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Leopold Hufnagl (1857-1 942): Ein ökologischer Vordenker') Yon August Pachschuöll Unter den Persönlichkeiten, die aus Niederösterreich stammten, nimmt Leopold Huf- nagl einen besonderen Platz ein; trotz all dem wundert es, dass diese Persönlichkeit in Niederösterreich gänzlich unbekannt ist. Wenn wir den Namen ,,Leopold Hufnagl" jedoch in einer Internet-Suchmaschine eingeben, erfahren wir, dass er in Slowenien als Bewahrer des größten Urwaldes Mitteleuropas und als Wegbereiter des naturnahen Umweltschutzes gehandelt wird.2) Noch heute ist das Urwaldreservat von ,,Rajhenavski Rog"3) ein sich selbst regulierendes natürliches Ökosystem, das sich über Jahrtausende hinweg erhalten hat.a) Leopold Hufnagl wurde am 31. Dezember 1857 zu Tautendorf in Niederösterreich (Gemeinde Atzenbrugg,/Bez. Tulln) als Sohn des dortigen Mühlenbesitzers geboren.5) Nach der Volks- schule besuchte er das Realobergyrnnasium in St. Pölten und legte 1877 die Reifeprüfung mit Auszeichnung ab. Doch die Wahl des künftigen Berufes war damals nicht so einfach, zumal der nur wenige Jahre zurückliegende Börsenkrach ein Studium an einer Hochschule gänzlich aus- sichtslos erscheinen ließ und Hufnagl ziemlich mittellos war. Es folgte ein Jahr als ,,Einjährig- Freiwilliger". Bedingt durch seine Interessen an Wald und Natur, entschied er sich für den Forst- beruf und belegte an der Hochschule für Bodenkultur in Wien die forstliche Abteilung. Seine Hoffnung, ein Stipendium zu bekommen, um weiterstudieren zu können, den Posten eines Auersperg an. Dieser Umstand sollte für seine spä- r) Für die freundliche Unterstützung und dem Zustandekommen dieses Artikels sei Gerti Riedl, Hofamt Priel; Dr. Michael Salvator Habsburg-Lothringen, Persenbeug; und Jan Svoboda, Ma5im/Tschechien, herzlich gedankt. '?) Vgl. die Website: http:,/,/www.prosilvaaustria.atlproSilvaAustria/documens/prosilva-rbr-23.pdf, oder: http://www.slovenia.info/?naravne-znamenitostijame=8179&1ng=3, sowie: http;/ /bfw.ac.at/ 020/profor/pdf/ country/coste27_Slovenia.pdf, und: http://wwwu.uni-klu.ac.atlhleustik/gotschee/ archiv/zeitungen/ gz/pdf-2001 /februar-2O01.pdf, (Hier wirdjedoch ,flufiragel" geschrieben). 3) Rajhenavski Rog: ein Höhenzug östlich von Koöelje (deutsch: Gottschee) in Slowenien, zrarischen Koöevska Mala gora und Koöevski Rog gelegen. a) Georg Fnanu< u. Günther FI,\ScHBERGE& Rundschreiben Nr. 23. In: Pro Siha Austria (Klagenfurt 2oo7) 3. 5) Seine Eltern waren: Ignaz Hufnagl, Müllermeister zu Tautendorf, Pfarre Heiligeneich, und The- resia, geb. Rindt. VgI. Taufbuch der Pfarre Neidling 4/732 (lnformation: Geburt seines Sohnes Franz). 30 Abb. 1: Leopold Hufnagl. Foto: August Pachschwöll erfüllte sich nicht, und so nahm er, Erziehers im Hause des Fürsten Karl tere berufliche En selbst sorgen muss den.6) Als ,Iorstkandida Domänenver*alür Eleve einen C,eh: ,,Buchen-Brenn-ho Forstwirschaftsbe 1883 legte Hufta€ geeigneten Poster beim Fürsten Aue: ter auf dem Fürs jetzt ein selbständ technischen Vorsa seinen Lehrern rri schaft und für dit Neuland, heute al Hier, in C,oldegg, ner Goldegger Zei ner Forstzeitung r: Tätigkeit stieg Ht Gottschee und Ä nun darin, die 23 die Bedeutung d (1892). Es gel,ng eingriffen zu beu schaftswälder nac der Leistung Hr:fi wenien.13) Während dieser ' gesamten Fürsdic 6) Die Darstellung t h.c. Leopold Hu diese Ausgabe al vorhanden -, e Ibrl F. SToc, Pr sönlichkeiten 8: pfedkü (Vla§im 2010), bes.3r-5 7) Wie Anm. 6. 8) Hufnagl löste ak Im Sterbebuch ( seine Tochter, M degg der fürsd,l jungfer Josefa Pt fürstl. Auersperg e) Wie Anm. 6: Ar Schwierigkeiten 10) Taufbuch der Pf 11) WieAnm.9. 1'z) Wie Anm. 2,3 tr ß) Vgl. die Website 14) \1a§im eine Sad

