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Fischereiamt Fischereiamt, Havelchaussee 149/151, D - FiA - AL FFS „Piscator“ mit Hilfe der Europäschen Gemeinschaft erbautes Fischereiforschungsschiff http://www.berlin.de/sen/umwelt/fischerei/fischereiamt/ Bericht an den Zuwendungsgeber - Bericht 2008 über die Förderungsmaßnahme “Bau eines Forschungsschiffes” im Rahmen des OPERATIONELLEN PROGRAMMS 1999 DE 1401PO 001 - Deutschland, FIAF Ziel 1, Maßnahme 4.6

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Fischereiamt Fischereiamt, Havelchaussee 149/151, D - FiA - AL

FFS „Piscator“

mit Hilfe der Europäschen Gemeinschaft erbautes Fischereiforschungsschiff

im Ra

http://www.berlin.de/sen/umwelt/fischerei/fischereiamt/

Bericht an den Zuwendungsgeber

- Bericht 2008 über die Förderungsmaßnahme

“Bau eines Forschungsschiffes”

hmen des OPERATIONELLEN PROGRAMMS 1999 DE 1401PO 001 - Deutschland, FIAF Ziel 1, Maßnahme 4.6

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Angewandte Fischereiforschung in Berlin

Wer sind die Empfänger der Forschungsleistung mit der FFS „Piscator“?

Entstehung der „Piscator“

Baukosten

Ergebnis der ex-post Bewertung

Publizität

„Piscator“

• Mängelbeseitigungen und Nachrüstungen

• Allgemeine technische Daten

• Technische Ausrüstung

• Nautische Ausrüstung

• Fischereiwissenschaftliche Ausrüstung

• Fischereitechnische Decksausrüstung

• Beprobungsgeräte

• Fischortungsgeräte

• Wassergütemessungen

Bewertung der „Piscator“

„Piscators“ Aufgabenstellungen bei der Erhaltung der Berufsfischerei

Übertragbarkeit des Projektes auf andere Regionen oder Mitgliedstaaten

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Zusammenfassung Der Bau des Fahrzeuges wurde EU-weit ausgeschrieben. Die Kosten des EU-weit ausgeschriebenen Fahrzeuges betrugen ohne Berücksichtigung der zahlreichen Beistellungen der Eignerin (mit Neuwert von rd. 250.000 €) rd. 502.000 €. Die Europäische Union trug 75 % der Baukosten im Rahmen des FIAF Programms 2000 – 2006, die restlichen das Land Berlin. Im folgenden wird das für das zum Einsatz in sehr flachen Binnengewässern konzipierte Fischereiforschungsschiff beschrieben. Dies gilt insbesondere für seine Fang- und Fischortungsausrüstungen. Dessen Aufgabenstellung wird beschrieben.

Angewandte Fischereiforschung in Berlin Kommerzieller Fischfang wird in den Gewässern in und um Berlin seit Jahrhunderten und derzeit immer noch außerordentlich intensiv und erfolgreich betrieben. Im Vergleich mit den Fischfängen der norddeutschen Flächenstaaten sind die in Berliner Gewässern erzielten Fangerträge (30 kg/ha) aufgrund der urban geprägten Gewässersituation besonders hoch. In den Gewässern des Landes Berlin üben derzeit 14 Haupt- und 16 Nebenerwerbsbetriebe die Fischerei aus, hinzu kommen rd. 20.000 Angelfischer, die insbesondere in Spree, Dame und Havel fischen. 30 Berufsfischereibetriebe von ehemals 120 im Jahre 1939 üben noch die Fischerei auf dem Berliner Landesgebiet (855 km²) mit rd. 55 km² Fanggewässern aus. Der Jahresfang liegt bei 225 t Fischen, 110 t davon entfallen auf Speisefischarten wie Aale, Zander, Hechte, Welse, Barsche, Plötze, Karpfen oder Schleie, der Rest auf massenhaft vorkommende Arten wie Brassen oder Güstern. Die Erhaltung der beruflich betriebenen Fischerei in Berlin ist Bestandteil der Landespolitik. Diese gibt der Fischerei aus traditionellen Gründen weitmöglichen Schutz in der Auseinandersetzung mit dritten Gewässernutzungsformen und anerkennt, dass die Fischerei auch als nicht unerhebliches Werkzeug zur Beeinflussung der Gewässergüte, zur Fischartenerhaltung und Absenkung des Schadstoffkontaminationsgrades in den Gesamtfischbeständen dienen kann. Das Fischereiamt Berlin betreibt seit den 1970-er Jahren angewandte Forschungen auf dem Gebiet der Fischereibiologie. Diese dienen der Gewinnung von Erkenntnissen über das Leben und die Entwicklung der Fischbestände vor dem Hintergrund erfolgender Fischereiausübung, aber auch Nebenwirkungen, die von dritten Gewässernutzungen ausgehen. Fischereiforschung schließt die Gewinnung von Erkenntnissen über die Art der Fischereiausübung durch die Fischereitreibenden ein, so auch die Ermittlung von die Fortentwicklung der Fische begrenzenden Faktoren natürlicher sowie unnatürlicher Art und auch Fragen von deren Fortpflanzungsbefähigung bis hin zu deren Verzehrsfähigkeit nach lebensmittelrechtlichen Gesichtspunkten. Auf dieser mittels wissenschaftlicher Methodiken erzeugten Datenbasis wird die Landesregierung Berlins laufend beraten, um das ihr Mögliche tun zu können, eine nachhaltige Fischerei, nämlich die Berliner Berufsfischerei beizubehalten. Mit dem Neubau des Fischereiforschungsschiffes „Piscator“ trugen alle an seiner Entstehung beteiligten Akteure dazu bei, die Gemeinsame Fischereipolitik, die Wasser- und die Naturschutzpolitik der Europäischen Union zum Wohle des Fortbestandes heftiger Lebensentwicklung, Voraussetzung der Fischerei, in den Gewässern Berlins und Brandenburgs umzusetzen.

