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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 153 Zur Trennung des ~Iolybdiins yon Eisen, Aluminium und Calcium an einem Anionenaustauscher ffillen Jr. V. 5fo~ASnvsxLJ und M. 1N. GORDEJEVA1 10 g des mit 1 n Salzs~ure und 0,5 n ~qatronlauge gereinigten Austauschers (PE-9) in eine Sis yon 30 cm H5he und 1,5 cm ~ und fiberffihren hier mit Salpeters~ure bzw. Salzs/~ure in die Nitrat- bzw. Chloridform. Man ]/~Bt dann die 50--100 mg Mo neben bis zu 100 mg Fe und bis zu 50 mg A1 und Ca enthaltende LSsung, deren S~ure- konzentration maximal 1 n HbTOs oder 2 Vol-~ HC1 betragen soll, mit der Ge- schwindigkeit 1 ml/min durch die S~ule fliel]en, l~ach dem Auswaschen mit 150--200 ml Wasser enthalt das Filtrat 2--3o/0 des angewandten Molybdans und fast samtliches Fe, A1 und Ca. Die auf der S~ule adsorbierten 97--98~ des l~olyb- dans werden mit etwa 500--600 ml 5~ Natronlauge eluiert. 0,5 g S042- und bis zu 0,04 g C1- beeintrachtigen die Trennung nieht. 1 Zavodskaja Laborat. 23, 1066--1067 (1957) [Bussisch]. Univ. Leningrad. W. BSm~ Fluorid. Zur Bestimmung kleinster Fluoridmengen in verdi~nnten wdiflr~gen LSsungen, die nach Aufbereitung der zu untersuchenden Proben erhalten werden, empfiehlt H. M. NIELSEN 1 eine Methode, bei der das Fluorid an einer Austauscher- saule angereiehert und yon allen stSrenden Ionen abgetrennt wird, um ansehlieBend im Eluat nach einer Modifikation der yon S. MEG~GIAN 2 angegebenen Methode photometrisch bestimmt zu werden. -- Arbeitsweise. Die Probe]5sung wird mit einer Fliel~gesehwindigkeit yon 6--12Tr./min dutch eine Austauschersaule filtriert (L/inge etwa 30 cm, innerer ~ 9 ram), die bis zu einer H5he yon 2,5 em mit Do- wex l-X8 (200--400 mesh, Acetat-Form) bepackt ist. Man eluiert nacheinander mit je 10 ml 0,1, 0,2 und 0,3 m l~atriumacetatl5sung bei einer Fliel3gesehwindig- keit yon 6--8 Tr./min. Die einzelnen Fraktionen werden getrennt aufgefangen. Aliquote Teile (5 m]) der erhaltenen l~raktionen (falls die Probe nicht mehr als 6--8 #g Fluorid enth/~lt, braucht nur die 2. Fraktion untersucht zu werden) werden mit je 0,5 ml der l~eagens]Ssungen A und ]3 versetzt. [A: 1,000 g Erioehromcyanin I~ d- dest. Wasser auf 1 Liter. ]3:0,175 g Zirkonylnitratdihydrat -4- 500 ml dest. Wasser d- 500 ml konz. Salzsgure (D 1,19).] Man mischt gut dureh, l~Bt mindestens 10 rain stehen und mil3t dann die Extinktion der erhattenen FarbsalzlSsung bei 527,5 m s nnter Verwendung yon 1 em-Xtivetten. Zum Vergleieh dient eine LSsung, die aus 105 ml dest. Wasser, 10 ml der l~eagenslSsnng A und 5 ml konz. Salzs~ure angesetzt wird. An Hand einer Eichkurve wird ausgewertet. Das beschriebene Verfahren eignet sieh fiir Flnoridmengen yon 1--10 #g. Der Fehler der Methode ist mit d= 50/0 angegeben. 1 Analyt. Chemistry 30, 1009--1011 (1958). State Univ. Logan, Utah (USA).-- 2Analyt. Chemistry 26, 1161 (1954); vgl. diese Z. 154, 284 (1957). X. MAc~ Nach Versuchen yon W. W. ]31CANDY: und A. A. ])USWALT jr. 1. l~2t sich Fluorid in 0,01--0,09 m LSsung mit 0,2 m Calciumeh]oridlSsung und in 0,04--1,0 m L5sung mit ThoriumnitratlSsung heterometrisch auf • 2% genau titrieren. 0,4 mg Fluoridionen in 2 ml L5sung kSnnen auf • 40/0 genau bestimmt werden. Der Zeit- bedarf f/Jr eine ]3estimmnng betr/~gt nur 10 rain. Man rfihrt die L5sung wahrend der Zugabe der Mal]lSsung und titriert bis zum Erreiehen des Maximums der optischen Diehte. Der Endpunkt der Titration wird graphisch ermittelt. 1 Analyt. Chemistry 30, 1120-- 1 i22 (1958). Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA). KLAUS BROD~X~SEN Spuren Fluorid lassen sich nach W. E. HARRIS 1 an der rotierenden Palladium- elektrode amperometriseh mit ThoriumperchloratlSsung und Eisen(III)-chlorid be- stimmen. -- Arbeitsvorschri/t. 100 ml der neutralen FluoridlSsung werden mit 5 ml

