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LED Sensor Leuchten von STEINEL PROFESSIONAL RS PRO LED S1 16 W RS PRO LED S2 22 W MÄRZ 2013 Eine Sonderausgabe von

ET licht 03/2013

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Elektrotechnik, Automation, Telematik und Gebäudetechnik

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LED Sensor Leuchten von STEINEL PROFESSIONAL

RS PRO LED S1 16 WRS PRO LED S2 22 W

MÄRZ2013

Eine Sonderausgabe von

ET Licht | Umschlag2

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TECEO DIE MULTIFUNKTIONELLE LED-LEUCHTE MIT ZAHL-REICHEN VORTEILEN

ET Licht | Editorial 1

Liebe Leserin. Lieber Leser. Sollten Sie allenfalls das Kür-zel «LiFi» noch nicht kennen, so denken Sie vor allemnicht an HiFi, sondern besser an «WiFi» als Synonym fürWLAN Wireless, dem «drahtlosen lokalen Funknetz-werk».

Kommunikative DeckenbeleuchtungLiFi ist ebenfalls ein Wireless-System, allerdings auf opti-scher Basis, mit LED funktionierend. Diese machensmöglich – durch Modulierung des Lichtes. «Hell» ent-spricht «1», «weniger Hell» entspricht «0» und damitsind wir bei der binären Datenübertragung. In einemvon der EU geförderten Forschungsprojekt Home GigabitAccess (Omega) wurden mit sichtbarem und infrarotemLicht kürzlich Daten mit bis zu 280 MBit/s über eine Ent-fernung von 10 Metern übertragen. Dabei wurde, ge-mäss Angaben des Projektteams, eine normale LED-Deckenbeleuchtung verwendet. Ähnliche Arbeitenlaufen auch an der Hochschule Luzern HSLU. Im Gegen-satz zum Funk-WiFi, ist bei LiFi allerdings direkte Sicht-verbindung zwischen Sender (LED) und optischem Emp-fänger notwendig. Licht dient nicht nur zum «Sehen undGesehen werden» – es ist kommunikativ.

Dynamische LichtweltDas vorliegende Heft befasst sich noch nicht mit LiFi,sondern vorwiegend mit lichttechnischen Anwendun-gen der LEDs. Aber auch die klassischen Beleuchtungs-konzepte kommen nicht zu kurz. Wichtig für die Planer

sind einerseits die Laborwerte, der für die Praxis wichti-gen Lampen- und Leuchtendaten. Anderseits aber auchdie Aussagen über die Qualität der Steuersysteme wiezum Beispiel die Präsenzmelder. Eine neue Norm, SIA491, befasst sich mit der Verhinderung unnötiger Licht-emissionen. Und im Leuchtenbau ermöglichen mikro-strukturierte Präzisonsoptiken neue kreative Lösungen.Die Lichtwelt ist dynamisch und ET LICHT bietet Ihneneine gute Übersicht.

RedaktionswechselET LICHT erscheint jetzt im 10. Jahrgang als Beilage zurFachzeitschrift ELEKTROTECHNIK und erreicht einenGrossteil der deutschsprachigen Lichtwelt in derSchweiz. Mit 70 finde ich jetzt als verantwortlicher Re-daktor, dies ist ein guter Zeitpunkt, diese Epoche abzu-schliessen. Denn insgesamt habe ich genau während35 Jahren, also der Hälfte meines Lebens, die ET als Chef-redaktor und nach der Pensionierung ET LICHT verant-wortet. Allerdings werde ich mich nicht auf den Altenteilzurückziehen, sondern mich weiterhin den Lichtthemenwidmen, vor allem auf dem Gebiet der Ausbildung.Denn die Schweizer Licht Gesellschaft SLG wird den be-stehenden Weiterbildungskurs Lichtplaner SLG zu einereidgenössischen Berufsprüfung mit dem Titel «Lichtpla-ner EFA» erweitern. Da werde ich mich vermehrt enga-gieren. Aber auch meine Fachbücher, vor allem «Beleuch-tungstechnik für Praktiker», warten auf eine weitereBearbeitung.

Liebe Leserin, lieber Leser. Liebe Autoren. Als Redaktorwar ich auf engagierte Autoren, aber auch auf kritischeLeser angewiesen. Mit beiden habe ich in diesen Jahrenintensive Kontakte gepflegt und viele wertvolle Impulseerhalten. Recht herzlichen Dank. Davon werde ich zehrenund ich freue mich weiterhin auf gute Begegnungen mitIhnen. Mein Nachfolger, Markus Frutig, freut sich, mitIhnen in Kontakt zu treten.

Von WiFi zu LiFi

Hans R. [email protected]

Editorial

Trotz LED – was gibt es Schöneres als Tageslicht? Wie hierder Säntis in seiner Winterpracht! (Bild: H. R.)

ET Licht | Inhalt2

Grösser, heller, zukunftsweisend. Für die bedarfsgerechte Beleuchtung im Objektbereichbietet das RS PRO System von Steinel Professional zwei clevere Lösungen: Die 30 cm grosseLED-Innenraumleuchte RS PRO LED S1 (16 Watt bei 1200 Lumen) sowie die neue 35 cm grosseRS PRO LED S2 (22 Watt bei 2000 Lumen).

Ein integrierter 5,8-GHz-Hochfrequenzsensor erkennt temperaturunabhängig kleinste Be-wegungen – und damit die Nutzung eines Raumes. Das Licht schaltet sich automatisch undverzögerungsfrei ein und auch wieder aus, wenn es nicht mehr benötigt wird. Eine 868-MHz-Funkvernetzung on board ermöglicht ein Zusammenspiel mehrerer Leuchten. Der patentier-te Überhitzungsschutz schont das LED-Lichtsystem und sorgt für eine lange Nutzungsdauerohne Leuchtmittelwechsel.

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Zum Titelbild :

Intelligentes Licht für optimale Energieeffizienz

Inhalt

Editorial Von WiFi zu LiFi 01

Fachteil Licht sicher messen 04Präsenzmelder im Qualitätstest 10Beleuchtung von Fussgängerstreifen 14EU erweitert Lichteffizienz 18Die neue Norm-SIA 491 22Barock und LED vereint 26St. Marien in Olten 28LED-Potenzial nicht ausgereizt 30Gutes Licht – zuverlässige Züge 32Synthes in Zuchwil 34Villa mit LED-Grundbeleuchtung 37DALI in der Gebäudeautomation 40LonMark® und DALI im Spital 43Küchenbeleuchtung mit Ambiente 45Überarbeitete EN 12464-1:2011 48LED-Beleuchtung in der Kunst 52

Innovationen Lichtwolke statt Lichtinsel 58Watt d’Or für Lichtkonzept 60Mikrostrukturierte Präzisionsoptiken 64LED – wohin? 67Einladendes Lichtkonzept 70Helle LEDs für helle Köpfe 72LEDs go space 74Linect auf Erfolgskurs 76Planungspraxis mit LED 78 Lichtexperten sind gerfagt 80 Fluchtwege – Fluchtwege? 82

I n h a l t

10. Jahrgang 2013

HerausgeberAZ Fachverlage AGNeumattstrasse 15001 AarauTel. 058 200 56 50Fax 058 200 56 61www.az-verlag.chwww.elektrotechnik.ch

PartnerschaftSLGSchweizer Licht Gesellschaft

RedaktionsleitungHans Rudolf Risdipl. El.-Ing. FHRankstrasse 198413 NeftenbachTel. 052 315 28 66Fax 052 315 43 [email protected]

VerlagsleitungRatna Irzan

Leiter WerbemarktJürg RykartTel. 058 200 56 [email protected]

VerkaufAZ Fachverlage AGAndré FluriTel. 058 200 56 [email protected]

Administration/SekretariatNicole LüscherTel. 058 200 56 [email protected]

Produktion, LayoutUrsula Urech, Pia Zimmermann

EinzelpreisFr. 10.–, grössere Mengenauf Anfrage

Drucktechnische HerstellungVogt-Schild Druck AGGutenbergstrasse 14550 Derendingen

ET-LICHTDiese Sonderpublikation istein fester Bestandteilvon Elektrotechnik ET 3-13vom 25. März 2013

I m p r e s s u m

ET Licht | Fachartikel 3

Fachartikel

ET Licht | Fachartikel4

Fachartikel

Licht spielt eine zentrale Rolle in Wissenschaft, Technologie und Kultur. Beleuchtungsanlagen müssen Qualitätsan-

sprüchen entsprechen, die durch Normen und Richtlinien definiert sind. Beim Vergleich der Vorgabewerte mit den

gemessenen Werten spielt die Messunsicherheit eine wichtige Rolle. Nur aufgrund der Messunsicherheit kann eine

Aussage über die Qualität der Messung gemacht und letztlich beurteilt werden, ob die Anforderungen an eine

Beleuchtungsanlage erfüllt werden oder nicht. Die Berechnung der Messunsicherheit ist komplex und aufwändig

und es werden in der Regel vereinfachte Verfahren eingesetzt.

Fortschritte in der Beleuchtung undin der Solarenergie gelten als ent-scheidend für eine nachhaltige Ent-wicklung. Gutes Licht bringt Sicher-heit und eine bessere Lebensqualitätfür alle. Es ist die Aufgabe der Foto-metrie, die Eigenschaften des Lichteszu quantifizieren und in Zahlen zufassen. Hierzu wurde eine Vielzahlvon Messgrössen definiert.

Auf der Verpackung von Leucht-mitteln wird die Gesamtmenge desausgestrahlten Lichtes (Lichtstrom,Einheit Lumen) deklariert. Internatio-nale Normen schreiben vor, wie grossdie Beleuchtungsstärke (Lichtstrompro Fläche, Einheit Lux) in einemFussballstadium sein oder wie helleine Strasse beleuchtet werden muss(Leuchtdichte, Einheit Candela proQuadratmeter).

Fotometrische Messgrössen undMessgeräteIn der Lichtmesstechnik werdenhauptsächlich Beleuchtungsstärke-messer (Luxmeter), Leuchtdichtemes-ser und Leuchtdichtemesskameraseingesetzt. Grundeigenschaft foto-

Fotometrie

metrischer Messgeräte ist es, dass siedie optische Strahlung räumlich undspektral gewichtet messen. Zum Bei-spiel misst ein Luxmeter die Licht-menge (Lichtstrom), welche auf eineFläche fällt. Trifft die Strahlungschräg auf den Messempfänger, er-scheint diese Einheitsfläche kleiner,d. h. es wird entsprechend wenigerStrahlung gesammelt. Die Empfind-lichkeit eines idealen Luxmetersmuss sich somit mit dem Kosinus desEinfallswinkels ändern. Weicht diesevon der Kosinusfunktion ab, entste-hen Messfehler (Illustration 1).

Gleiches gilt auch für die spektraleGewichtung: Fotometrische Messge-räte besitzen spezielle Farbfilter, wel-che dafür sorgen, dass die spektraleEmpfindlichkeit entsprechend dernormierten Hellempfindlichkeitskur-ve des menschlichen Auges V(λ) ent-spricht (Illustration 2). Da diese An-passung nie perfekt sein kann,entstehen Messfehler. Diese können

bei bekannter spektraler Empfindlich-keit des Empfängers und spektralerVerteilung der Quelle zum Teil korri-giert werden. Es bleibt eine Unsicher-heit, da die spektrale Verteilung unddie spektrale Empfindlichkeit nur be-schränkt gut bekannt sein können.

MessunsicherheitBeim Vergleich der Vorgabewerte mitden gemessenen Werten spielt dieMessunsicherheit der erhobenenMesswerte eine wichtige Rolle, dennnur aufgrund der Messunsicherheitkann eine Aussage über die Qualitätder Messung gemacht und beurteiltwerden, ob die Anforderungen aneine Beleuchtungsanlage erfüllt sindoder nicht.

Selbst für einfache Messaufgaben,z. B. das Messen der Beleuchtungs-stärkenverteilung einer Strassenbe-leuchtung, ist die Bestimmung derUnsicherheit komplex, denn sie bein-haltet – nebst der Messunsicherheit

Bild 1 a: Die Beleuchtungsstärke ist definiert als Lichtstrom pro Fläche.b): Wird die Messfläche gekippt, ändert sich die scheinbare Fläche mit demKosinus des Winkels. c): Ein Beleuchtungsstärkemessgerät (Luxmeter) mussidealerweise eine Kosinus-Winkelempfindlichkeit besitzen.

Dr. Peter BlattnerBundesamt für MetrologieMETAS3084 Wabernwww.metas.ch

Autor

ET Licht | Fachartikel 5

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ET Licht | Fachartikel6

Fachartikel

durch die Kalibrierung des Messgerä-tes – die Einflüsse der Messbedin-gungen sowie das Messverfahren.Oft sind nicht genügend Informa-tionen vorhanden oder der Aufwandist viel zu gross, um die Messunsi-cherheit zuverlässig abschätzen zukönnen. Dabei kommt in der Metro-logie ein allgemein gültiges Prinzipzur Anwendung: Je mehr Informa-tion über den Messprozess vorhan-den ist, umso genauer können dieMessfehler korrigiert werden undumso kleiner sind die Messunsicher-heiten.

Kalibrierung von FotometernIm METAS werden Luxmeter im Ver-gleich mit Referenzluxmetern kalib-riert. Diese Referenzempfänger sindihrerseits an die Basis der Radiomet-rie angeschlossen, die im METAS mit-hilfe eines kryogenischen Radiome-ters realisiert wird und als Primär-realisierung der optischen Strah-lungsmessung dient. Bei der Kalibrie-rung der Luxmeter muss eine Viel-zahl von Messunsicherheitsbeiträgenberücksichtigt werden, u. a. die Posi-tionierunsicherheit, die spektrale An-passung, Temperatureinflüsse unddie Unsicherheit des Referenznor-mals. Die Bestimmung der Messun-sicherheit erfolgt entsprechend denneuesten Empfehlungen der CIE.

Bei der Kalibrierung eines Messge-rätes wird die physikalische Einheitmittels eines Referenznormals unterklar definierten Bedingungen weiter-gegeben. Zum Beispiel wird ein Lux-meter im Labor bei einer Umge-bungstemperatur von 25 °C mit Lichteiner ganz spezifischen spektralenVerteilung (Planck’sche Strahlungmit einer Verteilungstemperatur von2856 K, definiert als CIE NormlichtartA) und definierter Geometrie (senk-rechter Lichteinfall) kalibriert.

Wird mit dem Messgerät die Be-leuchtungsstärke auf einer Strassegemessen, sind die Messbedingungenverschieden: Zum Beispiel erfolgt dieMessung bei einer anderen Umge-bungstemperatur und als Lichtquelledienen mehrere LED-Strassenleuch-ten mit einer anderen spektralen Ver-teilung und unter diversen Beleuch-tungswinkeln. Diese Abweichungzwischen der Mess- und Kalibrierbe-

dingung muss bei der Messunsicher-heitsanalyse berücksichtigt werden.Der Einfluss der Umgebungstempe-ratur auf die Anzeige des Messgerä-tes kann relativ einfach ermitteltwerden. Schwieriger sind die geome-trischen und spektralen Änderungen.Im Idealfall kennt man die spektrale

Verteilung der Lichtquellen und diespektrale Empfindlichkeit des Mess-gerätes und man kann damit dieMessresultate für allfällige Fehlerkorrigieren und die Messunsicher-heit bestimmen. Gleiches gilt für denFehler in der Kosinus-Anpassung:Sind die Winkelempfindlichkeit des

Bild 2: Normierte spektrale Hellempfindlichkeitskurve des menschlichenAuges V(λ).

Bild 3: Mittels Monochromator und Mikrolinsen-Arrays wird eine homo-gene monochromatische Leuchtfläche erzeugt.

Bild 4: Wahrscheinlichkeitsdichte einer normal verteilten Eingangsgrösse(blau) und der Ausgangsgrösse (rot). Die Ausgangsgrösse ist gegeben durchden Absolutwert (y = abs(x). a): Für positive x-Werte entspricht die Aus-gangsfunktion der Eingangsfunktion. Der Erwartungswert bleibt derselbe.b) und c): Für kleine x-Werte verändert sich die Ausgangsfunktion, denn dieAbsolutwertfunktion lässt keine negativen Werte zu. Der Erwartungswertwird abhängig von der Unsicherheit des Eingangswertes.

ET Licht | Fachartikel 7

Fachartikel

Messkopfes sowie die Positionierungder Lichtquellen in Bezug zum Mess-empfänger bekannt, kann das Mess-resultat korrigiert und die Messunsi-cherheit bestimmt werden.

Aufgrund der hohen Komplexitätwird in der Praxis in vielen Anwen-dungen, etwa beim Ausmessen einerStrassenbeleuchtung, keine komplet-te Messunsicherheitsberechnung son-dern lediglich eine grobe Abschät-zung durchgeführt.

Qualität von FotometernEin wichtiger Beitrag zur Messunsi-cherheit ist die Qualität des Mess-gerätes. Die Internationale Beleuch-tungskommission CIE definiert ver-schiedene Qualitätsparameter (f1’, f2,

f3…) für fotometrische Messgeräte.Diese Indizes quantifizieren das Ver-halten des Messgerätes bei allge-meinen Beleuchtungssituationen.Dabei werden die wichtigsten Ei-genschaften der Messgeräte berück-sichtigt:

V(λ) Anpassung: f1’Kosinus-Anpassung: f2

Linearität: f3

Im Allgemeinen wird ein Messge-rät mit kleineren f-Werten auch klei-nere Messunsicherheiten verursa-chen. Hingegen können diese Wertenicht verwendet werden, um Mess-resultate zu korrigieren.

Spektrale EmpfindlichkeitFotometrische Messgeräte besitzenspezielle Farbfilter, welche dafür sor-gen, dass die spektrale Empfindlich-keit der normierten Hellempfindlich-keitskurve V(λ) entspricht. DieseAnpassung kann in der Praxis nieperfekt sein, denn es stehen nur einelimitierte Anzahl an Farbfiltergläserzur Verfügung. Die Güte dieser An-passung wird mithilfe eines Quali-tätsindex f1’ beschrieben. Dieser wirddefiniert durch die Differenz dergemessenen normierten spektralenEmpfindlichkeit s* rel (λ) zur Norm-kurve V(λ):

f1’=k�|s*rel (λ)–V(λ)|dλ . (1)

k ist ein Normierungsfaktor.

Gleichung (1) beinhaltet den Abso-lutwert der Differenz zwischen derSoll- und der Istfunktion; dadurchwird die Abweichung in positiverund negativer Richtung aufsum-miert. Präzisionsfotometer mit einersehr genauen Anpassung an V(λ) ha-ben einen f1’-Wert kleinerals 1,5 %, einfache Handmessgerätebesitzen einen f1’-Wert kleiner als6 %. Leider werden bei vielen preis-werten Messgeräten keine Angabenzur Qualität der spektralen Anpas-sung gemacht. Entsprechend schwie-rig oder unmöglich ist die Beurtei-lung der Qualität dieser Geräte.

Bestimmung derQualitätsindizes f1’ und f2

Das METAS besitzt die Möglichkeit,den Qualitätsindex f1’ und f2 vonLuxmetern messtechnisch zu be-

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ET Licht | Fachartikel8

Fachartikel

stimmen und bietet eine ent-sprechende Messdienstleistung an.Mithilfe einer durchstimmbarenLichtquelle (Monochromator) undMikrolinsen-Arrays wird eine ho-mogene monochromatische Leucht-fläche erzeugt, die den Messkopfbestrahlt. Nun wird bei jeder Wel-lenlänge abwechslungsweise derPrüfling (Luxmeter) und ein Re-ferenzradiometer beleuchtet. Ausdem so gewonnenen Verhältnisund der bekannten spektralenEmpfindlichkeit des Referenzradio-

meters kann s*rel (λ) und damit auchf1’ bestimmt werden. Vorausset-zung dafür ist, dass der Prüflingeine genügend hohe Empfindlich-keit besitzt, denn die Strahlungs-leistung von Monochromatoren istsehr klein (einige �W/nm).

Die Bestimmung des Qualitätsin-dex für die Anpassung der Winkel-empfindlichkeit an die Kosinusfunk-tion (f2) erfolgt im METAS mit einemDrehtisch. Die Eintrittsfläche (Refe-renzebene) des Luxmeters wird inder Achse des Drehtisches positio-

niert. Der Messkopf wird mit einerLichtquelle der CIE Normlichtart Abeleuchtet. Der Drehtisch wird inkleinen Winkelschritten gedrehtund das Messsignal des Luxmetersaufgezeichnet.

Unsicherheitdes Qualitätsindex f1’Auch die Ermittlung des f1’-Wertesobliegt einer Messunsicherheit. DieBestimmung ist nicht trivial, da dieGleichung eine nicht lineare Funk-tion enthält: die Absolutwertfunk-tion kann beim Nullpunkt nichtlinear genähert und das Standard-verfahren nach «GUM» (Guide tothe expression of uncertainty inmeasurement) nicht angewendetwerden. Die Berechnung erfolgtmittels Monte Carlo-Simulationen,welche im GUM-Supplement 1 de-taillierter beschrieben ist: Basie-rend auf der Messunsicherheit derspektralen Empfindlichkeit wirdnumerisch eine Vielzahl von fik-tiven spektralen Empfindlichkeits-kurven generiert und daraus je-weils der f1’-Wert errechnet. Manerhält eine statistische Verteilungvon f1’. Diese kann mit einem Er-wartungswert und einer Standard-abweichung beschrieben werden.Dabei kann ein unerwarteter Effektbeobachtet werden: Der Erwar-tungswert von f1’ ist nicht nurdurch die spektrale Empfindlichkeitbestimmt, sondern auch durch de-ren Messunsicherheit. Dies ist inGrafik 4 illustriert.

Je kleiner der Eingangswert imVerhältnis zu seiner Unsicherheitist, je grösser wird der Ausgangs-wert durch die Unsicherheit desEingangswertes bestimmt. Selbstwenn die gemessene spektraleEmpfindlichkeitskurve vermeintlichder V(�) Kurve entspricht (d. h. dieDifferenz in Gleichung 1 null ist) istder Qualitätsindex f1’ unter Berück-sichtigung der Messunsicherheitnicht null, weil die Empfindlich-keitskurve in Wirklichkeit nur dieErwartungswertkurve einer statis-tischen Verteilung ist. Aufgrunddieser statistischen Betrachtung istes somit in der Praxis nicht mög-lich, einen perfekten Empfänger(d. h. mit f1’ = 0) zu realisieren.

Bild 5: Korrekturfaktoren für verschiedene Lichtquellen als Funktion desQualitätsindex f1’ diverser Fotometer. Je besser die Qualität des Fotometers,je kleiner der f1’-Wert und umso kleiner der Korrekturfaktor. a): Klassische(weisse) Lichtquellen. b): Weisse RGB-LED. Beispiel: Ein spezifisches Fotome-ter mit einem Wert von 5,2 % muss für klassische Lichtquellen mit einemKorrekturfaktor zwischen 0,96 und 1,01 korrigiert werden. Für weisse LED-Lichtquellen variiert der Wert zwischen 0,94 und 1,04.

ET Licht | Fachartikel 9

Fachartikel

Abschätzung der Messunsicher-heit aufgrund von f1’Die ausgewählten Qualitätsindizeskönnen zwar nicht verwendet wer-den, um mögliche Messfehler zukorrigieren, sie geben aber Anhalts-punkte, wie gross für generelle Be-leuchtungssituationen ein mögli-cher Messfehler sein kann. DasMETAS hat die spektrale Empfind-lichkeit einer Vielzahl von Fotome-tern vermessen und die Korrektur-faktoren für verschiedene Licht-quellen berechnet. Abbildung 5 a)zeigt die Korrekturfaktoren derspektralen Anpassung für verschie-dene «klassische» Leuchtmittel(Glühlampe, Sparlampen, Fluores-zenzlampen, Natriumdampflam-pen, …) auf in Funktion zum Quali-tätsparameter des Fotometers f1’.Generell gilt, je kleiner der f1’, umsokleiner der benötigte Korrekturfak-tor. Ist das Spektrum der Quellenicht bekannt, kann man keine Kor-rektur machen. Hingegen lässt sichdie Messunsicherheit für ein Foto-meter mit bekanntem f1’-Wert ab-schätzen: Sie beträgt ungefähr ± 3/4

f1’ für klassische Leuchtmittel undist in der Grafik durch die zweischwarzen Linien dargestellt. Fürweisse LED-Lichtquellen, welche aufder RGB-Technik basieren (d. h.durch Mischen einer grünen, rotenoder weissen LED), ist der Unsicher-heitsbereich rund doppelt so grosswie für klassische Lichtquellen (± 1,5f1’, i.e. siehe Illustration 5 b).

Bei farbigen Lichtquellen, insbe-sondere rot oder blau leuchtendenLED, sind keine generellen Aussa-gen möglich, da selbst bei sehr gu-ten Fotometern Anpassungsfehlervon über 5 % möglich sind.

Messunsicherheit, bedingt durchdas MessverfahrenNeben den oben erwähnten Unsi-cherheiten des Messgerätes undder Messbedingungen sind Unsi-cherheiten durch das Messverfah-ren möglich. Man versucht, auf-grund klar definierter Mess-anforderungen die Fehlergrösseeinzuschränken. Im Bereich derStrassen und Tunnelbeleuchtungdefinieren die einschlägigen Nor-men ein Messraster, wo die Punkte

gemessen werden müssen. Zusätz-lich werden Anforderungen an diePositionsgenauigkeit der Messras-terpunkte gegeben, z. B. darf ge-mäss Europäischer Norm SN EN13201-4 die Eintrittsfläche einesLuxmeters nicht höher als 200 mmüber der Fahrbahn sein.

Werden nun Messresultate mit-einander verglichen, können trotzEinhaltung der Messnorm grössereUnterschiede vorhanden sein. DennUnterschiede in der vertikalenMessposition von 200 mm könnendurchaus zu einer zehnprozentigenÄnderung in den gemessenen Be-leuchtungsstärken führen. Weiterzu berücksichtigen sind die latera-len Positionen und die Winkelaus-richtung des Messkopfes. Bei nichthomogen ausgeleuchteten Stras-sen kann sich die Beleuchtungs-stärke in der Grössenordnung von5 % pro 10 cm oder mehr ändern.Entsprechend genau müssen dasMessraster als Ganzes und die ein-zelnen Messpunkte positioniertwerden.

Vergleich mit VorgabewertenDie Zielvorgaben einer Beleuch-tungseinrichtung werden durcheinschlägige Normen und Richt-linien definiert. Es gibt in der Regelnur wenig Spielraum bei der Ent-wicklung von Anlagen, denn auchökonomische Richtwerte und bauli-

che Gegebenheiten engen die Mög-lichkeiten ein. Der Lichtdesigner hatoft nur in der Auswahl vom Leuch-tentyp gewisse Freiheiten. Dabeispielen die lichttechnischen Eigen-schaften der Leuchten eine zentraleRolle. Diese werden anhand von Ty-penprüfungen an Einzelstücken imLabor messtechnisch bestimmt. Z. B.kann mithilfe eines Drehspiegel-goniofotometers die Lichtstärke-verteilung einer Leuchte gemessenwerden. Auch diese Bestimmungunterliegt einer Unsicherheit. Ver-gleicht man Design und realisierteAnlage, lässt sich die Liste von zuberücksichtigenden Faktoren nocherweitern u. a. mit den Herstel-lungstoleranzen der Leuchte, Alte-rungsverhalten der Leuchtmittel,Verschmutzungsgrad der Leuchten,elektrischer Betriebszustand usw.In der Gesamtsumme sind Mess-unsicherheiten im Bereich 10 % bis30 % durchaus üblich und sollten inder Beurteilung der Anlage berück-sichtigt werden.

Anhand der Beschreibung derMessunsicherheiten lässt sich dieVielschichtigkeit und Komplexitätder Fotometrie darlegen. Dank neu-en Leuchtmitteln mit neuen Eigen-schaften (z. B. LED und OLED) bleibtdie Lichttechnik auch im 21. Jh. fürangewandte Forschung und Ent-wicklungen interessant. L

Bild 6: Gemessene Leuchtdichteverteilung einer Tunnelbeleuchtung.Die Farben entsprechen verschiedenen Leuchtdichteniveaus (logarithmischeKodierung). Das Messraster zeigt, welche Punkte ausgewertet werden.

ET Licht | Fachartikel10

Fachartikel

Im Messprojekt wurden elf häufig eingesetzte Präsenzmelder auf Stromverbrauch, Erfassungsqualität und Bediener-

freundlichkeit untersucht. Dabei zeigten sich grosse Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Produkten.

Während die Detektion der Bewegung meist als befriedigend bis gut beurteilt wurde, konnte kein Produkt bei der

Tageslichterfassung die Erwartungen erfüllen. Bei letzterem besteht grosser Optimierungsbedarf, wenn die theore-

tisch hohen Einsparpotenziale der Tageslichtregulierung ausgeschöpft werden sollen. Das Messprojekt wurde vom

Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA und dem

Bundesamt für Energie unterstützt.