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Aufgabe der „Piscator“ sind Forschungsfragestellungen des Erhaltes sowie zur Verbesserung der Wirtschaftslage der Berufsfischerei. Die Freizeitfischerei profitiert von deren Besserstellung, ebenso wie der deutsche Staat, welcher in übertragenem Sinne die Fischbestände gemäß der in Bundes- bzw. Länderrecht umzusetzenden Wasserrahmenrichtlinie der EU zu schützen bzw. zu erhalten hat.

Wer sind die Empfänger der Forschungsleistung mit der FFS „Piscator“? 30 Berufsfischereibetriebe: mit Fischereirechten im Land Berlin 45 (ca.) Berufsfischereibetriebe mit Fischereirechten nur im Land Brandenburg Das Einsatzgebiet sind die Berliner insbesondere (Abb. 1) und die Brandenburger Gewässer, wo das Land Berlin über zahlreiche Fischereirechte verfügt oder solche des Bundes betreut. Bei einer Fusion der Länder Berlin und Brandenburg genügt das Boot auch den Ansprüchen an ein wesentlich erweitertes Einsatzgebiet (Abb. 2).

Abb. 1: 8.900 Hektar an Fanggebieten von Berufsfischern mit

Fischereirechten in Berlin innerhalb eines 42 km großen Radius um die Mitte von Berlin.

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Abb. 2: Die Fischereigewässer in Berlin und in Brandenburg liegen zwischen

der Elbe und der Oder; diese sind in der Mehrzahl mit FFS „Piscator“ über Schifffahrtskanäle erreichbar.

Entstehung der „Piscator“ FFS „Piscator“ wurde als innovative Maßnahme nach Artikel 17 (3) der Verordnung (EG) Nr. 2792/1999 des Rates vom 17. Dezember 1999 zur Festlegung der Modali-täten und Bedingungen für die gemeinschaftlichen Strukturmaßnahmen im Fische-reisektor ( ABl. L 337, S. 10 vom 30.12.1999 ) und zwar im Rahmen des OPERATIONELLEN PROGRAMMS 1999 DE 1401PO 001 - Deutschland, Projekt “Bau eines Forschungsschiffes” FIAF Ziel 1, Maßnahme 4.6 kofinan-ziert. Von der Idee bis zur Einsatzherstellung der FFS „Piscator“ vergingen rund 2,5 Jah-re:

1. Bauprojektierungsunterlagen für das herzustellende Fischereiforschungs-schiff: 22.11.2001

2. Bauvorschrift für das neue Fahrzeug: 2.12.2001 3. Erste Ausschreibung mit Angebotseinreichung zum 27. September 2002 oh-

ne Angebot 4. Revision der Bauprojektierungsunterlagen: 1.10.2002 5. Erneute EU-Ausschreibung (Ausschreibung „Amtsblatt der Europäischen

Gemeinschaften" Nr. 2002/S 198-156084 im Supplement vom 11.10.2002) 6. Bauvertragsabschluß: 20.12.2002 7. Kiellegung: 2.05.2003 8. Betriebs- und schwimmfähig in das Wasser eingesetzt: 11.11.2003 9. Überführungsreise von Saßnitz nach Berlin abgeschlossen: 23.11.2003 10. Bauüberwachungsbeschreibungen: 2.05.2003 und 10 weitere bis zum

4.12.2003 11. Förmliche Übernahme von FFS „PISCATOR“: 25.11.2003 12. Ausgabennachweisungen abgeschlossen: 17.02.2004 13. Nacharbeiten der Werft, Endausrüstung und Probefahrten abgeschlossen:

März 2004

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Baukosten Gesamtkosten: 505.504 € davon Land Berlin:129.674 € (25%) Anteilige Finanzierung durch die EU: Gesamt EU- EU Nicht sub- Subven- Anteil ventionierter tionsbetrag Kostenbetrag 501.106,08 € 375.830 € 75 % 3.399 € Beistellungen des Auftraggebers: Diverse Fischereiwinden, Simrad EY 500 Echointegrationsanlage, sämtliche Fische-rei- und sonstige hydrographische Beprobungsgeräte, nautische und Laborausrüs-tungen, Computernetzwerk insgesamt im Zeitwert von rd. 250.00 €.

Ergebnis einer ex-post Bewertung Die im Auftrage der Kommission der Europäischen Union tätigen Gutachter Lacla-ve, Allemand & Associes Consultants, F – 74140 SCIEZ stellten in deren Endgutachten vom 14.12.2005 „Evaluation ex-post de projets transnationaux pour des actions innovatrices dans le secteur de la pêche“ (Ex-post Evaluierung der innovativen Maßnahmen für den Fischereisektor) mit der Auftragsnummer Con-trat S12.402840 fest (Übersetzung aus dem Französischen durch den Verfasser des Berichtes): „Es handelt sich um die Konstruktion und die Indienststellung eines Forschungs-schiffes für die Untersuchung von Flüssen und Seen in und um Berlin (Ballungs-raum der Länder Berlin und Brandenburg) wo es zur Erhaltung der Berufsfischerei (ungefähr 30 registrierte Berufsfischer) für die Untersuchung der Fischbestände eingesetzt werden soll, ferner zur Ermittlung der Umweltbeeinflussung durch Sport-boothäfen, dann der Sportfischerei (ca. 40.000 Angelfischer) und zur Ermittlung der Wasserqualität. Gemäß Baubeschreibung soll es die Schleppnetzfischerei ausüben, weiterhin mit Horizontal- wie Vertikal-Echolot / Sonar ausgerüstet werden, sodann mit elektroni-schen Forschungseinrichtungen, Fischuntersuchungslaboratorium. Es erhält Unter-bringungsmöglichkeiten für 6 Personen. - Thema 3 „Verbesserung des Fischerei-sektors und der Aquakultur – Schutz der Natur, der Umwelt, der Fischbestän-de usw.“ Ziel und Auswirkung des Projektes : Punktzahl 5 Das Boot soll ein gutes Süßwasserfischbestandsmanagement im Be-reich eines Radius von 50 km in und um Berlin herstellen lassen. Es handelt sich bei dem Laborschiff um ein Pilotprojekt. Der Fischereisektor repräsentiert im beschriebenen Gebiet ein jährliches Fangvermark-tungsaufkommen von 1,5 Tonnen bei 5 Tonnen an Fischfang (Anmer-kung des Verfassers: „hier ist von der Gutachterin ganz offensichtlich etwas unrichtig übertragen worden“; richtig gewesen wären: 110 Tonnen bei 225 Tonnen). Mit dem Boot sollen Umweltparameter überwacht werden, die Wasserqualität, die Fischgesundheit, dazu die Zahl der Fi-sche nach Arten und Anzahl der Tiere. Es handelt es sich bei dem Pro-jekt lediglich um den Bau eines Untersuchungsfahrzeuges, daher wurde es innerhalb der vereinbarten Zeit fertiggestellt. Kosteneffizienz (einschließlich Kostenanalyse) des Projektes: Punktzahl 5

