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Urologe 2012 · 51:982–986DOI 10.1007/s00120-012-2868-8Online publiziert: 9. Juli 2012© Springer-Verlag 2012
T. ZąbkowskiMillitärinstitut für Medizin, Klinik für Urologie, Zentrales Klinisches Krankenhaus, Warschau
Finasterid in der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie
Hintergrund und Fragestellung
Die benigne Prostatahyperplasie („be-nign prostate hyperplasia“, BPH) ist eine der häufigsten Krankheiten alternder Männer. Auch unter gesundheitsökono-mischen Aspekten ist die BPH nicht nur ein Problem des individuellen Patienten und seiner Lebenszeit, sondern eine ge-sellschaftlich-ökonomische Herausforde-rung.
Die BPH ist charakterisiert durch eine Vergrößerung der Prostata, eine subve-sikale Obstruktion und weitere Sympto-me des unteren Harntrakts. Sie betrifft bis zu 70% der Männer >60 und bis zu 90% Männer >80 Jahre. In Autopsiestudien an Männern zwischen 60 und 70 Jahren zeig-te sich eine BPH bei 80%. Zudem zeigen viele statistische Daten, dass bei etwa 31% der Männer >50 Jahre und bei mindestens 50% der Männer >60 Jahre schon Symp-tome der BPH bestehen [2].
Ätiologie und Ätiopathogenese der BPH sind noch nicht vollständig er-forscht. Dennoch deutet es sich an, dass folgende Faktoren zu ihrer Entwicklung beitragen: Alterungsprozesse, hormonale Störungen und die Wirkung nichthormo-naler Wachstumsfaktoren [3].
Für die Diagnostik sind körperliche, laborchemische und radiologische Unter-suchungen hilfreich. Am häufigsten stel-len sich die Patienten wegen einer ver-schlechterten Lebensqualität und zuneh-mender Miktionsbeschwerden beim Uro-logen vor [4].
Ziel
Das Ziel der Arbeit war die Bewertung der Wirksamkeit von Finasterid in der Be-handlung der BPH.
Material und Methoden
Die Studie wurde von 10/2008 bis 11/2009 durchgeführt. Ausgewählt wurden 4315 Patienten aus 50 polnischen Polikli-niken. Urologen aus verschiedenen Re-
Originalien
n=4 315
Prostataentzündungn=30 (0,69 %)
Tumorverdacht undProstatabiopsien=69 (1,59 %)
n=4 216
n= – 392Patienten, die im Zeitraum
von 12 Monatenausgeschlossen wurden
n=3 824Patienten, die die
Studie beendet haben
n=212operative
Behandlung
n=3 612Patienten, die die
pharmakologische Therapienach Abschluss der Studie
fortsetzten
Abb. 1 8 Zusammensetzung der Teilnehmer der Studie
982 | Der Urologe 7 · 2012
gionen Polens wurden zu Prüfärzten, von denen jeder Befunde während der vor-gesehenen sechs Arzt-Patienten-Termi-ne erhob. Am ersten dieser Termine nah-men 4315 Patienten teil, am sechsten noch 3824 (90,7%; . Abb. 1).
Alle Patienten durchliefen die medika-mentöse Therapie mit Finasterid in einer Dosierung von 5 mg/Tag (Indikationen: Miktionsstörungen und benigne Prosta-tavergrößerung). Andernfalls wurde die Kombinationstherapie von Finasterid mit α-Blockern anwendet (. Abb. 2).
Die Patienten der Studie nahmen die Medikamente gemäß Herstellerempfeh-lungen ein. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 66,5 (46–91; Mittel 67; Standardabweichung 8,1) Jahren.
Vorgesehen waren sechs Termine mit Arzt-Patienten-Kontakt im Abstand von acht bis zwölf Wochen, abhängig von Arztempfehlungen und Patientenbedürf-nissen.
Beim ersten Termin wurden körperli-che Untersuchungen durchgeführt, u. a. auch eine digitale rektale Untersuchung (DRU). Die Fachärzte gaben für die Aus-führung von zusätzlichen diagnostischen Untersuchungen folgende Empfehlungen: PSA-Serumkonzentration, Ultrasonogra-phie des Harntraktes mit Bestimmung des Restharns nach Miktion und der Prosta-tagröße, Urinuntersuchung mit Bewer-
tung von Urinsediment, Uroflowmetrie, transrektale Ultrasonographie (TRUS) und Biopsie (. Abb. 3). Zur Kontrolle des Gesundheitszustands der Patienten nach medikamentöser Therapie wurde auch die Wiederholung der oben genann-ten Untersuchungen im fünften Arztter-min, neun Monate nach der Behandlung, empfohlen.
