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Sektorenübergreifende Versorgungs- und Präventionsangebote
Dr. Imke Schmitz-LosemVersorgungsmanagement
COME TOGETHER 16.11.2011
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 2
Definition Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Gesundheit nicht als bloße Abwesenheit von Krankheiten, sondern als eine persönliche Verfassungkörperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 3
„ICH HABE RÜCKEN!“
Der lange Weg durch das Gesundheitssystem.
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 4
Kasuistik
H.S., männlich, 56 Jahre, Elektromeister, Instandhalterbereich Chempark
20351955 2025201520051995198519751965
KnieF-Diagnose
RehaKH
Rücken
AU Rücken
KrankengeldNikotin
BMI 24 27 31
Schule
Ausbildung
RenteKind 2
Kind 1
Beruf
Meisterschule
Arbeitsplatz-wechsel
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Kasuistik
H.S., 56 Jahre, Elektromeister, Instandhalterbereich Chempark
Diagnosen und Befunde• Adipositas: BMI 31• Hyperlipidämie
• Hypertonie• Diabetes mellitus Typ 2
• Nikotinabusus• Geringe kardio-pulmonale Belastbarkeit 110 Watt im Belastungs-EKG
• Verletzung des Innenmeniskus in Kombination mit Seiten- und vorderem Kreuzband, persistierende Rotationsinstabilität linkes Kniegelenk
• WS: Zervikozephales Syndrom, lumbaler Bandscheibenschaden mit Radikulopathie
• Somatisierungsstörung: multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde körperliche Symptome seit über zwei Jahre
• Mittelgradige depressive Episode
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 6
Welche Chancen gibt es?
Aufrechterhaltung der körperlichen und seelischen Gesundheit.
Gesundheit am Arbeitsplatz generieren.
Fördern und Fordern.
Der Mensch im Mittelpunkt: Chancen erkennen und nutzen!
Herausforderung Motivation:
Hab jetzt keine Zeit!
Das hättet ihr vor 10 Jahren anbieten müssen,
jetzt ist mein Rücken kaputt!
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 7
Lernen Sie, gesund zu leben.EINE INITIATIVE FÜR IHRE GESUNDHEIT VON:
NEU!
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 8
Kooperationsprojekt Prävention: Plan Gesundheit
Ziel: Eigenverantwortung für Lebensstiländerung und Stabilisierung
• trägerübergreifende Kooperation• dreiteilige Finanzierung• Verhältnis- und Verhaltensprävention:
– berufliches Setting, Arbeitsplatzbezug, Einbindung der Vorgesetzten
– persönliche „Bestandsaufnahme“ und individualisiertes Training
• Beziehungsarbeit über die gesamte Zeit durch Präventionsmanager
• Nachhaltigkeit: langfristige Betreuung über 5 Jahre
• Evidenz: wissenschaftliche Begleitung und Evaluation
Fachhochschule Niederrhein, Prof. Neukirch
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 9
Die Phasen
0 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60
Zeit in Monaten
Plan Gesundheit
Wirkungskontrolle mit medizinischer / ohne medizinische Untersuchung
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 10
• Wie nah bist du jetzt an deinem Ziel? Bewertung: 1-10• Wie bewertest du die PM? Schulnotensystem: 0-15• Wie hoch siehst du die Wahrscheinlichkeit,
dass du in einem Jahr noch dabei bist? Prozentangabe: 0- 100%
Frage
ALLE
Wie nah bist du jetzt an deinem Ziel? 5,6
Wie findest du das Projekt? 9,9
Wahrscheinlichkeit Verbleib in einem Jahr? 87,6
Frage
ALLE
Wie nah bist du jetzt an deinem Ziel? 6,9
Benotung Präventionsmanager 10,7
Wahrscheinlichkeit Verbleib in einem Jahr? 95,7
Während der Trainingsphase Nach der Trainingsphase
Erste ErgebnisseTeilnehmerbefragung
Plan Gesundheit
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Plan Gesundheit
weitere Informationen unter www.plangesundheit.de
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IGV Orthopädie
Umstrukturierung bei der betrieblichen Eingliederung BEM muskuloskelettale Erkrankungen: Arthro- und Dorsopathien komplexer und therapieresistenter Verlauf
• Frühzeitige Identifikation betroffener Versicherter
• Einverständniserklärung des Versicherten