Ein Präsenzmelder ist ein Sensor, derBewegungen von Personen detek-tieren kann. Ein eingebautes Relaisschaltet nach einer bestimmten Ver-zögerungszeit die Stromzufuhr ei-ner Beleuchtung ein oder aus, jenachdem, ob eine Bewegung regis-triert wird oder nicht. Im Prinzip istder Präsenzmelder eine einfacheWärmebildkamera, die regelmäs-sige Infrarotfotos macht; ändert sich

Messprojekt

ein nachfolgendes Wärmebild,wird dies als Bewegung interpre-tiert. Aufgrund ihres Funktions-prinzips wird für Präsenzmelderauch die Bezeichnung «Passiv-Inf-rarot-Sensor» bzw. die Abkürzung«PIR» verwendet. Zusätzlich habendie meisten Präsenzmelder Licht-sensoren eingebaut, welche diekünstliche Beleuchtung in Abhän-gigkeit der Tageslichtsituation ein-

und ausschalten können. Die In-dustrie unterscheidet zum Teilzwischen Bewegungs- und Prä-senzmeldern; allerdings werdendie Begriffe uneinheitlich ge-braucht, sodass man aus der Anga-be «Präsenzmelder» oder «Bewe-gungsmelder» kein Qualitäts-merkmal ableiten kann und unbe-dingt die genauen Spezifikationender Melder beachten muss.

Stefan Gasser, dipl. El. Ing. ETH/SIAInhaber und Geschäftsführer eLight GmbH,Stromeffizienz und Beleuchtung8006 Zürich, www.elight.ch

Björn SchraderHauptamtlicher Dozent und Leiter des strategischenSchwerpunktes Licht@hsluHochschule Luzern – Technik & Architektur6048 Horw, www.hslu.ch/licht

AuftraggeberSchweizerischer Ingenieur und ArchitektenvereinSIA, Bundesamt für Energie, EnergieSchweiz,Amt für Hochbauten der Stadt Zürich

Download der Studie unter www.elight.ch undwww.hslu.ch/licht

Autoren

Bild 1: Die elf getesteten Präsenzmelder. Für das Messprojekt wurden elfhäufig eingesetzte Präsenzmelder, die hauptsächlich in Zweckbauten ver-wendet werden, evaluiert. Es handelte sich um Produkte der Firmen The-benHTS, Swisslux, Züblin, Feller, Elbro, Merten und Steinel. Die PIRs wur-den nicht direkt von den Händlern bezogen, sondern anonym im Handelgekauft, damit keine «präparierten» Produkte in den Test gelangenkonnten.

ET Licht | Fachartikel 11

Fachartikel

Bedeutung vonLichtmanagementZur bedarfsabhängigen Regelungund Steuerung der künstlichen Be-leuchtung in Gebäuden gehört ei-nerseits die automatische Erfas-sung von anwesenden Personenund andererseits der tageslichtab-hängige Betrieb der Beleuchtung.Wenn es gelingt, die künstliche Be-leuchtung in Gebäuden optimalbedarfsabhängig zu steuern, kanngegenüber manueller Schaltung biszu 50 % Bleuchtungsenergie einge-spart werden. In den meisten Fällenwerden für das LichtmanagementPräsenzmelder mit integrierter Ta-geslichterfassung eingesetzt.

Beleuchtungskontrollen des Amtsfür Hochbauten der Stadt Zürich anüber 70 Objekten haben in den letz-ten Jahren aber aufgedeckt, dassdie realen Einsparungen beim Ein-satz von Präsenzmeldern im Durch-schnitt viel geringer sind als erwar-tet. Es gibt zwar gute Beispiele,aber ein beachtlicher Teil der Be-leuchtungsanlagen mit Präsenz-meldern erfüllt die Erwartungennicht. Die Diskrepanz zwischen er-warteten und den realen Einspa-rungen bei Präsenzmeldern kannfolgende Ursachen haben:• Zu lange Ausschaltverzögerun-

gen• Ungenaue Erfassungsbereiche• Falsche Platzierungen• Hohe Eigenenergieverbräuche• Ungenügende Inbetriebnahmen• Mangelhafte Bedienerfreundlich-

keit

Im Messprojekt «Präsenzmelderim Qualitätstest» wurden dieAspekte «Erfassungsbereich», «Ei-genenergieverbrauch» und «Bedie-nerfreundlichkeit» nun genaueruntersucht.

Messaufbau PräsenzerfassungDa es für die Messung des Erfas-sungsbereichs eines Präsenzmel-ders keine standardisierten Vorga-ben gibt, wurde für das Projekt einreproduzierbares Messkonzept ent-wickelt. In einem grossen Schul-raum an der Hochschule LuzernTechnik & Architektur wurde dieMesseinrichtung installiert. Ver-gleiche die Bilder 2 und 3.• An einer definierten Stelle im

vorderen Teil des Raums wurdendie Präsenzmelder einzeln an derDecke auf 3 Metern Höhe instal-liert.

• Eine Wärmequelle mit Grösse

und Temperatur eines Menschenwurde auf einem Rollwagenmontiert. Die Wärmeverteilungund die Wärmeabstrahlung desDummys wurden so eingestellt,dass sie möglichst gut denjeni-gen eines Menschen in typischerBürobekleidung entsprachen.

• Eine Winde mit Schrittmotor undZugseil zog den Rollwagen mitdem Dummy auf einer Schienemit variablen Geschwindigkeitengleichmässig durch den Raum inRichtung der Präsenzmelder.

• Um fremde Störquellen, wie Be-wegungen ausserhalb der Fens-ter oder wärmeabstrahlende Ge-räte, zu eliminieren, wurde derSchulraum mit Trennwänden ab-geschirmt.

• Der über das Messsystem gesteu-erte Schrittmotor registriertezentimetergenau die Position desRollwagens mit dem Dummy undspeicherte die Ein- und Aus-schaltimpulse der Präsenzmelderauf dem Computer.

• Der Messwagen mit dem Dummywurde auf zwei verschiedenenSchienen in Richtung der Prä-senzmelder gezogen, einmal di-rekt auf die PIRs zu, das andereMal seitlich an den PIRs vorbei.

Messresultate PräsenzerfassungFür sechs verschiedene Geschwin-digkeiten wurden die Distanzenzwischen dem Dummy und denSensoren, bei welchen die PIRs dieAnschaltimpulse für die Beleuch-tung auslösten, ermittelt. Die sechsGeschwindigkeiten lagen bei 0,1,

Bild 2: Messaufbau, Schnitt.

Bild 3: Realer Messaufbau im Schulraum der HSLU.

ET Licht | Fachartikel12

Fachartikel

0,2, 0,4, 0,6, 0,8 und 1,0 m/s. Diehöchste Geschwindigkeit von 1 m/sentspricht einer Bewegung einesgehenden Menschen, die niedrigstevon 0,1 m/s einem an einem Arbeits-platz sitzenden Menschen. JedeMessung wurde 3-mal wiederholt.

In Bild 4 ist die Erhöhung der Er-fassungsdistanzen mit zunehmen-der Geschwindigkeit des Dummysder elf getesteten Präsenzmelder er-sichtlich. Der Dummy hat sich beider dargestellten Messung zwei Me-ter seitlich des Präsenzmelders vor-bei bewegt. Die Erfassungsdistan-

zen fürs Gehen lagen zwischen 4,0und 8,7 Metern, für das Sitzen zwi-schen 2,1 und 3,8 Metern. Der Ver-gleich zwischen den von den Her-stellern deklarierten und den imTest gemessenen Erfassungsdistan-zen stimmt bei einigen Produktensehr gut überein (alle PIRs der FirmaTheben HTS). Bei andern Produktensind Abweichungen bis zum Faktor4 zu verzeichnen (siehe Tabelle 1).

Entscheidend für die Genauigkeitist nicht nur die Erfassungsdistanzbei einer sich kontinuierlich aufden PIR zubewegenden Person, son-

dern auch die Reaktion des Prä-senzmelders auf kleine Bewegun-gen innerhalb des Erfas-sungsbereichs. Um diese festzustel-len, wurde der Dummy zwei Metervom PIR entfernt positioniert undmit kleinen immer grösser werden-den Bewegungen hin- und herge-schoben, bis der PIR reagierte. Da-bei zeigte sich, dass die bestenProdukte bereits eine minimale Be-wegung von 1 cm erfassen können,während die schlechtesten erst beiüber 10 cm reagierten.

Messungen derelektrischen LeistungDie elektrische Leistung der Präsenz-melder wurde mit einem Präzisions-wattmeter gemessen. Es zeigte sich,dass diese Leistungen gegenüber älte-ren Modellen heute deutlich niedrigersind. Früher waren Leistungsaufnah-men der PIRs bis zu 5 Watt üblich. DieLeistungsaufnahme der getestetenPIRs liegen zwischen 0,4 und 1,5 Watt.In einem Bürohaus mit 5000 m2 und200 PIRs entspricht dies einer Dauer-leistung zwischen 80 und 300 Wattbzw. einem jährlichen Energiever-brauch von 700 bis 2600 kWh.

Messungen derTageslichterfassungFür die Beurteilung der Tageslicht-erfassung wurde in einem hellenSchulraum ein zweiter Messaufbaurealisiert. Alle elf Präsenzmelderwurden miteinander in der Mittedes Raumes an die Decke montiert.Auf der Arbeitsfläche unter denSensoren wurde ein Luxmeter plat-ziert. Durch Betätigung der elektri-schen Storen konnte nun der Raumkontinuierlich verdunkelt bzw. wie-der aufgehellt werden. So wurdefestgestellt, bei welchen Beleuch-tungsstärken welche Sensoren re-agierten. Die Messungen wurdenan einem Herbsttag mit diffuserStrahlung durchgeführt. Die Proze-dur des Verdunkelns und Aufhel-lens des Schulraums wurde mehr-mals mit verschiedenen Sensor-einstellungen durchgeführt.

Die Auswertung der Messungenwar ernüchternd. Kein einziger Sen-sor hat befriedigend entsprechendden Einstellungen reagiert. Allerdings

Bild 4: Einschaltradien der elf getesteten Präsenzmelder bei seitlichen Bewegungen.

Nr. Hersteller ModellGehen Sitzen

gemessen deklariert gemessen deklariert

1 ThebenHTS ECO-IR 360C NT 8.4 9.0 6.5 7.0

2 ThebenHTS Compact Office 8.0 7.0 4.4 4.5

3 ThebenHTS Plano Centro 9.0 9.0 5.6 7.0

4 Swisslux PD2 360 1C/AP 11.1 8.0 6.5 4.0

5 Swisslux PD2 Max 1C/UP 15.0 24.0 7.5 8.0

6 Züblin Swiss Garde 360 16m 2C 10.7 16.0 5.1 8.0

7 Züblin Swiss Garde 360 30m 16.9 20.0 5.7 10.0

8 Feller UP-Präsenzmelder 360 7.0 10.0 6.6 7.0

9 Elbro Elbrolight 9.1 8.0 6.4 4.0

10 Merten Argus 9.3 17.0 4.2 15.0

11 Steinel IS D360 12.9 16.0 4.9

Tabelle 1: Gemessene und deklarierte Durchmesser für Gehen und Sitzen.

• Die Messungen der Präsenzerfassungs-bereiche der einzelnen PIRs brachten gros-se Differenzen zwischen gemessenen unddeklarierten Werten zutage. Bei den PIRsder Firma ThebenHTS stimmten Messun-gen und Deklarationen am besten über-ein.

• Um Sicherheit bei der Planung zu errei-chen, ist die Schaffung eines einheitlichenMessverfahrens wichtig. Eine einheitlicheDeklaration, die einen Vergleich der Pro-dukte bzgl. Qualität und Eigenschaftenermöglicht, wäre nicht nur aus Sicht desPlaners, sondern auch der Hersteller wün-schenswert. Der Test hatte das Ziel, eineerste Bestandesaufnahme durchzuführen,Testszenarien für die Prüfung der Quali-tätseigenschaften zu entwickeln und alsDiskussionsgrundlage für eine Weiterent-wicklung zu dienen.

• In der Praxis bringt die Tageslichtschal-tung in Kombination mit der Präsenz-erfassung deutlich weniger als Simulatio-nen annehmen lassen. Es ist davon aus-zugehen, dass andere Messmethoden, diez. B. die Helligkeit gegen das Fenster mes-sen oder ausserhalb des Gebäudes mon-tiert werden, deutlich bessere Resultatein Bezug auf die effektive Energieeinspa-rung liefern. Es sollte eine Untersuchungüber den Nutzen verschiedener Verfahrenzur Tageslichtregelung gemacht werden.

• Der Eigenenergieverbrauch von moder-

Schlussfolgerungen

nen PIRs ist gegenüber früher deutlichgesunken. Ein Wert von 0,5 Watt ist heu-te technisch problemlos möglich.

• Die Bedienerfreundlichkeit der meistenSensoren lässt zu wünschen übrig. Weni-ger Möglichkeiten, dafür klare und un-missverständliche Einstellungen machendie Justierung für den Installateur undden technischen Gebäudedienst einfa-cher – oder sie motivieren diesen, dieSensoren überhaupt einzustellen undnicht einfach in Grundeinstellung an dieDecke zu montieren. Fernbedienungenkönnen die Einstellungen sicher verein-fachen, aber nur, wenn sie durchdachtsind – die Autoren der Studie haben keinebrauchbaren Fernbedienungen gefun-den.

• Der Präsenzmelder ist eine wichtige Kom-ponente in der Gebäudeautomation undkann den Energieverbrauch bei der Be-leuchtung wesentlich reduzieren. Dazubedarf es einerseits funktionsfähiger Pro-dukte und andererseits eine bewusstePlanung und Inbetriebsetzung. Den Mel-dern und deren Eigenheiten muss in Zu-kunft wesentlich mehr Beachtung ge-schenkt werden.

• Die Resultate der Untersuchung sollen indie SIA-Norm 380/4 «Elektrische Energieim Hochbau» einfliessen. Die Norm istderzeit in der Überarbeitungsphase undsoll 2015 als Revision herauskommen.

sind die Einstellmöglichkeiten der Ta-geslichtschwelle durch die vorhande-nen Potenziometer meist sehr rudi-mentär. Wohl aus gutem Grund: DieMessungen zeigten nämlich, dass dieAbhängigkeiten von Raumgrösse, Ein-richtung, Fenstertyp und Wetterbe-dingungen so gross und so variabelsind, dass eigentlich jeder PIR in je-dem Raum separat durch aufwändi-ges Justieren eingestellt werdenmüsste, um eine einigermassen gutetageslichtabhängige Ein-Aus-Schal-tung zu erhalten.

Beurteilung derBedienerfreundlichkeitDie Beurteilung der Bediener-freundlichkeit war qualitativer

Art. Doch es gibt offensichtlicheUnterschiede: Bei den einen Sen-soren sind die Regler gut beschrif-tet und die Zugänglichkeitenauch dann noch gut, wenn diePIRs an der Decke montiert sind.Andere Sensoren müssen demon-tiert oder die Einstellpotenziome-ter so winzig ausgeführt werden,dass eine sinnvolle Einstellungkaum möglich ist. Viele PIRs kön-nen auch über Fernbedienungenjustiert werden. Allerdings ist inder Praxis dann oft nicht mehrklar, ob nun die manuellen Ein-stellungen am Potenziometer derPIRs gelten oder die Einstellungender Fernsteuerung. L

Fachartikel

ET Licht | Fachartikel14

Fachartikel

Teil 1: Grundlagen –

Einstieg in die Thematik Unfälle und Sichtbarkeit

Die Sicherheit im Strassenverkehr ist ein wichtiges

Thema. Im Winterhalbjahr häufen sich die Unfälle

während der Dämmerungs- und Dunkelzeiten.

Ein besonderes Augenmerk gilt den Fussgänger-

streifen: Sichtbarkeit der querenden Fussgänger ist

oberste Priorität. Die Strassenbeleuchtung ist ein

wichtiges Element zur besseren Erkennung von

Gefahrenquellen, die Beleuchtung von Fussgänger-

streifen als besondere Konfliktzone bildet darin

einen Schwerpunkt. Wie sollen Fussgängerstreifen

und -querungen richtig beleuchtet werden, worauf

kommt es an?

Im ersten Teil werden einigeGrundlagen zur ganzen ThematikUnfälle und Sichtbarkeit betrach-tet. Der zweite Teil erläutert ver-schiedene Kontrast-Situationen.Der dritte Teil behandelt die Stras-senbeleuchtungsnormen und eini-ge Beleuchtungen in der Praxis. Imvierten Teil schliesslich folgt dieUmsetzung der Beleuchtung anFussgängerstreifen.

Unfälle nach bfu unddeutschen ErhebungenDie bfu veröffentlicht jedes Jahrden SINUS-Report mit vielen Sta-tistiken. Darin ist zum Beispiel er-sichtlich, dass das Unfallrisiko fürFussgänger in der Nacht um über200 Prozent höher ist als am Tag(1). Interessant sind diejenigenStatistiken, die Unfälle im Zusam-menhang mit Tageslicht und

Sicherheit im Strassenverkehr

Bild 1: Fussgängerstreifen sind verkehrsmässige Konfliktzonen. Bezüglich derSichtbarkeit wird die Umgebungsleuchtdichte Lu mit der Leuchtdichte deszu sehenden Objektes verglichen.

cd/m2

Fachartikel

Dämmerung/Nacht aufzeigen. Inden Dunkelstunden treten dieschwereren Unfälle im Vergleichzum Tag häufiger auf, d. h.die Unfallschwere steigt in derDunkelheit, wie Untersuchungenin Deutschland zeigen (siehedazu Bild 2 und 3). In Bild 2 fällt

auf, dass besonders Fussgängernachts gefährdet sind. Als Haupt-grund wird vermutet, dass durchdie schlechte Sichtbarkeit derFussgänger deren Kollisionsgeg-ner später reagieren, was zu hö-heren Kollisionsgeschwindigkei-ten führt. Obwohl seit den

letzten 11 Jahren die gesamtenUnfälle im schweizerischen Stras-senverkehr stetig leicht zurückge-gangen sind, macht es Sinn, dieZusammenhänge mit der Be-leuchtung besonders an Fussgän-gerstreifen genauer zu betrach-ten. �

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Bild 2: Erhöhung des km-bezogenen Verletzungsrisikos beiDunkelheit im Vergleich zum Tageslicht nach Verkehrsteil-nehmern (2010). (1)

Bild 3: Anzahl der verunglückten Fussgänger nach Monaten und Unfall-schwere in Deutschland. Die Dunkelmonate haben einen deutlich erhöhtenAnteil an Getöteten. (2)

ET Licht | Fachartikel16

Fachartikel

Sichtbarkeitsuntersuchungen:SchwellenleuchtdichteDie Unfallstatistiken und Auswer-tungen zeigen: Die Sichtbarkeit inder Nacht ist ein wichtiger Aspekt.Die Frage kommt oft: Was sehe ichbei welcher Leuchtdichte? Wann istein Objekt gerade noch sichtbar?

Es gibt verschiedene Untersu-chungen zum Thema Sichtbarkeit.Dabei wird die Umgebungsleucht-dichte Lu mit der Leuchtdichte deszu sehenden Objektes verglichen.Je nach Grösse des Objektes undder Umgebungsleuchtdichte stelltman fest, dass die Schwellen-leuchtdichte ýL im Verhältnis beihoher Umgebungsleuchtdichtewesentlich kleiner ist, um das Ob-jekt zu erkennen als bei kleinerUmgebungsleuchtdichte. Beispiel:Die blaue Kurve im Bild 4 zeigt denVerlauf der Schwellenleuchtdichtebei einem Objekt aus dem Sehwin-kel 20 Minuten. Dies ergibt aus40 m Distanz eine Objektgrössevon 0,23 m, was etwa der Gösse ei-nes Gesichtes entspricht. Beischlechter Strassenbeleuchtungvon 0,1 cd/m2 oder der reinen Auto-scheinwerferbeleuchtung kann dasObjekt bei einem Unterschied von0,01 cd/m2, d.h. ab 0,11 cd/m2 er-kannt werden. Das heisst: Das Ob-jekt muss 10 % Unterschied aufwei-sen. Bei einer guten Strassen-beleuchtung von 1,0 cd/m2 genügtein Unterschied von 0,04 cd/m2,d.h. mit der Leuchtdichte des Ob-jektes von 1,04 cd/m2 ist es bei 4 %mehr schon sichtbar. Im Bereich 100cd/m2, einer guten Innenbeleuch-

tung, kann sogar mit 1,5 % höhererLeuchtdichte bereits das Objekt ge-sehen werden (siehe Bild 4). DasBild 5 zeigt eindrücklich, wie mitzunehmendem Alter die Sehfähig-keit abnimmt: Obige Aussagen gel-ten für Personen mit Alter bis ca. 30Jahre. Bei 50 Jahre alten Personenbeträgt die Schwellenleuchtdichtedas 1,5-fache, bei 70-Jährigen das2,8-fache, um das gleiche Objektnoch sehen zu können.

Die Untersuchungen im Stras-senverkehr beschränken sich abernicht nur auf die Schwellenleucht-dichte und das Alter, sondern be-rücksichtigen weitere Faktoren wieFarbe und Form des Objektes, Blen-dung, Geschwindigkeiten, Gegen-verkehr, Adaptation des Auges undweitere augenoptische Parameter.Im Zusammenhang mit dem Be-wertungsfeld für die Strassenbe-leuchtung müssen dazu sämtlichelichttechnischen Gütemerkmale,wie Lichtverteilung der Leuchten,Fahrbahnleuchtdichte, Umge-bungsleuchtdichte, Gleichmässig-keiten, Lichtfarbe und Farbwieder-gabe bei verschiedenen Wit-terungsbedingungen berücksich-tigt werden. Daran wird geforscht.Da mit dem Eintritt der LED neueMöglichkeiten entstanden sind,wird dieses Thema rund um dieSichtbarkeit im Strassenverkehrimmer komplexer .

Der Zusammenhang mit dervertikalen BeleuchtungsstärkeDie Beleuchtungsstärke und Leucht-dichte stehen via Reflexionsgrad im

Bild 4: Schwellenleuchtdichte L in Abhängigkeit der Umfeld-leuchtdichte Lu verschiedener Objektgrössen, nach W. Adrian. (3)

Bild 5: Schwellenleuchtdichte L in Abhängigkeit des Alters, beiLu = 100 cd/m2, nach Blackwell. (4)

Bild 6: Notwendige vertikale Beleuchtungsstärke Ev in Abhän-gigkeit der Umfeldleuchtdichte Lu auf dem Objekt bei Refle-xionsgrad 0,1, um die Schwellenleuchtdichte L erreichen zukönnen. Für Objektgrösse 20’. (Ableitung aus Bild 4)

Farben Materialien

Weiss 0,8 Putz 0,8

Hellgelb 0,7 Kachel, weiss 0,7

Hellgrün, rosa 0,4 Ahorn, Birke 0,6

Himmelblau 0,4 Eiche, hell 0,4

Hellgrau 0,4 Beton 0,3

Hellbraun 0,3 Nussbaum, dunkel 0,2

Mittelgrau 0,2 Eiche, dunkel 0,2

Dunkelrot 0,1 Backstein, rot 0,2

Schwarz 0,1 Bauglas 0,1

Tabelle 1 Reflexionswerte von Farben und Materialien. (Quelle: Osram)

Fachartikel

Zusammenhang:

L = Leuchtdichte in cd/m2

� = ReflexionsgradE = Beleuchtungsstärke in Lux

Der Reflexionsgrad gibt an, wie-viel des auffallenden Lichtes auf ei-ner Oberfläche reflektiert wird. DieTabelle 2 gibt eine Übersicht übereinige Werte. Wenn man dieSchwellenleuchtdichte auf Be-leuchtungsstärke umrechnet, er-hält man mit Bild 6 einen Anhalts-punkt, wie viel Licht notwendig ist,um bei bestimmten Reflexionsgra-den die Objekte gerade noch er-kennen zu können. Wenn wir nundas Beispiel des 0,23 m grossen Ob-jektes nehmen, so nehmen wir an,dass es eine dunkle Oberfläche mit

Reflexionsgrad 0,1 hat. Dies ergibtnun bei einer Umfeldleuchtdichtevon 0,1 cd/m2 eine notwendige ver-tikale Beleuchtungsstärke von 0,314lx, die vorhanden sein muss, umdas Objekt gerade noch sehen zukönnen. Bei Umfeldleuchtdichte 1,0cd/m2 beträgt die vertikale Be-leuchtungsstärke 1,25 lx, bei Lu =100 cd/m2 ist sie 47,1 lx. Wenn mandas Alter berücksichtigt, so beträgtbei einer Umfeldleuchtdichte von1,0 cd/m2 die vertikale Beleuch-tungsstärke für einen 70-Jährigenetwa das 2,8-fache von 1,25 lx, also3,5 lx.

L

Literaturverzeichnis:1) SINUS-Report 2012, bfu,

http://www.bfu.ch/PDFLib/1806_74.pdf)2) Statistisches Bundesamt (Deutschland)

«Statistisches Jahrbuch 2010», Wiesbaden3) Sichtbarkeitsbewertung in der Strassen-

beleuchtung, A. Walkling, Licht 2004

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MONTIERTIST.Extreme Temperaturen, Staub, Erschütterungen: Das LED-Lichtsystem Coriflex bringt selbst im industriellen Umfeld unter schwierigen Bedingungen einwandfreie

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Der Autor ist Vorsitzender der SLG-Fachgruppe Strassenund Plätze. Im zweiten Teil werden verschiedene Kont-rast-Situationen betrachtet.

Autor

ET Licht | Fachartikel18

Weltweit soll der Stromverbrauch für Lichtanwendungen bei 20 % (3200 Mia. kWh) des Gesamtstrom-

verbrauchs liegen, in Europa rund 12 % (300 Mia. kWh) und in der Schweiz sind es annähernd 15 %

(9 Mia. kWh). Nicht nur Lichtfachleute, auch die politischen Gremien, erkennen da ein respektables

Stromsparpotenzial. Es sind nicht vor allem die Normengremien, sondern die Instanzen der Europäischen

Union, die in Europa den Fahrplan vorgeben. Alle einschlägigen EU-Verordnungen

Anlässlich einer im vergangenenJanuar stattgefundenen Veranstal-tung der SLG Schweizer Licht Gesell-schaft erhielten die Teilnehmer ei-ne Übersicht über die bestehendenbzw. neuen EU-Verordnungen. Die-

Neue EU-Verordnungen

se sind in allen Teilen auch für dieSchweiz verbindlich und zu findenunter• www.eur-lex.europa.eu, wo sie

auch in deutscher Sprache herun-tergeladen werden können.

Bestehende Verordnungen imBereich Licht sind zum Beispiel:• EU 244/2009 und EU 859/2009:

Anforderungen an die umweltge-rechte Gestaltung von Haushalt-lampen mit ungebündeltem Licht.

• EU 245/2009 und EU 347/2010: An-forderungen an die umweltge-rechte Gestaltung von Leucht-

stofflampen ohne eingebautesVorschaltgerät, Hochdruckentla-dungslampen sowie Vorschaltge-räte und Leuchten zu ihrem Be-trieb.

Neue Verordnungen (Bild 2) im Be-reich Licht treten ab 1. September2013 in Kraft:• EU 1194/2012: Anforderungen an die

umweltgerechte Gestaltung (Ökode-sign) von Lampen mit gebündeltemLicht und dazu gehörigen Geräten.

• EU 874/2012: Energieverbrauchs-kennzeichnung von elektrischenLampen und Leuchten.

Bild 1: Designerleuchte Rollercoaster von Osram. Die transparenten, leuchtenden OLED-Glasscheiben sollen 2014 in Serie gehen.

Hans R. RisNeftenbachQuellen: EU-VerordnungenSLG Seminar 15.01.2013

Autor

Ökodesign EU 1194/2012Bei der EU 1194/2012 geht es um die Anforderungen an die umwelt-gerechte Gestaltung (Ökodesign) von Lampen mit gebündeltemLicht und dazu gehörigen Geräten und zwar• zur Begrenzung der Quecksilber-Emissionen und• um den Gebrauch von Speziallampen für Haushaltbeleuchtungen

einzugrenzen.

Unter Lampen mit gebündeltem Licht versteht man in der Ver-ordnung Lichtquellen die 80 % des Lichtstroms in einem Kegel von120° strahlen.

Neu ist auch, dass man eine Leuchte mit nicht auswechselbarenLED-Modulen als «Lampe» betrachtet. Unterschieden wird zusätz-lich zwischen dem «Endbenutzer» als natürliche Person, die dasProdukt nicht gewerblich nutzt und dem «Endgültigen Eigentü-mer», der das Produkt während der Nutzungsphase nutzt.

Im Weiteren gilt die Verordnung ebenfalls für Geräte, die für dieInstallation zwischen dem Netz und den Lampen ausgelegt sind. Da-zu gehören Betriebsgeräte für Lampen, Steuergeräte für Leuchten,mit Ausnahme von Vorschaltgeräten und Leuchten für Leuchtstoff-lampen und HID-Lampen. Die EU schätzt bis 2020 ein Einsparpoten-zial von 25 TWh, vor allem wenn die LED- und OLED-Technologie be-rücksichtigt wird. Die Einführung der Ökodesign EU 1194/2012 erfolgtstufenweise:

Bild 2: Neue EU-Verordnungen im Bereich Licht. (Quelle Philips)

Bild 3: Geltungsbereich für die EnergieverbrauchskennzeichnungEU 874/2012. (Quelle Philips)

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Fachartikel

Stufe 1: 1. September 2013Stufe 2: 1. September 2014Stufe 3: 1. September 2016

In umfangreichen Anhängenwerden verschiedene Eigenschaf-ten beschrieben, wie zum Beispiel:• Betriebseigenschaften:

– Lampenlebensdauer-faktor bei 6000 h

– Lichtstromerhalt– Zahl der Schaltzyklen– Frühausfallrate– Anlaufzeit– Farbwiedergabe– usw.