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Die Gesamtkosten für die Herstellung des Bootes betrugen 501.106 € davon EU-Förderung: 375 830 €. Qualität der Projektfortschrittsüberwachung: Punktzahl 4 Der Baufortschritt wurde vom Auftraggeber laufend durch Besichtigun-gen verfolgt. Schriftliche Ergebnisse liegen einschließlich Finanzkon-trollberichten vor; das Fischereiamt hat eine Probefahrt durchführen lassen und eine Konformitätserklärung über die vertraglich vereinbarte technische Bauausführung hergestellt. Bau und Indienstellung des Bootes erfolgten innerhalb der vorgesehe-nen Zeit. Es gab nur eine geringfügige Kostenüberschreitung (3 399 €) ; diese hatte keinen Einfluss auf die EU-Förderung. Es handelt sich dar-um um ein gut verwaltetes Projekt perfekter Effizienz. EU-Sichtbarkeit: Punktzahl 2 Dem Publizitätsanspruch wurde nur wenig genügt. Es gab nur einen Hinweis, dass das Boot in der Fachpresse vorgestellt werden sollte. Dieser Artikel lag dem Projektendbericht allerdings nicht bei. (Eintrag im Logbuch: „Schild auf dem Schiff“). Nachhaltigkeit der innovativen Maßnahme: Punktzahl 4 Die Konstruktion des Fahrzeuges ist in erster Linie als eine Maßnahme im Rahmen der Erhaltung der Berufsfischerei in den Ländern Berlin und Brandenburgs zu sehen, beinhaltet aber ebenso die Verwaltung und Erhaltung der Umwelt und Fischereiressource, wie auch die Überwa-chung der Häfen und der Lebensqualität der Anlieger. Eine weitere Etappe sollte in einem Test der Labor- sowie Analyseaus-stattung und der Auswertung erster Forschungsergebnisse bestehen. Schlussbemerkung der Gutachter: Bewertung : die unten stehenden drei Kriterien lassen sich dem Operationellen Programm schlecht zuordnen Transnationale Bedeutung : keine, betrifft aber zwei Länder, möglicherweise über-tragbar Einbindung in ein Netzwerk : keine Erfahrungsaustausch : keiner.“ Soweit der Evaluationsbericht der Gutachter Laclave, Allemand & Associes Consultants. Die EU-Kommission veranlasste eine weitere Evaluation der Maßnahme 4.6 inner-halb des OPERATIONELLEN PROGRAMMS 1999 DE 1401PO 001 - Deutschland, Projekt “Bau eines Forschungsschiffes” FIAF Ziel 1 und zwar im Rahmen des Kontrollbesuches zwar vom 26. - 30.03.2007 durch die DG-Fisheries E1 zwecks einer Systemüberprüfung. Geprüft wurden im Land Niedersachsen (Ziel 1-Gebiet), weiterhin im Land Berlin, soweit außerhalb Ziel 1-Gebiet, damit die För-derung des Fischereiforschungsschiffes „Piscator“ und zwar durch die Evaluatoren, Frau Sandra Loehndorf und Monique Castren, begleitet von Frau Hannu Loven (Fish.C.2 der Kommission). Auch deren Bericht stellt keine Fehlerhaftigkeit im Zusammenhang mit der Durch-führung der Maßnahme 4.6 (siehe oben) fest. Für das Land Berlin (außerhalb Ziel 1-Gebiet) wurde einleitend zusammenfassend festgestellt:

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„No material or systemic deficiency was detected. All authorities are within the same organisation, but functions are clearly separated from each other. Manag-ing Authority, Paying Authority and Intermediate Body seem competent and fa-miliar with the projects co-financed by FIFG,. The auditors got a very good im-pression especially of the Independent Body (see under points 8.1, 8.6 and 8.7), which seems competent and efficient.”

Publizität Den Vorgaben betreffend die Publizität der Maßnahme 4.6 im Rahmen des Opera-tionellen Programms 1999 DE 1401PO 001 - Deutschland, Projekt “Bau ei-nes Forschungsschiffes” FIAF Ziel 1 wurde nachgekommen: 1. FFS „Piscator“ ist dauerhaft und deutlich sichtbar mit der Flagge der EU so-

wie dem Förderungshinweis gekennzeichnet.

Abb. 3: Im Vorschiffsbereich weist ein dauerhaft angebrachtes Schild im A3-

Format auf die Förderungsmaßnahme hin: „Bereitgestellt mit Hilfe der EU“

2. Im Eingangsbereich des Dienstgebäudes des Fischereiamtes ist für jeder-

mann sichtbar eine Tafel im Format DIN A0 angebracht, welche die Aufga-benstellung der „Piscator“ beschreibt und auf die Förderung des Fischerei-forschungsbootes aus Mitteln des FIAF hinweist.

3. Eine gleichartige Information im PDF-Format -

http://www.berlin.de/sen/umwelt/fischerei/fischereiamt/download/fia_poster_a4.pdf ) -- kann auf der ersten Seite der homepage des Fischereiamtes (http://www.berlin.de/sen/umwelt/fischerei/fischereiamt/ ) heruntergeladen werden.

4. Die gleiche Information wird ebenso auf der homepage eines GIS-Anbieters

der Gewässervermessung verbreitet: http://www.paelt.de/deu/anwendung/index_gewaesserguete.html.

