2/17 www.digital-manufacturing-magazin.de D, A, CH: 9,50 Euro, weitere EU-Lnder: 11,70 Euro
AUFBAU UND OPTIMIERUNG IT-GESTTZTER PRODUK TIONSPROZESSE Industrie 4.0 | Internet der Dinge
SAP MII sorgt fr Transparenzund Effizienz in der Produktion
Fit fr Industrie 4.0
Liebe Leser,neun von zehn Maschinenbauunternehmen sehen deut-liche Chancen, sich mit der vernetzen Produktion (Indus-trie 4.0) am Markt zu differenzieren. Viele Unternehmen haben bereits erfolgreiche Schritte auf dem Weg in die Industrie 4.0 unternommen. Zu diesen zentralen Ergeb-nissen kommt die Studie Industrie-4.0-Readiness, die das Institut der deutschen Wirtschaft Kln (IW Kln) und das Forschungsinstitut fr Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen Ende 2015 herausgebracht haben.
Aktueller Treiber in der Industrie-4.0-Diskussion ist der Nutzen. So macht es sich die Hannover Messe 2017 zum Motto, mit Creating Value! nach dem Wert der Integra-ted Industry zu fragen. Aber Nutzen kommt nicht von un-gefhr und Industrie 4.0 gibt es nicht von der Stange, was es gerade fr kleine und mittelstndische Unternehmen schwierig in der Umsetzung macht. Trotzdem ist es fr diese Unternehmen berlebenswichtig, am Ball zu blei-ben. Denn Industrie 4.0 ist ein Prozess, angetrieben vom technologischen Wandel wer nicht hinterherkommt, ist irgendwann abgehngt. Das heit aber nicht, dass es auf ewig eine technische Fragestellung bleiben muss.
Wir haben fr diese Ausgabe 13 Experten aus Indus trie, Wissenschaft und Beratung befragt. Geht man nach de-ren Antworten die ab Seite 26 zu finden sind treibt weder nur die Technologie, noch ist es der Nutzen an sich. Vielmehr dreht es sich, schlicht und klassisch, um die Optimierung der Wertschpfungsketten fr und mit den Kunden und Partnern die man im Zuge der Industrie 4.0 oft noch mehr braucht als bis dato. Getrieben wird diese Neubewertung durch die neuen Technologien. Dabei er-geben sich Ideen aus der Kombination der Industrie-4.0-Technologien und -Anstze sowie der konkreten Anwen-dung. Erst hier entsteht die Industrie-4.0-Lsung.
Industrie 4.0 und der Nutzen daraus erwchst also durch eine Auseinandersetzung mit neuer Technik und einer Neubewertung des eigenen Unternehmens selbst und der mglichen Vernetzung der kompletten Liefer-kette vom Lieferanten ber Partner bis hin zum Kunden. Wobei die zndende Idee aus allen Richtungen kom-men kann.
Jan Bihn, Redakteur
Industrie 4.0 wo bleibt der Nutzen?!
E D I T O R I A L
Besuchen Sie Digital Manufacturing auch aufFacebook, Twitter und XING.