• Produkteinformationen, geglie-dert nach Produktegruppen– für Lampen mit gebündeltem

Licht auf der Lampe selbst fürEndnutzer auf der Verpackung,im Internet und anderen Medi-en, insgesamt etwa 15 Daten-sätze, aber auch weitere Infor-mationen

– zusätzliche Informationen fürLED-Lampen als FL-Ersatz

– Geräte zwischen Netz und Lam-pe (ohne Leuchten)

– Betriebsgeräte von Lampen

EU874/2012 Energie-verbrauchskenn-zeichnungMit der Energiever-brauchskennzeichnung bzw. Ener-gieetikette elektrischer Lampenund Leuchten soll nicht nur der pri-vate, sondern auch der professio-nelle Anwendungsbereich erreichtwerden.Dazu gehören gemäss Bild 3 Glüh-, Leuchtstoff-, Hochdruckent-ladungs- sowie LED-Lampen undLED-Module. Aber auch Leuchten-mitLampen, die an den Endnutzervermarktet werden.

Damit können sich die Verbrau-cher einfacher orientieren, wennLeuchten mit energiesparendenLampen bzw. mit LED bestückt sind.Gleichzeitig werden Anforderunge-nandie technischen Unterlagen fürelektrische Lampen und Leuchtenfür das Datenblatt festgelegt undvereinheitlicht.

Bei der neuen Energieetikette(Bild 4) werden vor allem die ener-gieeffizienten Lampen im Bereich«A» mit A+ und A++ erweitert unddamit differenziert. Diese beiden

Kategorien sind nur für «gute» und«sehr gute» LED-Lampen erreich-bar. Die ehemaligen Kategorien «F»und «G» entfallen. Das waren vor-wiegend die ineffizienten undheute nicht mehr erhältlichenGlühlampen. Neu ist auch diegewichtete Verbrauchsangabe inkWh pro 1000 Betriebsstunden.Darin sind etwaige Beriebsgeräte-verluste inbegriffen.

Die Energieetikette wird neuauch auf ganze Leuchten ausge-dehnt. Bild 5 zeigt die verschiede-nen Varianten. Dabei handelt essich um• Leuchten, die mit Lampen be-

trieben werden, die vom Nutzerausgetauscht werden können,und die mit Lampen aller Ener-gieeffizienzklassen kompatibelsind, ohne dazugehörige Lam-pen.Leuchten, die ausschliesslich

nicht austauschbare LED-Modu-leenthalten.

Bild 5: Neu werden auchLeuchten mit einer Ener-gieetikette gekennzeich-net.

Bild 4: Neue Energieeffizienzetikette.

ET Licht | Fachartikel20

ET Licht | Fachartikel 21

Fachartikel

Leuchten, diesowohl nicht aus-tauschbare LED-Module als auchFassungen für vom Nutzer aus-tauschbare Lampen enthalten,mit dazugehörigen Lampen.• Leuchten, die sowohl nicht aus-

tauschbare LED-Module als auchFassungen für vom Nutzer aus-tauschbare Lampen enthalten,ohne dazugehörige Lampen.

EnergieeffizienzklassenDie auf der Energieetikette vonLampen aufgedruckte Energieeffi-zienzklasse wird auf der Grundla-ge ihres Energieeffizienzindex EEIgemäss Tabelle 1 ermittelt.

Für die Berechnung des Ener-gieeffizienzindex (EEI) eines Mo-dells wird seine um etwaige Be-

triebsgeräteverluste korrigierteLeistungsaufnahme mit seinerReferenzleistungsaufnahme Pref

verglichen.Die Referenzleistungsaufnahme

Pref ergibt sich ausgehend von demNutzlichtstrom, der bei Lampen mitungebündeltem Licht der gesamteLichtstrom und bei Lampen mit ge-bündeltem Licht der Lichtstrom ineinem Kegel von 90° oder 120° ist.In der Verordnung wird bei dessenBerechnung zwischen grösserenund kleineren Lumenpaketen un-terschieden.

Der EEI wird wie folgt berechnetund auf zwei Dezimalstellen gerun-det:

EEI = Pcor/Pref

Dabei gilt: Pcor ist bei Modellen

ohne externe Betriebsgeräte derBemessungswert der Leistungsauf-nahme (Prated) und bei Modellen mitexternen Betriebsgeräten ein korri-gierter Bemessungswert der Leis-tungsaufnahme (Prated). Die Korrek-turwerte liegen zwischen 1,06 fürHalogenglühlampen mit externemBetriebsgerät bis 1,15 für Natrium-dampf-Niederdrucklampen mit ex-ternem Betriebsgerät.

Der auf der Energieetikette auf-gedruckte gewichtete Energiever-brauch Ec wird auf der Basis von Pcor

auf 1000 Betriebsstunden berech-net und in kWh/1000 h angegeben.

Dadie Energieetikette neu nichtmehr nur für Lampen, sondern zu-sätzlich auch für ganze Leuchtengilt, sind bezüglich der Messtechnik

nicht mehr nur die Lampen-,sondern auch die Leuchtenher-steller gefordert. Dazu sind nurakkreditierte Lichtmesslaborsin der Lage. In der Schweiz sinddies Regent Beleuchtungs-körper AG in Basel, Tulux inTuggen und Metas in WabernBE. Im nahen Ausland ist esZumtobel im österreichischenDornbirn. L

Enegrieeffizienzklasse Energieeffizienzindex (EEI) fürLampen mit ungebündeltem Licht

Enegrieeffizienzindex (EEI) fürLampen mit gebündeltem Licht

A++ (höchste Effizienz) EEI � 0,11 EEI � 0,13A+ 0,11 � EEI � 0,17 0,13 � EEI � 0,18A 0,17 � EEI � 0,24 0,18 � EEI � 0,40B 0,24 � EEI � 0,60 0,40 � EEI � 0,95C 0,60 � EEI � 0,80 0,95 � EEI � 1,20D 0,80 � EEI � 0,95 1,20 � EEI � 1,75E (geringste Effizienz) EEI � 0,95 EEI � 1,75

Tabelle 1 Energieeffizienzklassen für Lampen.

Grundsätzlich werden bei der Lichteffizienz in der Schweiz seit2010 die gleichen Anforderungen wie in der EU verlangt. Derwichtigste Unterschied betrifft aber die zeitliche Gültigkeit derVorschriften.– In der EU gelten die Anforderungen nur bei Import oder Her-

stellung in der EU. Die Abgabe im Detailhandel ist anschlies-send unbeschränkt möglich.

– In der Schweiz gilt bei neuen Vorschriften für die Abgabe eineFrist von 2 Jahren ab Inkrafttreten.

Es gibt damit eine Differenzierung zwischen dem «Inverkehrbrin-gen» und dem «Abgeben». Die Verordnungen werden nicht alsGanzes übernommen, es wird jeweils für Geltungsbereich, Kenn-zeichnung und Effizienzanforderungen separat auf den entspre-chenden Verordnungsteil verwiesen. Damit sind Ausführungenin der Einleitung der Verordnung für die Schweiz ohne Relevanz.Falls bei der Bearbeitung «Schlupflöcher» festgestellt werdensollten, würden diese verkleinert. Für den Normalgebrauch wirdÜbereinstimmung bestehen.Quelle: Felix Frey BFE, anlässlich SLG-Vorabendseminar am15.1.2013.

CH – EU: Übereinstimmung aber auch Abweichungen

ET Licht | Fachartikel22

Fachartikel

Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) ist ein Verband von Fachleuten aus den Bereichen Bau,

Technik und Umwelt, der massgebend mit seinem breit angewendeten Normenwerk anerkannte und unverzichtbare

nationale Regeln der Baukunde geschaffen hat. Seine Verpflichtung zur Nachhaltigkeit ist Gebot. Kürzlich hat er eine

Norm herausgegeben, die den vorsorglichen Umgang mit Lichtemissionen im Aussenraum aufzeigt.

In den letzten 10 Jahren fand in derSchweiz zum Thema Eindämmungder unnötigen Lichtemissionen(Lichtverschmutzung) betreffendBewusstseinsbildung eine sehr po-sitive Entwicklung statt. Damalswurde man bei der Aussprache desWortes «Lichtverschmutzung» z.B.mit der Frage «Sie meinen Luftver-schmutzung?» belehrend korri-giert. Heute ist das ganz anders.Das Thema ist bei den Behörden al-lemal bekannt. Der Bund hatte be-reits im Jahr 2005 mit dem Erschei-nen der Broschüre «Empfehlungzur Vermeidung von Lichtemissio-nen» die Relevanz und Aufforde-

Vermeidung unnötiger Lichtemissionen im Aussenraum

rung zur Handlung aufgezeigt. DerGrossteil der Kantone hat sichdem Thema angenommen. Immermehr Gemeinden kommen hinzu,etwas auf diesem Gebiet konkretzu unternehmen. Auch hat eineBewusstseinsbildung bei der Be-völkerung stattgefunden. DieFachkreise der Beleuchtung unter-stützen diese Entwicklung mit Ih-rem Wissen.

Trotz dieser positiven Entwick-lung der Bewusstseinsbildung undauch vieler konkreter, erfolgreicherAnstrengungen bei Beleuchtungs-projekten, besteht noch eine Dis-krepanz zwischen Wissen und wei-

terhin erforderlichem, konkretemHandeln. Dies dürfte darin begrün-det liegen, dass das mittlerweilevorhandene Handlungsangebotvon Leuchten mit guter Lichtlen-kung noch ungenügend wahr-genommen wird. Das wiederumkönnte im Zusammenhang damitstehen, dass die Erinnerung an eineumweltbezogene Option beim Kaufvon Beleuchtungen einfach nichtgenügend stattfindet und deshalbnicht in den Kaufentscheid ein-fliesst. Des Weiteren gibt es beob-achtbare Einzelfälle, wo bewusstgegen umweltbewusstes Handelnentschieden wurde.

Bild 1: Nächtliche Stadtansichten können zwar reizvollsein – aber im Grunde genommen ist das künstlicheLicht unnatürlich. Und kann belästigen. Mindestensdann, wenn es die Menschen oder andere Lebewesenstört. Die SIA 491 unterstützt den gesamten Ablauf beiPlanung, Erstellung, Betrieb und Überprüfung vonAussenbeleuchtungsanlagen.

Die Norm SIA 491Die neue Norm wendet sich an allerelevanten Akteure, die an der Pla-nung, Erstellung und am Betriebvon Aussenbeleuchtung beteiligtsind. Damit sind hauptsächlich dieEigentümer, Bauherren und Betrei-ber von Leuchtquellen im Aussen-raum, die Planer wie z.B. Architek-ten, Elektroplaner, Lichtplaner undebenso die Behörden gemeint.

Diese ist standardmässig nachdem Prinzip der SIA aufgebaut undbeinhaltet die Themen Geltungsbe-reich, Verständigung, Projektierung,objektbezogene Massnahmen undMassnahmen der Gesetzgebendenund Vollzugsbehörden. Es wurdeallergrössten Wert darauf gelegt,dass sie nicht eine Norm für wenigeSpezialisten, sondern eine Normfür möglichst viele Beteiligte wird.Somit muss sie einfach, verständ-lich und vor allem nachvollziehbarsein.

• Als Grundlage wurde dasVorsorgeprinzip gewählt. Un-ter Vorsorgeprinzip ist hierFolgendes zu verstehen. DasVorsorgeprinzip (wie auchdas Nachhaltigkeitsprinzip)ist heute ein Grundsatz vonVerfassungsrang (Art. 74 Abs.2 Satz 1 BV). Das Vorsorge-prinzip hat im schweizeri-schen Umweltrecht eine her-ausragende Bedeutung. Esist die zentrale Strategie imUmweltschutzgesetz desBundes (Art. 1 Abs. USG) . Da-mit sind Einwirkungen, dieschädlich oder lästig werdenkönnten, frühzeitig zu be-grenzen. Dass unter Einwir-kungen auch Strahlen ge-meint sind, ist angegeben(Art. 7 Abs. 1 USG).

• Eine weitere, wichtige Kon-kretisierung ist die vorsorgli-che Emissionsbegrenzung an

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ET Licht | Fachartikel24

Fachartikel

der Quelle (Art. 11 Abs. 2 USG), diein diesem Fall immer die Leuchteist.

Ein Instrument für die nachhal-tige Lichtnutzung in Aussen-räumenAuf der Basis der oben erwähntenGesetzgebung (es gibt noch weite-re, siehe dazu Broschüre vom BAFU)und dass viele Leuchten Bestandteilder Infrastruktur des allgemeinenBauwesens sind, veröffentlicht dieSIA nun ein Instrument zur besse-ren Umsetzung der nachhaltigenLichtnutzung in Aussenräumen.Der Norm kommt eine grosse Be-deutung zu, weil sie einen weiterenSchritt als Auslegungs- und Konkre-tisierungshilfe zur Eindämmungvon unnötigen Lichtemissionen imSinne des Vorsorgeprinzips dar-stellt. Sie tut das, indem sie sich aufdie Emissionsbegrenzung der Quel-le fokussiert und damit ausseror-dentlich effektiv Probleme zumvornherein grundsätzlich richtiglöst.

Mit Ausnahme der Benennungvon Zeiträumen sind in der Normbewusst keine Zahlen für Pla-nungswerte genannt. Einerseits,weil damit nicht widersprüchlicheWerte zu bestehenden Sicherheits-normen entstehen sollen, anderer-

seits, weil nicht alle Umweltprob-leme mit rein repressiven oder wie-der herstellenden Massen gelöstwerden können. Mit der richtigenUmsetzung des Vorsorgeprinzipslassen sich Wirkungen erzielen, diedeutlich mehr leisten können alskomplizierte, aufwändige Verfah-ren. So z.B. die Forderung einer sau-beren Lichtlenkung, die dann unnö-tige Lichtemissionen gleich an derQuelle begrenzt. Die Norm ist soausgelegt, dass sie immer grund-sätzliche Richtigkeit, auch in Zu-kunft haben wird. Eine Ergänzungmit z.B. Immissionsgrenzwerten istdenkbar. Voraussetzung dafür wä-ren gesicherte und akzeptierteWerte bezüglich Schädlichkeit undLästigkeit. Der Sinn solcher Grenz-werte ist jedoch nach heutigemErmessen fragwürdig, weil falschdefinierte Werte auch kontrapro-duktiv sein können. Die Erfahrun-gen in der zukünftigen Praxis wer-den bestimmen, ob Ergänzungennotwendig sind oder nicht.

Nutzen und AnwendungDie Norm ist als Leitlinie zur Unter-stützung des gesamten Ablaufs beiPlanung, Erstellung, Betrieb undÜberprüfung von Aussenleuchtenzu verstehen. Dies betrifft vor allemLeuchten, die neu erstellt oder im

Rahmen einer Sanierung erneuertwerden müssen. Die Benennungder Zuständigkeiten und die im Do-kument beschriebenen Projektie-rungsangaben sollen die beteilig-ten Akteure durch gegenseitige,verständliche Kommunikation aufden gemeinsamen Weg der nach-haltigen/haushälterischen Licht-nutzung bringen. Damit ist dieOptimierung der Beleuchtungs-bedürfnisse für den Menschen beigleichzeitiger Minimierung der läs-tigen oder schädlichen Auswirkun-gen durch Lichtemissionen anMensch und Natur gemeint. So solleine zukunftsfähige Nachtbeleuch-tung im Sinne der Nachhaltigkeit indem allen gehörenden, öffentlichenAussenraum entstehen, wo auchdie Anforderungen von Natur undLandschaft einbezogen werden. L

René L. Koblerdipl. Architekt ETH/SIA,dipl. UmweltingenieurFHNW,Institut Energie am Bau4132 Muttenzwww.fhnw.ch

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Bild 2: Auszug SIA 491, Emission, Transmission, Immission.

ET Licht | Fachartikel 25

Fachartikel

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ET Licht | Fachartikel26

Fachartikel

Rechtzeitig auf die Weihnachtszeit hin erstrahlt die Einsiedler Klosterkirche in festlich neuem Gewand. Die

bekannteste Barockkirche der Schweiz und Wallfahrtsort für eine Million Gläubige pro Jahr hat mit Philips

zusammen ein neues LED-Lichtkonzept umgesetzt.

«Zur vergangenen Weihnachtsfeierhatten wir noch etliche Baugerüsteunter der Weihnachtskuppel ste-hen. Nach der neuen Lichtinstalla-tion und umfangreichen Reini-gungsarbeiten erwarten wir denMoment, wenn die Kuppel an Hei-ligabend in neuem Glanz erleuch-

Klosterkirche Einsiedeln

tet ist», freut sich Heino von Prond-zynski, der Präsident der Ver-einigung der Freunde des Klosters.

Bis zur Weihnachtsfeier sind dieSpuren der restaurativen Kirchen-reinigung gänzlich verschwundenund die Klostergemeinde hat wie-der freien Blick in die Kuppel undauf die Darstellung der GeburtChristi, die nun von warmweissenund amberfarbenen LEDs erhelltwird. Dies ganz dezent, als ob dasTageslicht durch die Kirchenfensterbrechen würde.

Die Weihnachtskuppel ist einBeispiel für das Grossprojekt, dasPhilips im Spätsommer 2011 für dieganze Kirche in Auftrag nahm. Inder Konzeptphase ging es nicht umdie gezielte Wahl einer Technologie,sondern um die bestmögliche Um-setzbarkeit der gewünschten Ziele.Die Klostergemeinschaft wollte eineBeleuchtung, die Deckengemäldeund Stuckaturen akzentuiert, dieWürde sowie den Respekt gegen-

über einem jahrhundertealten Ge-bäude bewahrt und gleichzeitigausreichend Licht für verschiedeneAnlässe gibt.

Pater Urban, Dekan des KlostersEinsiedeln, sagte schon währendder Planungsphase: «Hätte der Ba-rock bereits über Elektrizität ver-fügt, hätten sie damals die schöneKirche genauso akzentuiert.»

Ausserdem musste sie strom-sparend sein und den Denkmal-schutzvorgaben Rechnung tragen.Schliesslich war insbesondere dielange Lebensdauer bei der Installa-tion in schwer zugänglichen Berei-chen, wie beispielsweise beim Simsauf 20 Metern Höhe, entscheidend

Bild 1: Nach Einsiedelnpilgern jährlich etwa1 Million Gläubige.

Bild 2: Barocke Kirchenräume – offen und dem Himmel nahe.

Philips AG Lighting8027 Zürichwww.philips.ch

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ET Licht | Fachartikel 27

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Bild 3: Die Weihnachtsbeleuchtung in der Kuppel – nur einmal imJahr zu bewundern.

Bild 5: Die Grundhelligkeit in der Kirche wird durch eine Indirekt-beleuchtung gewährleistet.

für die Wahl des LED-Konzepts.«Die Vorteile von LED als ener-

gieeffiziente, langlebige, umwelt-freundliche und nicht zuletzt ein-fach digital steuerbare Lichtquellelassen sich für eine Kirche dieserGrösse hervorragend ausschöpfen»,meint Christian Ratjen, Verant-wortlicher bei Philips AG SchweizProfessional Lighting Solutions.«Die Technologie hat jetzt eineQualität erreicht, die den hohenAnsprüchen eines solchen Projektesgerecht wird. Demensprechend istes uns gelungen, wirkungsvolle Ak-zente zu setzen, wo diese optischsinnvoll waren.»

Die Kirche Einsiedeln hat mit derneuen Lichtinstallation Vorbildcha-rakter für die Öffentlichkeit undandere Kirchen in der Schweiz ge-wonnen. 300 LED-Strahler des TypsStyliD Compact Power und 150 eCo-lor Blast und eWhite Blast Power-core LED-Leuchten von Philips Color

Kinetics zur Beleuchtung der De-ckenmalereien und Kuppeln kamenzum Einsatz. Die Kirchendecke,Kirchensitzbänke, Chor und Altäreleuchten in gewohnt angenehmwarmer Lichtfarbe von 2700 Kelvinund das Lesen von Gesangs- undGebetsbüchern ist während einerMesse problemlos möglich. DieLichtwirkung konnte deutlich ver-bessert werden, vor allem blendendie Leuchten nicht. Gleichzeitigwurde angestrebt, den Strombe-darf um etwa 50 % zu reduzieren.

Heino von Prondzynski zeigt sichüberzeugt: «Für das hat sich dasmoderne Lichtsystem mit rund 450Leuchtmitteln gelohnt. Die Kloster-gemeinschaft hat nun wesentlichmehr und schnellere Beleuchtungs-möglichkeiten, die digital über ei-nen Touchscreen gesteuert werdenkönnen. Für jeden Anlass stehengespeicherte Szenarien auf Knopf-druck bereit, welche die Mönche

selbst vorgegeben hatten. Die Um-setzung dieser Lichtlösung ist nichtnur eine Bereicherung für «unser»Kloster, sondern lässt die magischeGrundstimmung in der Kirche füralle Besucher spürbar pulsieren.» L

Bild 4: Die Beleuch-tung vereint sichauf den 20 m hohenSimsen mit derHintergrundfarbe.

ET Licht | Fachartikel28

Fachartikel

St. Marien in Olten wurde 1953 vom Basler Architekten Hermann

Baur errichtet, der insgesamt 30 Kirchen entworfen hat.

Der hohe lang gestreckte Kirchen-raum wird durch Pfeilervorlagengegliedert. Die hölzerne Kassetten-decke folgt der Neigung des Sattel-daches. Die Chorwand ist mit ei-nem grossen Wandbild von Fer-dinand Gehr gestaltet, der Altar vonAlbert Schilling durch einen Balda-chin betont. Licht fällt durch strenggestaltete Betonglasfenster in denKirchenraum. Im Zuge einer Innen-renovation im Jahr 2008 wurde dieKirche neu beleuchtet.

Leuchten spiegelndie ArchitekturDie eigens für die Kirche entworfe-nen Leuchten greifen den Wechselder runden und rechteckigen Be-tonglasfenster des Chorraumesund der Eingangsfront auf. Zwei of-fen gezeigte Reflektoren mit QT32230 W werden von einem schlan-ken silbernen Rahmen gehalten, indem mittig zwei Flügel aus sati-niertem Acrylglas und Rundloch-blech eine Leuchtstofflampe T5 24 Wtragen. Die Flügel spiegeln die Nei-

Kirchenbeleuchtung

gung der Decke. Das diffuse Lichtder Leuchtstofflampe erhellt sanftDecke und Wände, die beiden Re-flektoren richten ihr Licht nach un-ten in das Gestühl. Beide Kompo-nenten sind getrennt schaltbar, dieHochvolthalogenlampen dimmbar.

22 SchaltgruppenZehn Leuchten erhellen Gestühl undAltarstufen. Die beiden Seitenschiffewerden mit insgesamt 13 kleinenquadratischen Einbau-Downlightserhellt, die abwechselnd mit wirt-schaftlichen HCI-TC 20 W und dimm-baren QT14 75 W bestückt sind. Sati-nierte Gläschen hellen die Deckenauf. Der Bereich unter der Orgelem-pore wird mit zwölf runden Einbau-downlights erhellt, die zwei Wind-fänge mit Aufbaudeckenleuchtenmit TC-DEL 13 W. Die fünf grossenWandbilder in den Seitenschiffenwerden vollflächig mit schwenkba-ren Displaystrahlern aus der Deckemit QT14 75 W beleuchtet. Der Chor-raum wird ebenfalls mit wirtschaft-lichen HCI-T 70 W und dimmbaren

QTDE 230 W an Stromschienen er-hellt. Im Baldachin über dem Altarsind vier runde Downlights mit QT1475 W angeordnet. Oben auf demBaldachin sind zusätzlich vier aus-richtbare Strahler mit CDMT 35 Wfür den Kirchenchor vorgesehen. DieOrgelempore wird für Chöre undOrchester mit neun kleinen Pendel-leuchten mit QT18 150 W ausge-

Bilder 1 a und 1 b: Festgottesdienst (links) und Abendgottesdienst.

Bild 2: Pendelleuchte vor Betonglas-fenster im Chorraum.

Bild 3: Orgelempore mit Beleuchtungfür den Kirchenchor.

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Warme bis gelblich-rötliche LichtfarbeDer Anschlusswert aller Leuchten in der Marienkirchebeträgt 10,8 kW, das sind bei einer Grundfläche der Kir-che von 695 m2 15,5 W/m2. Dimmbar sind 7,8 kW. Nachheutigem Stand wären die beiden Reflektoren der Pen-delleuchten anstelle der Hochvolthalogenlampen mit230 W mit Hochleistungs-LEDs mit 55 W zu bestücken.Die LEDs wären dimmbar, würden aber beim Dimmenihre Lichtfarbe nicht verändern. Diese Veränderung derLichtfarbe bis zur warmen gelblich-rötlichen Lichtfarbevon Kerzenflammen ist in Kirchen eine wichtige Quali-tät, beispielsweise bei der Feier von Kerzengottesdiens-ten und Roratemessen oder in der Osternacht. Auf dieseQualität müsste beim energieeffizienten Einsatz vonLEDs verzichtet werden. Energieeffizienz und Langlebig-keit von LEDs in den grossen Pendelleuchten und denkleinen Einbau-Downlights würden sich bei den weni-gen Gottesdiensten, die pro Woche in St. Marien gefeiertwerden, kaum auswirken. Die Kosten für die Leuchtenwürden aber zurzeit um etwa 25 % höher liegen als beider realisierten Bestückung der Leuchten mit Halogen-lampen. Während der täglichen Öffnungszeiten der Kir-che werden nur die Windfänge, der Eingangsbereich, dieKrönung Mariens und das Kruzifix mit energieeffizien-ten Halogenmetalldampflampen mit je 20 W beleuchtet.Diese liessen sich heute ohne Qualitätseinbussen mitLEDs mit 8 W bestücken, da sie in gedimmten Lichtsze-nen nicht eingesetzt werden. L

Bild 4: Kreuzweg imrechten Seitenschiff.

Bild 5: Blick in denEingangsbereichunter der Empore.

ET Licht | Fachartikel30

Fachartikel

Das Thema LED beherrscht seit einigen Jahren die Lichtbranche und hat innerhalb dieser zu einem radikalen

Wandel geführt. Nun gilt es, das Potenzial von LEDs weiter zu nutzen. LED-Leuchten sind immer häufiger anzu-

treffen und werden in Zukunft den Beleuchtungsmarkt immer weiter durchdringen. So machten zum Beispiel bei

Erco Lighting AG, Zürich, letztes Jahr LED-Leuchten die Hälfte des Umsatzes aus, für 2013 wird mit 75 % gerechnet.

Die Substitution von konventionellenLampen durch LED kann aber nur alserste Phase angesehen werden. Denndamit werden die Potenziale dieserTechnologie nur im Ansatz ausge-schöpft.

Die heutige LED-Technik ist un-ter normalen Betriebsbedingungenschon effizient. Diese Effizienz kannaber durch eine Gesamtsystembe-trachtung weiter gesteigert werden.Optimal auf die LEDs abgestimmteTreiber und Komponenten habendabei grossen Einfluss. Auch das ge-wählte Schaltungskonzept im Ge-bäude selbst kann den Energiever-

LEDs verstärkter nutzen

brauch markant senken, wenn aufunnötige Nachlaufzeiten verzichtetwird.

Die besonders hohe Schaltfestig-keit und die kurzen Reaktionszeitenmachen diese Halbleiter aber auchfür ganz andere Anwendungen sehrinteressant: Datenübertragung mitLicht ist nichts Neues, dass aber auchmithilfe der Allgemeinbeleuchtungauf Basis von LED-Leuchten Datenübertragen werden können, ist einnoch junges Forschungsfeld. Hierfürbieten VLC-LED-Leuchten, mit denendas sogenannte Visual Light Com-munication (VLC) möglich ist, einen

klaren Mehrwert und können für un-terschiedlichste Einsatzszenarien ge-nutzt werden, beispielsweise in Ge-bäuden, in denen gezielt Informa-tionen in Abhängigkeit des Stand-ortes verteilt werden sollen (z. B. Mu-seen, Verkauf usw.).

Entwicklung neuerLED-ProdukteDas Forschungsprojekt E-Broideryzeigt, wie durch Zusammenarbeitvon traditionsreichen Schweizer In-dustriezweigen mit Unternehmenaus der LED-Branche neue innovativeProdukte entstehen können. Im Rah-

Bild 1: Muster aus Versuchsreihe E-Broidery Lichtobjekt, Forster Rohner AG.

Fachartikel

men des Projektes haben die ForsterRohner AG, die Hochschule Luzern –Design & Kunst und eine interdiszi-plinäre Projektgruppe gemeinsamein Verfahren entwickelt, das es er-möglicht, LEDs in Textilien zu inte-grieren, ohne die textilen Eigenschaf-ten zu verlieren. Öffentlich gezeigtwurden diese neuartigen Lichttextili-en erstmals auf dem letztjährigenDesigners Saturday in Langenthal.

