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Evang. Kirchengemeinde Malmsheim April 2017 Nr. 112 Der Glaube kommt aus der Predigt Wie kam die Reformation nach Württemberg? Die pfarrerlose Zeit geht ihrem Ende entgegen Wie war das Konfirmandenjahr bisher?

Evang. Kirchengemeinde Malmsheim€¦ · „Wenn du redest, öffnet sich der Himmel für mich. dein Worte, sie sind wie Geschenke von dir, die du gern weitergibst. ... deine Worte

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Evang. Kirchengemeinde MalmsheimApril 2017

Nr. 112

Der Glaube kommt aus der Predigt

Wie kam die Reformation nach Württemberg?

Die pfarrerlose Zeit geht ihrem Ende entgegen

Wie war das Konfirmandenjahr bisher?

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Auf ein Wort ...

Impuls„Der Glaube kommt aus der Predigt“Lilo Holzmüller

ThemaWie kam die Reformation nach Württemberg? Bernd Weinmann

Evangelische Prädikanten heutzutage Gerhard Schöps

Gemeinde aktuellWie war das Konfirmandenjahr bisher?Andreas und Sabine Heitz

Aus der KirchenpflegeMargarete Rummel

Die pfarrerlose Zeit geht ihrem Ende entgegen Hans-Hermann Pfeiffer

FantasTisch. Kirche, Luther & mehr Bezirksaktion von April bis Juli

Kasualien

Letzte Meldungen

Herausgeber: Evang. Kirchengemeinde Malmsheim, Merklinger Str. 22, 71272 Renningen, Tel. 07159/920670,[email protected]

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Reformationsjahr 2017

Dieses Jahr wird in allen evangelischen Landeskirchen und in der Ökumene mit vielen und vielfältigen Veranstaltungen an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren erinnert. Selbst unser Staat würdigt das Jubiläum der Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen und hat den 31. Oktober 2017 einmalig zum bundesweiten Feiertag erklärt. Darum wollen auch wir uns im Gemeindebrief mit dem Thema Reformation und hier im besonderen mit der Predigt auseinandersetzen, die durch die Reformatoren einen neuen und herausragenden Stellenwert erhielt.

Daneben gibt es wieder aktuelle Informationen aus unserer Gemeinde, es stehen die Konfirmationen an und wir fiebern der Ankunft unseres neuen Pfarrers entgegen. Und bei alledem wollen wir nicht vergessen, dass Ostern vor der Tür steht und wir zunächst Jesu Leiden und Sterben bedenken, um danach seine Auferstehung fröhlich zu feiern.

Und so grüßen wir Sie jetzt schon mit dem traditionellen Ostergruß der frühen (orthodoxen) Kirche:

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!

Ihre

Auf ein Wort ...

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Brigitte Schütz

Uli Faas Bernd Weinmann

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Impuls„Herr, wer glaubt unserem Predigen?“ Die Botschaft war da, von Anfang an, aber das Hören und der Gehorsam wird verweigert. So auch heute und das macht den nachfolgenden Satz für uns so aktuell: „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“

Eine Predigt muss gehört werden! Die lebendige Botschaft, das Wort Gottes gilt es wieder neu zu hören. Hinhören in einer immer schneller und lauter werdenden Welt, das muss man neu einüben.

Gott hat sich offenbart in Jesus Christus, durch den Sohn hat er zu uns geredet. Hören, hinhören, zuhören, ungeteilte Aufmerksamkeit - so kann Gott zu uns sprechen und uns erreichen. In der Stille das Gehörte in unserem Herzen bewegen und bewahren. Die Botschaft Gottes mitnehmen in unseren Gedanken, hinein in unseren Alltag.

Der Glaube entsteht am Wort und hängt am Wort Gottes. Das Wort ist Quelle und Nährboden. Erst durch den Glauben kann man vertrauen. Gottes Wort ist beständig, darauf können wir uns glaubend verlassen!

Es ist sehr wertvoll eine gute, biblische Predigt zu hören. Der Glaube kommt aus der hörbaren Botschaft Christi und ist ein Geschenk. Wir werden jedoch auch aufgerufen, diese Botschaft weiter zu tragen in unseren Hauskreisen, Bibelkreisen, Gruppen, Jugendgruppen und Glaubenskursen. Wir dürfen Zeugnis geben und einladen und dabei selbst im Glauben wachsen und reifen, egal wie alt wir sind!

