imit iver Rii&st~indigkeit und steriler Rout ine verfallen.

Es wS.re falsch, wi.irde ma n aus der ungiinstigen wi r t s&a~l i&en Lage der Forst- wir ts&att und der schwindenden Bedeutung des Rohstoffes Holz den S&luf~ ziehen, man solle die Fors&ung im Forstwesen einschrS.nken. Der Wald ist an si& ein h6chst interessantes biologis&es Fors&ungsobjekt. Aber abgesehen davon ist es, je schwieriger die wir ts&a~lichen Bedingungen werden, urn so n6tiger, durch intensive Fors&ung Fehlleistungen nach Kriiften zu verhindern.

Literatur

1. LEIBUNDGUT, H., 1966: Rede tiber ,,Waldforschung", gehalten am 26. Oktober 1966 in Mtinchen. - - 2. K6STLER, J. N., 1963: Stetigkeit und Wandel im Waldbau. Holzzentralblatt, Stuttgart, Nr. 112. - - 3. SPiEl L J., 1960: Role of Timber Supply and Requirements in For- mulating Forest Policy, FiSh World Forestry Congress, Seattle, S. 1048. - - 4. FAO and UN, 1964: European Timber Trends and Prospects - An new appraisal 1950-1975. New York. - - 5. Timber Trends in the United States, Washington 1965. - - 6. STREYFFERT, TH., 1957: World Timber Trends and Prospects. Kungl. Skogsh/Sgskolans Skri&er, Stockholm. - - 7. EUCKEN, W., 1938 : National/Skonomie - wozu? Leipzig, S. 20 ft. - - 8. ENDRES, M., 1923 : Lehrbuch dee Wald- wertrechnung und Statik. 4. Auflage, Berlin. - - 9. HEINEN, E., 1965: Betriebswirtschafldiche Kostenlehre, 2. Auftage, Band I, Wiesbaden. - - i0. HERMANSEN, N., 1959: Oversigt over forel~esninger i skovokonomi. Kopenhagen. JORGENSEN, F., 1964: Kosmader og Kosmads- fordeling. Skogbrukets Bedri~okonomi. Skogforlaget A/S. SAMSET, J., 1960-1965: Dri~stek- nisk Rapport Nr. 1, 2, 3, 5, Vollebekk. - - 11. LEIBER, L., 1966: Ausschnitte aus dem wald- baulichen Geschehen in Deutschland seit dee Jahrhundertwende. Atlgemeine Forst- und Jagd- zeitung 137, S. 169 ft. - - 12. HEISENBERG, W., in ,,Wohin ftihrt die Wissenschatt?" Bremen 1965, S. 39 ft. - - 13. LEIBUNDGUT, H., 1965: ,,Waldgesinnung" in Neue Ztircher Zeitung yore 9. Dezember 1965, Fernansgabe, Blatt 15. - - 14. PILOTY, H., 1963: Mensch und informations- verarbeitender Automat in ,,Eine Freundesgabe dee Wissenschaf~ fiir Ernst Heltmut Vits". Frankfurt, S. 205 ft. FRANZ, F., 1966: Zum Anfbau neuzeitlicher Ertragstafeln. Forstw. Cbl. 85, S. 134-147. SCHMIDT, A., 1966: Gedanken zur elektronischen Auswertung yon Versuch~- fl~ichenaufnahmen. Forstw. Cbl. 85, S. 178. - - 15. WISSENSCHAFTSRAT, 1966: Empfehlungen znr Neuordnung des Smdiums an wissenschafilichen Hochschulen, Ttibingen.

Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbesfiinden Bayerns ~

Von R. KENNEL

Aus dem Institut fiir Ertragskunde dee Forstlichen Forschungsanstah Miinchen

1. EinMtung

Die Bayerische Staatsfors tverwaltung gibt seit 1950 j~ihrlich etwa 800 000, - D M fiir die Di ingung im Walde aus, davon entfielen in den letzten Jahren mehr als ein Dri t tel auf die Di ingung yon Best~inden, dee Rest wurde filE Diingungs- und Meliorat ions- matgnahmen bei der Bestandsbegriindung verwandt . Die Wirkung einer Di ingung ist

1 Erweiterte Fassung eines Vortrages, gehalten am 27. Oktober 1966 bei deE Forstwissen- schafl:lichen Hochschultagung in Mtinchenl

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14 R. Kennel

bei jungen Kulturen an dem guten Gedeihen der Pflanzen auch ohne Messungen meist Ieicht festzustellen, dagegen ist der Erfolg einer Bestandsdiingung im allgemeinen ~iugerlich nicht sichtbar und nur mit feinen Megmethoden nachzuweisen. Die ersten Diingungsversuche aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg waren daher auch meist Kulturdiingungen (HAUSSER 1950/51, 1953). Eine zweite Welle yon Diingungsver- suchen folgte in den dreigiger Jahren (FABRmIUS 1940, HAtJssst~ 1953, SE~T und WITTICH 1965).

Seit 1950 wurden zahlreiche neue Bestandesdiingungsversuche angelegt. So berich- ten iiber Diingungsversuche in ~ilteren Best~inden Badens M~TSCI~Ea~C~t und W~T- TICH 1958, in Wiirttemberg HAUSS~ 1961, in Bayern Z6TT~ und K~NN~L 1962 und 1963, um nur einige zu nennen. In diesen Ver6ffentlichungen werden Mehrertr~ige auf den gediingten Fl~ichen yon im Mittel 30 bis 50 % oder 3 bis 6 Vfm Derbholz pro Jahr und Hektar nachgewiesen. Fiir die kurze Laufzeit der Versuche (3 bis 7 Jahre) ergaben sich zum Teil schon Nettomehrertr~ige yon mehr als 1000,- DM pro Hektar. LA~TSC~t schreibt 1963, dal3 fiir die bayerischen Fichten- und Kiefernbestiinde . . . . . der Stickstoff neben dem Wasser der am st~irksten begrenzende Ertragsfaktor ist, wenn wit einmal yon den hochmontanen und subalpinen Lagen absehen, in denen der W~irmemangel den Ertrag ausschlaggebend begrenzt". Auf Grund der bis dahin be- reits gewonnenen Erkennmisse und Erfahrungen haben auf Anregung von Herrn Prof Dr. LAATSC~t die Institute fiir Bodenkunde und fiir Ertragskunde der Forstlichen Forschungsanstalt Miinchen gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit der Bayeri- schen Ministerialforstabteilung auf verschiedenen, typischen Standorten Bayerns in den Jahren 1960 und 1962 acht Diingungsversuchsfl~ichen in mittelalten Kiet:ern-, Fichten- und BuchenbestS.nden angelegt.