Fluorid

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Bericht : Analyse anorganischer Stoffe 153

Zu r Trennung des ~Iolybdiins yon Eisen, Alumin ium und Calcium an einem Anionenaus tauscher ffillen J r . V. 5fo~ASnvsxLJ und M. 1N. GORDEJEVA 1 10 g des mit 1 n Salzs~ure und 0,5 n ~qatronlauge gereinigten Austauschers (PE-9) in eine Sis yon 30 cm H5he und 1,5 cm ~ und fiberffihren hier mit Salpeters~ure bzw. Salzs/~ure in die Nitrat- bzw. Chloridform. Man ]/~Bt dann die 50--100 mg Mo neben bis zu 100 mg Fe und bis zu 50 mg A1 und Ca enthal tende LSsung, deren S~ure- konzentra t ion maximal 1 n HbTOs oder 2 Vol-~ HC1 betragen soll, mi t der Ge- schwindigkeit 1 ml/min durch die S~ule fliel]en, l~ach dem Auswaschen mit 150--200 ml Wasser enthal t das Fi l t ra t 2--3o/0 des angewandten Molybdans und fast samtliches Fe, A1 und Ca. Die auf der S~ule adsorbierten 97--98~ des l~olyb- dans werden mit etwa 500--600 ml 5~ Natronlauge eluiert. 0,5 g S042- und bis zu 0,04 g C1- beeintracht igen die Trennung nieht.

1 Zavodskaja Laborat . 23, 1066--1067 (1957) [Bussisch]. Univ. Leningrad. W. BSm~

Fluorid. Zur Bestimmung kleinster Fluoridmengen in verdi~nnten wdiflr~gen LSsungen, die nach Aufberei tung der zu untersuchenden Proben erhalten werden, empfiehlt H. M. NIELSEN 1 eine Methode, bei der das Fluorid an einer Austauscher- saule angereiehert und yon allen stSrenden Ionen abget rennt wird, um ansehlieBend im Elua t nach einer Modifikation der yon S. MEG~GIAN 2 angegebenen Methode photometr isch bes t immt zu werden. - - Arbeitsweise. Die Probe]5sung wird mi t einer Fliel~gesehwindigkeit yon 6 - - 1 2 T r . / m i n dutch eine Austauschersaule filtriert (L/inge etwa 30 cm, innerer ~ 9 ram), die bis zu einer H5he yon 2,5 em mit Do- wex l - X 8 (200--400 mesh, Acetat-Form) bepackt ist. Man eluiert nacheinander mi t je 10 ml 0,1, 0,2 und 0,3 m l~atr iumacetat l5sung bei einer Fliel3gesehwindig- keit yon 6- -8 Tr. /min. Die einzelnen Frakt ionen werden get rennt aufgefangen. Aliquote Teile (5 m]) der erhal tenen l~raktionen (falls die Probe nicht mehr als 6- -8 #g Fluorid enth/~lt, b raucht nur die 2. Frakt ion untersucht zu werden) werden mi t je 0,5 ml der l~eagens]Ssungen A und ]3 versetzt. [A: 1,000 g Erioehromcyanin I~ d- dest. Wasser auf 1 Liter. ]3 :0 ,175 g Zirkonylni t ra td ihydrat -4- 500 ml dest. Wasser d- 500 ml konz. Salzsgure (D 1,19).] Man mischt gut dureh, l~Bt mindestens 10 rain s tehen und mil3t dann die Ext ink t ion der erhat tenen FarbsalzlSsung bei 527,5 m s nn te r Verwendung yon 1 em-Xtivetten. Zum Vergleieh dient eine LSsung, die aus 105 ml dest. Wasser, 10 ml der l~eagenslSsnng A und 5 ml konz. Salzs~ure angesetzt wird. An H a n d einer Eichkurve wird ausgewertet. Das beschriebene Verfahren eignet sieh fiir Flnoridmengen yon 1--10 #g. Der Fehler der Methode ist mi t d= 50/0 angegeben.

