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April 19, 2005 Atomphysik SS 05, Prof. W. de Boer 1
Vorlesung 3: Das PhotonRoter Faden:
Eigenschaften des Photons
Photoeffekt ComptonstreuungGravitationPlancksche Temperaturstrahlung
⎬ ->VL3->VL4⎬
Folien auf dem Web:http://www-ekp.physik.uni-karlsruhe.de/~deboer/Teilweise benutzte Skripte:http://www.physi.uni-heidelberg.de/~specht/http://www.wmi.badw-muenchen.de/E23/lehre/skript/
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Eigenschaften des Photons
Das Photon ist das Energiequant der elektromagnetischen Wellen,d.h. Licht hat wie von Einstein postuliert nicht nur Wellencharakter,sondern auch Teilchencharakter mit den oben angegebenen Eigen-schaften (Einstein bekam den Nobelpreis für den photoelektrischen Effekt und nicht wie gemeinhin angenommen für die Relativitätstheorie).
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10000Å
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Teilchen-Welle “Dualismus”
Photonen beschreiben elektromagnetische Wechselwirkung als Austauschteilchen der QED (QED=Quantum Electrodynamics = relat. Quantenfeldtheorie des Elektromagnetismus).
Wie kann man Wellencharakter und Teilchencharakter vereinbaren?Beispiele
1. Dipolantenne: unendlich viele Photonen lassen Quantencharakter verschwinden: “Glättung” der Wellen;Analogie: kontinuierliche Erzeugung von Wellen in einem Seil ⇒stehende Wellen2. Übergang im Atom: Photon mit Frequenz hν ; Analogie: EINE Schwingung im Seil ⇒ ”Teilchen”
EnergiepaketKlassisch nicht zu verstehen, warumE=hv UNABHÄNGIG von der Amplitude
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Eigenschaften des Photons
Wellencharakter des Lichts bewiesen durch Interferenzen (Huygens, Young)
Teilchencharakter bewiesen durch
1. Photoeffekt2. Thompson-, Raleigh- und Comptonstreuung3. Gravitationseffekte des Photons4. Plancksche Hohlraumstrahlung
Heute: 1) bis 2)
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Der Photoeffekt
Bestrahlt man ein Alkalimetall - das sind Metalle mit nur einem Elektron in der Außenhülle - im Vakuum mit ultraviolettem Licht, werden Elektronen(e-) aus der Metalloberfläche 'herausgeschlagen'. Elektronenfluß bedeutetaber gemeinhin Stromfluß, den man messen kann. Durch Anlegen einerGegenspannung -U0 kann man den Stromfluss steuern. Man hat festgestellt, dass die gemessene elektrische Stromstärke - also die Anzahlder freigesetzten Elektronen - proportional zur Intensität des eingestrahlten Lichts ist, die kinetische Energie der Elektronen hingegenaber nur von der Frequenz des Lichts ab, nicht von der Intensität.
Man nennt die Gegenspannung (kann positiv oder negativ sein) auchBremsspannung. Das die maximale Bremsspannung -U0 nicht von derLichtintensität des einfallenden Lichts abhängig war, war überraschend. Nach der klassischen Physik sollte die Erhöhung der auf die Metallfläche(Kathode) treffende Lichintensität zu einem Anstieg der von einemElektron absorbierten Energie führen, und damit auch zu einer größerenkinetischen Energie der herausgelösten Elektronen. Dass dies nicht der Fall war, konnte Einstein so erklären:
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Erklärung nach Einstein
Licht ist nicht kontinuierlich im Raume verteilt, sondern in winzigen Paketen - den Photonen - quantisiert. Dabei ist die Energie jedes Photons gemäß der Planck-Formel E = hv, also Plancksches Wirkungsquantum mal Frequenz. Ein Elektron, dasdurch das ultraviolette Licht aus der Metalloberflächeherausgeschlagen wurde, besitzt genau die Energie eines einzigenPhotons. Wenn man die Lichtintensität erhöht, so fallen zwarmehr Photonen pro Zeit auf die Metalloberfläche, die von einemElektron dieser Oberfläche aufgenommene (absorbierte) Energieerhöht sich jedoch nicht.Wenn man jetzt die Arbeit, die notwendig ist, um ein Elektronaus der Metalloberfläche herauszulösen, als 'Austrittsarbeit' WAbezeichnet, erhält man folgenden Zusammenhang:
Einstein Vorhersagewurde durch Experimentevon Millikan bestätigt.
