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inside zwei14 DAS NEWS-MAGAZIN VON FERDINAND GROSS TITELTHEMA: AUSSERDEM: Industrie 4.0 Innovationen und Digitalisierung: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – die Chancen der vierten industriellen Revolution. Seiten 4 und 5 Mehr Platz Die Ferdinand Gross-Vertretungen in Dresden und Polen sind umgezogen. Seite 2 Ausgezeichnet Zum zweiten Mal hat Ferdinand Gross den „Top-Job“-Award bekommen. Seite 3 Aus der Praxis Alles rund um die Schraube: Wie kommt eigentlich das Gewinde drauf? Seite 6 Fachkräfte gesucht Vor allem in Ostdeutschland ist qualifi- ziertes Personal schwer zu finden. Seite 7 PLUS: Hochgiftig – und dennoch unersetzbar Alles über Blei Seite 8

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www.sch rauben -g ro s s .de

D A S N E W S - M A G A Z I N V O N F E R D I N A N D G R O S Sinside

zwei14

D A S N E W S - M A G A Z I N V O N F E R D I N A N D G R O S S

T ITELTHEMA:

AUSSERDEM:

Industrie 4.0 Innovationen und Digitalisierung: das

Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

– die Chancen der vierten indus triellen

Revolution. Seiten 4 und 5

Mehr PlatzDie Ferdinand Gross-Vertretungen in Dresden und Polen sind umgezogen. Seite 2

AusgezeichnetZum zweiten Mal hat Ferdinand Gross den „Top-Job“-Award bekommen. Seite 3

Aus der PraxisAlles rund um die Schraube: Wie kommt eigentlich das Gewinde drauf? Seite 6

Fachkräfte gesuchtVor allem in Ostdeutschland ist qualifi -ziertes Personal schwer zu fi nden. Seite 7

PLUS:Hochgiftig – und dennoch unersetzbarAlles über Blei

Seite 8

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Ein ganz wunderbares Fest150 Jahre Ferdinand Gross – wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Die Jubiläumsveranstaltung

entpuppte sich als kurzweilige Reise durch 150 Jahre schwäbische Industriegeschichte.

Mehr Platz in neuen RäumenFerdinand Gross wächst: Die Niederlassung in Dresden und die

Tochtergesellschaft in Polen haben sich vergrößert.

WIR: Aktue l les

2 | i n s ide : zwe i14

IMP

RE

SS

UMHerausgeber:

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG

70771 Leinfelden-Echterdingen

Daimlerstraße 8

Telefon: +49 711 1604-0, Fax: -2609

[email protected]

www.schrauben-gross.de

Redaktion:

Thomas Erb (verantwortlich)

Kathrin Schenk

Konzept, Text, Layout:

STUDIO 7, 71404 Korb,

www.studiosieben.info

Trotz sorgfältiger Recherche – keine Gewähr für die Richtigkeit des

Inhalts. Alle Rechte vorbehalten.