Leopold Hufnagl ökologischer Vordenker') · Leopold Hufnagl (1857-1 942): Ein ökologischer Vordenker') Yon August Pachschuöll Unter den Persönlichkeiten, die aus Niederösterreich

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Page 1: Leopold Hufnagl ökologischer Vordenker') · Leopold Hufnagl (1857-1 942): Ein ökologischer Vordenker') Yon August Pachschuöll Unter den Persönlichkeiten, die aus Niederösterreich

Leopold Hufnagl (1857-1 942): Ein ökologischer Vordenker')

Yon August Pachschuöll

Unter den Persönlichkeiten, die aus Niederösterreich stammten, nimmt Leopold Huf-nagl einen besonderen Platz ein; trotz all dem wundert es, dass diese Persönlichkeit inNiederösterreich gänzlich unbekannt ist. Wenn wir den Namen ,,Leopold Hufnagl"jedoch in einer Internet-Suchmaschine eingeben, erfahren wir, dass er in Slowenien als

Bewahrer des größten Urwaldes Mitteleuropas und als Wegbereiter des naturnahenUmweltschutzes gehandelt wird.2) Noch heute ist das Urwaldreservat von ,,Rajhenavski

Rog"3) ein sich selbst regulierendes natürlichesÖkosystem, das sich über Jahrtausende hinwegerhalten hat.a)

Leopold Hufnagl wurde am 31. Dezember 1857

zu Tautendorf in Niederösterreich (GemeindeAtzenbrugg,/Bez. Tulln) als Sohn des dortigenMühlenbesitzers geboren.5) Nach der Volks-schule besuchte er das Realobergyrnnasium inSt. Pölten und legte 1877 die Reifeprüfung mitAuszeichnung ab. Doch die Wahl des künftigenBerufes war damals nicht so einfach, zumal dernur wenige Jahre zurückliegende Börsenkrachein Studium an einer Hochschule gänzlich aus-

sichtslos erscheinen ließ und Hufnagl ziemlichmittellos war. Es folgte ein Jahr als ,,Einjährig-Freiwilliger". Bedingt durch seine Interessen anWald und Natur, entschied er sich für den Forst-beruf und belegte an der Hochschule fürBodenkultur in Wien die forstliche Abteilung.Seine Hoffnung, ein Stipendium zu bekommen,

um weiterstudieren zu können, den Posten einesAuersperg an. Dieser Umstand sollte für seine spä-

r) Für die freundliche Unterstützung und dem Zustandekommen dieses Artikels sei Gerti Riedl,Hofamt Priel; Dr. Michael Salvator Habsburg-Lothringen, Persenbeug; und Jan Svoboda,Ma5im/Tschechien, herzlich gedankt.

'?) Vgl. die Website: http:,/,/www.prosilvaaustria.atlproSilvaAustria/documens/prosilva-rbr-23.pdf,oder: http://www.slovenia.info/?naravne-znamenitostijame=8179&1ng=3, sowie: http;/ /bfw.ac.at/020/profor/pdf/ country/coste27_Slovenia.pdf, und: http://wwwu.uni-klu.ac.atlhleustik/gotschee/archiv/zeitungen/ gz/pdf-2001 /februar-2O01.pdf, (Hier wirdjedoch ,flufiragel" geschrieben).

3) Rajhenavski Rog: ein Höhenzug östlich von Koöelje (deutsch: Gottschee) in Slowenien, zrarischen

Koöevska Mala gora und Koöevski Rog gelegen.a) Georg Fnanu< u. Günther FI,\ScHBERGE& Rundschreiben Nr. 23. In: Pro Siha Austria (Klagenfurt

2oo7) 3.5) Seine Eltern waren: Ignaz Hufnagl, Müllermeister zu Tautendorf, Pfarre Heiligeneich, und The-

resia, geb. Rindt. VgI. Taufbuch der Pfarre Neidling 4/732 (lnformation: Geburt seines SohnesFranz).

30

Abb. 1: Leopold Hufnagl. Foto:August Pachschwöll

erfüllte sich nicht, und so nahm er,Erziehers im Hause des Fürsten Karl

tere berufliche Enselbst sorgen muss

den.6)Als ,IorstkandidaDomänenver*alürEleve einen C,eh:

,,Buchen-Brenn-hoForstwirschaftsbe1883 legte Hufta€geeigneten Posterbeim Fürsten Aue:ter auf dem Fürsjetzt ein selbständ

technischen Vorsa

seinen Lehrern rrischaft und für ditNeuland, heute alHier, in C,oldegg,ner Goldegger Zei

ner Forstzeitung r:

Tätigkeit stieg HtGottschee und Änun darin, die 23

die Bedeutung d(1892). Es gel,ngeingriffen zu beuschaftswälder nacder Leistung Hr:fiwenien.13)Während dieser '

gesamten Fürsdic

6) Die Darstellung t

h.c. Leopold Hudiese Ausgabe alvorhanden -, eIbrl F. SToc, Prsönlichkeiten 8:pfedkü (Vla§im

2010), bes.3r-57) Wie Anm. 6.8) Hufnagl löste ak

Im Sterbebuch (seine Tochter, Mdegg der fürsd,ljungfer Josefa Ptfürstl. Auersperg

e) Wie Anm. 6: ArSchwierigkeiten

10) Taufbuch der Pf11) WieAnm.9.1'z) Wie Anm. 2,3 trß) Vgl. die Website14) \1a§im eine Sad

Page 2: Leopold Hufnagl ökologischer Vordenker') · Leopold Hufnagl (1857-1 942): Ein ökologischer Vordenker') Yon August Pachschuöll Unter den Persönlichkeiten, die aus Niederösterreich

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nmt Leopold Huf-e Persönlichkeit inIeopold Hufnagl"er in Slowenien als'r des naturnahenr r-on ,,Rajhenavskirendes natürlichesrrtausende hinweg

t1. Dezember 1857rreich (Gemeindeirhn des dortigen\ach der Volks-

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:iligeneich, und The-leburt seines Sohnes

