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M orgengrauen auf dem Volksfestplatz, und ir- gendwo steht immer ein Bus. Menschen treffen sich, der Fahrer lädt die Koffer ein – wieder einmal ma- chen sich Crailsheimer auf in die Welt. An diesem frühen Mittwoch- morgen sind es der Chor und die Big Band des Albert-Schweit- zer-Gymnasiums (ASG). Die Pro- vianttüten sind gepackt, die Schü- ler und ihre Lehrer haben das Ziel vor Augen: die Crailsheimer Part- nerstadt Jurbarkas in Litauen. Sie freuen sich, und auch Busfahrer Andy Kröper ist entspannt. Er kennt die knapp 1500 Kilometer lange Strecke mittlerweile aus dem Effeff, denn er war „bestimmt schon sieben- oder achtmal“ in Jurbarkas, sagt er, als er die Mu- sikinstrumente in den Bus lädt. Ausgeladen werden sie erst in Li- tauen wieder, zwei Tage (und eine Übernachtung in Polen) später. Die ASG-Gruppe ist in Jurbar- kas zu Gast beim Jugendchor des Kulturzentrums, erklärt Chorlei- terin Corinna Just, die nun zum dritten Mal in Litauen ist und sich die lange Fahrt „mit viel Lesen und Reden“ vertreibt. „Wir sind in Familien untergebracht“, sagt der Leiter der ASG-Big-Band To- bias Wolber, der noch nie in Li- tauen war und entsprechend ge- spannt ist. Für die Fahrt über den Mutter- tag gibt es einen Anlass: In Jurbarkas treffen sich Chö- re aus Litauen, Lettland und Deutschland zu einem ge- meinsamen Chortreffen, und wer Litauen kennt, der weiß, dass Volkslieder dort wichtiges Kulturgut sind – und ein Chortreffen ent- sprechend wichtig. „Singen ist in Litauen ganz selbstver- ständlich“, erklärt Chorleiterin Just. „Litauer singen immer und überall mit großer Begeisterung. Für unsere Schüler ist es schön, das mitzuerleben. Sie lassen sich oft von der Begeisterung mitrei- ßen. Volkslieder sind ein wichti- ger Teil der litauischen Identität, die sich das Volk in den wieder- holten Machtwechseln der letzten Jahrhunderte und gerade in der Sowjetzeit bewahrt hat.“ In Jurbarkas hat die Crailsheimer Gruppe ein volles Programm. Am heu- tigen Samstag zum Bei- spiel gibt die Gruppe um 11.30 Uhr ein Konzert in der evangelischen Kirche in Saki- ai, einer Nachbarstadt Jurbarkas’. Heute Nachmittag trifft sie die Ju- gendlichen des Jugendtheaters im Kulturzentrum, den Abend ver- bringen die Crailsheimer in den Gastfamilien. Gestern wurden sie bereits in der Stadtverwaltung empfangen, haben die Vytau- tas-Magnus-Schule besucht und sind dann zur Besichtigung einer Raketenabschussbasis aufgebro- chen. Am Donnerstag wieder zurück Am morgigen Sonntag treten die Jugendlichen im Gottesdienst in der Kirche in Jurbarkas auf und nehmen nachmittags am Festival im Kulturzentrum teil, das in ei- nen Folkloreabend mündet. Am Mittwoch früh wird die Gruppe in Jurbarkas verabschiedet, am Donnerstagabend wird der Bus hoffentlich wohlbehalten wieder in Crailsheim ankommen. Und wo genau? Auf dem Volksfestplatz, natürlich. Denn irgendwo kommt da immer gerade ein Bus mit Crailsheimern an, die gemeinsam unterwegs waren. Info Jurbarkas hat ungefähr 13 000 Ein- wohner und liegt im äußersten Westen Litauens an der Mündung der Mituva in die Memel. Jurbarkas (früher auch Ge- orgenburg) grenzt damit an das ehema- lige Ostpreußen. Die Partnerschaft zwi- schen Crailsheim und Jurbarkas wurde im Jahr 2000 unterzeichnet, vier Jahre bevor Litauen der EU beigetreten ist. Die Verbindung der Städte ist die erste offizielle Städtepartnerschaft zwischen einer baden-württembergischen und ei- ner litauischen Stadt. Fährt ein Bus nach Jurbarkas Chortreffen Gerade sind Musiker des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Litauen zu Gast. Die Gruppe hat ein volles Programm und gibt natürlich auch Konzerte. Von Ute Schäfer Mittwochfrüh sind Chor und Big Band des ASG nach Jurbarkas aufgebrochen. Busfahrer Andy Kröper kennt den Weg, denn er war schon oſt in der Crailsheimer Partnerstadt. Foto: Ute Schäfer

