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FORUM Kol pin g Informationen aus dem Kolpingwerk Diözesanverband Münster 27. Jahrgang • Nr. 169 • Ausgabe Okt. 2012 Schwerpunkt: Bildung gehört zu Kolpin g 18 Uwe Slüter Facettenreichtum in unserem Diözesanverband 26 Kolping-Musical

Forum 3/2012

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Unsere neue Ausgabe!

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FORUMKolping

Informationen aus dem Kolpingwerk Diözesanverband Münster

27. Jahrgang • Nr. 169 • Ausgabe Okt. 2012

Schwerpunkt: Bildung gehört zu Kolping 18 Uwe Slüter

Facettenreichtum in unserem Diözesanverband

26 Kolping-Musical

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Imagekampagne

Kolping zeichnet sich aus ...durch Mut, Begeisterung, Tatkraft, Gottvertrauen, Verantwortung und Freude, - zumindest im Idealfall ...

Die Kolpingsfamilie wird im Leitbild des Kolpingwerkes als „Weg-, Glau-bens, Bildungs- und Aktionsgemein-schaft“ bezeichnet. Was könnten die Begriffe, die für Kolping stehen, be-deuten, wenn Ihr die Beschreibung Bildungsgemeinschaft für Eure Kol-pingsfamilie ernst nehmt?

Am besten lernen wir Dinge, die wir selber tun. Da ist es gut, dass Kolpinger dafür bekannt sind, dass sie Probleme unkompliziert und praktisch lösen. Und wenn Menschen aktiv werden und sich für irgendetwas besonders einsetzen, wächst gleichzeitig ihr Wissensdrang: Sie wollen mehr zu diesem Thema wis-sen und neue Fähigkeiten erwerben, damit sie ihre Sache gut und immer besser machen. Tatkraft bei Kolping heißt also auf der einen Seite zuzupa-cken, wenn Ihr gebraucht werdet. Auf der anderen Seite ist es nötig, die Zu-sammenhänge zu verstehen, in denen Ihr aktiv seid und nicht müde darin zu werden, Euch dabei sachlich und per-sönlich weiterzuentwickeln.

Warum gehen Eure (Vorstands)Mitglie-der zu Euren Bildungsveranstaltungen? Weil man es so von ihnen erwartet? Würden sie auch dahin gehen, wenn je-mand anderes die Veranstaltung anbie-ten würde? Falls nicht, lohnt es sich viel-leicht, sich etwas Neues auszudenken, etwas für das Ihr Euch selber begeistern

könnt. Oder Ihr sucht Euch jemanden, der sich für ein Thema begeistert und der oder die Anderen entsprechend davon erzählen kann. Dann vermittelt Ihr: Es lohnt sich, für Bildung bei Kolping Zeit zu „opfern“, weil sie Spaß macht, spannend ist und weiterbringt!

„Das klappt doch nie!“ Viele originel-le, manchmal vielleicht auch ein wenig verrückte Ideen für neue Aktionen und Angebote der Kolpingsfamilie sind nach so einem spontanen Ausspruch bereits gescheitert, noch bevor ein erster Ver-such gestartet werden konnte. Dabei ist es doch bei großen Menschen genauso wie bei Kindern: Wenn uns jemand er-mutigt, wenn jemand uns etwas zutraut, dann können wir eine ganze Menge auf die Beine stellen. Geht doch mal als Mutmacher voran! Miesmacher gibt es in unserer Gesellschaft genug.

Gibt es in Eurer Kolpingsfamilie viele Leute ohne Schulabschluss bzw. Be-rufsausbildung? Sind die meisten der Gruppenleiter Eurer Ferienfreizeiten und Gruppenstunden Haupt- oder Son-derschüler? Wahrscheinlich eher nicht. Das sollte aber nicht gleichzeitig hei-ßen, dass Ihr diese Gruppen gar nicht wahrnehmt. Schließlich gibt es Mög-lichkeiten, sie zu unterstützen: dadurch, dass Ihr ihnen in der Politik Eure Stim-me gebt, als Ausbildungspaten, durch Aktionen im Bereich der Offenen Ganz-

tagsschule, durch Bewerbungs- oder Berufsorientierung, um nur einige Bei-spiele zu nennen.

„Also, mit einer bloßen Kopfbildung ist nichts getan, wenn die Herzensbildung dabei zu kurz kommt, ja, alle Kopfbil-dung soll und muss die Herzensbildung zum Zweck haben; denn es handelt sich endlich hauptsächlich und ausschließ-lich ums Gutsein.“ Vielleicht ist das, was Adolph Kolping hier fordert, das was Bildung bei Kolping vielfach von anderen unpersönlicheren Bildungsan-bietern unterscheidet: Ein Interesse an der ganzen Person, die Einbindung des Lernens in Beziehungen, ein Blick auf das Gute und als Grundlage ein tiefes Gottvertrauen.

Zugegeben – manchmal ist Bildungs-arbeit ein mühsames Geschäft. Die Or-ganisation kostet einiges an Arbeit und dann finden sich am Ende immer wieder unzählige Gründe, warum Teilnehmer einer Veranstaltung fernbleiben. Aber wenn Euch dann eine Veranstaltung so richtig gelingt und die Teilnehmer Euch bestätigen, dass sie ganz viel davon mit-nehmen, dann stellt sich eine tiefe Freu-de ein, weil Ihr wisst: Eurer Engagement hat einen Sinn: Bildung ist wichtig für die Menschen. Aus dieser Freude erwächst Euch der lange Atem, den Ihr braucht.Gedanken von Carolin Olbrich

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Editorial

eine Apfelsine ist nicht sauer, sondern fruchtig und spritzig! – So formulierte es vor kurzem einer unserer Kollegen in einer Besprechung. Die Apfelsine hat aber auch eine feste Schale. Es ist also schon ein wenig Anstrengung nötig, um an den saftigen Kern zu gelangen. Gelingt es einem, so folgt der Genuss – und der ist dann auch noch gesund!Exakt genauso verhält es sich doch mit der bewussten Bildung des Men-schen: Nach geleistetem Aufwand stellt sich der Erfolg ein und die Erfahrun-gen sind intensiver – vielleicht auch fruchtiger und spritziger – als zuvor.Gleich mehrere Texte in unserem aktuellen Schwerpunkt dieses Kolping-FO-RUMs gehen auf den ganzheitlichen Anspruch ein, unter dem wir „bei Kol-ping“ Bildung betreiben. Deutlich wird das auch im Slogan unseres Kolping-Bildungswerkes:

Bildung mit Kopf, Herz und Hand.Insbesondere bei der Herzensbildung darf man nicht vergessen, dass die-se immer in Gemeinschaft geschieht, was einen wesentlichen Teil unseres Selbstverständnisses – aber eben auch den Charakter unserer Angebote für Andere ausmacht. Im Sinne der christlichen Soziallehre steht der Mensch im Mittelpunkt unseres Engagements. Das gilt selbstverständlich auch bei unse-ren Bildungsaktivitäten.„Bildung gehört zu Kolping – Facettenreichtum in unserem Diözesanver-band“ so lauten Titel und Untertitel des Schwerpunktthemas. Bildung und Kolping – das ist untrennbar. Bildung ist eines unserer Markenzeichen. Mit dem Untertitel wird deutlich, dass Bildung nicht nur im Bildungswerk passiert, sondern überall dort, wo der Verband lebendig ist. Im Engagement auf Re-gional- und Bezirksebene, aber insbesondere in den Kolpingsfamilie wird in vielfältiger Weise gelernt. Wo und wie überall Bildung möglich ist und auf welche facettenreiche Wei-se man lernt – vielleicht ohne es zu merken – das möchte dieses Kolping-FORUM aufzeigen.Treu Kolping!