tere berufliche Entwicklung bestimmend werden. Obwohl er für seinen Lebensunterhaltselbst sorgen musste, gelang es Hufnagl, das Studium an der Hochschule 1881 zu been-den.6)Als ,,Forstkandidat Hufnagl" erfolgte die Aufnahme in den Dienst der k.k. Forst- undDomänenverwaltung Purkersdorf bei Wien, wobei er nach eineinhalb Jahren als k.k.Eleve einen Gehalt von 42 Gulden monatlich erhielt, jedoch die dort praktizierte,,Buchen-Brennholzwirtschaft" in Frage stellte. Das Resultat war eine Versetzung in denForstwirtschaftsbezirk Gußwerk.7)1883 legte Hufnagl die Forstwirtepmfung ab, wobei er nun, mangels Aussicht auf einengeeigneten Posten, aus dem Staatsdienst ausschied. Nun kommt ihm seine Tätigkeitbeim Fürsten Auersperg zugute. Schon anfangs 1884 wurde er als Forst- und Gutsverwal-ter auf dem Fürstlich Auersperg'schen Gut Goldegg, NÖ, angestellt.s) Hufnagl hattejetzt ein selbständiges Wirkungsfeld, wo er erstmals jene waldbaulichen und betriebs-technischen Vorstellungen verwirklichen konnte, die er während seiner Studienzeit mitseinen Lehrern wiederholt besprochen hatte. Er trat unentwegt für die Kleinflächenwirt-schaft und für die natürliche Verjüngung des Waldes ein, in damaliger Zeit ziemlichesNeuland, heute aber als ,,naturnahe Bewirtschaftung" ein gebräuchlicher Begriff.'g)Hier, in Goldegg, wurde am 19. September 1886 Sohn Franz geboren.lo) Bereits in sei-ner Goldegger Zeit erfolgten erste Artikel über Forstwirtschaft, wie z.B. lBBB in der Wie-ner Forstzeitung über,,Lochhügelpflanzung".11) Nach sechsJahren (1890) erfolgreicherTätigkeit stieg Hufnagl zum Forstmeister der Fürstlich Auersperg'schen Herrschaft inGottschee und Ainöd in Krain (heute Slowenien) auf. Seine Hauptaufgabe bestandnun darin, die 23.000 ha großen Waldungen einzurichten. Dabei erkannte er erstmalsdie Bedeutung der Urwälder von ,,Koöer,je" im Karstgebiet der Dinarischen Alpen(1892). Es gelang ihm, die Einzigartigkeit dieser Wälder zu erhalten und vor Nutzungs-eingriffen zu bewahren. Umliegend wurde die naturnahe Bewirtschaftung der Wirt-schaftswälder nach dem ,,Plentfierprinzip" durchgeführt.12) Noch heute - angesichtsder Leistung Hufnagls - gilt dasJahr 1892 als Beginn des aktiven Naturschutzes in Slo-wenien.13)

Während dieser beachtenswerten Tätigkeit wurde Hufnagl zurr. Zenttaldirektor dergesamten Fürstlich Auersperg'schen Herrschaft mit Sitz in \44aschim (heute \4a§imla)

6) Die Darstellung stützt sich nun im Folgenden auf den Nachruf von W[ilhelm] TISCHENDoRF, Dr.h.c. Leopold Hufnagl. In: ,,Centralblatt für das gesamte Forstwesen" 68, Heft 1/2 (1542) 2ff. Dadiese Ausgabe als absolute Raritlit gilt - selbst in der NÖ-Landesbibliothek ist kein Exemplarvorhanden -, erlaubt sich der Autor, die Lebensbeschreibung als Ansatz zu verwenden. Vgl.Karl F. SToCi! Rudolf HrrrrNcen u. Marylöne Stocx, Personalbibliographie österreichischer Per-sönlichkeiten 8: Horn-Kal (Graz 1993) 2581; Jar SvoBoDA u. Josef MouDRV, Ma§im po stopächpiedkü (\4a§im 2006) 269. Zrletzt: Ivana PRIISLERovÄ, Ma§im nejen ve 20. stoleti (Ma§im2010), bes. 31-32.

7) Wie Anm. 6.8) Hufnagl löste als Verwalter Heinrich Postl (den Neffen des Schriftstellers Charles Sealsfield) ab.