Fährt ein Bus nach Jurbarkas Am Randeasg-crailsheim.de/images/presse/2017/jubarkas_chor_13_05... · 2018. 2. 18. · In Jurbarkas hat die Crailsheimer Gruppe ein volles Programm

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  • 11 CRAILSHEIM Samstag, 13. Mai 2017Aus der StadtCrailsheim

    Crailsheim

    Jagstheim

    Onolzheim

    Roßfeld

    Tiefenbach

    Triensbach

    Goldbach

    Westgarts- hausen

    Der Professor ist wieder da

    Crailsheim. Die evangelische Kir-chengemeinde lädt am Sonntag, 21. Mai, zum Orgelkonzert in die Johanneskirche ein. Als Organistist Professor Alexander Fiseisky aus Moskau zu Gast. Er ist inCrailsheim kein Unbekannter, hater doch schon einige Male in derJohanneskirche konzertiert. Auf dem Programm stehen diesmal Orgelwerke von Johann Sebasti-an Bach, Felix Mendelssohn, Franz Liszt und russischen Kom-ponisten.

    Fiseisky gilt als der bedeu-tendste und einflussreichste Or-ganist Russlands. Er konzertiert inzwischen weltweit, ist Solo-Or-ganist der Moskauer staatlichenphilharmonischen Gesellschaft, Leiter der Orgelabteilung an derrussischen Gnessin-Musikakade-mie und zudem Präsident des Wladimir-Odojewskij-Orgel-kunstzentrums. pm

    Info Beginn des Konzertes ist um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

    Konzert Alexander Fiseiskygibt eine Kostprobe seines Könnens in der Kirche.

    Crailsheim. Der mittlerweile fünf-te E-Mobilitätstag des Energie-zentrums Wolpertshausen findet am Sonntag, 21. Mai, auf dem Marktplatz, dem Schweinemarkt-platz und der Langen Straße in Crailsheim statt. Auch heuer soll ein Überblick über Elektro- und Hybridfahrzeuge gegeben werden – und elektrische über Zweiräder.

    Autohäuser stellen elektrisch betriebene Modelle aus, und häu-fig kann das „geräuschlose Glei-ten“ auch gleich vor Ort bei einer

    Probefahrt getestet werden. Über die Fahrzeugausstellung hinaus erwartet die Besucher ein ab-wechslungsreiches Rahmenpro-gramm, heißt es in einer Ankün-digung.

    Vor Veranstaltungsbeginn ist eine Sternfahrt mit Elektro-Fahr-zeugen – ob mit zwei oder vier Rädern – nach Crailsheim zum Veranstaltungsort geplant. Um genügend Parkplätze für die teil-nehmenden E-Pkw zu reservie-ren, werden die Fahrer gebeten,

    sich beim Energiezentrum unter Telefon  0 79 04 / 9 45 99 11 anzu-melden oder per E-Mail: [email protected]. Alle  Teilnehmer, die mit einem E-Bi-ke oder Pedelec an der E-Stern-fahrt teilnehmen, dürfen sich über ein kostenloses Erfri-schungsgetränk freuen.