Was für ein Fest! Ende November

feierte die Ferdinand Gross GmbH &

Co. KG das 150. Jubiläum der Fir-

mengründung. Sinn und Zweck der

Feier war es, den Mitarbeitern ein Dan-

keschön zu sagen. Denn das, was in

den vergangenen 150 Jahren entstan-

den ist, ist das Werk der Menschen, die „beim Schrau-

ben-Gross“ arbeiten. Deswegen wurden alle Mitarbeiter

mit Partner eingeladen, auch die der Töchter in Polen,

Rumänien, Tschechien und Ungarn. Eine Einla-

dung bekamen auch langjährige Geschäfts-

partner, also die Banker, Steuerberater und

Wirtschaftsprüfer, mit denen das Unternehmen

seit Jahrzehnten gut zusammenarbeitet. Zu

Gast waren außerdem Joerg Hauber von der

IHK und der Oberbürgermeister von Leinfelden-

Echterdingen, Roland Klenk. Durch das abwechslungsreiche

Programm führte die Moderatorin Ute Soldierer, die zudem

die kurzweiligen Talk-Runden mit Mitgliedern der Ge-

schäftsführung, Gruppenleitern und Vertretern der Wirt-

schaft moderierte. Toll kam bei den

über 400 Gästen auch die Power Per-

cussion Drum Crew aus München an,

die die Feiernden zum Mittrommeln ani-

mierte – stilecht auf Kanban-Kisten. Auch

Gerald Hering, geschäftsführender Gesell-

schafter von Ferdinand Gross, ließ es sich

nicht nehmen, die Drumsticks zu schwin-

gen. Für die musikalische Unter malung

sorgte das Quintett Schmid & Schneider mit einer

gelungenen Mischung aus Jazz, Funk, Pop und

Soul. Unterm Strich ein wunderbarer Festakt für

ein außergewöhnliches Firmenjubiläum. n

Echterdingen, Roland Klenk. Durch das abwechslungsreiche

Programm führte die Moderatorin Ute Soldierer, die zudem

schafter von Ferdinand Gross, ließ es sich

nicht nehmen, die Drumsticks zu schwin-

Es wurde einfach zu eng: Sowohl in Dresden als auch

in Polen sind die Mitarbeiter jetzt in neue Räumlichkei-

ten umgezogen. An beiden Standorten wurden Ge-

bäude bezogen, die groß genug sind, um auch

weiteres Wachstum aufzufangen. Die Dresdener Nie-

derlassung hat ihren angestammten Standort inner-

halb der Stadtgrenzen aufgegeben und residiert nun

etwas außer halb direkt am Flughafen (Foto links oben).

Die Kollegen der polnischen Tochter haben im Som-

mer ebenfalls neue Räume inklusive großzügigem

Lager in Wrocław (Foto links unten) bezogen. Von

dort wird ganz Polen – unterteilt in sechs Regionen –

beliefert. n

Weitere Infos fi nden Sie unter www.schrauben-gross.de

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NEUER JAHRESKALENDER

Ganz großes Kino

WEITERE AUSZEICHNUNG

Einer der besten ArbeitgeberToller Erfolg für den Schraubenspezialisten aus Leinfelden: Bereits zum zweiten Mal ist

Ferdinand Gross mit dem „Top Job“-Award ausgezeichnet worden und gehört somit zu

den besten Arbeitgebern im deutschen Mittelstand. Das Institut für Führung und Perso-

nalmanagement der Universität St. Gallen hatte zuvor Mitarbeiter und Personalleitung

befragt. Im Focus standen dabei die Mitarbeiterzufriedenheit und die Führungsqualität.

„Die Begeisterung bei uns über den Erfolg bei ‚Top Job‘ ist groß“, freut sich Geschäfts-

führer Thomas Erb. „Denn alle gemeinsam haben dazu beigetragen. Wir freuen uns über

diese Teamleistung.“ Überreicht wurde das Gütesiegel von Mentor Wolfgang Clement

auf dem Deutschen Mittelstands-Summit. n

Auf www.schrauben-gross.de fi nden Sie eine Übersicht mit allen Kalendermotiven.

WIR: Aktue l les

Weitere Infos fi nden Sie unter www.schrauben-gross.de

Jahr für Jahr lassen sich die Mitarbeiter von Ferdinand Gross etwas Neues einfallen, wenn es um

das Thema Jahreskalender geht. Für 2015 hat sich „the excellent s|crew“ ganz besonders ins Zeug

gelegt und begleitet Sie mit den Filmplakaten ganz außergewöhnlicher Kino-Blockbuster durchs

Jahr. Ob „Avatar“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Fluch der Karibik“ oder „Ziemlich beste

Freunde“ – auf den ersten Blick werden Sie kaum einen Unterschied zum Original bemerken.

Wohl aber in den Filmtiteln und Plakattexten: Hier haben sich nämlich sowohl die Mitarbeiter, als

auch unsere kleinen Hauptdar steller, die C-Teile, und ihre Verbündeten aus der Logistik und dem

Kanban verewigt. Sie werden sehen, dass es durchaus Parallelen zwischen „Forrest Gump“, „Leon,

der Profi “, „Kill Bill“, „Terminator“ und eben Ferdinand Gross gibt – immer mit einem Augen-

zwinkern betrachtet, versteht sich. n

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TITEL: Indust r ie 4 .0

Die leise RevolutionIndustrie 4.0 umfasst die intelligente Vernetzung von Objekten in der Produktion. 2020 füh-ren weltweit 50 Mrd. vernetzte Geräte dazu, dass die Produktion anders aussieht als heute.

D ie deutsche Wirtscha� ist wie keine andere auf die Erforschung, Ent-wicklung und Fertigung von Pro-duktionstechnologien spezialisiert.