• Einleitung eines qualitätsgesicherten Casemanagements: Werksarzt,
Orthopäde, (Radiologe), Reha Einrichtung und pronovaBKK
• Intensivierung der existierenden Versorgungssektoren:
Integration medizinischer und rehabilitativer Behandlung
• Priorität der aktivierenden und stärkenden physiotherapeutischen
Behandlung
• Stärkung der Eigenverantwortung und Lebensqualität
• Minderung der AU-Dauer und Wiederholungsquote
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 13
Gesundheitspfad Rücken
Einschlusskriterien: ICD M50- M54.9• wegen Rückenschmerzen seit mindestens 5 Wochen arbeitsunfähig oder• keine adäquate Verringerung der Schmerzintensität (50% Reduktion)
• wegen Rückenschmerzen in einem Jahr > 8 Wochen oder in 2 Jahren > 12 Wochen Arbeitsunfähigkeit
Massnahmen:1. Interdisziplinäre fachübergreifende Diagnostik mit Assessment und
Risikoklassifikation durch das Behandlerteam: Orthopäde, Schmerztherapeut, Psychologe/Psychiater, Reha-Team, Neurochirurg
Individuelle Bedingungen des Patienten, Psychosoziale Risikofaktoren, Sozialer Kontext, berufliche Situation, ergonomischen Belastungen
individuelles Therapieziel mit Therapieplan2. Kleines Behandlungsprogramm: 16 Termine über 3-4 Wochen à 4
Stunden oder 20 Termine 7-10 Wochen à 3 Stunden, berufsbegleitend3. Grosses Behandlungsprogramm: 20 Termine über 4 Wochen à 5-6
Stunden
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 14
Gesundheitspfad Rücken
Therapie:Interdisziplinäre-multimodale Schmerztherapie mit aktivierendenMaßnahmen, psychologische und verhaltens- therapeutischeBehandlungselementen, Workhardening, ggfs. interventionelleSchmerztherapie
Ziele:• Arbeitsfähigkeit wieder herstellen und wiederkehrende AU
verhindern• Chronifizierung abwenden• Stationäre Aufenthalte vermeiden• Beeinträchtigte Teilhabe in sozialen und beruflichen
Zusammenhängen wieder herstellen
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Rehabilitation
1. Web- Reha: Kooperation zwischen Werks- und Betriebsärzten sowie Rehabilitationsträgernfrühe Identifikation des Reha-Bedarfs, Ausgestaltung der Reha-Leistung, Ergebnisübermittlung und (Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsprozess, enger Bezug zu den tatsächlichen Arbeitsplatzanforderungen
dauerhafte Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend den individuellen Neigungen und Fähigkeiten
2. Früh-Reha: Verfahren „Frühe Rehabilitation“Landesverbandes der Betriebskrankenkassen Nordrhein-Westfalen und derDeutschen Rentenversicherung Rheinland• Alter der Pflichtversicherten 18 < 60 Jahren• Festlegung der Diagnosen • Auswertung des Datenbestandes der Betriebskrankenkasse oder • Motivation des Versicherten im Beratungsgespräch mit der Krankenkasse
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Nachsorge
IRENA: Intensivierte REhabilitationsNAchsorge
• im Anschluss an medizinische Rehabilitation Leistungen zur intensivierten Nachsorge
• 24-36 ambulante Termine, je nach Indikationsgebiet, 90-120 min
• Nachhaltigkeit von Rehabilitationseffekten erhöhen• Gesundheitsbildung und Gesundheitstraining bei Sebstmanagement und
Eigenverantwortung
• stärkere Vernetzung der Strukturen im Gesundheitswesen
Rehabilitationssport / Funktionstraining• RVT: Im Anschluss an eine medizinische Rehabilitationsleistung,
3 Monate nach der Reha beginnen, über 6 Monate 1-2 mal pro Woche • GKV: 12 Monate
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Prävention Rehabilitation
Komplexität/Schweregrad
Rückensprechstunde
Werksarzt
Prävention IGV-Orthopädie GesundheitspfadRücken
Rehabilitation Nachsorge
Präventionskurse
Präventionsdatenbank
Plan Gesundheit
Arthro- und DorsopathienVersorgungs-engpass mit akutem HandlungsbedarfBEM
Interdisziplinäres Assessmentkleines oder großes Behandlungs-programm
Früh-RehaWeb-RehaRehabilitation
IRENAReha SportFunktionstraining
Eigenverantwortung Kostenträger
Kuration
Rückenfragebogen
Kassenärztliche Versorgung
Kostenträger: Krankenkasse, RVT, etc.
