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www.akademien-schweiz.ch Kommentar Informationen zu den Flagship-Projekten finden Sie mit Hilfe des QR-codes oder unter www.akademien-schweiz.ch/flagshipseries www.akademien-schweiz.ch N° 1 Februar 2012 Die europäische Union plant die grössten For- schungsprogramme, die je in Europa finan- ziert wurden. Drei der sechs möglichen Pro- jekte stehen unter Schweizer Leitung. Sollen wir hoffen, dass sich unter den schliesslich aus- gewählten zwei Projekten diejenigen mit Schweizer Beteiligung finden? Das hängt auch davon ab, wie die Auswahl erfolgt. Die Machbarkeitsstudien sol- len bis Mitte 2012 publiziert werden, anschliessend wird ein zehnköpfiges europäisches Gremium die Projekte evaluieren. Ein Kriterium wird sicher sein, ob ein Projekt die europäische Forschungslandschaft zu stärken ver- mag. Auch die bereits in Aussicht ge- stellten finanziellen Ressourcen wer- den eine Rolle spielen. Aber letztend- lich sollte die wissenschaftliche Qua- lität den Ausschlag geben. Zu klären ist auch, ob und wie im Falle eines positiven Entscheids die Schweizer Grundlagenforschung tangiert wird. Für die Serie der sechs von den Aka- demien der Wissenschaften Schweiz durchgeführten Veranstaltungen zu den Flagship-Projekten gilt es, pau- schale Befürchtungen und allfälligen Forscherneid hintan zu stellen, und offen zuzuhören sowie Chancen und Risiken fair zu diskutieren. Dass das gelingen kann, zeigte die erste Veran- staltung vom 20. Januar zum Human Brain Project in Bern. Die Frage ist: Sehen die Schweizer Forschenden die Forschungsförderung als nationales Nullsummenspiel aufgrund der Flag- ship-Projekte nun plötzlich mit mehr «Verlierern» und weniger «Gewin- nern»? Oder finden sie, dass zusätz- liche Forschungsgelder aus der EU trotz hoher Eigenbeteiligung vor allem zur Entwicklung neuer Technologien, zu neuen Beteiligungsoptionen und zu einer verstärkten Hebelwirkung des Forschungsplatzes Schweiz führen? Ich meine: Lasst uns die Chancen er- greifen! Prof. Dr. Heinz Gutscher, Präsident Flagship-Forschung für Milliarden Euro Die EU möchte die zwei teuersten europäischen Forschungsprojekte aller Zeiten auf den Weg bringen. In der engen Auswahl von sechs möglichen Flagship-Projekten befinden sich drei Projekte, die unter der Leitung von Schweizer Forschenden stehen. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz führen Tagungen zu allen sechs Projekten durch. José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, weist vom Rednerpult mit der ausgestreckten Hand schräg nach oben in die Zukunft. Auf der Webseite zu «Europa 2020» steht zu lesen: Die EU möchte weniger Armut und weniger Klimawandel, dafür mehr Beschäftigung und erneuerbare Ener- gien. Und sie möchte drei Prozent des europäischen Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung investieren. Zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft wurden deshalb sieben «Flag- ship-Initiativen» auf den Weg gebracht. Eine davon trägt den Namen «Innova- tion Union» und soll unter anderem den Forschungsplatz Europa international konkurrenzfähig halten. Einen Eindruck von der komplexen Struktur der euro- päischen Entscheidungswege erhält, wer versucht, im Internet den Weg von Barroso über Innovation Union zu einem Programm namens «Future and emerging technologies» zu finden, das ebenfalls das Label «Flagship-Initiative» vergibt: Für visionäre und maximal vernetzte internationale Forschungsprojekte, die unsere zukünftigen Informations- und Kommunikations-Technologien ent- wickeln sollen. «Die EU plant, erhebliches Geld auf erhebliche Probleme zu werfen», schreibt das Journal «Nature» in einem Kommentar. Mit einer Milliarde Euro verteilt über 10 Jahre will die Europäische Kommission jedes Projekt ausstatten. Sechs Projekte erhielten je 1.5 Millionen, um die Machbarkeit zu prüfen. Letztendlich werden zwei Projekte den Zuschlag bekommen.