Im Sterbebuch (4/),4) der Pfarre Neidling, Bez. St. Pölten, wird am 16. Juli 1885 vermerkt, dass

seine Tochter, Maria Hufiragl, kurz nach der Geburt stirbt. kn 27. Oktober 1885 heiratete in Gol-degg der fürstl. Auersperg'sche Kammerdiener Karl Lamotny die fürstl. Auersperg'sche Kammer-jungferJosefa Pospi5il. Als Zeugen fungieren: Karl Leitameyet Gutsarzt, und Leopold Hufnagl,fürstl. Auersperg'scher Gutsverwalter (Trauungsbuch der Pfarre Neidling 4/27).

'g) Wie Anm. 6: Ausführlich werden bei TISCHENDoRF, Nachruf (wie Anm. 6) die anfänglichenSchwierigkeiten und Erfolge mit der,,Kleinflächenwirtschaft" beschrieben.

10) Taufbuch der Pfarre Neidling 4,2132.il) Wie Anm. 9.l'?) Wie Anm. 2, 3 und 6.r3) Vgl. die Website: http:,/,/www.slovenia.info/?naravne-znamenitostijame=8179&lng=3.t') Vla§im eine Stadt mit etwa 12.700 Einwohnern, südlich von Prag, im Bezirk Bene§ov.

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in Böhmen ernannt. Er war nun oberster Leiter und Verwalter eines 31.000 ha großenBesitzes. Seine Tätigkeit in der ,,Zentralstelle \4laschim" war sehr vielseitig. Neben denAdministrationsgeschäften stelle Hufnagl für alle ihm unterstellten Güter die Wirt-schaftspläne auf, ließ in Krain zwei große Dampfsägen bauen,r5) dann in \Ataschim zweiIhlköfen, ein Sägewerk, ein Brauhaus und ein Elektrowerk usw., alles Anlagen, die sichglänzend bewährten und selbst die wirtschaftlich schweren Zeiten gut überstanden.l6)Die Stadtgemeinde Wlaschim ernannte ihn zum Ehrenbürgeq wo er (bis zum 31. Okto-ber 1918) den Fürsten Auersperg im Wlaschimer Stadtrat zu vertreten hatte.17) Es folg-ten Berufungen als Berater und Berichterstatter bei verschiedenen Kongressen, Kom-missionen und Verhandlungen. Wie sehr man Hufnagl als Fachmann schätzte, geht dar-aus hervor, dass er wiederholt das Amt eines Prüfungskommissars bei den Staatsprüfun-gen für Forstwirte und bei der ministeriellen Staatsprüfung an der Hochschule fürBodenkultur in Wien innehatte,r8) wie er auch Ehrendoktor an der Hochschule fürBodenkultur war.ls) ImJahr 1937 trat er in den Ruhestand.2o)

Über Hufnagls Schaffen erhält man wohl am besten aus seinen Schriften Aufschluss.Dass seine Publikationen großen Anklang und seine Lehren Eingang in der Praxis fan-den, zeigen seine Bücheq die mehrere Auflagen erlebten.21)

Am 20. Jänner 1942 verstarb Leopold Hufnagl in Wlaschim im 85. Lebensjahr.2'?) Erwurde auf dem (alten) Waschimer Friedhof begraben.23) Bei dessen Auflassung hatHufnagls Enkelin, Frau Elisabeth von Damm, Hufnagls Grabmal seiner ehemaligenWirtschafterin Frau A. Kahoun geschenkt. Diese hat das Grabmal dem WlaschimerDechanten P.Th.Dr. Josef Babka verkauft. Der ließ den prunkvollen Grabstein für das

'u) Wie. Anm. 6. - So war z. B. das Auersperg'sche Sägewerk im ,flornwald" (heute Koöevski Rog,Slowenien) eines der größten Sägewerke der k.u.k. Monarchie, in welchem über hundert Arbei-ter beschäftigt waren. Bemerkenswert ist, dass Drei-Miliimeter-Brettchen erzeugt wurden, diedann in die Länder um das östliche Mittelmeer gingen, wo man Orangen- und Zitronenkistchenfertigte: Ludwig I(nIN, Heimsuchung im Urwald. In: Gottscheer Zeitung (Graz 2001) 10.