4 2 / 2 0 1 7
I N H A LT
Integrated Industry Creating Value Mit Industrie 4.0 neue Werte schaffen: Vorschau auf die Hannover Messe 6
NewsAktuelles aus der Branche 7
Titelstory: Steuern mit SAP MIIMehr Transparenz und Effizienz in komplexen Fertigungen 8
ProduktionskennzahlenKey-Performance-Indikatoren vollautomatisch berechnen 10
Die selbstregelnde FabrikDie Stufe drei zur Industrie 4.0 nach dem Stufenmodell von MPDV 12
Schritt fr Schritt zu Industrie 4.0MES-Lsung als Datendrehscheibe in der Produktion 14
Smart, vernetzt, transparentAdvanced Planning and Scheduling als Treiber der Industrie 4.0 16
Digitalisierung, aber sicherWie der TV Sd hilft, IT-Security-Standards auf Komponenten- und Produktionsebene zu erfllen 18
Neue Welten im BlickSchichtenmodell zur Datenintegration fr Cloud-basierte Industrie-4.0- und IoT-Anwendungen 20
Mit SLM neue Mglichkeiten schaffenProduktionsanlagen-Hersteller DMG Mori baut Spektrum an additiven Fertigungs-verfahren durch Zukauf aus 22
Additive FertigungArburg liefert Konzepte zur Integration der additiven Ferigung in die Prozesskette 24
Expertenrunde: Industrie 4.0Gem Hannover-Messe-Motto Creating Value hinterfragen wir den Nutzen der Vernetzung in der Fertigung 26
Projektmanagement-ERPAnlagen- und Komponenten-Lieferant RNA setzt auf das ERP von ams 31
Anwender setzt StandardDer Fall des Folienherstellers Cofresco zeigt, wie sich ber heterogene Anlagenparks hinweg einheitliche Standards fr die Fernwartung durchsetzen lassen 34
Qualitt durch Vision-SensorenNeue Anforderungen an den Schutz vor berspannungen 36
Schutz vor berspannungenSeit Oktober 2016 gelten neue Normen fr den Schutz vor berspannungen bei elektrischen Anlagen 38
Ursachen an der Wurzel bekmpfen Mit Management-System zur Functional Safety in der Prozessindustrie 40
ProduktionslogistikStapler versus Routenzug: Wann lohnt sich die Versorgung der Arbeitspltze mit dem Routenzug? 42
Projektplanung in virtueller Realitt4D-Engineering-System von Actano und IPO.Plan untersttzt die Projektplanung in der Produktionslogistik 44
Vorschau, Impressum 47
Nutzen bringen soll die Industrie 4.0, wie das gehen knnte, darber haben wir mit Experten aus Industrie und Forschung gesprochen. Die Ergebnisse finden sich ab Seite 26. Bild: [email protected]
Mit DMG Mori und Arburg beschftigen sich ernstzunehmende Hersteller von Produktionsmaschinen mit dem Thema additive Fertigung. Arburg verbindet es mit Spritzguss und DMG kauft ein weiteres Verfahren zu. Bild: Arburg
26 22
Titelanzeige: IGZ
MES sorgt fr Transparenz in der Produktion
Um die steigenden Kundenanforderungen an Pro-duktqualitt und Rckverfolgbarkeit erfllen zu knnen, bentigen produzierende Unternehmen jederzeit und vor Ort aktuelle Informationen ber den Produktions-fortschritt und die Qualittslage. Ein Manufacturing Execution System (MES) liefert die notwendigen Daten und sorgt fr die erforderliche Transparenz ber smtliche Produktionsprozesse hinweg. Papierbasierte Arbeitsablufe werden mit einem MES abgelst und
die Effizienz in der Fertigung erhht. Der Maschinenbediener erhlt vor Ort alle wichtigen Informationen fr seine Arbeit und gibt unmittelbar Informationen zu Rstzeiten, Stillstnde oder Strungen an. Das Ausdrucken von Auftrags,- Kontroll- oder Soll-/Ist-Datenblttern entfllt. Das MES als zentrale Datendrehscheibe zwischen Businessebene und Shopfloor sichert eine reibungslose Kommunikation zwischen ERP, MES und angebundenen Maschinen. Der weltweit ttige Verschlusshersteller Bericap hat sich daher fr SAP MII (Manufacturing Integration and Intelligence) entschieden und setzt bei der Integration der MES-Lsung auf das Know-how von IGZ.
