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199 Forschung im Schl'ifttul1l Zur Klimakunde Deutwhlands Von Hermann Flohn Die Wissenschaft der Klimatologie schickt sich in den letzten Jahren un- streitig zu einem Aufschwung an. Langst nicht mehr Hilfswissenschaft del' Geographie allein, hat sie zwischen der Meteorologie als Physik del' Atmo- sphare auf del' einen Seite, der Geographie als Landerkunde auf der anderen Seite einen ziemlich fest umrissenen Platz gefunden, lind ihre praktische Bedeutung ist gerade heute, mitten im und fiir den Existenzkampf des deutschen Volkes, noch weiter gestiegen. Dallel' ist es auch verstandlich, \Venn dieser sachliche Aufschwung, sowie die zu einem gewissen AbschluB gelangten methodischen Erorterungen seit einigen Jahren wieder wertvolle Dissertationen zur Klimakunde Deutschlands hervorbringt, yon denen drei neue Arbeiten hier besprochen werden sollen. Ilmen schlieBt sich das grund- legende Quellenwerk del' Klimakunde Deutschlands an, deren einer Band seit 2 Jahren vorliegt. Fiir die Landeskunde DeutschlaIlds ist ohne Zweifel del' Niederschlag das wichtigste Klimaelement. Seine Schwankungen von Ort zu Ort sind yiel starker als die del' (mittleren) Lufttemperatur, und sie wirken sich auf Boden und Pflanzenwelt, auf Betriebsform und Bodennutzung besouders deutlich aus. Uberdies ist die Niederschlagsvertcilung ein sehr feiner Indi- kator fiir ortIiche Besonderheiten im Wetterablauf, so daB sie gerade ,rom Standpunkt del' modernen "vVitterungsklimatologie" erhohte Beachtung verdient. Die verhaltnismiWig leichtE' Erreiehbarkeit des Materials, das dichte Stationsnetz sind weitere Vorziige; ein immerhin beachtlicher Teil del' Beobachtungen wird in Form von Tageswerten veroffentlicht. Die Danziger Dissertation von Kups (1) iiber die Niederschlagsverteilung im Weichselmiindungsgebict hat zunachst dlll'ch die vollstandige Veroffent- lichung del' Monats- und Ja. hressummen des Niederschlags fiir die Stationen des ehemaligen Freistaates Danzig einen gewissenQuellenwert, da. diese Da- ten bisher kaum zuganglich waren. Allerdil1gs bliehen bei dieser Bearbeitung aile die Stat.ionen unberiicksichtigt, die weniger als 11 Jahre beobachtet hatten; wenigstens die Jahressumme ist auch bei kiirzeren Reihen (4-10 Jahre) bei entsprechend vorsichtiger Reduktion nach mehreren, passend gelegenen Vergleichsstationen erfahrungsgemaB gut verwendbar. AuBel' den Sta.tionen des Danziger Gebietes wurden noeh die del' benachbarten Ge- biete Ost- und WestpreuBens mit verwendet. Fiir aIle Stationen wurden Mittelwerte der Periode 1891-1937 gebildet; hierin und in del' viel um- fassenderen Verarbeitllng des :M:aterials geht Kurs weit uber die vorliiufige Zusammenstellllng del' Danziger Niederschlagsmessllllgen VOll STAB EN hin- aus. Die Karten del' mittleren Verteilung del' Jahres- und Monatsnieder- schlage stimmeu gut mit den unveroffentljchten Karten iiberein, die Re- ferent auf Grund des vollstiindigen Materials fiir die im Niederschlags- kiLl'tp.nwel'k des Reichsamts fiir \Vetterdienst verwendete Periode 1891 bis Forschung illl Schrifttul1l 1930 entworfen hatte. Die Verteilung del' Niederschlage ist in dem Gebiet des norddeutschen ,,: Flachlandes", in dem die groBten Hohenunterschiede von 333 m (Turmberg) bis - 2 m (Weichse1-Nogat-Niederung) vorkom- men, natiirlich in erster Linie vom Gelande abhiingig. So schwankt die mittlere Jahresmenge del' Niederschlage in einem vVest-Ost-Profil quer durch das immerhin zwischen mindestens 790 mm bei Karthaus, 480 mm bei Dirschau und wieder fast 750 mm auf den Elbin- ger Hohen. Die Lage des Trockengebiets unmittelbar im Lee des westpreu- llischen Hohenriickens, fast ganz auf dem linken Weichselufer gelegen, ist sehr kennzeichnend, wahrend in del' Nogatniederung sich schon del' Stau der Elbinger Hohen bemerkbar macht. Ans den Erfa-hrungen des Flugwetter- dienstes ergibt sich, daB bei Westwetterlagen haufig gerade bei Danzig die sonst geschlossene tiefhangende Wolkendecke fohnig anhebt und aufreiBt; diese Erscheinung kennen wir bei allen gelandebeclingten Trockengebieten. Entsprechencl clem Vorgehen mehrerel' andereI', besonclers von KNOCH angeregter Arbeiten - so MEINCKE fiir das untere Oclergebiet, JAXSSEN fiir das mitteldeutsche Trockengebiet u. a. m. - wird nun clas Verhalten der Niederschliige bei verschiedenen 'Vettertypen untersucht; die Ergeb- nisse entspreehen den theoretisch zu fordernden. Am st.iirksten yom Ge- lande beeinflullt ist die Intensit.ii.t cler Warmfrontregen; das gilt sowohl fur normale Westwetterlagen \Vie auch fUr Aufgleitniederschlii.ge bei Siidost- wetter (Vb-Lagen des Wetterdienstes). Bei Kaltfronten ist die Leewirkung nicht deutlich zu erkennen; Gewitterfronten und ortliche vViirmegewitter bringen hii.ufig gerade im Niederungsgebiet die hochsten Niederschliige. DieRe Tatsache verursacht ja ganz allgemein die verha.ltnismaBig grolle Aus- geglichenheit der sOillmerlichen Niederschlagsverteilung im Gegensatz zu del' des Winters. Zlll' Bestii.tigung diesel' an Einzelwetterlagen gewonnenen Befunde werden Niederschlagskarten fUr verschiedene Windrichtungen ent- worfen. Del' Vergleich del' monatlichen Nieclerschlags-Windrosen mit den Karren del' mittleren Niederschlagssumlllen erllloglicht die Erklarung des jiihrlichen Ganges del' Niederschliige, der stets ein Maximum im Sommer (meist Juli), daneben teilweise ein sekundiires Maximum im Winter (De- zember) aufweist, wiihrend das Hauptminimulll im Spiitwinter liegt. So betritt die Arbeit von Kups zwar in methodischer Hinsicht kein Neuland, abel' sie bringt eine schone, einwandfreie neuzeitliche Darstellung, aus der sich viele wesentlichen Klimaziige (lieses Gebietes ableiten lassen. Auch W. BOTTCHER (2) halt sich bei seiner von VIrAIBEL angeregten Bonner Dissertation uber die Niederschlagsverhaltnisse des Rheinischen Schiefergebirges an bewa, hrte Methoden. Nach einer einleitenden Be- sprechung del' Windverhaltnisse werden Niederschlagswindrosen fur 1935 berechnet. Hierzu mull ganz allgemein gesagt werden, claB es zweckrp.iWiger ist, nicht den stark ortlich beeinflullten Bodenwind, sondern den auS den VVetterkarten zu entnehmenden Gl'adientwind derartigen Darstellungen zu- grunde zu legen; man erhaIt. sonst leicht ein et\Vas schiefes Bild del' Stan- und Fohnlagen. Die Jahreskarte del' Niederschlage fur den Zeitraum 1891 bis 1930 ist im wesentlichen nul' eine Vereinfachung der Karte des Reichs- amts fur W·etterdienst. Den Jahresgang der Niederschlage veranschaulicht BOTTCHER durch eine Diagrammkarte, in del' er fiir eine groBe Zahl von Stationen ein Siiulendiagramm des Jahresganges eintragt. Diese Form der