Gerade im Luther- Jubiläumsjahr gilt es, gestärkt durch den Glauben das Wort Gottes zu verkündigen, geführt durch den Heiligen Geist, hinein in unsere Stadt und hinaus in die Welt!

„Wenn du redest, öffnet sich der Himmel für mich. dein Worte, sie sind wie Geschenke von dir, die du gern weitergibst. Ich möchte deine Stimme hörn, deine Worte verstehn, deine Nähe spürn, und dich nicht übersehn, wenn du bei mir bist, wenn du zu mir sprichst, Herr, lass mich deine Liebe sehn, deine Zeichen verstehn .“ (aus Feiert Jesus 3, Lied Nr. 139)

„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi“ Lilo Holzmüller

Der Römerbrief ist eine geistesgewaltige, tiefgründige Erklärung des Evangeliums. Paulus hat klar erkannt: ohne Glauben gibt es keine Hoffnung für unser Leben! Der Glaube an Jesus Christus ist elementar für unsere Errettung.

In Römer 1,16 steht: „Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht, alle die daran glauben…“ Durch Aussagen des Paulus im Römerbrief wurden Martin Luther, so ist es überliefert, seine reformatorischen Erkenntnisse zuteil. Weiter lesen wir in Römer 10,4: „Denn mit Christus ist die Absicht des Gesetzes vollkommen erfüllt. Wer an ihn glaubt, wird vor Gott gerecht gesprochen.“

Seit der Reformation ist das evangelische Glaubensauffassung. Martin Luther hat in diesem Satz erkannt: Allein durch Jesus Christus (solus Christus) haben wir Zugang zu Gott und der Erlösung und das geschieht

allein durch Gnade, ohne unser Zutun werden wir vor Gott gerecht gesprochen (sola gratia) diese Zuwendung der Gnade Gottes wird dem Menschen allein durch den Glauben geschenkt (sola fide) unsere Grundlage und Richtschnur ist allein die Heilige Schrift (sola scriptura)

Durch Glauben können wir zu dieser Erkenntnis gelangen. Das führt zurück zu Römer 10,17: Woher kommt der Glaube? Wie empfangen wir den Glauben?

Paulus fragt das in seinem Brief an die Römer in Zusammenhang mit dem Volk Israel. Er sieht, dass sich Israel dem Evangelium von Gottes Gerechtigkeit verschließt und es schmerzt ihn! Paulus zitiert Jesaja (53,1):