2. Beschreibung der Versuchsanlage

Eine eingehende Beschreibung der Versuchsanlagen und Diingungspliine kann unter Hinweis auf die Ver/Sffentlichung yon Herrn Dr. KI~EUTZ~R (1967) unterbleiben. Hier

St. L e o n a r d - K a p e l l e 6

H i r s c h b r u n n e r GerSurnt

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Abb. 1. Der Diingungsversuch Nr. 223 in Sauerlach als Beispiel fiir die Art der Versuchs- anlage. Die Umfassungsstreifen der Parzellen wurden auf 5 m Breite mitged[ingt

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Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 15

sollen nut noch einmal die ertragskundlich wichtigen Merkmale der Versuche wieder- holt werden. Jeder der acht Versuche besteht aus sechs Parzellen yon 0,15 ha, in einem Falle von 0,12 ha Gr/Sf~e. Zwischen die Parzellen wurden Zwischenstreifen yon 5 bis 10 m Breite gelegt, die bis zur Mitte wie die angrenzenden Parzellen gediingt wurden. Die Abbildung 1 zeigt als Beispiel die Versuchsanlage in Sauerlach auf der Miinchener Schotterebene in einem heute 65j~ihrigen Fichtenbestand sehr guter Bonit~it. Die Par- zellen 1 und 6 blieben als Vergleichsfl~ichen unbehandelt, jede Diingungsvariante wurde einmal wiederholt. Durch die Wiederholungen innerhalb jeder Versuchsreihe wird eine statistische Auswertung und Sicherung der Ergebnisse mit Hilfe der Varianz- oder Kovarianzanalyse m6glich.

3. Methode der Zuwachsberechnung

Wegen der allgemeinen Bedeutung, die eine exakte Zuwachsberechnung fiir die Aus- wertung forstlicher Versuche hat, soll auf die hier angewandte Methode etwas aus- fiihrlicher eingegangen werden. Der Zuwachs wurde, wie bei Dauerversuchsfl~ichen ~iblich, als Differenz zweier Aufnahmen errechnet. Das hat zur Voraussetzung, dat~ das Volumen zu Beginn und am Ende der Zuwachsperiode sehr genau ermittelt wird. Von den drei Komponenten, die das Volumen eines Bestandes bestimmen, n~imlich Grundfl~iche, H~She und Formzahl, sind Grundfl~iche und H~She verh~iltnism~il~ig ein- fach durch direkte Messung zu erhalten.

Im Mittel aller Versuchsreihen standen bei Versuchsbeginn auf jeder der 48 Par- zellen etwa 250 B~iume, die alle dauerha~ numeriert sind. Die Durchmesser der B~iume wurden mit einem Stahlbandmaf~ mit Durchmesserteilung gemessen, ein Verfahren, das einfacher ist als die kreuzweise Kluppung, trotzdem aber genauere Zuwachswerte liefert (KENNEL, 1959 und 1964). Zur HShenbestimmung wurden bei der ersten Auf- nahme vor der Diingung zum Tell mehrere Fl~ichen zu einer HShenkurve zusammen- gefaf~t, soweit keine gesicherten Unterschiede zwischen den Fl~ichen bestanden. Bei der zweiten Aufnahme wurde fiir jede Versuchsparzelle eine eigene H~Shenkurve aus je 40 H6henmessungen berechnet. Die Formzahl dagegen zeigt eine so grof~e Streuung, dat~ sie auf kleinen Versuchsfl~ichen nur mit grof~er Unsicherheit bestandesindividuell bestimmt werden kann. Es ist daher fiir eine genaue Zuwachsbestimmung kurzer Perioden besser, yon einer allgemeingiilt~gen Formzahlfunktion auszugehen, das heif~t die Formzahl als Funktion von Durchmesser und HShe zu berechnen (AssMANN 1961, S. 217). Dabei wird unterstellt, daf~ die Diingung keinen weiteren Einfluf~ auf die Form der B~iume hat als den, der mit der Dimensions~inderung nach Durchmesser und H(She in der Formzahlfunktion schon erfat~t ist. Diese Annahme wird gestiitzt durch Untersuchungen von ABeTz, MEI~K~L und SCHAI¢~r, (1964).

Nach eingehender Prlifung an sehr umfangreichem Material hat sich als bestes Formzahlfunktionsmodell eine yon H. A. MEYER (1953, S. 135) vorgeschlagene hyper- belartige Funktion erwiesen, die den Durchmesser und die H~She als unabh~ingige Variable in der Form yon Quotienten enth~ilt, und zwar als l/d, l/h, 1/d 2, 1/dh und 1/d2h. Diese Formel wurde auf Grund der Testergebnisse noch um ein Glied ln2d er- weitert, um auch im Bereich starker Durchmesser eine gute Anpassung an das vorhan- dene Material zu erreichen (K~NNEL, 1965). Anschliel~end wurden mit dem sektions- weise kubierten Probestamm-Material aller bisher am Ertragskundeinstitut aufgenom- menen Bestiinde, flit die Fiehte mit 5500 B~iumen (Funktion Fichte Nr. 72) und fiir die Kiefer mit ca. 3000 St~immen (Funktion Kiefer Nr. 2), die Koeffizienten fiir diese Gleichung regressionsanalytisch berechnet. Etwa 2000 Buchen werden zur Zeit noch bearbeitet.

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16 R. Kennel

Da wir seit drei Jahren in der glii&lichen Lage sind, an der Grogre&enanlage IBM 7090 des Institutes far Plasmaphysik in Garching bei Miinchen rechnen zu k6nnen, ist auch die Voraussetzung fiir den rationellen Einsatz solcher komplizierter Funktionen gegeben. Die drei Assistenten des Institutes far Ertragskunde wurden in speziellen Lehrg~ingen im Programmieren ausgebildet. Das Absolvieren eines Pro- grammierlehrganges war allerdings nur der erste S&ritt, viel wichtiger ist die bei der praktischen Programmierarbeit gesammelte Erfahrung.

Als Beispiel fiir die Anwendung des Elektronenre&ners im forstlichen Versu&s- wesen m6chte ich den Re&engang bei der Volumenbere&nung fiir die Diingungs- fl~ichen kurz s&ildern.

Als Na&teil gegenliber der Auswertung yon Hand wird oE angefiihrt, dag der Elektronenre&ner mit unheimli&er Geschwindigkeit nach einem ,mrliegenden Pro- gramm ein Endergebnis ausrechnet, ohne dab die einzelnen Schritte kritisch vom Menschen geprii~ und notfalls Unstimmigkeiten oder M~ingel rechtzeitig bereinigt werden k6nnen. Dieser Na&teil l~itgt si& jedo& dur&aus vermeiden, wenn man den Rechengang in einzelne Schritte aufteilt und dem Re&ner die Aufgabe stellt, in einem besonderen Priifverfahren Unstimmigkeiten und Fehler selbst zu suchen. Hat er erst einmal dazu den Auftrag, dann fiihrt er auch diese Aufgabe mit welt h6herer Pr~izi- sion durch, als es jemals ein Mensch k6nnte. So hat ScI~MmT (1965, 1966), der die Programme fiir die Volumenberechnung ausgearbeitet hat, den Re&envorgang in drei Programmschritte geteilt. Als erstes wird eine Dur&messerzuwa&sgerade bere&net

und der Zusammenhang

i d 56-61

8 mm

Neustadt S/231

Kiefer, jcihrt. Durchmesserzuwachs

gedOngt "~ FI. Nr. 2 B=0,54 N=282 (2x200kg/haN)/ . 3 ~ / q 0 FI. Nr.5 B=0,59 N:241 ' ~ A FI.N~3 B=0,56 N = 2 4 3 J ~ " " FI. Nr:4 B=0,59 N=224 J . / 2 5 . . . .