Forschung im Schl'ifttul1l - uni-bonn.de€¦ · gestellten Insel- oder Kiistenstationen ergeben leicht zu niedrige Werte, Wenn man z. B. die Niederschlagshaufigkeiten yon Neuwerk

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Page 1: Forschung im Schl'ifttul1l - uni-bonn.de€¦ · gestellten Insel- oder Kiistenstationen ergeben leicht zu niedrige Werte, Wenn man z. B. die Niederschlagshaufigkeiten yon Neuwerk

199

Forschung im Schlifttul1l

Zur Klimakunde Deutwhlands

Von Hermann Flohn

Die Wissenschaft der Klimatologie schickt sich in den letzten Jahren unshystreitig zu einem Aufschwung an Langst nicht mehr Hilfswissenschaft del Geographie allein hat sie zwischen der Meteorologie als Physik del Atmoshysphare auf del einen Seite der Geographie als Landerkunde auf der anderen Seite einen ziemlich fest umrissenen Platz gefunden lind ihre praktische Bedeutung ist gerade heute mitten im und fiir den Existenzkampf des deutschen Volkes noch weiter gestiegen Dallel ist es auch verstandlich Venn dieser sachliche Aufschwung sowie die zu einem gewissen AbschluB gelangten methodischen Erorterungen seit einigen Jahren wieder wertvolle Dissertationen zur Klimakunde Deutschlands hervorbringt yon denen drei neue Arbeiten hier besprochen werden sollen Ilmen schlieBt sich das grundshylegende Quellenwerk del Klimakunde Deutschlands an deren einer Band seit 2 Jahren vorliegt

Fiir die Landeskunde DeutschlaIlds ist ohne Zweifel del Niederschlag das wichtigste Klimaelement Seine Schwankungen von Ort zu Ort sind yiel starker als die del (mittleren) Lufttemperatur und sie wirken sich auf Boden und Pflanzenwelt auf Betriebsform und Bodennutzung besouders deutlich aus Uberdies ist die Niederschlagsvertcilung ein sehr feiner Indishykator fiir ortIiche Besonderheiten im Wetterablauf so daB sie gerade rom Standpunkt del modernen vVitterungsklimatologie erhohte Beachtung verdient Die verhaltnismiWig leichtE Erreiehbarkeit des Materials das dichte Stationsnetz sind weitere Vorziige ein immerhin beachtlicher Teil del Beobachtungen wird in Form von Tageswerten veroffentlicht

Die Danziger Dissertation von Kups (1) iiber die Niederschlagsverteilung im Weichselmiindungsgebict hat zunachst dlllch die vollstandige Veroffentshylichung del Monats- und Jahressummen des Niederschlags fiir die Stationen des ehemaligen Freistaates Danzig einen gewissenQuellenwert da diese Dashyten bisher kaum zuganglich waren Allerdil1gs bliehen bei dieser Bearbeitung aile die Stationen unberiicksichtigt die weniger als 11 Jahre beobachtet hatten wenigstens die Jahressumme ist auch bei kiirzeren Reihen (4-10 Jahre) bei entsprechend vorsichtiger Reduktion nach mehreren passend gelegenen Vergleichsstationen erfahrungsgemaB gut verwendbar AuBel den Stationen des Danziger Gebietes wurden noeh die del benachbarten Geshybiete Ost- und WestpreuBens mit verwendet Fiir aIle Stationen wurden Mittelwerte der Periode 1891-1937 gebildet hierin und in del viel umshyfassenderen Verarbeitllng des Materials geht Kurs weit uber die vorliiufige Zusammenstellllng del Danziger Niederschlagsmessllllgen VOll STABEN hinshyaus Die Karten del mittleren Verteilung del Jahres- und Monatsniedershyschlage stimmeu gut mit den unveroffentljchten Karten iiberein die Reshyferent auf Grund des vollstiindigen Materials fiir die im NiederschlagsshykiLltpnwelk des Reichsamts fiir Vetterdienst verwendete Periode 1891 bis

Forschung illl Schrifttul1l

1930 entworfen hatte Die Verteilung del Niederschlage ist in dem Gebiet des norddeutschen Flachlandes in dem die groBten Hohenunterschiede von 333 m (Turmberg) bis - 2 m (Weichse1-Nogat-Niederung) vorkomshymen natiirlich in erster Linie vom Gelande abhiingig So schwankt die mittlere Jahresmenge del Niederschlage in einem vVest-Ost-Profil quer durch das Weich~elmiindungsgebiet immerhin zwischen mindestens 790 mm bei Karthaus 480 mm bei Dirschau und wieder fast 750 mm auf den Elbinshyger Hohen Die Lage des Trockengebiets unmittelbar im Lee des westpreushyllischen Hohenriickens fast ganz auf dem linken Weichselufer gelegen ist sehr kennzeichnend wahrend in del Nogatniederung sich schon del Stau der Elbinger Hohen bemerkbar macht Ans den Erfa-hrungen des Flugwettershydienstes ergibt sich daB bei Westwetterlagen haufig gerade bei Danzig die sonst geschlossene tiefhangende Wolkendecke fohnig anhebt und aufreiBt diese Erscheinung kennen wir bei allen gelandebeclingten Trockengebieten

Entsprechencl clem Vorgehen mehrerel andereI besonclers von KNOCH angeregter Arbeiten - so MEINCKE fiir das untere Oclergebiet JAXSSEN fiir das mitteldeutsche Trockengebiet u a m - wird nun clas Verhalten der Niederschliige bei verschiedenen Vettertypen untersucht die Ergebshynisse entspreehen den theoretisch zu fordernden Am stiirksten yom Geshylande beeinflullt ist die Intensitiit cler Warmfrontregen das gilt sowohl fur normale Westwetterlagen Vie auch fUr Aufgleitniederschliige bei Siidostshywetter (Vb-Lagen des Wetterdienstes) Bei Kaltfronten ist die Leewirkung nicht deutlich zu erkennen Gewitterfronten und ortliche vViirmegewitter bringen hiiufig gerade im Niederungsgebiet die hochsten Niederschliige DieRe Tatsache verursacht ja ganz allgemein die verhaltnismaBig grolle Ausshygeglichenheit der sOillmerlichen Niederschlagsverteilung im Gegensatz zu del des Winters Zlll Bestiitigung diesel an Einzelwetterlagen gewonnenen Befunde werden Niederschlagskarten fUr verschiedene Windrichtungen entshyworfen Del Vergleich del monatlichen Nieclerschlags-Windrosen mit den Karren del mittleren Niederschlagssumlllen erllloglicht die Erklarung des jiihrlichen Ganges del Niederschliige der stets ein Maximum im Sommer (meist Juli) daneben teilweise ein sekundiires Maximum im Winter (Deshyzember) aufweist wiihrend das Hauptminimulll im Spiitwinter liegt So betritt die Arbeit von Kups zwar in methodischer Hinsicht kein Neuland abel sie bringt eine schone einwandfreie neuzeitliche Darstellung aus der sich viele wesentlichen Klimaziige (lieses Gebietes ableiten lassen