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Themahinaus abspüren, dass er Gott lieben gelernt hatte und eine lebendige Gottesbeziehung der Grund für sein Reden und Handeln war. Unter den begeisterten Heidelberger Studenten waren die späteren Prädikanten (Prediger) Erhard Schnepf, Martin Bucer, Martin Frecht und Johannes Brenz. Johannes Brenz, in Weil der Stadt geboren, hatte sich im Alter von 15 Jahren in Heidelberg immatrikuliert und schloss im Jahre 1518 mit seiner Magisterprüfung das Studium der Theologie ab, im selben Jahr also, in dem er der Disputation mit Luther beiwohnte. Sein Leben lang blieb er mit ihm verbunden, auch beim Marburger Religionsgespräch war er an der Seite Luthers zu finden. Aber zunächst führte ihn sein Weg nach Schwäbisch Hall, wo ihn der Rat der Stadt als Prädikant einstell-te. Die Mönche, welche das Priesteramt an den Kirchen ausübten, hat-ten nur eine geringe theologische Ausbildung. Sie feierten in der Regel die Messe und lasen die Legenden von Heiligen vor. Mit der Einstellung eines Prädikanten sollte das gottesdienstliche Leben gefördert und berei-chert werden. Johannes Brenz predigte Jesus Christus als den alleinigen Heilsmittler, in enger Anlehnung an den reformatorischen Grundsatz des „Solus Christus“ (Christus allein). Er wandte sich gegen die Auffassung, Kirche könne heilsvermittelnd wirken. Marien- und Heiligenverehrung lehnte er ab. Heuchler sind für ihn Leute, welche meinen, das Verdienst ihrer Werke tilge ihre Sünden. In einer seiner Predigten finden wir fol-gende Sätze, die den Einfluss Luthers deutlich erkennen lassen :“ „ denn also gehen wir recht auf dem Wege, welcher Christus ist, wenn wir Christum in einem solchen Glauben annehmen, dass wir glauben, er sei allein der, so unsere Sünde ausgetilgt und uns mit Gott versöhnet habe, also, dass wir nicht um unserer, sondern allein um Christi Verdienst wil-len Kinder und Erben Gottes werden.“ In seinen Predigten fordert er dazu auf, armen , bedürftigen und unterdrückten Christen zu helfen, welche für ihn die jetzt lebenden Heiligen sind. Glauben ist für ihn Vertrauen in die Liebe Gottes, die in Jesus Christus offenbar geworden ist. Der Gläubige antwortet auf die erfahrene Liebe dann, indem er sich dem notleidenden Nächsten in Worten und Taten zuwendet. Johannes Brenz gelang es mit seinen Predigten, die er an Sonntagen aber oft auch wochentags hielt, die Herzen der Menschen zu erreichen, auch deshalb, weil dabei die Kraft des Heiligen Geistes wirksam war. In Ulm wurde Martin Frecht als Prediger eingestellt und konnte durch Reformen aller Art das Kirchen- und Schulwesen verbessern. Erhard Schnepf übernahm in Weinsberg die Prädikantenstelle und predigte dort der neuen Lehre gemäß. Ebenso waren in Reutlingen, Esslingen und Heilbronn Prediger eingesetzt worden, wohlgemerkt, nicht die Kirche

Wie kam die Reformation (eigentlich) nach Württemberg?Bernd Weinmann

Martin Luther, der im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum steht, kam selbst nie nach Württemberg. Es waren die Schüler Martin Luthers, die das Werk der Reformation bei uns verrich-teten. Erstaunlich ist dabei, von welchen Orten sie ihren Ausgang nahm, welche Hindernisse es zu überwinden galt und auf welchem Weg die Reformation im damaligen Herzogtum Württemberg Einzug hielt. Zu eini-gen Stationen auf diesem Weg möchte ich Sie mitnehmen.Der Inhalt der Thesen Luthers wurde bereits 1518, ein Jahr nach der

Bekanntgabe in Wittenberg, an der Universität Heidelberg disku-tiert. Luther war zu einer Konferenz des Augustinerordens nach Heidelberg gekommen. Die im kurpfälzi-schen! Heidelberg stattgefundene Disputation sollte, wie wir noch sehen werden, eine nicht zu

unterschätzende Auswirkung auf den Verlauf der Reformation in Württemberg haben. Entscheidend dabei war nicht die Professorenschaft, die Luther reserviert bis ablehnend gegenübertrat, als er seine Thesen verteidigte. Entscheidend war die Haltung vieler junger Studenten, die Luthers Ausführungen mit begeisterter Zustimmung aufnahmen. Die Einsichten Luthers überzeugten diese jungen Leute, weil sie sich ein-zig und allein aus dem Evangelium ergaben . Man konnte ihm darüber