In diesem Zusammenhang kommt dem Ma-schinen- und Anlagenbau mit einem Umsatz von 200,5 Mrd. Euro und rund 931.000 Be-schä� igten (Durchschnitt 2011) als Befähiger (Enabler) und Integrator eine besondere Bedeu-tung für die Wirtscha� zu. Mit 7,8 Millionen di-rekt Beschä� igten und weiteren 7,1 Millionen indirekt Beschä� igten sowie einem Handels-überschuss von mehr als 100 Milliarden Euro durch Industrieexporte ist das produzierende Gewerbe das Rückgrat der deutschen Wirt-scha� . Während in den meisten klassischen In-dustrieländern über viele Jahre ein Trend zur De-Industrialisierung festzustellen war, hat Deutschland konsequent auf seine industrielle Produktionsstärke und innovative Produkti-onstechnologien gesetzt. Entsprechend hoch ist der Anteil des produzierenden Gewerbes an der gesamtwirtscha� lichen Wertschöpfung.

Deutschland ist es so gelungen, die Anzahl der Beschä� igten im produzierenden Gewerbe in den letzten zehn Jahren weitgehend stabil zu halten und seine Führungsrolle als „Fabrikaus-rüster der Welt“ zu behaupten. Derzeit ist der deutsche Maschinenbau vielfach Treiber von In-novationen in der Produktionstechnik und -aus-rüstung.

Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 be-schreibt den evolutionären technologischen Wandel des Zusammenwachsens moderner Technologien der Informationstechnik mit klassischen industriellen Prozessen zu Cyber-Physical Systems (CPS) und seine revolutio-nären Auswirkungen auf die Industrie.

Die künftige Industrieproduktion wird durch eine zunehmende Individualisierung der Produkte geprägt werden, die durch integrierte Informations- und Kommunikationstechnolo-gien (IKT) und deren Funktionalitäten unterei-nander und mit dem Internet vernetzt werden. Das Produkt „weiß“ demnach beispielsweise,

Fertigungsanlagen, die sich selbst organisieren; Pakete, die ihren Weg eigenständig fi nden: Kein Science Fiction, sondern Teil des Projekts Industrie 4.0

*Quellennachweis für unseren Industrie 4.0-Artikel: Fraunhofer Institut, Ab-schlussbericht des Arbeits-kreises Industrie 4.0, Bundesministerium für Bil-dung und Forschung, compu-ter-automation.de, Deutscher Industrie- und Handelskam-mertag, vdi Nachrichten, pro-duktion.de, wikipedia.de

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TITEL: Indust r ie 4 .0

Das „Internet der Dinge“ wird die Welt verändern.

wann es gefertigt wurde oder mit welchen Para-metern es optimal bearbeitet werden kann. Diese Informationen können in Summe wiederum für die Optimierung der Geschä� sprozesse etwa zur Ressourcene� zienz genutzt werden. Dieser un-umkehrbare Trend zu CPPS (Cyber-Physical Production Systems) in Kombination mit dem „Internet der Dinge“ (siehe rechts) verzahnt nicht nur die Produkte mit der Produktion, sondern wird die Geschä� s- und Wertschöp-fungssysteme im Ganzen in hoher Geschwin-digkeit verändern. Das Zusammenwachsen der realen mit der virtuellen Welt durch CPS erö� -net der Industrie somit neue Möglichkeiten für intelligente Produktionssysteme sowie für die Realisierung vernetzter Produktionen mit über-greifenden Logistik- und Wertschöpfungsketten. Dies geht einher mit bedeutenden Fortschritten beim Engineering, bei der Durchführung indus-trieller Prozesse, bei der Ressourcene� zienz und in der Umweltverträglichkeit sowie im Lieferket-ten- und Lebenszyklusmanagement. Das Ziel ist klar: Eines Tages sollen Cyber-Physische Systeme – also verteilte, miteinander vernetzte intelligente Objekte, die eingebettete Systeme mit internet-basierten Funktechnologien vernetzen – Sensor-daten aufnehmen, mit deren Hilfe sie Material-, Güter- und Informations� üsse regeln. Produkte

steuern dann ihren Fabrikationsprozess selbst und übernehmen ihre eigene Qualitätskontrolle. Starre Fabrikstraßen werden zu modularen und e� zienten Systemen und schonen Ressourcen. In der neuen Industriewelt 4.0 wird der Mensch dann zusätzlich durch zahlreiche smarte Ausbil-dungs- und Assistenzsysteme unterstützt.