    Darüber hinaus laden das Ener-giezentrum und das Europabüro Wolpertshausen zum offiziellen Beginn um 11 Uhr ein mit Vorträ-gen von Experten. Das Highlight

    auf der Programmtafel ist „Die et-was andere Modenschau – Elekt-rofahrzeuge auf dem Laufsteg“ am Nachmittag: Aktuelle Model-le gleiten dabei an den Zuschau-ern vorbei und werden mit ihren wichtigsten technischen Daten wie Höchstgeschwindigkeit, Reichweite, Ladekapazität und Ladedauer vorgestellt. Und dann gibt es noch eine Podiumsdiskus-sion zum Thema „E-Mobilität im Alltag – Zukunft oder Hürden-lauf?“. pm

    Sternfahrt und LaufstegE-Mobilität Elektro- und Hybridfahrzeuge sowie Pedelecs stehen am 21. Mai im Mittelpunkt.

    Am Rande

    Dass die FAU, die Friedrich-Al-exander-Universität, in Erlangen und Nürnberg zu Hause ist, undnicht in Crailsheim, also da, wo sie Markgräfin Christiane Char-lotte von Brandenburg-Ansbach im 18. Jahrhundert ursprünglich ansiedeln wollte, haben die Crailsheimer inzwischen ver-schmerzt. Wobei es immer noch ein bisschen wehtut, wenn mansich überlegt, dass die FAU mitt-lerweile fast 40 000 Studierendehat. Wie sähe die Stadt heute aus, wenn viele Tausend junge Men-schen in ihr wohnen würden? Siewäre sicherlich das ganze Jahr über so lebendig wie am Kultur-wochenende.

    Eine Bemerkung, die Margare-te Mühlbauer, die stellvertreten-de Oberin des Haller Diaks, die-ser Tage am Rande einer Veran-staltung hat fallen lassen, verur-sacht da noch mehr Schmerz. Sieerwähnte, dass die Diak-Grün-dungsversammlung im 19. Jahr-hundert in Crailsheim stattgefun-den hat. Man stelle sich nur mal kurz vor: Das Diakonie-Klinikum mit seinen fast 500 Betten undmehr als 1000 Beschäftigten stün-de nicht am Kocher-Hang, son-dern am Jagst-Ufer. Auch das hät-te die Stadtentwicklung ganz er-heblich beeinflusst. Hätte, hätte,Fahrradkette. Keine Frage: Crails-heim hat nicht nur einmal Pech gehabt. Andreas Harthan

    Es tut noch immer weh

    Morgengrauen auf dem Volksfestplatz, und ir-gendwo steht immer ein Bus. Menschen

    treffen sich, der Fahrer lädt die Koffer ein – wieder einmal ma-chen sich Crailsheimer auf in die Welt.

    An diesem frühen Mittwoch-morgen sind es der Chor und die Big Band des Albert-Schweit-zer-Gymnasiums (ASG). Die Pro-vianttüten sind gepackt, die Schü-ler und ihre Lehrer haben das Ziel vor Augen: die Crailsheimer Part-nerstadt Jurbarkas in Litauen. Sie freuen sich, und auch Busfahrer Andy Kröper ist entspannt. Er kennt die knapp 1500 Kilometer lange Strecke mittlerweile aus dem Effeff, denn er war „bestimmt schon sieben- oder achtmal“ in Jurbarkas, sagt er, als er die Mu-sikinstrumente in den Bus lädt. Ausgeladen werden sie erst in Li-tauen wieder, zwei Tage (und eine Übernachtung in Polen) später.

    Die ASG-Gruppe ist in Jurbar-kas zu Gast beim Jugendchor des Kulturzentrums, erklärt Chorlei-terin Corinna Just, die nun zum dritten Mal in Litauen ist und sich die lange Fahrt „mit viel Lesen und Reden“ vertreibt. „Wir sind in Familien untergebracht“, sagt der Leiter der ASG-Big-Band To-bias Wolber, der noch nie in Li-tauen war und entsprechend ge-spannt ist.