5. Detailliertere Informationen werden auf der gleichen ersten Seite des Fi-

schereiamtes unter http://www.berlin.de/sen/umwelt/fischerei/fischereiamt/download/fia_poster_a4.pdf angeboten.

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6. Seine ähnlich detaillierte Information im Power Point Format wird aus Anlass der Conference on Innovative Actions in the Fisheries Sector with a particu-lar focus on the role of women, 22 / 23 September 2006, Vaasa, Finland http://ec.europa.eu/fisheries/meetings_events/events/archives/events_2006/conference_220906_en.htm unter der Rubrik “Agenda and links to the speeches and the presentations” http://ec.europa.eu/fisheries/meetings_events/events/archives/events_2006/conf220906/grosch.htm angeboten.

7. Am 4. Dezember 2003 wurde das Fahrzeug vom Fischereiamt den Schiff-

fahrtstreibenden, der Schifffahrtspresse vorgestellt, Demonstrationsfahrten veranstaltet. Diese erzeugte den Beitrag: - „Piscator“ forscht für die Berliner Fischerei; in Binnenschifffahrt – ZfB

– Nr. 1/2 – Januar/Februar 2004 S. 27 Internet: http://sauerundsohn.grimmhorn.de/news/binnenschifffahrt_1-2_04.pdf

8. Die homepage der Bauwerft, Firma REAN GmbH, Sassnitz, Hafenstrasse

12e, (http://www.rean-sassnitz.de/) enthält unter der Rubrik „Neubau“ / Fi-schereiforschungsschiff neben Photos der „Piscator“ Zugang zum Herunter-laden einer Power Point Präsentation über das Boot und ausführliche Anga-ben zu dessen FIAF-Finanzierung.

9. Auch in der Berliner Tagespresse machte das Fischereimt wiederholt auf die aus dem FIAF erhaltene Förderungsmaßnahme aufmerksam: z.B. im Berliner Tagesspiegel vom 19. Juli 2005 über das Problem „Aal und Zander machen sich rar in Berlins Seen“ http://www.tagesspiegel.de/berlin/art270,2131513 oder in der Berliner „taz“ vom 29. September 2005 über „In Fischschuppen lesen“ http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/09/29/a0242 oder in der Presseverlautbarung der Senatorin für Stadtentwicklung am 18. Juli 2005 mit dem Titel „Gewässerschutz durch modernste Technologie“ http://141.15.4.17/aktuell/pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_0507/nachricht1979.html Auch bei internationalen Veranstaltungen zur Anwendung der Satellitenor-tung wurde „Piscator“ vorgestellt und diente am 11. November 2008 prakti-schen Vorführungen http://www.dvw-lv1.de/3_termine/GNSS_Symposium2008_11_14.pdf auch http://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/sapos/de/fischerei.shtml .

„Piscator“

Mängelbeseitigungen und Nachrüstungen

Das Fischereiforschungsschiff „Piscator“ (Abb. 4 und 5) ging am 21. November 2003 in das Eigentum des Landes Berlin über.

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Das Fahrzeug war zu diesem Zeitpunkt wegen zahlreich noch vorzunehmender Aus-, Nachrüstungen und Einbauten (vgl. Ausschreibung für den Bau und die dort enthaltenen Hinweise auf Eigenleistungen der Auftraggeberin) naturgemäß nicht vollständig einsatzfähig hergestellt. Die Fischerei-Deckseinrichtungen waren abzustimmen, diverse zusätzliche Signalleitungen zu ziehen, ein Datenverteilungssystem herzustellen. Einige und nicht gravierende Mängel (leckende Hydraulikanschlüsse, Ladebaumsicherung, wiederholte Undichtigkeiten im Trinkwasserversorgungssystem, Kühlwasserverluste bei dem Haupt- und dem Hilfsmotor etc.) waren in Abstimmung mit der Werft und deren Zulieferern zu beheben, als größerer ein Ruderschaden einer fehlenden Bolzensicherung wegen. Die beigestellten Fangnetze waren an das Boot sowie dessen Deckseinrichtungen anzupassen, die Netze einzufischen, die Besatzung zu trainieren. Erst im April 2004 konnten die diversen Einbauten und Abstimmungen beigesteuerter Geräte und Ausrüstungen erledigt und die Beseitigung von Baumängeln weitgehend beendet werden; dieses späte Datum ist insbesondere auf Personalausfälle im Fischereiamt zurückzuführen. Seitdem ist das Boot bereit, in der projektbezogenen Fischereiforschung für Berliner und Brandenburger Gewässer eingesetzt zu werden.

Abb. 4: FFS „Piscator“ im Stößensee, Teil der Havel Berlins

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Abb.5: Längsriß von FFS „Piscator“

Zwei Decks vorhanden. Von achtern nach vorn: Maschinenraum, Last, Computer- und Meßsondenraum, Pantry, mit Hygieneraum, insgesamt 4 Kojen. Oberdeck: Fischereidecksausrüstungen, Universallabor, Ruderstand Die niedrigsten Brückendurchfahrten Berlins erzwingen eine max. Aufbauhöhe von 3,1 m über der cWL. Daher sind Ladebaum, Antennen und Radar niederzulegen. - „Piscator“ ist ein Zweckfahrzeug, wie die Abbildungen 1 und 2 veranschaulichen, kein „schönes“ Boot, vielmehr ein Raumwunder.

