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1 Kindergarten steht drauf- Vielfalt ist drin! KULTURSENSIBEL UND MEHRSPRACHIG IM ALLTAG EVELYN GIERTH - 14.07.2015

EVELYN GIERTH - 14.07 - Mannheim.de · Kritisches Denken über Vorurteile, Einseitigkeiten und ... Psychologe u. Psychiater Zitate von Albert Einstein Alles sollte so einfach wie

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Kindergarten steht drauf- Vielfalt ist drin! KULTURSENSIBEL UND MEHRSPRACHIG IM ALLTAG

EVELYN GIERTH - 14.07.2015

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Gesellschaftliche und politische Voraussetzungen Institutionelle Rahmenbedingungen Pädagogische Herausforderungen

Kontext – Migration | Politik | Pädagogik

Gesellschaft heute

Quelle: Mikrozensus | tagesschau 20.01.2015

Kontext – Migration | Politik | Pädagogik

Gesellschaft heute Quelle: Sinus 2008

Kontext – Migration | Politik | Pädagogik

1960er + 70er Jahre Ausländerpädagogik

1980er Jahre Interkulturelle Erziehung (mit Betonung der kulturellen Differenzen) - „Integration“

1990er Jahre Weiterentwicklung Interkultureller Pädagogik + Antirassistischer Konzepte - „Leitkultur“

2000er Jahre (2005 Zuwanderungsgesetz)

- „Migrationshintergrund“

Gegenwart Pädagogik der Vielfalt

Konzept der Inklusion | Diversity-Konzepte

Kompensatorische Sonderprogramme

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Im Sinne einer gerechten Auslese lautet die Prüfungsfrage für Sie alle gleich: „Klettern Sie auf den Baum!“

Peter Kamenzer Blog: Schule der Stärke

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1. Wissen

2. Haltung

3. Raumgestaltung

4. Institutioneller und konzeptioneller Rahmen

Bedingungen und Kompetenzen für den pädagogischen Alltag im Kindergarten

Interkulturelle Kompetenz

ist ein erfolgreiches ganzheitliches Zusammenspiel von

• individuellem,

• sozialem,

• fachlichem und

• strategischem Handeln

in interkulturellen Kontexten.

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KULTURSENSIBEL +

MEHRSPRACHIG

Jedes Kind hat ein Recht auf seine Herkunft und seine Sprache

kultursensibel

Für Handeln in der Kita gilt insbesondere

o Verzicht auf (kulturelle) Zuschreibungen

o Weder differenzblind noch differenzbetont

o Berücksichtigung der Familienkulturen

o Kultursensible Zusammenarbeit mit Eltern

o Herstellung von Bezugsgruppen-Identität

o Aufbau einer vorurteilsbewussten Haltung

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kultursensibel

Ziele vorurteilsbewusster Haltung -

Petra Wagner | Kinderwelten

1. Alle Kinder sollen in ihrer Identität gestärkt werden

2. Allen Kindern Erfahrungen mit Vielfalt zu ermöglichen.

Vielfalt muss aktiv erlebt werden!

3. Kritisches Denken über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung soll angeregt werden.

4. Die Kinder werden unterstützt sich gegen Einseitigkeiten und Diskriminierung zu wehren.

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Ohne Emotionen kann man Dunkelheit nicht in Licht und Apathie nicht in

Bewegung verwandeln.

Carl Gustav Jung (1875-1961), schweizer. Psychologe u. Psychiater

Zitate von Albert Einstein

Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

mehrsprachig Sprache und Macht

o „Mythos“ des Monolingualismus

o Prestige der Sprachen

o Sprache als Werkzeug | Sprache als Waffe

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mehrsprachig

Ein Beispiel aus dem Alltag eines

Interkulturellen Familienzentrums in Freiburg

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mehrsprachig

Wann ist ein Kind zwei- oder mehrsprachig?

Zwei -/ Mehrsprachigkeit ist...