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Qualitätssicherung
§ § 135a, 136, 137, 137a SGB VG-BA, AQUA Institut, GKV Spitzenverband, Bundesärztekammer, KBV
QS ambulant QS stationär
QS „Sektorenübergreifend (Qesü)“
• Neue Philosophie - sektorenübergreifendes Denken und Handeln• Längsschnittbetrachtung (Zeit und Sektoren)
• Patientenorientierung (Patientenbefragung)• Leistungserbringervergleiche
• Beseitigung von Qualitätsdefiziten an Versorgungsschnittstellen• Erhöhte Transparenz und Steuerung
• QS ist aus GKV-Sicht mehr als nur passive Kontrolle –durch QS wird die zukünftige Versorgung aktiv gestaltet.
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 22
Stärkere Vernetzung im Gesundheitswesen
Sektorenübergreifende Kommunikation und Kooperation der Versorgungsebenen.
Patient als aktiver Mitgestalter seines Gesundheitsprozesses.
Sinnvoller Ressourceneinsatz.
Sektorenübergreifende Qualitätssicherung.
Gemeinsam Chancen erkennen und nutzen.
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 23
“Horst Schlämmer: Ich kann Kanzler!”
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Back UP
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 25
Rechtsgrundlage Prävention
Auf der Grundlage von § 31 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB VI* kann der Rentenversicherungsträger seit Januar 2010 auch ambulant medizinischeLeistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit für Versicherte erbringen, Die eine besonders gesundheitsgefährdende, ihre Erwerbsfähigkeit ungünstig beeinflussende Beschäftigung ausüben.
Grundvoraussetzung: • Versicherungsanspruch über die Deutsche Rentenversicherung • Beginnende Gesundheitsstörungen:
– Rückenproblemen oder Gelenkbeschwerden– problematische Arbeitsbedingungen wie hohe körperliche oder
psychosoziale Belastungen, Schichtarbeit, monotone Arbeitshaltungen oder belastende äußere Faktoren wie Lärm, Hitze, Nässe usw.
– Individuelle gesundheitliche Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Schlafstörungen u. ä.
* nach erfolgter Gesetzesänderung entfällt das Wort „stationär“
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 26
Gesundheitspfad Rücken
Interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung
• Schmerzinventar (Schmerzfragebogen der DGSS)
• Bestimmung des Chronifizierungsstadiums bzw. Schweregrades(nach Gebershagen bzw. Korff)
• Numerische / Visuelle-Rating-Skala
• Psychologische Exploration und ggfs. weitere psychologische Testverfahren
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 27
M50-M54 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens
M50.- Zervikale BandscheibenschädenM50.0† Zervikaler Bandscheibenschaden mit Myelopathie (G99.2*) M50.1 Zervikaler Bandscheibenschaden mit RadikulopathieM50.2 Sonstige zervikale Bandscheibenverlagerung M50.3 Sonstige zervikale Bandscheibendegeneration M50.8 Sonstige zervikale Bandscheibenschäden M50.9 Zervikaler Bandscheibenschaden, nicht näher bezeichnet
M51.- Sonstige BandscheibenschädenM51.0† Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Myelopathie (G99.2*) M51.1† Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Radikulopathie (G55.1*) M51.2 Sonstige näher bezeichnete BandscheibenverlagerungM51.3 Sonstige näher bezeichnete BandscheibendegenerationM51.4 Schmorl-KnötchenM51.8 Sonstige näher bezeichnete BandscheibenschädenM51.9 Bandscheibenschaden, nicht näher bezeichnet
Dr. Imke Schmitz-Losem, COME TOGETHER 16.11.2011Seite 28
M50-M54 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens
M53.- Sonstige Krankheiten der WS und des Rückens, anderenorts nicht klassifiz.M53.0 Zervikozephales SyndromM53.1 Zervikobrachial-SyndromM53.2- Instabilität der Wirbelsäulem53.3 Krankheiten der Sakrokokzygealregion, anderenorts nicht klassifiziertM53.8- Sonstige näher bezeichnete Krankheiten der Wirbelsäule und des RückensM53.9- Krankheit der Wirbelsäule und des Rückens, nicht näher bezeichnet
M54.- RückenschmerzenM54.0- Pannikulitis in der Nacken- und RückenregionM54.1- RadikulopathieM54.2 ZervikalneuralgieM54.3 IschialgieM54.4 Lumboischialgiem54.5 KreuzschmerzM54.6 Schmerzen im Bereich der BrustwirbelsäuleM54.8- Sonstige RückenschmerzenM54.9- Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet