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Der Flugplatz der Amerikaner in Döbling In dieser Präsentation geht es vornehmlich um den Flugplatz am Donaukanal in der Zeit von 1945 bis 1955. Natürlich wird die Gesamtsituation dieser Zeit berücksichtigt, um ein umfassenderes Bild von den damaligen Verhältnissen, insbesondere zu der sowjetischen Besatzungsmacht, zu bekommen. Die Fotos sind teilweise aus eigenem, aus „Time Live“, von der Luftbilddatenbank Ing. Büro Dr. Carls“, so wie aus diversen Publikationen entnommen. Die Arbeit wurde von Hr. Wolfgang Schulz im Jänner 2010 verfaßt. Es ist nicht gestattet, auch nur teilweise, Texte zu übernehmen. Alle Rechte vorbehalten. Für Anregungen und Fragen: Wolfgang Schulz 06503573944Für kritische Anregungen und Verbesserungen sind wir natürlich dankbar.

Flugplatz in Doebling2

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Airfield Vienna 1190

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  • Der Flugplatz der Amerikaner in Dbling

    In dieser Prsentation geht es vornehmlich um den Flugplatz am Donaukanal in der Zeit von 1945 bis 1955. Natrlich wird die Gesamtsituation dieser Zeit bercksichtigt, um ein umfassenderes Bild von den damaligen Verhltnissen, insbesondere zu der sowjetischen Besatzungsmacht, zu bekommen. Die Fotos sind teilweise aus eigenem, aus Time Live, von der Luftbilddatenbank Ing. Bro Dr. Carls, so wie aus diversen Publikationen entnommen. Die Arbeit wurde von Hr. Wolfgang Schulz im Jnner 2010 verfat. Es ist nicht gestattet, auch nur teilweise, Texte zu bernehmen. Alle Rechte vorbehalten. Fr Anregungen und Fragen: Wolfgang Schulz 06503573944Fr kritische Anregungen und Verbesserungen sind wir natrlich dankbar.

  • Flaktrme fr die Sicherheit der Stadt

    Auch ein dicker Grtel von Flakstellungen konnte den Alliierten Sieg ber das Deutsche Reich nicht verhindern. Auf dem Wiener Stadtgebiet befanden sich drei solcher Doppel-Flaktrme. In Dbling 3 Flakstellungen:

    1. Auf der Hohen Warte

    2. Am Nuberg

    3. Am Bellevue beim Cobenzl

  • Flakstellung Bellevue

    Die Stellung am Bellevue hatte 4 / 8,8 Flaks und war ab 1942 im Einsatz.

    Diese 3 Dblinger Flakstellungen verzeichneten kaum Abschsse.

    Das Bild zeigt die gerumte Stellung im Mai 1945. Links unten das Schlo Bellevue.

  • Bombenziele in Wien

    Die deutsche Luftwaffe griff die vom Bundesheer der 1. Republik erstellten Plne fr einen Fliegerhorst stlich von Tulln an der Donau in Niedersterreich auf und begann im September des Jahres 1938 mit der Errichtung eines Flugplatzes.

    Whrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Fliegerhorst, trotz der schweren Bombenangriffe auf das weiter im Osten gelegene Wien und der im Westen gelegenen Rstungsbetriebe, erst spt selbst zum Ziel.

  • Kriegsende Mai 1945

    Gleich nach Kriegsende marschierten zuerst die Russen und gleich danach die Amerikaner in Dbling ein. Whrend unser Land in Schutt und Asche lag, machten es sich die Amis gemtlich und richteten sich fr lngere Zeit bei uns ein. Da Wien in vier Zonen geteilt wurde, bentigte auch unser Bezirk einen eigenen Flugplatz. Dieser wurde entlang des Donaukanals parallel zur Muthgasse errichtet.

  • Der Staatsvertrag 1955

    Von 1945 an war Wien und sterreich in 4 Zonen eingeteilt. Die Amerikaner bekamen in Wien auch den 19 Bezirk zugewiesen.

    Den Staatsvertrag unterzeichnete fr Amerika der letzte Hochkommissar von Dbling ..Llewellyn E. Thompson von 1952-1955, mit.

  • Hochkommissar Mark W. Clark

    Folgende Hohen Kommissare haben die einzelnen Sektoren geleitet:

    US-amerikanische Besatzungszone 19451947:Mark W. Clark

    19471950: ..Geoffrey Keyes

    19501952: ..Walter J. Donnely

    19521955:..Llewellyn E. Thompson

  • Schlo Cobenzl-Besatzungsquartier

    Das Gebude diente zum Kriegsende hin und danach als Lazarett und spter nach dem Krieg als Quartier fr Besatzungssoldaten und Flchtlinge aus dem Banat. Es wurde devastiert und schlielich 1966 dem Erdboden gleich gemacht, und dies im wrtlichen Sinn: Die Schuttberge wurden eingeebnet und zum Teil auch am Hang aufgeschttet. Heute ist nur noch eine Ballustrade, von der man einen schnen Blick auf Wien hat, brig.

  • Korridor nach Langenlebarn

    Anfang Juli 1945 einigten sich die alliierten Siegermchte ber die Aufteilung der Flugpltze im Groraum Wien. Langenlebarn, nun in der Sowjetischen-Besatzungszone liegend, wurde den US-Streitkrften zugewiesen. Vertraglich wurden die Verkehrsanbindungen des Flugplatzes mit dem US-Sektor in Wien durch die Sowjetzone festgelegt. So durften US-Soldaten die Franz-Josefs-Bahn zwischen Wien und Tulln mitbentzen und als Straenverbindung wurde die Route von Wien-Kahlenbergerdorf ber Klosterneuburg-Kierling nach Langenlebarn vereinbart.

  • Vorschrift ist Vorschrift

    Nach 500 Fu nach dem Kahlenbergerdorf begann die russische Zone. Man sollte sich immer auf der Hauptstrae, den blauen Pfeilen nach Tulln folgend, fortbewegen. All other Roads off Limits! Das Bentzen aller anderen Straen ist verboten.

    Wie man wissen mu, begann nach der Sektorengrenze der 26. Bezirk Klosterneuburg, der zu dieser Zeit noch bei Wien war.Auf dem Bild sieht man eine Autokolonne mit Luxuslimusinen, die gerade Prominenz vom Flugplatz Tulln nach Wien brachte.

  • Die Kaiser Jubileumsbrcke

    Die heutige Heiligenstdter Brcke erhielt ihren Namen am 6.11.1919. Vorher (1889) hie diese Ks. - Franz Joseph-Regierungsjubilums -Brcke.Erbauer: Oberbau- u. Ministerialrat Ing. Karl Haberkalt. Sie wurde am 4.10.1889 erffnet. Auf dem Bild sieht man auch noch einen Teil der Holzlagerpltze..

  • Die eingekreiste Heiligenstdter Brcke

    Die Heiligenstdter (Jubileumsbrcke) Brcke, zu dieser Zeit (Mrz 1945) die einzige Verbindung von Dbling zur Brigittenau, die auch fr den Schwerverkehr freigegeben war. Wie man sieht ist die Brcke richtig umgezingelt von Bombentreffern.Der schwerste Einschlag befand sich auf der Brigittenauer Seite.

  • Die in die Luft gesprengte Brcke

    Die Heiligenstdter Brcke bekam kurz vor dem Kriegsende durch rckflutende deutsche Soldaten den Gnadensto. Sie wurde Ende April 1945 gesprengt.

    Man konnte die Brcke zwischen Dbling und der Brigittenau nicht mehr passieren. Es wurde fluabwrts (gleich neben der zerstrten Brcke) eine Pontonbrcke errichtet, die aber nur fr Fugeher bentzbar war.Die neue Brcke wurde erst am 16.12.1961 wieder freigegeben.

  • Dbling unter amerikanischer Flagge

    ber Dbling weht die amerikanische Flagge.Die Flugzeuge haben sich verndert. Hochmoderne Hubschrauber gibt es auch schon.

    Diese waren besonders geeignet, wichtige Persnlichkeiten, oder das Militr, gefahrlos von einem Bezirk in den anderen zu befrdern

  • Der Flugplatz im Rohzustand

    Hier eine Luftbildaufnahme vom Mai 1945.

    Wie man sieht ist das zuknftige Flugplatz-gelnde bersht mit Bombentreffern. Der Fuballplatz auf der anderen Seite des Donaukanals gelegen ist regelrecht umgepflgt.

    Der Heiligenstdter Bahnhof wurde erst in den letzten Kriegstagen dem Erdboden gleich gemacht und nur teilweise wieder-aufgebaut.

  • Der Flugplatz in Dbling

    Auf der rechten Donaukanalseite, in Dbling gelegen, befand sich ab 1945 der provisorische amerikanische Flugplatz.

    Von hier starteten und landeten die Pipers und Cessnas bis 1955 zum Flugplatz in Tulln, genauer nach Langenlebarn.

    Das Areal erstreckte sich von der eingestrzten Heiligenstdter-Brcke bis auf die Hhe der heutigen Opel Verkaufsnieder-lassung.

  • Die ehemaligen Holzlagerpltze

    Dieses Areal war bis 1875 ein Teil der Holzstrae und Wasserzeile (von der Gunoldstrae entlang der Heiligenstdter Lnde bis zur Muthgasse Nr. 131).Hier wurden die groen Donauschiffe gelscht und die Ware auf kleinere Donaukanalfloe umgeladen, da fr die groen Donauschiffe der Donaukanal unschiffbar war.Auf diesem Gebiete befanden sich vormals die groen Holzlagerpltze, die die grte Geldquelle der Drfer Heiligenstadt und Nudorf darstellten.

  • Suche nach Flugpltzen

    Nachdem die Sowjets im April 1948 mit der Absperrung Westberlins begonnen hatten, befrchteten die Westalliierten, da auch Wien, das von den Sowjets gewissermaen umzingelt war, ein hnliches Schicklas blhen knne. Deshalb ging man schnellstens daran, geeignete Groflugpltze zu finden und zu errichten.Fr Verbindungsflge mit Kleinflugzeugen innerhalb des Stadtgebietes legten die Westalliierten kleinere Flugpltze an.Entlang des Donaukanals wurde im Herbst 1945 ein Flugfeld fr den Flugverkehr fr kleinere einmotorige Flugzeuge errichtet.

  • Willkommen in Heiligenstadt

    Fr schnellere Flge innerhalb der Stadt standen hochmoderne Helikopter zur Verfgung. Freudige Begrung am Flughafen. Wieder einmal nichts passiert. Schrecklich dieser Hndedruck mit der anderen Hand in der Tasche.Vor allem zwischen den Russen und den Amerikanern herrschte der Kalte Krieg: Wollte ein amerikanischer Soldat den Prater besuchen, bentigte er einen Erlaubnisschein. Kam es zu bergriffen auf die sterreichische Bevlkerung, reflektierten die den jeweiligen Mchten zugehrigen Zeitungen die Stimmung: Fr die kommunistische Volksstimme waren die Wiener Freiwild amerikanischer Gangster. In dem von den Amerikanern gefhrten Wiener Kurier waren selbstverstndlich die Sowjets die Bsen

  • Die Verbindungsflugzeuge

    Fr den Flugverkehr wurde ein eigener Luftkorridor vom US- Besatzungsgebiet Obersterreich entlang der Donau bis Langenlebarn und weiter bis zum US-Sektor in Wien eingerichtet. In der Wiener US-Zone wurde am rechten Donau-kanalufer in Heiligenstadt ein kleiner Behelfsflugplatz errichtet, welcher mit einmotorigen Verbindungs-flugzeugen vom Typ Piper PA 18 und Cessna L 19, von Langenlebarn aus, angeflogen wurde.

  • Army Air Base Tulln

    Im Juli 1945 bekamen die US-Truppen, den in der sowjetischen Besatzungszone gelegene Flughafen zugewiesen. Die Verbindungsroute zwischen der US-Air Force Station Tulln-Vienna wurde von allen vier Alliierten in der besetzten Stadt Wien vertraglich vereinbart.