Die mit dem IPSS-Fragebogen in Be-zug auf den Harntrakt erhobenen Symp-tome betrafen höhere Miktionsfrequenz, Miktion in kleinen Portionen, Schmer-zen in der Harnröhre während der Mik-tion, Nykturie, Harndrang, verzögerter Miktionsbeginn, verlängerte Miktions-zeit, Harnträufeln nach Miktion, Harnver-halt und Hämaturie. Auch Komorbiditä-ten wurden erfragt, z. B. arterielle Hyper-tonie, Diabetes mellitus oder ischämische Herzerkrankung. Aufgrund dieser Daten wurde eine BPH bei 4216 (97,7%) Patien-ten und eine Prostatitis bei 30 (0,69%) Pa-tienten bestätigt; bei 69 (1,59%) Patienten mit Prostatakarzinomverdacht wurde eine Biopsie angesteuert.
Zum jeweils folgenden Termin wur-den die Beschwerden nach dem Urosys-tem bewertet, aufgrund dieser Evaluie-rung wurde die Behandlung fortgesetzt oder verändert.
Ergebnisse
Beim ersten Termin wurde bei 30 Pa-tienten (0,69%) nach DRU eine Prostati-tis festgestellt, sie wurden einer Antibio-tikatherapie zugeführt. Bei 69 Patienten (1,59%) ergab sich in der DRU ein Tumor-verdacht. Nach Bestimmung der PSA-Se-rumkonzentration und nach TRUS (im zweiten Arzttermin) wurden diese Pa-tienten einer Prostatabiopsie zugeführt. Mit 4216 Patienten wurde die Studie wei-tergeführt.
Den IPSS-Fragebogen verwertbar aus-gefüllt hatten 4224 von 4315 Patienten (97,8%): Bei 676 (16%) zeigte sich eine milde (0–7 Punkte), bei 2830 (67%) eine mittlere (8–19 Punkte) und bei 718 (17%) eine schwere BPH-Symptomatik (20–35 Punkte; . Abb. 4).
Die am häufigsten genannten Be-schwerden waren höhere Miktionsfre-quenz, Nykturie, Harndrang, verzöger-
3428
4315
127
69
4315
4089
4024
0 1000 2000 3000 4000 5000
Uro�owmetrie
DRU
TRUS
Biopsie
PSA-Konzentration
Ultrasonographie
Urinuntersuchung
Anz
ahl d
er P
atie
nten
Abb. 3 9 Empfohlene diagnostische Untersu-chungen
676
2830
718
milde Symptomatikmittlere Symptomatikschwere Symptomatik
Abb. 4 8 Daten der IPSS-Fragebögen
484
293 221
1522
79
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Doxazosin Terazosin Alfuzosin Tamsulosin p�anzlicheArzneimittel
Zahl
der
Pat
ient
en
Abb. 2 9 Kombina-tionstherapie von α-Blockern und Fina-sterid
983Der Urologe 7 · 2012 |
ter Miktionsbeginn und verlängerte Mik-tionszeit (. Abb. 5).