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stellte die Prediger ein, sondern jeweils der Rat der Stadt. Die Städte( mit Ausnahme Weinsbergs waren die genannten Städte allesamt Reichsstädte) hatten in religiösen Angelegenheiten gewisse Freiheiten und konnten eine solche Predigerstelle „an der Kirche vorbei“anbieten. Die Tätigkeit der Prädikanten beschränkte sich nicht nur auf das Predigen, so regelten sie die Gottesdienstabläufe (z. B. Predigt in deutscher Sprache), führten das Abendmahl in beiderlei Gestalt durch, ordneten das Schulwesen neu (alle Kinder, auch Mädchen, sollten die Schule besuchen), und sie arbeiteten für die Städte Kirchenordnungen aus. Die Prädikanten hatten zwar meist ein Theologiestudium absolviert, die Ausübung des Predigeramtes war aber ohne Priesterweihe möglich. Damals deutete sich schon an, was einmal zu den wesentlichen Bestandteilen protestan-tischer Lehre gehören sollte, nämlich das Priestertum aller Getauften. Als die Reformation dann im Herzogtum Württemberg durchgeführt wurde, finden wir unsere Prädikanten in wichtigen Ämtern wieder. In der Anfangszeit der Kirchenerneuerung unter Herzog Ulrich kam Erhard Schnepf und Ambrosius Blarer eine Schlüsselfunktion zu, Johannes Brenz wurde nur punktuell einbezogen. Zur unumstrittenen Leitfigur der württ-embergischen Kirche avancierte Brenz dann nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Herzog Christoph, dem Sohn Ulrichs. Brenz arbeitete auch die Große Württembergische Kirchenordnung von 1559 aus, die sowohl die organisatorische als auch die theologische Grundlage für die Ev. Kirche Württembergs bildet. Daneben predigte der Reformator auch regelmäßig in der Stuttgarter Stiftskirche.Warum gelangte die reformatorische Bewegung auf einem „ Umweg“ über die Reichsstädte ins Herzogtum Württemberg? Nun, Herzog Ulrich war 1519 von Truppen des Schwäbischen Bundes aus Württemberg vertrie-ben worden. Sein Land wurde nunmehr von Erzherzog Ferdinand, dem Bruder des katholischen Habsburger Kaisers regiert. Er führte 15 Jahre lang strenge Maßnahmen durch, um das 1521 erlassene Wormser Edikt (Verbot der Lehre Luthers) auch in Württemberg durchzusetzen. Erst nach Herzog Ulrichs Rückkehr waren die Voraussetzungen für die Reformation bei uns erfüllt. Abschließend möchte ich Pfarrer Manfred Bittighofer zitieren, der in einer Predigt im Februar 2016 zu folgender Einschätzung gelangte:“ die Prädikanten waren die Initiatoren und Träger der refor-matorischen Bewegung“, die von den Reichsstädten ausgehend auf das Herzogtum Württemberg übergriff.

Thema

Evangelische Prädikanten heutzutageEin Interview mit Gerhard Schöps, Heimsheim

Gemeindebrief-Redaktion (Rd.): Herr Schöps, Sie haben schon öfter bei uns gepredigt. Sie kennen unsere Gemeinde, auch durch Gespräche mit Gemeindegliedern nach dem Gottesdienst. Bei der Predigtvorbereitung denken Sie bestimmt auch daran, was unsere Gemeinde umtreibt, wo wir Zuspruch benötigen, welche Nöte wir haben und worüber wir uns freuen können. Könnten Sie uns sagen, welche Gedanken Sie dabei besonders beschäftigen?Gerhard Schöps: Kern jeder Verkündigung ist, dass ein biblisches Wort einen ein-zelnen Menschen in seiner ihm eigenen Lebenswirklichkeit trifft. Ich muss also etwas von dem biblischen Text verstanden haben und gleichzeitig auch die Situation des Hörenden kennen. Im Gottesdienst habe ich es aber mit sehr unterschiedlichen Personen zu tun. Mit Alten und Jungen, mit Männer und Frauen, mit fröhlichen und trau-rigen, mit müden und wachen Menschen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Zu versuchen, der Vielfalt von Erwartungen und Bedürfnissen gerecht zu werden, ist die Herausforderung jeder Predigt. Deswegen gibt es ja auch Gottesdienste für einzelne Zielgruppen (Kinder, Familien, Jugendliche,…) Und die Situation einer seit längerem pfarrerlosen Gemeinde habe ich auch noch im Blick zu haben. Bei aller eigenen sorgfältigen Vorbereitung: Ohne das Wirken des Heiligen Geistes geht da gar nichts. Red.: Herr Schöps, wir wollen über das Amt des Prädikanten sprechen. Schon immer gab es Menschen, die durch ihre Predigten viele Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus führten. Ob Theologe oder Laie: Gerade bei geistlichen Aufbrüchen hängt die Überzeugungskraft nicht von der theologischen Ausbildung ab. Wie sehen Sie die Aufgabe und den Auftrag eines Prädikanten von heute im Vergleich zur vergangenen Zeit?