Flagship-Forschung für Milliarden Euro€¦ · liche Forschungsgelder aus der EU ... päischen Entscheidungswege erhält, ... Unterstützung von Institutionen des Schweizer Hochschul-

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Kommentar

Informationen zu den Flagship-Projekten finden

Sie mit Hilfe des QR-codes oder unter

www.akademien-schweiz.ch/flagshipseries

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N° 1 Februar 2012

Die europäische Union plant die grössten For- schungsprogramme, die je in Europa finan-ziert wurden. Drei der sechs möglichen Pro-jekte stehen unter

Schweizer Leitung. Sollen wir hoffen, dass sich unter den schliesslich aus-gewählten zwei Projekten diejenigen mit Schweizer Beteiligung finden? Das hängt auch davon ab, wie die Auswahl erfolgt. Die Machbarkeitsstudien sol-len bis Mitte 2012 publiziert werden, anschliessend wird ein zehnköpfiges europäisches Gremium die Projekte evaluieren. Ein Kriterium wird sicher sein, ob ein Projekt die europäische Forschungslandschaft zu stärken ver-mag. Auch die bereits in Aussicht ge-stellten finanziellen Ressourcen wer-den eine Rolle spielen. Aber letztend- lich sollte die wissenschaftliche Qua-lität den Ausschlag geben. Zu klären ist auch, ob und wie im Falle eines positiven Entscheids die Schweizer Grundlagenforschung tangiert wird. Für die Serie der sechs von den Aka-demien der Wissenschaften Schweiz durchgeführten Veranstaltungen zu den Flagship-Projekten gilt es, pau-schale Befürchtungen und allfälligen Forscherneid hintan zu stellen, und offen zuzuhören sowie Chancen und Risiken fair zu diskutieren. Dass das gelingen kann, zeigte die erste Veran-staltung vom 20. Januar zum Human Brain Project in Bern. Die Frage ist: Sehen die Schweizer Forschenden die Forschungsförderung als nationales Nullsummenspiel – aufgrund der Flag- ship-Projekte nun plötzlich mit mehr «Verlierern» und weniger «Gewin-nern»? Oder finden sie, dass zusätz-liche Forschungsgelder aus der EU trotz hoher Eigenbeteiligung vor allem zur Entwicklung neuer Technologien, zu neuen Beteiligungsoptionen und zu einer verstärkten Hebelwirkung des Forschungsplatzes Schweiz führen? Ich meine: Lasst uns die Chancen er-greifen!

Prof. Dr. Heinz Gutscher, Präsident

Flagship-Forschungfür Milliarden Euro

Die EU möchte die zwei teuersten europäischen Forschungsprojekte aller Zeiten auf den Weg bringen. In der engen Auswahl von sechs möglichen Flagship-Projekten befinden sich drei Projekte, die unter der Leitung von Schweizer Forschenden stehen. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz führen Tagungen zu allen sechs Projekten durch.

José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, weist vom Rednerpult mit der ausgestreckten Hand schräg nach oben in die Zukunft. Auf der Webseite zu «Europa 2020» steht zu lesen: Die EU möchte weniger Armut und weniger Klimawandel, dafür mehr Beschäftigung und erneuerbare Ener-gien. Und sie möchte drei Prozent des europäischen Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung investieren.

Zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft wurden deshalb sieben «Flag-ship-Initiativen» auf den Weg gebracht. Eine davon trägt den Namen «Innova-tion Union» und soll unter anderem den Forschungsplatz Europa international konkurrenzfähig halten. Einen Eindruck von der komplexen Struktur der euro-päischen Entscheidungswege erhält, wer versucht, im Internet den Weg von Barroso über Innovation Union zu einem Programm namens «Future and emerging technologies» zu finden, das ebenfalls das Label «Flagship-Initiative» vergibt: Für visionäre und maximal vernetzte internationale Forschungsprojekte, die unsere zukünftigen Informations- und Kommunikations-Technologien ent-wickeln sollen.

«Die EU plant, erhebliches Geld auf erhebliche Probleme zu werfen», schreibt das Journal «Nature» in einem Kommentar. Mit einer Milliarde Euro verteilt über 10 Jahre will die Europäische Kommission jedes Projekt ausstatten. Sechs Projekte erhielten je 1.5 Millionen, um die Machbarkeit zu prüfen. Letztendlich werden zwei Projekte den Zuschlag bekommen.

