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1 Das DVGW-Arbeitsblatt W 271: Invertebraten in der Wasserversorgung; Vorkommen und Empfehlungen zum Umgang Fachveranstaltung

Fachveranstaltung PD Dr. Hans Jürgen Hahn · Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis . 1.) Der Grundwasserzoo – Lebende Tiere aus Grund- und Trinkwasser . 2.) Grundlagen

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Das DVGW-Arbeitsblatt W 271:

Invertebraten in der Wasserversorgung; Vorkommen und Empfehlungen zum Umgang

Fachveranstaltung

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PD Dr. Hans Jürgen Hahn
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Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

1.) Der Grundwasserzoo – Lebende Tiere aus Grund- und Trinkwasser

2.) Grundlagen der Grund- und Trinkwasserbiologie

3.) Oberflächenwassereintrag: Bewertung von Brunnen und Quellen

4.) StygoTracing: Bewertung hydrologischer Wechselwirkungen oder “Woher kommt mein Wasser?”

5.) Netzhygiene: Invertebraten als Indikatoren bei der Erstellung von Spülplänen

6.) Das DVGW-Arbeitsblatt W 271

Gesamtdauer: 3 Std.

Vorträge

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Der Grundwasserzoo – Lebende Tiere aus

Grund- und Trinkwasser

Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

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Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

Grundlagen der Grund- und Trinkwasserbiologie

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Grundlagen der Grund- und Trinkwasserbiologie

Grundwasser & Trinkwasser

1. TW-Versorgungsanlagen = künstliche GW-Lebensräume

2. Es gelten die gleichen ökologischen Spielregeln

3. Es finden sich die gleichen Tiere in GW und TW

4. Alle TW-Versorgungsanlagen sind besiedelt

5. Invertebraten sind Indikatoren für Zustand der Anlagen

6. Werkzeuge der Risikobewertung

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Fauna reflektiert hydrologischen Austausch

Grundlagen der Grund- und Trinkwasserbiologie

Oberflächenwasser

Grundwasser

POM

DOM

O 2

Organ. C

Temp.

O2

Stygoxene

Stygobionte

www.ulrichhopp.de

Acanthocyclops robustus

Bryocamptus c.f. rhaeticus

Foto: A. Fuchs

Hohes Potential für Massenvorkommen

Geringes Potential für Massenvorkommen

Schlüsselfaktoren – Hydrologischer Austausch

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Grundlagen der Grund- und Trinkwasserbiologie

Zusammenfassung

• Hydrologischer Austausch entscheidend für Tiere im Rohwasser, Fauna reflektiert OW-Eintrag

• Standortfaktoren: Temperatur, O2, Detritus/organ. Material

• Geringer Oberflächeneinfluss: geringe Dichten, GW-Tiere

• (zeitweise) hoher Oberflächeneinfluss: hohe Dichten, v. a. GW-fremde Tiere

• Norddeutschland: geringe O2-Werte, geringer Lückenraum: wenige Tiere, wenige Krebse

• Mittelgebirge: höhere O2-Werte, größere Lückenräume: mehr Tiere, mehr Krebse

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Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

Oberflächenwassereintrag:

Bewertung von Brunnen und Quellen

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Berkhoff 2010, verändert

Oberflächenwasser

Grundwasser

POM

DOM

O 2

Organ. C

Temp.

O2

Stygoxene typische Oberflächenwasserarten

Stygophile Oberflächenwasserarten

Stygobionte typische Grundwasserarten

www.ulrichhopp.de

Acanthocyclops robustus

Bryocamptus c.f. rhaeticus

Foto: A. Fuchs

Hohes Potential für Massenvorkommen

Geringes Potential für Massenvorkommen

Netzhygiene

Schlüsselfaktoren TW-Versorgung

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Bioindikatoren

Lebewesen reagieren in ihrem Auftreten und

ihrem Verhalten auf ihre Umwelt.

Damit zeigen sie die Umweltbedingungen an.

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Was wir nicht wollen!

Verkeimung und Eintrag unerwünschter Stoffe 6

Oberflächenwassereintrag: Bewertung von Brunnen & Quellen

Risiko: Oberflächeneintrag

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Brunnen

GW-Oberfläche

Brunnen

Entnahmetrichter

Risiko: Oberflächeneintrag

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Oberflächenwassereintrag: Bewertung von Brunnen & Quellen

(Risiko)bewertung von Brunnen zur Trinkwasserversorgung

GW-Oberfläche

Brunnen

Entnahmetrichter

Oberflächenwassereintrag - Hydraul. Kurzschlüsse im EZG

Oberflächen(wasser)eintrag - Baulicher Zustand Fassung

1.) Rohwasserfauna 2.) Oberflächenfauna

Zwei Fauna-Typen:

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Quellen

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Risiko: Oberflächeneintrag

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anstehendes Gestein (Aquiclude)

Quellbach

verschiedene Komponenten: Tiefen-GW ausgeglichen, auch saisonabhängig (Spätwinter -sommer)

=> kritisch: Oberflächenanteil (Stoffeintrag, Verkeimung)

Quellaustritt

Quellschüttung – Herkunft des Wassers

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Risiko: Oberflächeneintrag

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Oberflächenwassereintrag - Hydraul. Kurzschlüsse im EZG

Oberflächenwassereintrag - Baulicher Zustand Fassung

GW-Stauer (Aquiclude) Quellbach

1.) Rohwasserfauna 2.) eigentliche Quellfauna

Zwei Fauna-Typen:

Oberflächenwassereintrag: Bewertung von Brunnen & Quellen

(Risiko)bewertung von Quellen zur Trinkwasserversorgung

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Oberflächenwassereintrag: Bewertung von Brunnen & Quellen

(Risiko)bewertung von Quellen zur Trinkwasserversorgung

Ausgeprägte jahreszeitliche Dynamik: Jahresmonitoring erfasst kritische Situationen

Quelle 1 Quelle 3 Quelle 2 Quelle 5 Quelle 4

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Photo: Grabow & Fuchs

Oberflächenwassereintrag: Bewertung von Brunnen & Quellen

Zusammenfassung Brunnen & Quellen

1. Brunnen: GW, Quellen: Wässer verschiedener Herkunft

2. Brunnen i. d. R. besser von OW abgeschirmt

3. Quellen ausgeprägte hydrolog. Dynamik

4. Quellen höheres Risiko OW-Eintrag (Verkeimung)

5. Rohwasserfauna zeigt Situation im EZG

6. Quell-/Oberflächenfauna zeigt Zustand der Fassung

7. Brunnen & Quellen sind individuell zu bewerten

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Das DVGW-Arbeitsblatt W271 – Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

StygoTracing:

Bewertung hydrologischer Wechselwirkungen oder „Woher stammt mein Wasser?“

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StygoTracing – Woher stammt mein Wasser?

StygoTracing – Biologische Tracer

der Wasserflüsse und des hydrologischen Austausches

der Einzugsgebietsgrenzen (EZGs) von Oberflächenwasser-Grundwasser-

Interaktionen Eintrags- und Verbreitungspfaden in

Versorgungsanlagen

Invertebraten als biologische Tracer Populationsgenetisches Verfahren zur Ermittlung

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StygoTracing - Anwendungsmöglichkeiten

StygoTracing – Biologische Tracer

…mittels Invertebraten als

passive biolog. Tracer

Risikobewertung & Invertebratenmanagement

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StygoTracing – Das Prinzip: „Vaterschaftstest“

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StygoTracing – Biologische Tracer

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Erste Ergebnisse

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Methodik

kurze, repetitive DNA-Sequenzen ( 4–10 bp, 5–100 fach)

Mikrosatelliten

Verändert nach: http://www.abstammungsbegutachtung.de/ARTENSCHUTZ/technologie-mikrosat.html

z.B. CAAC

StygoTracing – Biologische Tracer

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Methodik

StygoTracing – Biologische Tracer

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Beispiel 1: Norddeutsches Versorgungsnetz

Eintragspfad der Asseln identifiziert

StygoTracing – Biologische Tracer

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Eintrag bei Reparaturarbeiten an der Hauptleitung
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Beispiel 2: Buntsandsteinquellen, Pfälzer Wald

Quellwässer lassen sich genetisch

unterscheiden: EUS 19 und 20 stehen

hydrologisch miteinander in Kontakt.

EUS 18 ist weitgehend getrennt.

EUS19

EUS18

EUS20

EUS18

EUS19

EUS20

50 m

Bryocamptus echinatus

Räumlich hochauflösend:

StygoTracing – Biologische Tracer

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Stehen die Quellen miteinander in Verbindung?
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Zusammenfassung

1. StygoTracing ist ein passives, biologisches Tracerverfahren

2. Basiert auf genet. Ähnlichkeiten von Einzeltieren einer Art

3. Räumlich & zeitlich hochauflösend, skalierungsfrei

4. Anwendung überall dort, wo Tracerarten vorkommen

5. Keine Genehmigung erforderlich

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Speziell im Norddeutschen Tiefland

StygoTracing – Biologische Tracer

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Netzhygiene:

Invertebraten als Indikatoren bei der Erstellung von Spülplänen

Das DVGW-Arbeitsblatt W271 – Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

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Folge:

Optimierung der Lebensbedingungen v. a. für Oberflächenarten!