Im zweiten Arzttermin wurde bei 4216 Patienten (97,7%) eine BPH bestä-tigt. Bei 69 (1,59%) Patienten wurde eine
Prostatabiopsie durchgeführt. Bei 50 Pa-tienten (1,15%) bestätigte sich histopa-thologisch ein Prostatakarzinom. Histo-pathologisch malignitätsverdächtige tu-buloazinöse Drüsen zeigten sich bei 19
(0,44%) Patienten; sie wurden in die Hochrisikogruppe eingestuft, und eine er-neute Biopsie in drei Monaten wurde ge-plant. Zudem wurden begleitende Erkran-kungen bestimmt, z. B. arterielle Hyper-
Zusammenfassung · Abstract
Urologe 2012 · 51:982–986 DOI 10.1007/s00120-012-2868-8© Springer-Verlag 2012
T. Ząbkowski
Finasterid in der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie
ZusammenfassungHintergrund. In den letzten Jahren sind die operativen Interventionen zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) rück-läufig, vor allem wegen der größeren Wirk-samkeit der medikamentösen Kombinations-therapie (am häufigsten Finasterid und α-Blocker). Ziel der Studie ist die Bewertung der Wirksamkeit von Finasterid bei der Behand-lung der BPH.Material und Methoden. Die Studie wur-de von 10/2008 bis 11/2009 durchgeführt, mit 4315 Patienten aus 50 polnischen Polikli-niken, Altersdurchschnitt 66,5 (46–91; Mittel 67; Standardabweichung 8,1) Jahre]. Mess- bzw. Untersuchungsinstrumente waren IPSS- und QoL-Fragebögen, PSA-Serumkonzent-ration, Ultrasonographie, Urinuntersuchun-
gen und Biopsie. Einschlusskriterium war eine Einnahme von Finasterid über ≥2 Wo-chen, eine Kombinationstherapie (Finasterid und α-Blocker) war in der Studie nicht ausge-schlossen. Ergebnisse. Initial wurde bei 30 Patienten (0,7%) eine Prostatitis diagnostiziert, bei 69 (1,6%) ein maligner Prostatatumor. Schließ-lich eingeschlossen wurden 4216 Patienten, während der folgenden zwölf Monate schie-den 392 aus. Mittels IPSS-Fragebogen wur-de bei 16% eine milde, bei 67% eine mäßi-ge und bei 17% eine schwere BPH-Sympto-matik festgestellt. Bei 2677 Patienten (70%), die sowohl α-Blocker als auch Finasterid ein-genommen hatten, zeigte sich eine Verringe-rung der Krankheitsprogression, eine erhebli-
che Verbesserung der Miktion und die Reduk-tion des Prostataadenoms um 40%. Bei 956 Patienten (25%), die nur Finasterid oder Fina-sterid + Phytotherapie erhalten hatten, zeigte sich ebenfalls eine Reduktion der Masse des Prostataadenoms um 40%. Nach Studienen-de wurden 212 Patienten (5%), bei denen die Finasterid- und die α-Blockertherapie nicht erfolgreich waren, operativ behandelt. Für eine Fortsetzung der medikamentösen The-rapie entschieden sich 85% der Patienten.
SchlüsselwörterAdenom · Prostataspezifisches Antigen · Dysurie · Prostatitis · Prostatakarzinom
Finasteride in the treatment of benign prostatic hyperplasia
AbstractBackground. Benign prostatic hyperplasia (BPH) is one of the most common urinary dis-orders in elderly men. The symptoms of this disease are increased prostate size, bladder outlet obstruction and lower urinary tract dis-orders. It influences bladder infections, blad-der stone formation and increases the risk of urinary retention which can cause renal fail-ure. It is necessary for the disease to be treat-ed operatively. The number of conducted surgical interventions for pharmacothera-py has been significantly reduced in recent years due to increased efficacy in conserva-tive therapy including combined treatment mostly with two groups of drugs: finasteride and alpha-blockers with different pharmaco-logical activities. The aim of the study was to evaluate finasteride efficacy in the treatment of benign prostatic hyperplasia.Materials and methods. The clinical tri-al was conducted from October 2008 to No-vember 2009. According to the urologist‘s recommendation the patients took finaste-ride at a dose of 5 mg daily. A total of 4,315 patients participated in the clinical trial and were enrolled in 50 urological centres in Po-land. The average age of the patients was 66.5 years, the youngest patient was 46 and the oldest was 91 (median 67.00 years, stan-
dard deviation SD±8.101). The use of finaste-ride at least for 2 weeks was the criterion for the patient to be included in the study. The medical trial lasted 12 months and consisted of 6 visits at which data relating to IPSS, QoL, intensification of urinary system symptoms, the results of the additional studies, PSA se-rum concentrations, the urinary tract USG with evaluation of residual urine and pros-tate, urine analysis with evaluation of crys-talline, uroflowmetry, transrectal ultrasonog-raphy (TRUS) and biopsy were recorded. The study did not exclude the combined treat-ment with finasteride and alpha-adrenergic blocking drugs.Results. Prostatocystitis was diagnosed in 30 men among the patients treated at the first visit after the digital rectal examination (DRE) trial and they qualified for antibiotic thera-py. Suspicion of a tumor was diagnosed in 69 (1.59 %) patients of the study group at the first visit after the DRE trial and they qualified for biopsy of the prostate after the PSA trial and TRUS at the second visit. Therefore, 4,216 patients took part in the clinical trial. In the course of 12 months 392 patients were excu-ded from the study for different reasons: car-diac infarct, apoplexy, resignation without reason and change of address. According to
the IPSS scale (International Prostate Symp-tom Score) a small intensification of symp-toms was diagnosed in 676 patients (16%), in 2,830 patients (67%) moderate and in 718 patients (17 %) considerable. Prostate can-cer was confirmed histopathologically in 50 (1.15%) out of 69 patients who qualified for biopsy of the prostate. In 2,677 (70%) pa-tients taking both alpha-blocker and finas-teride, the progression of disease reduced, the micturation improved considerably and the mass of adenoma of the prostate dimin-ished by 40%. However, in 956 (25%) patients taking only finasteride or finasteride + phy-totherapy the mass of adenoma of the pros-tate diminished by 40%, too. When the med-ical trial was finished, 212 patients (5.02 %) of the study group who showed intensive symptoms of BPH and the finasteride and al-fa-blocker treatment proved not to be effec-tive enough qualified for surgical therapy. A total of 3,824 out of 4,216 (90.7%) patients finished the medical trial and 3,612 (85.6 %) were willing to continue the further therapy.