Die grossen Unterschiede bei denFarbtemperaturen zwischen den ein-zelnen LED-Leuchten werden bisherals Makel betrachtet. Sie können aberauch kreativ genutzt werden, um fürspezielle Anwendungen, z. B. individu-elle Produktpräsentationen, das best-mögliche Gesamterlebnis zu erhalten.Dazu ist eine optimale Ausdifferenzie-rung in Bezug auf Farbwiedergabeund Farbtemperatur bzw. Farbort undzu beleuchtendes Objekt nötig.

Die LED-Technologie bietet alsoenorme Chancen für Schweizer Un-ternehmen aus der Beleuchtungs-branche. Für sie wird es in Zukunft

immer wichtiger werden, sich stärkerim LED-Massenmarkt zu behaupten,denn dieser ist schon heute starkumkämpft und wird weiter unter ho-hem Preisdruck stehen. Die eigentli-che LED-Entwicklung und -Produk-tion befindet sich ausserhalb derSchweiz bzw. Europa. Asiatische Fir-men wie Samsung oder Toshiba wer-den weiter in den Beleuchtungs-markt expandieren – und das nichtnur mit einzelnen LED-Chips oder-Modulen, sondern auch mit kom-pletten Leuchten. Hiesige Produzen-ten sind also gefordert, sich mit eige-nen und neuen Entwicklungen imMarkt zu differenzieren.

Über Disziplinengrenzenhinaus denkenLicht lässt sich nicht auf eine Diszi-plin allein beschränken, es ist ele-mentar und beeinflusst viele Le-bensbereiche. Das ForschungsprojektE-Broidery zeigt, dass eine interdiszi-plinäre Herangehensweise ein we-sentlicher Erfolgsfaktor ist. So sollte

der radikale Wandel in der Beleuch-tung als Chance erkannt werden, diezum Ziel hat, sinnvoll mit dem Medi-um Licht umzugehen.

Aus diesem Grund hat die Hoch-schule Luzern einen strategischenSchwerpunkt zum Thema Licht ent-wickelt: «Licht@hslu» ist die interdis-ziplinäre Betrachtung des Lichts undbefindet sich an der Verbindungs-stelle zwischen Gestaltung und Tech-nik, die die Bereiche Forschung undEntwicklung, Dienstleistung, Aus-und Weiterbildung abdeckt und alsNetzwerk dient. L

Björn SchraderHauptamtlicher Dozent und Leiter des strategischenSchwerpunktes Licht@hsluHochschule Luzern – Technik & Architektur6048 Horw, www.hslu.ch/lichthttp://blog.hslu.ch/lichtathslu

Autor

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ET Licht | Fachartikel 31

ET Licht | Fachartikel32

Fachartikel

An sieben Tagen in der Woche führen die Mitarbeitenden der Schweizerischen Bundesbahn SBB-Service-

anlage Oberwinterthur im 24-Stunden-Betrieb Wartungsarbeiten an den 186 Zugkompositionen der

S-Bahn Zürich und der SBB-Tochter Thurbo durch. Dabei handelt es sich um drei Fahrzeuggenerationen,

die sicher, zuverlässig, sauber und pünktlich bereitgestellt werden müssen.

Der SBB-Standort Oberwinterthurhat sich im Laufe der Jahre zumKompetenzzentrum für die In-standhaltung der Züge der S-Bahn-Zürich und der SBB-Tochter Thurboentwickelt. Es werden heute 174Doppelstockzüge à 100 Meter und13 Regio-Dosto à 150 Meter siebenTage die Woche im 24-Stunden-Betrieb von ca. 125 Mitarbeitenden

SBB-Serviceanlage Oberwinterthur

instand gehalten und gereinigt. Diemodernen Züge werden, im Unter-schied zu früher, mehrheitlich überdas Dach gewartet. Im Zuge der Sa-nierung der Serviceanlage wurdendaher an zwei Hallengleisen 150Meter lange Dacharbeitsbühnengebaut. Auf diesen können dieKompressoren, Klimageräte, Fahr-zeugbatterien und Stromabnehmerder Doppelstockzüge effizient ge-wartet werden. Aufgrund der Tätig-keiten war eine konstante Beleuch-tungsstärke von 500 Lux im Dach-arbeitsbereich und 300 Lux im Per-ronbereich gefordert. Das einfallen-de Tageslicht sollte zur Energieein-sparung genutzt werden. Bei einem24-Stunden-Betrieb in der Service-anlage waren die entscheidendenThemen natürlich ein geringerWartungs- und Unterhaltsaufwandfür die Beleuchtung.

Es sind zum Teil recht feine Tätig-keiten. Im Perron-Arbeitsbereich ent-fernen die SBB-Mitarbeitenden proWoche etwa fünf bis zehn grosseGraffiti aussen und unzählige Innen-graffiti von den Fahrzeugen. Zusätz-lich werden pro Jahr 45 Tonnen Abfallin den Zügen eingesammelt.

Gesamtpaket aus einer HandLeuchten, Steuerung, Notlicht, Pro-grammierung ist ein Gesamtpaket.Unter der Federführung der Elekt-roplaner der Herzog Kull Group inSchlieren wurde ein Beleuchtungs-konzept ausgearbeitet, das für die

Leuchten, die Steuerung und dasNotlicht Zumtobel als Lieferantenvorsah, um Schnittstellen zu ver-meiden.

Für die Beleuchtung von obenvom Dach sorgt das abgehängteTECTON Lichtbandsystem. Es be-steht aus den TECTON Leuchtenund elfpoligen Tragschienen, diedank einer speziellen Verschluss-technik werkzeuglos miteinanderverbunden werden. Die Leuchten-bänder im Dachbereich sind querzu den Gleisanlagen angeordnet.Dies deshalb, weil die Queranord-nung weniger Schattenwurf er-zeugt und eine grössere Gleichmäs-sigkeit entsteht. In der Ebene desPerrons ist dieses Lichtbandsystemebenfalls eingesetzt, wobei hierasymmetrisch die Zugwände stär-ker beleuchtet werden. In der Ser-viceanlage sind ca. 1000 Leuchteneingesetzt.

Installation beilaufendem BetriebDankbar für die Wahl des Licht-bandsystems TECTON zeigten sichauch die Elektroinstallateure vonSchultheis-Möckli aus Winterthur.Sie mussten die Installationen beilaufendem Betrieb der Servicean-lage in sehr eng gesetzten Zeitfens-tern pro Gleisabschnitt durchfüh-ren. Es gibt beim verwendetenLichtbandsystem nichts zu verdrah-ten. In der Schiene ist alles unter-gebracht: Die Leiter für die DALI-

Bild 1: Doppelstockzüge à 100 Meter und Regio-Dosto Zügeà 150 Meter werden sieben Tage die Woche im 24-Stunden-Betrieb gewartet. Die quer angeordneten TECTON-Leuchtensorgen für gleichmässige Beleuchtung ohne Schattenwurf.

Hans R. Ris8413 NeftenbachQuelle: Zumtobel Licht AGwww.zumtobel.com

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ET Licht | Fachartikel 33

Fachartikel

Steuerung und die tageslicht-abhängige Steuerung für dasNotlicht und für das Normalnetz.Die Leuchten konnte man vor derMontage fix und fertig vorbereiten.

KonstantlichtsteuerungDie tageslichtabhängige Steuerungerfolgt mittels DALI-Vorschaltge-räten in den Leuchten und demLichtmanagementsystem LUXMATELITENET, inklusive einem Tageslicht-messkopf auf dem Dach der An-lage. Die Beleuchtungssteuerungsorgt für tageslichtabhängigesDimmen des Lichts auf die gefor-derte Hallenbeleuchtungsstärke von500 Lux im Dacharbeitsbereich und300 Lux im Perronbereich. Der Ta-geslichtmesskopf auf dem Dachmisst die Helligkeit und liefert Da-ten an die Lichtsteuerung. Diesewird einmalig über definierte Refe-renzlichtpunkte in der Halle einge-stellt; es sind keine weiteren Kont-rollsensoren notwendig.

Ziel des Wartungsplans ist es, ei-ne über die gesamte Nutzungszeitgarantierte, konstante Beleuch-tungsstärke für die Servicearbeiten

in der Halle sicherzustellen. Durchzunehmende Alterung und Ver-schmutzung der Leuchten nimmtdie Beleuchtungsstärke bekann-termassen kontinuierlich ab. Umdie geforderte Beleuchtungsstärketrotzdem zu erreichen, arbeitet dasZumtobel Lichtmanagementsystemmit der sogenannten «Maintenan-ce Control»:

Die Beleuchtungsanlage wirdüberdimensioniert konzipiert, dasheisst, die in der SBB-Serviceanlageeingesetzten Leuchten können einMaximum von 850 Lux liefern. DasLichtmanagementsystem LI-TENET

steuert die Leuchten mithilfe dieser«Maintanance Funktion» immerauf den eingestellten Stellwert, so-dass die geforderte Beleuchtungs-stärke von 500 Lux konstant er-reicht wird. Die Leuchten müssenzu Beginn der Wartungsperiodealso nur ca. 65 % ihrer möglichenLeistung erbringen. Aufgrund zu-nehmender Verschmutzung wer-den sie in einigen Jahren erfah-rungsgemäss 75 % ihrer Leistungerbringen müssen, dann 90 % usw.Durch das Herunterdimmen aufdie Stellwerte wird Energie einge-spart, störende höhere Beleuch-tungsstärken zu Beginn eines neu-en Wartungszyklus werden vermie-den.

WartungsmanagementDas Lichtmanagementsystem LITE-NET protokolliert zudem die Nut-zung von Bereichen, von Leuchtenund Lampen sowie die Brenndauerder Lampen. Aufgrund von hinter-legten Tabellen wird die Alterungbzw. die «relative» Beleuchtungs-stärke bestimmt. Wird der geplanteWartungszeitpunkt erreicht, infor-miert das Steuerungssystem LITE-NET über die anstehende Wartung.Das System zeigt genau an, welcheLeuchten demnächst die geforderteBeleuchtungsstärke nicht mehr er-reichen werden. Nach durchgeführ-ter und bestätigter Wartungwerden die entsprechenden Nut-zungszeiten bzw. Brenndauern zu-rückgesetzt und erneut protokol-liert. Mit der LITENET MaintenanceControl ist es somit möglich, Be-leuchtungsanlagen mit kritischenUmgebungsbedingungen energie-einsparend zu betreiben. L

Bilder 2a und 2b: DerTageslichtmesskopf aufdem Dach der SBB-Serviceanlage inOberwinterthur. Beidem Zumtobel-Systembraucht es keine weite-ren Kontrollsensoren inder Halle für die tages-lichtabhängige Licht-steuerung.

Gemäss Richtlinien/Normen SN EN 12 464-1 sowie Vorgaben der SBBwurden bei der Hallenbeleuchtung folgende Werte eingehalten:• Tätigkeiten im Raum: Service/Unterhalt mit Montagearbeiten

mittelfein bis fein• Beleuchtungsstärke: im Arbeitsbereich Dach 300–500 lx

(Wartungswert)• Gleichmässigkeit im Arbeitsbereich: 0.7• Blendung: (UGRL) 22• Farbwiedergabe: (Ra) 80• Lichtfarbe: warm-weiss (ww), neutralweiss (nw)• Wartungsfaktor: 0.67Der Arbeitsbereich, welcher eine mittlere Beleuchtungsstärke von500 lx aufweist, ist im Bereich des Zugdaches eingeschränkt. Die mitt-lere Hallengrundbeleuchtungsstärke erreicht jedoch auf der Höhe der

Perron immer noch300 lx. Im Weiterenwurde die Beleuch-tung so optimiert,dass eine möglichsthohe Beleuchtungs-stärke auf den Zugs-wänden sowie denanderen Arbeitsberei-chen vorhanden ist.

Beleuchtungsanforderungen

ET Licht | Fachartikel34

Fachartikel

Den Charakter des von Peter Märkli geschaffenen Gebäudes am nördlichen Rand des Zeughausareals in

Zuchwil betonen ausgefallene Leuchten. Ein ungewöhnlicher Weg wird hier eingeschlagen, um bedarfs-

gerechtes Arbeitslicht zu erzeugen.

Seinen Fokus hat Synthes, eines derweltweit führenden Unternehmenfür Medizintechnik, auf Instrumen-te, Implantate und Biomaterialienfür die chirurgische Fixierung, Kor-rektur und Rekonstruktion desmenschlichen Skeletts und seinerWeichteile gelegt. Der HauptsitzEuropa befindet sich mittlerweileauf dem ehemaligen Zeughaus-areal der Gemeinde Zuchwil. MitNaturstein und zurückgesetzterStahl-Glas-Fassade präsentiert sichder vom Zürcher ArchitekturbüroPeter Märkli gestaltete Gebäude-komplex (Bild 1), der Anfang Feb-ruar 2012 bezogen worden ist. Rund1300 Mitarbeitende finden Platzauf den vier Stockwerken für Admi-nistration und Entwicklung.

Gebäude der Extraklasse

Vielseitiger AnspruchAls Herausforderung hinsichtlichder Lichtgestaltung erwiesen sichfür das Zürcher Planungsbüro Re-flexion die vielfältigen Nutzungen.Hieraus resultiert eine gewisse Va-rianz bei der Beleuchtungslösung,die zudem architektonische Vor-gaben erfüllt, wie äusseres Erschei-nungsbild, Ausgewogenheit vonGrund- und Akzentbeleuchtungoder atmosphärische Erwartungen.Hinzu kamen «funktionale» Anfor-derungen hinsichtlich Energie-effizienz und Wartung, also Be-triebskosten und Wirtschaftlichkeit.

Mit CharakterIhren eigenen Charakter erhaltendie repräsentativen Bereiche im

Erdgeschoss mit Haupteingang, Ca-feteria, Auditorium sowie Seminar-und Besprechungsräumen durchdie spezielle Holzdeckenkonstruk-tion. Zwischen den Holzlamellenintegriert sind sowohl die Haus-technikelemente als auch die Be-leuchtung.

In die Holzdecke zurückversetzteingehängt ist eine Kombinationaus zwei, stringent gehaltenenLeuchten des österreichischen Her-stellers XAL: Die kantige Langfeld-leuchte Mino 100, versehenmit je zwei T5-Leuchtstofflampen35 W und Mikroprismenabdeckungsowie die quadratische LeuchteBAT 200 mit dreh- und schwenk-barem Strahlereinsatz. Bestücktmit einer Niedervolt-Halogenlampe50 W oder einer Halogen-Metall-dampflampe 35 W bzw. 50 W lassensich diverse Lichtstimmungen kre-ieren – mit einer einheitlichen Farb-temperatur von 3000 K.

Ebenso lässt sich das Helligkeits-niveau auf die jeweilige Nutzungabstimmen. So sind als Allgemein-beleuchtung im Bereich der Cafete-ria 200 lx Beleuchtungsstärke aus-reichend (Bild 2), im Auditoriumoder in den Seminarräumen sinddagegen 500 lx notwendig. Hierfürsorgt – bei weniger als 300 lx Um-gebungslicht über Tageslichtsenso-ren zugeschaltet – vorrangig dasdurch die Mikroprismenstruktur

Bild 1: Verwaltung aber auch Produktionsbereiche von Synthes nimmt das vom Züricher ArchitektenPeter Märkli gestaltete Gebäude auf, das bei Dunkelheit durch die aussergewöhnlichen Deckenleuch-ten in den Büros eine lebendige Aussenwirkung aufweist. (Foto: Simone Vogel, Zürich)

Ursula SandnerD-63150 Heusenstamm

Autor

ET Licht | Fachartikel 35

Fachartikel

der Mino-Leuchten abgestrahltediffuse Licht.

Die holzverkleideten Wände desAuditoriums mit seinen nach hin-ten ansteigenden Sitzreihen beto-nen den repräsentativen Charakter(Bild 3). Die Multifunktionalität desRaums spiegelt sich in der Video-konferenz-tauglichen Beleuchtungmit vier Szenen wider: Allgemein-beleuchtung, Putzlicht, Konfe-renz/Sitzung, Vortrag oder Beamer-Präsentation können über einTouchpanel abgerufen werden. DieAllgemeinbeleuchtung von 500 lxlässt sich auf der Bühne mit separa-ten Strahlern auf 2000 lx erhöhen.Energieeffizienz bietet ein Präsenz-

melder, der automatisch nach 30min ohne Anwesenheit von Perso-nen die Beleuchtung ausschaltet.

Streng geometrischDie Grossraumbüros befinden sichlinks und rechts der als Boulevardbezeichneten grosszügigen Ver-kehrszone. Einige als Sitzungszim-mer oder Ruheräume fungierendeBereiche sind durch Glaswände ab-getrennt (Bild 4). Einen Blickfangbilden hier die aussergewöhnlichenDeckenanbauleuchten. Als Ideenge-ber fungierten für die Lichtplanerbei Reflexion die bekannten strenggeometrischen Gemälde von PietMondrian. Charakteristisch für die-

se Bilder ist eine Struktur aus ei-nem schwarzen Raster, verbundenmit rechteckigen Flächen in Farbe –bei Synthes wurde daraus Schwarzund Weiss.

Hinter den einzelnen Rechteckendes Leuchtenkörpers, der 90 cmKantenlänge aufweist, verbergensich unterschiedliche Leuchtmittelmit jeweils 3000 K Farbtemperatur.Das kleine Quadrat nimmt eineKompakt-Leuchtstofflampe 18 Wauf. Im mittleren Quadrat ist eineRingformlampe 40 W unterge-bracht. Das grosse Rechteck ist mitdrei T5-Leuchtstofflampen 14 W be-stückt. Die Abdeckung mit ihrer Mi-kroprismenstruktur gewährleistet

Bild 5: Einen Blickfang in den Grossraumbüros, die beidseitig vom Bou-levard angeordnet sind, bilden die aussergewöhnlichen Deckenanbau-leuchten mit ihrer streng – von Piet Mondrian inspirierten – geome-trisch gestalteten Glasabdeckung. (Foto: Simone Vogel, Zürich)

Bild 4: In den Grossraumbüros sind Sitzungszimmer oder Ruheräumedurch Glaswände abgetrennt. (Foto: Markus Lamprecht, Zürich)

Bild 3: Im Auditorium sorgt das diffuse Licht der Leuchten Mino zusam-men mit den brillanten Akzenten der Downlights BAT 200 nicht nurfür den repräsentativen Charakter, sondern auch für eine Videokonfe-renz-taugliche Beleuchtung.

Bild 2: Ein ansprechendes Ambiente in der Cafeteria schafft dieHinterleuchtung der Holzdecke mit Leuchten Mino und DownlightsBAT 200. (Fotos: Simone Vogel, Zürich)

ET Licht | Fachartikel36

Fachartikel

diffuses, schattenfreies Arbeitslicht.Für das gewünschte Helligkeits-

niveau werden die einzelnenLeuchtensegmente dieser von demBasler Hersteller Regent umgesetz-ten Sonderanfertigung nicht ge-dimmt, sondern über einen Sensortageslichtabhängig automatischzu- oder abgeschaltet, sodass so-wohl angenehmes Arbeitslicht alsauch ein energieeffizienter Betriebgewährleistet sind. Mit allen dreiSegmenten werden 500 lx Beleuch-tungsstärke im Raum erzeugt.Beim Abschalten des kleinsten Qua-drats reduziert sich der Helligkeits-wert auf 80 %. Werden das kleineQuadrat und das Rechteck zusam-men betrieben, sind es 40 %. Schal-tet man beide Quadrate zusammenein, ergibt sich ein «Dimmwert»von 60 %.

16 bzw. 24 dieser aussergewöhn-lichen Leuchten (Bild 5) sind in denorganisatorisch zusammengehöri-gen Bereichen im Grossraumbürozu Gruppen zusammengefasst, diefür eine bedarfsgerechte Beleuch-tung getrennt angesteuert werden.

RepräsentativeErschliessungDas Haupttreppenhaus, das zu denBesprechungsräumen und Bürosführt, erhält seine besondere At-mosphäre durch die dekorativenWandleuchten von Regent (Bild 6).

Diese spiegeln die Ornamentik desTreppengeländers bzw. des Dach-abschlusses an der Fassade wider.Denn hinter der quadratischen,10 mm dicken Abdeckung, die ausgerilltem Strukturglas, Mattfolieund Klarglas aufgebaut ist, lässt dieT5-Ringformlampe 40 W im einge-schalteten Zustand immer die Sil-houette eines Kreises zum Vor-schein kommen. Mit diesenWandleuchten, jeweils als Vierer-gruppen an den Hauptstützen in

jeder Etage versetzt angeordnet,bekommt der Erschliessungstraktseinen repräsentativen Eindruck.

Ganz individuell treten die un-terschiedlichen Räumlichkeiten desSynthes-Gebäudes durch ihre archi-tektonische Gestaltung ebenso wiedurch die von Reflexion ausgewähl-ten Leuchten in Erscheinung. L

Bild 6: Das Haupttreppenhaus erhält seine besondere Atmosphäre durch diedekorativen Wandleuchten, welche die Ornamentik des Treppengeländerswieder aufnehmen. (Foto: Markus Lamprecht, Zürich)

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37

Fachartikel

Ein erfolgreicher Unternehmer baute für sich und seine Familie eine Landhaus-Villa mit Indoorpool und

Einliegerwohnung. Seinem visionären Leben und Verantwortungsbewusstsein entsprechend, sollten nicht

nur Raumqualität und Komfort grossgeschrieben werden, der Bau musste auch bezüglich Ökologie und

Technik richtungsweisend sein. Ein Teil des Strombedarfs wird deshalb durch Solartechnik abgedeckt;

ergänzend dazu wird im Innenraum konsequent auf LED-Technik gesetzt.

Für die Stromerzeugung auf demDach der Villa kommen Hochleis-tungs-SunPower-Solarmodule zumEinsatz. Die verwendete 318er-Seriedes deutschen Herstellers zählt zuden effizientesten Photovoltaik-Modulen, die zu diesem Zeitpunktauf dem Markt erhältlich waren.32 Elemente mit gehärteten Front-gläsern erzeugen so rund 9500 kWhStrom im Jahr.

LED auf dem VormarschWährend sich die Solarstromerzeu-gung etabliert hat, ist der konse-quente Einsatz von LED-Technik inInnenräumen noch seltener. LEDkommen heute in erster Linie beidekorativen Beleuchtungen oder li-nearen Lichtsystemen zur Anwen-dung. Im Aussenbereich werdeninsbesondere ihre Robustheit undUnempfindlichkeit geschätzt. An-spruchsvoll wird der Einsatz fürfunktionale Beleuchtungen im In-nenraum, wo weisses Licht gefragt

Höchster Komfort und Energieeffizienz

ist. Dabei überzeugen LED-Leuchtenauch hier mit vielfältigen Vorteilen.Neben dem günstigen Stromver-brauch sind die Dimmbarkeit oderauch die schier endlosen Formen zuerwähnen.

LED-VerlustwärmeEine Herausforderung lag auch imFall dieser Villa in der Wärmeemp-findlichkeit der LED-Technik. Beider Umwandlung der elektrischenEnergie in Licht fallen rund 60 bis70 % als Wärme an. Ein gutes Tem-peraturmanagement ist für dielange Lebensdauer darum zentral.

Im Bereich der Decken wurde dasmittels einbetonierten Metall- stattKunststoffkübeln gelöst, welche dieWärme entsprechend gut an dieBetondecke ableiten. Die Steuerge-räte wurden nicht bei der Leuchteselbst montiert, sondern sie sind

abgesetzt über den Schränken oderin Abstellräumen untergebracht.Auch im Fall der Schränke wurdedie Abwärme berücksichtig. BeimSockel und beim Klappdeckel obenam Schrank wurde je ein Luftschlitzvon rund 1 bis 2 cm gemacht. DieRückwand wurde so erstellt, dasszur Mauer ein Hohlraum entsteht.Dieser ist mit dem Sockel und demInstallationsraum (für alle elektri-schen Komponenten) über demSchrank verbunden. An bestimm-ten Stellen, wo sehr viele elektri-sche Komponenten untergebrachtwerden mussten, hat man einenAuslass mit mechanischer Lüftungrealisiert. Dieser Abluftauslass aufdem Schrank verstärkt die natür-liche Konvektion: ÜberschüssigeWärme wird abgeführt, währendgleichzeitig im Sockelbereich neueLuft nachströmen kann. � Bild 1: Swimmingpool

im Erdgeschoss.

Roger HoratHEFTI. HESS. MARTIGNONIZug AG6302 Zugwww.hhm.ch

Autor

ET Licht | Fachartikel38

Anspruchsvolle LeuchtenwahlBei der Wahl der Leuchten standen drei Kriterien im Vorder-grund: Ästhetik, Effizienz und Qualität. Die Leuchte sollte sichoptisch im Wesentlichen nicht von einer konventionellen Halo-geneinbauspotleuchte unterscheiden. Bei vielen LED-Leuchten,welche auf dieser Basis aufgebaut werden, sieht man drei ein-zelne LED-Einheiten. Dieser Eindruck sollte bei diesem Objektvermieden werden. Beim ausgewählten Leuchtentyp ist der ein-zige optische Unterschied zur Halogenleuchte ein kleiner, sicht-barer gelber Punkt. Dieser wird ersichtlich, wenn man die Leuch-te direkt von vorn betrachtet. Auf jedem Stockwerk wurdezudem ein Touchpanel installiert, über welchen man alle Sze-nenschaltungen, Lichtgruppen, Videogegensprechstelle usw. be-dienen kann. Die Bedienung der Lichtgruppen erfolgt aufWunsch der Bauherrschaft grösstenteils über konventionelleSchalter. Im Wohnbereich wurden diverse Szenenschaltungenprogrammiert welche über das Touchpanel abrufbar sind.

Energie-Sparpotenzial bei höheren InvestitionskostenDie gewählten LED-Leuchten haben beim selben Lichtstrom einenrund dreimal geringeren Energieverbrauch als Halogenleuchten.Eine 14-Watt-LED-Leuchte (1060 lm) entspricht der Leistung einerkonventionellen 50-Watt-Halogen-Leuchte. Noch immer sind LED-Lösungen allerdings wesentlich teurer als konventionelle Leuchten –in diesem Fall betrugen die Mehrinvestitionen rund das Zwei- bisDreifache. Verbaut wurden bei diesem Objekt u. a. 149 EinbauspotLED-Leuchten, 4 Lichtbänder (Dekorativbeleuchtung und Schrankbe-leuchtung), 4 Strahler (Schockbeleuchtung), 3 Wandeinbauleuchten,2 Teichbeleuchtungen sowie 15 konventionelle Pollerleuchten. L

Bild 2: Korridor Attika.

Bild 3: Innenaufnahme des noch nicht möblierten Wohnraumes.

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ET Licht | Innovation 39

Innovationtune the light

E

100% LED Compact LEDDas Licht von morgen für die Architektur von heute: Compact LED, die neuen Deckeneinbauleuchten von ERCO. Sie bringen effizienten Sehkomfort in Projekte wie Büros, Läden oder Hotels. Mit einem Design, das der inno-vativen Lichttechnik Ausdruck

verleiht. Extrem wirtschaftlich dank des von ERCO entwi-ckelten und produzierten LED-Linsensystems und der platzsparenden, kompakten Bauform. Mit den Abstrahlcha-rakteristiken wide flood oder oval flood speziell für Wege und Verkehrszonen. Compact LED gibt es in fünf Größen mit

langlebigen Hochleistungs-LEDs in Warmweiß oder Neutralweiß, das optimal abgestimmte Betriebsgerät ist einbaufertig verbunden: Der einfache Weg zur Allgemeinbe-leuchtung mit 100% LED.

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ET Licht | Fachartikel40

Fachartikel

Mit DALI (Digital Addressable Lighting Interface) hat die

Bustechnik Einzug in die Beleuchtungssteuerung gehalten.

Anspruchsvolle Beleuchtungssteuerungskonzepte als

Bestandteil einer zeitgemässen Raumautomation lassen sich

damit ebenso realisieren, wie einfache Steuerungsszenarien

etwa für Ausstellungshallen. Für die Integration in LonMark-

Systeme oder BACnet-Netzwerke stellt LOYTEC L-DALI-

Controller mit integrierter Konstantlichtregelung als

Produktlösungen zur Verfügung, die Beleuchtungssteuerungen

transparent in die Gebäudeautomation einbinden.

Licht und Schatten

Beleuchtungssteuerung bedeutetmehr als das Ein- und Ausschaltender Beleuchtung. Eine optimale Be-leuchtungssteuerung bietet Kom-fort und Sicherheit für den Nutzer,einfaches Betreiben und verant-wortungsbewussten Umgang mitdem Energieverbrauch. Eine auto-matisierte Beleuchtungssteuerungerzielt in der Raumautomation biszu 60 % Energieeinsparung gegen-über einer konventionellen Be-leuchtungsinstallation.

Lichtsensoren und Anwesen-heitsmelder sorgen dafür, dass inBüroräumen genau jene Lichtmen-ge zur Verfügung gestellt wird, diefür ein produktives Arbeiten tat-sächlich benötigt wird. Wird die Be-leuchtung mit einer geeigneten Be-schattung kombiniert, so lässt sichbei gleichzeitigem Blendschutz Ta-geslicht über Lamellenverstellun-gen in Räume einbringen, statt siemit Kunstlicht zu beleuchten. Wasauf Räume in Bürogebäuden zu-trifft, gilt auch für z.B. Industriehal-len und Museen. Licht wird nur daund in ausreichender Lichtstärke

zur Verfügung gestellt, wo es tat-sächlich benötigt wird. Auf Ausstel-lungsflächen gegebenenfalls auchnoch in angepassten Lichtfarben,um die passende Atmosphäre fürdie Exponate zu schaffen.