16) Wie Anm. 6.

'7) Wie Anm. 6 und ergänzende Mitteilung von Jan Svoboda, Ma§im/Tschechien.18) Wie Anm. 6r'g) Vgl. die Website: http:/,/www.boku.ac.at/4742.htm1. - Verleihung am 16. Juli 1913; vgl.: Svo-

BoDA/MouDRf, Maiim po stopäch piedkü (wie Anm. 6) 269.20) Freundliche Mitteilung von Jan Svoboda, Ma§im/Tschechien.

'?1) Wie Anm. 6; hier im Detail: 1. Anleitung zur Führung des Tagebuches zur forstlichen Staatsprü-

fung (1. Aufl. Wien 1895, 3. Aufl. Wien 19f 1). 2. Die Betriebseinrichtung in kleinen Wäldern,insbesondere in Gemeinde- und Genossenschaftswäldern (Wien 1898). 3. Die Grundzüge derwahren Bestandswirtschaft. Sonderdruck aus der Vereinsschrift für Forst-, Jagd- und Naturkunde,

JS. 1899/99 (Prag: Verlag des Böhmischen Forstvereines). 4. Die Buchenfrage in der österreichi-schen Forstwirtschaft (Wien 1900, im Verlag des Spezialkomitees für Forstwirtschaft und Holz-handel). 5. Handbuch der kaufmännischen Holzverwertung und des Holzhandels (1. Aufl. Ber-lin 1905,10. Aufl. Berlin 1929).6. Praktische Forsteinrichtung (1. Aufl. Wien/Leipzig 1911,

3. Au{l. Wien/Leipzig 1921).7. Gutsadministration und Güterschätzung (1. Aufl. Wien 1911,

4. Au{l. Wien 1923). 8. Praktische Anleitung zur Waldwertrechnung (Wien 1934). 9. Lehrbuchder Forsteinrichtung (Neudamm 1938). 10. Die Wa-idschönheit und ihre Pflege (Wien 1939).11. In (Hugo) Hitschmanns ,,Vademekum für die Forst- und Holzwirtschaft" sind die Abschnitte

,,Die Forsteinrichtung'und ,,Die Güterschätzung in ihrer Anwendung auf den WaId" und fernerim Nachschlagbuche ,,Wald und Holz" der Abschnitt ,,Forsteinrichtung" von Hufnagl (Verlag

CarI Gerold's Sohn, Wien, 1928).

") Wie Anm. 6. - Sein Sohn Franz (in Goldegg geboren) wurdeJurist und war Mitglied des Ober-gerichtes in Prag. Franz übersiedelte 1945 nach Wien und darn nach Westdeutschland, wo sichseine Spur verliert (Freundliche Mitteilung von Jan Svoboda, Ma§im,/Tschechien) .

'3) Freundliche Mitteilung von Jan Svoboda, Ma§im/Tschechien. Siehe auch: Svoeooe/MouDRiMa§im po stopäch piedkü (wie Anm. 6) 270.

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,,Priestergrab' imistjetzt das dortisrGrundsäzlich rrir,rend in Österreiclgrund steht,25) ist

deutsche Stimmursodass Hufieagls .

Stadt Ma§im geplgen.t')

'?n) Wie Anm. 23.25) Roman ScH\trrDi

Interessaltes eznagl wurde im -{rsator geschätzl -r

genbibliothek Bi1esen."