. ._S-- ; ' " o. o.----onged0n0t

5 10 15 2'0 d cm

Abb. 2. Durchmesserzuwachsgerade yon zwei ungediingten und zwei gediingten Parzellen des Versuches Nr. 231 in Neustadt/ Saale. B = Bestimmtheitsma~ der Regression, N = Zahl der

BS.ume

zwischen Durchmesser und Durchmesserzuwachs au{ Linearit~/t gepriit~. Dabei werden unwahr- s&einliche Zuwa&swerte einzelner B~iume erkannt und markiert.

Abbildung 2 zeigt vier so beredmete Zu- wachsgerade fiir zwei un- gediingte und zwei ge- diingte Kiefernparzellen in Neustadt an der Saale. Sie l~igt die Steigerung des j~ihrli&en Dur&mes- serzuwachses w~ihrend der ersten vier Jahre als Folge einer Sti&stoffdiin- gung in Form yon 2 X 9 dz

Kalkammonsalpeter pro Hektar erkennen. Die Steigerung des Durchmesserzuwachses betr~igt fiir das Mittel aller Niume 70 %.

Getrennt yon dieser Rechnung werden die H6henmessungen in einem eigenen Dur&gang ausgewertet. Um feststellen zu k~Snnen, welche Form der H6henkurve fiir die entsprechende Baumart die beste Anpassung an die H6hen- und Durchmesserwerte erm6gli&t, werden glei&zeitig sechs vers&iedene H6henfunktionen mit allen zuge- h6rigen statistischen Kennwerten berechnet. Fiir unsere Fl~i&en hat si& die Parabel 2. Grades als bestgeeignete Funktion erwiesen. Zur Priifung der Daten auf Fehler werden im gleichen Arbeitsgang die Abwei&ungen der gemessenen H6hen yon der Ausglei&sparabel bere&net. Einen Ausschnitt aus der Liste, wie sie der S&nelldru&er liefert , zeigt die n~ichste Abbildung 3. Links die Durchmesser in aufsteigender Reihen-

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Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 17

folge, dann die dazugeh6rigen H6hen und die Stammnummern. Die n~ichste Spalte enth~ilt die H6henwerte nach der Ausgleichsfunktion ,,Parabel" far die links angege- benen Durchmesser. Dann folgen die Abweichungen der gemessenen H(Shenwerte yon den berechneten, absolut in Metern und in Prozent der berechneten H6hen. Rechts

GEORDNET NACH DURCHM. ~*LINEICHUNG VON DER AUSGLEICHSPARABEL 2.GRADES - 3 0 - 2 0 - I 0 0 + i 0 +20 +30 V . H ,

OURCI4r~. HrlEHE STANMNR. HPAR. DIFF. ABWPRZ ALISR LT30 I . . . . + . . . . + . . . . 1 . . . . + . . . . + - - - - 1 GT30

1 0 . 0 1 4 . 3 1 6 1 . 1 4 . 5 7 - 0 . 2 9 - 2 . 0 [ I t l 1 0 . 5 1 4 . 5 1 3 8 . 1 4 . 8 7 - 0 . 3 7 - 2 . 5 I 10 .7 16 .0 178 . 14 .98 1 .02 6 .8 I I 1 1 . 2 1 4 . 8 2 7 2 . 1 5 . 2 4 - 0 . 4 4 - 2 . 9 I 12.1 1 6 . 3 6 9 . 1 5 . 6 9 0 . 6 1 3 . 9 I 1 2 . 5 1 6 . 0 1 5 2 . 1 5 . 8 8 0 . 1 2 0 . 7 I 1 3 . 0 1 5 . 8 1 0 1 . 1 6 . 1 2 - 0 . 3 2 - 2 . 0 1 1 3 . 0 1 6 . 4 2 2 1 . 1 6 . 1 2 0 . 2 8 1 . 8 I 1 3 . 4 1 5 . 0 2 1 8 . 1 6 . 3 0 - 1 . 3 0 - 8 . 0 I 1 3 . 7 1 6 . 5 2 3 , 1 6 . 4 3 0 . 0 7 0 . 4 [ 1 3 . 9 1 6 . R 1 0 0 . 1 6 . 5 1 0 . 2 9 1 . 7 I 1 4 . ? 1 7 . 3 1 4 9 . 1 6 . 6 4 0 . 6 6 4 . 0 I I ] 4 . ~ 1 6 . 7 I 0 5 . 16.68 0 . 0 2 0 . I I 1 4 . 3 1 6 . 7 2 9 . 1 6 . 6 8 0 . 0 2 0 . I I 1 4 . 4 16.0 1 1 7 . 16.72 -0.72 - 4 . 3 I I 4 . 6 16.7 89. 16.80 -0.10 -0.6 I 1 4 . 6 1 6 . 8 1 8 8 . 1 6 . 8 0 - 0 . 0 0 - 0 . 0 I 1 4 . 9 1 6 , 8 1 4 1 . 1 6 . 9 2 - 0 . 1 2 - 0 . 7 I 1 4 . 9 1 7 . 0 2 6 6 . 1 6 . 0 2 0 . 0 8 0 . 5 I 1 5 . 5 1 8 . 0 l q 8 . 1 7 . 1 5 0 . 8 5 5 . 0 I 1 5 . 8 1 7 . 5 6 1 . 1 7 . 2 6 0 . 2 4 1 . 4 I 1 6 . 0 1 6 . 4 5 8 . 1 7 . 3 3 - 0 . 9 3 - 5 . 4 I 1 6 . l 1 7 . 3 1 8 9 . 1 7 . 3 7 - 0 . 0 7 - 0 . 4 I 1 6 . 2 1 7 . 5 2 7 3 . 1 7 . 4 0 0 . 1 0 0 . 6 I 1 6 . 2 1 7 . 8 1 3 2 . 1 7 . 4 0 0 . 4 0 2 . 3 I I ~ 1 6 . 3 1 7 , 4 1 7 3 . 1 7 . 4 4 - 0 . 0 4 - 0 . 2 I 16.4 17.1 174. 17.47 0.63 3.6 I 1 6 . 6 1 7 . 0 1 3 7 . 1 7 , 5 4 - 0 . 5 4 - 3 . l I 17.0 1 6 . 6 37. 17.67 -1.07 - 6 . 0 1 1 7 . 0 1 6 . 8 12 . 1 7 . 6 7 - 0 . 8 7 - 4 . 9 I

Abb. 3. Ausschnitt aus der Ergebnisliste einer HShenkurvenberechnung mit dem Elektronen- rechner. Re&ts sind die Abweichungen der gemessenen H6henwerte yon der Ausgleichskurve in Form eines Diagrammes ausgedru&t. Die Punkte wurden nachtriiglich yon Hand gerad-

linig verbunden

find die Abweichungen der gemessenen H6hen yon der Ausgleichsparabel in Form yon Punkten in einem Diagramm ausgedru&t und nachtr~iglich yon Hand geradlinig verbunden. In diesem Falle wei&t kein H6henwert um mehr als + 10 % yon der H6henkurve ab. Die Abweichungen sind auch unabhiingig yore Durchmesser rein zu- fiillig um die H6henkurve verteilt. Weicht ein Wert um mehr als das Dreifache der Standardabweichung yon der HShenkurve ab, wird er in einer eigenen Spalte als Ausreiger markiert. Fehlerhafie Werte k6nnen so mit einem Bli& erkannt werden. Glei&zeitig mit der Textausgabe werden die Regressionskoeffizienten der H6hen- kurve automatisch in Lochkarten gestanzt und stehen fiir weitere Berechnungen zur Verftigung.