Thorsten Schulz Rita Kleinschneider

Inhalt:Imagekampagne 2

SchwerpunktBildung gehört zu KolpingFacettenreichtum in unserem Diözesanverband 4 - 16

Geistliches Wort 11

Kolping-Bildungswerk 16

Verband 18

Kolping-Akademie 22

Aus unseren Häusern 23

Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit 23

Internationalität und Eine Welt 24

Lebenswege – Menschenwege 24

Geschmack am Glauben finden 25

Reisen 26

Kolpingjugend 27

Kreise, Bezirke, Regionen 29

Redaktionsschluss und Impressum 36

Titelbild: Kolping-BildungswerkBildung mit Kopf, Herz und Hand

➲ Dezember 2012 – Diözesanversammlung

Titelthema der nächsten Ausgabe:

Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder, verehrte Leserinnen und Leser,

Apfelsine: „Nicht sauer, sondern fruchtig spritzig"

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Leitartikel zum Titelthema

Bildung als Weg… ein BildungswegMeister Eckhart wird zugeschrieben, den für uns heute gebräuchlichen Bildungs-begriff eingeführt zu haben. Er deutete Bildung als „Eins-Werden“ mit Gott – als Ebenbild Gottes1 (Gen 1,26). Dieser Gedanke liefert einen wesentlichen Aspekt der Bildung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes.

Lebenslanges LernenNachdem 1996 zum europäischen Jahr des lebensbegleitenden Lernens erklärt worden war, stellte der Europäische Rat im März 2000 in Lissabon das strategi-sche Ziel auf, die Europäische Union sol-le zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werden. Aus-drücklich wird hierbei als eine der we-sentlichen Grundlagen der Ausbau der Möglichkeiten genannt, sich während des gesamten Lebens weiterzubilden.2 (➲ Verweis auf Fußnoten siehe unten)Am 27. Juni 2002 begründete der Rat der Europäischen Union seine zwei Jah-re zuvor gefasste Entschließung zum lebensbegleitenden Lernen mit dem Anspruch, dass jeder die Möglichkeit erhalten solle, „sich durch lebensbe-gleitendes Lernen die Kenntnisse anzu-eignen, die er benötigt, um als aktiver Staatbürger an der Wissensgesellschaft und am Arbeitsleben teilzunehmen.“3

Bund und Länder haben am 5. Juli 2004 ein Aktionsprogramm, eine Strategie „Lebenslanges Lernen“ verabschiedet und konkrete Handlungsfelder definiert. Die Bund-Länder-Kommission definiert „Lernen“ als „konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompeten-zen.“4 Es geht nicht nur um eine kon-tinuierliche Anreicherung von Wissen, sondern es erfordert die Integration des Wissens in weitere Zusammenhän-ge, fördert somit Urteilsvermögen und entwickelt aus diesen neu gewonnenen Erkenntnissen umfangreichere Hand-lungskompetenz. Dann wäre Nachhal-tigkeit erreicht.Mit den inhaltlichen Anforderungen lebenslangen Lernens hat sich die Ka-tholische Bundesarbeitsgemeinschaft Erwachsenenbildung ausführlich in der „Hirschberger Erklärung“ befasst und Stellung bezogen: „Lebenslanges Ler-nen ist die Antwort auf Fragen der Ori-entierung im Beruf, in der Gesellschaft

und im persönlichen Bereich angesichts der gesellschaftlichen Wandlungspro-zesse, die alle Bereiche des Lebens umfassen“.5

Steigende AnforderungenMit wachsender Individualisierung und Pluralisierung unserer Gesellschaft steigt die Notwendigkeit, in eigenver-antwortlichem Handeln sein Leben zu gestalten. Durch ein unübersichtliches Informationsangebot in einer schnellle-bigen Zeit wird es zunehmend kompli-zierter, sich zurecht zu finden und die persönliche Verantwortung anzuneh-men und zu gestalten. Die Arbeitswelt mit ihren vertrauten Zeiten, Rhythmen oder Dauerbeschäftigungsverhältnis-sen wird sich weiter verändern. Mobi-litätsanforderungen und Erwerbsbetei-ligung von Frauen werden steigen. Die Lebenserwartung wächst.Bereits 1986 schrieb der Soziologe Ul-rich Beck ein wegweisendes Buch mit dem bezeichnenden Titel „Risikogesell-schaft“6. Es gibt keine Berechenbarkeit der Lebens- und Berufsbiografien mehr. Die gesellschaftlichen Rahmenbedin-gungen verändern sich gravierend oder lösen sich sogar auf. Die Anforderungen an Beschäftigungsfähigkeit steigen.Das sind aktuelle Bedingungen und Her-ausforderungen, denen man sich stellen muss. Dazu ist Bildung notwendig. Sie ist Voraussetzung dafür, dass Menschen ihr Leben und die Gesellschaft gestalten.Bildung darf sich nicht beschränken auf Anpassung an die Arbeitswelt bzw. Erhöhung der individuellen Beschäfti-gungsfähigkeit. Vielmehr muss Persön-lichkeitsbildung wesentlicher Bestand-teil sein und bleiben. Sie wird umso notwendiger, je mehr Ansprüche der Zukunftsplanung erfüllt werden sollen. „Lernen ist eines der zentralen Mittel der Zukunftsgestaltung und Zukunftsbe-wältigung geworden.“7

Bildung als ProzessBildung ist ein fortschreitender Prozess, der nie an sein Ende gelangen wird. Er bedarf ausreichend Zeit und Raum. Bildungsprozesse sind Dialog- und Par-tizipationsprozesse.8 Die Lernenden nehmen neue Inhalte auf, tauschen

sich mit anderen darüber aus, wenden ihr neues Wissen an, integrieren es in ihren vorherigen Wissensschatz, verän-dern sich. Und das passiert fortwährend. Lernen geschieht eben nicht durch den „Nürnberger Trichter“. Die persönliche Auseinandersetzung mit Inhalten und Anforderungen ist von entscheidender Bedeutung. Die Entwicklung der Persön-lichkeit geschieht nicht passiv, sondern aktiv durch bewusste Entscheidung.

Christliches MenschenbildWesentlich für die Katholische Er-wachsenenbildung und auch die Bil-dungsarbeit in den Kolpingsfamilien, im Kolpingwerk und in den Kolping-Bildungswerken ist das christliche Men-schenbild, und darin unterscheidet sie sich von anderen Bildungsverständnis-sen. Bildung zielt hier in besonderem Maße auf die Entwicklung der Persön-lichkeit, auf die Erweiterung der Kompe-tenz, für sich und andere Verantwortung übernehmen zu können. „Ziel muss es also sein, dass alle, die entsprechend begabt sind, zu höheren Studien auf-steigen können, und zwar so, dass sie, soweit es möglich ist, in der Gesellschaft jene Aufgaben, Ämter und Dienste er-reichen, die ihrer Begabung und ihren Fachkenntnissen entsprechen.“9 Zent-rale Zielsetzungen der Bildung sind Di-alog- und Demokratiefähigkeit. Dieses christliche Menschenbild erfordert Kon-sequenzen. Es bedarf einer sorgfältigen Klärung der Bedürfnisse des Einzelnen und der individuellen, wertschätzenden Begleitung im Prozess des Lernens.Katholisch-soziale Bildung will dazu bei-tragen, „dass jeder Mensch sich frei und

Reinlinde Steinhofer, Gesamtleiterin Kolping-Berufs- bildungwerk Brakel gGbmH

➲ Quellangaben und Literaturverwei-se sind aus Platzgründen hier nicht veröffentlicht. Dieser Leitartikel ist mit entsprechenden Verweisen auf www.kolping-ms.de nachzulesen.