Auch W BOTTCHER (2) halt sich bei seiner von VIrAIBEL angeregten Bonner Dissertation uber die Niederschlagsverhaltnisse des Rheinischen Schiefergebirges an bewahrte Methoden Nach einer einleitenden Beshysprechung del Windverhaltnisse werden Niederschlagswindrosen fur 1935 berechnet Hierzu mull ganz allgemein gesagt werden claB es zweckrpiWiger ist nicht den stark ortlich beeinflullten Bodenwind sondern den auS den VVetterkarten zu entnehmenden Gladientwind derartigen Darstellungen zushygrunde zu legen man erhaIt sonst leicht ein etVas schiefes Bild del Stanshyund Fohnlagen Die Jahreskarte del Niederschlage fur den Zeitraum 1891 bis 1930 ist im wesentlichen nul eine Vereinfachung der Karte des Reichsshyamts fur Wmiddotetterdienst Den Jahresgang der Niederschlage veranschaulicht BOTTCHER durch eine Diagrammkarte in del er fiir eine groBe Zahl von Stationen ein Siiulendiagramm des Jahresganges eintragt Diese Form der

201 200 Berichte zur deutschen Landeskunde

DarsteIlung die in erster Linie ftir wenige typische Beispiele geeignet ist wirkt in diesem FaIle nicht besonders anschaulich da der Jahresgang in diesem Gebiet nur eine geringe Amplitude hat Karten des prozentualen Anteils an der Jahresmenge ftir ausgewahlte Monate und Jahreszeiten oder Karten der Verbreitung sekundarer Maxima und Minima sind erheblich anschaulicher An deren Stelle wird das Gebiet nun in 7 Zonen mit vershyschiedenen Jahresgangen eingeteilt die hier - was allerdings nicht verallshygemeinert werden darf - in enger Beziehung stehen zu den Jahressummen der Niederschlage

Die schon oft aufgeworfene Frage nach den Ursachen des jahrlichen Ganges erortert BOTTCHER nun eingehend Die wechselnde Hiiufjgkeit niederschlagbringender Wetterlagen die wechselnde Wirkung des Gebirgsshystaus bei advektiven Niederschlagen das monsunartige Windregime die groBe Bedeutung des sommerlichen Konvektionsregens in Tal- und Beckenshylandschaften werden hier gewiirdigt Die Erorterungen tiber die Bedeutung der Hohe des Kondensationsniveaus die an Ausftihrungen von DAMMANN ankniipfen sind nicht ganz stichhaltig die a bsol u ten Niederschlagsshymengen steigen auch im Winter bis zur hochsten Erhebung an (eine Abshynahme der Niederschliige wie sie in den Tropen belegt ist gibt es selbst in den hochsten Lagen der Alpen nicht) nur die relativen (in v H der Jahresmenge) erreichen teilweise schon vorher ihr Maximum Das ist aber in erster Linie eine Wirkung von Stau uncl Fohn in den verschiedenen J a hreszeiten

Dann wird aus del als linear angenommenen Beziehung zwischen Niederschlagsmenge und Hohenlage eine Karte dcr Anomalien der Nicderschlagsverteilung ftir das Jahr und die Halbjahre gezeichnet Diese lineare Beziehung lautet fiir das gesamte Rheinische Schiefergebirge fiir das Jahr N = 600 + 076 H (N = Niederschlagsmenge in mm H = MeereEshyhOhe in m) fiir das Sommerhalbjahr N = 320 + 028 H fiir den Winter N = 290 + 042 H Die Niederschlagsznnahme mit der Hohe ist also im Winter um die Halfte hoher als im Sommer Die Anomaliekarten fiir die beiden Halbjahre ahneln sich und der Jahreskarte weitgehend was einmal die Konstanz der wichtigsten Regenwindrichtung Siidwest iiber das ganze Jahr hin beweist abel auch eben so den nul verhiiltnismiiBig geringen Anteil der rein ortlichen Konvektionsregen

BOTTCHER untersucht nun die Niederschlagsverteilung an allen Niedershyschlagstagen mit SW- bzw NW-Wind dabei zeigt die beigegebene mittlere Druckverteilung allerdings daB im ersten Fall der hier ja maBgebende Gradientwind nicht SW sondern im Mittel W ja fast WNW ist Entshysprechend fiiIlt auch die Karte der mittleren Niederschlagsverteilung aus bei reinem SW-Wind miiBte das hier so bezeichnende Niederschlagsmaxishymum am Siidhang des Hunsriicks und im Saargebiet ganz anders herausshytreten Bei NW-Wind erhaIten natiirlich die nordlichen Abdachungen des Schiefergebirgsmassivs die stiirksten Niederschlagsmengen

Nur am Rande sei erwahnt daB das Schrifttumsverzeichnis und die his toshyrische Einleitung einige Versehen enthiilt so hat MUGGE nie die mittIele Verteilung del Luftmassen kartographisch dargestellt sondern TSCHIERSKE Die ganze recht wertvolle Arbeit hiitte noch gewinnen konnen wenn der Verfasser sich noch starker in meteorologische Fragestellungen einge-

Forschung im Schrifttum

dacht und eingearbeitet hatte das muB fiir klimatologische Arbeiten ebenso gefordert werden wie etwa die Vertrautheit mit der Geologie fiir geomorshyphologische Untersuchungen