Integration in LonMark-Systemeoder BACnet-NetzwerkeDie Beleuchtungssteuerung aufBasis von DALI ist je nach Aufgaben-stellung in ein übergeordnetes Ge-bäudemanagementsystem zu inte-grieren oder als autarkes System zusteuern und zu überwachen. Fürdie Integration in LonMark-Systemeoder BACnet- Netzwerke stelltLOYTEC L-DALI-Controller mit integ-rierter Konstantlichtregelung alsProduktlösungen zur Verfügung,die die Beleuchtungssteuerungentransparent in die Gebäudeautoma-tion einbinden. Damit wird gewähr-leistet, dass übergeordnete Gebäu-demanagementsysteme auf dieeinzelnen DALI-Geräte zugreifenkönnen und dass Störungen ausdem DALI-Netzwerk gemeldet wer-den.

Bild 1: Der Iberdrola Tower (Bilbao, Spanien) aus Beton-, Stahl-und Glas ist 165 m hoch, hat 41 Etagen und umfasst insgesamt50 000 m2 Nutzfläche. Das riesige Bürocenter wurde als nach-haltiges «Green Building» errichtet und erzielte eine LEEDS CS2.0-Zertifizierung. 20 000 DALI-Leuchten – Standardlampenund Notbeleuchtung – und 5000 automatische Jalousien wer-den von 70 L-DALI-Controllern und 35 frei programmierbarenL-INX-110-Automation-Servern gesteuert.

Fachartikel

Dank der Multimasterfähigkeitdes DALI-Systems ist die lokale Be-dienung und Steuerung über DALI-Schalter oder DALI-Multisensoren(Bewegungsmelder, Helligkeitssen-soren usw.) unabhängig von der In-tegration in das Gebäudemanage-mentsystem möglich. Einfache,autarke Beleuchtungssteuerungs-systeme können neben der lokalenBedienung um eine übergeordneteVisualisierung, Fernzugriffsmög-lichkeiten und eine Benachrichti-gungsfunktion erweitert werden –unabhängig davon, ob der Zugriffüber einen 2-Draht-Bus, das LAN(Local Area Network) oder über dasInternet erfolgt. Technische Mitar-beiter sind so jederzeit über den Be-triebsstatus des Beleuchtungssteu-erungssystems informiert undwerden unmittelbar nach Ausfallvon Betriebsgeräten oder Leucht-mitteln benachrichtigt.

Einfache InbetriebnahmeMit den L-DALI-Controllern bietetLOYTEC alles, was für eine Kons-tantlichtregelung sowie zeitabhän-

giges Schalten im Zusammenspielmit Standard-DALI-Geräten benö-tigt wird. Die Einbrenndauer vonLeuchtmitteln wird berücksichtigt,

Answers for infrastructure.

Durch die nahtlose Zusammenführung mehrerer Disziplinen wie HLK, Beleuchtung und Beschattung, erreicht das flexible und skalierbare Desigo™ Total Room Automation-Angebot zusätzliche Energieein-sparungen. Fortschrittliche Raumautomationsfunktionen schaffen perfekte Arbeitsbedingungen für hoch motivierte Mitarbeiter. Desigo Total Room Automation erlaubt einfach und schnell die Anpassung der Gebäude- und Raumnutzung. Funktionserweiterungen sind jederzeit

und sogar während der Nutzungsphase möglich. Die breite Auswahl an Raumbediengeräten passt sich verschiedenen Designvorgaben an und kann mit einer grossen Anzahl Rahmen diverser Anbieter kombiniert werden. Dank der geprüften Applikation RoomOptiControl ist der aktuelle Energieeffizienzstatus über die Green Leaf-Anzeige auf dem Raum-bediengerät sichtbar. Eine Berührung bringt den Raumbetrieb von rot zurück zu grün. So werden Raumbenutzer zu aktiven Energiesparern.

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Bild 2: Referenzgebäude mit energieoptimierter Raumautomation: Basis ist eine im Auftrag von Lon-Mark Deutschland am Institut für Gebäude- und Energiesysteme der Hochschule Biberach von Profes-sor Dr. Becker durchgeführte Studie.

ET Licht | Fachartikel42

Fachartikel

Energieverbräuche werden erfasstund Grenzwerte von Betriebsstun-den kündigen rechtzeitig einennotwendigen Lampenaustauschan. Dabei ist die Inbetriebnahmeüber den integrierten Web-Serveroder die beigestellte Konfigurati-onssoftware denkbar einfach.

Notbeleuchtung mit L-DALIDer neue DALI-Standard IEC62386definiert den DALI-Gerätetyp «self-

contained emergency light» (unab-hängige Notbeleuchtung), der be-reits vom L-DALI unterstützt wird.Funktions- und Dauertests der Not-beleuchtung lassen sich über dasGebäudeautomationssystem auslö-sen, Testergebnisse oder auch derBatterieladestatus der Notbeleuch-tung können abgefragt werden.Des Weiteren können automati-sche Testzyklen konfiguriert wer-den. Sämtliche Tests werden mitTestzeitpunkt und Ergebnis proto-kolliert. So lässt sich mit demL-DALI-Controller eine kostengüns-tige Integration der Notbeleuch-tung in ein übergeordnetes Gebäu-deautomationssystem realisieren.

Grafische NutzerschnittstelleAls autarkes System kann eine Be-leuchtungssteuerung auf Basis derL-DALI-Controller über eine eigenegrafische Oberfläche bedient undüberwacht werden. So können einoder mehrere L-DALI-Controllerüber eine 2-Draht- oder IP-Verbin-dung mit L-VIS Touchpanels odermit der LWEB-800-Visualisierungüber L-INX Automation Server kom-biniert werden.

Iberdrola Tower (Bilbao, Spanien)Als Beispiel soll hier der IberdrolaTower in Bilbao vorgestellt werden.Der Beton-, Stahl- und Glasgigantin der grössten Stadt des Basken-landes, im Norden Spaniens, ist165 m hoch, hat 41 Etagen und um-fasst insgesamt 50 000 m2 Nutzflä-che. Damit ist dieses Hochhaus dashöchste Gebäude im ganzen Bas-kenland. Mit der Errichtung wurdeim Jahr 2007 begonnen, Fertigstel-lung war 2011. Das riesigeBürocenter wurde als nachhaltiges«Green Building» errichtet und er-zielte eine LEEDS CS 2.0-Zertifizie-rung. 20 000 DALI-Leuchten – Stan-dardlampen und Notbeleuchtung –und 5000 automatische Jalousienwerden von 70 L-DALI-Controllernund 35 frei programmierbarenL-INX-110-Automation-Servern ge-steuert. Die Herausforderung dabeiwar, dass sowohl die Standard-DALI-Beleuchtung als auch die Not-beleuchtung auf einem gemein-samen DALI-Kanal angeschlossen

wurden, sodass ein DALI-Controllerbeide Arten von Leuchten zugleichmanagen muss.

Jedes Stockwerk enthält insge-samt bis zu 500 Leuchten. Die Über-wachung und Steuerung der Be-leuchtung umfasst automatischeund manuelle Lichtregelung unterBerücksichtigung der Raumbele-gung, Reinigungszeiten, Nachtbe-trieb, sowie Alarmierung beiLeuchtmittel- oder Vorschaltgeräte-ausfall und Betriebsstundenauf-zeichnung. Die Überwachung undSteuerung der Notbeleuchtungumfasst Lampenansteuerung undZustandskontrolle, Aufzeichnungder Betriebsstunden jeweils in Nor-mal- und Notfallmodus, Alarmie-rung bei Leuchtmittel- oder Vor-schaltgeräteausfall, Überwachungvon Batterieladezustand und Batte-rieausfall sowie manuelle undautomatische Durchführung vonFunktions- und Dauertests.

Hier bewirkt die Überwachungder Notbeleuchtung vor allem Ver-besserungen bei der Wartung,rechtzeitiges Erkennen von not-wendigem Batterieaustausch oderLeuchtmitteltausch. Der IberdrolaTower zeigt überzeugend, dass einekombinierte DALI-Lichtsteuerungfür Standard- und Notbeleuchtungmit L-DALI äusserst effizient undenergiebewusst realisierbar ist.Nicht zuletzt dadurch, dass L-DALI-Controller sich nahtlos in ein Ether-net/IP-Netzwerk integrieren lassenund so eine direkte und schnelleAnbindung an das Gebäudema-nagementsystem erlauben. L

Bild 3: Mit dem L-DALI-Controller lässt sich eine kostengünstigeIntegration der Notbeleuchtung in ein übergeordnetes Gebäu-deautomationssystem realisieren. (Bild: Rainer Sturm/Pixelio)

Bild 4: Ein oder mehrere L-DALI-Controller können über eine2-Draht- oder IP-Verbindung mit L-VIS Touchpanels oder mitder LWEB-800-Visualisierung über L-INX Automation Serverkombiniert werden.

Dirk A. DroniaLOYTEC electronics GmbHA-1170 Wienwww.loytec.com

In der Schweiz:PentaControl AG8222 Beringenwww.pentacontrol.com

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ET Licht | Fachartikel 43

Fachartikel

Das grösste Spitalprojekt in Norwegen setzt für die Gebäudeautomation auf offene Systeme. Der Fokus

dieses Berichts liegt auf der Integration und dem Betrieb der Beleuchtungssteuerung. Für diese

Grossanlage in Oslo wurden 750 Controller des Typs InfraDALI100 eingesetzt. Diese wurden in ein

Gesamtsystem mit einer offenen Architektur eines führenden Anbieters integriert.

Ein spezielles Augenmerk wurde aufdie Wartungsfreundlichkeit der An-lage gelegt. Dies führte zu einerModularisierung in kleine DALI-Seg-mente für die Spitalzimmer, welchewie ein Serienprodukt hergestelltwerden können. Die Elemente fürdie Nasszelle und den Bettenplatzkonnten dadurch vom Herstellervorkonfiguriert und als geprüftesModul angeliefert werden.

Modulares KonzeptDie Raumsteuerung erfolgt mittelsproprietärer Taster und Präsenz-sensoren, welche das DALI-Protokollnutzen. Die Abbildung der DALI-Ge-räte in die LON-Tools und den Cont-roller erfolgt äusserst einfach: DasLNS Plug-in lädt die Konfigurations-daten bei der Inbetriebnahme ausden DALI-Vorschaltgeräten undspeichert diese in den Konfigurati-onsdaten des LON-Systems. Dadurchkann der Systemintegrator direktmit dem LON-Installationstool wei-terarbeiten, ohne sich um die DALI-

®

Lichtlösung im Spital

Konfiguration zu kümmern. ProZimmer wird ein InfraDALI100 ver-wendet. Die dadurch entstehendenKosten werden dank dem schlankenIntegrationsprozess mehr als kom-pensiert. Auch das gute Preis-Leis-tungs-Verhältnis des InfraDALI (inte-griertes DALI-Speisungsmodul) trägtzur Kosteneffizienz bei.

Da der Normierungsprozess fürdie DALI-Multimaster noch imGang ist, gibt es zurzeit noch keineinteroperablen DALI-Taster undSensoren.

Im Flurbereich wurden die Vor-schaltgeräte in Sektoren eingeteilt.Optional können diese mit Präsenz-meldern oder Tastern gesteuertwerden.

Die Infrastruktur dazu wurde indie Zwischendecke installiert. DasSystem muss in diesem Bereichgebäudebaulichen Veränderungenangepasst werden können. Bei derKomponentenbeschaffung wurdedeshalb auf interoperable Gerätegeachtet.

Integrierte NotbeleuchtungDie Notbeleuchtung wurde auf Ba-sis batteriegestützter Notleuchtenin die Modullösung integriert. DieAlarme wurden über die Lon-Mark®-Schnittstelle in die Leitebe-ne übermittelt. Notleuchten sindunter IEC 62386-202 interoperabelspezifiziert und erfreuen sich auchausserhalb der englischsprachigenLänder immer grösserer Beliebtheit.

Aus Kostengründen wurde dieNotlichteigenschaft mit proprietä-

Bild 2: Bettenplatz: vorkonfigurierte Bettenzimmermodule.

Bild 1: Haupteingang AHUS Spital in Oslo.

ET Licht | Fachartikel44

Fachartikel

ren Mechanismen gelöst, da derModulanbieter bereits über einesolche Lösung verfügte.

Erfahrungen im BetriebDie proprietären Taster können nurmit dem Tool des Herstellers derDALI-Schaltmodule konfiguriertwerden. Dank dem Modulkonzeptund der entsprechenden Ersatzteil-bewirtschaftung stellt dies auf die-ser Anlage kein Problem dar.

Zu Beginn traten Fehlalarme desNotlichtsystems auf, welche den

Betrieb störten. Bei der Analyse aufder Anlage zeigte sich, dass der (sel-tene) Fehler immer bei den glei-chen Geräten auftrat. Durch dasModulkonzept und die grosse An-zahl wiederholter Anwendungsfällewaren genügend statistische Mess-daten vorhanden, welche dieseSchlussfolgerung zuliessen.

Auf einem im Labor aufgebautenZimmermodul konnte ausserdemfestgestellt werden, dass dieselbenGeräte bei reproduzierbaren Be-triebszuständen die Kommunikati-onsnorm knapp nicht erfüllten. DerFehler entstand durch die Kombi-nation der verschiedenen Netz-werkteilnehmer und dem PowerSupply. Der Controller verwarf indieser Situation Bestätigungstele-gramme als ungültige Daten.

Das Problem konnte mit einerSpezialbehandlung dieser Kompo-nenten beseitigt werden. Der Soft-warestack des InfraDALI100-Con-trollers erkennt nun diesen Ge-rätetyp automatisch und wendetandere Toleranzen an. L

Bild 3: vorkonfigurierte Nassmodule.

Bild 4: Modulares Konzept mit vorkonfigurierten Raummodulen.

DALI IEC 62386DALI proprietär

LON ISO/IEC 14908

Inte

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Welt

Schnittstelle zum Leitsystem

Bild 5: Montage der Controller in der Zwischendecke.

Die Verwendung der proprietären Komponenten ermöglichte tie-fere Kosten. Die Geräte waren dem Planer als stabile Lösungen be-kannt, da er diese bereits mehrfach eingesetzt hatte. Neu war derAnsatz der Gesamtintegration der Gewerke. Diese wurde durch dieAnforderungen, welche die angestrebte Energieeffizienz an dieSteuerung stellte, unbedingt notwendig. Gerade in einem Spital-betrieb ermöglicht präsenzgesteuertes Licht enorme Einsparun-gen. Studien belegen, dass diese bis zu 30 % betragen können. Dieintegrale Automation führte auch zum Bedürfnis, Notlicht mit zuintegrieren.Hier lag die Ursache der anfänglichen Störungen. Der Modulher-steller verwendete die Geräte immer nur in eigenen proprietärenSystemen. Da beim DALI-System, anders als etwa bei LON oderKNX, jeder Hersteller eigene Kommunikations-Interfaces (soge-nannte Transceiver) baut, trat diese Toleranzproblematik erst indieser Konstellation auf.IBT/Infranet-Partners als Lieferant und Entwickler des zentralenGerätes konnte mithilfe der grossen Anzahl gleicher Module genü-gend Daten sammeln, um aufgrund statistischer Auswertungendiesen Fehler auf dem (Fremd-)Gerät lokalisieren zu können. EineSoftwareerweiterung ersparte dem Systemintegrator damit enor-me Kosten.Hätte man von Beginn weg auf zertifizierte und standardisierteGeräte gesetzt, wären diese Aufwände und Kosten nicht entstan-den. Entsprechend diesem Qualitätsverständnis sind die InfraDALI-Geräte nach LonMark® und nach dem IECEE-Schema (Sicher-heit) zertifziert.Das billigste System ist oft nicht die günstigste Lösung – nach offe-nen Standards gebaute und zertifizierte Geräte scheinen nur des-halb unnötig teuer, weil der Systemintegrator die potenziellen Fol-gekosten der Integration proprietärer oder nicht zertifizierterGeräte (noch) nicht kennt!LonMark® füllt diese Lücke mit einem umfassenden Zertifizie-rungsprogramm, welches aus diesem Blickwinkel gesehen auch ei-nen Investitionsschutz für den Systemintegrator bietet.

Gewonnene Erkenntnis

Christoph BrönnimannInfranet Partners Schweizc/o IBT Ing.büroBrönnimann Thun3600 Thunwww.infranet-partners.ch

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ET Licht | Fachartikel 45

Fachartikel

Egal, ob Fertigküche aus einem Baukastensystem oder eine individuell gebaute Küche – deren Beleuch-

tung wird immer noch stiefmütterlich behandelt. Auch teure Küchen werden leider allzu oft ohne Be-

leuchtung geplant und aufgebaut. Dabei bereichert eine seriöse Elektroplanung inklusive dem Einsatz-

zweck entsprechende Leuchtquellen den späteren Betrieb sehr.

Gleichwohl wird die Planung derKüchenbeleuchtung leider immernoch vernachlässigt. Denn viele Bei-spiele aus der Praxis zeigen, dass ei-ne schöne Küche durch eine fehlen-de oder nachträglich angebrachteBeleuchtung in ihrer Gesamtwir-kung stark eingeschränkt, ja verdor-ben wird und das spätere Arbeitenin diesem zentralen Raum sogar beiTageslicht kaum Freude bereiten

Die Küche ist nicht nur ein Arbeitsplatz

kann. Oft sind zu wenige Leuchtenvorhanden oder so unzweckmässigmontiert, dass man beim Arbeitenselbst Schatten verursacht.

Gut geplant, halb gewonnenGenerell gilt auch für Küchen, dassdas Licht drei Aufgaben übernimmt:• Grund- bzw. Allgemeinbeleuch-

tung dient zur Orientierung imRaum

• Arbeitsplatzbeleuchtung erhelltspezielle Bereiche (Essenszuberei-tung, Bar-, Ess- oder Begegnungs-bereich usw.).

• Stimmungsbeleuchtung setztHighlights und Akzente im Raum– und schafft gewissermassenden Wohlfühleffekt.

Aufgrund der verschiedenen Zwe-cke und Bereiche einer Küche ist dieFrage nach der richtigen Beleuch-

Bild 1: Grundbeleuchtung mit zwei warmweissen LED-Ketten à 2 m Länge.

ET Licht | Fachartikel46

Fachartikel

tung kaum im Schnellverfahren zubeantworten.

Über allem ist strikt darauf zuachten, dass die Stromanschlüssenicht nur für die ausgewähltenElektrogeräte, sondern eben auchfür die Leuchten am richtigen Ortvor Montage der Küchenmöbel er-stellt werden. Die vorhergehendePlanung der entsprechenden An-schlüsse und deren saubere Monta-ge sind also für eine in ihrer Ge-samtwirkung überzeugende Küchedas A und O.

Gezielte praktische UmsetzungDer Autor und seine Gattin kauftenim September 2010 eine 4-Zimmer-Dachgeschoss-Eigentumswohnungmit Galerie. In praktisch allen Räu-men sind Dachschrägen mit weisslasierten Sichtbalken vorhanden,hinter denen keine Stromleitungenverlegt werden durften (Vorgabeder Bauplanung). Diese musstenunter den Böden und in den Wän-den verlaufen. Ende Januar 2011sollte die Wohnung bezugsbereitsein. Ursprünglich geplant war eineoffenen Küche mit grossem Reduit.Die Küche wäre entsprechend klei-ner und günstiger geworden.

Uns als Käufer war eine Küchemit grossen Arbeitsbereichen undbreiten Durchgängen jedoch wich-tiger. Sodann wurde ein anderer lo-kaler Küchenbauer mit der Planungeiner offenen Küche mit Grundriss4,65 auf 3,70 m und ohne Reduitbeauftragt. Eine Beleuchtung warjedoch in der Planung der rechtteuren Küche nicht vorgesehen undwurde trotz Nachfrage nicht nach-gereicht. Auch der Bauleiter derElektrofirma auf der Baustelle vorOrt war ratlos. So plante der Autordie Beleuchtung selbst.

Gemäss obigem Konzept wurdenfolgende Leuchtmittel gewählt:• Direkte Grundbeleuchtung mit

warmweissen LEDs von oben(zwei parallel in Raummitte di-rekt in die Dachbalken geklebteLED-Ketten à 2 m Länge).

• Lokale Arbeitsplatzbeleuchtungjeweils von vorn (dadurch keineSchattenbildung durch den eige-nen Körper) mit Leuchtstoffröh-ren (Arbeitszone 1 und Abwa-

schen je 2 Röhren, Begegnungs-und Arbeitszone 2 eine grosse,abgehängte Leuchte mit zweiLeuchtausgängen nach oben undunten).

• Indirekte Ambientebeleuchtungmit LEDs (auf die Küchenzeile ge-klebte LED-Kette mit 2 m Länge).

Die nötigen Stromanschlüsse wur-den von der Elektroinstallations-firma auf Anweisung an den ge-wünschten Orten unter Putz bereit-gestellt. Bei den gewünschten LED-Leuchten in den Dachschrägen undauf der Küchenzeile sowie für denEsstisch und die Aussenbeleuch-tung (überdachter Balkon) stelltesich jedoch die Frage: Wie bringtman den Strom möglichst unauf-fällig und dezent zum Abnehmer,also zu den Lampen? Und wie ver-steckt man die Netzteile? Hier wur-de die meiste Denkarbeit undneben der Materialauswahl undderen Einkauf die meiste Zeit inves-tiert. Dabei zeigten sich die Vorteileder LED-Technik, die ganz im Ge-gensatz zu Halogenleuchten nurkleine Netzteile benötigt, die sichohne Abwärmeproblem problemlosin kostengünstigen Kabelkanälenunterbringen lassen. In der gesam-ten Küche wurden sodann allesichtbaren Leitungen und Abde-ckungen in möglichst kleine Kabel-kanäle (weisser Kunststoff) und vonvorn unsichtbar hinter die Dachbal-ken verlegt. Kleinere Verbindungs-leitungen (etwas von der LED-Kettezum Netzteil) wurden unter einersimplen und dazu unauffälligenHolzleiste versteckt.

Beim Thema Design bestandengewisse Hemmungen, die LED-Ketten direkt auf das Holz (Grund-beleuchtung) bzw. auf die Küchen-zeile (Ambientebeleuchtung) zukleben. Es stellte sich jedoch heraus,dass moderne LED-Ketten nicht nurenergieeffizient, sondern auch un-auffällig sind und dazu hervorra-gendes Licht abgeben. Abendsleuchten die beiden parallel ge-schalteten LED-Ketten die gesamteKüche gut aus. Und nachts für ei-nen schnellen Schluck Wasser ge-nügt die indirekte LED-Beleuch-tung auf der Küchenzeile vollauf.Für die einzelnen Arbeitsbereiche

Bild 2: Praktisch unsichtbar: die LED-Ketten tagsüber.

Bild 3: Ambientebeleuchtung mit indirekter LED-Kette.

Bild 4: Arbeitsplatzbeleuchtung mit Leuchtstofflampen.

wurden die Osram-Leuchtstofflampen unter den Blenden montiertoder in sichtbare silbermatt lackierte Gehäuse gesteckt. Überra-schend schöne Lichteffekte beschert die heruntergehängte Arbeits-platzleuchte zum Essbereich mit zweifachem Lichtausgang – einmalLicht indirekt zur Dachschräge und einmal direkt auf die Arbeitsflä-che mit derselben Lampe. Das ist nicht nur effizient, sondern siehtauch gut aus. Sogar im Dunkeln kommen die zauberhaften Lichtef-fekte der blau-silbrigen Steinabdeckung voll zur Geltung.

Herausforderung über HerausforderungZwar befand sich bei der Realisierung der neuen Küche bildlich ge-sprochen oftmals viel Sand im Getriebe, den es mit vereinten Kräftenunter grossem Zeitdruck zu entfernen galt. Das gelang dank der Ko-operationsbereitschaft aller Handwerker am Ende hervorragend. Alsalle Anschlüsse durch den lokalen Elektriker wunschgemäss und ein-wandfrei gesetzt waren und die Küche aufgebaut war, montierte derAutor gemeinsam mit einem Elektroplaner innert rund 14 Stundendie gesamte Wohnungsbeleuchtung. Der Materialpreis der hochwer-tigen Küchenleuchten und des übrigen Montagematerials lagen beirund CHF 2300.– inkl. Esszimmerleuchte. Teuerstes Einzelteil war dieunscheinbare Holzkonsole für deren Deckenbefestigung in der Dach-schräge – eine gelungene Einzelanfertigung. L

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Bild 5: Die zeitlich grösste Herausforderung: Die Essplatzbeleuchtungmit Leitungsausgang oberhalb der Spüle in der Küche. Alle Kabel-kanäle wurden hinter die Dachbalken von vorn unsichtbar montiert.Die gelungene Konsole für die massive Essplatzleuchte erstellte einSchreiner. Sogar die 26 m Kupferkabel für die Lautsprecher(unter der Decke/über dem Vorhang) wurden unsichtbar verlegt.

(Bilder: R. Sellin)

Rüdiger Sellin,3127 Mühlethurnen/Bern

Autor

ET Licht | Fachartikel48

Beleuchtung kann durch Tageslicht, künstliches Licht oder eine Kombination von beiden erfolgen. Die neue

Norm gilt in allen EU-Ländern sowie in vielen weiteren Ländern, auch in der Schweiz. Bei der Beleuchtungs-

planung sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen, die in der EN 12464-1 festgelegt sind.

Die Europäische Norm EN 12464-1:2011 legt Anforderungen an dieBeleuchtung von Arbeitsstätten inInnenräumen fest, die den Erfor-dernissen für Sehkomfort und Seh-leistung für Menschen mit norma-lem Sehvermögen gerecht werden.Alle üblichen Sehaufgaben, ein-schliesslich derjenigen am Bild-schirm, werden berücksichtigt.

Gegenüber der Erstausgabe wur-

Norm für Arbeitsstätten

den in der Ausgabe 2011 diverse Kri-terien geändert bzw. ergänzt. Einer-seits haben sich verschiedene pla-nungstechnische Ansichten geän-dert und in der Zwischenzeit fan-den neue wissenschaftliche Er-kenntnisse in der Praxis Eingang,und anderseits haben sich in derLichterzeugung mit dem Einzug derLED teilweise ganz neue Möglich-keiten ergeben.

Verändert: LichtumgebungFür diesen Bereich gibt es keinequantitativen Anforderungen, aberSehleistung, Sehkomfort und Si-cherheit müssen zufriedenstellendbefriedigt sein. Neu sind die Ein-flussgrössen «Variabilität im Ni-veau» und «Farbe des Lichts».

Verändert:LeuchtdichteverteilungDie ausgewogene Verteilung trägtessenziell zur Verbesserung vonSehschärfe, Kontrastempfindlich-keit und Leistungsfähigkeit bei. Da-her ist es notwendig und sinnvoll,die Oberflächenleuchtdichten zubeachten – abhängig von Reflexi-onsgrad und Beleuchtungsstärke.In den Raumbegrenzungsflächen,insbesondere in den Decken- undWandzonen, sind helle Oberflächenanzustreben:– Decken: = 0,7–0,9– Wände: = 0,5–0,8– Böden: = 0,2–0,4– Der Reflexionsgrad grosser Objek-

te (Möbel, Maschinen) sollte imBereich = 0,2 bis 0,7 liegen.

Die Möglichkeiten aber auch die Anforderungen in der Beleuchtungsplanung sind in letzter Zeit gestiegen.Mit der überarbeiteten EN 12464-1:2011 wird dem Rechnung getragen. (Bild Osram)

Hans R. Ris8413 Neftenbach

Autor

Fachartikel

ET Licht | Innovation 49

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Verändert:Beleuchtungsstärken• Auf Oberflächen: In sämtlichen

umschlossenen Räumlichkeitenmüssen die Wartungswerte derBeleuchtungsstärken auf denHauptoberflächen folgende Wer-te aufweisen:– Wände: Em > 50 Ix mit

U0 � 0,10– Decken: Em >30 Ix mit

U0 �0,1– Böden: Entsprechend der Anfor-

derung betreffend Em und U0

laut Tabelle 1

In Bereichen wie Lagerräumen,Stahlwerken oder Bahnhöfen isteine Reduktion der Vorgabewertezulässig. Bereiche wie Büros, Unter-richtsräume, Krankenhäuser benö-tigen hellere Decken und Wände,was zu einer Erhöhung der Werteführt:– Wände: Em > 75 lx mit U0 � 0,10

– Decken: Em > 50 Ix mit U0 � 0,10– Böden: Entsprechend der Anfor-derung betreffend Em und U0

Für den Nachweis dieser Vorga-ben sind entsprechende Berech-nungsflächen zu setzen, wobei ein0,5 m breiter Streifen ausgeschlos-

sen wird – es sei denn, die Bereicheder Sehaufgabe liegen innerhalbdieses Streifens oder ragen in ihnhinein. In gleicher Weise muss eingeeignetes Rastermass festegelegtund ein Streifen von 0,5 m Breitebei Wänden und Decken vorgese-hen werden. �

Bild 1: Bereich der Sehaufgabe, des Umgebungsbereiches und des neu im-plementierten HintergrundbereichesBereich der Sehaufgabe: in Abhängigkeit der primären Anforderungen andie Beleuchtungsstärke, den Farbwiedergabeindex, den UGR-Wert und dieGleichmässigkeit in Abhängigkeit der Sehaufgabe

ET Licht | Innovation50

Innovation

Der Planer hat den Bereich derSehaufgabe, des Umgebungsberei-ches und des neu implementiertenHintergrundbereiches gemäss Bild 1zu definieren und zu dokumentie-ren.