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Leitartikel zum Titelthema

Kolpingsfamilien als Lernort

verantwortungsbewusst entfalten und am Gemeinwesen mitwirken kann. Ge-rechtigkeit, Solidarität und Subsidiarität gelten ihr als die wesentlichen Gestal-tungsprinzipien in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.“10 Hauptanliegen der katholischen Soziallehre und der katho-lischen Erwachsenenbildung war vor mehr als 100 Jahren die Überwindung des Arbeiterelends. Heute sind andere Fragen in den Mittelpunkt gerückt wie beispielsweise die Frage der Bewah-rung der Schöpfung, Fragen der Ge-rechtigkeit und des Friedens, Stärkung von Ehe und Familie einschließlich der Chancengerechtigkeit für Männer und Frauen oder der Wert des Lebens.11

Bildung ist ganzheitlichBildung wird ganzheitlich verstanden. Das bedeutet, dass es neben Wissens-vermittlung auch um Wertevermittlung und um die Bildung eines persönlichen Urteils- und Handlungsvermögens geht. Ganzheitlich bedeutet, mit unterschied-lichen Methoden und Arbeitsweisen die Menschen in ihrer Individualität zu erreichen und auf ihrem Lernweg zu be-gleiten. Lernen mit allen Sinnen gehört ebenfalls zum Anspruch der Ganzheit-lichkeit.Eine Reduzierung des Menschen auf seine Beschäftigungsfähigkeit und da-mit einen möglicherweise kalkulierba-ren ökonomischen Nutzen widerspricht diesem Menschenbild. Berufliche Weiterbildung, Erweiterung fachlicher Kompetenzen, Erlernen von Schlüs-selqualifikationen wie beispielsweise Teamfähigkeit, Kommunikations- und Kooperationskompetenzen, Konflikt- und Kompromissfähigkeit oder inter-

kulturelle Kompetenz sind notwendig, um den Anforderungen in der Arbeits-welt gewachsen zu sein. Sie müssen zumindest über einen langen Zeitraum beruflicher Tätigkeit oder Beschäfti-gungsfähigkeit immer wieder ergänzt und aktualisiert werden. Gleichermaßen dienlich sind diese erworbenen Kom-petenzen auch in anderen gesellschaft-lichen Aufgaben oder Tätigkeiten wie beispielsweise im Ehrenamt und im bür-gerschaftlichen Engagement.Die Veränderungen auf dem Arbeits-markt machen Fortbildungen notwen-dig; die Konkurrenzsituation zu anderen Arbeitnehmern und -nehmerinnen ist zu spüren. Bildung kann Beschäftigungsfä-higkeit sichern.Die Menschen jedoch darauf zu be-schränken, entspricht nicht dem Auftrag der Bildung und insbesondere nicht dem christlichen Menschenbild. Da Arbeit mehr als Erwerbsarbeit ist, gehören Tä-tigkeiten im ehrenamtlichen, im familiä-ren, im gesellschaftlichen, im politischen Bereich dazu. Auch hier benötigt der Mensch in seiner Entwicklung Chancen, sein Wissen und Können zu erweitern.

Erfolgreiche BildungWann ist Bildung erfolgreich? Jedes Lernen, jede Bildung hinterlässt Spu-ren. Dieses können neue Erkenntnisse, Kenntnisse, Fertigkeiten oder Fähigkei-ten sein. Sie führen zu Veränderungen bzw. Weiterentwicklung des persönli-chen Handelns. Damit ist Bildung nach-haltig. Eine Bildungsveranstaltung ohne Konsequenzen wäre somit als „folgen-los“ und damit als erfolglos zu bewerten.

Reinlinde Steinhofer, Lippstadt

Clemens Wübbeling, Kolpingsfamilie Biller-beck, Vorsitzender des Kolping Bezirksverban-des Coesfeld

Was habe ich bei Kolping gelernt? Kolpingarbeit und Kolpingmitglieder ha-ben mich und mein Leben wesentlich geprägt. Das im Ehrenamt erworbene Wissen konnte ich im Beruf und für an-dere ehrenamtliche Aufgaben oftmals gut verwerten. Ein älteres Kolpingmit-glied hat mir einmal gesagt „Was ich von und durch Kolping gelernt habe, kann ich der Kolpingsfamilie nie zurückgeben“. Diese Aussage kann ich nur bejahen. Allerdings versuche ich, durch meine ehrenamtliche Arbeit, dem Kolpingwerk etwas zurückzugeben und die Menschen für das Kolpingwerk und dessen Arbeit zu begeistern.

Mit Blick auf meine kommenden Lebensjahrzehnte: Was könnte ich mir vorstellen, bei Kolping noch Neues zu lernen? Der Mensch lernt niemals aus, dass fiel mir bei dieser Frage ein. Da ich seit ei-niger Zeit nicht mehr im Berufsleben stehe und mich somit auf etwas „Neues“ einstellen musste, könnte ich mir vor-stellen, dass Kolping bzw. das Kolping-werk verstärkt ein Bildungsangebot für Jungsenioren/-innen anbietet, mit einem Angebot wie z. B. „Der Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhe- bzw. Unruhe-stand“. Dabei würde ich mich sicherlich einbringen. Wichtig ist, Geist und Körper fit zu halten.

Linksammlung mit Lesenswertem zum facettenreichen Thema „Bildung“Allgemein:http://www.bildungsserver.de/https://twitter.com/DBS_20http://www.fluter.de/de/112/heft/10588/fluter-Magazin Juni 2012: „Was weiß ich denn.“ Thema Bildung. Kann auch kostenlos als Heft bestellt werdenThema Jugend, Juni 2012: Heft 1122 „Bild‘ Dir Deine Bildung, Bildungslandschaften, Bildungsziele“

Bildung und Handwerkhttp://www.hbz-bildung.de/startseite/1/de/home.htmlhttp://www.facebook.com/HBZ.Muenster

Politische Bildunghttp://pb21.de/ ➲ Blog u.a. der Bundeszentrale für politische Bildung zum

Thema Web 2.0 in der politischen Bildunghttps://www.facebook.com/bpb.dehttps://twitter.com/bpb_dehttp://www.politische-bildung.de/ ➲ Portal der Landeszentralen für politische BildungKinder- und Jugendhilfehttp://www.jugendhilfeportal.de mit vielen BildungsthemenMedienpädagogikhttps://www.facebook.com/groups/131402253579323/➲ Facebook-Gruppe zum Thema Medienpädagogik

(> 1000 Medienpädagogen/Mitgliederhttp://www.medienpaedagogik-praxis.de/➲ Medienpädagogik Praxisblogwww.bildungsbericht.de

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Titelthema

Bildung ist mehr als schulischer WissenserwerbKolping fördert lebenslanges Lernen – Positonen und Forderun- gen

Unser Bildungssystem verändert sich grundlegend. Das dreigliedrige Schul-system löst sich auf, immer mehr Schü-lerinnen und Schüler streben die Hoch-schulreife an. Der Bildungsföderalismus macht das Schulsystem unübersichtlich. Das kann überfordern. Ein allgemeiner Bildungsverfall wird beklagt. Auszubil-dende könnten nicht besonders gut rechnen, das sprachliche Ausdrucks-vermögen lasse nach, die Rechtschrei-bung sei eine Katastrophe. Auch die Hochschulen trügen zum allgemeinen Wissensverfall bei. Unsere Wirtschaft fordert eine Modernisierung unseres Bil-dungssystems und meint vor allem eine Verkürzung der Schul- und Studienzeit.

Deutschland gehe angesichts der de-mografischen Entwicklungsdaten die jungen Menschen aus. Arbeitgeberver-bände wünschen sich junge Menschen frühzeitiger im Erwerbsleben, gleichzei-tig sollen sie weiterhin gut ausgebildet sein. Eltern wiederum klagen, dass Kin-dern kaum Zeit zum Wiederholen blei-be und sie deshalb am Nachmittag mit finanzieller Unterstützung „nachhelfen“ müssen. Außerdem sei die Schulzeitver-kürzung nicht ausgereift, sie wünschen

sich eine Entschleunigung des Lernens. Wissenschaftler behaup-ten, Bildung und Qua-lifikation seien nicht gleichzusetzen. Soziale und personale Kompe-tenzen seien im Beruf ähnlich wichtig wie fachli-ches Wissen. Ohne Team-fähigkeit klappe trotz formaler Qualifikation im Beruf wenig.Sie sind der Meinung, Bildung sol-le möglichst frühzeitig beginnen, am besten bereits im Kindergarten. Kin-der sollen bereits im Kindergarten mit dem Lernen beginnen? Wo bleibt dann Raum für Kind-sein und Spielen? Wenn in unserer Gesellschaft von Bil-dung geredet wird, meinen die Men-schen höchst Unterschiedliches. Lässt sich Bildung auf schulisches Lernen be-grenzen?