Auf Initiative der Bundesregierung haben Experten bereits 2009 eine „National Roadmap Embedded Systems“ vorgelegt. Die Neuausrich-tung der Forschung für die Bereiche Produk-tion, Dienstleistung und Arbeitsgestaltung bezieht die Verwirklichung des Zukun� spro-jektes Industrie 4.0 mit ein. Beim � ema „Smart Factory“ liegen die Schwerpunkte auf intelli-genten Produktionssystemen und -verfahren so-wie auf der Realisierung verteilter und vernetzter Produktionsstätten. Parallel dazu werden inner-halb des Zukun� sprojektes strategische Förder-maßnahmen im „Internet der Dinge“ auf das Zukun� sprojekt Industrie 4.0 ausgerichtet.

Das lässt sich die Bundesregierung einiges Kosten: Für das Zukun� sprojekt sind im Rah-men der jeweils geltenden Finanzplanung bis zu 200 Millionen Euro vorgesehen. Völlig zu Recht: Schließlich geht es bei Industrie 4.0 auch um die kün� ige Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. n

DAS „INTERNET DER DINGE“Intelligente Systeme, die un-

tereinander kommunizieren

Durch das Aufkommen des Inter-

nets und dem damit verbundenen

Boom von E-Commerce haben

sich die Waren- und Datenströme

in den vergangenen Jahren

vervielfacht. Heutige Systeme

werden diese Flut schon bald

nicht mehr beherrschen können.

Darum haben Wissenschaftler

vom Fraunhofer-Institut für Ma-

terialfl uss und Logistik IML die

Vision von einem zukunftswei-

senden Logistiksystem erschaf-

fen: intelligente Geräte sollen

denken lernen und Waren ihren

Weg zum Ziel selbst organisie-

ren – das „Internet der Dinge“

für die Logistik war geboren.

Die Anforderungen der Kunden

haben sich durch das Internet

drastisch geändert. Per Maus-

klick ordern sie individuelle

Sendungen. Und die wollen sie

sofort – oder zumindest inner-

halb der nächsten 24 Stunden.

In der intelligenten Selbststeu-

erung von Dingen liegt die

Lösung. RFID-Tags und die

Dinge, an denen sie befestigt

sind, werden zu eigenständigen

Objekten, die ihren Weg durch

das „Internet der Dinge“ selbst

fi nden und die Systeme steuern,

in denen sie sich bewegen. n

Kernelement der Industrie 4.0 Wenn sich Fertigungsanlagen und Logistiksysteme selbst organisieren

Ein Kernelement der Industrie 4.0 ist die intelligente Fabrik – die Smart Factory. Sie zeichnet

sich durch eine neue Intensität sozio-technischer Interaktion aller an der Produktion beteilig-

ten Akteure und Ressourcen aus. Im Mittelpunkt steht eine Vernetzung von autonomen, sich

situativ selbst steuernden, sich selbst konfi gurierenden, wissensbasierten, sensorgestützten

und räumlich verteilten Produktionsressourcen (Produktionsmaschinen, Roboter, Förder- und

Lagersysteme, Betriebsmittel) inklusive derer Planungs- und Steuerungssysteme. Die Smart

Factory zeichnet sich durch ein durchgängiges Engineering aus, das sowohl die Produktion

als auch das produzierte Produkt umfasst, durch das die digitale und physische Welt naht-

los ineinandergreifen. Die Smart Factory ist zudem eingebettet in fi rmenübergreifende Wert-

schöpfungsnetze.

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ALLES RUND UM DIE SCHRAUBE/TEIL 4

Wie werden Schrauben herge-

stellt? Welche verschiedenen

Verfahren gibt es? In den ver-

gangenen Ausgaben haben wir

sowohl das Kaltfl ießpress-

verfahren als auch die Warm-

umformung vorgestellt. Heute

beleuchten wir die spanlose Ge-

windefertigung. In der näch-

sten Ausgabe beschäftigen wir

uns dann mit dem klassischen

Gewindeschneiden.