1 Analyt. Chemistry 30, 1009--1011 (1958). State Univ. Logan, U t a h (USA).-- 2Analyt. Chemistry 26, 1161 (1954); vgl. diese Z. 154, 284 (1957). X. M A c ~

Nach Versuchen yon W. W. ]31CANDY: und A. A. ])USWALT jr. 1. l~2t sich Fluorid in 0,01--0,09 m LSsung mi t 0,2 m Calciumeh]oridlSsung und in 0,04--1,0 m L5sung mi t Thoriumnitrat lSsung heterometrisch auf • 2% genau titrieren. 0,4 mg Fluoridionen in 2 ml L5sung kSnnen auf • 40/0 genau bes t immt werden. Der Zeit- bedarf f/Jr eine ]3estimmnng betr/~gt nur 10 rain. Man rfihrt die L5sung wahrend der Zugabe der Mal]lSsung und t i t r ier t bis zum Erreiehen des Maximums der optischen Diehte. Der E n d p u n k t der Ti t ra t ion wird graphisch ermittelt .

1 Analyt. Chemistry 30, 1120-- 1 i22 (1958). Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA). KLAUS BROD~X~SEN

Spuren Fluorid lassen sich nach W. E. HARRIS 1 an der rot ierenden Palladium- elektrode amperometriseh mi t ThoriumperchloratlSsung und Eisen(III)-chlorid be- st immen. -- Arbeitsvorschri/t. 100 ml der neutralen FluoridlSsung werden mi t 5 ml

154 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe

Pufferl5sung versetzt, die 19 g 1Konochloressigs~ure, 2,7 g Natriumhydroxyd, 10 g Kaliumsulfat, 80 g Kaliumbromid und 20 g Aerosol I B (dibutylsulfobernstein- saures Natrium, American Cyanamid Co.) im Liter enth~lt (jede Substanz ffir sich gelSst), wodurch der pH-Wert 2,8 eingestellt wird. Dann werden 4 ml Eisen(III)- chloridlSsung (25 ml 0,01 m in 0,001 m Salzs~ure, auf einem Liter verdiinnt) zu- gesetzt. Titriert wird mit 0,001 m ThoriumperchloratlSsung (hergestellt aus Tho- riumnitrat durch Fallen als Oxalat, Verglfihen zum Oxyd und L5sen in Uber- chlorsaure) bei + 0,2 V gegen die ges~tt. Kalomelelektrode. Als Spannungsquelle wird ein Element verwendet, dessen anodischer Pol ein an Kaliumsulfat ges~tt. Quecksflber(I)-sulfat-Halbelement ist, das fiber eine Kaliumnitratbriicke gegen eine Phosphatelektrode geschaltet ist (je 4 g Kaliumdihydrogenphosphat und Dikalium- hydrogenphosphat, sowie 5 g Kaliumnitrat in 50 ml, Quecksilber(I)-phosphat als BodenkOrper). Beobachtet wird der Anstieg des Eisen-Diffusionsstroms infolge Umwandlung des Eisenfluoridkomplexes in den stabileren mit Thorium. Die Palla- diumelektrode spricht weniger auf Verunreinigungen an als die Platinelektrode, der hohe Kaliumbromidgehalt begiinstigt einen geringen Grundstrom, der Kalium- sulfatzusatz vermeidet St5rungen durch geringe Phosphatgehalte, der Aerosol- zusatz gewhhrleistet gleiehma$ige Aktivit~tt der PMladiumelektrode. 200 #g Fluorid in 100 ml lassen sieh auf 1,8~ genau bestimmen. Der Fehler steigt auf 20~ bei Gehalten yon 30 #g in 100 ml. M~[~ige Mengen Chlorid, Nitrat, Perchlorat, Borat, Ca oder Mg beeinflussen die BestAmmung nicht. Bei Anwesenheit yon A1 oder mehr als 1 mg Phosphat ist kein )~quivalenzpunkt (F : Th = 1,5) mehr feststellbar.