Allgemeine technische Daten:

Bauwerft: Firma REAN - Reparatur- und Anlagenbau (Sassnitz/Insel Rügen) (http://rean.de )

Baujahr: 2003

Indienststellung: April 2004

Heimathafen: Berlin-Köpenick

Rufzeichen: DA 4620

Länge über Alles: 14,99 m

Breite über Alles: 4,0 m

Tiefgang: 1,1 m

niedrigste Höhe über cWL: 3,1 m

Verdrängung, ausgerüstet: 33 t

Geschwindigkeit: 17,5 km/h

Besatzung: 2 Personen

Wissenschaft: 2 - 3 Personen

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Technische Ausrüstung:

Hauptmotor: IVECO Aifo NEF370 (N60ENT.M37), 184 kW

Schiffswendegetriebe mit Schleichfahrtventil und Nebenabtrieb

Hilfsmotor: IVECO Aifo 8035M60.20; 30 kVA 400 ACV

Flossenruder

Bugstrahlruder

Ankerwinde

Treibstoffbunker: 1 m³

Brauchwasserbunker: 1 m³

Vakuum WC-Anlage

Schmutzwasserbunker: 1 m³

12 VDC, 24 VDC, 400 VAC (27 kW) Bordnetz

Nautische Ausrüstung:

Binnenschifffahrtsradaranlage mit Schiffswendeanzeiger

D-GPS Empfänger mit Vermessungssystem Profil 2000® (http://www.paelt.de/ )

D-GPS Empfangssystem für den mobilen Betrieb vom Beiboot aus

FM Binnenschifffahrtsfunkgeräte - 3 Stück

Der Ruderstand mit den wesentlichen Geräten der nautischen Ausrüstung sowie den Monitoren der Meßausrüstung wird in Abbildung 6 dargestellt.

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Abb. 6: Ruderstand mit Fahrhebel, Notruder, dem Maschinenüberwachungs-

paneel und den Monitoren für die Navigation, die Echolotintegratoren sowie die DGPS-Dokumentation.

Fischereiwissenschaftliche Ausrüstung:

Vertikallot für Echointegration EK 60 Simrad 70 kHz

Vertikallot für EchointegrationEY 500 Simrad 38 kHz

Horizontallot für Echointegration EY 500 Simrad 120 kHz

Kabelgebundene Netzsonde LAZ 2310 Honeywell ELAC 50 kHz

Universallabor für fischereiliche, limnologische und hydrographische Untersuchungen

Mikroskop mit Fernsehkamera und Monitor

Computer- und Meßsondenraum

PC-Datenverteilungssystem

Tauchpumpen zur Förderung von Tiefenwasser (bis zu 15 m Tiefe erforderlich)

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Bordeinlässe für laufende Probewasserentnahme aus 0,5 m und 1 m Tiefe für Wassertemperatur-, Leitfähigkeits-, PH- und Sauerstoffbestimmungen im online Betrieb

50 Liter Frostungskapazität

Sonarschacht für Horizontalecholotanlage (Simrad EY 500, 120 kHz, s. Abb. 24)

Fischereitechnische Decksausrüstung:

Zwei Kurrleinenwinden für 120 m Stahlseil, 9 mm ∅, Zugkraft 6,5 kN mittlere Lage

Gienwinde für 90 m Seil 6 mm ∅, Zugkraft 5 kN mittlere Lage

Netzhaspel für Aufnahme von 0,75 m³ Netz, Zugkraft 8,9 kN mittlere Lage

Netzsondenkabelwinde für 150 m Netzsondenkabel 8 mm ∅, 3,4 kN mittlere Lage

Ladebaum 350 kg, maximal 3,5 m Ausladung über Deck

Die oben beschriebene Ausrüstung ist in den Abbildungen 7 und 8 dargestellt.

Abb. 7: Das Heck seitlich gesehen:

Arbeitsdeck, mit Kugelkappenscherbrettern, Netz-, Netzsondenkabel- (Backbord achterlich von dem Fender), den beiden Kurrleinen- sowie am Ladebaum die Gien- und die Ladebaumwinde. Unter der Fischkiste befindet sich der Zugang zum Maschinenraum.

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Abb. 8 (vorherige Seite): Das Heck von achtern gesehen: Arbeitsdeck, mit

Kugelkappenscherbrettern, Netz-, Kurrleinen- sowie am Ladebaum die Gien- und die Ladebaumwinde. Die Abgasführung vom Haupt- und dem Hilfsmotor erfolgen über die vertikalen dunkelblauen Hohlköper, an deren Top zugleich die Blöcke für die Kurrleinen fixiert sind. Rechts neben der offenen Tür zum Universallabor befindet sich der zweite Steuerstand, der während des Setzens und Hievens der Netze oder der Probenahmegeräte besetzt wird. Links neben der Tür befindet sich ein kleiner Schlachttisch mit Waschbecken.

Beprobungsgeräte:

Zwei pelagisch einsetzbare Kugelkappenscherbretter (Abb. 9)

Pelagisches Standardtrawl (Abb. 10 und 11)

Standard-Grundschleppnetz [Plietenzeese] (Abb. 12 und 13)

Standard-Aalgrundschleppnetz [Tobistrawl] (Abb. 14 und 15)

Standard-Jungfischgrundschleppnetz [Johansen Havkattens Yngeltrawl] (Abb. 16)

Bongonetz [100, 250, 500 µm Maschenweite] (Abb. 17)

Nackthai [100, 250, 500 µm Maschenweite] (Abb. 18)

Ringtrawl [100, 250, 500 µm Maschenweite] (Abb. 19 und 20)

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Van Veen Backengreifer(Abb. 21)

Sichtscheibe nach Secchi, Schöpfthermometer, Sedimentstecher, Ruttner- sowie Universal-Serienwasserschöpfer und Apsteinnetze

Abb. 9 (vorherige Seite): Kugelkappen von 70 cm Ø und rd. 45 kg Gewicht.

Selbst 1,5 m hohe Steilkanten werden von diesem Brett überlaufen, ohne, dass das Fanggeschirr vertörnt. Diese Bretter sind sowohl für die Fischerei mit Grundschleppnetzen als auch mit pelagischen Netzen hervorragend geeignet und werden vom Fischereiamt mit dem pelagischen Standardtrawl sowie der Plietenzeese erfolgreich eingesetzt.

