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Microsoft wird zum 1. Dezember 2012 die Preise für die meisten Benutzer-basierten CALs (Client Access Lizenzen) um 15 Prozent erhöhen. Diese Preiserhöhung betrifft auch die Benutzer-basierte Core-CAL- und Enterprise-CAL-Suites. Der Preis der Geräte-basierten CALs (einschließlich Geräte-basierten Core-CALs und Enterprise CAL Suite) bleiben unverändert.
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Oktober 2012 © Experton Group www.experton-group.de
Marktsicht
Microsoft passt die Preise der User-CALs um 15 Prozent
(nach oben) an
Axel Oppermann 0561 506975-24
axel.oppermann@experton-
group.com
Microsoft wird zum 1. Dezember
2012 die Preise für die meisten Benutzer-
basierten CALs (Client Access Lizenzen) um
15 Prozent erhöhen. Diese Preiserhöhung
betrifft auch die Benutzer-basierte Core-CAL-
und Enterprise-CAL-Suites. Der Preis der
Geräte-basierten CALs (einschließlich Geräte-
basierten Core-CALs und Enterprise CAL
Suite) bleiben unverändert.
Oktober 2012 © Experton Group www.experton-group.de
Allgemeine Zu den betroffenen User-CALs
zählen u.a.
die Core CAL Suite, die Enterprise CAL Suite,
Exchange Server Standard und Enterprise
CALs, Windows Server CAL, SharePoint
Server Standard und Enterprise CALs , Lync
Server Standard sowie Enterprise CALs und
Lync Plus CALs etc.
In anderen Worten
Anwenderunternehmen können weiterhin
zwischen Lizenz-CALs pro Benutzer oder pro
Gerät wählen. Auch eine Kombination wird
möglich bleiben. Bisher waren beide Varianten
zum gleichen Preis zu beziehen. In der Regel
profitieren Anwender durch Geräte-CALs,
wenn sie weniger Geräte als Nutzer haben.
Hingegen profitieren Anwender von Benutzer-
CALs, wenn sie weniger Nutzer als Geräte
haben. Zukünftig haben Benutzer-CALs einen
15%igen Preisaufschlag gegenüber der Geräte-
CAL. Bei Geräte-CAL-Preisen steht keine
Preisänderung bevor.
Microsoft wird den User-CAL-Preisaufschlag
über alle Benutzer-basierten CAL-Produkte
und über alle Vertriebswegeprogramme
(„Volume Licensing“ und OEM) abbilden.
Anwenderunternehmen, die auf das User-CAL-
Modell gesetzt haben und einen
entsprechenden Mehrjahresvertrag basierend
auf den Microsoft Volume License Agreements
(wie Enterprise Agreement, Enterprise
Subscription, Open Value Subscription und
Open Value Perpetual) haben, lizenzieren bis
zum Ende ihrer laufenden Vertragslaufzeit zu
den vorverhandelten Preisen.
Hintergrund Markt: Nutzung von Geräten
Die Anzahl von im Anwenderunternehmen
genutzten Geräten hat in den letzten Jahren
permanent zugenommen. Analysen der
Experton Group zeigen auf, dass die Zahl der
durch Information Worker genutzten Geräte
zwischen 1,9 und 3,8 liegt. Die Anzahl der
genutzten Geräte hängt von Größenklasse und
Branche ab. Grundsätzlich ist davon
auszugehen, dass in einer breiten Masse an
Unternehmen die Zahl der Geräte, die im oder
im Umfeld des Unternehmens genutzt werden,
zunehmen werden.
Hintergrund: CAL-Lizenzierung
Microsoft hat in den vergangenen Jahren ein
umfassendes, ganzheitliches und optimiertes
Modell entwickelt, über unterschiedliche
Vertriebswege und Lizenzprogramme die
eigenen Produkte und Services erfolgreich zu
vermarkten. Der absolute Umsatztreiber
hinsichtlich Differenzierung und Abschöpfung
von Preisbereitschaften bei den Anwendern
sind die CALs - die Client Access Licences.
Hierbei handelt es sich nicht um eine Software,
sondern vielmehr um eine eigenständige
Lizenz, die Nutzungsrechte enthält. CALs
monetarisieren den Zugriff auf Server. Das
bedeutet, dass der Gesamtpreis der
eingesetzten Server von der Anzahl der
Zugriffsoptionen abhängt. CALs können pro
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User oder pro Gerät beschafft werden. Ferner
gibt es weitere CAL-Formen, die den Zugriff
von Partnern oder Dritten regeln. Dieses
Server-CAL-Modell führt dabei auch zu
niedrigen Einstiegspreisen bei der Beschaffung
des eigentlichen Servers. Alternativen zu
diesem Modell wären höhere Kosten für den
Server oder eine Lizenzierung auf Basis
genutzter Prozessoren, die eine CAL obsolet
machen würde.
Durch das Server-CAL-Konzept partizipiert ein
Anbieter wie Microsoft am Wachstum der
Anwender. Wächst die Anzahl an Mitarbeitern
und Geräten, die auf einen Server zugreifen,
steigt auch die Zahl der benötigten CALs.