Für Arbeitsplätze, bei denen dieBereiche der Sehaufgabe oder de-ren Grösse und Lage nicht bekanntsind, muss entweder– der gesamte Bereich als Bereich der

Sehaufgabe behandelt werden– oder der gesamte Bereich mit ei-

nem vom Planer festgelegten Be-leuchtungsstärkeniveau gleich-mässig beleuchtet werden (U0 �

0,4).

Sobald der Bereich der Sehaufga-be bekannt wird, muss die Beleuch-

tungsanlage abgeändert werden,um die geforderten Beleuchtungs-stärken sicherzustellen.

• Unmittelbarer Umgebungsbereich:Dieser mindestens 0,5 m breiteStreifen umgibt innerhalb desGesichtsfeldes den Bereich derSehaufgabe. Vorgabewerte fürdie Beleuchtungsstärke gemässTabelle 1.

• Hintergrundbereich: In geschlos-senen, vorwiegend nicht tages-lichtdurchfluteten Räumen sindebenfalls die Flächenbereicheauszuleuchten, welche die Ar-beitsplätze umgeben. Dieser Hin-tergrundbereich ist mindestens3 m breit, liegt innerhalb derRaumbegrenzungen und grenztan den unmittelbaren Umge-

bungsbereich. Der Wartungswertist definiert als � 1/3 x Em der Um-gebungsbeleuchtungsstärke beiU0 � 0,1.

• Mittlere zylindrische Beleuchtungs-stärke: Sie soll eine gute visuelleKommunikation ermöglichenund vertikale Flächen gut erkenn-bar machen. Für Innenräume gilt:EZ � 50 lx bei U0 � 0,1, für an-spruchsvolle Kommunikations-aufgaben: EZ � 150 lx bei U0 � 0,1.Es ist zwischen sitzenden (1,2 m)und stehenden (1,6 m) Personenzu unterscheiden.

Neu: Raster BeleuchtungsstärkeEs müssen Rastersysteme mit jenenPunkten festgelegt werden, bei de-nen die Beleuchtungsstärke für die

Bereiche der Sehaufgabe, der un-mittelbaren Umgebungs- und Hin-tergrundbereiche berechnet undüberprüft werden.

Neu: Räumliche BeleuchtungNeben der Sehaufgabe soll dasRaumvolumen angemessen be-leuchtet werden. Konkret: Objektebetonen, Oberflächen hervorhebenund das Erscheinungsbild des Men-schen im Raumgebilde verbessern.

Neu: Veränderlichkeit von LichtBeleuchtungsniveau, Leuchtdichte-verteilung und spektrale Zusam-mensetzung können variieren. Derprimäre Zweck lautet: das Wohlbe-finden des Menschen massgeblicherhöhen, die Aufmerksamkeit aktivlenken und die Leistung steigern.

Quantitativ macht die Norm keinekonkreten Angaben, wobei Richt-werte in Diskussion stehen.

Verändert: BlendungNeu definiert wurden gemäss Ta-belle 2 die Grenzwerte für mittlereLeuchtdichten, die sich in Flachbild-schirmen spiegeln können:

Verändert: WartungsfaktorDieses bereits in der Bestandsnormwichtige Thema wurde insofern er-neuert, dass der Wartungsfaktornicht nur ermittelt und dokumen-tiert, sondern sogar optimiert wer-den muss.

Verändert: AnforderungenEnergieeffizienzBis dato wurden nur allfälligeMassnahmen für eine energiespa-rende und nachhaltige Beleuch-tung empfohlen. Jetzt ist man soweit gegangen, die künstliche Be-leuchtung als Ergänzung zum Ta-geslicht zu sehen.

Verändert: Vorzüge TageslichtDiese Thematik wird in mehrerenKapiteln angeführt – inklusive derpositiven Wirkung auf den Men-schen. Natürliches Tageslicht kanndie Beleuchtung der Sehaufgabeganz oder teilweise übernehmenund durch natürliche Dynamik denModelling-Index und die Leucht-dichte verbessern. «Modelling» be-schreibt die Ausgewogenheit zwi-schen diffusem und gerichtetemLicht. Im Rahmen der Norm werdenfür eine regelmässige Leuchtenan-ordnung folgende Werte festgelegt:0,3 � EZ/Em � 0,6.

Mit der überarbeiteten Norm EN12464-1:2011 bekommt der Planerpräzisere Vorgaben, die er gegen-über seinem Auftraggeber garan-tieren muss. Und letzterer kanndiese nicht nur erwarten, sondernauch verlangen. Allerdings mussauch bemerkt werden, dass eineangenehme Beleuchtung nicht nuraus «Normwerten» besteht, son-dern auch die kreative und gut ge-staltete Lösung des Lichtplanerseine entscheidende Rolle spielt. L

Tabelle 1 Beleuchtungsstärken im unmittelbaren Umgebungsbereich

A � 750 Ix 500 lx 300 Ix 200 Ix 150 Ix 100 Ix � 50 IxB 500 Ix 300 Ix 200 Ix 150 Ix EAufgabe EAufgabe EAufgabe

A = Bereich der Sehaufgabe (EAufgabe) bei U0 � laut TabellenB = Im unmittelbaren Umgebungsbereich bei U0� 0,4

Tabelle 2 Grenzwerte für mittlere Leuchtdichten,die sich in Flachbildschirmen spiegeln können

Bildschirmhelligkeit� 200 cd/m2

Bildschirmhelligkeit� 200 cd/m2

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ET Licht | Fachartikel 51

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ET Licht | Fachartikel52

Fachartikel

Die anhaltende dynamische Wei-terentwicklung der optischen Halb-leitertechnologie bietet ungeahnteMöglichkeiten für das Zusammen-spiel von Mensch und Kunstobjekt.Sie stellt Museums- und Lichtspezi-

LED-Beleuchtung: Fluch oder Segen? Lange Zeit wurde über diese Thematik beinahe schon erbittert disku-

tiert. Doch es waren letztendlich die positiven Erfahrungen durch den Einsatz der Technologie in Museen

und unter anderem die bahnbrechenden wissenschaftliche Studien von Zumtobel, die die letzten Zweifel

an diesem Meilenstein der Lichterzeugung ausgeräumt haben. Das Licht aus Halbleitern hat sich im Jahr

2012 endgültig in der Museumswelt durchgesetzt. Es besticht vor allem durch neue Aussichten, wie die

Veränderung der Lichtfarben innerhalb einer Lichtquelle bei sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften

(Tunable White).

alisten aber auch vor neue Heraus-forderungen und Möglichkeiten,nicht nur in technischer Hinsicht.Vor allem zwei Fragen haben inletzter Zeit die Diskussion um dieLED-Technolgie bestimmt: WelcheChancen bieten LED-Strahler, umdie Exponate ins richtige Licht zurücken und somit einen positivenBeitrag für die Wahrnehmung derMuseumsbesucher zu leisten? Undsind Leuchtdioden tatsächlich eineRevolution hinsichtlich Schadens-prävention von Exponaten oderberauben sie nachfolgende Genera-tionen möglicherweise um ihr Kul-turerbe? Genau auf diese Fragenhat der Lichtspezialist Zumtobeldank seiner umfassenden For-schung und Studien eine Antwortgefunden, die wissenschaftlich fun-diert ist.

Picasso bringts ans Licht –hohe Qualität von LEDsim MuseumZumtobel hat an der TechnischenUniversität Darmstadt, FachgebietLichttechnik, eine Untersuchung inAuftrag gegeben, die sich genaumit dieser Fragestellung auseinan-dergesetzt hat. Besonders wichtigwaren dabei die Bewertungspara-meter, die insbesondere für Kunst-objekte relevant sind. Sie umfassensowohl die elektrischen als auch dielichttechnischen Eigenschaften derLeuchten, darunter die Lichtfarbe,

die spektrale Strahlungsverteilung,die Farbwiedergabe, die Beleuch-tungsstärke, das Schädigungspo-tenzial, die elektrische Anschluss-leistung und vor allem dieHomogenität, mit der das Gemäldeausgeleuchtet wird, da sie ein Massfür die Qualität der Inszenierungist. Im Labor wurden zwei Strahler(LED und Halogen), ein LED-Bogen,der für Indirektbeleuchtung einge-setzt wird, sowie ein LED-Modul un-tersucht. Nach der Messung wurdedas Schädigungspotenzial derLeuchten nach CIE 157:2004 beur-teilt. Die ermittelten Werte solltendann im Rahmen eines Feldver-suchs ihre Validität beim Einsatz inder Praxis bestätigen.

Für den Feldversuch haben dieVersuchsleiter nacheinander zweiverschiedene Lichtquellen instal-liert, die auf die 1916 entstandeneZeichnung «Harlekin» von PabloPicasso gerichtet waren. Der eineStrahler war mit konventionellerHalogenglühlampentechnik ausge-stattet, der andere mit LED-Licht-quellen. Lichtfarbe und Lichtstärkewurden bei der LED-Leuchte überein Steuersystem von 2700 bis 6500Kelvin, also von Warmweiss bis Ta-geslichtweiss, eingestellt (TunableWhite). Die Analyse des Halogen-strahlers basierte zudem auf einemgedimmtem und ungedimmtemZustand. Picasso verwendete beim«Harlekin» dünnes, leicht gewelltes

Schloss Neuschwanstein: Schonende Anstrahlung der Kunst-objekte dank LED-Leuchten, um sie für künftige Generationenzu erhalten. (©Zumtobel)

ET Licht | Fachartikel 53

Fachartikel

Papier, das auf ein schweres Träger-papier aufgezogen war. Da dieseTechnik von der endgültigen Be-schaffenheit dem Hadernpapier amähnlichsten ist, verwendeten dieStudienleiter die Eigenschaften die-ser Papierart als Referenz zur Be-wertung der Schädigung.

Die Ergebnisse der Feldstudiebestätigen die Forschungsarbeitvon Zumtobel im Bereich der LED-Beleuchtung. Bei vergleichbarerFarbtemperatur weist der LED-Strahler im Labor grundsätzlichdeutlich weniger Schädigungspo-tenziale auf – und zwar bei allen inder CIE 157:2004 aufgeführten Ma-terialien von Hadernpapier, Textili-en, Aquarellfarben auf Hadern bishin zu Ölfarben auf Leinwand und

Zeitungspapier. Durch das gerin-gere Schädigungspotenzial derLED-Strahler erhöht sich die mögli-che Bestrahlungsdauer bei denmeisten Materialien um zirka 50Prozent, bei Zeitungspapier sogarum 300 Prozent. Diese Ergebnissebestätigten auch die Messung ander Picasso Zeichnung. • Der gedimmte Halogenstrahler

erzeugt weisses Licht mit sehrniedriger Farbtemperatur, ver-gleichbar mit Kerzenlicht. Umbrillantes Weiss zu erzeugen,muss folglich die Stromzufuhr er-höht werden. Die so produzierteBeleuchtungsstärke vergrössertnicht nur das Schädigungspoten-zial, sondern wirkt sich auch ne-gativ auf die Energiebilanz aus.

• Durch das Dimmen des Halogen-strahlers auf gewünschte Be-leuchtungsstärke verschiebt sichdie Lichtfarbe von 2900 K bis zu2000 K. Dieser Wert beeinträch-tigt die Wahrnehmungsstabilität.Beim LED-Strahler hingegen er-folgt das Regulieren der Beleuch-tungsstärke, ohne dass die Licht-farbe beeinträchtigt wird.

• Bei der Farbwiedergabe zeigensowohl Halogen- als auch LED-Strahler sehr gute Werte von Ra›90. Lediglich bei höheren Farb-temperaturen, wie 6500 K (tages-lichtweiss), sinkt die Farbwieder-gabe bei dem LED-Strahler auf Ra84. Farben werden also von bei-den Lampentechniken ähnlichgut wiedergegeben.

• Die Bewertung der Beleuchtungs-stärken hat gezeigt, dass die Ha-logenleuchte auf der «Harlekin»-Zeichnung Ungleichmässigkeiten

aufweist, die auch dem Betrach-ter nicht verborgen bleiben. Trotz-dem sollte dieses Kriteriumnicht überbewertet werden, dadie gleichmässige Inszenierungeines Gemäldes oft nicht erstre-benswert ist. Vielmehr kann einExponat auch durch bewusst ein-gesetzte Hell-/Dunkelzonen pas-send inszeniert werden.

• Die Aufnahme elektrischer Energieliegt beim LED-Strahler etwa bei50 % des Halogenstrahlers, im un-gedimmten Bereich sogar bei nur30 % und beziffert damit ein deut-liches Energieeinsparpotenzial.Die Vorteile der Leuchtdioden

wie die hohe Lebensdauer, verbun-

Bild 1: Prüfverfahren im Rahmen der Zumtobel Studie an-hand der Zeichnung «Harlekin». (©Zumtobel)

Bild 2: Schädigungspotenzial und Schwellenbestrahlungsdauer – Halogen-strahler XENO und LED-Strahler ARCOS mit verschiedenen Lichtfarben.

(©TU Darmstadt)

Bild 3: Ergebnisse der lichttechnischen Vermessung an Picassos «Harlekin»von Halogen- und LED-Beleuchtung (Leuchtdichteaufnahmen).

(©TU Darmstadt)

ET Licht | Fachartikel54

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den mit Wartungsfreundlichkeit,das hohe Energiesparpotenzial so-wie wirkungsvolle und gleichzeitigschonende Inszenierung sind unbe-stritten. Doch durch die Zumtobel-Studie rückte noch ein andererwichtiger Aspekt in den Vorder-grund: Durch innovative Technolo-gien ist es jetzt möglich, die Wir-kung eine Kunstobjekts auf den

Menschen zu fördern. Das LED-Lichtstärkt die Ausdruckskraft, indem jenach Farbe oder Material nicht nurdie Leuchtdichten, sondern auchdie Lichtfarben fein auf das Expo-nat abgestimmt werden können –und dies auf Knopfdruck und ohneLampentausch.

Symbiose aus Licht undKunst – die Revolution vonTunable WhiteEin Gemälde mit vielen feinen Rot-abstufungen beeindruckt mit sei-nen satten Farben und Kontrasten.Allerdings nur, wenn Lichtquelle,Leuchtenwahl sowie deren Positio-nierung den Umgebungsbedingun-gen optimal angepasst sind. Umdie beste Wahrnehmungsqualitätzu erreichen, sollte für das Kunst-objekt ein Lichtspektrum herange-zogen werden, das seinen Schwer-punkt im langwelligen, rötlichenSpektralbereich hat. Der Grund:Licht kann jene Farben besonders

intensiv und exakt wiedergeben,die im eigenen Spektrum entspre-chend vorhanden sind.

Bei der Beleuchtung eines Kunst-werks müssen aber auch die Farb-wahl des Künstlers, der jeweiligeEntstehungsort sowie die zu Schaf-fenszeit vorherrschenden Lichtver-hältnisse (Tages- oder Kunstlicht)berücksichtigt werden. Diese Fakto-

ren erfordern mitunter völlig ab-weichende Lichtfarben und Spekt-ralverteilungen. Diese Variations-breite kann keinesfalls über nur ei-nen Leuchten- und Lampentypkomplett abgedeckt werden. In derPraxis wird jedoch oft ein Strahler-bzw. Lampentyp mit mittlerer, neu-tralweisser Lichtfarbe und sehr gu-ter Farbwiedergabe für eine gesam-te Galerie als Kompromisslösungeingesetzt. Eine bahnbrechende Al-ternative für solche Problematikenhat die Halbleitertechnologie ge-schaffen. Über designidentischeLED-Leuchten kann ein breit defi-niertes, fein abgestimmtes Licht-spektrum auf jedes Objekt speziellangepasst werden – auf Knopf-druck, mit ausgezeichneter Farb-wiedergabe und bei optimalerLeuchtdichte des Exponats. Durchveränderbares weisses Licht, alsodie Variation der Lichtintensitätenund -farben (Tunable White) kön-nen so Kunstwerke mit bläulichen

oder rötlichen Farbschwerpunktensowie unterschiedlicher Materiali-tät gleichberechtigt in Szene ge-setzt werden, ohne Austausch vonLeuchtmitteln oder Strahlern.

Auf diese Weise ist ein Museumoptimal gerüstet für die Zukunft:Bei einem Ausstellungswechselwird das Licht schnell und mit ge-ringem Wartungsaufwand nachWunsch des Künstlers oder Kura-tors an die neuen Kunstobjekte an-gepasst. Dabei sind Abstufungs-feinheiten möglich, die bis vorKurzem technisch nicht umsetzbarwaren. Mit veränderbarem weis-sem Licht, das von ein und dersel-ben LED-Lichtlösung emittiert wird,kann somit die Wahrnehmungs-qualität und die gleichberechtigteKunstinszenierung in einer Weiseumgesetzt werden, die nur mit ei-nem einzige Wort umschriebenwerden kann: Perfektion.

Kein Vergleich:die LED von heute unddie LED von gesternAus der hohen Entwicklungsge-schwindigkeit von Halbleiterlicht-quellen ist jedoch eine weitereProblematik entstanden: Immerwieder werden Studien veröffent-licht, die auf veralteten technologi-schen Standards basieren undfolglich zur Verunsicherung bezüg-lich Farbwiedergabe und Schädi-gungspotenzial von LEDs beitra-gen.

Bild 5: Beispiel für eine TunableWhite PI-LED Platine mit sehr guterFarbwiedergabe. (©Zumtobel)

Bild 4: Schonende und wirkungsvolle Inszenierung der Schutzmantelma-donna von Hans Holbein mit dem Zumtobel LED-Lichtsystem Microtools.

(©Philipp Schoenborn Muenchen)

ET Licht | Innovation 55

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ET Licht | Fachartikel56

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Warmweisse LEDs weisen die ge-ringste Spitze im niedrigwelligenenergiereichen Bereich auf. Sie ha-ben somit einen geringeren Scha-densfaktor als LEDs mit hohemBlauanteil (Tageslichtweiss). LEDsmit warmweisser Lichtqualität ha-ben sich hinsichtlich Farbwieder-gabe und Effizienz in jüngster Zeitrasant entwickelt. Neue Ansatz-punkte bieten auch Strahler mitder Tunable White Technologie: DieLeuchten mit einstellbaren weissenLichtfarben von niedrigen bis ho-hen Kelvinwerten, also Warmweissbis Tageslichtweiss, können entlangdes Planck’schen Kurvenzuges infeinen Abstufungen präzise auf Ex-ponate abgestimmt werden. Im Fal-le hochsensibler Kunstwerke wirdder niedrigste Kelvinwert (Warm-weiss) eingestellt. Einbussen beider sehr guten Farbwiedergabe derLeuchten gibt es dabei nicht. Somitbieten Beleuchtungskonzepte mitTunable White vielfältige Möglich-keiten für eine optimale Abstim-mung hinsichtlich des Kunstobjekts

und der Wahrnehmungsbedürfnis-se des Menschen.

Angemessene Lichtexposition –Verantwortung für die ZukunftBei der Diskussion über Schädi-gungspotenziale durch Licht müs-sen neben der Spektralverteilungauch die Einflüsse der Lichtintensi-tät und Expositionsdauer berück-sichtigt werden. Auch hierbei bietetZumtobel innovative Lösungendank intelligenter Lichtmanage-mentsysteme.

Durch das Lichtmanagementwird sichergestellt, dass Exponateeiner optimalen Lichtexpositionausgesetzt sind. Dies geschiehtzum einen mit einem Leuchtdichte-niveau, das für einen guten Wahr-nehmungsprozess notwendig ist,sowie einer Präsenzüberwachung,die die Anwesenheit von Besuchernberücksichtigt. Ein- und Ausschalt-zeiten können für bestimmteTageszeiten definiert werden. Ja-lousienmanagement und Tages-lichtsensoren sorgen dafür, dass

nur soviel Tageslicht zugelassenwird, wie unbedingt nötig. Dies er-gibt letztendlich eine ideale Balan-ce zwischen Architektur, menschli-chem Wohlbefinden, Exponat undEnergiekosten.

Die LED-Technologie ist zudemdie perfekte Integrationslösung beiLichtmanagementsystemen. DieHalbleiter werden durch häufigeEin- und Ausschaltvorgänge, etwainfolge der Anwesenheitsüberwa-chung oder durch häufiges Dim-men, nicht belastet. Das gewünsch-te Lichtniveau ist ohne störendeAnlaufzeiten voll verfügbar. Ausser-dem sind unerwünschte Farbver-schiebungen oder die Veränderungder Farbwiedergabequalität, wiesie bei Dimmvorgängen mit kon-ventioneller Technik auftreten kön-nen, bei Halbleitern kein Thema.Dies bestätigen uneingeschränktauch die Studienergebnisse der TUDarmstadt.

Dies wiederum bedeutet auch,dass der Einsatz von Lichtmanage-mentsystemen ein ungleich wichti-geres Thema ist, als die Diskussionum das Schädigungspotenzial vonLED-Beleuchtung. Denn diese Syste-me helfen, wertvolle Energie zusparen, ohne dass sich Einschrän-kungen hinsichtlich visueller oderemotionaler Lichtqualität ergeben.Umweltbewusster Kunstgenuss undsanfte Lichtexpositionen werdenauf diese Weise zusammengeführt.So kann ein Museum durch denschonenden Umgang mit Ressour-cen und Kulturgütern doppelt Ver-antwortung übernehmen und füreine authentische Kunstinszenie-rung durch ganzheitliche Lichtkon-zepte mit Lichtmanagement sor-gen. L

Bild 6: Zumtobel setzt in seinem Produktportfolio bereits erfolgreich dieTunable White Technologie ein, etwa beim LED-Strahlersystem Arcos unddem LED-Downlight Panos Infinity. Dank Tunable White lässt sich die Licht-farbe optimal an Exponate und Architektur anpassen. (©Zumtobel)

Bild 7 Spektralverteilung der unterschiedlichen Lichtfarben (Arcos-Strahlermit Tunable White Technologie). (©Zumtobel)

Carina BuchholzZumtobel Lighting GmbHA-6851 Dornbirnwww.zumtobel.comwww.zumtobel.ch

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ET Licht | Innovation58

Innovation

Alle Welt spricht von Lichtsteuerung zur Steigerung des Wohlbefindens und der Schaffung eines leis-

tungsfördernden Umfeldes im Open Space. Mit ALONEatWORK® hat Regent eine einzigartige Technologie

entwickelt, die zuverlässig eine angenehme Raumatmosphäre bei Einbruch der Dunkelheit und eine

flexible Officegestaltung ohne Programmieraufwand sicherstellt.

Kennen wir es nicht alle – bei Ein-tritt der Dunkelheit verwandelnsich die noch besetzten Arbeitsplät-ze in einzelne Lichtinseln. Der Über-gang von hell zu dunkel ist abruptund vermittelt ein Gefühl desIsoliertseins. Konzentrationseinbrü-che, Irritation und Ineffizienz sinddie Folge. Die selbstregulierte Kom-munikation ALONEatWORK® ver-netzt mittels Funkwellen die Leuch-ten im Umfeld eines besetztenArbeitsplatzes löst die harten Li-nien der Lichtinsel auf und kreiert

ALONEatWORK® – Kommunikationstechnologie für optimierte Arbeitsplatzergonomie

ergonomisch wertvolle Lichtwolkenum jeden besetzten Arbeitsplatz.Ohne Ihr Zutun sind eine angenehmeLichtatmosphäre und ein inspirieren-des Arbeitsumfeld sichergestellt.

Ohne ProgrammieraufwandIm Gegensatz zu anderen am Markterhältlichen Steuerungstechnologienist ALONEatWORK® auf den fort-schreitenden Wunsch nach indivi-dueller Arbeitsplatzgestaltung undräumlicher Anpassung an Verände-rungen im Open Space optimal vor-bereitet. Sie garantiert, dass sich dieLeuchten ohne Programmierauf-wand mit jeder neuen Situation zu-rechtfinden. Einfach umstellen undweiterarbeiten. Denn ALONEat-WORK® vernetzt sämtliche Leuchtenim Open-Space automatisch undlässt sie miteinander kommunizie-ren. Der Bewegungssensor Senso-

Dim® erkennt den besetzten Arbeits-platz. Via gesundheitlich unbedenkli-cher optoelektronischer Kommunika-tion aktiviert eine Leuchte ihreNachbarleuchten innerhalb einesdefinierten Radius. Je weiter die be-nachbarten Leuchten entfernt sind,desto schwächer ist das dort abgege-bene Licht. Ein Höchstmass an ergo-nomisch wertvoller Raumatmosphä-re bei optimaler Energieeffizienz istgewährleistet.

Interview mit Hendrik GrempeHead of Property ManagementVodafone, DüsseldorfWelche Bedürfnisse haben Sie zuALONEatWORK® geführt?

Wir wollten eine hochflexibleOpen-Space-Beleuchtung mit aus-schliesslicher Verwendung von mo-bilen Stehleuchten. Darüber hinaus

Bilder 1a und 1b LinksSimulation OpenSpace mit Lichtinselnund rechts Simulation:Lichtwolke durchALONEatWORK®.

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Innovation

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sollten sämtliche arbeitsmedizini-schen Normen eingehalten werden.Gemeinsam mit Regent haben wireine massgeschneiderte ALONEat-WORK®-Lösung für das VodafoneCampus-Projekt entwickelt.Welche besonderen Herausforderun-gen stellten sich an die Kommunika-

tionstechnologie im Rahmen IhresProjektes?

Bei Vodafone gibt es bis auf ganzwenige Ausnahmen keine fest zu-gewiesenen Arbeitsplätze. Wir ar-beiten 24/7, was grosse Schwan-kungen in der Belegungsdichte zurFolge hat. Deshalb brauchen wir ei-

ne Beleuchtung, die sich unkompli-ziert an die immer wieder neuenPersonalpräsenzen und an diewechselnden Tageslichtsituationenanpassen kann.

Weshalb haben Sie sich letztendlichfür ALONEatWORK® entschieden?

ALONEatWORK® macht das Um-stellen und Neuordnen der Leuch-ten im Raum ohne langwierigenund kostspieligen Programmier-aufwand möglich.

Worin unterscheidet sichALONEatWORK® vonden Angeboten der Konkurrenz?

Die Leuchtenkommunikation er-folgt nicht über Funkwellen, son-dern basiert auf einer optoelektro-nischen Verbindung. Eine gesund-heitlich vollkommen unbedenkli-che Lösung. L

Bild 2 Schematische Darstellung der Funktionsweise der Lichtübergänge.

ET Licht | Innovation60

Innovation

Für den Neubau der Credit Suisse «Uetlihof 2» in Zürich entwickelte Zumtobel in enger Zusammenarbeit

mit dem Auftraggeber die zukunftsweisende LED-Stehleuchte Sfera mit Swarmcontrol, die hohe Anforde-

rungen an Energieeffizienz und gleichzeitig an ein intelligentes Arbeitsplatzmodell erfüllt. Für das bisher

grösste Minergie-P-Eco Gebäude der Schweiz wird die Bank nun mit dem Watt d’Or 2013 ausgezeichnet –

einem Preis des Bundesamtes für Energie für Bestleistungen im Umgang mit Energie.

Der Erweiterungsbau des Uetli-hof-Komplexes sollte nach denstrengsten Energiestandards reali-siert werden und wurde einLeuchtturmprojekt, das die Nach-haltigkeitsstrategie des Unterneh-mens untermalt. Zumtobel wurde

Watt d’Or für Lichtkonzept

Prämiertes Bürogebäude der Credit Suisse

im Rahmen einer Ausschreibungmit der Entwicklung einer Sonder-leuchte für den im März 2012 eröff-neten Neubau der Credit Suissebeauftragt. Diese sollte den Nach-haltigkeitsansprüchen der CreditSuisse gerecht werden, zahlreichefunktionale Voraussetzungen er-füllen und dabei die Bedürfnisseder rund 2500 Mitarbeitendennach optimalem Lichtkomfort imhöchsten Masse berücksichtigen.Aus der partnerschaftlichen Pro-duktentwicklung entstanden Sferaund die neuartige SteuerungSwarmcontrol. Die innovativeStehleuchte vereint intelligente

Technik, puristisches Design undidealen Sehkomfort.

Leichtes Design undintuitive TechnikDas leichte Erscheinungsbild undhochwertige Materialien unterstüt-zen das Gesamterscheinungsbildder Büroräume und sorgen für eineangenehme Atmosphäre. Die LED-Stehleuchte Sfera ist ein entschei-dender Schritt für grösstmöglichenLichtkomfort, Individualität undflexible Arbeitsplatzgestaltung.Möglich wurde dieser Fortschrittdurch die Kombination des adapti-ven Lichtmanagements Sensocon-

Bild 1: Swarmcontrol konfiguriert mehrere Leuchten eines Büros zu einem Schwarm und ermöglicht eine rasche und einfache Anpassung aufwechselnde Bürosituationen.

