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Expertise 2011: Herausforderungen
des demografischen Wandels
Benjamin Weigert
Fachgespräch - Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft – Berlin, 30.1.2013
• Was ist demografischer Wandel?
– These: Der demografische Wandel lässt sich nicht aufhalten,
sondern lediglich abmildern.
• Wie wirkt sich der demografische Wandel auf das
langfristige Wirtschaftswachstum aus?
– These: Erwarteter drastische Rückgang der Erwerbsbevölkerung
dämpft das Wirtschaftswachstum in den kommenden Dekaden.
• Wirtschaftspolitik: Rahmenbedingungen schaffen, um die
Auswirkungen so gering wie möglich zu halten
– Investitions- und Innovationspotential sichern
Entwicklung der Bevölkerung bis 2060
55 000
60 000
65 000
70 000
75 000
80 000
85 000
0
55 000
60 000
65 000
70 000
75 000
80 000
85 000
0
2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055 2060
Variante 4-W2
Variante 1-W2
Modellrechnung:Wanderungssaldo von Null
Entwicklung der Bevölkerung bis 20601)
Tausend Personen
Variante 1-W1
Variante 5-W1
Basisannahme:
Jungen: 85,0 Jahre + 100 000 (1-W1) + 100 000 (3-W1) + 100 000 (5-W1)
Mädchen: 89,2 Jahre + 200 000 (1-W2) + 200 000 (3-W2) + 200 000 (5-W2)
Starker Anstieg:
Jungen: 87,7 Jahre + 100 000 (2-W1) + 100 000 (4-W1) + 100 000 (6-W1)
Mädchen: 91,2 Jahre + 200 000 (2-W2) + 200 000 (4-W2) + 200 000 (6-W2)
Jährlicher Wanderungssaldo (Personen)
langfristiger Rückgang
auf 1,2
Geburtenziffer
Varianten
Lebenserwartung Neu-
geborener im Jahr 2060 konstant
bei 1,4
leichter Anstieg
auf 1,6
1) Bis 1989: früheres Bundesgebiet.– 2) 65-Jährige und Ältere je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren.– 3) Unter 20-Jährige je 100 Personen imAlter von 20 bis 64 Jahren.– 4) Gemäß der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Variante 1-W1 beziehungsweise Variante 1-W2 (ge-strichelte Linien). Zu den Einzelheiten siehe Tabelle 1.
20
30
40
50
60
70
0
20
30
40
50
60
70
0
1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060
Altenquotient2)4)
Jugendquotient3)4)
© Sachverständigenrat
Entwicklung der Abhängigenquotienten1)
Zuwanderung von 200‘000 Personen pro Jahr ab 2020
Zuwanderung von 100‘000 Personen pro Jahr
Entwicklung der Abhängigenquotienten
• 7%punkte stärkerer Rückgang als der der Gesamtbevölkerung!
Entwicklung der Erwerbspersonen
20 000
25 000
30 000
35 000
40 000
45 000
01950 60 70 80 90 2000 10 20 30 40 50 2060
Tausend Personen
Erwerbspersonen
Früheres Bundes ebietg :
Erwerbspersonen Erwerbspersonen
Deutschland:
20 000
25 000
30 000
35 000
40 000
45 000
0
Langfristiges Wachstumspotenzial
Deutschlands
• Gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion:
• Technischer Fortschritt wird als gegeben unterstellt
• Wie wirken Änderungen in Demographie und Politik auf L und
K
• Langfristige Projektionen müssen die einzelwirtschaftlichen
Entscheidungen berücksichtigen Simulationsmodell
1
tttt KLABIPAt = Totale Faktorproduktivität Þ Stand der Technologie
Lt = Arbeitsvolumen Þ unmittelbarer Einfluss der Demographie
Kt = Kapitalstock
a » 2/3 im langjährigen Durchschnitt in Deutschland
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
0
2010-14 2015-19 2020-24 2025-29 2030-34 2035-39 2040-44 2045-49 2050-54 2055-59
Arbeitsvolumen
Totale Faktorproduktivität(ohne altersbedingte)
Kapitalstock
AltersbedingteFaktorproduktivität
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
0
Produktionspotenzial: Veränderung gegenüber dem vorherigen Zeitraum
Prozentpunkte/vH Prozentpunkte/vH
Effekte verschiedener Szenarien auf die Wachstums-raten des Produktionspotenzials 2010 bis 2060
1) Endogener Zinssatz, Geburtenziffer konstant 1,4 Kinder je Frau.Quelle: Fehr (2011)
-0,6
-0,4
-0,2
0,2
0,4
0,6
0
-0,6
-0,4
-0,2
0,2
0,4
0,6
0
2010 2020 2030 2040 2050 2060
Nettozuwanderung: Null
Effekte verschiedener Szenarien auf die Wachstumsraten des Produktionspotenzialsim Zeitraum von 2010 bis 2060
Differenz zum Basisszenario in Prozentpunkten1)
Nettozuwanderung: 200 000 Personen
Produktionspotenzial
Grenzüberschreitende Wanderung 1950 bis 2012 und Projektion bis 2060
1) Bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland.– 2) Ab 2012 gemäß der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statisti-schen Bundesamtes.
-1 000
-750
-500
-250
250
500
750
1 000
1 250
1 500
1 750
0
-1 000
-750
-500
-250
250
500
750
1 000
1 250
1 500
1 750
0
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060
Zuzüge
Fortzüge
Wanderungssaldo
Fortschreibung (W2):2)
200 000 Personenab dem Jahr 2020
Fortschreibung (W1):2)
100 000 Personenab dem Jahr 2014
Grenzüberschreitende Wanderung1)
Tausend Personen
Effekte verschiedener Szenarien auf die Wachstums-raten des Produktionspotenzials 2010 bis 2060
1) Endogener Zinssatz, Geburtenziffer konstant 1,4 Kinder je Frau.– 2) Annahme: Geburtenziffer 1,6 Kinder je Frau.Quelle: Fehr (2011)
-0,1
0,1
0,2
0,3
0
-0,1
0,1
0,2
0,3
0
2010 2020 2030 2040 2050 2060
Bildungsprofil
Rente mit 65
Effekte verschiedener Szenarien auf die Wachstumsraten des Produktionspotenzialsim Zeitraum von 2010 bis 2060
Differenz zum Basisszenario in Prozentpunkten1)
Rente mit 69
Geburtenziffer2)
Produktionspotenzial
• Potenzialwachstum getragen durch technischen Fortschritt:
– In den Projektionen wird dieser als konstant und unabänderlich unterstellt
– Aber: direkter Einfluss der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die
Innovationskraft einer Volkswirtschaft
• Einfluss des Steuer- und Abgabensystem
• Institutionen auf dem Arbeitsmarkt
• Schaffung/Erhaltung eines investitionsfreundlichen Umfelds…
• Deshalb: Umsetzung bekannter Maßnahmen, um dem Rückgang der
Erwerbsbevölkerung entgegenzuwirken:
– Gesteuerte Zuwanderung Hochqualifizierter aus Drittstaaten
– Erhöhung der Frauenerwerbsbeteiligung - Familienfreundliche Politik?
– Beibehaltung der durchgeführten Arbeitsmarktreformen
– Beibehaltung der Rente mit 67 Jahren
• idealerweise weiterer Anstieg des Renteneintrittsalters: Koppelung an die
fernere Lebenserwartung (konstante relative Rentenbezugsdauer)
Vielen Dank!