E PRAGER (3) behandelt in seiner Hamburger Dissertation eine schon yon HELLMANN in Angriff genommene Fragestellung den EinfIuB der Flachkiiste der Deutschen Bucht auf Wind und Niederschlage Hierbei wurden nur solche Vetterlagen ausgewahlt bei denen eine einheitliche Stroshymung (durch die Isobaren bestimmter Gradientwind ohne Fronten) im ganshyzen Gebiet herrschte Aus diesem Material wurden nun Karten und Profile der Niederschlagshaufigkeit ftir auf- und ablmdige Stromungen gezeichnet ferner Karten der Windrichtung und solche der Windgeschwindigkeit shyletztere ein Versuch yon dem HELLMAN-lt sichel abgeraten hatte der immer wieder die geringe Vergleich barkeit aller Schatzungen und Messungen der Windgeschwindigkeit hervorhob 1 ) AIle diese Karten sind mit groBer Detaillierung und ganz bewuBt ohne jede Kritik am Grundmaterial entshyworfen und bieten so dem Beschauer ein ungewohnliches vielfach unwahrshyscheinliches Bild Der nicht immer sehr geschickt formulierte Text steUt die Ktistenstationen den Landstationen gegerriiber und gelangt dnrch den Vergleich del auf- und ablandigen Windrichtungen zu clem wichtigsten Ergebnis der Arbeit tiber Land bei geringer Windgeschwindigkeit hohe Niederschlagshaufigkeit tiber See bei hoher Windgeschwindigkeit geringe Niederschlagshaufigkeit Da hierbei nur die Vierteljahre meist sogar nur die Halbjahre FrtihjahrSommer einerseits HerbstWinter andererseits beshyriicksichtigt werden kommen die typischen Spiitsommerschauer auf See und andere Einzelheiten nur wenig zur Geltung Auch die Abhangigkeit von den Luftmassen wurde gepriift dabei sind die Verhaltnisse bei ablanshydiger Stromung und bei kontinentalen Luftmassen praktisch ebenso mitshyeinander identisch wie die bei auflandiger Stromung und maritimen Luftshymassen

Leider ird die in ihrer Themastellung sehr wesentliche Arbeit durch eine Reihe von Punkten teilweise in ihrem Vert beeintrachtigt So ist es sicher abwegig die geringe Niederschlagshaufigkeit iiber Land bei ablandigen Winden noch im unmittelbaren Kiistenbereich der Deutschen Bucht als eine Leewirkung der Mittelgebirge zu deuten die sich iiber 100 km Abstand hinaus sicher nicht mehr bemerkbar macht Auch hat es keinen Sinn aus der Ablenkung des Bodenwindes die h6chstens auf ganze Bogengrade - im Mittel - angegeben werden kann nun einen Reibungskoeffizienten auf 6-7 Stellen ( X 10-5) zu berechnen Der Entwurf von Karten der Windgeschwindigkeit bestatigt wieder einmal die ablehnende SteIIungshynahme HELLMANNS Ahnliches gilt aber auch ftir die Karten der Niedershyschlagshaufigkeit Jeder der ofters derartige Karten groBeren MaBstabes gezeichnet hat kennt die groBen kaum iiberwindlichen Schwierigkeiten sobald bei dem Vergleich auch die kleinen Niederschlagsmengen von minshydes tens 01 mm berticksichtigt werden sollen Die oft sehr exponiert auf gestellten Insel- oder Kiistenstationen ergeben leicht zu niedrige Werte Wenn man z B die Niederschlagshaufigkeiten yon Neuwerk und Cuxhaven oder von Norderney und Borkum vergleicht so sind sie offensichtlich minshy

1) Vgl Meteor Z 1926348-350

202 203 Berichte zur deutschen Lttndeskunde

dest-ens teilweise gefalscht Man darf aus derartig gloGen Ullterschieden nicht ohne weiteres auf Besondclheiten im Stromungsfeld schlie3en zumal sie ja bei allen -Vindrichtungen gleichartig auftreten Ganz ohne Kritik am UrmaterialliiJ3t sich eine klimatologische Arbeit - bei aller grundsatzshylichen Anerkennung dieses Standpunktes ohne Vorcingenommenheit an die Probleme heranzutreten - doch nicht befriedigend durchfiihren wenn sie allgemein verwendbare Ergebnisse zeitigen soll Das gilt natiirlich beshysonders fur Elemente wie Windgeschwindigkeit und Niederschlagshaufigshykeit die wegen del hierbei auftretenden Aufstellungsfehler und personlichen Fehler niemals streng vergleichbar sind

Die Grundlage fur alle vergleichendell Arbeiten zur Klimakunde Deutschshylands ist die Klimakunde des Deu tschen R eic h es (4) deren erste Aufshylage del Klimaatlas von 1921 langst yergriffen ist Kurz nach Ausbruch dieses Krieges gab das Reichsamt filr Wetterdienst den Tabellenband in einem bisher ungewohnlich vollstandigen Umfang heraus del Kartenband ist bereits im Druck wahrend der Textmiddotband noch nicht abgeschlossen ist Das Werk erstreckt sich im wesentlichen auf das Deutsche Reich in den Grenzen von 1914 (ohne ElsaB-Lothringen) fur den Niedersohlag sogar auf die von 1919 Eine Erganzung fur die wiedergewonnenen Gebiete lor allem Ostmark Sudetenland und die Ostgebiete ist also notwendig wenn sie auch del verschiedenartigen Gnmdlagen halber auf einige Schwierigkeiten stiilW) Dem Werk ist einheitlich die Periode 1881-1930 fur Luftdruck und Wind 1881-1925 fur den Niederschlag 18)1-1930 zugrunde gelegt

Zu BegulI1 stehen 22 Tabellen del Tempera tur die z T tiber 500 Stashytionen enthalten die in Mittel- und Siiddeutsch land dichter verteilt sind als im ebenen Norddeutschland Fiir 18 Orte sind ulle einzelnen Mouatsshyund Jaluesmittel vou 1851-1930 wiedergegeben ftir 11 bzw 6 Orte auch die 80jahrigen Mittel und mittIere Extreme fiir jedcn Kalendertag Hinzu kOI1l111en die umfangreichen Angaben iiber die mittleren taglichen monatshylichen und jahrlichen Extreme und Schwankungen die absoluten Extreme uber die Zahl der Eis- Frost- und Sommertage sowie die 1-rostgrenzen Die Tabellen 23-28 enthalten Angaben des Luftdrucks wiedel Mittel Extremwerte sowie ftir die gleichen 18 Orte die einzelnen Monats- und JahresmitteI1881-1930 Die Miihe die gerade bei diesem Element mit den zahlreichen anzubringenden Korrektionen in den Tabellen steckt wird ein AuBenstehender kaum beurteilen konnen Tabelle 29 bringt fiir 128 Orte die mittlere Verteilung del Windri chtungen in v H del Beobachtungen fur Monate und Jahr wobei hier von einer einheitlichen Reduktion auf gleiche Periode abgesehen werden mu13te doch sind im aUgemeinen mindeshystens 25 Jahre verwandt worden Es folgen die Monats- und J ahresmittel des Dampfclru c k s del r e lativen F euchtigkeit (Tagesmittel 14-UhrshyTermin und Minima ) Fiir die B ewolkung werden drei Tabellen mitgeshy

1) Fiir die Ostmark sei in dicscm Zusammenhang auf zwei Quellenwclke hingeshywiesen F Laus c h er Neue klimatische Normalwclte aus Osterreich I II -Wien Gerold amp Co in Komlll 1938 13 28 S = Jahrb d Zenflr Ansl f jJeteorshyu Geodynarnik B eih 5 z Jg 1932 (P1tblikat N r 148) Die N ie d e rs c hlag e in Ostelrcich in der Per iode 1901- 1925 Beil lormal-Jahresisoheyt enkartc 1 760000 - Wion Selbstverl d Hydrogr Zentralbureaus 1936 12 S 1 Kt 20 = B eitr z HydrograpMe Osterreichs H XIII