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N° 1 Februar 2012

Jedes Flagship-Projekt wird durch ein Konsortium von Dutzenden von Forschungseinrichtungen getragen, und Schweizer Forschende sind an der Leitung von drei Pro-jekten beteiligt. Mit viel Einsatz wird die Öffentlichkeits-arbeit der Projekte betrieben, die bei der Industrie häufig auf Begeisterung stossen. Das ist auch notwendig, denn über die Hälfte des Geldes soll von den Konsortien selber zur Verfügung gestellt werden, sowie von privaten Geld-gebern und von den nationalen Forschungsagenturen.

Kritiker der Flagship-Initiative sagen: Wenn soviel Geld neu gefunden werden muss, ist klar, dass es woanders fehlt. Wird in der Folge die Schweizerische Grundlagen-forschung beschnitten werden? Mancher stört sich auch daran, dass für alle sechs Konsortien mitsamt dem En-gagement der Industrie inzwischen zu gelten scheint: «too big to fail». Nicht immer ist für Aussenstehende klar, ob nach streng wissenschaftlichen Kriterien über die Vergabe entschieden wird, oder eben nach der besten Öf-fentlichkeitsarbeit und den stärksten Verbindungen zur Industrie.

Um ein Podium für die dringend benötigte öffentliche Diskussion zur Verfügung zu stellen, führen die Aka- demien der Wissenschaften Tagungen zu allen sechs Flagship-Projekten durch, die im Folgenden beschrieben werden. Nähere Informationen zu den Tagungen finden sich auf folgender Webseite: www.akademien-schweiz.ch/flagshipseries.

• Human Brain Project: Unter der Leitung der ETH Lau-sanne. Ein noch zu entwickelnder Supercomputer soll das menschliche Gehirn nachbilden. Das Gehirnmodell könnte eigene Intelligenz besitzen und Sprachen lernen, sagt der Projektkoordinator Henry Markram. Mithilfe des Modells werde man neurologische Erkrankungen diag-nostizieren und massgeschneidert behandeln können.

Die Tagung zu diesem Projekt fand am 20. Januar 2012 in Bern statt.

• Graphene Flagship: Koordiniert von der schwedischen Chalmers University of Technology soll mithilfe des Mate-rials Graphen eine komplette Neuorientierung der Infor-mationstechnologie eingeleitet werden. Im Graphen sind Kohlenstoff-Atome nicht dreidimensional (wie zum Bei-spiel beim Graphit) sondern zweidimensional angeordnet. Die extrem flachen und hoch leitungsfähigen Strukturen sollen Silicium als Transistormaterial ablösen.

Die Tagung zu diesem Projekt findet am 8. März 2012 in Bern statt.

• IT Future of Medicine: Koordiniert von Hans Lehrach am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (Berlin), unter Mitarbeit der Universität Genf. Den Ärztinnen und Ärzten sollen digitale Modelle ganzer Patienten zur Verfügung gestellt werden, um die bestmögliche medizinische Be-handlung zu planen. Automatischer Austausch von Daten sowie hochentwickelte Informationstechnologie sollen hel- fen, die molekularen, physiologischen und anatomischen Daten mit Umwelteinflüssen zu integrieren.

Die Tagung zu diesem Projekt findet am 16. März 2012 in Bern statt.

• FuturICT: Unter Co-Leitung von Dirk Helbing an der ETH Zürich ist es das einzige Projekt, das aus den Sozialwis-senschaften stammt. Grosse Mengen von Daten sollen aus den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt gesammelt werden. Die Daten werden in einen zu konstruierenden «Living Earth Simulator» ge-füttert, der im Idealfall das Funktionieren der Gesell-schaft als Modell darstellen kann.

Die Tagung zu diesem Projekt findet am 21. März 2012 in Zürich statt.