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Der Photoeffekt nach Einstein
Mehr Intensität->mehr Photonen,aber Ek unabh. von I,nur eine Fkt. von Freq.
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Versuche zum Photoeffekt
1888 Hallwachs: Negativ geladenes Elektrometer entlädt sich durch Licht,ein positiv geladenes Elektrometer NICHT!!
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Genauere Photoeffekt-Messungen
Spannung kann sowohl >0 als 0 bis I=Imaxoder abgebremst bei U
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Beobachtung
Kin. Energie des Elektrons:eU0=Ekin=hv-EB
Kin. Energie>0 für hv-EB>0, odervGrenze=EB/h
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Interpretation
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Folgerung aus Einstein’s Hypothese
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Anwendung des Photoeffekts
CMOS-cameras: Photodioden auf Si-wafer mitVerstärker und Adressierung für jeden Pixel.
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Streuprozesse der Photonen
Allgemeine Darstellung eines Streuprozesses: wenn das Photon Teilchencharakter hat,soll es eine Impulsänderung erfahren, d.h. seine Frequenz (“Farbe”) ändert.
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Thompson-Streuung (hv sehr klein)
(=weiche Raleighstreuungweit oberhalb der Resonanz)
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Diskussion der Thompson-Streuung
(pp-Streung: 80 mb)
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Winkelverteilung der Thompson-Streuung
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Rayleighstreuung
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Warum ist der Himmel blau und Sonnenuntergang rot?
Rayleigh-Streuung regt Atome amstärksten an für blaues Licht, dasauch wieder emittiert wird.
Abends wird blaues Licht amdurch Rayleigh-Streuung am stärksten absorbiert. Verunreinigungen nahe der Erde können durch Anregungenwunderschöne Farben beimischen
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Compton-Streuung (reiner Quanteneffekt)(Thompson und Raleigh-Streuung klassisch)
Compton (1922): Streuexperimente mit Photonen imRöntgenbereich (20 keV) (E>Bindungsenergie der Elektronen)
Gemessen wird: Streuwinkel und Energie (=hc/λ) des gestreuten Photons
e
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Deutung der “verschobenen” Strahlung
Relativistisch, da kinetische Energie und Masse des Elektrons vergleichbar sind!
(1)
(2)
(3)
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Lösung der E,p-Erhaltungssätze
Schlussfolgerung: Peakverschiebung ∆λ als Fkt. von θ wird durch Energie-Impulserhaltung beschrieben ⇒ elektromagn. Strahlung hat Teilchencharakter bei Energien ab keV Bereich.
(aus (2))e
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Diskussion der Compton-Streuung
Da h/λ=hv/c=mc
Z.B. E=1 keV-> λ=12Å -> ∆ λ/ λ=0.8 %Z.B. E=1 MeV-> λ=0.012Å -> ∆ λ/ λ=80%
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Comptonstreuung dargestellt als Energien
Energie des gestreuten Photons:Ellipse mit Exzentrizitätdie mit Frequenz hν ansteigt
=hν-hν’
Polardiagram von hν’
ZentralerStoß: θ=180;
Sonderfälle:
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Relativistische Streuung
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Zum MitnehmenDie elektromagnetische Strahlung hat bei kurzen WellenlängenTeilchencharakter, d.h. die Strahlung besteht aus Wellenpaketedie bestimmte Energie und Impuls haben.
Experimentell wurde diese Quantisierung der e.m. Wellen beobachtetdurch:
PhotoeffektComptonstreuung
die alle nur verstanden werden können, wenn die Lichtquantenoder Photonen eine
Energie hvImpuls hv/c=h/λMasse m=E/c2=hv/c2=p/c
besitzen.