Forschung im Schrifttum

teilt Monats- und Jahresmittel (in Zehnteln des Himmelsgewolbes) Zahl del heiteren und trtiben Tage Beim Sonnenschein ist neben del mittleren tiiglichen Dauer in Stunden diejenige in v H der astronomisch moglichen und die Zahl der sonnenlosen Tage verOffentlicht

Den gewichtigsten Teil des Werkes leitet die 99 Seiten umfassende Tashybelle 40 der mittleren Niederschlagssummen ein mit rund 4000 Stashytionen Nach einigen 80jahrigen Mittelwerten folgen fUr 16 Stationen die einzelnen Monats- und Jahressummen 1851--1930 sowie die kleinsten und graBten Summen fUr tiber 700 Orte ferner die mittlere Zahl der Tage mit mindestens 01 10 und 100 mm Niederschlag Den Beschlu3 bilden die Angabeu tiber die Tage mit Schneefall -Mittel und Extreme ftir den ersten und letzten Schneefall sowie die schneefreie Zeit Die letzte Tabelle 49 entshyhalt von uber 1000 Stationen Angaben uber die Zuhl del Gewitter meist aus dem Zeitraum 1891-1925

Del reiche kaum auszusehapfende Inhalt del Tabellen wird erst dann zur vollen Geltung kommen wenn die beiden restlichen Bande vor aHem der Kartenband erschienen sind diesel Termin verzogert sich naturgema13 durch die Umstande des Krieges der dem Wetterdienst besonders wiehtige vordringliche Aufgaben stellt -Venn dann erst einmal die riiumlichen Ershyganzungen herausgebracht sein werden hat das Reich damit ein klimatoshylogisches Standardwerk erhalten das an Umfang und Intensitiit kaum je wird iibertroffen werden und das eine wertvolle Unterlage fiir alle Arshybeiten zur deutschen Landeskunde bildet

(1) Kups Walter Die Niederschlagsyerhiiltnisse und die Ursache der Kiedcrshyschlagsyerteilung im Weichselmiindungsgebiet - Hamburg Hans Cildendru(k 1940 95 S 14 Textabb 1 Taf Schriftt = Aus d A n h d Dt SeeuYlte II d llIarineobsertmiddotatori-ums Ed 60 Nr 5

(2) BOTTCHER Wolfgang Die Kiederschlage im Rheinischen Schiefergebirge _ Bonn L Rohrscheid 1941 81 S 19 Textabb 1 Taf Schriftt = B eitr z Landcskunde d RheinlandI H 5

(3) PRAGER Erwin Der EinfluJ3 einer Flachkiiste auf Wind und Niederschlagsshyfeld _ Hamburg H Christians 1941 50 S = Aus d Arch d Dt S eetmrie u d Jarineobseftatoriums Ed 61 Nr 7 = Mathem-naturwiss Diss Hamburg

(4) Klimakunde deB Deutschen R eiches Hrsg v Reichsamt fiir Vetterdienst Bd II Tabellen - Berlin D Reimer 1939 560 S 2 Ktn

Volkstumsgeographisehe Forsehungen im siidsehlcsisehen Stammesgebiet

Von Herbert Schlenger

1m Mittelpunkt del modernen Kulturgeographie steht das Problem der Grenze Diese Formulierung erscheint nicht ubertrieben welmman dabei weniger an das Ziel als an die Methode kulturgeographischer Forschung denkt Die Grenze ist meist sichtbarer Ausdruck der sich in der Gliederungsshymannigfaltigkeit del Kulturlandschaften auBernden volkischen Krafte und 3tiftet infolgedessen hiiufig den zu erforschenden Zusammenhang zwischen den Kulturformen und den sie gestaltenden geistig-seelischen Grundkraften Deshalb gewann die Grenze als methodisches Bindeglied in der kulturshygeographischen Arbeitsweise eine solch beherrschende SchlusselsteHung daG die Gegner dieser zwangslaufig nach del Karte als DarsteHungs- und

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201 200 Berichte zur deutschen Landeskunde

DarsteIlung die in erster Linie ftir wenige typische Beispiele geeignet ist wirkt in diesem FaIle nicht besonders anschaulich da der Jahresgang in diesem Gebiet nur eine geringe Amplitude hat Karten des prozentualen Anteils an der Jahresmenge ftir ausgewahlte Monate und Jahreszeiten oder Karten der Verbreitung sekundarer Maxima und Minima sind erheblich anschaulicher An deren Stelle wird das Gebiet nun in 7 Zonen mit vershyschiedenen Jahresgangen eingeteilt die hier - was allerdings nicht verallshygemeinert werden darf - in enger Beziehung stehen zu den Jahressummen der Niederschlage

Die schon oft aufgeworfene Frage nach den Ursachen des jahrlichen Ganges erortert BOTTCHER nun eingehend Die wechselnde Hiiufjgkeit niederschlagbringender Wetterlagen die wechselnde Wirkung des Gebirgsshystaus bei advektiven Niederschlagen das monsunartige Windregime die groBe Bedeutung des sommerlichen Konvektionsregens in Tal- und Beckenshylandschaften werden hier gewiirdigt Die Erorterungen tiber die Bedeutung der Hohe des Kondensationsniveaus die an Ausftihrungen von DAMMANN ankniipfen sind nicht ganz stichhaltig die a bsol u ten Niederschlagsshymengen steigen auch im Winter bis zur hochsten Erhebung an (eine Abshynahme der Niederschliige wie sie in den Tropen belegt ist gibt es selbst in den hochsten Lagen der Alpen nicht) nur die relativen (in v H der Jahresmenge) erreichen teilweise schon vorher ihr Maximum Das ist aber in erster Linie eine Wirkung von Stau uncl Fohn in den verschiedenen J a hreszeiten

Dann wird aus del als linear angenommenen Beziehung zwischen Niederschlagsmenge und Hohenlage eine Karte dcr Anomalien der Nicderschlagsverteilung ftir das Jahr und die Halbjahre gezeichnet Diese lineare Beziehung lautet fiir das gesamte Rheinische Schiefergebirge fiir das Jahr N = 600 + 076 H (N = Niederschlagsmenge in mm H = MeereEshyhOhe in m) fiir das Sommerhalbjahr N = 320 + 028 H fiir den Winter N = 290 + 042 H Die Niederschlagsznnahme mit der Hohe ist also im Winter um die Halfte hoher als im Sommer Die Anomaliekarten fiir die beiden Halbjahre ahneln sich und der Jahreskarte weitgehend was einmal die Konstanz der wichtigsten Regenwindrichtung Siidwest iiber das ganze Jahr hin beweist abel auch eben so den nul verhiiltnismiiBig geringen Anteil der rein ortlichen Konvektionsregen

BOTTCHER untersucht nun die Niederschlagsverteilung an allen Niedershyschlagstagen mit SW- bzw NW-Wind dabei zeigt die beigegebene mittlere Druckverteilung allerdings daB im ersten Fall der hier ja maBgebende Gradientwind nicht SW sondern im Mittel W ja fast WNW ist Entshysprechend fiiIlt auch die Karte der mittleren Niederschlagsverteilung aus bei reinem SW-Wind miiBte das hier so bezeichnende Niederschlagsmaxishymum am Siidhang des Hunsriicks und im Saargebiet ganz anders herausshytreten Bei NW-Wind erhaIten natiirlich die nordlichen Abdachungen des Schiefergebirgsmassivs die stiirksten Niederschlagsmengen