• Guardian Angels for a smarter life: Unter Führung der ETH Lausanne und der ETH Zürich sollen intelligente und energieautonome Sensoren entwickelt werden. In und am Körper befestigt, leiten sie Informationen zu ex-ternen lebenserleichternden Geräten weiter. Der Strom dafür wird aus dem direkten Umfeld der Geräte gewon-nen. Umweltsensoren dienen auch zur Prognose von Naturkatastrophen oder zur Einsparung von Energie-kosten.

Die Tagung zu diesem Projekt findet am 17. April in Bern statt.

• Robot Companions for Citizens: Unter der Leitung des italienischen Institute of BioRobotics sollen Roboter lebensnah funktionierende Prozessoren und eine weiche Aussenhülle bekommen, und uns als empfindsame Maschinen im Alltagsleben helfen. Unter Mitarbeit der Universität Zürich, der ETH Lausanne und anderer Schweizer Firmen.

Die Tagung zu diesem Projekt ist in Planung.

José Manuel Barroso

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Im September 2011 hat der Bundesrat einen Gesetzes-Entwurf zur «Strategie eHealth Schweiz» verabschiedet. eHealth bezeichnet den Einsatz der elektronischen Daten-verarbeitung im Gesundheitssystem. Das neue Bundesge-setz trägt der Tatsache Rechnung, dass für die moderne Patientenbetreuung oft mehrere Fachpersonen zuständig sind und Patientendaten entsprechend an mehreren Stellen unabhängig voneinander erhoben und archiviert werden. Die freie Arztwahl begünstigt ebenfalls die Entste-hung von Informationsinseln und damit die Wahrschein-lichkeit von mehrfach durchgeführten Diagnosen und The-rapien. Als Folge davon können die Qualität des Behand- lungsprozesses leiden und unnötige Kosten entstehen.

Als Ziele der Einführung des Patientendossiers nennt der Bundesrat die Verbesserung der Behandlung, die Erhö-hung der Patientensicherheit und die Steigerung der Effi-zienz im Gesundheitssystem. Die Akademien unterstützen grundsätzlich den Gesetzesentwurf. Ohne staatliche Inter-vention würde sich die flächendeckende Einführung des Patientendossiers nur langsam realisieren lassen. Gründe dafür sind die Unvereinbarkeit verschiedener elektro- nischer Systeme, die grossen Investitionskosten und der für Ärzte und Ärztinnen oft nicht unmittelbar eintretende Nutzen.

Eine rasche, flächendeckende Einführung des Patienten-dossiers wird erschwert durch die vorgesehene Freiwillig-keit der Massnahmen sowohl für Patienten als auch für Ärzte. Namentlich der fehlende finanzielle Anreiz für die

Ärzte zur Deckung des administrativen Aufwands wird die Umsetzung massiv verzögern. Das hochgesteckte Ziel, innert 5 Jahren eine kritische Masse von Nutzern zu errei-chen scheint deshalb nicht realistisch.

Gelungene Wissens-vermittlungPrix Média 2011. Am 25. November 2011 wurde in Zürich der mit insgesamt 40’000 Franken dotierte «Prix Média akademien-schweiz» verliehen. Für ihre gelunge-ne Wissensvermittlung ausgezeichnet wurden die Journalisten und Journali- stinnen Reto U. Schneider (Technische Wissenschaften), Katharina Bochsler (Geistes- und Sozialwissenschaften), Simone Rau (Medizin) und Andreas Moser (Naturwissenschaften).

Ausführliche Portraits der Preisträger finden sich auf folgender Webseite:www.akademien-schweiz.ch/prixmedia

