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Juli 2006 29 GLEISDORFER STADTJOURNAL Falsches Futter führt zum Tod der Schwäne Wir Menschen neigen dazu Tieren unsere Obhut angedeihen zu lassen. Natürlich meinen wir es gut, aber zu übertriebene Tierliebe kann auch zum Tod dieser führen. An der Raab bei der Glieder- Wehr ist unter anderem eine Schwanen-Familie angesiedelt. Dies ist mittlerweile durch die Medien bekannt und viele Bürger sehen sich veranlasst diesen Tieren „zu helfen“. Obwohl diese Tiere unsere Hilfe wirklich nicht benötigen, pilgern viele Menschen mit Brot-Futter zum Glieder-Wehr. Toast-Blöcke und Sandwich-We- cken, natürlich fein zerkleinert, werden den Tieren zugeworfen. An schönen Tagen ndet diese unkontrollierte Fütterung den ganzen Tag statt. Niemand kümmert sich darum, ob die Tiere schon gefres- sen haben oder ob ihnen dieses einseitige Futter wirklich bekommt. Ein engagierter Futter-Zuträger hat mir erzählt, er komme 2 Mal am Tag zum Füttern vorbei. Er habe jedoch beobachtet, dass ein Jungtier schon verstorben ist und ein zweites hat mittlerweile die Futteraufnahme schon verweigert. Der Tierliebhaber ahnte jedoch nicht, dass dies etwas mit dem Füttern zu tun haben könnte... Es wäre ratsam, um das Überleben der Tiere zu gewährleisten, dass dieses unkontrollierte Füttern abgestellt wird und höchstens eine gezielte Körnerfütterung stattndet . Am besten wäre es, die Futtersuche den Tieren selbst zu überlassen. Sie wissen genau, was sie brauchen und was ihnen gut tut. Einseitige Ernährung führt bei Wildtieren zu ungewollten Konsequenzen und nicht selten zu deren Tod. Erst bei einer geschlossenen Schneedecke oder bei Dauerfrost ist eine Fütterung der Tiere notwendig. Gutes Futter für Schwäne ist Körnerfutter wie Gerste, Hafer, Weizen, Mais oder Hühnerkörnerfutter. Dr. Robert Schlacher, Biologe Herrenlose Tiere Das österreichische Tierschutzgesetz 2005 besagt, dass Kat- zen kastriert werden müssen. Leider wird das noch immer nicht beachtet, was sich darin zeigt, dass sich die Zahl der Findlinge nicht verringert hat. Die Folgen kennen Tierheime, Tierfreunde und Nachbarn gewis- senloser Tierhalter. Ein weiteres Problem sind die fürchterlichen Unfallverletzungen während der Laufzeit. Um ein Weibchen zu nden, legt so mancher Kater weite Strecken zurück und muss dabei auch häug stark befahrene Straßen überqueren. Wird das verletzte Tier nicht vom Besitzer oder einem Tierfreund gefunden und ins Tierheim gebracht, damit es tierärztlich versorgt werden kann, so geht es elendiglich zu Grunde. Arge Verletzungen gibt es auch bei Revierkämpfen, vor allem Augenverletzungen. Bei Menschen, die viele Tiere halten, wird oft nicht darauf geachtet, ob ein Tier verletzt oder krank ist. Das ist ein Vergehen, es fällt unter Tierquälerei und ist strafbar. An Futterstellen konnte ich beobachten, dass Kater – meist her- renlos und nicht kastriert – an fremden Plätzen Unruhe verbreiten. Andere Kater wagen sich nur noch ab und zu dorthin, außerdem weisen sie unzählige Kratzwunden auf. Kater sind laut und sie markieren Türen und Wände. Darüber ärgern sich die Menschen. Doch Tiere handeln nach ihrem Trieb, man kann sie nicht verur- teilen. Für alle herrenlosen und unkastrierten Tiere, die sich in einem jämmerlichen Zustand benden, tragen verantwortungslose Menschen die Schuld. Deshalb suche ich für herrenlose Tiere „gute Plätze“, ich gebe sie an Menschen, die Tiere lieben, gerne für sie sorgen, an Menschen, die Verantwortung übernehmen und auch die Kosten für den Tierarzt nicht scheuen. Und nun noch ein paar Worte zum Transport von Tieren. Sie sollten natürlich nicht am Arm zum Arzt getragen werden, wie ich das immer wieder beobachte. Es gibt für Katzen sichere Körbe - die man zusätzlich noch verschnüren kann – und für Hunde eigene Transportboxen. Tiere müssen im Auto fachgerecht untergebracht werden. Vergessen sie nicht, ihren Tieren täglich frisches Wasser zu geben! Freundliche Grüße Karin Portugaller, Katzenstube Gleisdorf Tel 0664/2424699; Kto. Nr. 3019072-0001 BLZ 42320 Volksbank Gleisdorf

Falsches Futter führt zum Tod der Schwäne · 2007-05-24 · Juli 2006 29 GLEISDORFER STADTJOURNAL Falsches Futter führt zum Tod der Schwäne Wir Menschen neigen dazu Tieren unsere

