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www.itb.uni-bremen.de Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis! Universität Bremen Institut Technik und Bildung (ITB) Prof. Dr. Georg Spöttl Sprecher des ITB – Status und Gegenmaßnahmen: Wie die nächsten 10 Jahre genutzt werden müssen!

Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis!

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Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis!. Universität Bremen Institut Technik und Bildung (ITB) Prof. Dr. Georg Spöttl Sprecher des ITB. – Status und Gegenmaßnahmen: Wie die nächsten 10 Jahre genutzt werden müssen!. Zwei Beispiele von Hochschulabsolventen. Fachkräftebedarf – - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis!

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Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis!

Universität Bremen

Institut Technik und Bildung (ITB)

Prof. Dr. Georg Spöttl

Sprecher des ITB

– Status und Gegenmaßnahmen: Wie die nächsten 10 Jahre genutzt werden

müssen!

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Zwei Beispiele von HochschulabsolventenFachkräftebedarf – Ingenieure & Techniker gesucht!

2014 2020

Gesuchte MINT-Fachkräfte 220.000 425.000

Gesuchte Ingenieure (Maschinenbau; E-Technik)

95.000 150.000

Quelle: KMK; Gesamtmetall; fbb 2003, 2009, 2010

Chef der Bundesagentur für Arbeit: „… es wird keinen großen Stellenzuwachs geben“ (Januar 2011)

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Fall 1: Dr.-Ing., Werkstoffwissenschaftler

• 29 Jahre alt, perfekt in Deutsch, Englisch und Schwedisch,

• Studium in Deutschland, Schweden und Kanada,

• nach 123 Bewerbungen erstes Angebot!

Fall 2: Bachelor, International Management

• 25 Jahre alt, perfekt in Deutsch, Englisch,

• Studium in Deutschland,

• nach 23 Bewerbungen noch kein Angebot!

Zwei Beispiele von Hochschulabsolventen

Fachkräftebedarf – wie dringend ist es?

Page 4: Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis!

www.itb.uni-bremen.deQuelle: VDMA

Studienanfänger- und Absolventen Ingenieurwissenschaftl. Kernfächer *

Rund die

Hälfte scheidet

aus!

Fachkräftebedarf – wie dringend ist es?

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Labyrinth Warteschleife/Übergangssystem

• Immer mehr junge Menschen wandern in das Auffangbecken „Übergangssystem“!

• Parkdauer: Durchschnittlich 1,4 Jahre.

• Zahl der „Insassen“: Durchschnittlich 500.000 – 700.000.

• Kosten pro Jahr: ca. 6 Mrd. Euro.

• In NRW wandern 49 % aller jungen Männer und Frauen in das Übergangssystem!

• Aber: Ohne Ausbildungsplatz besteht kaum eine Chance, nach Verlassen des Übergangssystems einen Job zu finden.

• Forderung: Übergangssystem abschaffen – allen eine Ausbildung anbieten!

Fachkräftebedarf – wie dringend ist es?

Page 6: Fachkräftebedarf – eine widersprüchliche Praxis!

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Positive Korrelation von Bildung und Beschäftigung

Personen mit Abschluss In Beschäftigung

Im Tertiärbereich

(Hochschulen, Fachschulen, Meister …) 85,5 % (75,4%)

Im Sekundarbereich II

(Berufsausbildung, Abitur, Fachschulen) 75,3 % (58 %)

Unterhalb Sekundarbereich II

(ohne Abschluss, Hauptschüler …) 55,3 % (32 %)

(Klammerzusatz: Werte für Frauen) Quelle: OECD 2008

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Bedarfs- und Angebotsentwicklung an Pflegevollkräften in Einrichtungen ohne berufliche Flexibilität

Quelle: Projektionen des Personalbedarfs und –Angebotes in Pflegeberufen bis 2005 in "Wirtschaft und Statistik 11/2010

Lücke:152.000

Wo gibt es wirklich Bedarf?

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Branche Logistik

• Aktuell etwa 2,6 Millionen Beschäftigte in Deutschland, davon ca. 17% Akademiker.

• Prognose bis 2015: Zuwachs von 100.000 Arbeitskräften.

Akademischer Fachkräftebedarf

Stand 2007:•Jährlicher Bedarf: 12.000 Fachkräfte, aber: nur 3.000 Absolventen mit Logistik-Schwerpunkt (Straube, TU Berlin).

•Nur 27 von 142 Fachhochschulen bieten logistikbezogene Ausbildung an, bei Universitäten sind es 46.

Wo gibt es wirklich Bedarf?

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TheseDie Diskussion um den Fachkräftebedarf ist in Realität eine

verdeckte Diskussion um

Qualität und Passfähigkeit von Schul-, Ausbildungs- und Hochschulabsolventen – zumindest derzeit!

Dabei spielen die extrem hohen Ansprüche der Unternehmen eine entscheidende Rolle!

Was steckt tatsächlich hinter der Diskussion um den Fachkräftebedarf?

Fachkräftebedarf – geht es um etwas Anderes?

95 Prozent der Unternehmen mit Rekrutierungsproblemen geben als wesentliches Problem an, nicht genügend geeignete Bewerber zu finden

(Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor 2010).

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Fachkräfte – wann muss gehandelt werden und wie muss gehandelt werden?

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www.itb.uni-bremen.deQuelle: Fuchs 2009, S. 584; ITB 2010

Erwerbspersonenpotential und Beschäftigung

Fachkräftebedarf – Handlungsspielräume!

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1995 1997 2000 2001 2003 2005 2008 2010 2015 2020 2025 2030 2040 2050

Arbeitsmarktbilanz in Deutschland 1995 bis 2025

Erwerbspersonenpotenzial Beschäftigte Beschäftigte (Einschätzung ITB)

Mio.

Erwerbspersonenpotenzial bei einem jährlichen Wanderungssaldo von+200.000 Personen sowie steigenden Erwerbsquoten und Rente mit 67

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Anstieg der Ausbildungsverhältnisse von 2006 auf 2008:

•Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung: Plus 13%

•Schifffahrtskaufmann: Plus 32%

•Fachkraft für Lagerlogistik: Plus 30%

•Berufskraftfahrer: Plus 100%

•Fachkraft für Fahrbetrieb: Verdreifachung der Ausbildungszahlen

Betriebe die ausbilden, werden Fachkräftemangel kaum spüren!

In der Logistik-Branche – Unternehmen investieren kräftig in Ausbildung!

(Quelle: DIHK-Bildungsausschuß)

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Niemand darf verloren gehen!

Fachkräftebedarf – Betriebe sind gefordert, sich massiv an der Qualifizierung Schwächerer zu

beteiligen!

Schwächere Jugendliche:

•Nur Betriebe sind in der Lage das Übergangssystem aufzulösen!

•Jugendliche mit “Schwächen” müssen in Betrieben qualifiziert werden – dafür sind geeignete Ausbildungsplätze nötig;

•Sie müssen lernen, Eigenverantwortung zu tragen – “das ist bei betrieblicher Ausbildung möglich!”

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Handlungsinitiativen – Unternehmen sind gefordert!

• Früherkennung des Fachkräftebedarfs auf betrieblicher

Ebene,• Langfristige Personalentwicklungsplanung,• Regionale Verbünde und Netzwerke,• Fachkräfte fördern und binden,• Fachkräfte lange halten & Ausstieg gestalten.

Mehr Sicherheit schaffen!

Auf 2 Normalarbeitsverhältnisse kommt heute immer noch

1 Teilzeitler/befristeter!

Beenden von: Zeitarbeitsverträgen, Werkverträgen, Praktika …

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!