Wo steht das Kolpingwerk in dieser Debatte?Das Kolpingwerk Deutschland hat 2009 in einem Grundlagenpapier Bildung de-finiert: „Bildung ist ein dynamischer, nie abgeschlossener Prozess, in dem der Mensch sich in Auseinandersetzung mit seinem sozialen Umfeld ein „Bild“ von der Welt macht und so seine Per-sönlichkeit und Identität entwickelt. Er eignet sich im Bildungsprozess emotio-nale, moralische, soziale und kognitive Kompetenzen an. Diese befähigen ihn, den Herausforderungen der Welt, die ihn umgibt, angemessen und verant-wortungsvoll begegnen zu können.“Im Kolpingwerk gehen wir also von ei-nem weit gefassten Bildungsverständ-nis aus, welches den Menschen in den Mittelpunkt stellt und Bildung in erster Linie als Selbstbildung begreift und den Menschen damit auch in Verantwor-tung nimmt.Bildung ist demnach ein lebenslanger Prozess, der schon vor der Geburt und nicht erst im Kindergarten beginnt. Bil-dung ist dann mehr als der reine Wis-senserwerb, mehr als Schulbildung und mehr als individuelle Leistung. Sie be-ginnt von Anfang an und unterscheidet zwischen formeller, nicht-formeller und informeller Bildung. Umgekehrt heißt das, Nichts lernen wollen geht gar nicht. Jeder Mensch lernt immer und bei jeder Gelegenheit,

entweder formal (z. B. in der Schule), informell (z. B. in der Gruppenstunde) oder nicht-formal (z. B. in der Freizeit). Wenn es um Bildung geht, lehrt das Leben! Die sozialen Prozesse, die Ge-meinschaftserfahrungen und die realen Erfahrungen die wir täglich machen bil-den genauso wie Themen und Sachfra-gen und eben Schule, Ausbildung und Universität. Die Bedeutung einer guten und umfas-senden Bildung hat sich verändert. ➲ Bildung ist Voraussetzung dafür, sich

in einer kompliziert gewordenen Welt zurechtfinden zu können.

➲ Bildung ist also Lebenskompetenz. ➲ Bildung meint aber auch die Fähig-

keit, mit anderen gut auszukommen oder zusammenarbeiten zu können.

➲ Bildung ist ebenso die Entwicklung von Fähigkeiten um selbstständig handeln zu können.

➲ Bildung umfasst auch die Fähigkeit Sprache, Informationen und techni-sche Hilfsmittel wie Computer einset-zen zu können.

Uwe Slüter: „Wenn es um Bildung geht, lehrt das Leben.“

„Lernen und Bildung vermitteln wichtige Erfahrungen und erweitern den eigenen geistigen Horizont. Sie sollen Freude bereiten und Neugier wecken.“

Aus dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland

Bildung ist mehr als schulischer WissenserwerbKolping fördert lebenslanges Lernen – Positionen und Forderungen

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Titelthema

Bildung ist mehr als der reine Wissens-erwerb! Adolph Kolping differenzierte bereits im 19. Jahrhundert unterschied-liche Ebenen von Bildung, als er von Tüchtigkeit als Lernziel und Tugend sprach.➲ Lebenstüchtigkeit meint, ein Bild von

sich und der Welt zu haben und sich in seiner Lebenswelt zurechtzufinden.

➲ Berufliche Tüchtigkeit meint, ein fach-liches Anforderungsprofil verantwort-lich und kompetent auszufüllen.

➲ Die bürgerliche Tüchtigkeit meint, als Teil eines Ganzen Verantwortung im Gemeinwesen zu übernehmen.

Christliches MenschenbildHintergrund dieses Verständnisses ganzheitlicher Bildung ist unser christ-liches Menschenbild. Wir sehen den Menschen als ein Wesen, das in seiner Gottesebenbildlichkeit aufgerufen ist, seine durch Gott verliehenen Anlagen zu entfalten und immer mehr Mensch zu werden, d. h. zu reifen. Das Kolpingwerk setzt sich für vorschuli-sche Bildung ein um Defizite und späte-ren kompensatorischen Bildungsange-boten vorzubeugen. Berufliche Bildung

und das duale Ausbildungssystem sind dem Kolpingwerk besonders wichtig. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von Menschen mit Behinde-rungen gelegt (Inklusion). Wir wollen je-den Menschen individuell qualifizieren und bestmöglichst fördern. Vielfältige Angebote wie Ganztagsbetreuung, Be-rufseinstiegsbegleitung, Schulsozialar-beit, die Wohnheime und Berufsqualifi-zierung gehören zum Bildungsangebot im Kolpingwerk.

Bildung ganzheitlich verstehenFreiwilliges Engagement oder ehren-amtliches Engagement ist im Kolping-werk konstitutiv und dieses Engage-ment spielt in ganzheitlich verstandener Bildung eine bedeutende Rolle. Am Beispiel junger Menschen will ich das verdeutlichen: Für den Einzelnen oder die Einzelne ist das Engagement in der Kolpingjugend Persönlichkeitsbil-dung, für unsere Gesellschaft ist das so-ziale Bildung. Beide profitieren von den Bildungspotentialen, die die Kolpingju-gend bietet. Ziel der Persönlichkeitsbil-dung im Kolpingwerk ist das Angebot, sich zu „reifen Persönlichkeiten“ zu ent-

wickeln und obendrein dies mit Freude tun zu können. Und unsere Gesellschaft profitiert, weil junge Menschen solidari-sche Verhaltensweisen und die Bereit-schaft zu sozialem Engagement entwi-ckeln. All das ist unverzichtbar für das Zusammenleben in unserem Land! Au-ßerdem lernen unsere Kolpingmitglie-der noch Kompetenzen für ihre Aufga-ben als Bürger in einer demokratischen Gesellschaft. Das ehrenamtliche, freiwillige oder bür-gerschaftliche Engagement sollte unse-rer Gesellschaft viel wert sein. Hier ist die Politik gefragt!Das Kolpingwerk fördert Bildung ganz-heitlich in all‘ seinen Facetten, weil es zu unserem Auftrag und Menschenbild gehört.

Uwe SlüterDiözesangeschäftsführer

Literatur:Prof. Dr. Richard Münchmeier, Bildungschancen in freiwilligen Engagements junger Menschen; un-veröffentlichter Beitrag zur FSJ-Tagung der katholi-schen Trägergruppe; März 2008Bildung – Grundlagenpapier des Kolpingwerkes Deutschland; Kölner Schriften Bd. 6; November 2011

Ansprechpartner in Sachen Bildung:■ Abrechnungsfragen, Zuschüsse, Veröffentlichung

von Bildungsveranstaltungen (WBG, religiöse und politische Bildung)

Jürgen van Deenen, 02541 - 803-409, [email protected]

■ Abrechnungsfragen, Zuschüsse (Kinder- und Jugendplan NRW)

Benedikt Vollmer, 02541 - 803-474, [email protected]■ Familienbildung, generationsübergreifende Bildung,

pädagogische Fortbildungen Carolin Olbrich, 02541 - 803-443, [email protected]■ Erwachsenen- und Seniorenbildung Sonja Wilmer-Kausch, 02541 - 803-472, [email protected]■ Religiöse Bildung Ursula Hüllen, 02541 - 803-467, [email protected]■ EDV-Schulungen Martin Pälmke, 02541 - 803-468, [email protected]■ Jugendbildung und-fortbildung Benedikt Vollmer, 02541 - 803-474, [email protected]■ Offene Ganztagsschule, Übermittagsbetreuung,

Schulsozialarbeit, Spielgruppen Wolfgang Rahe, 02541 - 803-463, [email protected]

