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264 ReZative Stdrke wllsseriger Umngen. D am p f d i ch t e n derselben und die Adhasion, die sie unter einander zeigen, in Betracht eu ziehen. Lasst man letztere ausser Acht und nimmt, urn den Fall zu verein- fachen, gleiche Quantitaten von zwei Fliissigkeiten ver- achiedenen Siedepuncts, so ergiebt sich das Verhaltniss, in welchem dieselben destilliren, als bestimint durch ihre Tension und die Dichtigkeit der Dampfe. Im ersten Zeit- moment wird die Quantitat jeder destillirenden Fliissig- keit gefunden durch Multiplication ihrer Tension beim Siedepuncte der Mischung mit ihrer Dampfdichte. SO eeigt sich, daas diejenige Flussigkeit mit der hochsten Tension nicht nothwendiger Weise am schnellsten destil- lirt, denn was der andern an Tension fehlt, ersetzt aie durch die Dichtigkeit ihres Dampfes. Demnach kann es sicb ereignen, dass wenn man die Mischung eines 0iich- tigen Korpers mit einem minder fliicbtigen destillirt, der letztere schneller ubergebt als der erstere. W an k 1 y n giebt hiereu ein Beispiel: Dampfdichte Methylalkohol siedet bei 660 1,107 Jodathyl n n 720 5,337. Es wurden 18 Grm. des ersteren mit 17 Grm. des letzteren gemischt und bis auf zwei Drittel der Mischung deatillirt. Das Destillat bestand aus 6,O Grm. Methylalkohol, 8,7 ,, Jodathyl, folglich war das Jodathyl rascher destillirt in Folge sei- ner grosseren Dampfdichte, als der Methylalkohol. Es ist klar, dass wenn Dampfdichte undTension im umgekehrten Verhgltniss stehen, die Mischung ungeiin- dert destilliren muss. Aus dem Einflusse der Dampf- dichte erklart es sich grossentheils, warum 6ich homologe Korper durch Destillation so schwierig trennen lassen. Es leuchtet gleichfalls ein, warum atherische Oele so leicht mit Wasser destilliren, denn Wasserdampf ist einer dcr specifisoh leichtesten, wahrend die DKmpfe der Oele hohes spec. Gewicht besitzen. (Pliarni. Journ. and Trans- act. IT. Series. VoZ. V. Sept. 1663. p. 134.) WP. Formeln mr genanen Bestimmnng der relativen Stlrke wasseriger Losungen, die nicht das gehiirige spe- cifisthe Cewitht haben; von Calien. Es aei: D das erforderliche spec. Gewicht; d das gefundene; x die Unbekannte.

Formeln zur genauen Bestimmung der relativen Stärke wässeriger Lösungen, die nicht das gehörige specifische Gewicht haben; von Lalieu

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Page 1: Formeln zur genauen Bestimmung der relativen Stärke wässeriger Lösungen, die nicht das gehörige specifische Gewicht haben; von Lalieu

264 ReZative Stdrke wllsseriger Umngen.

D a m p f d i ch t e n derselben und die Adhasion, die sie unter einander zeigen, in Betracht eu ziehen. Lasst man letztere ausser Acht und nimmt, urn den Fall zu verein- fachen, gleiche Quantitaten von zwei Fliissigkeiten ver- achiedenen Siedepuncts, so ergiebt sich das Verhaltniss, in welchem dieselben destilliren, als bestimint durch ihre Tension und die Dichtigkeit der Dampfe. Im ersten Zeit- moment wird die Quantitat jeder destillirenden Fliissig- keit gefunden durch Multiplication ihrer Tension beim Siedepuncte der Mischung mit ihrer Dampfdichte. SO eeigt sich, daas diejenige Flussigkeit mit der hochsten Tension nicht nothwendiger Weise am schnellsten destil- lirt, denn was der andern an Tension fehlt, ersetzt aie durch die Dichtigkeit ihres Dampfes. Demnach kann es sicb ereignen, dass wenn man die Mischung eines 0iich- tigen Korpers mit einem minder fliicbtigen destillirt, der letztere schneller ubergebt als der erstere. W a n k 1 y n giebt hiereu ein Beispiel:

Dampfdichte Methylalkohol siedet bei 660 1,107 Jodathyl n n 720 5,337.

Es wurden 18 Grm. des ersteren mit 17 Grm. des letzteren gemischt und bis auf zwei Drittel der Mischung deatillirt. Das Destillat bestand aus

6,O Grm. Methylalkohol, 8,7 ,, Jodathyl,

folglich war das Jodathyl rascher destillirt in Folge sei- ner grosseren Dampfdichte, als der Methylalkohol.

Es ist klar, dass wenn Dampfdichte undTension im umgekehrten Verhgltniss stehen, die Mischung ungeiin- dert destilliren muss. Aus dem Einflusse der Dampf- dichte erklart es sich grossentheils, warum 6ich homologe Korper durch Destillation so schwierig trennen lassen. Es leuchtet gleichfalls ein, warum atherische Oele so leicht mit Wasser destilliren, denn Wasserdampf ist einer dcr specifisoh leichtesten, wahrend die DKmpfe der Oele hohes spec. Gewicht besitzen. (Pliarni. Journ. and Trans- act. IT. Series. VoZ. V. Sept. 1663. p . 134.) WP.

Formeln mr genanen Bestimmnng der relativen Stlrke wasseriger Losungen, die nicht das gehiirige spe- cifisthe Cewitht haben; von Calien.

Es aei: D das erforderliche spec. Gewicht; d das gefundene; x die Unbekannte.

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Eigenthiimliche Aeuaserung der Afjnittlt. 265

(d - I) . 1000 (D-d).IOOO D-1 D-1

x = x' =

x ist in Cubikcentimetern das Volumon der Normal- fliiasi keit in 1 Liter der untersuchten Verdunnung; x

Will man das Volumen in Grammen rrusdrucken, wie vie1 1 Kilogrm. der untersuchten Verdiinnung nor- male Flussigkeit und Wasser enthllt, so benutzt man die Formeln ;

das f olumen des iiberschiissigen Wassers in 1 Liter.

X.D x' d

y' = - 9'- d in welchen x und x' die nach den ersten Formeln ge- fundenen Werthe sind; jede Formel ist die Probe der andern.

1st das gefundene spec. Gewicht grosser a18 verlangt, 80 erfhhrt man auf demselben Wege, melches-Volumen oder Gewicht Wasser zuzusetzen ist, um das vorgeschrie- bene spec. Gewicht zu erhalten.

B e i s p i e 1. Lip. Ammoniaci acetici zeigte an dem Ariiometer dss spec. Clew. 1,0211; das verlangte ist 1,029

0,021 1.1000 0,0079.1000 0,029 = 727,59 cc. x' = 0,029 x =

= 272,41 cc. Wasser. . . . . . . . , . , . . . . . . 272,41 CC. = 272,41 Grm. Liq. Ammon. met. v. 1,029 727,59 ,, = 748,09

1000,OO CC. = 1021,10 Grm. Die letztgefundene Zahl reclits ist gleich dem gefun-

Will man die Volumina durch Gemichte ausdriicken, denen spec. Gewichte.

so findet man: 727,59.1,020

= 733,219 Grm. Y = 1,0211 272,41 1,0211

9'=-- - - 266,781 ,, 1000,000 Grm.

(Journ. de €'ham. d'dnvers. Nov. 1863.) Dr. fieich.

Eine eigenthiimliehe Aensserung der Affinitiih La& man nach Mi l lon Chlor auf meinsaures Kupfer-

oxydkali in Losung einwirken, so wird das Kupferoxyd