Nur am Rande sei erwahnt daB das Schrifttumsverzeichnis und die his toshyrische Einleitung einige Versehen enthiilt so hat MUGGE nie die mittIele Verteilung del Luftmassen kartographisch dargestellt sondern TSCHIERSKE Die ganze recht wertvolle Arbeit hiitte noch gewinnen konnen wenn der Verfasser sich noch starker in meteorologische Fragestellungen einge-

Forschung im Schrifttum

dacht und eingearbeitet hatte das muB fiir klimatologische Arbeiten ebenso gefordert werden wie etwa die Vertrautheit mit der Geologie fiir geomorshyphologische Untersuchungen

E PRAGER (3) behandelt in seiner Hamburger Dissertation eine schon yon HELLMANN in Angriff genommene Fragestellung den EinfIuB der Flachkiiste der Deutschen Bucht auf Wind und Niederschlage Hierbei wurden nur solche Vetterlagen ausgewahlt bei denen eine einheitliche Stroshymung (durch die Isobaren bestimmter Gradientwind ohne Fronten) im ganshyzen Gebiet herrschte Aus diesem Material wurden nun Karten und Profile der Niederschlagshaufigkeit ftir auf- und ablmdige Stromungen gezeichnet ferner Karten der Windrichtung und solche der Windgeschwindigkeit shyletztere ein Versuch yon dem HELLMAN-lt sichel abgeraten hatte der immer wieder die geringe Vergleich barkeit aller Schatzungen und Messungen der Windgeschwindigkeit hervorhob 1 ) AIle diese Karten sind mit groBer Detaillierung und ganz bewuBt ohne jede Kritik am Grundmaterial entshyworfen und bieten so dem Beschauer ein ungewohnliches vielfach unwahrshyscheinliches Bild Der nicht immer sehr geschickt formulierte Text steUt die Ktistenstationen den Landstationen gegerriiber und gelangt dnrch den Vergleich del auf- und ablandigen Windrichtungen zu clem wichtigsten Ergebnis der Arbeit tiber Land bei geringer Windgeschwindigkeit hohe Niederschlagshaufigkeit tiber See bei hoher Windgeschwindigkeit geringe Niederschlagshaufigkeit Da hierbei nur die Vierteljahre meist sogar nur die Halbjahre FrtihjahrSommer einerseits HerbstWinter andererseits beshyriicksichtigt werden kommen die typischen Spiitsommerschauer auf See und andere Einzelheiten nur wenig zur Geltung Auch die Abhangigkeit von den Luftmassen wurde gepriift dabei sind die Verhaltnisse bei ablanshydiger Stromung und bei kontinentalen Luftmassen praktisch ebenso mitshyeinander identisch wie die bei auflandiger Stromung und maritimen Luftshymassen

Leider ird die in ihrer Themastellung sehr wesentliche Arbeit durch eine Reihe von Punkten teilweise in ihrem Vert beeintrachtigt So ist es sicher abwegig die geringe Niederschlagshaufigkeit iiber Land bei ablandigen Winden noch im unmittelbaren Kiistenbereich der Deutschen Bucht als eine Leewirkung der Mittelgebirge zu deuten die sich iiber 100 km Abstand hinaus sicher nicht mehr bemerkbar macht Auch hat es keinen Sinn aus der Ablenkung des Bodenwindes die h6chstens auf ganze Bogengrade - im Mittel - angegeben werden kann nun einen Reibungskoeffizienten auf 6-7 Stellen ( X 10-5) zu berechnen Der Entwurf von Karten der Windgeschwindigkeit bestatigt wieder einmal die ablehnende SteIIungshynahme HELLMANNS Ahnliches gilt aber auch ftir die Karten der Niedershyschlagshaufigkeit Jeder der ofters derartige Karten groBeren MaBstabes gezeichnet hat kennt die groBen kaum iiberwindlichen Schwierigkeiten sobald bei dem Vergleich auch die kleinen Niederschlagsmengen von minshydes tens 01 mm berticksichtigt werden sollen Die oft sehr exponiert auf gestellten Insel- oder Kiistenstationen ergeben leicht zu niedrige Werte Wenn man z B die Niederschlagshaufigkeiten yon Neuwerk und Cuxhaven oder von Norderney und Borkum vergleicht so sind sie offensichtlich minshy

1) Vgl Meteor Z 1926348-350

202 203 Berichte zur deutschen Lttndeskunde

dest-ens teilweise gefalscht Man darf aus derartig gloGen Ullterschieden nicht ohne weiteres auf Besondclheiten im Stromungsfeld schlie3en zumal sie ja bei allen -Vindrichtungen gleichartig auftreten Ganz ohne Kritik am UrmaterialliiJ3t sich eine klimatologische Arbeit - bei aller grundsatzshylichen Anerkennung dieses Standpunktes ohne Vorcingenommenheit an die Probleme heranzutreten - doch nicht befriedigend durchfiihren wenn sie allgemein verwendbare Ergebnisse zeitigen soll Das gilt natiirlich beshysonders fur Elemente wie Windgeschwindigkeit und Niederschlagshaufigshykeit die wegen del hierbei auftretenden Aufstellungsfehler und personlichen Fehler niemals streng vergleichbar sind

Die Grundlage fur alle vergleichendell Arbeiten zur Klimakunde Deutschshylands ist die Klimakunde des Deu tschen R eic h es (4) deren erste Aufshylage del Klimaatlas von 1921 langst yergriffen ist Kurz nach Ausbruch dieses Krieges gab das Reichsamt filr Wetterdienst den Tabellenband in einem bisher ungewohnlich vollstandigen Umfang heraus del Kartenband ist bereits im Druck wahrend der Textmiddotband noch nicht abgeschlossen ist Das Werk erstreckt sich im wesentlichen auf das Deutsche Reich in den Grenzen von 1914 (ohne ElsaB-Lothringen) fur den Niedersohlag sogar auf die von 1919 Eine Erganzung fur die wiedergewonnenen Gebiete lor allem Ostmark Sudetenland und die Ostgebiete ist also notwendig wenn sie auch del verschiedenartigen Gnmdlagen halber auf einige Schwierigkeiten stiilW) Dem Werk ist einheitlich die Periode 1881-1930 fur Luftdruck und Wind 1881-1925 fur den Niederschlag 18)1-1930 zugrunde gelegt