Das elektronische Patientendossierist schwer durchsetzbar

Reto U. Schneider, Katharina Bochsler, Simone Rau, Andreas Moser

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N° 1 Februar 2012

Eine neue GenerationenpolitikDer demographische Wandel, der sich abzeichnende Ar-beitskräftemangel und die Zukunft der Alterssicherung sind zentrale Herausforderungen für die Schweiz. Sozi-alpolitische Reformen sind nötig, doch konnte bislang kein Konsens gefunden werden; entsprechend unbefrie-digend ist die sozialpolitische Bilanz der Legislaturperiode 2008 bis 2011. Neue Ansätze sind gefragt, die nicht so-gleich zu Verteilungskonflikten führen. In den letzten vier Jahren hat die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften unter dem Titel Generatio-nenpolitik solche Vorschläge erarbeitet (www.sagw.ch/ generationen). In der neu erschienen Schrift «Was ist Generationenpolitik? Eine Positionsbestimmung» werden konkrete Massnahmen für sechs Politikbereiche be-zeichnet: für Familienpolitik, Bildungspolitik, die Orga-nisation des Erwerbslebens, Fiskal- und Transferpolitik, Sozialpolitik sowie für das Familien- und Erbrecht. Die Vorschläge sollen die Vereinbarkeit von Familienleben und Erwerbstätigkeit aufzeigen und helfen, die starre Bindung von beruflichen und familiären Möglichkeiten an spezifische Lebensphasen zu überwinden.

Bereits 1958 wurde mit der Entsendung des 1. Schweizer Wissenschaftsattachés nach Washington DC ein Zeichen für die Bedeutung der Wissenschaftsdiplomatie für die Schweiz gesetzt. Heute verfügt das Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) über ein Netzwerk mit wis-senschaftsdiplomatisch tätigen Personen an strategisch wichtigen Standorten auf allen Kontinenten. Dazu gehören 23 Botschaftsräte für Wissenschaft und Technologie in 19 Ländern (siehe Karte). Sie bilden eine Schnittstelle zwi-schen dem Wissenschaftsplatz Schweiz und ihren Gastre-gionen. Wo angezeigt, betreuen und unterstützen sie auch bilaterale Programme der Forschungszusammenarbeit

mit Wissenschaftlern in der Schweiz. An dieser Aufgabe beteiligt sind auch die vom SBF koordinierten fünf swiss-nex Vertretungen in vier Ländern. Deren Hauptziel ist die Unterstützung von Institutionen des Schweizer Hochschul- und Forschungsbereichs bei den Bestrebungen zur Inter-nationalisierung.

Auch die Akademien der Wissenschaften Schweiz werden auf die Dienstleistungen der Botschaftsräte und swissnex Vertretungen zurückgreifen. Das Ressort Internationale Zusammenarbeit wird dazu deren Kenntnisse zu den wis-senschaftspolitischen Entwicklungen an den jeweiligen Standorten sowie die vor Ort gepflegten persönlichen und institutionellen Netzwerke nutzen. Die Basis hierzu legte der Leiter des Ressorts, Roger Pfister, mit einer Präsenta-tion zu Rolle und Aufgabe des Akademieverbunds an der jährlichen Tagung der Botschaftsräte und swissnex Vertre-ter im November 2011 in Bern. Mit dem im Oktober 2010 neu geschaffenen Ressort Internationale Zusammenarbeit wurden die Akademien erstmals zu dieser Tagung einge- laden. Das Ressort plant, die nächste Tagung erstmalig mit einer Zusammenkunft des in Bern akkreditierten diploma- tischen und für wissenschaftliche Belange zuständigen Personals der ausländischen Botschaften zu verbinden. Die interessierten nationalen forschungs- und wissen-schaftspolitischen Akteure werden eingeladen sein, sich anlässlich dieses gemeinsamen Treffens vorzustellen.

Wissenschaftsdiplomatie à la Swiss

Neuer Leiter ÖffentlichkeitsarbeitSeit Anfang 2012 ist PD Dr. Valentin Amrhein Leiter des Ressorts Öffent-lichkeitsarbeit bei den Akademien der Wissenschaften Schweiz (60 %) und bei der Schweizerischen Aka-demie der Medizinischen Wissen-schaften (20 %). Zu seinen Aufgaben gehören die Redaktion der News-letter, der Jahresberichte und der Webseiten, und die Überarbeitung der Kommunikationsstrategie.

Valentin Amrhein war in den letzten Jahren Wissen-schaftsjournalist in Basel, sowie Editor der Fachzeit-schrift «Animal Behaviour». Im Nebenberuf ist er Dozent für Verhaltensbiologie, Ornithologie und Statistik an der Universität Basel, und Leiter einer Forschungsstation in der Petite Camargue Alsacienne nördlich von Basel.

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IMPReSSuM. Redaktion: Valentin Amrhein; Layout: caruso (aplus caruso kaeppeli gmbh) Basel; Foto: Fotolia; Druck: Kreis Druck AG, Basel – Auflage: 2000.