Pelagisches Schleppnetz (Abb. 10), Maschenweiten (MW) in Millimetern:

MW im Flügel MW im Steert 40,90 +/- 0,517 30,40 +/- 0,395 25,85 +/- 0,475 20,80 +/- 1,110

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Abb. 10: Pelagisches Schleppnetz, entwickelt vom Institut für Fangtechnik der

Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Hamburg. Das Netz öffnet 10 m breit und 5 m hoch

Abb. 11: In der kommerziellen Binnenfischerei eingesetztes

Schwimmschleppnetz für den Zwei-Bootsbetrieb, entwickelt vom Institut für Fangtechnik der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Hamburg. FFS „Piscator“ zieht das Netz im Ein-Bootsbetrieb, setzt dazu Kugelkappenbretter ein; Schleppgeschwindigkeit 3,5 - 4 km/h. Die Tiefenkontrolle erfolgt mittels einer Netzsonde. (Abbildung aus: DAHM, E., 1980: Sampling with active gear, p 71-89 in: Guidelines for sampling fish in inland waters. EIFAC Techn.paper # 33, FAO Rome)

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Das Rigging der Plietenzeese (Kugelkappengeschertes Grundschleppnetz) der FFS „Piscator“ (Abb. 12):

Abb. 12: In der kommerziellen Binnenfischerei eingesetztes Grundschleppnetz

für den Zwei-Bootsbetrieb (Plietenzeese), entwickelt vom Institut für Fangtechnik der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Hamburg. FFS „Piscator“ zieht das Netz im Ein-Bootsbetrieb, setzt dazu die in Abb. 6 dargestellten Kugelkappenbretter ein; Schleppgeschwindigkeit 2,5 - 3 km/h. (Abbildung aus: DAHM, E., 1980: Sampling with active gear, p 71-89 in: Guidelines for sampling fish in inland waters. EIFAC Techn.paper # 33, FAO Rome)

Standard Grundschleppnetz (Plietenzeese), Maschenweiten (MW) in Millimetern, Oberblattkonstruktion wie in Abb. 13:

MW im Flügel MW im Steert 42,80 +/- 0,587 41,30 +/- 0,675 43,45 +/- 0,438 29,65 +/- 0,530 19,65 +/- 0,242

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Abb. 13: Oberblatt der Plietenzeese (Grundschleppnetz) für die

Binnenfischerei zum Fang von Weißfischen (modifizierte Abbildung aus DAHM, E., 1978: Über eine Versuchsfischerei auf Aal mit Schleppnetzen in Berliner Gewässern, p 104-113 in: Arbeiten des Deutschen Fischereiverbandes, He. 26)

Standard-Aalgrundschleppnetz [Tobistrawl] von FFS „Piscator“, Maschenweiten (MW) in Millimetern,

MW im Flügel MW im Steert 15,38+/- 0,253 14,80 +/- 0,276 14,83+/- 0,231 11,50 +/- 0,162 19,65 +/- 0,242

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ung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz

Abb. 14: 40 Fuß-Grundschleppnetz für den Sandaalfang (Tobis Trawl) Abb. 15: Das 40 Fuß-Grundschleppnetz wird gefiert

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In der Küsten- sowie der Berliner Binnenfischereiforschung eingesetztes Standard Jungfisch-Grundschleppscherbrettnetz (Johansens Havkattens Yngeltrawl), Maschenweiten (MW) in Millimetern, Abb. 16:

MW im Flügel MW im Steert 11,32 +/- 0,088 8,68 +/- 0,162 7,12 +/- 0,076

Abb. 16: 23 Fuß-Jungfisch-Grundschleppscherbrettnetz (Johansen

Havkattens Yngeltrawl, DK)

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Abb. 17: Bongonetz, Horizontalfanggerät für Plankton und Fischlarven

mit V-Scherkörper (22 kg) (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma HYDRO-BIOS Apparatebau GmbH, D-24161 Kiel-Holtenau; /www.hydrobios.de)

Abb. 18: Nackthai, welcher mit bis zu 9 km/h geschleppt werden kann.

(Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma HYDRO-BIOS Apparatebau GmbH, D-24161 Kiel-Holtenau¸/www.hydrobios.de)

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Abb. 19: Ringtrawl, welches mit bis zu 4 km/h geschleppt werden kann.

(Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma HYDRO-BIOS Apparatebau GmbH, D-24161 Kiel-Holtenau; /www.hydrobios.de)

Abb. 22: Einholen des Ringtrawls

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Abb. 21: Van Veen Greifer, 1000 cm², 22 kg Gewicht (Abbildung mit freundlicher

Genehmigung der Firma HYDRO-BIOS Apparatebau GmbH, D-24161 Kiel-Holtenau; /www.hydrobios.de)

Ausgerüstet ist FFS „Piscator“ somit für die Fischerei mit pelagischem Schleppnetz und zusätzlich mit diversen Grundschleppnetzen zur Durchführung fischbestands-kundlicher Untersuchungen.

Fischortungsgeräte

Zur zusätzlichen zerstörungsfreien Erfassung der Fischbestände verfügt das Boot über eine Horizontal- sowie eine Vertikal-Echolotintegrationsanlage zur Fisch-mengenbestimmung auf elektronischem Wege. Echointegrator EY 500 Simrad 70 kHz

Schwinger Schallkeule: 11,3° longitudinal / 11,2° transversal

Echointegrator EY 500 Simrad 38 kHz

Schwinger Schallkeule: 12,6° longitudinal / 12,5° transversal

Sonar für Echointegration EY 500 Simrad 120 kHz

Schwinger Schallkeule: 9,6° horizontal / 2,4° vertikal

Kabelgebundene Netzsonde LAZ 2310 Honeywell ELAC 50 kHz

Netzschwinger Schallkeule: 45°

Für den stationären und den mobilen Einsatz vom Beiboot aus:

Echointegrator EK 60 Simrad 70 kHz

Schwinger Schallkeule: 7,2° longitudinal / 7,1° transversal

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38 kHz Schwinger 70 kHz Schwinger 120 kHz

Sonarschwinger-schacht

ALDin Dwre1g FS

bb. 22: age der Echolotschwinger: er gelb gefärbte Bodenbereich kennzeichnet die Lage der in den Rumpf tegrierten Kühltaschen für die Kühlung der Haupt- und der Nebenmaschine.

er 120 kHz Sonarschwinger mußte aus Platzgründen im Heckbereich angeordnet erden. Im Nachhinein hat sich diese Anordnung als brauchbar erwiesen, weil produzierbare Horizontalmessungen in den flachen Gewässern der Fußseen (3 -

0 m) von Havel, Spree und Dahme ohnehin bei festgemachtem Schiff oder sehr eringer Geschwindigkeit (1 - 1,5 kmh-1) vorzunehmen sind.