Zu BegulI1 stehen 22 Tabellen del Tempera tur die z T tiber 500 Stashytionen enthalten die in Mittel- und Siiddeutsch land dichter verteilt sind als im ebenen Norddeutschland Fiir 18 Orte sind ulle einzelnen Mouatsshyund Jaluesmittel vou 1851-1930 wiedergegeben ftir 11 bzw 6 Orte auch die 80jahrigen Mittel und mittIere Extreme fiir jedcn Kalendertag Hinzu kOI1l111en die umfangreichen Angaben iiber die mittleren taglichen monatshylichen und jahrlichen Extreme und Schwankungen die absoluten Extreme uber die Zahl der Eis- Frost- und Sommertage sowie die 1-rostgrenzen Die Tabellen 23-28 enthalten Angaben des Luftdrucks wiedel Mittel Extremwerte sowie ftir die gleichen 18 Orte die einzelnen Monats- und JahresmitteI1881-1930 Die Miihe die gerade bei diesem Element mit den zahlreichen anzubringenden Korrektionen in den Tabellen steckt wird ein AuBenstehender kaum beurteilen konnen Tabelle 29 bringt fiir 128 Orte die mittlere Verteilung del Windri chtungen in v H del Beobachtungen fur Monate und Jahr wobei hier von einer einheitlichen Reduktion auf gleiche Periode abgesehen werden mu13te doch sind im aUgemeinen mindeshystens 25 Jahre verwandt worden Es folgen die Monats- und J ahresmittel des Dampfclru c k s del r e lativen F euchtigkeit (Tagesmittel 14-UhrshyTermin und Minima ) Fiir die B ewolkung werden drei Tabellen mitgeshy

1) Fiir die Ostmark sei in dicscm Zusammenhang auf zwei Quellenwclke hingeshywiesen F Laus c h er Neue klimatische Normalwclte aus Osterreich I II -Wien Gerold amp Co in Komlll 1938 13 28 S = Jahrb d Zenflr Ansl f jJeteorshyu Geodynarnik B eih 5 z Jg 1932 (P1tblikat N r 148) Die N ie d e rs c hlag e in Ostelrcich in der Per iode 1901- 1925 Beil lormal-Jahresisoheyt enkartc 1 760000 - Wion Selbstverl d Hydrogr Zentralbureaus 1936 12 S 1 Kt 20 = B eitr z HydrograpMe Osterreichs H XIII

Forschung im Schrifttum

teilt Monats- und Jahresmittel (in Zehnteln des Himmelsgewolbes) Zahl del heiteren und trtiben Tage Beim Sonnenschein ist neben del mittleren tiiglichen Dauer in Stunden diejenige in v H der astronomisch moglichen und die Zahl der sonnenlosen Tage verOffentlicht

Den gewichtigsten Teil des Werkes leitet die 99 Seiten umfassende Tashybelle 40 der mittleren Niederschlagssummen ein mit rund 4000 Stashytionen Nach einigen 80jahrigen Mittelwerten folgen fUr 16 Stationen die einzelnen Monats- und Jahressummen 1851--1930 sowie die kleinsten und graBten Summen fUr tiber 700 Orte ferner die mittlere Zahl der Tage mit mindestens 01 10 und 100 mm Niederschlag Den Beschlu3 bilden die Angabeu tiber die Tage mit Schneefall -Mittel und Extreme ftir den ersten und letzten Schneefall sowie die schneefreie Zeit Die letzte Tabelle 49 entshyhalt von uber 1000 Stationen Angaben uber die Zuhl del Gewitter meist aus dem Zeitraum 1891-1925

Del reiche kaum auszusehapfende Inhalt del Tabellen wird erst dann zur vollen Geltung kommen wenn die beiden restlichen Bande vor aHem der Kartenband erschienen sind diesel Termin verzogert sich naturgema13 durch die Umstande des Krieges der dem Wetterdienst besonders wiehtige vordringliche Aufgaben stellt -Venn dann erst einmal die riiumlichen Ershyganzungen herausgebracht sein werden hat das Reich damit ein klimatoshylogisches Standardwerk erhalten das an Umfang und Intensitiit kaum je wird iibertroffen werden und das eine wertvolle Unterlage fiir alle Arshybeiten zur deutschen Landeskunde bildet

(1) Kups Walter Die Niederschlagsyerhiiltnisse und die Ursache der Kiedcrshyschlagsyerteilung im Weichselmiindungsgebiet - Hamburg Hans Cildendru(k 1940 95 S 14 Textabb 1 Taf Schriftt = Aus d A n h d Dt SeeuYlte II d llIarineobsertmiddotatori-ums Ed 60 Nr 5

(2) BOTTCHER Wolfgang Die Kiederschlage im Rheinischen Schiefergebirge _ Bonn L Rohrscheid 1941 81 S 19 Textabb 1 Taf Schriftt = B eitr z Landcskunde d RheinlandI H 5

(3) PRAGER Erwin Der EinfluJ3 einer Flachkiiste auf Wind und Niederschlagsshyfeld _ Hamburg H Christians 1941 50 S = Aus d Arch d Dt S eetmrie u d Jarineobseftatoriums Ed 61 Nr 7 = Mathem-naturwiss Diss Hamburg

(4) Klimakunde deB Deutschen R eiches Hrsg v Reichsamt fiir Vetterdienst Bd II Tabellen - Berlin D Reimer 1939 560 S 2 Ktn

Volkstumsgeographisehe Forsehungen im siidsehlcsisehen Stammesgebiet

Von Herbert Schlenger

1m Mittelpunkt del modernen Kulturgeographie steht das Problem der Grenze Diese Formulierung erscheint nicht ubertrieben welmman dabei weniger an das Ziel als an die Methode kulturgeographischer Forschung denkt Die Grenze ist meist sichtbarer Ausdruck der sich in der Gliederungsshymannigfaltigkeit del Kulturlandschaften auBernden volkischen Krafte und 3tiftet infolgedessen hiiufig den zu erforschenden Zusammenhang zwischen den Kulturformen und den sie gestaltenden geistig-seelischen Grundkraften Deshalb gewann die Grenze als methodisches Bindeglied in der kulturshygeographischen Arbeitsweise eine solch beherrschende SchlusselsteHung daG die Gegner dieser zwangslaufig nach del Karte als DarsteHungs- und

Page 3: Forschung im Schl'ifttul1l - uni-bonn.de€¦ · gestellten Insel- oder Kiistenstationen ergeben leicht zu niedrige Werte, Wenn man z. B. die Niederschlagshaufigkeiten yon Neuwerk

202 203 Berichte zur deutschen Lttndeskunde

dest-ens teilweise gefalscht Man darf aus derartig gloGen Ullterschieden nicht ohne weiteres auf Besondclheiten im Stromungsfeld schlie3en zumal sie ja bei allen -Vindrichtungen gleichartig auftreten Ganz ohne Kritik am UrmaterialliiJ3t sich eine klimatologische Arbeit - bei aller grundsatzshylichen Anerkennung dieses Standpunktes ohne Vorcingenommenheit an die Probleme heranzutreten - doch nicht befriedigend durchfiihren wenn sie allgemein verwendbare Ergebnisse zeitigen soll Das gilt natiirlich beshysonders fur Elemente wie Windgeschwindigkeit und Niederschlagshaufigshykeit die wegen del hierbei auftretenden Aufstellungsfehler und personlichen Fehler niemals streng vergleichbar sind