Zumtobel Licht AG8050 Zürichwww.zumtobel.ch

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Innovation

trol und der neuen innovativenSwarmcontrol-Technologie, die beiSfera erstmals Verwendung fand.Durch die Software konfigurierensich mehrere Leuchten eines Büroszu einem Schwarm, kommunizie-ren untereinander und ermögli-chen mit zwei elementaren Funkti-onen eine rasche und einfacheAnpassung auf wechselnde Büro-situationen. Die Korridorfunktionbietet Sicherheit und Orientierungauf dem Weg zum Arbeitsplatz.Beim Betreten des Büros funkt derintegrierte Bewegungsmelder einSignal an die Nachbarleuchten, diesich dann sukzessive auf ein Flur-beleuchtungsniveau (ca. 200 Lux)hochdimmen und dem Mitarbei-tenden mit indirektem Licht denWeg weisen. Die Anwesenheits-funktion garantiert optimale Licht-verhältnisse (500 Lux) am eigenenSchreibtisch, wobei jeder Mitarbei-tende die Lichtmenge auf seine in- Bild 2: Sfera bietet optimale Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz.

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Wir beleuchten Strassen, Wege und Plätze, pro-jektieren, beraten, bauen, installieren und warten Beleuchtungsanlagen im öffentlichen Raum, von der Strassen- bis hin zur Sportplatzbeleuchtung.

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ET Licht | Innovation62

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dividuellen Bedürfnisse und Seh-aufgaben anpassen und bis auf750 Lux erhöhen kann. Durch dieKommunikation untereinanderbilden die umliegenden Leuchteneine Lichtwolke, wodurch in Ab-hängigkeit vom verfügbaren Ta-ges- und Kunstlicht eine ange-nehme Raumatmosphäre in derunmittelbaren Umgebung ent-steht. Im Vergleich zu einer ähnli-chen, gewöhnlichen Stehleuchte,ermöglicht die LED-StehleuchteSfera eine Reduktion der elektri-schen Anschlussleistung von min-destens –40 %. Deutlich mehr sindes noch, vergleicht man sie mitanderen Stehleuchten-Typen, diebeispielsweise einen höheren in-direkten Lichtanteil aufweisen.

Meilenstein für innovativeBürobeleuchtungDie grösste Herausforderung imRahmen dieser Spezialentwicklungwar die anspruchsvolle Entwick-lung eines neuen Steuerungssys-tems, das den Bedürfnissen allerAnspruchsgruppen gerecht wirdund individuelle Lichtqualität mithöchster Energieeffizienz in Ein-klang bringt, um den Minergiestan-

dard des Gebäudes zu ermöglichen.«Wir sind stolz darauf, Teil diesesgrossartigen und zukunftsweisen-den Projektes sein zu dürfen. DieAuszeichnung in der Kategorie «Ge-bäude und Raum» zeigt zum einen,dass wir mit Sfera einen erhebli-chen Beitrag zur Nachhaltigkeit desGebäudes geleistet haben und zumanderen, dass die Zusammenarbeitmit der Credit Suisse eine techni-sche Innovation für individuelle Ar-beitsplatzbeleuchtung und adap-tive Raumnutzung hervorgebrachthat. Wir freuen uns ebenfalls dar-über, die Leuchte nun auch allenanderen Unternehmen zugänglichzu machen», resümiert Georg Hög-ger, Geschäftsführer der ZumtobelLicht AG Schweiz. Sfera und Swarm-control sind ab 2013 als neue Stan-dardlösung des Zumtobel Produkt-portfolios auf dem Markt ver-fügbar. L

Bild 4: Swarmcontrol bietet zwei wesentliche Funktionen: die Korridor- unddie Anwesenheitsfunktion.

Bild 5: Swarmcontrol ist die neue Technologie von Zumtobel für mehrFlexibilität und individuelleres Licht am Arbeitsplatz.

(Photos Credits: Zumtobel)

Bild 3: Bei der Zumtobel LED-Stehleuchte Sfera kommt erstmals die innova-tive Swarmcontrol Technologie zum Einsatz.

ET Licht | Innovation 63

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ET Licht | Innovation64

Innovation

Derzeit vollzieht sich ein Wandel in der Leuchten- und Beleuchtungstechnologie, wie nur von den

allerwenigsten Insidern vor wenigen Jahren für die LED erahnt oder vorhergesehen wurde. Mit zunehmenden

Herstellkapazitäten, effektiven Herstell-methoden, schrittweise besseren Technologien sowie höheren Leistungen

und exponentiell sinkenden Preisen hat sich die LED auch zum kommerziell darstellbaren Leuchtmittel etabliert.

Die ersten LED-Leuchten waren inaller Regel noch von dem Versuchgeprägt, Standard-Leuchtmittel wieHalogen- oder Fluoreszenzröhrendurch Vielfach-LED-Anordnungenzu substituieren und so weitgehendexistierende Leuchtendesigns indiese erste LED-Welt hinüberzuret-ten. Die hohe Lebensdauer, Energie-effizienz und Robustheit sind diewesentlichen Eigenschaften, die fürdiese neue Technologie sprechen.

Vom Punkt- zum FlächenlichtMittlerweile jedoch gibt es in einergewollt akzentuierten Marktprä-senz von LED-Leuchten grosser Her-steller mehr und mehr Ansätze, dieexakt auf die Gegebenheiten derLED eingehen, die konsequent so-gar Wartungs- oder Reparaturmög-lichkeiten bereits im Design elimi-nieren und die Umsetzung desmeist zu intensiven Punktlichtes inverwendbares Flächenlicht mittelsoptischer Elemente wie Reflektorenoder Diffusorfolien realisieren undso erstmals hinreichende Lösungenfür übliche Beleuchtungsaufgabenanbieten (Bild 1).

Bei den heute jedoch typischenAnforderungen mit oft grossflächi-

Mikrostrukturierte Präzisionsoptiken

Erzeugung von blendfreiem Flächenlicht

Bild 1: Bei der Leuchte Appareo von Fagerhult wird das LED-Licht edge lit indie JO LGP eingekoppelt. Im ausgeschalteten Zustand wirkt sie transparentund lässt die Leuchte optisch frei im Raum schweben. Das direkte Licht hateine gleichmässige Leuchtdichte, ist schattenfrei und entblendet.

Fabian BürkliInter Tek Trading AG8008 Zürichwww.intertektrading.comDr. Andreas HesseJungbecker Optics JOwww.jungbecker.de

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ger Gestaltung der leuchtendenElemente, geforderten mehrerenTausend Lumen Lichtstrom (mitdennoch augenschonenden Leucht-dichten und gleichzeitiger Entblen-dung) und dem damit notwendi-gerweise verbundenen Einsatz vonMulti LED Boards, ist eine Sekun-däroptik wünschenswert, die• als grossflächige Präzisionsoptik

(Bild 2) prozesssicher und wirt-schaftlichin Serie herstellbar ist,

• die variablen lichttechnischenAnforderungen an eine optimaleLichtlenkung erfüllt und

• den Designern maximale Frei-heitgrade an Geometrie und Ge-staltung gewährleistet, ohne ihre

Leistungsfähigkeit als LED- Appli-kation mit heutzutage bestemerreichbarem Wirkungsgrad zubeeinträchtigen

Die mikrostrukturierten LGP (LightGuiding Plate) von JO können so-wohl nach dem Edge-Lit-Prinzip(Licht wird über die Kante einge-speist) betrieben werden wie auchnach dem neu patentierten Flä-cheneinkopplungsprinzip, das dieLeuchtenoptik in vollständig rand-loser Ausführung ermöglicht.

LGP (Light GuidingPrismatic Plate)Das neue standardisierte ProduktLGP der Firma Jungbecker (JO) kop-pelt seitlich eingebrachtes Licht

durch integrierte, spezielle optischeElemente gleichmässig und gezieltüber die Plattenfläche wieder aus(Bild 3). Durch berechnete Kombi-nation von Lichtbrechung undTotalreflexion wird über die gleich-mässig leuchtende Fläche im ca.vierzigprozentigen Indirektanteileine batwing-Verteilung generiert,während der Direktanteil über dieGlattseite der Struktur entblendetist.

Durch die Lichtrichtung mittelshöchst effizienter TIR und kontrol-lierter Brechung anstelle sonst übli-cher diffuser Streuung mit hoherAbsorption ist hier die Gesamt-leuchteneffizienz im technisch rea-lisierbaren Maximum, der Leuch-

Bild 2 Flächige Präzisionsoptiken in-tegrieren als modernes Hight-echentwicklungsprodukt durch IhreVariabilität ein maximal breitesSpektrum an lichttechnischenAnforderungen.

ET Licht | Innovation 65

Innovation

ET Licht | Innovation66

Innovation

tenwirkungsgrad beträgt dabei biszu 85 %. Ausgeschaltet erscheintdaher die LGP-Platte nahezu trans-parent, ein einfach prüfbares Krite-rium höchster optischer Güte.

LGP angepasst an kunden-spezifische BedürfnisseDie Lichtverteilung der Jungbecker(JO) LGP lässt sich gezielt steuerndurch Variation der optischen Aus-koppelelemente (Bild 4). Die Licht-verteilung ist abhängig von derAusrichtung, Grösse und dem Mix

der lichtsteuernden Strukturele-mente. Durch Computersimulationlassen sich Strukturvarianten er-zeugen, die, in Werkzeuge umge-setzt, individuelle Kundenspezi-fikationen, insbesondere Licht-verteilungskurven, erfüllen.

Die Anwendungen sind daherweit gestreut von Officeleuchtenüber dekorative Lösungen bis hinzu LED-Strassenleuchten mit ex-trem anisotropen Beleuchtungsei-genschaften. Wenn im nächstenSchritt Lichtleitung in dreidimensi-

onalen Geometrien, an deren Um-setzung die Firma Jungbecker be-reits arbeitet, möglich wird, rückendemnächst transparente und den-noch leuchtende Kuppeln oder an-dere Freiformflächen in den Bereichder möglichen Designs und erwei-tern derart die gestalterischen Frei-heitsgrade zukünftiger Hightech-leuchten. L

Bild 4 Das Bild links zeigt die LVK der Standard-LGP mit Direkt- und Indirektanteil, das rechte Bild eine kundenspezifische Entwicklung für ei-ne LED-Strassenleuchte. Durch Kombination von verschiedenen optischen Elementen wird eine breite Batwing-Verteilung erzeugt, durch einerückseitige Spiegelfolie wird das gesamte Licht direkt emittiert.

Bild 3 Prinzipien der Lichtlenkung, links: Klares PMMA (Acrylglas) ohne Struktur leitet das Licht nach den Regeln der Totalreflexion (TIR), Licht-strahlen bleiben im Material, rechts: Die optischen Elemente lenken die Lichtstrahlen kontrolliert und steuern die Lichtauskopplung.

ET Licht | Innovation 67

Innovation

Am 25. September 2012 war es wieder so weit: Fachexperten aus der Lichtwelt haben sich am Bodensee

zusammengefunden. Im Festspielhaus Bregenz tagte zum 2. Mal das LpS (LED professional Symposium).

Drei Tage lang wurde präsentiert, informiert und diskutiert. Hauptdarsteller: die LED. Die Kongressmesse

hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neuesten Erkenntnisse im Bereich der LED zu präsentieren; vom Chip

über die Platine, Linsen und Kühlkörper bis hin zur fertigen Leuchte.

In den letzten Jahren haben zahl-reiche Innovationen und Entwick-lungen den LED-Technologiesektorvorangetrieben. Die Lichtqualitätwurde verbessert und die Leis-tungsdichten konnten durch Effizi-enzsteigerungen deutlich erhöhtwerden. In Fachvorträgen, Diskus-

LED – wohin?

LED Symposium Bregenz 2012

sionspanels und Workshops wur-den Chancen, Risiken und Möglich-keiten der LED praxisnah erörtertund kontrovers diskutiert. Raumfür persönliche Fragen bot sich ne-ben den Diskussionspanels im Ex-po-Bereich.

Trotz des technologischen Fort-schritts gibt es noch grosse Unsi-cherheiten und Fragestellungenrund um die Thematik der LED. An-gefangen bei den Kosten, über Wär-meentwicklung bis hin zu allge-meingültigen Standards.

Siegfried Luger, Event Direktordes LpS, betonte in seiner Eröff-nungsrede die Bedeutung einesgemeinsamen Verständnisses zwi-

schen Industrie, der Standardisie-rung von Komponenten und poli-tischer Unterstützung. Nur so kannder technologische Fortschrittschnell im Markt umgesetzt wer-den.

Fachvorträge mitvier zentralen Bausteinen1. Leitstrategien im Umfeld: Für eine

langfristige Ausrichtung ist dieZusammenarbeit zwischen In-dustrie und Politik wichtig. DieEuropäische Kommission hat mitdem Green Paper «Lighting theFuture» diese Zielsetzungen neuformuliert und präzisiert. Nebendem politischen Umfeld spielen

Ilka Mellert4515 Oberdorfwww.spracharchitekur.ch

Autorin

Bild 1: Die Kongressmesse zeichnet sich durch ein breites Angebot aus. Der interessierte Besucher konnte zwischenFachvorträgen zu spezifischen Themen im Auditorium, praxisnahen Workshops mit kleinen Gruppen und Diskus-sionsrunden wählen. Die erstmalig angebotenen Diskussionsrunden haben sich grosser Beliebtheit erfreut. Hierging es neben Informationsvermittlung um den Austausch mit dem Fachpublikum. Produkte zum Anfassen undRaum für individuelle Gespräche bot die Expo auf 1665 m2. (Fotos: fotobility Jürg Knuchel)

ET Licht | Innovation68

Innovation

die Bedürfnisse der Anwendereine wesentliche Rolle. Laut Ph. D.Michael Ziegler, Mitglied der EU-Kommission, ergab eine Mei-nungsumfrage, dass es viele Be-denken bezüglich der Qualitätvon LED- und OLED-Produktengibt. Er begründet dies mit demimmer noch vorherrschendenMangel an Informationen sowieder fehlenden Standardisie-rung.

2. Schutzrechte: Prof. Dr. Sergei Iko-venko vom Massachusetts Insti-tute of Technology (MIT) beschäf-tigte sich in seinem Workshopmit dem Thema Schutzrechte.Die Zahlen der Schutzrechtsan-meldungen im Bereich LED undangewandter LED-Systeme sindexorbitant. Hier wurden Lösungs-ansätze zum Schutz von Innova-tionen diskutiert. Sogenannte«Trimming Techniques» ermögli-chen den Aufbau einer Firewallzum Schutz von geistigem Eigen-tum.

3. Technologie-Trends: Die Zu-kunftstrends der LED-Technolo-gie sind laut Lps-Beirat die fol-genden:– LED’s basierend auf GaN-on-

Si Technologie (Galliumnitrid-auf-Silizium)

– Treiberlose, AC-gesteuerteLichtmodule

– OLED-Technologie– Remote Phosphor

Technologien– Zhaga Standardisierung– Lebensdauer und Sicherheit

von LED-Beleuchtung– Technologien für die Aussen-

anwendung4. Kooperationspartner in Wissen-

schaft und Industrie: Gute LED-

Lichtsysteme entstehen durchdie ausgewogene Abstimmungvon Lichtquelle, Elektronik, Optik,Kühlung und Mechanik. Kompe-tente Partner im jeweiligen Wis-sensgebiet sind der Schlüssel füreine erfolgreiche Umsetzung derTechnologie.

Technische Fakten• Höhere Leistungsdichte – Licht-

strom pro Fläche (lm/mm²):Mancher Hersteller verwendet inseinen neuen LEDs teilweise nurnoch halb so grosse Chips. Durchzusätzlich gesteigerte Effizienzwird bis zu 20 % mehr Licht er-zeugt. Die Kosten pro abgegebeneLichtmenge können somit etwahalbiert werden ($/Klm).

• Verbessere Lichtqualität: DieLichtqualität wurde verbessertohne die Effizienz negativ zu be-einflussen – warm-weisses Lichtmit hohem CRI (Farbwidergabe-index – Color Rendering Index) –besonders der Ra 9 (rot) – wird

mit wesentlich besserer Effizienzgeneriert als noch vor einem Jahr.

Blick in die Zukunft• Komponentenhersteller befassen

sich mit den darüber liegendenSystemen, z. B. LED-Hersteller pro-duzieren Lampen und Leuchten.Nicht nur die jeweilige Kompo-nente wird verkauft, sondernauch das Wissen, wie sie ideal indas System einzufügen ist. Sys-temwissen wird für Komponen-tenhersteller immer wichtiger.

• Die Produkte werden anwender-freundlicher und intelligenter.Module müssen multifunktionalsein, um den Anwendungen ge-recht zu werden.

• Ziel ist eine Harmonisierung desProduktportfolios, um Lagerkos-ten zu reduzieren. Dies kann zumBeispiel durch eine Vereinheitli-chung der Betriebsspannung er-reicht werden (weniger Treibernotwendig). L

Bild 2: Techpanel OLED Expertenrunde mit Teilnehmern.

Bild 3: Interessante Vorträge und Diskussionen im grossen Saal.

Das nächste LED Symposium wird vom24.–26. September 2013 im Festspielhaus Bregenzstattfinden. Die Themen reichen vom Zhaga-Standard über Komponenten-, Mess- und Produk-tionstechnologien bis hin zu Möglichkeiten derKosteneinsparung in Forschung & Entwicklung.

Nächstes Symposium

ET Licht | Innovation 69

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ET Licht | Innovation70

Innovation

Die Schalterhalle der Filiale Schwyz der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erstrahlt seit Mitte

Dezember 2011 in neuem Glanz. Neben einer völlig erneuerten Schalteranlage stechen auch die

neue Begegnungszone sowie diverse Lichtelemente ins Auge.

Im Rahmen der Umsetzung derneuen Vertriebsstrategie hatte dieAbteilung Liegenschaften der SZKBim Frühling 2010 zwei Architektur-büros zu einem Wettbewerb zurGestaltung der Schalterhalle der Fi-liale Schwyz eingeladen. Aus die-sem Architekturwettbewerb gingdas Konzept der Marty ArchitekturAG als Siegerprojekt hervor.

Heller und einladenderDieses Konzept sah vor, die gesam-te Halle heller und einladender zugestalten und den Bankschalterklarer als solchen hervorzuheben.Dabei wollten die Gestalter diestarke Verankerung der Bank in derBevölkerung, der Gemeinde und imKanton zum Ausdruck bringen und

Einladendes Lichtkonzept

Schalterhalle Schwyzer Kantonalbank

den original Muotathaler Marmor-boden optimal integrieren. Dabeispielt die LED-Beleuchtung einetragende Rolle, die von Tulux AG,Tuggen, realisiert wurde. Hauptele-mente des Konzeptes sind:• Wolke: Der Schalterbereich für die

Bankkunden ist in der Halle neuso positioniert, dass er sich vomEmpfangsbereich abhebt. Er be-steht aus einem Holzkubus, gefer-tigt aus einheimischer Eiche, inden ebenfalls ein LED-Elementeingelassen ist. Ein Blickfang istdie über dem Schalter hängende«Wolke». Auf der Installation sindpixelartig die Konterfeis vonGiacometti & Co. abgebildet, dieauch die aktuellen Banknoten zie-ren.

Trennwand: Neu trennt eine etwa1,60 Meter hohe Wand den Bera-tungsbereich, in den sich die Ange-stellten mit ihren Kunden zurück-ziehen können, vom Rest der Halle.Auf dieser Trennwand sind die Ge-bäude des Hauptortes Schwyz inabstrahierter Form dargestellt. Sieleuchten im gleichen Intervall wieder «Wasserfall» und die Röhren inder Schaltertheke. Die Wand lässtden Blick frei auf die hintere Fens-terfront, was die Halle heller undfreundlicher macht.

• Wasserfall: Heute verbindet ein6 x 8 m LED-«Wasserfall» die obe-re Büroetage mit der Schalterhal-le im Erdgeschoss. Auf den siebenBahnen sind Flugaufnahmen al-ler Schwyzer Gemeinden abgebil-

Bild 1: Der Schalterbreich hebt sich dank der Wolke vom Empfangsbereich ab.

Marty Architektur AG6430 Schwyzwww.marty-architektur.ch

Tulux AG8856 Tuggenwww.tulux.ch

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ET Licht | Innovation 71

Innovation

det. Gucklöcher in der speziellangefertigten Farbwand gebenEinblicke in die hinter dem Kunst-objekt liegende neu eingerichteteCafeteria. Vor der Installation la-den zusätzlich Stühle und Tisch-chen zum Verweilen ein. An denhellen Wänden der Halle werdendie Flugaufnahmen der Gemein-

den in Form von Bildern wiederaufgenommen.

LED als VerbindungselementeDie lichtemittierenden Dioden(LED) sind das verbindende Elementder drei neuen Hauptinstallationenin der Schalterhalle der SchwyzerKantonalbank. Die Farbgebung än-

dert über 24 Stunden und kannmanuell auf das Rot der Kantonal-bank umgestellt werden.

Bei der Detailplanung wurdefestgestellt, dass sich nur eine To-talsanierung der ganzen Infra-struktur langfristig lohnt. Die Basis-infrastruktur, die zu einem grossenTeil aus den 60er-Jahren (Heizung,Klima, Lüftung, Netzwerk, Decke,Akustik, Beleuchtung, Strom, Si-cherheit usw.) stammte, wurde des-halb auf den neuesten Stand derTechnik gebracht. Der Bancomaten-bereich und alle Büros in der unte-ren und oberen Etage wurden er-neuert, der Schallschutz verbessertsowie der Energieverbrauch opti-miert, indem ein tageslichtab-hängiges Beleuchtungssystem undeffiziente Klima- und Belüftungs-anlagen angebracht wurden.

Während der gesamten Umbau-arbeiten blieb die Bank für die Kun-den geöffnet, Empfang und Schal-ter waren bedient. Die Planersetzten alles daran, die Bauzeitkurzzuhalten (rund 3 Monate) undden Normalbetrieb möglichst nichtzu beeinträchtigen. L

Bild 2: Die Trennwand trennt den Beratungsbereich vom Rest der Halle ab. Auf dieser Trennwand sinddie Gebäude des Hauptortes Schwyz in abstrahierter Form dargestellt.

Bilder 3a + b + c : Der LED-Wasserfall verbindet die obere Büroetage mit der Schalterhalle im Erdgeschoss.

ET Licht | Innovation72

Innovation

Welche Beleuchtungslösung ist die richtige für das Treppenhaus eines denkmalgeschützten Gebäudes?

Die angehenden Informatiker erleben es im ehemaligen Chemiegebäude der ETH Zürich tagtäglich.

Seit Kurzem sorgen hier massgeschneiderte Spezialleuchten mit LED-Modulen für einen freundlichen

Empfang.

Wer an der ETH Zürich Informatikstudiert, lernt gleichzeitig ein StückBaugeschichte kennen. Studienortist ein gut erhaltener, klassizisti-scher Backsteinbau, das sogenann-te Chemiegebäude. Dessen Urbauist in den Jahren 1883 bis 1886 ent-standen und steht mitsamt denbeiden Erweiterungen unter Denk-malschutz. Im Innern fühlt sich derBesucher instinktiv wohl, denn hell

Helle LEDs für helle Köpfe

Modernes Licht für ein ETH-Baudenkmal

und freundlich präsentieren sichEingangsbereich und Treppenhaus.17 Leuchten mit LED-Modulen vonOsram erhellen die hohen Gewölbezwischen den Säulen auf eine an-genehme Art. Doch das war nichtimmer so.

Harmonische Ausleuchtunggesucht – und gefundenVor der Neugestaltung der öffentli-chen Bereiche empfing der Urbaudie Informatik-Studenten und -Do-zenten im kühlen Licht von opalenKugelleuchten. Diese waren mitkalt-weissen Kompaktleuchtstoff-Lampen in der Lichtfarbe 840 be-stückt. Nicht nur für die Verant-wortlichen der ETH Zürich war dieBeleuchtung zu diffus und unge-

mütlich: Es war höchste Zeit für einneues Erscheinungsbild. Die Aus-schreibung für die Lichtplanungund das Design spezifischer Leuch-ten gewann die Winterthurer NeueWerkstatt GmbH. Sie überzeugtemit ihrem Konzept sowohl die mitder Bauleitung beauftragten Rug-gero Tropeano Architekten als auchdie Denkmalpflege – und nicht zu-letzt die ETH Zürich. Nach erfolgrei-chen Tests mit Musterleuchtenkonnten die Konstrukteure in Win-terthur den Serienbau der ETH-Leuchten in Angriff nehmen.

«Bei den benötigten LED-Modu-len setzten wir bewusst auf Os-ram», führt Projektleiter ChristophDietlicher aus, «schliesslich sind füruns Qualität und langfristige Lie-

Osram AG8401 Winterthurwww.osram.ch

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Bild 1: Die Spezialleuchten harmonieren mit der historischen Bausubstanz.(Fotos: Neue Werkstatt GmbH und Mike Helbling)

ET Licht | Innovation 73

Innovation

ferbarkeit der Komponenten ent-scheidend.» Die geschlossenen Dra-gonpuck-Module sind einfach zuverarbeiten und funktionieren zu-verlässig – auch unter anspruchs-vollen Bedingungen. Seit der Instal-lation sorgen nun 17 Spezialleuch-ten für ein ganz neues Raumgefühlim Chemiegebäude, die Ausleuch-tung ist um ein Vielfaches besser.Das Lichtkonzept erzeugt die vonder Bauherrschaft gewünschte ein-ladende Atmosphäre. Unverändert

geblieben ist die Anzahl Brennstel-len, denn gerade aus architektoni-scher Sicht gehört eine Leuchte injedes Deckenfeld des Gewölbes.Somit befinden sich weiterhinsechs Leuchten im Obergeschoss,fünf im Erdgeschoss und fünf wei-tere im Untergeschoss.

Durchdachtes Leuchtendesign,wichtige TestsDoch betrachten wir das Konstruk-tionsprinzip der Spezialleuchtengenauer. Jede der Leuchten ist mitacht LED-Modulen DragonpuckDP35 von Osram bestückt, derenDurchmesser 35 Millimeter beträgtund die mit je vier Leuchtdiodenbestückt sind. Um einen gemütli-chen Eindruck zu schaffen, ent-

schieden sich die Lichtplaner füreine warm-weisse Lichtfarbe von2700 Kelvin. Die verwendeten Spotsliefern bei einer Leistungsaufnah-me von je neun Watt im Verbunddie benötigte Lichtstärke von10 640 Candela und weisen einenAbstrahlwinkel von 36 Grad auf.Diese integrierte 36-Grad-Optik er-laubt es, jeden einzelnen Licht-strahl gezielt auf eine Kalotte ausLochblech mit einem Durchmesservon 80 Zentimetern zu richten.

Lediglich 20 Prozent des Lichts fin-den den Weg durch die feine Lo-chung der flachen Kuppel. DiesesLicht wird durch eine Diffusorscheibeaus Acrylglas oberhalb der Kalotteaufgestreut und hellt die Decke ohnestörenden Schattenwurf auf. «Dieszu erreichen, war eine echte Heraus-forderung», erinnert sich der verant-wortliche Projektleiter der NeueWerkstatt GmbH. Erst nach mehre-ren Testrunden erzielten die Licht-profis das gewünschte Resultat, derschwarze Schatten war gebändigt.

Die tiefer gelegte Decke – wie derLichtplaner den Kugelabschnittauch nennt – reflektiert 80 Prozentdes Lichts ganz weich in RichtungBoden. Für den Betrachter nicht er-kennbar sind die Optotronic-Vor-

schaltgeräte von Osram, welche äs-thetisch im Baldachin versorgt sind.«Die Beleuchtung im Chemiegebäu-de ist das spannendste LED-Projekt,das wir bisher realisiert haben»,sagt Dietlicher.

Zentrales ThermomanagementAuf Wunsch der Bauherrschaft ver-fügt jede einzelne Leuchte über ei-nen Regler zur individuellen Dim-mung. Die verwendeten Dragon-puck-Module haben zudem eine Le-

bensdauer von bis zu 50 000 Stun-den. Ausser der periodischen Reini-gung muss der Hausdienst der ETHZürich wohl vorläufig keine War-tungsarbeiten an den Spezialleuch-ten vornehmen. Mitentscheidend da-für ist das gute Thermomanagementbei den LED-Modulen – mit integrier-tem Kühlkörper und einer Bauweise,die dank Öffnungen die Luftzirkula-tion ermöglicht. Somit ist sicherge-stellt, dass die Abwärme rasch abge-baut wird und die Spots keinenSchaden nehmen. «Denn entgegender unter Laien weitverbreitetenMeinung geben auch LeuchtdiodenWärme ab – einfach nicht nachvorn», schmunzelt Dietlicher. Ob diehellen Köpfe, die an der ETH Zürichverkehren, dies wohl wissen? L

Bild 2: LEDs sorgen für eine gute Ausleuchtung im Untergeschoss. Bild 3: Freundlicher Empfang im Eingangsbereich und Treppenhaus.

ET Licht | Innovation74

Innovation

Die RUAG Space als der grösste, unabhängige europäische Zulieferer von Produkten für

die Raumfahrtindustrie setzt auch in der Beleuchtung auf ein klares Zukunftskonzept:

die neuen «Ecoline»-LED-Röhren von Elbro. Hohe Lichtausbeute/-qualität sowie Energieeffizienz

sind Aspekte, die Ingo Traber, Leiter Zentrale Dienste, Sicherheit und Umwelt der RUAG Space,

am neuen Beleuchtungskonzept besonders überzeugen.