KeywordsAdenoma · Prostate-Specific Antigen · Dysuria · Prostatitis · Cancer of the Prostate
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tonie, Diabetes mellitus oder ischämische Herzerkrankung (. Abb. 6).
Finasterid in einer Dosierung von 5 mg/Tag wurde 4216 Patienten verab-reicht. Eine Verminderung der BPH-Symptome wurde bei 2382 Patienten (56,4%) festgestellt. Bei 63 (1,5%) traten unerwünschte Nebenwirkungen auf, so u. a. Impotenz, Verminderung der Libi-do, Schmerzen in der Brust, allergische Reaktionen (Hautveränderungen, Haut-ausschlag) oder intestinale Störungen.
Am zweiten Arzttermin wurden 2545 Patienten (60,3%) einer Kombi-nationstherapie zugeführt: Doxazosin (n=484, 11,4%); Terazosin (n=293, 6,94%); Alfuzosin (n=221, 5,24%); Tamsulosin (n=1522, 36,1%); pflanzliche Arzneimittel (n=79, 1,87%).
Zum dritten Termin wurde bei 3665 (86,9%) Patienten eine erhebliche Ver-minderung der BPH-Beschwerden festge-stellt und bei 215 (5,09%) waren eine Ver-minderung der Libido, eine erektile Dys-funktion, Verminderung der Ejakulation und Schmerzen in der Brust aufgetreten.
Im Rahmen des vierten Termins wur-den bei 59 (1,4%) Patienten ständige BPH-Beschwerden und die Verminderung von unerwünschten Wirkungen festgestellt.
Am fünften Termin, d. h. nach neun Monaten Therapie, empfohlen die Urolo-gen die erneute Durchführung der Diag-nostik.
Am sechsten Arzttermin nahmen noch 3824 (90,7%) Patienten teil, 392 (9,29%) waren innerhalb von 12 Monaten aus ver-schiedenen Gründen (Myokardinfarkt,
apoplektischer Insult, Wohnortwechsel) bzw. ohne Angabe von Gründen ausge-schieden.
Bei 2677 Patienten (70%), die sowohl α-Blocker als auch Finasterid eingenom-men hatten, zeigte sich eine Verringerung der Krankheitsprogression, eine erheb-liche Verbesserung der Miktion und die Reduktion des Prostataadenoms um 40%. Bei 956 Patienten (25%), die nur Finaste-rid oder Finasterid + Phytotherapie erhal-ten hatten, zeigte sich ebenfalls eine Re-duktion der Masse des Prostataadenoms um 40%.
Nach Beendigung der Studie entschie-den sich 3612 (85,6%) für eine Fortset-zung der medikamentösen Therapie. Die 212 Patienten (5,02%) der untersuchten Gruppe, die Symptome der BPH aufge-wiesen hatten und bei denen die Fina-steridtherapie und die α-Blockertherapie nicht erfolgreich gewesen waren, wurden der operativen Behandlung zugeführt.
Diskussion
Das Ziel der Arbeit war die Bewertung der Wirksamkeit von Finasterid, ähnlich wie bei früher durchgeführten Forschun-gen (Proscar Long-Term Efficacy and Sa-fety Study, PLESS; [5]). α-Rezeptorblocker und 5α-Reduktasehemmer haben zur langfristigen BPH-Behandlung mit einer Kombinationstherapie beigetragen. Diese erwies sich wirksamer als Placebo, medi-kamentöse Therapie mit α-Blockern oder Finasterid. Finasterid (als Mono- oder Kombinationstherapie) verminderte das Risiko des Harnverhalts und die Notwen-digkeit der operativen Behandlung um 55–57% [6].