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Gerhard Schöps: Da hat sich nichts geändert. Pfarrer und Prädikanten verkünden beide das Evangelium. Das Ziel bleibt immer gleich: Zum Glauben einladen, im Glauben stärken, den Glauben leben. Ein Pfarrer hat die bessere theologische Ausbildung, ein Prädikant ist durch seine berufliche Tätigkeit näher an den Menschen dran. So ergänzen sich beide im Verkündigungsdienst einer Gemeinde. Der Prädikant ist mehr als ein Ersatzmann oder eine Ersatzfrau des Pfarrers.Red.: Luther sagte einmal :“ Wir werden allesamt durch die Taufe zu Priestern geweiht…. Nicht jedem ziemt es dieses Amt auch auszuüben.“ Wem ziemt es, das Amt des Priesters bzw. des Prädikanten auszuüben ? Wie wird man eigentlich Prädikant?Gerhard Schöps: Jeder und jede ist im Verkündigungsdienst. Durch Worte und durch Taten weist er auf Jesus Christus hin. Von daher könnte eigentlich jeder auf der Kanzel stehen. Aber schon Luther hatte es mit Schwärmerei und Irrlehre zu tun. So braucht es eine gewisse Ordnung, um falsche Lehre zu verhindern und fehlende Begabung festzustellen. Konkret heißt das: Der Kirchengemeinderat schlägt ein Gemeindemitglied dem Dekan vor. Danach wird der zukünftige Prädikant in verschie-denen Kursen ausgebildet, hält erste Gottesdienste unter Begleitung eines Mentors. Dabei kann durchaus festgestellt werden, dass jemand für das Prädikantenamt nicht geeignet ist. Schließlich wird er in einer Bezirkssynode als Prädikant eingesetzt. Ihr Gemeindeglied David Mädicke durchläuft ja gerade diese Ausbildung und wird Ihnen sicher bei Bedarf nähere Auskünfte geben.Red.: „Darf“ ein Prädikant alles, was ein Pfarrer macht?Gerhard Schöps: Die Ausbildung bezieht sich nur auf den Predigtgottesdienst. Nach einem zusätzlichen Aufbaukurs kann ein Prädikant auch Abendmahls- und Taufgottesdienste feiern.Red.: Verfasst ein Prädikant die Predigt selbst?Gerhard Schöps: Mir werden für jeden Sonntag zwei ausgearbeitete Gottesdienstentwürfe einschließlich der Predigten zur Verfügung gestellt. Ich wähle eine Predigt aus, ergänze sie mit eigenen Beispielen und Gedanken, bearbeite sie stilistisch, damit sie zu mir passt. Gelegentlich nehme ich mir die Freiheit für eine gänzlich eigene Predigt, wenn ich dafür Zeit, Lust und Kraft habe. Ich bin dankbar, dass ich durch die Vorbereitung eines Gottesdienstes „gezwungen“ werde, mich intensiv mit einem Bibeltext zu befassen. Der erste Hörer des Wortes, das ich später anderen auslegen werde, bin ich, und das tut mir einfach gut.

Gemeinde aktuell

Wie war das Konfirmandenjahr bisher? Ein kleiner EinblickSabine + Andreas Heitz und etliche Konfirmanden

Hinter uns liegt eine fröhliche und inhaltsreiche Zeit mit dem Konfirmandenjahrgang. Nie hatten wir den Eindruck, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden die Zeit halt „absitzen“ und die Themen über sich ergehen lassen. Ganz im Gegenteil. Die Jungs und Mädels waren eifrig dabei, stellten ehrliche Fragen, vertieften sich in die Themen und Bibeltexte und brachten offene Herzen mit.

Nun kommen an dieser Stelle einige Konfirmandinnen und Konfirmanden zu Wort. Wir gaben ihnen die Möglichkeit, ein paar Satzanfänge wie z.B. „Während meiner Konfizeit ...“ oder „Ich lasse mich konfirmieren, weil ...“ zu ergän-zen. Die Beteiligung war rege. Lesen Sie einfach selbst:

Timo:Ich lasse mich konfirmieren, weil ich meine Entscheidung an Gott zu glauben, getroffen habe und durch die Konfirmation meinen Glauben bekräftigen will.