■ Kurse mit Schulklassen, Berufsorientierung, Bewerbungstraining

Benedikt Albustin, 02541 - 803-466, [email protected]■ Berufliche Bildung (Kolping-Akademie,

berufsintegrierende Bildung) Manfred Hendker, 02541 - 803-418, [email protected]■ Kolping-Bildungszentrum Warendorf Christof Irzik, 02581 - 78975-0, [email protected]■ Bildungsscheck NRW, Beratungsstelle Josef Vortmann, 02541 - 803-452, [email protected] Marion Berghaus, [email protected]■ Kolping-Bildungsstätte Coesfeld (Belegungsanfragen) Ute Schmitz, 02541 - 803-323, [email protected]■ Bildungsberater, Fragen zur allgemeinen Bildung Carolin Olbrich, 02541 - 803-443, [email protected]■ Fit im Ehrenamt Thorsten Schulz, 02541 - 803-410, [email protected]■ Druck von Programmen Klaus-Dieter Gottwald, 02541 - 803-413, [email protected]

➲ Downloadbereich für die Bildungsarbeit der Kolpingsfamilien (Formulare, Arbeitshilfen, Zuschussübersicht) www.bildungswerk.kolping-ms.de/bildungsarbeit/

Bildung ist mehr als schulischer WissenserwerbKolping fördert lebenslanges Lernen – Positionen und Forderungen

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Titelthema

Erfolgsgeschichte mit langer TraditionBildungsarbeit in Saerbeck: Aktivitäten in der Kolpingsfamilie Saerbeck und im Bildungswerk finden immer wieder neue Verbindungen

Miteinander Spaß haben und sich ausprobieren: Vielfältige Spiel- und Beratungsangebote bieten die El-tern-Kind-Gruppen.

Gern genutzt werden die EDV-Kurse von Senioren. Unter fachkundiger Leitung macht das Lernen Spaß und bringt Erfolge. Fotos (3): Klara Leiting

Bildungsarbeit war in der Kolpingsfami-lie Saerbeck schon immer ein wichtiger Leitgedanke, der bis in die Anfänge des Vereins 1926 zurückreicht.So gehörten die Unterrichtung in Lesen und Schreiben neben den verpflichten-den Vereinsvorträgen selbstverständ-lich zum winterlichen Jahresprogramm der Kolpingsöhne in Saerbeck.Die Idee selbst, die Bildung zu den Men-schen zu bringen, ist bekanntlich durch Adolph Kolping weit mehr als 170 Jah-re alt.Heute deckt das Kolping-Bildungswerk Saerbeck als anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung ein breites Bil-dungsspektrum von EDV-Kursen bis zu Angeboten im Bereich

➲ Familie und Erziehung, ➲ Lebensbegleitende Bildung, ➲ Gesundheit und Bewegung, ➲ Kreatives Gestalten,➲ Hauswirtschaft➲ bis hin zu informativen Vorträgenzu den unterschiedlichsten Themen in seinem Jahresprogramm ab.Bereits nach dem zweiten Weltkrieg widmete sich die Kolpingsfamilie Saer-beck der Erweiterung ihres Bildungs-angebotes. Im Winterhalbjahr 1956/57 zum Beispiel beschäftigten sich die Mitglieder mit Themen wie z. B. „Staats-bürgerkunde“. Im Mittelpunkt eines Re-chenkurses standen damals Bruchrech-nen, Zinsrechnen und Rabattrechnen auf dem Programm.

Von Anfang an ein bürgernahes KonzeptMit ausschließlich ehrenamtlichem En-gagement konnte die Kolpingsfamilie Saerbeck in den 80-er Jahren mehr als 500 Unterrichtsstunden durchführen und dem Kolping Diözesanbildungs-werk melden. In dieser Zeit wuchs die Idee heran ein eigenes Bildungswerk auf die Beine zu stellen, um finanzielle Zuschüsse für die geleistete Anstren-gung zu erhalten, mit deren Hilfe das Bildungsangebot wiederum stärker aus-gebaut werden sollte.1990 erhielt das Kolping-Bildungswerk Saerbeck dann die offizielle Anerken-nung durch den Kultusminister des Lan-des NRW. Klar war allen Vorstandsmit-gliedern, dass das Engagement eines

jeden Einzelnen nun stark gefragt war. Eine Durststrecke von vier weiteren Jahren galt es durchzuhalten, um als Bildungswerk vom Land NRW gefördert zu werden. In dieser Zeit mussten jähr-lich 600 Unterrichtsstunden erbracht werden. Mit einem bürgernahen Konzept gelang es Jahr für Jahr das Angebot auf dem Bildungssektor zu erweitern. Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer aus den Reihen der Kolpingsfamilie konnte ein umfangreiches Programm (Kurse im EDV-Bereich, in der persönlichen Wei-terbildung über Kurse bis hin zu den Fachbereichen Familie und Erziehung, den Kreativ- und Freizeitbereich) um mehr als das geforderte Limit an Unter-richtsstunden nachgewiesen werden. 1995 konnten zwei hauptamtliche Mit-arbeiterinnen für das Bildungswerk ein-gestellt werden. Die Arbeit der Ehren-amtlichen wurde entlastet. Die Leitung des Bildungswerkes blieb jedoch bis heute weiterhin in ehrenamtlichen Hän-den.

Kooperation mit Diözesanverband 2009 stand die Erfolgsgeschichte des Bildungswerkes allerdings nochmals auf dem Prüfstand. Das neue Weiter-bildungsgesetz ließ ein eigenständiges Überleben nicht mehr zu. So wurde im Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster GmbH ein Kooperationspart-ner gesucht und gefunden. In all den vergangenen Jahren hat sich das Bildungswerk als wichtige Unter-stützung für die Arbeit in der Kolpings-familie erwiesen. Neubürgern bietet das Bildungswerk zum Beispiel beste Voraussetzungen um neue Kontakte im Dorf zu knüpfen. Teilnehmer aus Eltern-Kind-Gruppen finden sich zum Teil in den Familienkreisen der Kolpingsfamilie wieder. Das Kolping-Bildungswerk Saerbeck ist ein (echter) Imagegewinn für die Kol-pingsfamilie und trägt zur Profilbildung bei, kurz: Die Saerbecker verbinden Kolping auch mit Bildungsarbeit. Dies in gutem Kontext mit den Angeboten der Kolpingsfamilie wie Familien-, Jugend- und Seniorenarbeit, Freizeit und Feri-enprogramm, Mehrgenerationenhaus oder Karneval.

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht: Das Kartenspiel „Bridge“ fördert Gedächnistraining auf „spielerische“ Weise. Für das Er-lernen der Bridge-Grundkenntnisse sind mindestens zehn Abende nötig.

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Titelthema

Kolpingsfamilien als Lernort

Dirk Aufderheide, Leitungsteam der KF Ennigerloh. Mitglied Rechnungsprüfungs-ausschuss des Diöze-sanverbandesBei Kolping habe ich

gelernt, mich selbst zurückzunehmen und die Sache in den Vordergrund zu stellen und das Jung und Alt gemeinsam erfolg-reich an einem Strang ziehen können. Mit Blick auf meine kommenden Lebensjahr-zehnte könnte ich mir vorstellen, Andere noch stärker und intensiver als bisher für die Ideen Adolph Kolpings zu begeistern.

140 Kurse mit über 1.100 TeilnehmernHeute werden jährlich 1.800 Unter-richtsstunden in 140 Kurse von über 1.100 Teilnehmern besucht. Die Kurs-teilnehmer kommen allerdings nicht nur aus Saerbeck, sondern auch aus den umliegenden Orten. Durch die Un-terstützung der Gemeinde Saerbeck konnte das Bildungswerk 2007 in das ehemalige Rathaus der Gemeinde um-ziehen, welches auch Standort des Mehrgenerationenhauses der Kolpings-

familie ist. Das zentral gelegene Haus mit eigenem Raumangebot ist gleichzei-tig auch Treffpunkt der vielen verschie-denen Gruppen der Kolpingsfamilie. Hier begegnen und verbinden sich die vielen unterschiedlichen Gruppen von der Kolpingjugend, über die Familien-kreise bis hin zu den Senioren. Die Bil-dungsarbeit und das Leben in der Kol-pingsfamilie Saerbeck finden so immer wieder neue Überschneidungspunkte. (www.kolping-saerbeck.de)

Klara Leiting Harald WestbeldPädagogische Mitarbeiterin Pressesprecher derdes Kolping-Bildungswerkes Kolpingsfamilie Saerbeck

Adolph Kolping und Bildung – eine Perspektive für die Bildungsarbeit in KolpingsfamilienUnser Verbandsgründer sah Bildung als den zentralen Inhalt für die Anfänge der Arbeit unseres Verbandes. Gedanken über die Aktualität und den Stellenwert für unsere heutigen Kolpingsfami-lien sind in einem Gespräch mit unserem Diözesanvorsitzenden Bernd Krämer entstanden. Das Interview führte Thorsten Schulz.