    Probleme auf der Strecke gab es aber immer wieder. Ab Juni 1946 nahm die US-amerikanische Fluglinie Pan American World Airways (Pan Am) den Linienverkehr von New York nach Langenlebarn auf. Im selben Jahr wurde der Name fr den Rest der Besatzungszeit auf Army Air Base Tulln gendert

  • Der britische Flugplatz

    Die Briten hatten schon im Sommer 1945 zwischen dem Wienflu und dem Schloss Schnbrunn (im Bereich des heutigen Busparkplatzes vor der heutigen Orangerie) einen Landestreifen fr kleinere Verbindungsflugzeuge angelegt (siehe Foto).

  • Der Flugplatz am Kniglberg

    Im Jnner 1951 kam ein weiterer Flugplatz fr Kleinflugzeuge am Knigsberg dazu. Die Start- und Landebahn war nur 300 Meter lang. Dieser Flugplatz befand sich auf dem Gelnde einer ehemaligen Kaserne

  • Flughafenprojekt am Nuberg

    In Simmering wurde fr diese Zwecke eine Flche nrdlich der Kaiser-Ebersdorferstrae und eine weitere Flche stlich des Zentralfriedhofes auserkoren. In Dornbach wurde das Gebiet an der Alszeile untersucht. Das Ende der Berlin Blockade im Mai 1949 fhrte vorbergehend zur Einstellung dieser Flugplatzprojekte. Jedoch wurden die Planungen mit dem Beginn des Korea Krieges im Oktober 1950 wieder aufgenommen. Nun kamen noch weitere Projekte am Nuberg, in der Krottenbachstrae und direkt auf dem Gelnde des Schlossparks von Schnbrunn hinzu.

  • Der Flugplatz in Heiligenstadt

    Bei den Zeitangaben auf diesem Hinweisschild sind nicht nur die Entfernungen der Flugziele angegeben. Doch es gab schon vorher in Dbling einen Flugzeuglandeplatz.

    Am 23. April 1928 befand sich ein Bootssteg beim Kahlenbergerdorf fr ein Lohner Flugboot der ehemaligen Kriegsmarine von sterreich-Ungarn. Im September 1928 wurde das Flugboot nach Prtschach am Wrthersee verlegt. Dort erhielt es den Namen Nelly und wurde fr Rundflge genutzt.

  • Der Original Bodenbelag

    Das ganze Flugfeld in Heiligenstadt und auch in Schnbrunn war mit einem praktischen Lochgitterteppich, den man ineinander verketten konnte, verlegt.Der fertige, eiserne Bodenbelag hatte den groen Vorteil, da das Regenwasser sofort abflieen konnte.

  • 65 Jahre Bodenbelag Feldflugplatz

    Der Seinerzeit (1945) provisorische Flugplatzbelag des amerikanischen Flugfeldes am Donaukanal scheint unverwstlich zu sein.

    Diese Aufnahme stammt aus dem Privatbesitz von Hr. Perci, der auch ein Stck des Bodenbelages sein Eigen nennt.

  • Kommandobaracke von vorne und von der Seite

  • Die Keuchhustenflge 1953/55

    Mit Genehmigung des kommandierenden Generals der amerikanischen Truppen in Wien, Brigadegeneral William L. Fitts, wurden in den Jahren 53 und 54 von Hauptmann John Hayes von Heiligenstadt aus Hhenflge fr Wiener Kinder mit Atemwegserkrankungen durchgefhrt.

    Der Autor selbst hatte genau in dieser Zeit zwei Sommer lang im Juli und August schwere Keuchhustenanflle, nahm aber diese Flge nicht in Anspruch. Unsere Mtter hatten Angst, da man sich dort noch mehr anstecken knnte.

  • Der Flugplatz - heute Schnellstrae

    Entlang des alten ameri-kanischen Flugplatzes ist heute eine Schnellstrae (B 227) entstanden, die vom Kahlenbergerdorf kommend, bis zur Ostautobahn A4, fhrt.

    Niemand denkt heute daran, wenn er dort fhrt, darber nach, da hier vor 65 Jahren amerikanische Flugzeuge gestartet und gelandet sind.

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