ür das postprocessing wird bislang die Software Sonar 4 eingesetzt, neuerdings onar 5.

Abb. 23:

Eine Sonar 4 Auswertung einer Bestands-aufnahme mit dem 70 kHz Schwinger: 4.100 Fische / ka Wasser-fläche; 34% der georteten Fische sind zwichen 23 cm und 34 cm lang. Der längste Fisch hat 141 cm.

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Abb. 24: Die Fische haben keine gemeinsame Schwimmrichtung (s. den Kreis im Bild mit 37 ausgewählten Fischen). In rd. 36,7 m Tiefe suchen diese vermutlich nach planktischer Nahrung.

Wassergütemessungen

Eine Wassergütemessanlage zur laufenden Identifizierung fischunverträglicher Wasserparameter gehört ebenso dazu wie eine Differential-GPS-dokumentierende Vermessungsanlage (Abb. 27 - 29).

Abb. 25: Eine Wassergütemessanlage zur laufenden Identifizierung

fischunverträglicher Wasserparameter gehört ebenso dazu wie eine Differential-GPS-dokumentierende Vermessungsanlage (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma S.Paelt Software, Diplom Ingenieur Sören Paelt, D - 22455 Hamburg; www.paelt.de)

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Abb 28: Wassergütemessanlage; Sonden messen on-line Sauerstoff, pH, Leitfähigkeit,

Wassertemperatur, bei Bedarf auch Trübung und Chlorophyll des laufend ge-pumpten Außenbordwassers.

Online - Messbildschirm mit Trackfenster, Datenfeldern, Echogrammanzeige und Legen-de

Das Trackfenster zeigt die gefahrene

Strecke als farbcodierte Datenpunkte. Je-der Datenpunkt repräsentiert eine gemes-sene Position. Die Farbdarstellung bezieht sich auf das auswählte Messgerät: pH-Wert.

In den Datenfeldern können für jeden Datenpunkt die Messwerte der externen Sensoren angezeigt werden.

Die Legende zeigt eine Farbskala. In derartigen Farbtabellen werden Mess-wertbereiche in Klassen unterteilt. Anhand dieser erfolgt die Farbdarstellung der Da-tenpunkte.

Abb. 27: Während der Meßfahrt werden die verschieden Daten aufgezeichnet

und verarbeitet sowie in Echtzeit im Track - Bildschirm angezeigt. Das ermöglicht eine sofortige Kontrolle der gemessenen Gewässergütedaten als Zahlenwert oder als farbcodierter Datenpunkt in der Kartenanzeige. Die Meßdaten sind positionsbezogen, so dass schnell Ergebnisse in Form von Kartendarstellungen zur Verfügung stehen. - Hier im Bild werden aktuell pH-Wert-Unterschiede angezeigt. ; /www.hydrobios.de/ (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma S.Paelt Software, Diplom Ingenieur Sören Paelt, Hamburg, www.paelt.de)

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Abb.28: Hier die Ergebnisse oberflächennah (1 m Tiefe) gemessener Wasser-temperaturen der Unterhavel Berlins (Uferlinien: rot) am 24. Juni 2004 während einer kurzen Schönwetterlage. Die Temperaturen liegen zwischen >17,5° C und <20° C. Die Farbcodierung der gemessenen Temperaturen veranschaulicht die unter-schiedliche oberflächennahe Temperaturverteilung im Verlauf des Flußsees, läßt damit Rückschlüsse auf die unterschiedliche Teilnahme der Wasserkörper am Abfluß-geschehen (von Nord nach Süd) zu. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma S.Paelt Software, Diplom Ingenieur Sören Paelt, Hamburg; www.paelt.de)

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ewertung des FFS „Piscator“ it der „Piscator“ erhielt das Fischereiamt Berlin ein modernes ischereiforschungsschiff, welches für sämtliche untersuchungstechnische ufgabenstellungen im Rahmen von Fragestellungen zur Erhaltung der erufsfischerei in Berlin sowie im Lande Brandenburg geeignet ist: In Berlin sind die erufsfischereilich genutzten Gewässer die zugleich von der Schifffahrt genutzten ewässer (Schifffahrtsgewässer). Die großen berufsfischereilich genutzten Seen nd Flußseen des Landes Brandenburg sind ebenfalls Schifffahrtsgewässer, önnen daher von „Piscator“ gut erreicht und befahren werden. – Zur ahrnehmung dieser Aufgabenstellung ist die „Piscator“ mit 4 Kojen ausgerüstet,

ann ohne Nachbebunkerung mit Kraftstoffen oder Brauchwasser fünf Tage im inschicht-Betrieb autonom operieren.

• Die Elektroerzeugungsanlage des Bootes vermag die bordeigenen Stromverbraucher ausreichend mit spannungs- und frequenzgeregelter Energie versorgen, so auch sämtliche an Bord gebrachte zusätzliche Stromverbraucher.

• Für den Aufbau mobiler sowie bordeigener Untersuchungsgeräte besteht genügend Platz im Salon des Bootes, bzw. in dessen Messraum.

• Das Boot verfügt über eine zur on-line Messung befähigte Wassergütemeßanlage mit permanenter Pumpenförderung aus 0,5 m und in 1 m Wassertiefe; eine Integration weiterer Meßgeräte ist möglich.

• Das Boot ist mit einer DGPS-gestützten Trackinganlage ausgerüstet. Die getrackten Orte werden mit ± 1 Meter Genauigkeit erfasst (also im Geviert

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von 4 m²) , zugleich werden sämtliche Meßwerte der Wassergütemeßanlage diesen Orten ebenso exakt zugeordnet.

• „Piscator“ ist für die Fischbestandsbestimmung mittels Echolotintegration

eingerichtet und zwar mit zwei 38 kHz und mit 70 kHz für die vertikale und 120 kHz Arbeitsfrequenz für die horizontale Meßachse.

• „Piscator“ ist mit Netzen zum Fischfang sowie mit Planktonfanggeräten

ausgerüstet.