Bildung wird im aktuellen gesell-schaftlichen Diskurs i.d.R. mit akade-mischer Bildung gleichgesetzt. Man gilt als gebildet, wenn man möglichst mehrere universitäre Abschlüsse inne hat. Wie verstand Adolph Kol-ping diesen Begriff? Welches Ideal verfolgte er?Kolping widmet sich in den Rheinischen Volksblättern 1854 in drei Ausgaben (27.-29.) sehr intensiv der Frage „Was ist Bildung?“Ausgangspunkt hierfür ist seine Fest-stellung, dass es viele Begriffe (wie z.B. Freiheit, Aufklärung) gibt, die je nach Sichtweise und Gebrauch unterschiedli-che Bedeutung bekommen und es sich von daher lohnt, den wahren Kern des Begriffs - in diesem Fall „Bildung“ - her-auszuschälen. Dass er damit Recht hat, zeigt sicherlich auch diese Ausgabe des FORUMs, die auf die unterschiedlichen „Bildungsan-gebote“ näher eingeht.Zitat: „Da keine Benennung so vielfach gebraucht und missbraucht wird als das Wort „Bildung“ - wer macht heutzutage nicht auf Bildung Anspruch?So dürfte es wohl an der Zeit sein, in vol-lem Ernst die Frage aufzuwerfen „Was ist Bildung“ und eine recht ruhige und hin-reichende Antwort darauf zu geben.“

Worum ging es Kolping?Kolping spricht von einer Grundform, die Gott im Menschen nach „Gottes, seines Schöpfers Bild und Gleichnis“ geschaffen hat, die es im Leben auszu-gestalten gilt – den ungebildeten Men-schen zu bilden.Nicht angehäuftes Wissen ist das aus-schließliche Gütekriterium für einen ge-bildeten Menschen. Er braucht zunächst Schlüsselqualifikation aus dem Reich des Herzens. Deutlich machen lässt es sich – um in einem bekannten Bild zu bleiben – mit den Worten Antoine de Saint-Exupéry in „Der Kleine Prinz“ for-muliert. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“Herzensbildung, wie sie schon dem kleinen Kind durch die Zuwendung der Eltern, dem Mitgeben von Einstellungen und Werten vermittelt wird. Im Laufe des Lebens werden hierbei auch Quali-täten angesprochen wie Akzeptanz, Mit-gefühl, Verzeihen, Einsicht, Annehmen, liebevoller Umgang mit sich selbst, an-deren Menschen und der Natur.

Warum war Adolph Kolping das Thema Bildung wichtig?Kolping verdeutlicht dieses mit folgen-dem Beispiel: „Wer nun die Sonne nicht

kennt, der kann das Bild der Sonnen sich auch nicht vorstellen und wird es auch nirgends erblicken. Ja, um sagen zu können, das ist ein Bild der Sonnen, muss ich vorerst wissen, wie die Sonnen selber aussieht.“In einem Satz gesagt: „Man sieht nur, was man weiß“.

Inwiefern ist es auch in der Gegen-wart noch im ursprünglichen Interes-se Adolph Kolpings Bildungsarbeit zu betreiben?Wie erschrecken wir uns über die un-glaublichsten Antworten, wenn z. B. im Fernsehen Passanten in der Fußgänger-zone einer Stadt nach dem Sinn des Os-ter- oder Weihnachtsfestes gefragt wer-den, keine Ahnung haben was sieben Wochen nach der Auferstehung Christi los war, Christi Himmelfahrt in erster Li-nie als Vatertag angesehen wird – oder – nicht der Nikolaus sondern der Weih-nachtsmann in Schokolade gegossen eine herausragende Stellung im Weih-nachtsgeschäft einnimmt.

Diözesanvorsitzender Bernd Krämer Foto: rk

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Titelthema

Hier kommt es der Kolpingsfamilie zu, Bildungsarbeit zu leisten: Wissen zu ver-mitteln, das religiöse Analphabetentum zu reduzieren. Hilfreich sind dabei z. B. die Ausarbeitungen des DFA zur Gestal-tung der kirchlichen Feste. Aber auch Einkehrtage und Familienwochenenden mit entsprechenden Themen können zu dieser „Herzensbildung“ beitragen. Ein Engagement in Familienkreisen, Erst-kommunion- und Firmvorbereitung sind gute Gelegenheiten, Adolph Kolping als Leitbild gerade auch in Herzensbildung den Menschen nahe zu bringen.

Wie sah die Praxis der Bildungsarbeit in seinem eigenen Wirken aus?Vom heutigen Verständnis her würden wir bei Kolping eher von „Erziehungsar-beit“ sprechen. Zitat: „Helft eine bessere Zukunft schaffen, indem ihr sie erziehen helft!“ Das hängt natürlich auch sehr stark damit zusammen, dass Zielgruppe die jungen Gesellen waren, die der Fami-lie entwachsen, auf ihrer Wanderschaft heimatlos sich dennoch zur mensch-lichen Reife im Sinne einer fachlichen und charakterlichen Tüchtigkeit entwi-ckeln sollten.Früher sprach man auch von der Kol-pingsfamilie als Erzählgemeinschaft:Die Erzählung ist eine heute leider we-nig geübte Form der Redekunst. Sie gibt es noch als Reiseschilderung im meist vertrauten Kreis der älteren Mitglieder. Kolping hat mit großem Erfolg in den Versammlungen des Kölner Gesellen-vereins Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament erzählt. Wir sollten überlegen, ob wir die Erzählungen nicht wieder öfter zur Anwendung bringen können. Denn dahinter stecken drei Grundsätze, die Kolping herausstellt, wann jemand das Recht hat über eine Sache zu re-den:

Ich spreche über Dinge, die ich den Zuhörern gerne mitteilen möchte, von denen ich begeistert bin und über die ich durch Studium und/oder eigene Er-fahrungen mit Recht sprechen kann.

Wie hat sich die Bildungsarbeit von den Gesellenvereinen zu den heuti-gen Kolpingsfamilien verändert?Am augenfälligsten ist natürlich die Ziel-gruppe. Wurden früher nur die Gesel-len in den Blick genommen, so sind es heute Jung und Alt, Erwerbstätige und Nichterwerbstätige, letztlich alle Bevöl-

kerungsgruppen. Stand früher die beruf-liche Qualifizierung und die Alltagstaug-lichkeit im Vordergrund, ist es heute häufig die sinnvolle Freizeitgestaltung. Die berufliche Qualifizierung und Wei-terbildung obliegt dabei in der Regel eigenen Einrichtungen des Kolpingwer-kes, weniger also den Kolpingsfamilien.

Was macht für Dich Bildung in Kol-pingsfamilien aus?Bildung in Kolpingsfamilien unterstützt den Prozess des lebenslangen Lernens. Bildung in Kolpingsfamilien hat eine eigene Qualität, die natürlich durch In-halte mitbestimmt wird aber mehr noch durch den Rahmen, in welchem diese stattfindet: Das sind die Räumlichkei-ten, die liebevoll hergerichtet sind, die Tasse Kaffee, der selbst gebackene Ku-chen, die für das persönliche Wohlbe-finden sorgen aber insbesondere – je nach meiner eigenen Rolle – auch der Gewinn von Aufmerksamkeit, Anerken-nung, Akzeptanz, Dankbarkeit, Gebor-genheit, Begeisterung, Erfolg, Freund-schaft, Gemeinschaft, Wissen und vieles andere mehr.

Welche Tipps hast Du für Kolpingsfa-milien: Warum sollten sie Bildungsar-beit betreiben?

