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Fischökologie im Bereich Rheinvorstreckung und Fußacher
Bucht
Dr. Christoph Wittkugelstadt-land-see
Lindau
Vortragsreihe „Wissenschaft – Made in Vorarlberg“
8. Juni 2005
Landschaftsarchitektur – Landschaftsplanung – Ökologische Gutachten + Naturschutz – GIS-
Lösungen
Gliederung
Funktionen litoraler Strukturen für Fische
Fischgemeinschaften und deren Substratwahl
Untersuchungsmethoden
Gliederung
Fische des Bodensees und deren Verbreitung
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Untersuchungsgebiet
Projekte
Zusammenfassung
• Ca. 32 verschiedene Fischarten im See
• 12 verschiedene Familien mit unterschiedlichen ökologischen Ansprüchen
Lachsartige
Karpfenartige
Welse
Aale
Hechte
Barschartige
Groppen
Stichlinge
Dorsche
SalmonidaeCoregonidaeThymallidaeCyprinidae
Cobitidae
Siluridae
Anguillidae
Esocidae
Percidae
Cottidae
Gasterosteidae
Gadidae
Fischarten und Verbreitung
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Fischarten des Bodensees
95 % aller im Bodensee vorkommenden Fischarten
suchen in mindestens einem Abschnitt ihres Lebenszyklus den Uferbereich (Litoral) auf
Litoral aus Sicht der Fische
Litoral aus Sicht der Fische
Fraßdruck ist ein wichtiger Faktor in der zeitlichen und räumlichen Verteilung der Fischarten
Strukturreicher Bereich
Vielfalt an Habitaten
Nahrungsreichtum
Viele Arten
Hohe Abundanzen
Konkurrenz um Nahrung
Gefahr durch Predation
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Litorale Strukturen
Litorale Strukturen
Abiotische Strukturen
Substrat verschiedenerKorngrößen
Biotische Strukturen
Submerse Makrophyten
Umgestürzte Bäume
Detritus Schilf
Die Verfügbarkeit von litoralen Strukturen ist von der Jahreszeit und vor allem vom herrschenden Wasserstand abhängig
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Funktionen litoraler Strukturen für Fische
Funktionen litoraler Strukturen für Fische
Nahrungsquelle
Saisonaler ZyklusTagesperiodischer Zyklus
Schutz
- Beute vor dem Räuber
- Räuber vor der Beute
Laichhabitat
Besonders viele Fische und Fischarten finden sich an Grenzstrukturen
Es finden sich mehr Fische in mitteldichten Makrophytenbeständen als in dichten oder in lichten Beständen
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Schleie
Rotauge
UkeleiMakrophyten
Kaulbarsch
FlussbarschÄste/Makrophyten
Brachsen
Döbel
HaselSteine/Makrophyten
Trüsche
BachschmerleSteine
DNOSAJJMAMFJFischartLitoraler Lebensraum
Zeitliches Auftreten verschiedener Fischarten im Bodenseelitoral
Nach: Fischer et al. (1997)
Zeitliches Auftreten verschiedener Fischartenim Bodenseelitoral
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Großer Untersuchungsbedarf im Litoral
Die Kenntnis der Fischartengemeinschaften an verschiedenen Unterwasserstrukturen ist wichtig.
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Insbesondere bei der Neustrukturierung von Uferbereichen müssen diese Kenntnisse angewandt
werden
Beispiele hier sind z.B. Renaturierungen von Uferbereichen oder die Gestaltung der Rheindämme
Unterwasserstrukturen- Ein Schwerpunkt der Untersuchungen im Bereich
Rheinvorsteckung und Fußacher Bucht -
Untersuchungsmethoden
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Elektrofischerei
Projekte
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Fischökologische Projekte der neueren Zeit
Untersuchungen der
Fischbestände in der Fußacher
Bucht
Strukturen und Fischzönosen
im Rahmen der ökologischen
Begleitplanung
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Fischbestände in der Lagune am linken
Rheindamm
Ökologische Bewertung von Litoralsubstraten
Fischzönosen verschiedener Substrattypen
Untersuchungsobjekt Rheinvorstreckung
FußacherBucht
HafenFußach
Rohrspitz
Harder Binnenbecken
Bregenzer Ache
500 0 500 1000 Meters
N- Künstliches Bauwerk
- Es kann im Verlauf des Projekts mit verschiedenen Substraten experimentiert werden
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Fischzönosen verschiedener Substrattypen
- Untersuchungen im Rahmen der ökologischen Begleitplanung der IRR (im ZusArb. mit UMG)Gefördert durch: IRR, LFZ
Fischzönosen verschiedener Substrattypen
Verteilung der Arten auf verschiedene Substrattypen
Substrat auf dem Fische gefangen wurden
0 50 100 150 200 250 300
Brachsen
Dreistachliger Stichling
Bachforelle
Groppe
Gründling
Hasel
Schmerle
Trüsche
Ukelei
Flußbarsch
Hecht
Karpfen
Kaulbarsch
Rotauge
Rotfeder
Schleie
Wels
Aal
Döbel
Brut
Blocksteine
Kies
Sand
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Es sind kaum Fischarten nur auf einem Substrattyp gefangen worden,aber es lassen sich Präferenzen erahnen
Fischzönosen verschiedener Substrattypen
Welches Substrat bei Renaturierungen?