Leitungssysteme = lebende Systeme & Kohlenstoff-Senke

Organisches Material

Organ. Kohlenstoff reichert sich an (POM & zu Biofilm festgelegter DOC )

Temperatur

Temperatur steigt im System an (Sommer!)

Sauerstoff

Wasser wird belüftet

Schlüsselfaktoren TW-Versorgung

• Biofilme und Sedimente

• Stagnationszonen im Netz

Netzhygiene

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Organischer Kohlenstoff - Bewertung

EZG Wassergewinnung Wasseraufbereitung Wasserverteilung

Invertebraten indizieren Nahrung = Reinigungsbedarf !

n = 66 n = 87 n = 38 n = 20

fehlt wenig viel sehr viel

Leitungsnetz: Detritus (organ. Material) & Tierdichte (Tiere < 0,5 mm)

Schlüsselfaktoren

Nahrung (OM)

Temperatur(varianz)

Sauerstoff

Netzhygiene

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Reinigungsmethoden

Netzhygiene

aus Brückom 2015

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Schlussfolgerungen

1. TW-Versorgungsanlagen = künstliche GW-Lebensräume

2. Aufbereitung & Verteilung verändert Charakter des

Wassers Richtung Oberflächenwasser

3. Verfügbarer org. Kohlenstoff bestimmt Besiedlungsdichte

4. Erhöhte Temperaturen fördern Besiedlung

5. Invertebraten sind Indikatoren für Zustand der Anlagen

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Speziell im Norddeutschen Tiefland

Netzhygiene

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DVGW- Arbeitsblatt W271

Das DVGW-Arbeitsblatt W271 – Grund- und Trinkwasserbiologie für die Praxis

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Arbeitsblatt W 271

Konzept: Von den Gewinnungsgebieten zu den Hausanschlüssen

Ziel: Management der Fauna

• Nutzung der Invertebraten als Indikatoren

• Maßnahmen

• Vermittlung TWA-ökologischer Kenntnisse: Hilfe zur Selbsthilfe

• Entwicklung von Untersuchungsstrategien

• Faunistische Bewertung der TWA

• Qualitätssicherung

W 271

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Arbeitsblatt W 271 - Probennahmekonzept

W 271

EZG Wassergewinnung Wasseraufbereitung Wasserverteilung

Probennahmekonzept

Orientierende Untersuchung

Spezielle (vertiefende)

Untersuchung

Routineunter-suchung

bei Auffälligkeiten

keine Auffälligkeiten

verändert nach DVGW

Untersuchungshäufigkeit: - Jährlich (OF-WW: monatl.) - Saison. Schwankungen: quartalsweise über 1 Jahr

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Biologische Bewertungsverfahren

Klassische Taxonomie

Indikation:

- OW-Eintrag - Baul. Zustand

d. Gewinn.-Anl. - Organ. Material

Genetik/StygoTracing

Indikation:

- Herkunft des Wassers

- Eintragspfade & Herkunft der Tiere

W 271

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Faktoren W 271 TrinkwV Bereiche Fragestellung Methode

EZG OW-Eintrag Taxonomie

EZG

gesamte Versorgungsanlagen

Aufbereitung/Netz

Gewinnungsanlagen

EZG StygoTracing

EZG-/WSG- Abgrenzung StygoTracing

Herkunft des Wassers

()

EZG Wassergewinnung Wasseraufbereitung Wasserverteilung

Anwendung Biologischer Verfahren/W 271 & TrinkwV

baul. Mängel, OW-Eintrag Taxonomie

Systemanalyse Organ. Material Taxonomie

Untersuchungen lt. W271 Taxonomie (+ StygoTracing)

Aufbereitung/Netz Systemanalyse

Herkunft Tiere/Eintragspfade, Hotspots?

StygoTracing

W 271

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Biologischer Rahmen- und Maßnahmenplan (BioPlan)

W 271

Das Konzept: Von den EZG zu den Hausanschlüssen

Ziel: Entwicklung eines mittel- bis langfristigen

Konzeptes zur Einführung und Umsetzung der

biologischen Überwachung und individueller

Maßnahmen

Umsetzung

- Beschreibung der Gewinnungsgebiete und Versorgungsanlagen

- Auswertung bestehender & ggf. Erhebung weiterer Daten (Risikoanalyse)

- Strukturierter Monitoring-, Maßnahmen- und Kostenplan

Der BioPlan schafft Planungssicherheit!

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Biologischer Rahmen- und Maßnahmenplan (BioPlan)

W 271

Das Konzept: Von den EZG zu den Hausanschlüssen

Der BioPlan schafft

Planungssicherheit!