• ... zwei oder mehrere Sprachen zu verstehen und zu sprechen

• ... starke und schwache Sprachen zu haben

• ... Sprachen miteinander zu vermischen

• ... in zwei Sprachen zu denken und zu fühlen

• ... Gestik, Mimik und Melodie mehrerer Sprachen zu gebrauchen

• ... sich in unterschiedlichen Sprachkulturen zu bewegen

• ... eine Ressource und keine Überforderung

• ... begleitet von unterschiedlichen Rahmenbedingungen

• ... in Europa Normalität

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mehrsprachig

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mehrsprachig Alltag im Kindergarten

Mehrsprachige Materialien (Bücher, Spielen, CDs)

Verschiedene „Schriften“ (z.B. „Willkommen“)

Schlüsselbegriffe in Informationsbriefen und Einladungen in den Sprachen, die in der Kita vorkommen

Vertraut – Machen der einsprachigen (deutsch) Kinder mit

anderen in der Kita vertretenen Sprachen

Sprachliche Rituale in unterschiedlichen Sprachen

Keine Aussage… „Sprechen Sie mit Ihrem Kind Deutsch!“

ohne die Wünsche und Sprachkenntnisse der Eltern zu kennen

mehrsprachig Alltag im Kindergarten

Thematisierung familiärer Mehrsprachigkeit als Ressource im

Aufnahmegespräch Unterstützung der Eltern in der Fortführung der zweisprachigen Erziehung, wenn diese es wünschen

Austausch mit Eltern über den (Mutter)sprachstand des Kindes

Mehrsprachige Kolleginnen im Team,

die diese Kompetenz im Alltag nutzen

Zulassen von Kommunikation in

nicht-deutschen Sprachen

Regelmäßige mehrsprachige Aktionen

unter Mithilfe der Eltern

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mehrsprachig Strukturelle Aspekte - Stadtteil

Auswirkungen des Umfeldes auf gelingende Mehrsprachigkeit

Sprachvorbilder

Kinder (- Kinder) Familien Pädagogische Fachkräfte

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Mehrsprachigkeit und Mehrfachzugehörigkeit wird ausdrücklich als Ressource dargestellt.

(Mit)Gestaltung des Sprachförderkonzept / Sprachbildungskonzept

durch die Erzieherinnen (Beobachtung kindlicher Sprachentwicklung)

Mehrsprachigkeit ist Thema in Teamsitzungen

und Fortbildungen

Sichtbarkeit wirkungsvoller + nachhaltiger

Angebote

Zusammenarbeit mit externen Fachkräften

und Institutionen

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kultursensibel + mehrsprachig Konzeptionelle und institutionelle Konsequenzen

Entwicklung + Begleitung mehrkultureller Teams

Interkulturelle Öffnung = Qualifizierung der Fachkräfte unter Einbezug des Trägers

Interkulturalität = integraler Bestandteil der Ausbildung

Wertschätzung der kindlichen Sprachkenntnisse

im Übergang zur Schule

Breitstellung von Ressourcen

v.a. Zeit für den Umgang mit Vielfalt

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kultursensibel + mehrsprachig Konzeptionelle und institutionelle Konsequenzen

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Konsequenzen für Pädagogische Herausforderungen Institutionelle Rahmenbedingungen Gesellschaftliche und politische Voraussetzungen

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INTERKULTURELLE PÄDAGOGIK

INKLUSIVE PÄDAGOGIK

Der Paradigmenwechsel steht an, denn…

…im Kindergarten gilt ebenso wie in der Schule ein verändertes Bildungsverständnis.

…der Kindergarten ist kein Zulieferbetrieb zur Schulvorbereitung.

…im Mittelpunkt steht das Kind

als Teil einer vielfältigen Gesellschaft.

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INTERKULTURELLE PÄDAGOGIK

INKLUSIVE PÄDAGOGIK

Alles sollte so einfach wie

möglich sein –

aber nicht einfacher.

Albert Einstein

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Evelyn Gierth Lise-Meitner-Str. 12 D-79100 Freiburg fon +49 761 4774980 [email protected] www.interkultur07.de