Im Prinzip wird jedes Substrat angenommen
Für die Auswahl der Korngröße ist der Seentyp entscheidend
Mit der Auswahl der Korngröße wird darüber entschieden, welche Fischarten in dem Gebiet etabliert werden können, bzw. welche nicht
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Es gilt nicht das Prinzip, das Substrat mit den meisten vorkommenden Fischarten wird genommen!
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Arbeiten am Projekt „Fischzönosen verschiedener Substrattypen hat vereinzelte Fänge von Groppen erbracht
Groppe ist als FFH-Art europaweit geschützt
Mit dem Projekt sollte der rechte Rheindamm systematisch untersucht werden
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Gefördert durch: inatura, LFZ
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
BodenseeRhein
Hard
Fussach
Groppenhabitat:
Steinhaufen mit Steinen Ø>20cm
auf Kies
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Groppenhabitat:
Steinhaufen mit Steinen Ø>20cm
auf Kies
d
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Befischung flächig
d Befischung punktförmig
Befischungsmethode
500 0 500 Meters
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Groppenvorkommen am rechten Rheindamm
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
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10.03.2004 24.03.2004
Fischbestände in der Lagune
Fischbestände in der Lagune
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Damm zwischen Lagune und Fußacher Bucht soll an zwei Stellen durchbrochen werden
Damit soll die Lagune besser an den See angebunden werden, u.a. um ein wichtiges Laichgebiet zu erschließen
Es sollen die Bestände vor und nach dem Durchbruch erhoben werden, um die Maßnahme bewerten zu können
Gefördert durch: inatura, LFZ, IRR, FV Hard, FV Rheindelta, Gemeinde Hard, Gemeinde Fußach
Fischbestände in der Lagune
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Fischbestände in der Lagune
Die Lagune ist Schongebiet und darf nicht befischt werden
Zum See gibt es nur drei korrespondierende Röhren (Øca. 2m) am Norddamm
Untersuchungen von Zimmermann hatten nur sehr geringe Fischbestände ergeben
Projekt läuft noch, weil die Durchbrüche bisher nicht geschaffen wurden
Ökologische Bewertung Litoralsedimente
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Ökologische Bewertung von Litoralsedimenten
In großen Seen hat der im Verhältnis zum Gesamtvolumen kleine Uferbereich (im Bodensee 12% der Gesamtfläche) eine zentrale Rolle in der Ontogenese von Fischen und deren Nährtieren.
Dabei spielt die Qualität und Verfügbarkeit litoraler Ressourcen bei Reproduktion und Aufwuchs der Fische eine Schlüsselrolle (Wittkugel 2002).
Ist die Qualität des Litorals für einzelne Fischarten oder Zönosen mangelhaft, werden die Abundanzen dieser Fischarten zurückgehen.
Durch diese Arbeit soll es möglich werden, bei der Unterwassergestaltung von Seeufern, Arten oder Zönosen gezielt zu fördern, wie es im terrestrischen Bereich schon lange üblich ist. Gefördert durch: inatura, LFZ, Verein Rheindelta
Ökologische Bewertung Litoralsedimente
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Ökologische Bewertung von Litoralsedimenten
Welche Fischnährtiere befinden sich auf welchem Substrattyp?In welchen Abundanzen?
Welche dieser Tiere werden tatsächlich gefressen?
Substratpräferenzen?
Projekt hat erst 2005 begonnen
Zusammenfassung
Zusammenfassung Das Litoral ist der strukturreichste Bereich in einem See, allerdings nur ca. 12% der gesamten Seefläche
Die Strukturen im Litoral sind für Fische interessant, weil eine Vielzahl von Habitaten für die verschiedensten Ansprüche geboten wird und gleichzeitig ein erhöhtes Nahrungsangebot bereit gehalten wird (95% Fischarten halten sich während ihres Lebenszyklus mind. einmal im Litoral auf)
Das Litoral ist für Fische ein gefährlicher Bereich, weil Räuber und Beute dicht beieinander leben, daher Tag – Nacht Rhythmus
Substratwahl bei Renaturierungen entscheidet maßgeblich darüber, welche Fischarten sich etablieren können
Zwei der vorgestellten Projekte sollen Hinweise auf eine gute Substratwahl bei Renaturierungen geben (Fischzönosen untersch. Substrattypen, Ökolog. Bewertung Litoralsubstrate)
Ein Projekt dient der Beweissicherung (Lagune), ein Projekt dem Artenschutz (Groppe)
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau
Dank
Danksagung
Landesfischereizentrum Hard, Dr. Benno Wagner
inatura, Dornbirn, Dres. Klaus Zimmermann u. Georg Friebe
IRR, Bauleitung Lustenau, Dipl.Ing. Uwe Bergmeister
Dr. Christoph Wittkugel, stadt-land-see, Lindau