Reduziert sich die Zahl, liegen die
Zugriffsrechte regelmäßig brach. Wird eine
neue Servergeneration eingesetzt, so ist auch
eine neue Generation an CALs notwendig.
Bei der CAL handelt es sich also nicht um Bits
und Bytes auf einer Maschine, sondern
vielmehr um Nutzungsrechte. Diese
Nutzungsrechte regeln auch, welche
Funktionen eines Server genutzt werden
können – und welche nicht. Bei Microsoft gibt
es deshalb für die entsprechenden Server eine
„Standard-“ und „Enterprise-“ CAL. Die
Standard-CAL erlaubt oftmals nur
rudimentäre Kern-Nutzungsrechte. Beim
SharePoint Server ist dies beispielsweise
einfaches Content Management. Will ein
Anwender umfangreichere Funktionen wie z.B.
Excel-Services nutzen – und die Regel zeigt, er
will und wird – so ist eine additive CAL
notwendig. Bei Lync gibt es sogar noch eine
weitere – dritte – Stufe, die „Plus CAL“, welche
die Enterprise-Voice-Funktionen abdeckt.
Mittels dieses Ansatzes generiert Microsoft
durch die organisatorische Entwicklung und
die stets wachsenden Bedarfe der Anwender
permanent und nachhaltig Umsatz. Dieser
Ansatz ist legitim und ermöglicht es
Unternehmen jeglicher Art, günstig zu
lizenzieren. Dieses Stufenmodell hat jedoch
auch einen starken Lock-in-Effekt, da aus
wirtschaftlichen und organisatorischen
Gründen viele Unternehmen diesen Pfad
mitgehen und nicht auf eine Multi-Vendoren-
Strategie setzen. Ferner entspannt dieser
Ansatz die Wettbewerbssituation. Viele IT-
Entscheider begnügen sich im Vorfeld der
Anschaffung mit Kostenrechnungen, die nur
die Ist-Situation abdecken. Volatile oder
Wachstumsszenarien werden nicht validiert
und die Server- plus CAL-Lizenzierung
vermittelt vermeintliche Vorteile.
Was bleibt?
Wenn es eine Konstante in der IT gibt, ist es
die Herausforderung, bedarfsgerecht und
gleichzeitig günstig Software zu lizenzieren.
Dabei handelt es sich um alles andere als eine
statische Angelegenheit. Technologische
Trends, sich wandelnde Anforderungen im
Unternehmen und durch die Hersteller
modifizierte Lizenzbestimmungen bringen so
manchen IT-Verantwortlichen oder Einkäufer
zum Fluchen. Insbesondere auch deshalb, weil
in vielen Unternehmen das Thema
Lizenzmanagement nicht umfassend
strategisch und operativ geregelt ist. Bezogen
auf den Einsatz von Microsoft kann dies
besonders ärgerlich sein, denn bereits kleine
mittelständische Unternehmen geben
umgerechnet auf den einzelnen Anwender für
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Microsoft-Lizenzen pro Jahr schnell einen
mittleren dreistelligen Euro-Betrag aus.
Insgesamt ist zu erkennen, dass die
Lizenzierung und Auslegung der
Nutzungsrechte immer mehr in Richtung
abgerufener Rechenleistung in dynamischen
Szenarien tendiert. Hier haben Pro-Prozessor-
oder Pro-Server-Modelle ausgedient – bzw.
geraten nach und nach ins Hintertreffen. Auch
mit den Anpassungen der Lizenzierung der
entsprechenden Zugriffsrechte passt Microsoft
das Lizenzmodell den Marktgegebenheiten an.
Eine solche Anpassung ist für einen Hersteller
insbesondere dann interessant, wenn das
Wachstum nicht mehr durch eine höhere
Durchdringung in der Nutzergruppe
(Wachstum durch mehr IT-Nutzer im
Unternehmen), sondern durch die
Diversifizierung der Zugriffsoptionen in der
stagnierenden Nutzergruppe erfolgt.
(Anmerkung: Diese Tendenz / diese
Marktgegebenheit ist auch ein Grund, warum
Anbieter immer stärker auf
Subskriptionsmodelle und Cloud Computing
setzen.)
Die Bestimmungen und Bedingungen für die
Verwendung von Microsoft-Lizenzen ändern
sich quasi mit jeder neuen Produktversion oder
beim Wechsel des Lizenzierungsprogramms. So
ist auch davon auszugehen, dass beim (nach
Windows 8) nächsten wichtigen Meilenstein,
Office 365/Office 2013 – auch entsprechende
Anpassungen erfolgen werden. Deshalb
müssen Anwenderunternehmen entweder eine
umfassende Inhouse-Ressource bereitstellen
oder sich an professionelle Dienstleister
wenden, die sich regelmäßig um die
Organisation der Lizenzen kümmern. Immer
mehr Dienstleister bieten entsprechende,
unterjährige Services an und unterstützen
Anwender bedarfsgerecht, und diese Kosten
amortisieren sich schnell.