Die RUAG Real Estate AG ist das Kom-petenzzentrum für alle Immobilien-belange der verschiedenen Divisio-nen der RUAG Schweiz AG. Für neueBüroräumlichkeiten und für eineumgebaute Lagerhalle hat sich dieFM-Abteilung u. a. entschlossen, ins-gesamt 140 LED-Röhren vom Typ«Ecoline» zu installieren. Die Anfor-derungen waren hoch: Eine gleich-mässige, homogene und flackerfreieAusleuchtung, Sicherheit und Zuver-lässigkeit sowie wartungsfreundlichund energieeffizient musste dasneue Lichtkonzept sein. Da Prototy-pen für Satellitenbaugruppen oderRaketenverschalungen in der Hallegelagert werden, war neben der gu-ten Lichtqualität und Blendfreiheiteine wartungsfreundliche Ausleuch-tungskonzeption wichtig. Denn«weniger Wechselintervalle bedeu-ten auch weniger Risiken für unsereProdukte», erläutert Traber.

LED-Röhren als RetrofitlösungDie LED-Röhren geben ein gutesLicht; wichtig ist eben auch der As-

LEDs go space

LED-Technologie ist auch im Unterhalt eine runde Sache

pekt der Unterhaltskosten. Die Reini-gungs- und Entsorgungskosten sindgeringer, man muss weniger Lam-pentypen vorrätig halten undbraucht u. a. keine Vorschaltgerätemehr. Dazu kommt die lange Garan-tie und Leuchtdauer von bis zu fünfJahren. In den Büros sind tageslicht-weisse LED-Röhren und in der Lager-halle sind kalt-weisse LED-Röhreninstalliert. Nach ersten Tests, hat mansich entschieden, nur noch vier Rei-hen (einflammig) mit den LED-Röh-ren zu installieren. Vorher waren esfünf Reihen FL-Röhren. «Die erreich-ten Werte liegen über den geforder-ten 300 Lux, und das freut uns sehr»,sagt Traber.

Schnelle und konkurrenzfähigeAlternativeFür Ingo Traber fiel die Entscheidungtrotz höherer Anschaffungskostenleicht: «Mit den Installationskostenliegen wir in einem ähnlichen Be-reich wie mit der alternativen, klassi-schen Beleuchtung. Mir war es wich-tig, möglichst nahe am Kosten-

rahmen zu bleiben.» Gegenüber Kri-tikern konnte man aufzeigen, dassman nun im Vergleich Alt/Neu min-destens 50 % Strom sparen kann. Jenach Nutzungsart kann so in ca. dreiJahren der ROI erreicht werden unddabei ist der Unterhalt nicht berück-sichtigt. Traber: «Bei den alten FL-Röhren muss ich mit einem rundfünfmal höheren Austauschrhyth-mus und mehreren Komponentenbei der Fehlerbehebung rechnen. Eingezielter Einsatz in Nachhaltigkeit istfür unsere Firma elementar.» Die Fir-ma Elektro Compagnoni AG hatdie Installationen ausgeführt. Nebendem geringeren Unterhalts- und Be-vorratungsaufwand überzeugt daseinfachere Handling, da die LED-Röh-ren auch stabiler und bruchfestersind. Peter Herzog, Projektleiter vonElektro Compagnoni, betont: «Sobaldalles Material da ist, ist eine Beleuch-tungslösung mit diesen LED-Röhreneine schnelle und konkurrenzfähigeAlternative zu herkömmlichen Be-leuchtungssystemen.» L

Bild 1, links: Lager-halle: hier erkenntman gut die vierStränge, die einegleichmässigeBeleuchtung desRaumes ermögli-chen.Die Sicherheits-Vorkehrungenbei den «Ecoline»-LED-Röhren warenfür Ruag grund-legend in derEntscheidungsfin-dung.

Bild 2, rechts: Blickin einen bereitsbezogenen Büro-raum: Blendfrei-heit und angeneh-mes LichtermöglichenermüdungsfreiesArbeiten.

Elbro AG8162 Steinmaurwww.elbro.comwww.ruag.com

Autor:Markus Frutig

Infos

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ET Licht | Innovation76

Innovation

Das Leuchten-Verbindungssystem Linect ist zum universellen Standard geworden. Seit dessen Vorstellung

auf der Light + Building vor zwei Jahren hat sich das herstellerunabhängige Anschlusssystem für die

Leuchteninstallation zum etablierten Standard entwickelt. Europaweit unterstützen Leuchtenhersteller

von Einbauleuchten mit einem Marktanteil von gut 50 % bereits diese Verbindungstechnik. Zu dem Erfolg

beigetragen haben nicht zuletzt die namhaften Anbieter von Steckverbindersystemen.

Die Stärken von Steckverbindersys-temen liegen darin, dass vorkonfek-tionierte Komponenten und me-chanisch codierte Stecker eineeinfache, schnelle und fehlerfreieInstallation ermöglichen. Da steck-bare Anschlusslösungen in derLeuchtenindustrie jedoch in derVergangenheit stets herstellerspe-zifisch und daher untereinandernicht kompatibel waren, bereitetenunter anderem die Planung undBeschaffung bisweilen Schwierig-keiten.

Linect auf Erfolgskurs

Stecken statt schrauben

Vorteile für alle – Planer, Installa-teure und Leuchtenhersteller

Der grosse Erfolg von Linect lässtsich darauf zurückführen, dass essich um ein offenes System han-delt. Für den Planer erhöhen sichPlanungsfreiheit und -sicherheit,weil die Installationstechnik unab-hängig von der Leuchtenauswahlist und beides separat ausgeschrie-ben werden kann. Damit vereinfa-chen sich für ihn alle Prozesse biszur Ausschreibung. Die Entschei-dung, welcher Leuchtentyp von

welchem Hersteller zum Einsatzkommt und ob konventionell odermit Linect verdrahtet werden soll,lässt sich sogar bis kurz vor Bezugdes Objektes hinausschieben. Denn:Auch bei Linect-Leuchten ist immernoch eine herkömmliche Verdrah-tung möglich.

Der Installateur hat nun dieWahl zwischen beliebigen Linect-Steckverbindersystemen. Dank Plug-and-play-Handhabung ist er inder Lage, sowohl Installationen alsauch Demontagearbeiten zügig

Das Linect-Steckverbindersystem.

ET Licht | Innovation 77

Innovation

vorzunehmen. Dabei garantierendie feste Kodierung der unter-schiedlichen Funktionalitäten wieNetz, DALI und Notlicht sowie be-rührungsgeschützte Komponenten,dass dies fehlerfrei geschieht. Li-nect ermöglicht es zudem, defekteLeuchten bei vollem Betrieb auszu-tauschen.

Auch für die Leuchtenherstellerbringt die einheitliche Anschluss-klemme Vorteile. Mit der reduzier-ten Vielfalt, die diese an schnell ver-fügbaren Fertigleuchten vorhaltenmüssen, steigt die Effizienz in ihrenKonstruktions-, Produktions- undLagerprozessen. In der Produktionstellt beispielsweise der einheitli-che Blechausschnitt für Linect-Anschlussklemmen eine Vereinfa-chung dar.

Winsta-Steckverbindersystembietet Vielfalt, Sicherheit und ein-fachste Handhabung

So hat das Linect-Anschlusssys-tem in den letzten zwei Jahren vieleAnhänger auf allen Seiten gefun-den. Zu den Leuchtenherstellern,die das System international anbie-ten, gehören renommierte Firmenwie Fagerhult, Glamox, Luxo, Regio-lux, Ridi, Siteco, Thorn, Trilux undZumtobel. Sie haben eine breiteAuswahl an Leuchten für verschie-denste Leuchtmittel inklusive LEDs

im Standardsortiment. Bezüglichder Anschlussarten haben Installa-teure die Wahl, die Linect-Leuchtenimmer noch auf konventionelle Artdirekt an der Leuchtenanschluss-klemme zu verdrahten, konventio-nell mithilfe von steckbaren Leuch-tenanschlüssen oder zum Beispielüber Steckverbindersysteme wieWinsta von Wago.

Wago bietet heute ein umfas-sendes Produktspektrum, das vonLeuchtenanschlussklemmen überSteckverbinder bis zu passendenkonfektionierten Leitungen alleInstallationsaufgaben abdeckt.Das Winsta-Steckverbindersystembildet hier die elektrische Schnitt-stelle von der Energieversorgungund -verteilung bis zu den Ver-brauchern und schliesst die Infor-mationstechnik mit ein. Dabeizeichnet sich Winsta insbesonderedurch eine hohe Strombelastbar-keit aus und bietet dem Anwenderdamit maximale Sicherheit. Dasvielfältige und innovative Angebotan Zubehör erleichtert die Monta-ge. Mit Winsta-Komponenten las-sen sich Leuchtensysteme kom-plett über einen Gebäudekomplexverteilt vernetzen und hier sowohlin aufgeständerten Fussböden, inder Decke als auch im Brüstungs-kanal verlegen. L

René HummWago Contact SA1564 Domdidierwww.wago.com

Autor

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ET Licht | Innovation78

Innovation

Martin Krautter von ERCO sprach mit dem Lichtplaner Prof. Stefan Hofmann (Lichtwerke)

über seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Praxis mit LED-Beleuchtung beim Rathaus

in Schorndorf.

Martin Krautter:Herr Hofmann, wie war Ihrerster Eindruck?Stefan Hofmann: Aus dem Pro-jekt zuvor wusste ich: Wie die Ar-chitekten arbeiten, was ihnen

Planungspraxis mit LED

100 % LED ist eine realistische Vision

wichtig ist, wie sie an die Dingerangehen. Das Licht kann immernur so gut sein wie die Architektur,im besten Fall reduziert es sichdann darauf, gute Architektur zuunterstützen.

Wann fiel denn zum erstenMal das Wort LED in denDiskussionen?Bei den Entwürfen für die skulptu-ral anmutenden Ringpendelleuch-ten im Foyer, die nur mit LED-Licht-quellen realisierbar waren. Inmanchen Fällen lag der Einsatz vonLED auf der Hand: Bei der Vertikal-flächenbeleuchtung, insbesonderezur Inszenierung der Vorhänge. Dienächste Frage war: Wie gehen wirgrundsätzlich mit der Beleuchtungum? Setzen wir auf konventionelleLeuchtmittel oder auf moderneLED-Technik? Wir haben eine offe-ne, transparente Architektur – gehtdie Beleuchtung diesen zukunfts-

Der mit LED beleuchtetePlenarsaal desRathauses im deutschenSchorndorf.

(Bilder: ERCO)

Prof. Stefan Hofmann(Lichtwerke) imGespräch mit MartinKrautter (rechts)von ERCO.

Innovation

weisenden Schritt mit? Also mach-ten wir eine Analyse der Energie-und Wartungskosten für zwei Be-leuchtungskonzepte: Einmal kon-ventionell mit Metalldampflampenbeziehungsweise dimmbaren Halo-genlampen und einmal mit LED.

Das haben Sie tatsächlichdurchgerechnet?Ja, und in Relation zu den Anschaf-fungskosten gesetzt. Stand 2010war die LED-Beleuchtung etwa einDrittel teurer als die konventionel-le Beleuchtung. Das haben wir mitdem Architekten zusammen demOberbürgermeister vorgestellt.Und ihm offen gesagt: Es wirdwohl ein paar Jahre dauern, bis dieMehrkosten wieder drin sind, aberdu hast ein Gebäude, das auchVerantwortung und Fortschritt-lichkeit demonstriert. Da war dieEntscheidung für LED-Beleuch-tung im gesamten Projekt schnellgefallen.

Wie schlägt sich die LEDbei der Lichtqualität in Bezugauf Sehkomfort oder Blen-dung der Leuchten?Bisher lieferte ein einzelnes, fin-gergrosses Leuchtmittel ein sehrhohes Lumenpaket. Für den glei-chen Lichtstrom benötige ich einRaster aus mehreren Leuchtdi-oden. Erst zusammen mit einerausgeklügelten Linsentechnik, wiesie ERCO ja anbietet, bekommtman auch das gewünschte Ergeb-nis. Wir haben in diesem Projektverschiedenste Szenarien mitLED-Strahlern erprobt. Zum Bei-spiel, kann man aus 10 m Höhepunktgenau Licht auf eine Tisch-oberfläche für einen einzelnen Ar-beitsplatz bringen? Und das Er-gebnis zeigt, ja, es funktioniert.Die Entblendung entsteht durcheine ganz andere Technik, aber sieist da.

Aber wie kommt letztlich dieEntscheidung zustande für ei-nen bestimmten Lieferanten,für eine bestimmte Marke wieERCO?Das war relativ einfach. Neben ei-nigen dekorativen und funktiona-

len Sondergeschichten kommt dasGros der Beleuchtung als Punkt-lichtquelle aus der Decke. Als Licht-planer bevorzuge ich einen Herstel-ler, der eine Familie anbietet, einvollständiges Portfolio. Bei ERCOgibt es in der immer gleichen Bau-weise LED-Downlights, -Wallwasherund -Richtstrahler, genau die dreiLeuchtentypen, die wir benötigten.Mit einheitlichen Durchmessern,mit einheitlichem Erscheinungs-bild.

Eine Architektur mit 100 % LED,das ist für sie also eine positive,realistische Vision?So ist es, ja. L

ERCO Lighting AG8037 Zürichwww.erco.com

Info

ET Licht | Innovation80

Der Bedarf an Lichtexperten ist gross. Immer mehr Ausbildungsstätten haben dies erkannt. In der Schweiz,

in Deutschland und Österreich ist in den letzten Jahren viel passiert.

Die Zeiten, in denen wir Licht nachder benötigten Menge geplant ha-ben, sind vorbei. Licht wirkt auf dasWohlbefinden des Menschen, auf

Lichtexperten sind gefragt

Lichttechnische Ausbildungsmöglichkeiten

Gesundheit und Leistungs-fähigkeit. Richtig geplantesLicht sorgt für Atmosphäreund leistet einen Beitragzum sinnvollen Einsatz un-serer Ressourcen.

Schon «Richard Kelly»,ein Pionier der qualitativenLichtplanung, hat es in den50er-Jahren so formuliert:Licht zum Sehen, Licht zumHinsehen, Licht zum Anse-hen. L

Licht, Raum + Mensch –Trilogie oder Einheit?(Bild imm cologne,Messestand CORFoto: spracharchitektur)

Lichtakademie Bartenbach Innsbruck. Lichtgestaltung, vier-semestriger Universitätslehrgang in Kooperation mit derLeopold-Franzens-Universität Innsbruck, Master of Light andLighting, und: siebenwöchiger Lichtlehrgang Bartenbach, Ab-schluss mit Zertifikat. http://www.lichtakademie.com

Donau-Universität Krems, Department für Bauen undUmwelt, Expertenseminar‚ Lichtplanung 3 Module à 1 Woche,berufsbegleitendes Seminar zur Vermittlung von Basiswissen.

http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/lichtplanung/

Ausbildungsstätten Österreich

Innovation

Ilka Mellert4515 Oberdorfwww.spracharchitekur.ch

Autorin

ET Licht | Innovation 81

Innovation

Schweizer Licht Gesellschaft (SLG). Lichtplaner SLG, ab 2014Lichtplaner mit Eidgenössischem Fachausweis, einjährigerGrundlehrgang. 2. Jahr mit frei wählbaren Weiterbildungs-und Vertiefungsmodulen. Die 1. Eidgenössische Berufsprü-fung wird 2014 stattfinden.

http://www.slg.ch/de/aus-und-weiterbildungen1/lehrgang-technischer-lichtplaner-slg

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften(ZHaW). CAS Professionelle Lichtplanung in der Architektur,zweijährige, berufsbegleitende Ausbildung. Vermittelt denpraxisorientierten Einsatz von Kunst- und Tageslicht in derArchitektur.

http://www.archbau.zhaw.ch/nc/de/architektur/weiterbildung/weiterbildung.html?i=A670587&gu=0

Hochschule Luzern, Technik & Architektur. Integriert inner-halb der Bachelorausbildung sowie Weiterbildung (Innen-architektur, Gebäudetechnik, Architektur).Praxisorientierte und interdisziplinäre Ausrichtung an derVerbindungsstelle zwischen Gestaltung und Technik miteigener Infrastruktur.Neben Aus- und Weiterbildung auch Forschung & Entwick-lung sowie Dienstleistung im Bereich Licht.

http://www.hslu.ch/licht

Ausbildungsstätten Schweiz

Technische Universität München (TUM). Lichtplanung undLichtgestaltung. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semesterund schliesst mit dem Master of Science ab.

http://www.lrl.ar.tum.de/studiengaenge/architektur/m-sc-lichtplanung-und-lichtgestaltung/

Hochschule Wismar. Architectural Lighting Design.Der viersemestrige Masterstudiengang wird in englischerSprache als Fernstudium mit fünf Präsenzveranstaltungendurchgeführt. http://www.fg.hs-wismar.de/de/studienange-bote/architectural_lighting_design

Hochschule Hildesheim Holzminden Göttingen HAWK.Lighting Design, Bachelor of Arts (6 Semester).

http://www.hawk-hhg.de/gestaltung/102594.php

Lichttechnisches Institut Ilmenau. Weiterbildungsstudium‚Lichtanwendung, Fernstudium über vier Semester mit acht Kur-sen in Ilmenau. Zeugnis über erbrachte Leistungen und Zertifi-kat. http://www.tu-ilmenau.de/lichttechnik/weiterbildung/

Weitere Ausbildungsstätten mit Schwerpunkt Elektrotech-nik/optische Technologien unter

http://www.licht.de/de/info-und-service/aus-und-weiterbildung/studium-lichttechnik/

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ET Licht | Innovation82

Innovation

Die statische, unflexible Fluchtwegkennzeichnung durch eine

dynamische Fluchtweglenkung zu ersetzen, kann Menschenleben

retten. Die Inotec Sicherheitstechnik hat sich dieser Problematik von ver-

rauchten Fluchtwegen angenommen, mit dem Ziel, Personen auch bei

starker Verrauchung sicher ins Freie zu leiten.

Ein zeitgemässes Notlichtkonzeptbesitzt eine optische, dynamischeFluchtweglenkung und dient alsOrientierungshilfe für Personen, diesich in einem verrauchten Bereichbefinden und verhindert, dass Per-sonen in einen bereits verrauchtenFluchtwegbereich hinein flüchten.

Sind Fluchtwege immerFluchtwege?Rettungszeichenleuchten mit fes-ten Richtungsanzeigen werdennach heute geltenden Vorschriftenüber Fluchttüren oder bei Rich-tungsänderungen von Fluchtwe-gen eingesetzt. Doch was passiert,wenn Feuer und Rauch die Flucht-wege versperren? Was tun, wenndurch starke Rauchentwicklungeine Orientierung nicht mehr mög-lich und die Fluchtwegkennzeich-nung nicht mehr sichtbar ist?

Selbst in jüngster Vergangenheitwird auf erschütternde Weise immerwieder deutlich, welche verheerendeWirkung durch Brände freigesetzter,hoch toxischer Rauch auf denmenschlichen Organismus hat undnicht selten auch zu Todesfällen führt.

Analysen diverser Brandkatastro-phen ergaben, dass die eigentlicheGefahr eines Brandes die daraus re-sultierende starke Rauchentwick-lung ist (z.B. entstehen beim Ver-

Fluchtwege – Fluchtwege?

Optisches, dynamisches Fluchtwegleitsystem

brennen von 1 kg PVC 500 m3 dich-ter, schwarzer heisser Rauch). Hierwurde festgestellt, dass sich eineetwa 0,5 Meter hohe rauchfreieZone über dem Boden bildet, inwelcher eine Atmung und Orientie-rung überhaupt noch möglich ist.Weiter belegen Untersuchungen,dass nach zwei bis drei Atemzügenim dichten Rauch bereits die Be-wusstlosigkeit eintritt und bei ca.85 % aller Brandopfer eine Rauch-vergiftung als Todesursache festge-stellt wurde. Aufgrund dieser Er-kenntnisse kristallisierten sich zweiKernaufgaben für eine dynamischeFluchtweglenkung heraus:1. Orientierungshilfe für Personen,

die sich in einem verrauchten Be-reich befinden.

2. Die Verhinderung, dass Personenin einen bereits verrauchtenFluchtweg hinein flüchten.

Funktionsweise desD.E.R.-SystemsDas D.E.R.-System kommuniziertmit der vorhandenen Brandmelde-anlage. Hierdurch werden dieD.E.R.-Leuchten automatisch ange-steuert, die den sicheren Fluchtweganzeigen (z.B. durch ein Lauflichtbodennaher Leuchten). Für dieRichtungsanzeige werden grüneLED-Pfeile verwendet und nichtmehr nutzbare Fluchttüren durchrot blinkende LED-Kreuze optischgesperrt. Bodennah montierteBlitzleuchten vor Fluchttüren kenn-zeichnen zusätzlich die Fluchtwege.Auch auf eine weitere Ausbreitungdes Feuers bzw. Rauches kann dasD.E.R.-System reagieren.

Neue Generationvon D.E.R.-LeuchtenMit den neuen dynamischen Ret-tungszeichenleuchten-Serie kön-nen die Vorzüge eines D.E.R.-Sys-tems noch einfacher an dieNotbeleuchtungszentrale einge-bunden werden. Dabei wird keinseparates Fluchtwegleitsystem miteigenständigem D.E.R.-Controllermehr benötigt. In Verbindung eines24-V-Stromkreiseinschubes oder ei-ner 24-V-BUS-Unterstation mitD.E.R.-Funktion wird eine statischeNotbeleuchtung schnell zu einerdynamischen Fluchtweglenkung.Durch diese neue innovative Tech-nologie lassen sich dynamischeNotlichtkonzepte einfach realisie-ren. Mit dieser neuen Generationvon D.E.R.-Leuchten werden stati-sche Notlichtkonzepte auf einfachs-te Weise zu einer dynamischenFluchtweglenkung. L

Bild 2: Dynamische Fluchtwegbeleuch-tung zeigt den richtigen Weg an.

Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG8610 Usterwww.inotec-licht.ch

Info

Bild 1: Bodennah eingebaute Fluchtwegleuchtenerleichtern die Orientierung.

ET Licht | Fachartikel 83

Fachartikel

Energieeffi zienz ohne Kompromisse

Bisher gab es eine Reihe von Argumenten, nicht auf eine moderne LED Lichtlösung umzurüsten:

etwa zu hohe Anschaffungskosten oder unangenehmes, grellweisses Licht. Für beides haben Sie

jetzt eine Antwort parat!

Halogen Ersatz mit Philips ProSet

ProSet ist eine preiswerte Lösung, die es den

Kunden ermöglicht, zur LED-Technologie zu

wechseln. Sie können heute die gleiche Licht-

leistung geniessen, die sie gewohnt sind, jedoch

mit einer 10-mal längeren Lebensdauer!

Proset – erhältlich starr und schwenkbar

Dabei gibt es ProSet in unterschiedlichen

Ausführungen: starr oder schwenkbar, mit

unterschiedlichen Farbtemperaturen und

verschiedenen Ausstrahlungswinkeln. Es wird

bis zu 75 % Energieeinsparung im Vergleich zu

einem 50 W Niedervolthalogen Downlight

realisiert. Die Installation ist einfach und spart

Zeit, da kein separater LED-Treiber benötigt

wird. Dadurch, dass ein Lampenwechsel entfällt,

werden zusätzlich Wartungskosten eingespart.

Die Kombination dieser Faktoren führt zu ei-

ner kurzen Amortisationszeit.

Glühlampenersatz mit Philips

LED Retrofi t Lampen

Wegen ihres warmweissen, glühlampenähnli-

chen Lichts, der langen Lebensdauer und des

geringen Energieverbrauchs eignen sich die

LED-Lampenserien besonders für Bereiche, in

denen das Licht lange eingeschaltet bleibt, wie

es zum Beispiel in der Hotellerie und Gastro-

nomie sowie in Kauf- oder Krankenhäusern

üblich ist. Als hochwertige Markenprodukte

tragen Philips LED-Lampen auch zu einer nach-

haltigen Unternehmensführung bei. Einerseits

sind sie langlebig, sparen Energie und helfen so,

den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Andererseits

erfüllen sie in allen Belangen die Anforderun-

gen für die «Verwendung gefährlicher Stoffe in

elektrischen Bauteilen» (RoHS). Zu den Seg-

menten, die von den LED-Lampen profi tieren

können, zählen auch öffentliche Einrichtungen

und Gebäude, für die häufi g ambitionierte Zie-

le zur CO2-Reduzierung gelten.

Energieeffi zient wie noch nie!

Mit einem Lichtstrom von 1.050 Lumen und

einer elektrischen Leistung von nur 13 Watt

zeigt Philips als Branchenführer bei LED-Be-

leuchtungslösungen mit der MASTER LEDbulb

13 Watt zum ersten Mal einen LED-Ersatz für

eine 75-Watt-Glühlampe. Die neue LED-Lampe

ist dimmbar und reduziert den Energiever-

brauch um 80 %, hält 25-mal länger als eine

herkömmliche Glühlampe und hat einen

haushaltsüblichen E27-Sockel. Die 13-Watt-

LED-Lampe ist die jüngste Ergänzung des um-

fassenden Philips Portfolios von LED-Lampen,

die als effi zienter Ersatz für traditionelle Glüh-

lampen dienen können. Durch die üblichen lan-

gen Brennzeiten in diesen Betrieben macht sie

sich wegen der langen Lebensdauer sowie der

geringeren Energie- und Wartungskosten schnell

bezahlt.

Kontakt:

Philips AG Lighting, 8027 Zürich

Tel. 044 488 22 11, Fax 044 488 32 49

www.philips.ch/lighting

LED-Ersatz für eine

75-Watt-Glühlampe:

Philips MASTER LEDbulb 13 Watt

ET Licht | Fachartikel84

Inserenten/Firmen

Almat AG 31Demelectric AG 23Elbro AG 7Elektrogros AG 79Elektro-Material AG 5Elektron AG 3ERCO Lighting AG 39ESYLUX GmbH 47Fischer Otto AG US 3Flextron AG 36Hauri Max AG 49HS Technics AG 59INOTEC 81Inter Tek Trading AG 65M. Züblin AG 29MCH Messe Schweiz (Basel) AG 75monolicht GmbH 15Osram AG 51PentaControl AG 77Philips AG 83Proflight AG 19RECOM Electronic GmbH 13Regent Beleuchtungskörper AG 69Sankt Galler Stadtwerke 61Schréder Swiss SA US 2Siemens Schweiz AG 41Theben HTS AG 25Tic Beleuchtungen AG 84TRILUX GmbH & Co. KG 17Tulux AG 38Verbatim GmbH 63WAGO CONTACT SA 55Waldmann Lichttechnik GmbH 03

Zumtobel Licht AG US 4

TitelseitePuag AG

BeilagenSSAM Warenhandels GmbH

Inserentenverzeichnis ET Licht 3/2013Amt für Hochbauten Zürich www.stadt-zuerich.ch 10BFE www.bfe.admin.ch 10, 18Blatter Peter 4Brönnimann Christoph 43Buchholz Carina 52Bürkli Fabian 64Dronia Dirk A. 40Elbro AG www.elbro.com 74Elektron AG www.elektron.ch 14Elight GmbH www.elight.ch 10Energie Schweiz www.energieschweiz.ch 10ERCO Lighting AG www.erco.com 78EU Europäische Union www.eur-lex.europa.eu 18Gasser Stefan 10Hefti.Hess.Martignoni www.hhm.ch 37Hesse Andreas 64Hochschschule Nordwestschweiz www.fhnw.ch 22Hochschule Luzern HSLU www.hslu.ch/licht 1, 10, 30Horat Roger 37Humm René 76Imfeld Jörg 14Infranetpartners www.infranet-partners.ch 43Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG, www.inotec-licht.ch 82Inter Tek Trading AG www.intertektrading.com 64Jungbecker Optics www.jungbecker.de 64Kloster Einsiedeln www.kloster-einsiedeln.ch 26Kobler René 22Kreuz + Kreuz www.kreuzundkreuz.de 28Kreuz Eva-Maria 28Loytec electronics GmbH www.loytec.com 40LPS www.led-professional-symposium.com 67Marty Architektur AG www.marty-architektur.ch 70Metas www.metas.ch 4Mellert Ilka 67, 80Osram AG www.osram.ch 72Pentacontrol AG www.pentacontrol.com 40Philips Lighting AG www.philips.ch 26Regent Beleuchtungskörper AG www.regent.ch 58Ris Hans. R. 1, 18, 48Ruag AG www.ruag.com 74Sandner Ursula 34Schrader Björn 10, 30Schweizer Licht Gesellschaft SLG www.slg.ch 14, 18, 48Sellin Rüdiger 45SIA www.sia.ch 10Spracharchitektur www.spracharchitektur.ch 67, 80Synthes AG www.synthes.com 34Tulux AG www.tulux.ch 70Wago Contact SA www.wago.com 76Zumtobel Licht AG www.zumtobel.ch 32, 60Zumtobel Lighting GmbH www.zumtobel.com 52

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• 104 x 104 mm / T: 111 mm

• 13 W / 3000 K / 1050 mA

Tic Beleuchtungen AGBinningerstrasse 92, CH-4123 AllschwilTel. 061 485 99 00, Fax 061 485 99 [email protected]: www.opticline.ch

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stellung von Licht, Lichtmengen

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unterstreichen die Nachhaltig-

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