Im April 2003 wurden die Ergebnisse der MTOPS(Medical Therapy of Prostate Symptoms)-Studie dargestellt. Die Haupt-faktoren der BPH waren: Alter, Prostata-größe und PSA-Serumkonzentration. Für Patienten mit geringer Krankheitspro-gression wird eine Kombinationsthera-pie nicht empfohlen (Risiko verstärkter Nebenwirkungen).
Ebenfalls im April 2003 wurden die Ergebnisse der 7-jährigen US-amerikani-schen PCPT(Prostate Cancer Prevention Trial)-Studie vorgestellt [5]. Mit 18.882 Probanden gehört sie zu den größten Stu-dien in der Geschichte der Urologie. Ihre
2258
702541
122
0
500
1000
1500
2000
2500
arterielle Hypertonie Zuckerkrankheit ischämischeHerzerkrankung
Andere Krankheiten
Anz
ahl d
er P
atie
nten
Abb. 6 8 Begleitende Erkrankungen
3129
1503
3085
2585 24752247
1499
443161 54
0
500
1000
1500
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2500
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Nykturie
Harndrang
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Abb. 5 8 Beschwerden eines Patienten
985Der Urologe 7 · 2012 |
Ergebnisse bestätigen, dass die langfristi-ge Anwendung von Finasterid das Prosta-takarzinomrisiko um 24,8% vermindert.
Die oben genannten Studien zeigen, dass Patienten, die sich für eine Kom-binationstherapie entschieden, um eine BPH-Progression zu vermeiden, gleich-zeitig das Risiko einer Prostatakarzinom-erkrankung vermindern.
Durch die medikamentöse Therapie sollte die operative Behandlung − wenn möglich − vermieden werden [7, 8, 9]. Patienten in der hier vorgestellten Studie, die mit 5α-Reduktasehemmern behan-delt wurden, zeigten eine Verringerung der Prostatagröße und der Beschwerden, die sie beim ersten Arzt-Patienten-Kon-takt mitgeteilt hatten. Dafür ist jedoch eine 4- bis 6-monatige Einnahme dieses Präparats erforderlich, unter der die PSA-Serumkonzentration sogar um die Hälfte sinken kann [10, 11, 12].
» Die Kombinations-therapie ist eine Chance für Patienten, die nicht operativ behandelt werden wollen
Die Wirksamkeit der BPH-Behandlung wurde in den letzten Jahren durch die Einführung einer pharmakologischen Kombinationstherapie verbessert. Die MTOPS- und COMBAT-Studie lieferten viele Informationen zur Kombinations-therapie von 5α-Reduktasehemmern und α1-Adrenergika. Die medikamentöse The-rapie vermindert die Notwendigkeit einer operativen Behandlung, verringert das Risiko von Harnverhalt und bessert den Harnfluss (im Vergleich zu der Monothe-rapie). Die Kombinationstherapie gilt als große Chance und Alternative für Patien-ten, die nicht operativ behandelt werden wollen [7, 10].
Fazit für die Praxis
F In den letzten Jahren waren erheb-liche Veränderungen in der BPH-Be-handlung zu beobachten.
F Aufgrund der Einführung der Kombi-nationstherapie (mit Finasterid und α-Blockern) verminderte sich die Not-
wendigkeit für eine operative Inter-vention.
F Eine große Zahl der Patienten mit mil-den oder mittleren BPH-Symptomen eignet sich für die konservative Be-handlung.
F Die vorgestellte Studie bestätigt die Wirksamkeit von Finasterid bei Symp-tomen des unteren Harntrakts.
1 Die 12-monatige Therapie verur-sachte eine erhebliche Miktionsver-besserung und eine Reduktion der Prostataadenome um 40%.
1 Die Einnahme von Finasterid trug zu einer deutlichen Verbesserung des Gesundheitszustands, zu einer Steigerung der Lebensqualität und zu einer Verzögerung der klinischen Progression bei.
1 Ein unerheblicher Prozentsatz der Patienten litt an Nebenwirkungen, z. B. Impotenz, Verminderung der Libido, Schmerzhaftigkeit der Brust oder allergischen Reaktionen (Haut-veränderungen, Hautausschlag).
Korrespondenzadresse
Dr. T. ZąbkowskiMillitärinstitut für Medizin, Klinik für Urologie, Zentrales Klinisches Krankenhaus,ul. Szaserów 128, 04–349 Warschau,[email protected]
Interessenkonflikt. Keine Angaben
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Originalien