    Für die Fahrt über den Mutter-tag gibt es einen Anlass: In Jurbarkas treffen sich Chö-re aus Litauen, Lettland und Deutschland zu einem ge-meinsamen Chortreffen, und wer Litauen kennt, der weiß, dass Volkslieder dort wichtiges Kulturgut sind – und ein Chortreffen ent-sprechend wichtig. „Singen ist in Litauen ganz selbstver-ständlich“, erklärt Chorleiterin Just. „Litauer singen immer und überall mit großer Begeisterung. Für unsere Schüler ist es schön,

    das mitzuerleben. Sie lassen sich oft von der Begeisterung mitrei-ßen. Volkslieder sind ein wichti-ger Teil der litauischen Identität, die sich das Volk in den wieder-

    holten Machtwechseln der letzten Jahrhunderte und gerade in der Sowjetzeit bewahrt hat.“

    In Jurbarkas hat die Crailsheimer Gruppe ein volles Programm. Am heu-tigen Samstag zum Bei-spiel gibt die Gruppe um 11.30 Uhr ein Konzert in

    der evangelischen Kirche in Saki-ai, einer Nachbarstadt Jurbarkas’. Heute Nachmittag trifft sie die Ju-gendlichen des Jugendtheaters im Kulturzentrum, den Abend ver-

    bringen die Crailsheimer in den Gastfamilien. Gestern wurden sie bereits in der Stadtverwaltung empfangen, haben die Vytau-tas-Magnus-Schule besucht und sind dann zur Besichtigung einer Raketenabschussbasis aufgebro-chen.

    Am Donnerstag wieder zurückAm morgigen Sonntag treten die Jugendlichen im Gottesdienst in der Kirche in Jurbarkas auf und nehmen nachmittags am Festival im Kulturzentrum teil, das in ei-nen Folkloreabend mündet. Am Mittwoch früh wird die Gruppe in Jurbarkas verabschiedet, am Donnerstagabend wird der Bus hoffentlich wohlbehalten wieder

    in Crailsheim ankommen. Und wo genau? Auf dem Volksfestplatz, natürlich. Denn irgendwo kommt da immer gerade ein Bus mit Crailsheimern an, die gemeinsam unterwegs waren.

    Info Jurbarkas hat ungefähr 13 000 Ein-wohner und liegt im äußersten Westen Litauens an der Mündung der Mituva in die Memel. Jurbarkas (früher auch Ge-orgenburg) grenzt damit an das ehema-lige Ostpreußen. Die Partnerschaft zwi-schen Crailsheim und Jurbarkas wurde im Jahr 2000 unterzeichnet, vier Jahre bevor Litauen der EU beigetreten ist. Die Verbindung der Städte ist die erste offizielle Städtepartnerschaft zwischen einer baden-württembergischen und ei-ner litauischen Stadt.

    Fährt ein Bus nach JurbarkasChortreffen Gerade sind Musiker des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Litauen zu Gast. Die Gruppe hat ein volles Programm und gibt natürlich auch Konzerte. Von Ute Schäfer

    Mittwochfrüh sind Chor und Big Band des ASG nach Jurbarkas aufgebrochen. Busfahrer Andy Kröper kennt den Weg, denn er war schon oft in der Crailsheimer Partnerstadt. Foto: Ute Schäfer

    Frühling beim Liederkranz

    Crailsheim. Das Frühlingskonzert des Liederkranzes Westgartshau-sen gibt es heute in der Liebfrauen-kirche. Als Gastchor ist die „Lyra Unterampfrach“ eingeladen. Die-ser Männerchor wird im Wechsel mit dem gemischten Chor den Abend gestalten. Für weitere mu-sikalische Abwechslung sorgen Lena und Sven Nguyen am Kla-vier. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

    pm

    Konzert Zwei Chöre singen in der Liebfrauenkirche, Klaviermusik gibt es auch.

    Der Liederkranz Westgartshau-sen lädt heute zum Konzert in die Liebfrauenkirche. Foto: Verein

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