Um zu priKen, ob sich die festgestellten Grundfl~ichenzuwa&sunters&iede in Brusth6he auch beim H6henzuwachs zeigen, wurde far den Versuch Nr. 231 in Neu- stadt/Saale au& eine Kovarianzanalyse mit dem H6henzuwa&s dur&gerechnet. Far alle Parzellen standen zwei H6henmessungen an 38 bis 40 identischen Biiumen zu Beginn und ~m Ende der Zuwachsperiode zur Verfiigung. Als una.bh~ingige, kovariante Gr6ge wurde der Dur&messer in Brusth6he verwendet, der einen gesicherten Zusam- menhang mit dem H6henzuwachs erkennen liitgt (t = 5,2, Zahl der Freiheitsgrade = 227). Nachdem der Einflug des Durchmessers auf den HShenzuwa&s in der Ko- varianzanalyse ausgeschaltet war, ergaben si& sehr gut gesicherte Unterschiede im H6henzuwachs zwischen den gediing.ten und ungediingten Parzellen (F-Wert = 30,0, Zahl der Freiheitsgrade = 2 und 227).

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18 R. Kennel

Mit den bereinigten Durchmesserwerten und mit den Regressionskoeffizienten fiir die gew~ihlte H6henkurve wird nun in einem dritten Durchgang erst das Volumen berechnet, und zwar fiir 1-cm-Durchmesserstufen, wobei fiir jede Stufe nicht die Stufenmitte, sondern das tats~ichliche, quadratische Durchmessermittel der in die Stufe fallenden Niume verwendet wird. So sind alle Klasseneinteilungsfehler ausgeschaltet. Fiir dieses Durchmessermittel wird aus der Hiihenkurvenfunktion der zugeh/Srige Hiihenwert und anschliel~end aus der im Programm gespeicherten Formzahlfunktion die Formzahl errechnet. Bis zu zehn Mischbaumarten k6nnen gleichzeitig verarbeitet werden. Das Programm liefert selbstverst~indlich alle n(itigen ertragskundlichen Kenn- werte, getrennt fiir verbleibenden und ausscheidenden Bestand und fiir alle vor- kommenden Baumarten, angefangen yon gr~igtem und kleinstem Durchmesser tiber MittelhiShe und Oberh~ihe bis zum 3. und 4. Moment der Durchmesserverteilung. Die reine Rechenzeit fiir acht Versuchsreihen mit je sechs Parzellen und zwei Aufnahmen, im ganzen also fiir 96 Berechnungen, betrug fiir alle drei Programme zusammen etwa sieben bis acht Minuten. Das Ausdrucken der Ergebnislisten nimmt dann allerdings noch einmal etwa 40 Minuten in Anspruch, wobei pro Sekunde 10-15 Zeilen mit 132 Zeichen gedruckt werden.

Die Differenz der so ermittelten Volumenwerte ist der gesuchte Volumenzuwachs. Auf die Frage nach der Genauigkeit der Zuwachsbestimmung werde ich sp~iter noch im Zusammenhang mit der Streuung der Zuwachswerte innerhalb gleichbehandelter Fl~ichengruppen n~her eingehen.

4. Die Wirkung der Diingung auf den Volumenzuwachs

4.1 Kiefer

Wie wir schon aus der Dariegung der bodenkundlichen und nadelanalytischen Ergeb- nisse (K~ruTz~R, 1967) gesehen haben, hat die Diingung bei der Kiefer st~irker als bei der Fichte und bei geringen Bonitiiten relativ st~irker als bei guten angesprochen. Bei der Kiefer ist der fiinf- bzw. in einem Falle der vierjiihrige Mehrzuwachs in allen Fiillen gesichert gegeniiber dem Zuwachs der ungediingten Parzellen (Tabelle 1). Die Abbildung 4 zeigt das Ergebnis fiir Heilsbronn, Kiefer, Bonit~it 1,5 (WIEDrMANN, 1943, m. D.), Alter zum Zeitpunkt der ersten Diingung 40 Jahre. Von den sechs Par- zellen wurden jeweils zwei ,gleich behandelt. Die Parzellen Nr. 2 und 6 erhielten nur eine Grunddiingung mit 20 dz/ha kohlensaurem Kalk, 1 und 4 wurden mit 3real 4,5 dz Kalkammonsalpeter gediingt, 3 und 5 erhielten zus~itzlich no& 10 dz Thomas- mehl und 2X2 dz Patentkali. Links ist der Volumenzuwachs in Vorratsfestmetern Scha~holz mit Rinde aufgetragen, rechts der Zuwachs in Prozent der beiden Ver- gleichsfl~ichen. In der Mitte ist die Stickstoff- und Phosphor-Konzentration in den Nadeln, sechs Jahre nach der ersten Diingung, angegeben. Die eng schraffierten Fl~ichen bedeuten Mehrzuwachs gegeniiber dem Mittel aus den beiden Vergleichsfl~chen, die welt schraffierten Fl~ichen bezeichnen den Vertrauensbereich des Mittelwertes aus je zwei Parzellen, hergeleitet aus den Grenzdifferenzen fiir 5 % l]berschreitungswahr- scheinlichkeit. Wenn sich die Vertrauensbereiche in Ordinatenfichtung iiberdecken, ist der Unterschied im Zuwachs nicht gesichert. Wir sehen, daf~ wohl beide mit Stickstoff gediingten Gruppen ,gegeniiber den Vergleichsfl~ichen einen gesicherten Mehrzuwachs yon etwa 20 bis 30 '0/0 aufweisen, der Zuwachsunterschied zwischen den beiden Grup- pen jedoch nicht gesichert ist. Abbildung 5 zeigt den Kieferndiingungsversuch in Peg- nitz, Bonit~it II,0, Alter 42 Jahre. Der Mehrzuwachs yon etwa 40 0/0 ist gesichert. Die Diingung mit Phosphor (10 dz Thomasmehl) hat zwar den P-Gehalt der Nadeln nach

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Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 19

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II

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N

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Page 8: Ertragskundliche Ergebnisse neuer Düngungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbeständen Bayerns

20 R. Kennel

Vfm S t

10"

N ~,43 ,5 c, P 1,46 !.6q

2 6 20 Kalk

1.9( ~i 1,6( 11

i

il 20 Kaik 3x4,5 KAS

1,6~ 16 °k.