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N.N.Während meiner Konfizeit habe ich vieles über Gott und Jesus gelernt, was echt interessant war und ich vor allem vorher noch nicht wusste. In der Konfifreizeit haben wir viele schöne Aktionen gemacht. Es war wirk-lich alles dabei. Wir haben sehr schöne Tage verbracht, in denen wir viel gelernt haben und gleichzeitig auch Spaß hatten.

Simon:Während meiner Konfizeit konnte ich meinen Glauben durch die anschau-lich dargestellten Themen festigen und mein Vertrauen auf Gott stärken.Durch den Konfiunterricht habe ich verstanden, wie wichtig der Kirchengemeinde ist, die Motivation junger Menschen am Glauben zu wecken. Ich lasse mich konfirmieren, weil ich meine Taufentscheidung noch einmal bestätigen will und somit als Mitglied in der Gemeinde Gottes das Himmelreich mit aufbauen kann. Konfiunterricht ist für mich anders als Reli, weil die Gruppengröße um einiges kleiner als eine Klasse ist und somit ein offenes Reden, Diskutieren und Fragen möglich ist.

Samuel:Während meiner Konfizeit habe ich viel über Gott, Jesus und den Heiligen Geist gelernt und viele nette Gemeindemitglieder kennengelernt.Die Bibel ist das Wort Gottes. Man kann sehr viel aus ihr lernen, aber auch über ihrem Inhalt grübeln, weil sie nicht immer konkret ist.

Maike:Der Konfiunterricht ist für mich anders als der Reliunterricht, weil da nicht so ein Druck ist und man alles fragen kann, was man wissen will und man bekommt immer eine Antwort, mit der man was anfangen kann.Ich lasse mich konfirmieren, weil ich zu Gott gehöre und das zeigen will.

Sören:Ich lasse mich kon-firmieren, weil ich meinen Glauben zu Gott dadurch stärken und eine gute Zeit mit meinen Kumpels ver-bringen will. Der Konfiunterricht ist für mich anders

als Reliunterricht, weil man sich hier in die Themen richtig vertieft und dadurch ein engeres Bündnis zu Gott bekommt. Im Reliunterricht wird Gott höchstens ein-mal pro Unterricht erwähnt und das war’s dann. Deshalb ist die Konfizeit für mich sehr wichtig, weil ich dadurch Gott näher kommen will.

Joscha:Die Konfiteam-Mitarbeiter sind mega cool drauf und mit ihnen kann man immer super viel Spaß haben.

N.N.:Ich lasse mich konfirmieren, weil ich durch den Konfiunterricht gemerkt habe, wie es ist, mit Gott zu leben.

Daniel:Konfiunterricht ist für mich anders als Reli, weil es lustiger ist. Im Konfiunterricht geht es zentral um die Bibel und Gott steht im Mittelpunkt.

Wir freuen uns auf die Festwochenenden Ende April bzw. Anfang Mai. Die Gottesdienste werden wir zusammen mit Dekan i.R. Harald Klingler gestalten.

Am 30. April werden getauft bzw. konfirmiert:Maike Ayasse, Markus Baumgart, Joscha Bruker, Sören Ebel, Leonie Eisenhardt, Nina Knott, Sven Marth, Timo Muest, Marcel Plessing, Daniel Pöthig, Anna-Marie Schneider, Paul Single, Marie Zipperle

Am 7. Mai werden getauft bzw. konfirmiert:Simon Forberg, Samuel Göhler, Konstantin Hettig, Helen Klos, Evelyn Ohmacht, Saskia Riechert, Eric Volz, Lionel Weidanz

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Gemeinde aktuell

Aus der KirchenpflegeFreiwilliger Gemeindebeitrag und Opfer und Spenden 2016

Freiwilliger GemeindebeitragAuch im vergangenen Jahr 2016 haben Sie uns großzügig mit Ihrem Beitrag unterstützt.Ganz herzlichen Dank dafür.Insgesamt kam ein Betrag in Höhe von 20.443 EUR für die verschiedenen Projekte zusammen.Zur Finanzierung unserer Diakonenstelle konnten wir 10.439 EUR an den Förderverein weiterleiten, mit 3.028 EUR haben wir mit Ihrem Beitrag die Arbeit von Familie Mitschele, die mit der Liebenzeller Mission in der Amano-Schule in Sambia arbeiten, unterstützt, mit 6.976 EUR haben Sie die dringenden Maßnahmen an unserer Germanuskirche gefördert.Nochmals ganz herzlichen Dank dafür.