Die Grundlage fur alle vergleichendell Arbeiten zur Klimakunde Deutschshylands ist die Klimakunde des Deu tschen R eic h es (4) deren erste Aufshylage del Klimaatlas von 1921 langst yergriffen ist Kurz nach Ausbruch dieses Krieges gab das Reichsamt filr Wetterdienst den Tabellenband in einem bisher ungewohnlich vollstandigen Umfang heraus del Kartenband ist bereits im Druck wahrend der Textmiddotband noch nicht abgeschlossen ist Das Werk erstreckt sich im wesentlichen auf das Deutsche Reich in den Grenzen von 1914 (ohne ElsaB-Lothringen) fur den Niedersohlag sogar auf die von 1919 Eine Erganzung fur die wiedergewonnenen Gebiete lor allem Ostmark Sudetenland und die Ostgebiete ist also notwendig wenn sie auch del verschiedenartigen Gnmdlagen halber auf einige Schwierigkeiten stiilW) Dem Werk ist einheitlich die Periode 1881-1930 fur Luftdruck und Wind 1881-1925 fur den Niederschlag 18)1-1930 zugrunde gelegt

Zu BegulI1 stehen 22 Tabellen del Tempera tur die z T tiber 500 Stashytionen enthalten die in Mittel- und Siiddeutsch land dichter verteilt sind als im ebenen Norddeutschland Fiir 18 Orte sind ulle einzelnen Mouatsshyund Jaluesmittel vou 1851-1930 wiedergegeben ftir 11 bzw 6 Orte auch die 80jahrigen Mittel und mittIere Extreme fiir jedcn Kalendertag Hinzu kOI1l111en die umfangreichen Angaben iiber die mittleren taglichen monatshylichen und jahrlichen Extreme und Schwankungen die absoluten Extreme uber die Zahl der Eis- Frost- und Sommertage sowie die 1-rostgrenzen Die Tabellen 23-28 enthalten Angaben des Luftdrucks wiedel Mittel Extremwerte sowie ftir die gleichen 18 Orte die einzelnen Monats- und JahresmitteI1881-1930 Die Miihe die gerade bei diesem Element mit den zahlreichen anzubringenden Korrektionen in den Tabellen steckt wird ein AuBenstehender kaum beurteilen konnen Tabelle 29 bringt fiir 128 Orte die mittlere Verteilung del Windri chtungen in v H del Beobachtungen fur Monate und Jahr wobei hier von einer einheitlichen Reduktion auf gleiche Periode abgesehen werden mu13te doch sind im aUgemeinen mindeshystens 25 Jahre verwandt worden Es folgen die Monats- und J ahresmittel des Dampfclru c k s del r e lativen F euchtigkeit (Tagesmittel 14-UhrshyTermin und Minima ) Fiir die B ewolkung werden drei Tabellen mitgeshy

1) Fiir die Ostmark sei in dicscm Zusammenhang auf zwei Quellenwclke hingeshywiesen F Laus c h er Neue klimatische Normalwclte aus Osterreich I II -Wien Gerold amp Co in Komlll 1938 13 28 S = Jahrb d Zenflr Ansl f jJeteorshyu Geodynarnik B eih 5 z Jg 1932 (P1tblikat N r 148) Die N ie d e rs c hlag e in Ostelrcich in der Per iode 1901- 1925 Beil lormal-Jahresisoheyt enkartc 1 760000 - Wion Selbstverl d Hydrogr Zentralbureaus 1936 12 S 1 Kt 20 = B eitr z HydrograpMe Osterreichs H XIII

Forschung im Schrifttum

teilt Monats- und Jahresmittel (in Zehnteln des Himmelsgewolbes) Zahl del heiteren und trtiben Tage Beim Sonnenschein ist neben del mittleren tiiglichen Dauer in Stunden diejenige in v H der astronomisch moglichen und die Zahl der sonnenlosen Tage verOffentlicht

Den gewichtigsten Teil des Werkes leitet die 99 Seiten umfassende Tashybelle 40 der mittleren Niederschlagssummen ein mit rund 4000 Stashytionen Nach einigen 80jahrigen Mittelwerten folgen fUr 16 Stationen die einzelnen Monats- und Jahressummen 1851--1930 sowie die kleinsten und graBten Summen fUr tiber 700 Orte ferner die mittlere Zahl der Tage mit mindestens 01 10 und 100 mm Niederschlag Den Beschlu3 bilden die Angabeu tiber die Tage mit Schneefall -Mittel und Extreme ftir den ersten und letzten Schneefall sowie die schneefreie Zeit Die letzte Tabelle 49 entshyhalt von uber 1000 Stationen Angaben uber die Zuhl del Gewitter meist aus dem Zeitraum 1891-1925

Del reiche kaum auszusehapfende Inhalt del Tabellen wird erst dann zur vollen Geltung kommen wenn die beiden restlichen Bande vor aHem der Kartenband erschienen sind diesel Termin verzogert sich naturgema13 durch die Umstande des Krieges der dem Wetterdienst besonders wiehtige vordringliche Aufgaben stellt -Venn dann erst einmal die riiumlichen Ershyganzungen herausgebracht sein werden hat das Reich damit ein klimatoshylogisches Standardwerk erhalten das an Umfang und Intensitiit kaum je wird iibertroffen werden und das eine wertvolle Unterlage fiir alle Arshybeiten zur deutschen Landeskunde bildet

(1) Kups Walter Die Niederschlagsyerhiiltnisse und die Ursache der Kiedcrshyschlagsyerteilung im Weichselmiindungsgebiet - Hamburg Hans Cildendru(k 1940 95 S 14 Textabb 1 Taf Schriftt = Aus d A n h d Dt SeeuYlte II d llIarineobsertmiddotatori-ums Ed 60 Nr 5

(2) BOTTCHER Wolfgang Die Kiederschlage im Rheinischen Schiefergebirge _ Bonn L Rohrscheid 1941 81 S 19 Textabb 1 Taf Schriftt = B eitr z Landcskunde d RheinlandI H 5

(3) PRAGER Erwin Der EinfluJ3 einer Flachkiiste auf Wind und Niederschlagsshyfeld _ Hamburg H Christians 1941 50 S = Aus d Arch d Dt S eetmrie u d Jarineobseftatoriums Ed 61 Nr 7 = Mathem-naturwiss Diss Hamburg

(4) Klimakunde deB Deutschen R eiches Hrsg v Reichsamt fiir Vetterdienst Bd II Tabellen - Berlin D Reimer 1939 560 S 2 Ktn

Volkstumsgeographisehe Forsehungen im siidsehlcsisehen Stammesgebiet

Von Herbert Schlenger

1m Mittelpunkt del modernen Kulturgeographie steht das Problem der Grenze Diese Formulierung erscheint nicht ubertrieben welmman dabei weniger an das Ziel als an die Methode kulturgeographischer Forschung denkt Die Grenze ist meist sichtbarer Ausdruck der sich in der Gliederungsshymannigfaltigkeit del Kulturlandschaften auBernden volkischen Krafte und 3tiftet infolgedessen hiiufig den zu erforschenden Zusammenhang zwischen den Kulturformen und den sie gestaltenden geistig-seelischen Grundkraften Deshalb gewann die Grenze als methodisches Bindeglied in der kulturshygeographischen Arbeitsweise eine solch beherrschende SchlusselsteHung daG die Gegner dieser zwangslaufig nach del Karte als DarsteHungs- und