140 HEILSBRONN 225

120 K ie fer ' [,5 WIEDEM.1943 m.D. • 100 % P=0,05

80 N~,h reiem en tkonze n tra- tion in den Nadeln (Tr.-

60 subst.) im Herbst 1965 (=Alter 46)

40

2O

3 5 =Vers.-fl- Nr. 0

10 Kalk dz/ha 3x4,5KAS dzlha (= 3x 100 kg/ha N) 10Thbt dz/ha 2x2 Park dzlha

Abb. 4. Die Wirkung der Dtingung auf den j~ihrlichen Volumenzuwachs wF.hrend der ersten fiJnf Jahre nach der Diingung (Altersperiode 40 bis 45 Jahre). Auf der linken Ordinate ist der Zuwachs absolut aufgetragen, rechts in Prozent der beiden Vergleichsparzellen Nr. 2 und 6, deren mittlerer Zuwachs gleich 100 °/0 gesetzt wurde. Die eng schraffierten Fl{ichen bedeuten Mehrzuwachs gegeniiber den Vergleichsparzellen, die weir schraffierten Fl~ichen bezeichnen

den Vertrauensbereich fiir 5 °/00berschreitungswahrscheinlichkeit

iv42-47 200 Vfm S

10'

N 1,3( .3 a P I,/-,2 .39

0 1 4 0 0

ti 1,73 1,71 1,84 % 1.4 c . I,SE 1,84 %°

2 3 5 3 x4,5 KAS 3 x4,5 KAS

10Th N

Abb. 5

150

100"/.

50

PEGNITZ 226

K i e f e r

11,0 WlEDEM.1943 m.D

P: 0,05

Nahretementkonzentra- tion in den Nadeln (Tr.-sub.) im Herbst 1965

(=Alter 48)

dz/ho(=3x100kg/haN) dz/ha

sechs Jahren deudich erh6ht, eine Zuwachsreaktion ist jedoch no& nicht eingetreten. In Waldsassen (Abbildung 6) betr~igt die H6henbonidit der Kiefer nur III ;5 bei

einem Alter yon 52 Jahren. Hier ist die relativ st~irkste Zuwachssteigerung yon fast 80% zu verzeichnen, allerdings bei einem der geringen Bonidit entsprechenden nie- deren Zuwachsniveau. Aui%rdem ist ein gesicherter Zuwachsunterschied der mit ver- schiedenen Sti&stoffdiingerformen gediingten Parzellen vorhanden. Die gleiche Menge Reinstickstoff in Form yon Kalkammonsalpeter hat wesentlich rascher gewirkt als in der Form yon Kalksti&stoff.

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iv52-57 VfmS

10-

0

i v 56-60 V[mS

N 13E 1,3e ~.61 L60 .6a 1.7 g p ,,5~ L5e 1,6~ '7C 162 '/,.

1 4 2 6 0 3x4,5 KSt 3x4,5 KAS

15 Th NI 15 Th M

Abb. 6

10.

5 ¸

0 0 0

Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 21

Z 2x9KAS 2x9 KAS

10Th NI 4 Park

200 W A L D S A S S E N 228

-150 Kiefer I]],5 WIEDEN.1943m.D.

lO0./o P=0,05

N~hrelementkonzentration -50 in den Nadeln im Herbst

1965 (=Alter 58)

0 dz/ha (= 3xl00kglhaN) dz/ha

-200

150

-100%

50

Neus tad t (Saa le ) 231

K i e f e r I~5WIEDEM.1943 m.D.

P=0,05

N~hrelement konzen t ra- tion in den Nadeln (Tr.- subst.) im Herbst 1965

(:After 61)

dzlha (= 2x2OOkglha N) dzlha dz./ha

Abb. 7

Der vierte Kiefernversuch liegt im Bereich des Forstamtes Neustadt/Saale (Ab- bildung 7), Bonidit II,5, Alter 56 Jahre. Dieser Yersuch wurde sparer angelegt, die Beobachtungsdauer ist deshalb k~irzer und betr~igt fiir den Zuwachs nur vier Jahre. Die kr~il°cige StickstoffdiJngung mit 2X200 kg/laa Reinstickstoff hatte einen gesicherten Mehrzuwachs yon etwa 60 % zur Fo/ge.

4 .2 F i c h t e

Schwieriger als bei der Kiefer war der Nachweis der Diingerwirkurlg auf den Zuwachs bei der Fichte, vor allem bei den guten Boniditen. In Sauerlach zum Beispiel war zwar ein Mehrzuwachs yon etwa 10°/e festzustellen, eine statistische Sicherung war jedoch bei der geforderten Sicherheit yon 95 e/0 nicht m6glich (Tabelle 2). Dat~ trotz- dem eine Wirkung der Di.ingung mit 2X100 kg/ha Reinstickstoff vorliegt, kann aus der Erla/Shung der N-Konzentration in den Nadeln geschlossen werden (s. Abbil- dung 8). Es handelt sich um einen 58j~ihrigen Fichtenbestand sehr guter Boni6it mit

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2 2 R. Kennel

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Page 11: Ertragskundliche Ergebnisse neuer Düngungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbeständen Bayerns

Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 23

i v 58-63 27

Vfm S

20

10

// ///////// ~ / / / / ~ / ,

I 6

0

,60 1,6 1,49 ,55

2 4 3 5

2x4,8 ASu 2x 6,5 KSa

Abb. 8

S A U E R L A C H 223

50

100°/.

F ichte Bon.:34 O ASSM./FR.

1963 P=0,05

N-Konzentration in den Nadeln (Trockensub- stanz) Herbst 1965 (=Alter 64}

dz/hcl(2xl00 kg/ha N)

iv60-65

25- Vfm S

20-

10

I 1 ~ / / 1 1 1 t 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 , / , I / / .,{Z,[~ ~, '11

i3,E 48 l

N ,41 1,4~ P ,61 161

1 6

0

, \

: f ' xx : rT :¢ / . . . . . . . 11

i / I / I l l l t l l t / 1 V l ,

49,1 ,8,1

1,4; 1,4t 1,7E 1,9:

3 4

20 Kalk 10ThM

. \ ".~'. # i. '~; . \ " f # l , ~ ~ / l '

Ftt///t///~ Y/IIIII/II/~ I ,

,7,1 ,7,5 r

,49 ,55 ' ,6~ ,68 '