'?6) So leitete Hufazuwomit nun Platz

- Freundliche \Überlegungen .rpraktischen Tabenen Aker blieb ilPrager Erzbischö'

'?7) Wie Anm. 17. Indamaligen Beamrtation mit ca. 7[r

jetzt der Öffend:,

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| 3l.0OO ha großenlseitig. Neben denn Güter die Wirt-r in Wlaschim zlveii Anlagen, die sichut überstanden.r6)

[bis zum 31. Okto-n hatte.rT) Es folg-Kongressen, Kom-shätzte, geht dar-den Staatsprüfun-r Hochschule ftirr Hochschule für

riften Aufschluss.in der Praxis fan-

kbensjahr.") Ern Auflassung hateiner ehemaligendem WaschimerGrabstein für das

heute Koöevski Rog,über hundert Arbei-rzeugt wurden, dield ätronenkistchenz20Ol) 10.

tL

fuli r9r3; vgl.: Svo

xstlichen Staatsprü-n kleinen Wäldern,Die Grundzüge derüund Naturkunde,e in der österreichi-rirtschait und Holz-mdets (1. Aufl. Ber-ilten,zleipzig l9ll,l- Aufl. Wien l9ll,f$4).9. Lehrbuchtrege (Wien 1939).sind die Abschnitten \läId'und fernern Hufüagl (Verlag

lfitglied des Ober-antschland, wo sich[i€n).SoBoDVMouDRg

,,Priestergrab" im wallfahrtsort Hrädek bei waschim zurichten; d.h. das Hufnagl-Grabist jetzt das dortige Priestergrab.za)Grundsätzlich wird das Lebenswerk Leopold Hufnagls unterschiedlich beurteilt. Wäh-rend in Österreich und Slowenien der Erhalt des Urwaldes von Gottschee im Vorder-grund steht,25) ist von all dem in Tschechien wenig bekannt. Bedingt durch die ,,anti-deutsche Stimmung" in den Nachkriegsjahren, erfolgt erst in letzter Zeit ein Umdenken,sodass Hufnagls Tätigkeit nun eine Aufivertung erlebr.26) Gegenwärtig wird von derStadt Ma§im geplant, ein für Leopold Hufnagl erschienenes iotoalbÄ neu aufzule-gen.")

2a) Wie Anm. 23.25) Roman SCHIWEDII& Frühe Erfolge mit freiem Waldbau. In: Forszeitung ll (Wien 2007) 40f. -Interessantes erzählte Franz weikhard von Auersperg, f 2004, schloss c-ta.gg, ,teopold Huf_

nagl wurde im Auerspergschen Herrschaftsbereich als gründlichen und gewiJJnhaften organi-sator geschätzt. Als ich mich in amerikanischer Kriegsgefangenschaft befand und in der Gefan-genbibliothek Bücher von Hufnagl fand, hatte ich erstmals Gelegenheit auch seine Werke zulesen."

26) So leitete Hufnagl die Verhandlung zum Verkauf des Auersperg'schen Tiergartens in Waschim,womit nun Platz für 160 Gebäude, Hotel und Waffenfabrik geschaffen weiden konnte (lgBZ).

- Freundliche Mitteilung von Jan Svoboda, Ma5im,/Tschechiin. _ ,,Seine forsnvirtschaftlichenÜberlegungen werden von den tschechischen Förstern noch immer geschätzt. Besonders seinepraktischen Tabellen für die Feststellung der Prognose des \{achstums der Eichen im verschiede-nen Alter blieb in Erinnerung" erzfült Ing. Jan Pinc, ehemals Forstingenieur und Sekretär derPrager Erzbischöflichen Güter, jetzt Domov Velvary.

'z7) Wie Anm. 17. ImJahre lg09 feierte Direktor Hufnagl dasJubiläum von 25 Diens{ahren. Diedamaligen Beamten und Angestellten widmeten ihm bei dieier Gelegenheit eine Fotodokumen-tation mit ca. 70 bedeutenden Objekten der Wlaschimer Herrschaft. Diese Abbildungen sollenjetzt der Öffentlichkeit in Buchform zugänglich gemacht werden.

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