1 AnMyt. Chemistry 30, 1000--1003 (1958). Univ. Edmonton, Alb. (Canada). K. C~USE

Chlorid. Von J. H. CANNON 1 wird eine automatisch arbeitende Titrations- vorrichtung zur potentiometrisehen Schnellbestimmung yon Chloridmi/crogehalten mit 0,01 n Silbernitratl5sung beschrieben. Titriert wird ~n der Ag-Elektrode in einer 1 ml-Platinschale gegen elne Ag/AgC1-Elektrode, gerfihrt wird mit einem vibrieren- den Platindraht (dynam. Lautsprecher), als Biirette dient ein horizontales Capillar- rohr (0,45 ram) mit Luftbl~se Ms Indicator fiir das ausgeflossene Volumen, die StrSmungsgeschwindigkeit wird dureh das Vorrats-Niveaugefag nach Bedarf ein- gestellt. Der Zuflug wird bei Erreichen des im Vorversuch bestimmten Aquivalenz- potentials automatisch gestoppt, indem ein durch das Potential fiber einen Vor- verstarker gesteuerter Motor den Zulaufhahn scMieBt und bei Beginn der Titration auch 5ffnet. Die Anordnung ist auf Arbeiten yon K. SChWArTZ 2 sowie H .V. MALMSTA])T und E. R. FETT 8 aufgebaut und erm5glicht es, 10#g Chlorals Chlorid in schwefelsaurer LSsung auf • 0,2--0,3/~g, im lV[ittel auf ~= 2,3~ genau zu titrieren.

1 j . Assoc. off. agric. Chemists 41, 428--431 (1958). Food a. Drug Admin., St. Louis, Mo. (USA). -- 2 Mikroehemie 13, 6 (i933); vgl. diese Z. 96, 359 (1934). -- 3 Analyt. Chemistry 26, 1348 (1954); vgl. diese Z. 14% 35 (1955). K. C~vsE

Eisen. Den Einflufi anderer Elemente auf die eolorimetrisehe Bestimmung des Eisens mit ~,~'-Dipyridyl untersucht 1VI. GI~AT-CABANAC 1, nachdem sie in einer ~rfiheren Arbeit festgestellt hatte, dal~ Zink stSrend wirkt e. Verf. finder, dab auch Co ~+, Ni ~+ und Mn ~+ st5ren, dag die Methode aber anwendbar ist, wenn das Mol- verhaltnis Me'~+'Fe ~+ die Zahlen 15 ffir Co, 22 fiir Ni und 80 ffir Mn nieht iiber- schreitet. Fiir die Chloride, Sulfate und Acetate dieser iV[etalle wurden die gleiehen Werte gefunden. Die Eigenfarbung der 3 Kationen stSrt innerha-lb dieses Bereiches nicht.

Anal. chim. Acta (Amsterdam) 19, 108 (1958). Fae. Sei. Toulouse (Frank- reich). -- e GR~T-CABAXaC, M.: Anal. chim. Acta (Amsterdam) 17, 348 (1957); vgl. diese Z. 162, 157 (1958). G. DENK