• Die Ausrüstung ergänzen Wasserschöpfer und Bodengreifer. Sämtliche wissenschaftlich an Bord eingesetzten Systeme von den hydraulisch betriebenen Windenanlagen über die Echolotintegratoren bis hin zur elektronischen und elektrischen Ausrüstung arbeiten im nun fünf-jährigem Routinebetrieb einschliesslich deren Versorgungsanlagen fehlerfrei. Probleme bereitete allerdings die wenig subtile Steuerfähigkeit des Bootes. Das Fischereiforschungsschiff „Piscator“ wurde auf eignerseitigen ausdrücklichen Wunsch mit einem pontonförmigen Rumpf zur maximalen Raumgewinnung konstruiert und errichtet. Diese Bauform bringt bei dem Einschrauber ein schwer kontrollierbares Kurshalteverhalten mit sich. Die mittels eines joy-sticks zeitgesteuerte Ruderanlage wird in sehr kurzen Zeitabständen zu Kurskorrekturen gefordert. Der Rudergänger muß permanent Ruderlageveränderungen herstellen. Es ist ihm nicht möglich vorgegebene DGPS-anzeigeunterstützte Kurse mit Abweichungsmaximum von plus/minus 10 m auf einer Strecke von 100 m Länge abzulaufen; das Boot läuft nicht, wie es soll, selbst nicht bei höchster Konzentration und Anstrengung des Rudergängers. Dies Probleme bereitende Kursabweichungsverhalten konnte im Jahre 2008 durch Einbau eines weggesteuerten Autopiloten abgestellt werden.

„Piscators“ Aufgabenstellungen bei der Erhaltung der Berufsfischerei Eingangs ist bereits beschrieben worden, dass die Berliner Flußseen von Havel, Spree und Dahme einer sehr erheblichen Berufsfischerei unterliegen. Dabei stützen sich deren Erwerbsfänge auf Zander und Aal. Die erste Art wird nicht durch Fischbesatzmaßnahmen gestützt. Die Naturproduktion des Zanders ist reichlich hoch, kann dem Befischungsdruck der Berufsfischerei standhalten. Die Aalfänge beruhen seit gut 100 Jahren ausschließlich auf zuvor gesetzten Jungtieren, in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts auf Besatz mit Aalbrut, später auf Besatz mit Satzaalen und seit rd. 15 Jahren aus in Aquakulturanlagen vorgestreckten Farmaalen. Wenn zusätzlich zu den Aalen Welse, Karpfen und Schleie ausgesetzt werden, so dient solcher Besatz insbesondere zur Befriedigung der zusätzlich vorhandenen Angelfischerei. Die hohe Anzahl von Berufsfischereien in Berlin beruht auf den zahlreich in privater Hand befindlichen Koppelfischereirechten. So ist jedem Eigentümer oder Pächter eines privaten Fischereirechtes unbenommen, die Berufsfischerei auszuüben. Im Gebiet des Großen Wannsees, einer großen Ausbuchtung der Berliner Unterhavel, könnten rd. 85 Berufsfischer solcher Tätigkeit nachgehen, denn soviele private Fischereirechte gibt es dort.

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Dieser Hinweis soll verdeutlichen, dass die Fortexistenz der Berliner Fischerei eines subtil betriebenen Managements basierend auf monitoringartig betriebener Fischbestandsüberwachung bedarf, zumal die Berliner Gewässer intensiver Befahrung durch Berufs-, Fahrgast- und Freizeitschiffahrt unterliegen, weiterhin sind diese Empfangs- und Ablaufgewässer für die Regenwasserkanalisation der Stadt Berlin sowie deren zahlreichen Klärwerke. Beispiel eines geeigneten Fischereimanagementinstrumentes zur Erhaltung der Berliner Berufsfischerei ist ansatzweise die VERORDNUNG (EG) Nr. 1543/2000 DES RATES vom 29. Juni 2000 zur Einführung einer gemeinschaftlichen Rahmen-regelung für die Erhebung und Verwaltung der Daten, die zur Durchführung der gemeinsamen Fischereipolitik erforderlich sind (ABl. L 176 vom 15..07.2000) in Verbindung mit VERORDNUNG (EG) Nr. 1639/2001 DER KOMMISSION vom 25. Juli 2001 über das Mindestprogramm und das erweiterte Programm der Gemein-schaft zur Datenerhebung im Fischereisektor und einzelne Durchführungsbestim-mungen zur Verordnung (EG) Nr. 1543/2000 des Rates (ABl. L 222 vom 15..08.2001). Jedes Fischereimanagement bedarf der Erhebung mehrjähriger Datenreihen und dies geschieht mittels der „Piscator“:

• Laufende Erfassung der von der Berufsfischerei ausgebrachten Reusenanlagen (über 350 Stück in den Fanggebieten der Berliner Fischer)

• Erfassung sonstiger Fangtechniken nach Aufwand und Effizienz • Stichprobenartige Beobachtung der Anlandungen • Durchführung wissenschaftlicher Surveys zur Bestandsabschätzung bei

Ermittlung von Alter und Länge der Fische. • Laufende Beobachtung des Lebensraumes der Fische, im Bedarfsfall

Organisation von Gefahrenabwehrmaßnahmen Für diese Aufgabenstellungen ist das Fischereiforschungsschiff „Piscator“ ausgerüstet und eingerichtet worden, wird der Aufgabenstellung entsprechend mit Erfolg betrieben.

Übertragbarkeit des Projektes auf andere Regionen oder Mitgliedstaaten „Piscator“ ist für den Einsatz in flachen Binnengewässern ausgelegt. Sie ist nicht für sehr große weiträumige Gewässer mit entsprechend großer Windangriffsfläche und Wellengang ausgelegt. Denkbar wäre allerdings deren Einsatz im Bereich der irischen Flußseen des Shannon oder den British Waterways, aber auch in den durch Kanäle miteinander verbundenen niederländischen Binnengewässern, sofern ähnliche Aufgabenstellungen wie für die Gewässer Berlins und Brandenburgs gegeben sind. Unterschrift Berlin, d. 2009