Bildungsarbeit bereichert das Leben der Kolpingsfamilie und das des einzelnen Mitgliedes, wie schon bei der Antwort auf die letzte Frage hervorgehoben.Das Wichtigste, was ich dabei auf den Weg geben kann ist, sich an den Bedürf-nissen der Menschen auszurichten, die wir als Kolpingsfamilie erreichen wollen! „Der Wurm muss dem Fisch schme-cken, nicht dem Angler“.Bei meinen Besuchen vor Ort stelle ich immer wieder Unzufriedenheit mit der Resonanz auf durchgeführte Veranstal-tungen fest. Eine mögliche Ursache hierfür ist in der Regel, dass wir selbst als Ausrichter der Veranstaltung von dem Thema, dem Referenten begeistert sind – es also sehr wohl unsere eigenen Bedürfnisse trifft – aber am Bedarf der Zielgruppe vorbeigeht.

Vielen Kolpingsfamilien fällt es schwer im Bereich Bildung Veran-staltungen ins Jahresprogramm aufzunehmen. Warum sollten sie es dennoch tun?Wie oft hören wir oder müssen es von uns selber sagen: „Das sagt mir nichts“. So bekommt immer erst etwas ein Ge-sicht, nimmt Gestalt an, wenn wir etwas darüber wissen. Das Kolpingwerk be-kommt ein Gesicht erst durch die Aktivi-täten der Kolpingsfamilie vor Ort. Ohne die Kolping spezifische Bildungsarbeit ist Kolping ein Anbieter von Freizeit-gestaltung unter vielen, ein No-Name-Produkt.Darüber hinaus ist es gar nicht so schwer, eine Veranstaltung auf die Bei-ne zu stellen. Erstens gibt es mit den Praxispäckchen viele gut ausgearbei-tete Veranstaltungstipps. In einigen Bezirken gibt es Unterstützung durch die Bildungsberater, die auch Hinwei-se auf gelungene Veranstaltungen in anderen Kolpingsfamilien bereit halten. Der Rückblick auf die Präsentationen im Rahmen von egat und Vorsitzendenta-gungen liefern weitere nachahmens-werte Beispiele.Gibt es grundsätzliche Fragestellun-gen, z. B. wie Veranstaltungen geplant, Helfer gewonnen, Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird, so steht das Verbands-sekretariat mit dem Team „Fit im Ehren-amt“ und/oder den Verbandsreferent/-innen für Beratung und Unterstützung zur Verfügung.

Danke für das Interview und Deine Motivation, Bildungsthemen in den Kolpingsfamilien umzusetzen.

Während des ganzen Le-bens gibt es Neues zum Lernen und Ausprobieren: Geocaching- die neue Art, Abenteurer und Schatzsu-cher zu werden!

Bernd Krämer (re.) lässt sie sich auf der Vorsitzenden-tagung von der Kolpingju-gend erklären.

Foto: Tim Schlotmann

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Geistliches Wort

WIR SIND KOLPING

Annette Lakenbrink, (58 J.), Kolpingsfamilie Oelde, im Vorstand zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Bildungsberaterin im Bezirk Oelde

➲ Über einen Familienkreis habe ich den Weg in die Kolpingsfamilie gefunden. Mittlerweile bin ich schon einige Jahre im Vorstand aktiv. Es gibt viele Elemen-te, die eine Mitgliedschaft und aktive Beteiligung so wertvoll machen. In einer generationsübergreifenden Gemein-schaft kann man sich immer willkom-men fühlen.

➲ Dabei gibt es einerseits eine ganze Menge Spaß, aber nicht zuletzt auch Rat und Unterstützung bei Problemen. Der soziale Gedanke wird bei Kolping ernst genommen und in die Tat um-gesetzt. Hinzu kommt, dass es auf den unterschiedlichen Ebenen ein breites Spektrum an Angeboten gibt. Ob es sich nun um Möglichkeiten der Weiter-bildung handelt, um kulturelle oder reli-giöse Angebote – beim Kolping findet man Anlaufpunkte und man kann selbst mitgestalten.

WIR SIND KOLPING

Michael König, (21 J.), Gruppenleiter / Jugend-vorstand in der Kolpings-familie Ascheberg und im Diözesanarbeitskreis tätig.

➲ Ich bin durch meine Freunde zum Kol-ping gekommen, die ich auch zum Teil im Kolpingferienlager kennen gelernt habe. Es gab so viele Aktionen, von denen mir erzählt wurde, dass ich auch dabei sein wollte.

➲ Bei Veranstaltungen sind immer viele nette Leute vor Ort dabei und man kann auf den anderen Ebenen auch noch eine Menge interessanter Menschen kennenlernen. Toll ist der unkomplizier-te Umgang mit allen Altersstufen. In der großen Gemeinschaft an Leuten lernt man Viele und Vieles kennen.

➲ Kolping ist ein Verband, wo man sich selbst gut einbringen kann. Man steckt was rein und man kann Vieles für sich selbst rausholen.

Religiöse Bildung einmal anders!

„Warum bin ich nur hier hingegangen?“ Anni (75), steht in der Jugendkirche. Sie ist verunsichert. Warum gibt es in die-ser Kirche keine Kirchenbänke? Warum stehen Stühle in kleinen Gruppen? Die bunte Beleuchtung ist ihr ebenso fremd wie die Musik. Das sind doch keine Kir-chenlieder! Dann werden auch noch Bilder gleichzeitig an verschiedene Wände projiziert. Wo soll sie denn jetzt hinschauen? Warum ist nicht der Altar-raum der Mittelpunkt des Geschehens, wie sie es gewohnt ist? Wie ist sie nur auf die Idee gekommen, Timo zu bitten, sie in diesen Gottesdienst zu begleiten? Neben ihr steht ihr Enkel Timo (15), ebenfalls verunsichert. Oma zuliebe hat er seinen Sonntagabend geopfert. Seine Clique trifft sich nun ohne ihn. Eigentlich will er mit Kirche nichts zu tun haben. Aber wenigstens ist es hier nicht so steif

wie in seinem Heimatort in der Kirche. Auch die Musik ist einigermaßen okay. Und irgendwie scheint diese Veranstal-tung nicht nach Schema F zu laufen. ….Fast gleichzeitig entdecken sie das mannshohe Kreuz, die Front besteht aus Spiegelkacheln. Was soll das? Spiegel in der Kirche? Anni ist ehrlich erschrocken. Sie schauen genauer hin und entdecken: auf den Spiegeln stehen Namen. Namen von Menschen, die ihr Kreuz hier wider-gespiegelt sehen? Widergespiegelt und mitgetragen im Kreuz Jesu? Beide kom-men ins Grübeln….

Auf das Gespräch nach diesem Gottesdienst zwischen Anni und Timo bin ich gespannt!Religiöse Bildung einmal anders! Auch so kann sie aussehen: wenn verschie-dene Generationen sich gemeinsam auf den Weg machen und danach über die eigenen Gedanken, Erfahrungen und Erlebnisse ins Gespräch kommen.Diese Möglichkeiten der (religiösen) Bil-dung sind vermutlich die effektivste Art des gemeinsamen Lernens. Lassen wir Gottes Geist einfach mal öfter wirken – in unseren Alltag hinein, indem wir neue Wege gehen und dabei liebe Menschen einladen, uns zu begleiten.Dazu und zu allen unseren Bildungsin-itiativen wünsche ich uns und unseren Kolpingsfamilien Gottes reichen Segen!

Eure Ursula HüllenDiözesanseelsorgerin

Spiegelkreuz in der Jugendkirche „ef-fata“. Mittig hat Bischof Dr. Felix Genn sich eingetragen. Foto: Anselm Thissen

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Kolpingsfamilien als Lernort

Julia Wehofsky, Kol-pingsfamilie Wadersloh, 2007 – 2009 Diözesan-leiterin

Was habe ich bei Kolping gelernt?