2 5

20E a[k 2x6, 5 KSa

10 Th M

m.~

%

W E L D E N 224 150 Fichte

Bon.: 34 M ASSM.- FR. P=0,05 1963

100°/,,

= Grundfi./ha zu Beginn der Zuwachsperiode

50 ~ .......... i unkorrig.Werte

N~.hrelemenlkonzen tration in den Nadeln (Tr.-subst.) im Herbst 1965

(=Alter66) 0

dz/ha dz/ha(= 2xl00kg/ha N) dz/ha

Abb. 9. J~ihrlicher Volumenzuwachs w~ihrend der ersten fiinf Jahre nach der Dtingung (Alters- periode 60 bis 65 Jahre). Die unkorrigierten Zuwachswerte sind punktiert. Die korrigierten Zuwachswerte wurden mit Hilfe der Kovarianzanalyse unter Beriicksichtigung der verschiede-

hen Anfangsgrundfl~ichen gefunden

einem j~ihrlichen Zuwachs auf den Nullfl~ichen yon 22 Vfm Schaftholz. In Welden (Abbildung 9) war die Streuung der Zuwachswerte innerhalb gleichbehandelter Fl~ichengruppen zun~ichst auch so grof~, daf~ keine gesicherte Aussage m~Sglich war. Vergleicht man jedoch die Zuwachswerte innerhalb gleichbehandelter Gruppen mit den Stammgrundfl~ichen zu Beginn der Periode, so erkennt man, dal~ die Zuwachs- unterschiede zum Teil auf unterschiedliche Grundfl~ichenhaltungen zuriickzufiihren sind. In der Abbildung 9 sind die urspriinglichen Zuwachswerte punktiert dargestellt, die Grundfl~ichen sind in den S~iulen angegeben. Hohen Grundfl~ichen entsprechen innerhalb der Gruppen auch hohe Zuw~ichse. Hier bietet sich als Rechenmethode zur Korrektur der Zuwachswerte die Kovarianzanalyse an, eine Kombination von Re- gressions- und Varianzanalyse. Die Kovarianzanalyse pr~iE zun~ichst den Zusammen- hang zwischen den unabh~ingigen Variablen und der abh~ingigen Variable, in unserem Fall also zwischen Grundfl~iche und Zuwachs. Es errechnet sich ein t-Weft yon 4,0 ftir

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24 R. Kennel

den Regressionskoeffizienten, das bedeutet, dat~ ein gesicherter Zusammenhang be- steht. Die anschliei~ende Streuungszerlegung mit den entsprechend der gefundenen Regression berichtigten Zuwachswerten zeigt, da6 jetzt gesicherte Zuwachsunterschiede bestehen. Sie betragen etwa 10'°/~ fiJr die mit Kalksalpeter ged[ingten Parzellen. Die

iv56-61 VfmS

2O 1

1 I0 j ........ ~ .......... ~>_-,.: . ~ ;5 %;;5;; ; ; ; ; ; '" " ::-= :.:.:.:...

N 1,25 1.17 1,2/' I31 130 1,31% P 1/'9 14 / , 202 1,83 1.83 1,95 "/o

; 3 6 1 4 2 5 0 0 20Kalk 20Kalk

10ThN 2x6 ,5KSa 10ThN

F I C H T E L B E R G 227

200% Fichte

Bon.: 221,4 ASSIq.-FR1963

T ......... i = u n k o r r i g . W e r t e

100% P:O,05 N~ihrelementkonzentration in den N o d e l n ( T r . - s u b s t . )

im Herbst 1965 (=Alter 62)

0 dz/ha dz/ha(= 2x100 kg/ha N) dz/ha

Abb. 10

Phosphat-Diingung hat auch bier den P-Gehalt der Nadeln, gemessen im Herbst 1965, erhSht, ohne daf~ bisher eine Wirkung auf den Zuwachs festzustellen ist. Das gleiche gilt auch fiir die n~ichste Versuchsreihe in Fichtelberg (Abbildung 10). Hier wurden die Oberh6he als Bonit~itsweiser oder als Ausdruck fiir eventuell vorhandene Alters- unterschiede und die Anfangsgrundfl~iche als kovariate Gr6f~en verwendet. Die Stan- dardabweichung innerhalb der Gruppen wird dadurch yon + 10°/0 , auf etwa + 1 °lo vermindert. Die Oberh6henbonidit des Fichtenbestandes betr~igt etwa 22 m nach ASSMAlx~-FRANZ, 1963.

4.3 Buche

2 0

VFm D

Da6 auch gediingte B~iume nicht in den Himmel wachsen, zeigt vor allem der letzte Versuch in Heigenbriicken. Es handelt sich um einen 74j~ihrigen Buchenbestand guter Bonidit (II,0 nach WIEDEMANN, 1931, m. D.). Die Diingung hatte bis jetzt keine Wir- kung auf den Zuwachs. Leider liegen fiir diesen Versuch noch keine Blattanalysen vor.

iv 76-78 H E IGEN BRUCKEN 232

10

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4 3 6

O 20 Kolk

2 5

20 Ka[k 6,5 KSa 10 ThNI

O.

100%

50

Buche II,O WlEDEM.1931 m.D.

P:O,05

0 dzlha

dzlha(=1OOkg/haN) dz/ha

Abb. l l

Page 13: Ertragskundliche Ergebnisse neuer Düngungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbeständen Bayerns

Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 25

Die groge Streuung innerhalb gleichbehandelter Gruppen konnte zwar unter Beriick- sichtigung der unterschiedlichen MittelhShen mit der Kovarianzanalyse vermindert werden, es ergaben sich aber trotzdem keine gesicherten Zuwachsunterschiede (s. Ab- bildung 11).

5. Die Genauigkeit der Zuwachsbestimmung

Dadurch, daf~ in jedem Versuch jede Behandlung einmal wiederholt wurde, ist die MSglichkeit gegeben, die Streuung der Zuwachswerte innerhalb gleichbehandelter Gruppen yon Versuchsfl~ichen zu berechnen, wenn auch jede Gruppe nur aus zwei Versuchsgliedern besteht. Diese Streuung des Zuwachses innerhalb der Gruppen ist auf der einen Seite durch Megfehler bedingt, auf der anderen Seite aber auch durch wirkliche Unterschiede im Zuwachs yon Fl~iche zu Fl~iche. Vor allem dort, wo die Streuung der Zuwachswerte innerhalb gleichbehandelter Fl~ichengruppen besonders grog war, hat die Kovarianzanalyse durch die Beri~cksichtigung yon Unterschieden im Bestandesaufbau die Streuung betr~ichtlich vermindern k/Snnen, wie zum Beispiel in Welden oder Fichtelberg. In Tabelle 3 sind die durchschnittlichen Standardabweichun-

Tabelle 3

Baumart Versuchsfl~iche

Mittlerer j~ihrlicher Volumen- zuwach8

aller Parzellen

einer Versuchs-

fl~iche

VfmS/D

Durchschnittliche Standardabweichung des mittleren fi.hrlichen Volumenzuwachses innerhalb der Gruppen

korrigiert mit unkorrigiert Kovarianzanalyse

VfmS/D I °/° VfmS/D I °/°

Kiefer Heilsbronn 225 . . . . . . Pegnitz 226 . . . . . . . . . Waldsassen 228 . . . . . . Neustadt/S. 231 . . . . . .

Fichte Sauerlach 223 . . . . . . . . Welden 224 . . . . . . . . . Fichtelberg 227 . . . . . .

Buche HeigenbriJcken 232 .. .