Wie gewohnt können Sie alle

Artikel dieser kleinen Serie unter

www.schrauben-gross.de

downloaden. ■

TECHNIK: Qual i tätsmanagement

Kleine Gewindelehre

Wie bei der Schraubenherstellung selbst, gibt es auch bei der Gewinde-fertigung verschiedene Verfahren:

spanend und spanlos. Beim spanlosen Verfahren wird allgemein vom Gewindeformen, aber auch vom Gewindefurchen oder Gewindedrücken gesprochen. Nur selten wird das Gewinde noch spanabhebend hergestellt. Meistens wird es kalt-geformt. Dazu gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten, nämlich mittels:n Flachbackenn Rotierende Rolle auf Segmentn Zwei rotierende Rollenn Drei rotierende Rollen

Gerade bei geringen Wanddicken und relativ weichen Werksto� en bringt das Gewindeformen deutliche Vorteile gegenüber dem Gewinde-schneiden:n Verfahrensbedingt ergeben sich keine Faser-

schnitte

n Die Flanken sind glatt und durch die Kalt-verformung fester als der Grundwerksto� . Dadurch ergeben sich höhere Auszugskrä� en Optimale Voraussetzungen für die Montage

dank glatter, verfestigter Gewinde

Allerdings müssen einige Voraus setzungen erfüllt sein, um das Gewindeformen anwen-den zu können: n Werkstoffe mit einer Festigkeit bis ca.

1.200 N/mm2

n Bruchdehnung von mindestens 8 %n Bei der Bearbeitung mit Zwangvorschub/

Leitpatrone ist in der Regel ein axiales Aus-gleichsfutter erforderlich

Zu beachten ist außerdem, dass ein größerer Vorbohrdurchmesser als beim Gewindebohren erforderlich ist. Zudem ist auch das Drehmo-ment höher als beim Gewindebohren. Darüber hinaus ist kein Nachschärfen möglich. n

Bereits oberfl ächen-beschichtete Gewinde

werden nochmals leicht nachgerollt. Damit werden

durch das Beschichten (hauptsächlich bei Trom-

melware) verursachte Beschädigungen (Schlag-stellen) wieder egalisiert

und die Gewinde auf Leh-renhaltigkeit nach Toleranz

„6h“ gebracht.

Kein Materialverlust und höhere Festigkeit: Das spanlose Gewindeformen wird immer interessanter.

Aus derPraxis

Aus derPraxis

Für diePraxisFür diePraxis

TECHNIK: TECHNIK: TECHNIK: TECHNIK:

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WIRTSCHAFT: Märkte

Exporte ausgebremst Pessimisten gewinnen die Oberhand: Deutschland steckt seit der Vollbremsung

im Frühjahr in einer sich zunehmend verfestigenden Schwächephase.

Fachkräfte gesuchtLaut einer neuen Studie gilt Ostdeutschland immer noch als

Standortnachteil – qualifi ziertes Personal ist schwer zu fi nden.

E rstmals seit Dezember 2012 schätzen die mittelständischen

Unternehmen in Deutschland die Ent-wicklung ihrer Geschä� e auf Halbjah-ressicht mehrheitlich pessimistisch ein. Die Erwartungen gehen um 5,0 Zähler auf -4,1 Saldenpunkte zurück. Das zeigt das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer für Oktober 2014. Die Mittelständler bewerten die aktuelle Geschäftslage zwar stabil positiv (+0,1 Zähler auf 20,3 Saldenpunkte), das mittelständische Geschä� sklima insgesamt gibt aber wegen der deutlich trüberen Erwartungen zum siebten Mal in Folge nach (-2,5 auf 8,1 Saldenpunkte). Damit beginnt das vierte Quartal stimmungsmäßig noch schlechter als das dritte endete. Die deutsche Wirt-scha� steckt nach dem unerwarteten Rückgang der Wirtscha� sleistung im Frühjahr in einer sich zunehmend verfestigenden Schwächephase. Die Unternehmen sind verunsichert und halten sich wegen der enttäuschten Wachstumsho� nungen in Europa und der zahlreichen geopolitischen Ri-siken mit Investitionen zurück.

Noch schlechter als im Mittelstand ist der-zeit allerdings die Stimmung bei den Großunter-nehmen. Deren Erwartungsindikator war bereits im September in einer he� igen Abwärtskorrektur unter die Nulllinie gefallen und hatte die Groß-unternehmen in den Stimmungsabschwung ge-bracht. „Das enttäuschende Oktoberergebnis ist vor allem auf das schwierige internationale Um-feld zurückzuführen, das Exportunternehmen und Investitionsgüterhersteller bremst“, so Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. n