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Juli 200629GLEISDORFER STADTJOURNAL

Falsches Futter führt zum Tod der SchwäneWir Menschen neigen dazu Tieren unsere Obhut angedeihen zu lassen. Natürlich meinen wir es gut, aber zu übertriebene Tierliebe kann auch zum Tod dieser führen. An der Raab bei der Glieder-Wehr ist unter anderem eine Schwanen-Familie angesiedelt. Dies ist mittlerweile durch die Medien bekannt und viele Bürger sehen sich veranlasst diesen Tieren „zu helfen“. Obwohl diese Tiere unsere Hilfe wirklich nicht benötigen, pilgern viele Menschen mit Brot-Futter zum Glieder-Wehr. Toast-Blöcke und Sandwich-We-cken, natürlich fein zerkleinert, werden den Tieren zugeworfen. An schönen Tagen fi ndet diese unkontrollierte Fütterung den ganzen Tag statt. Niemand kümmert sich darum, ob die Tiere schon gefres-sen haben oder ob ihnen dieses einseitige Futter wirklich bekommt. Ein engagierter Futter-Zuträger hat mir erzählt, er komme 2 Mal am Tag zum Füttern vorbei. Er habe jedoch beobachtet, dass ein Jungtier schon verstorben ist und ein zweites hat mittlerweile die Futteraufnahme schon verweigert. Der Tierliebhaber ahnte jedoch nicht, dass dies etwas mit dem Füttern zu tun haben könnte... Es wäre ratsam, um das Überleben der Tiere zu gewährleisten, dass dieses unkontrollierte Füttern abgestellt wird und höchstens eine gezielte Körnerfütterung stattfi ndet . Am besten wäre es, die Futtersuche den Tieren selbst zu überlassen. Sie wissen genau, was sie brauchen und was ihnen gut tut. Einseitige Ernährung führt bei Wildtieren zu ungewollten Konsequenzen und nicht selten zu deren Tod. Erst bei einer geschlossenen Schneedecke oder bei Dauerfrost ist eine Fütterung der Tiere notwendig. Gutes Futter für Schwäne ist Körnerfutter wie Gerste, Hafer, Weizen, Mais oder Hühnerkörnerfutter. Dr. Robert Schlacher, Biologe

Herrenlose TiereDas österreichische Tierschutzgesetz 2005 besagt, dass Kat-zen kastriert werden müssen. Leider wird das noch immer nicht beachtet, was sich darin zeigt, dass sich die Zahl der Findlinge nicht verringert hat. Die Folgen kennen Tierheime, Tierfreunde und Nachbarn gewis-senloser Tierhalter. Ein weiteres Problem sind die fürchterlichen Unfallverletzungen während der Laufzeit. Um ein Weibchen zu fi nden, legt so mancher Kater weite Strecken zurück und muss dabei auch häufi g stark befahrene Straßen überqueren. Wird das verletzte Tier nicht vom Besitzer oder einem Tierfreund gefunden und ins Tierheim gebracht, damit es tierärztlich versorgt werden kann, so geht es elendiglich zu Grunde. Arge Verletzungen gibt es auch bei Revierkämpfen, vor allem Augenverletzungen. Bei Menschen, die viele Tiere halten, wird oft nicht darauf geachtet, ob ein Tier verletzt oder krank ist. Das ist ein Vergehen, es fällt unter Tierquälerei und ist strafbar.An Futterstellen konnte ich beobachten, dass Kater – meist her-renlos und nicht kastriert – an fremden Plätzen Unruhe verbreiten. Andere Kater wagen sich nur noch ab und zu dorthin, außerdem weisen sie unzählige Kratzwunden auf. Kater sind laut und sie markieren Türen und Wände. Darüber ärgern sich die Menschen. Doch Tiere handeln nach ihrem Trieb, man kann sie nicht verur-teilen. Für alle herrenlosen und unkastrierten Tiere, die sich in einem jämmerlichen Zustand befi nden, tragen verantwortungslose Menschen die Schuld. Deshalb suche ich für herrenlose Tiere „gute Plätze“, ich gebe sie an Menschen, die Tiere lieben, gerne für sie sorgen, an Menschen, die Verantwortung übernehmen und auch die Kosten für den Tierarzt nicht scheuen. Und nun noch ein paar Worte zum Transport von Tieren.Sie sollten natürlich nicht am Arm zum Arzt getragen werden, wie ich das immer wieder beobachte. Es gibt für Katzen sichere Körbe - die man zusätzlich noch verschnüren kann – und für Hunde eigene Transportboxen. Tiere müssen im Auto fachgerecht untergebracht werden. Vergessen sie nicht, ihren Tieren täglich frisches Wasser zu geben!Freundliche Grüße Karin Portugaller, Katzenstube GleisdorfTel 0664/2424699; Kto. Nr. 3019072-0001 BLZ 42320 Volksbank Gleisdorf