+ + + +

11,69 0,70 6,0 8,55 0,74 8,6 6,52 0,34 5,2 9,94 0,67 6,8

23,77 1,74 7,2 19,10 1,36 7,1 0,56 2,9 9,77 1,01 10,3 0,10 1,0

15,91 1,49 9,4 0,72 4,5

gen des Volumenzuwachses innerhalb gleichbehandelter Gruppen yon je zwei Ver- suchsfl~ichen angegeben, und zwar einmal absolut in Vorratsfestmetern, daneben in Prozent vom mittleren Volumenzuwachs aller sechs Parzellen einer Versuchsreihe. Die unkorrigierten Abweichungen liegen zwischen + 5 und + 10%. Dort, wo trotz der geringen Zahl yon Wiederholungen in der Kovarianzanalyse ein gesicherter Einfluf~ yon dritten GrSf~en, sei es der Grundfl~che, der HShe oder Stammzahl, nachzuweisen war, hat sich die Standardabweichung wesentlich vermindert. Es ist anzunehmen, daf~ der eigentliche MeBfehler fiJr den Zuwachs in der N~ihe dieser korrigierten Werte, also bei etwa 1 bis 3 % liegt. Nach der Korrektur liegen die durchschnittlichen Stan- dardabweichungen fiir den Volumenzuwachs zwischen +- 1 und + 8,6 %, im Mittel bei

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26 R. Kennel

-+ 5,3 %. Das gilt ffir Versuchsfl~ichen yon etwa 0,15 ha GrSf~e in mittelalten Best~in- den bei der oben geschilderten Methode der Zuwachsberechnung fiir vier- bis f~inf- fi~ihrige Perioden. Die Standardabweichung innerhalb der Gruppen wird auch als Ver- suchsfehler bezeichnet. Die Gr6i~e des Versuchsfehlers ist neben der Zahl der Wieder- holungen ausschlaggebend daffir, daf~ ein beobachteter Zuwachsunterschied als zufiillig oder nicht zuf~illig gelten kann.

Bei der im forstlichen Versuchswesen m~Sglichen und ~iblichen Zahl der Wieder- holungen ist bei einer geforderten Sicherheit von 95 %, ein Unterschied zwischen Mit- telwerten dann gesichert, wenn er etwa das 2,5- bis 4fache des Versuchsfehlers ~iber- schreitet. Das bedeutet, dal~ unter g[instigen Bedingungen nach fi~nfj~ihriger Beobach- tungszeit ein Zuwachsunterschied yon etwa 5-10% statistisch gesichert werden kann.

6. Die Wirtschattlichkeit der Diingung

Obwohl nach der ersten Aufnahme und Auswertung der besprochenen Versuche noch keine Aussage iiber die Wirtschai°clichkeit der Dfingung gemacht werden kann, soil doch versucht werden, das Ergebnis auch wertm~it~ig zu erfassen. Hir den Mehr- zuwachs wurde der erntekostenfreie Wert des Durchschnittsfestmeters des Bestandes am Ende der Zuwachsperiode an Hand der Hilfstafeln fiir die Forsteinrichtung (1966) ermittelt. Dabei wurde f[ir die Kiefer und die Fichte ein mittleres Meigzahlsteigerungs- prozent yon 220% unterstellt. Als Diingemittelkosten wurden zun~ichst nur die Kosten fiir die bisher allein wirksame Stickstoffd[ingung angesetzt. Bei vier Diingungs- reihen wurde bisher 2real gedi.ingt, bei drei Kiefernreihen 3real. Bei den 3fach ge- diingten Versuchen blieb auch die letzte Stickstoffdlingung auger Ansatz, da fie sich bis zum Aufnahmezeitpunkt nur in geringem Mal~ auf den Zuwachs ausgewirkt haben d[ir~e. Aus anderen Versuchen wissen wir, daf~ die Hauptwirkung der Stickstoff- diingung auf den Zuwachs erst nach zwei bis drei Jahren eintritt. Unter diesen Vor- aussetzungen errechnete sich auf sechs der acht Versuchsfl~ichen bereits nach fi~nf Jah- ten ein ~berschuf~ yon 100,- bis 300,- DM pro Hektar, bei einem Aufwand yon

Tabelle 4

Aufwand and Ertrag pro Hektar

Bauma: Versuchsr

Meh . . . . . chs D [inguen~itte] - ! ~be r - in 5 bzw. 4 Jahren Ausbringungs- schufl

Derbh. Erntekostenfreier kosten fiir in 5 bzw. 4 o . R . Wert 2 X 100 kg N /ha Jahren

pro fm Gesamt ,bzw. I E lm DM DM 2 ×200 kg N/ha [ DM

DM I

Kiefer Heilsbronn 225 .. 40--45 1,5 12,44 * Pegnitz 226 . . . . . 42--47 II,0 10,50 * Waldsassen228 .. 52--57 III,5 10,82" Neustadt/S. 231 . 56--60 II,5 11,91 *

Fichte Sauerlach 223 . . . 58--63 340 9,47-- Welden 224 . . . . . 60--65 34M 8,12" Fichteiberg 227 .. 56--61 22M 14,94"

41,4 515,-- 270,-- 245,-- 40,7 427,-- 270,-- 157,-- 39,2 424,-- 270,-- 154,-- 40,9 487,-- 540,-- - -

56,5 535,-- 270,-- 265,-- 55,2 448,-- 342,-- 106,-- 44,0 659,-- 342,-- 317,--

* Gesichert. Nicht gesichert (P = 0,05).

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Ertragskundliche Ergebnisse neuer Diingungsversuche 27

270,- bis 340,- DM (Tabelle 4). Es ist aber mit Sicherheit anzunehmen, dat~ sich die Wirkung der Diingung auf den Zuwachs im Laufe der n~ichsten Jahre noch giinstiger gestahen wird.

Bei welchen Best~inden ist eine Diingung wohl am rentabelsten? Das sind meines Era&tens auf der einen Seite Best~inde mittlerer bis guter Bonit~it htSheren Alters, bei denen der Mehrzuwachs an B~iumen angelegt wird, die wegen ihrer Dimensionen s&on einen hohen Durchs&nittsfestmeterwert erreicht haben. Bei diesen Best~inden l~il~t si& der Zuwa&sgewinn am raschesten wieder realisieren. Daf~ selbst noch bei 120j~ihrigen Fichten mittlerer Bonitiit eine Sti&stoffdlingung ftinf Jahre lang einen Mehrzuwachs yon 30% bewirken kann bei einem erntekostenfreien Wert yon mehr als 80,- DM fiir den Durchschnittsfestmeter, hat ein friiherer Versuch im Forstamt Miinchen-Siid gezeigt (Z6TTL und K~NNEL, 1963).

Eine andere MtSglichkeit, die jedoch mehr Zeit und Geduld erfordert, ist die Diin- gung yon Best~inden geringerer Bonit~it, vor allem der Kiefer, wenn durch die Diin- gung erreicht wird, dat~ die B~iume in Dimensionen hineinwachsen, die eine Aus- hahung wertvollerer Sortimente iiberhaupt erst ermtSglichen. Es wird so der sehr steile Anstieg der Festmeterwertkurve der Kiefer fiber dem Durchmesser besser ausgentitzt. ASSMANN (1961) schreibt zu diesem Problem am Schlut~ des Kapitels ,,Ertragsverbesse- rung dur& Melioration und Diingung": ,,W~ihrend die iiblichen forstlichen Verfahren der Standraumregelung nur in Ausnahmef~illen eine ErhtShung der Holzvolumen- erzeugung gestatten und in der Regel sogar Volumenzuwachsverluste zur Folge haben, bieten uns Melioration und Diingung erstmalig Aussichten auf betr~ichtliche Steige- rungen der organischen Produktion im Walde. Wenn wir diese M~Sglichkeit auf ein- wandfreier wissenschaitlicher Grundlage und mit der richtigen Zielsetzung ausnutzen, so k/Snnen wir nicht nur die Wirtscha~lichkeit unserer Forstbetriebe erhShen, sondern auch die Gesundheit und Gefahrensicherheit unserer Wirtschaflcsw~ilder."