Besorgniserregend: 80 Prozent der ostdeut-schen Mittelständler fürchten, dass sie in

den kommenden zwölf Monaten o� ene Stel-len nicht besetzen können. Damit tri� der Fachkrä� emangel mittelständische Betriebe in Ostdeutschland härter als in Westdeutsch-land, wo nur knapp 70 Prozent diese Sorge teilen. Zu diesem Ergebnis kommt eine reprä-sentative Befragung von bundesweit 220 mit-telständischen Betrieben. Die Analyse zeigt, dass die allgemeine wirtscha� liche Lage in Ostdeutschland auch 25 Jahre nach dem Mauerfall ein Standortnachteil ist und weitere Investitionen in die ö� entliche Infrastruktur dringend nötig sind. Fast jeder zweite Be-fragte rechnet damit, dass sich die Unterstüt-zung durch Landespolitik und regionale Wirtscha� sförderung in den kommenden fünf Jahren weiter verbessert. n

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Quelle: „25 Jahre nach dem Mauerfall“, PricewaterhouseCoopers AG

Quelle: KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Int. Messe für Innovationen, Technologien und Maschinen09. – 12. Juni 2015Messe Posen (Polen)www.machtool.mtp.pl/en/

ITM (PL)

Int. Fachmesse für Werkzeug-maschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik24. – 27. Februar 2015Messe Leipzigwww.messe-intec.de

INTEC (D)

Int. Messe der Verbindungs- und Befestigungsbranche10. – 12. März 2015Messe Stuttgartwww.fastenerfair.de

FASTENER FAIR (D)

13. – 17. April 2015Deutsche Messe Hannoverwww.hannovermesse.de

HANNOVER MESSE (D)

MESSE-FAHRPLANHier ist Ferdinand Gross vor Ort

I+E (D)Die Industriemesse14. – 16. Januar 2015Messe Freiburgwww.ie-messe.de

MSV (CZ)Internationale Maschinenbaumesse14. – 18. September 2015Messe Brünn (Tschechien)www.bvv.cz/de/msv/

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Giftiger Bodenschatz

I n der frühen Bronzezeit wurde Blei neben Antimon und Arsen ver-wendet, um Bronzen zu erzeugen, bis sich Zinn weitgehend durch-setzte. Die Römer verwendeten das Metall als Material für Gefäße,

als Schleudergeschoss, für Plomben und Wasserleitungen. Heute spielt Blei vor allem in der Automobilindustrie eine wichtige Rolle – rund 60 Prozent des jährlichen Verbrauchs werden dort verwendet. Weitere 20 Prozent werden in der chemischen Industrie verarbeitet. Ausreichend dicke Blöcke oder Schichten aus Blei absorbieren Rönt-gen- und Gammastrahlung sehr wirksam. Blei ist billiger und leichter

zu verarbeiten als noch dichtere Metalle. Deshalb wird es ganz allge-mein im Strahlenschutz (Nuklearmedizin, Radiologie, Strahlenthera-pie) zur Abschirmung benutzt.

In vielen Bereichen des täglichen Lebens spielt Blei eine wichtige Rolle: Als Dach- und Fassadenwerksto� seit Jahrhunderten bewährt, nimmt seine Bedeutung für den Bereich der Medizin- und Sicherheits-technik immer weiter zu. Risikoreiche Anwendungen in Trinkwasser-rohren oder als Zusatz im Benzin gehören längst der Vergangenheit an. Heute gehört Blei zu den am besten erforschten und kontrollierten Baumetallen. Dennoch birgt es Risiken: Bereits geringste Spuren führen bei ständiger Aufnahme (auch durch die Haut) zur Beeinträchtigung der Blutbildung und zu Schädigungen des Nervensystems. Blei reichert sich im Körper an, besonders in Leber, Nieren und Knochenmark. n

Es ist ein hochgiftiges Schwermetall – und gehört dennoch zu den Rohstoffen, die nicht nur in der Industrie in vielen Bereichen unersetzbar sind.

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ROHSTOFFE: Port ra i tROHSTOFFE: ROHSTOFFE:

Giftiger Bodenschatz

Unsere

Rohstoffe

Hochgiftig:

Blei

Die weltweit bedeutendsten

Förderländer für Bleierz im Jahre

2004 waren die Volksrepublik

China (950.000 Tonnen), Australi-

en (642.000 Tonnen) und die USA

(445.000 Tonnen). Der Anteil der

genannten Länder an den welt-

weit abgebauten 3,1 Millionen

Tonnen betrug zusammen etwa

zwei Drittel. In Europa sind Irland,

Schweden und Polen die größten

Bleiproduzenten.