IGZ Ingenieurgesellschaft fr logistische Informationssysteme mbHLogistikweg 1D-95685 FalkenbergTel: 09637/92 92 0E-Mail: [email protected]: www.igz.com
Redaktionell erwhnte Firmen und InstitutionenActano [S. 7, 44], ams.Solution [S. 31], Arburg [S. 24], Axoom [S. 26], Bericap [S. 8], Cofresco [S. 34], Deutsche Messe AG [S. 6], Deutsche Telekom [S. 29], DMG Mori [S. 22, 26], Dualis [S. 7, 16], Fraunhofer IGD [S. 7], Fraunhofer-Campus Stuttgart [S. 27], gbo datacomp [S. 14], IGZ [S. 8], Industrie Informatik [S. 27], Ipo.Plan [S. 7, 44], Kaspersky Lab [S. 30], Keller Druckmesstechnik [S. 28], KPMG [S. 28], Metroplan [S. 42], MHP Management- und IT-Beratung [S. 28], MPDV Mikrolab [S. 12, 29], Orbis [S. 7], Phoenix Contact [S. 38], PSI [S. 7], Rhein-Nadel Automation [S. 31], Rsberg Engineering [S. 40], Sick [S. 36], Siemens [S. 18, 29], Softing [S. 20], Trebing + Himstedt [S. 10], Trumpf [S. 30], TV Sd [S. 18], Veolia Industrieservice [S. 7], Wachendorff [S. 27, 34].
I N H A LT
RNA nutzt die betriebswirtschaftliche Standardsoftware ams.erp. Das Projektmanagement-ERP fhrt alle technischen und kaufmnnischen Daten zusammen, die whrend der Auftragsabwicklung entstehen. Bild: Rhein-Nadel Automation (RNA)
32
Smarter aufgestellt mit MES & Workforce Management
IHR PARTNER FR DIE INDUSTRIE
24. - 28.04.Halle 7Stand A09
2 / 2 0 1 76
M I T E I N E R Rekordzahl von mehr als 500 Anwendungsbeispielen fr Indust-rie 4.0, lernfhigen Robotern und tech-nischen Lsungen fr die Energiewen-de ffnet die Hannover Messe 2017 am 24. April ihre Tore. Bis 28. April werden auf der weltweit grten Industrieschau, die dieses Jahr unter dem Leitthema Integrated Industry Creating Value steht, rund 6.500 Aussteller erwartet. Das Partnerland in diesem Jahr ist Polen.
Industrie 4.0, Integrated Energy, digita-ler Zwilling, Machine Learning, Predictive Maintenance, Smart Materials, vernetz-te und kollaborative Roboter (Cobots) Grokonzerne, aber auch kleine Un-ternehmen sind heute mit einer Viel-zahl von technologischen Mglichkei-ten konfrontiert, deren Nutzen sie oft nur schwer einschtzen knnen. Hier setzt die Hannover Messe an. Die In-dustriemesse bildet alle fr die indust-rielle Wertschpfung relevanten Indus-triezweige ab. Die Grenzen zwischen Maschinenbau und IT verschwinden. In Hannover erfahren die Besucher, wie sie die Potenziale der Digitalisierung erken-nen und fr sich nutzen knnen.
Predictive Maintenance durch lernende Maschinen Bei der Digitalisierung der Produktion fallen eine groe Menge von Daten an, die sich an verschiedenen Stellen auswer-ten lassen. Durch Machine-Learning-Tech-nologien kann man diese Daten knftig zentral auswerten und an die Maschine zurckspielen. So erhalten Systeme die Fhigkeit, sich selbststndig zu optimie-ren. Damit ist das maschinelle Lernen ein wichtiges Instrument bei der Einfh-rung der sogenannten vorausschauen-den Wartung (Predictive Maintenance), einem Schwerpunktthema der Hannover Messe im Rahmen von Industrie 4.0.
Der Mensch im Mittelpunkt Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt der Mensch der wesentliche Faktor fr den Unternehmenserfolg. Durch Indus-trie-4.0-Technologien werden die Ttig-keiten des Fabrikarbeiters abwechslungs-reicher. Er ist zunehmend Problemlser, Entscheider, Innovator und Treiber fr mehr Wertschpfung. Doch auch das ge-schieht nicht von alleine. Entscheidend ist, dass Qualifizierungsmanahmen Fach-
krfte auf