Opfer und SpendenEbenso bedanken wir uns sehr herzlich bei allen, die uns mit Ihrem Opfer und Ihren Spenden während des Jahres unterstützt haben.Für Opfer und Spenden für die vielfältigen Aufgaben und Projekte (ein-schließlich Diakonenstelle) in unserer eigenen Gemeinde wurde der Betrag von 36.039 EUR gegeben.Die ‚Opfer zur Weiterleitung‘, dazu gehören die vom Oberkirchenrat fest-gelegten Opfer ebenso wie die Opfer für unsere Missionare, Hilfsprojekte und Organisationen die uns nahestehen, konnten in Höhe von 20.816 EUR weitergeleitet werden.Hierfür ein riesiges Dankeschön.Ihre Hilfe trägt zu einer lebendigen Gemeindearbeit hier bei uns in Malmsheim, aber auch darüber hinaus bei.

Herzlichst IhreMargarete Rummel, Kirchenpflegerin

Gemeinde aktuell

Die pfarrerlose Zeit geht ihrem Ende entgegenHans-Hermann Pfeiffer

Nachdem Pfarrer Reinhard Sayer und seine Frau Gabi im Januar 2016 aus Malmsheim weggezogen sind, ist die Pfarrstelle seit Februar vakant. Am 1. Advent 2016 konnten wir im Gottesdienst bekanntgeben, dass sich jemand auf die Ausschreibung unserer Pfarrstelle gemeldet hat und auch vom Oberkirchenrat sowie vom Kirchengemeinderat angenommen wurde: Pfarrer Niels Hoffmann, z.Zt. Pfarrer in Wehingen/Dekanat Tuttlingen, soll im Juni 2017 nach Malmsheim kommen.

Bis dahin sind es noch zwei Monate und im Pfarrhaus sind jetzt endlich die Handwerker eifrig am Werk. Wir wollen zuversichtlich sein, dass Pfarrer Hoffmann mit seiner Frau und den Kindern Pia und Jon fristgerecht ins hoffentlich schön renovierte Pfarrhaus einziehen kann.

Immer wieder ist Ehepaar Hoffmann schon in Malmsheim, um sich mit dem neuen Ort und dem Pfarrhaus vertraut zu machen. Die ganze Familie ist gespannt und freut sich auf Malmsheim und wir freuen uns auch.

Im Gottesdienst am 18.Juni 2017 wird Pfarrer Hoffmann von Dekan Vögele in sein Amt in Malmsheim eingeführt. Dieser Investiturgottesdienst beginnt um 14.00 Uhr! Hier wird Pfarrer Hoffmann zum ersten Mal in unserer schönen Germanuskirche predigen. Der Gottesdienst wird von den Musikgruppen der Gemeinde festlich mitgestaltet, auch gibt es Grußworte. Im Anschluss ist ein Ständerling im Kirchhof vorgesehen. Bei Gebäck und Getränken kann man die Pfarrfamilie begrüßen. Alle sind herzlich eingeladen!

HerzlichWillkommen!

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Gemeinde aktuell

Fantastisch. Kirche, Luther & mehrBezirksaktion von April bis Juli 2017

Im kommenden Jahr wird allerorts an das 500jährige

Reformationsjubiläum erinnert.

Auch wir feiern mit! In unserem Kirchenbezirk findet die Aktion

„Fantastisch. Kirche, Luther & mehr“ statt. Der FantasTisch als Symbol

wandert dabei von Veranstaltung zu Veranstaltung durch den Bezirk. Er

steht einerseits für einen alltäglichen, selbstverständlichen Gegenstand,

an dem sich Menschen versammeln. Andererseits lädt er zu verschie-

denen theologischen Deutungen ein, denken wir an den „Tisch des Herrn“

oder den „Tisch im Angesicht der Feinde“ aus Psalm 23. Das passt zu

unseren Gemeinden: wir sind im Alltag präsent und stehen gleichzeitig für

tiefe Verwurzelung in unseren Glauben.