Literatur

ASSMANN , E., 1961: Waldertragskunde. Mtinchen, Bonn, Wien. - - ASSMANN, E., 1965: Dkin- gung und Melioration yon Waldbestiinden in ertragskundlicher Sicht. Allg. Forstzeitschr. 20, 241-251. - - ABETZ, P., MERKEE, O. , und SCHAIRER, E., 1964: D~ngungsversuche in Fichten- best~inden Siidbadens. Allg. Forst- und Jagdzeitung, 135, 247-261. - - FABRmlUS, L., 1940: Forstliche Versuche. XXII. Ein zehnfi.hriger N-Diingungsversuch. Forstw. Cbl., 62, 76-94. - - HAUSSER, K., 1950/51: Ergebnisse der neuesten Aufnahme des Owinger Forstd(ingungsver- suches. Allg. Forst~ und Jagdzeitung, 122, 23-27. - - HAUSSER, K., 1953: Ergebnisse yon Forst- diingungs- und Mellorations-Versuchen in Siid-Wiirttemberg. Ertragskundlicher Tell. Mitt. d. Wiirtt. Forstl. Versuchsanst., 10, 1-64. - - HAUSSER, K., 1961: Ergebnisse yon Diingungsver- sucben zu 50- bls 70j~ihrigen Fichtenbest~inden auf oberem Buntsandstein des Wi~rtt. Schwarz- waldes. Allg. Forst- und Jagdzeitung, 132, 269-291. - - KENNEL, R., 1959: Die Genauigkeit yon Kluppung und Umfangmessung nach einem Vergleichsyersuch. Forstw. Cbl., 78, 243-251. - - KENNEL, R., 1964: Erfahrungen mit der Umfangmessung. Forstw. Cbl., 83, 314-320. - - KENNEL, R., 1965: Die Herleitung verbesserter Formzahltafeln am Beispiel der Fichte. Vor- trag bei der Tagung der Sektion Ertragskunde des Deutsch. Verbandes F. Forschungsanst. in Giet~en, unverSffentlicht. - - KREUTZER, K., 1967: Ern~ihrungszustand und Volumenzuwachs yon Kiefernbest~inden neuer Diingungsversuche in Bayern. Forstw. Cbl., 86, H. 1. - - Ders.: Erniihrungszustand und Volumenzuwachs yon Fichtenbest~inden neuer Diingungsversuche in Bayern. Forstw. Cbl., 86, i-t. 2. - - LAATSCH, W., 1963: Bodenfruchtbarkeit und Nadelholzan- bau. Miinchen, Basel, Wien. - - MEYER, H . A., 1953: Forest-Mensuration, Pennsylvania, S. 135. - - MITSCHERLIC~, G., und WITTmH, W., I958: Diingungsversuche in iilteren BestF.nden Badens. Allg. Forst- und Jagdzeitung, 129, 169-190. - - SEIBT, G., und WITTmH, W., 1965: Ergebnisse langfristiger D(ingungsversuche im Gebiet des nordwestdeutschen Diluviums und ihre Folge- rungen ftir die Praxis. Schriftenreihe der Forstl. Fak. d. Univ. GiSttingen u. Mitt. d. Nieders. F. Versuchsanst., 27/28. - - SCHMIDT, A., 1965: Die Versuchsfl~ichenauswertung mit elektroni- schen Rechenanlagen. Vortrag bei der Tagung der Sektion Ertragskunde des Deutsch. Verb. F. Forschungsanst. in GieBen, unver[Sffentlicht. - - SCHMIDT, A., 1966: Gedanken zur elektroni-

Page 16: Ertragskundliche Ergebnisse neuer Düngungsversuche in Kiefern-, Fichten- und Buchenbeständen Bayerns

28 K, Kremzer

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ErnShrungszustand und Volumenzuwachs yon Kiefernbesfiinden neuer Diingungsversuche in Bayern

Von K. KREUTZER

Aus dem Institut fiir Bodenkunde und Standortlehre der Forstlichen Forschungsanstalt Miinchen

[nhalt: 1 Einleitung - 2 Fragestellung - 3 Methoden - 4 Die Versuchsfl~ichen - 41 Wald- sassen - 411 Standort und Bestand - 412 D~ingung - 413 Ergebnisse - 42 Pegnitz - 421 Standort und Bestand - 422 Di.ingung - 423 Ergebnisse - 43 Bad Neustadt an der Saale 431 Standort und Bestand - 432 Diingung - 433 Ergebnisse - 44 Heilsbronn - 441 Standort und Bestand - 442 D[ingung - 443 Ergebnisse - 5 Interpretation und Diskussion der Unter- suchungsergebnisse - 51 Der Ern~ihrungszustand der Kiefern auf den nicht mit Kernn~ihr- stoffen ged(ingten B~Sden - 52 Die Wirkung der D/Jngung auf den Erniihrungszustand - 53 Beziehungen zwischen Ern~hrungszustand und Nadelgewicht - 54 Beziehungen zwischen Ern~ihrungszustand und Zuwachsleistung - 6 Schlui~folgerung - Zusammenfassung.

1 Einleitung

Die Erforschung der Ern~ihrung unserer Nadelb~iume hat im letzten Jahrzehnt wesent- liche Fortschritte gebracht. Es ist uns heute mSglich, mit Hilfe der Nadelanalyse den Versorgungsgrad mit N~ihrionen in Kiefern- oder Fichtenbest~inden mit hinreichender Sicherheit zu b eurteilen (LeYTON, 1957, 1958; LAATSCH, 1958; W~HRMAN~, 1957, 1959a, 1959b; ST•EBE•, 1960, 1961; HImGER, 1965). Ats Maf~ fiir den Ern~ihrungs- zustand eines Bestandes betrachten wir die Konzentration und das Verh~iltnis der analytisch ermittelten N~ihrelemente in den Nadeln, obschon wir uns dar/iber irn klaren sind, daf~ uns diese Werte nicht iiber die Wasserversorgung informieren. Die Ermittlung des Ern~ihrungszustandes ist fiir DiJngungsmal3nahmen yon grol3er Bedeu- tung, weil man auf diese Weise die D[ir~gung den Bediirfnissen der Best~inde anzu- passen vermag. Wichtige Untersuchungen tiber die Zusammenh~inge zwischen Diin- gung, Ern~ihrungszustand und Zuwachs liegen bereits vor (Z6w:L und KENNEL, 1962, 1963; Ht3NGEI~, 1964; FIEDL~R, HUNGer, und PALME, 1965).

2 Fragestellung

In den Jahren 1960 und 1962 legten das Institut fiir Bodenkunde und das Institut fiir Ertragskunde der Forstlichen Forschungsanstalt Miinchen in enger Zusammen- arbeit mit der bayerischen Staatsforstverwaltung einige langfristige Diingungsversuche