Es wird ein Magazin geben, in dem Menschen von hier berichten über

ihre Erfahrungen mit Kirche, Luther & mehr. Seien sie gespannt! Mit

Fantastisch 2017 wollen wir neu auf Glaube und Kirche aufmerksam

machen. Wir wollen einladen und zeigen, was wir zu bieten haben.

Auch hier bei uns in Malmsheim gibt es dazu eine Veranstaltung:

FantasTisch, dass du in Malmsheim wohnstAm Sonntag, 11.Juni, ab 15.00 Uhr laden wir herzlich zu einem

Kennenlernnachmittag in den neuen Stadtpark im Schnallenäcker 2 ein.

Die Aktion nennt sich „FantasTisch, dass du in Malmsheim

wohnst“. Diese Einladung gilt besonders für neu zuge-

zogene kleine und große Malmsheimerinnen und

Malmsheimer.

Kinder, Jugendliche und alle die Lust haben können

sich bei einem Indiacaspiel versuchen, während

sich die Erwachsenen bei ein paar Snacks etwas

kennen lernen. Es wäre schön dich kennen zu

lernen.

Es grüßt dich herzlich

Deine evang. Kirchengemeinde

Malmsheim

Auftakt für den ganzen Bezirk ist am Samstag, 29. April 2017, im LEO-

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Kasualien

Taufen

12.02.2017 Louisa Sophie Gröger, Kiebitzweg 31

Freya Nele Hoffmann, Hirschstraße 64

12.03.2017 Romy Mohr, Bahnhofstraße 59

Trauungen Keine

Aus unserer Gemeinde sind verstorben und bestattet worden am ...

07.12.2016 Karl Christian Widmaier, Fichtenweg 1, 87 Jahre,

1. Korinther 3,10-15

16.12.2016 Johanna Dornbusch, geb. Grözinger, Drosselweg 2, 94 Jahre,

Römer 8,14

28.12.2016 Ingeborg Keck, geb. Seitz, Heimsheimer Straße 4/1, 76 Jahre,

2. Timotheus 3,14

05.01.2017 Oswald Willi Ansel, Widdumstraße 6, 76 Jahre,

Josua 66,13a u. Hesekiel 36,26a

05.01.2017 Berthold Vossler, Kantstraße 2, 73 Jahre

20.01.2017 Elsa Katharina Machtolf, geb. Dürr, Holunderweg 28, 92 Jahre,

Psalm 23

01.02.2017 Ingeborg Annemarie Schehl, geb. Maier, Gartenstraße 27, 68 Jahre,

Psalm 103,15-17b

15.02.2017 Anny Kapp, geb. Rentschler, Lerchenstraße 36, 80 Jahre,

Jesaja 46,16

Center, Leonberg. Kinderprogramm, ein kurzweiliges Bühnenprogramm

und weitere Überraschungen erwarten Sie.

Den festlichen Abschluss der Aktion

Fantastisch feiern alle zusammen am Tisch

des Herrn.

Am Sonntag, 23. Juli 2017, um 10 Uhr gestal-

ten Chöre, Posaunenchöre und Gemeinden

aus dem ganzen Kirchenbezirk gemein-

sam mit Prälat Dr. Christian Rose und

Liedermacher Christoph Zehendner einen

Abendmahlsgottesdienst auf der Friedenshöhe in Flacht.

Mehr unter www.fantastisch2017.de

Liedermacher Christoph Zehendner

Friedenshöhe in Flacht

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Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten in der Passions- und Osterzeit!

Palmsonntag, 09.04., 10 Uhr Gottesdienst

Passionsandachten in der Karwoche jeweils um 19.30 Uhr:Montag, 10.04 Dienstag, 11.04. Mittwoch, 12.4.

Gründonnerstag, 13.04., 20 Uhr Abendmahlsgottesdienst

Karfreitag, 14.04., 10 Uhr Gottesdienst mitgestaltet vom Singkreis. Anschließend Feier des Heiligen Abendmahls

Ostersonntag, 16.04., 7 Uhr Auferstehungsfeier auf dem Friedhof mit dem Posaunenchor ( Bitte Gesangbuch mitbringen! ) 10 Uhr Festgottesdienst mit Taufen mitgestaltet vom Posaunenchor

Ostermontag, 17.04., 10 Uhr Familiengottesdienst