Während meines Engagements in mei-ner Kolpingsfamilie habe ich ganz kon-kret viele neue Spieleideen und die Organisation von Ferienfreizeiten ken-nengelernt. In der Zeit als Diözesanlei-terin durfte ich mich in der Planung und Durchführung von Projekten und Ver-anstaltungen sowie der Leitung, Mode-ration und Strukturierung von Sitzungen ausprobieren. Dadurch konnte ich mei-ne Persönlichkeit weiter stärken und die erlernten fachlichen Qualifikationen kann ich auch heute noch in meinem Berufsle-ben einsetzen. Mit Blick auf meine kommenden Lebensjahrzehnte: Was könnte ich mir vorstellen, bei Kolping noch Neues zu lernen? Ganz spontan fallen mir da Projekte und Aktionen für Junge Erwachsene sowie die Arbeit in den Familienkreisen ein. Aus meiner eigenen Kolpingsfamilie ken-ne ich Familienkreise nicht, sodass dies, aber auch Angebote für Junge Erwach-sene ein zukünftiges, spannendes Lern- und Erfahrungsfeld für mich sein können, in dem ich mich weiter engagieren und ausprobieren kann.

Den Menschen in die Verantwortung nehmenKolping-Bildungswerk neu aufgestellt / In vielen Bereichen der Bildungsarbeit engagiert

In seinen „Bildungspolitischen Leitli-nien“ hat das Kolpingwerk 2009 um-fassend sein Selbstverständnis von Bildung beschrieben: „Er (der Mensch) eignet sich im Bildungsprozess emoti-onale, moralische, soziale und kogniti-ve Kompetenzen an. Diese befähigen ihn, den Herausforderungen der Welt, die ihn umgibt, angemessen und ver-antwortungsvoll begegnen zu können.“ Im Kolpingwerk gehen wir von einem weit gefassten Bildungsverständnis aus, welches den Menschen in den Mittel-punkt stellt und Bildung in erster Linie als Selbstbildung begreift und den Men-schen damit auch in Verantwortung nimmt. Bildung ist ein lebenslanger Pro-zess. Das Kolping-Bildungswerk Diözesan-verband Münster will sich im Sinne Kol-pings in der Bildungsarbeit engagieren.

Lebenstüchtigkeit meint, ein Bild von sich und der Welt zu haben und sich in seiner Lebenswelt zurechtzufinden. Berufliche Tüchtigkeit meint, ein fachli-ches Anforderungsprofil verantwortlich und kompetent auszufüllen und die bürgerliche Tüchtigkeit meint, als Teil eines Ganzen Verantwortung im Ge-

meinwesen zu übernehmen. In diesen Bereichen macht unser Bildungswerk Angebote.

Allgemeine Bildung als SelbstbildungWir wollen Gesellschaft aktiv mitgestal-ten und die verbandliche Diskussion zu gesellschaftlich wichtigen Themen fördern. Unsere Angebote zur Familien-bildung, zur Erwachsenen- und Senio-renarbeit, zur politischen und religiösen Bildung bieten ein Forum, drängende gesellschaftliche Fragen zu diskutieren und gemeinsam Erfahrungen miteinan-der auszutauschen. Tagungen für Eh-renamtliche, Multiplikatorenschulungen und die Ausbildung zum Bildungsbe-rater sind nur einige Beispiele unserer vielfältigen Angebote in der verbandli-chen Bildung.

Wir gestalten den Schulalltag mitKinder brauchen Eltern, auch außer-schulische Betreuungsangebote wie

Kolping-Bildungswerk DV Münster GmbH Geschäftsführung: Reinhold Garthe (bis 30.11.2012)

Uwe Slüter (ab 1.12.2012)

Bereich Bildungsangebote IIManfred Hendker

Berufliche Bildung:Kolping-Akademie / sonstigeLehrgänge / Seminare:– Erziehungswesen / Sozial- und

Gesundheitswesen / BWL und Management: Manfred Hendker

– Lehrerfortbildung / Fortbildung für OGS / päd. Fortbildungen: Manfred Hendker

– Pädagogische Fortbildungen: Carolin Olbrich

Bereich Bildungsangebote ICarolin Olbrich

Allgemeine Bildung:– Familienbildung:

Carolin Olbrich– Erwachsenen- und Seniorenbildung:

Sonja Wilmer-Kausch– Politische Bildung:

N.N.– Religiöse Bildung:

Ursula Hüllen– EDV-Schulungen:

Martin Pälmke

Verbandliche Bildung:– Ehrenamt / Multiplikatoren-

Schulungen / Bildungsberater: Thorsten Schulz

Schule / Elementarbereich:– OGS / Übermittagsbetreuung S I /

Schulsozialarbeit / Spielgruppen: Wolfgang Rahe

Berufsintegration / AZAV-Projekte:– Regionalleitung Kreis Warendorf /

Leitung Kolping-Bildungszentrum: Christoph Irzik

– Regionalleitung Kreis Coesfeld: Josef Vortmann

Bildungsberatung:– Josef Vortmann / Marion Berghaus

Bereichsleiter Kolping-Bildungs-werk: Carolin Olbrich und Manfred Hendker

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Titelthema

Kindergärten und Kindertagesstätten. Unser Bildungswerk bietet vielfältige Fortbildungen für den Erziehungsbereich an. Unsere Angebote in der Offenen Ganztagsschule, der Übermittagbetreu-ung, der Schulsozialarbeit und in Spiel-gruppen haben wir zu einem wichtigen Schwerpunkt ausgebaut. Dort wo Kol-pingsfamilien den schulischen Bereich als ihre Aufgabe begreifen, ist unser Bil-dungswerk ein kompetenter Partner. Kinder verbringen immer mehr Zeit in der Schule. Wenn wir den jungen Menschen auch dort nahe sein wollen, müssen wir mit unseren Angeboten zu den Menschen gehen. Wir beraten, wir übernehmen die Trägerschaft der Be-treuung in Offenen Ganztagsschulen und wir unterstützen Kolpingsfamilien, die sich engagieren wollen.

Berufliche Bildung – Herzstück unseres AngebotesLange Jahren spielte die berufliche Bil-

dung / Berufsintegration mit unseren Standorten in Warendorf und Coesfeld eine bedeutende Rolle im Angebot unseres Bildungswerkes. Das hat sich verändert, weil fördertechnische Rah-menbedingungen schwieriger gewor-den sind. Die berufliche Bildung für Be-nachteiligte gehört auch weiterhin zum Kolpingwerk, auch in Kooperation mit Partnern. Berufsbildende Lehrgänge für arbeitslose Männer und Frauen in allen Altersgruppen führt unser Bildungswerk in Warendorf und Coesfeld durch.

Abschlüsse der Kolping-Akade-mie erhöhen BerufschancenWir bieten berufsbegleitende Lehrgän-ge und Seminare im Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitswesen sowie Manage-mentkurse in Unternehmen an. Zudem hält die Kolping-Akademie Fortbildun-gen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Tageseinrichtungen für Kinder und EDV-Fortbildungen bereit.

Kolping-Bildungswerk mit neuer StrukturUnser Bildungswerk hat seit einigen Monaten eine neue Struktur, die den Aufgabenschwerpunkten Rechnung trägt. Neben der Geschäftsführung gibt es zwei Bereiche, in denen sich die Bil-dungsangebote konzentrieren. ➲ Den Bereich „Allgemeine und ver-

bandliche Bildung“ und den Bereich „Schule“ verantwortet Carolin Olbrich.

➲ Den Bereich „Berufliche Bildung“, „Berufsintegration“ und „Bildungsbe-ratung“ verantwortet Manfred Hend-ker.

Regionalleiter Berufsintegration für den Kreis Warendorf ist Christoph Irzig. Für die Kreise Coesfeld und Recklinghau-sen verantwortet Josef Vortmann diese Aufgabe.

Uwe SlüterDiözesangeschäftsführer

Nicht nur für die Schule sondern für das Leben lernenKolpingjugend mit Kursangeboten in Schulen

Schule hat einen Bildungsauftrag. Aber was bedeutet das? Dass Schule bilden soll, stellt wohl niemand infra-ge. Aber bei der Frage, was genau Schule zu leisten hat, gehen die Mei-nungen auseinander. Viele, darunter durchaus auch einige Lehrerinnen und Lehrer, sind der Ansicht, Schule habe ausschließlich dafür zu sor-gen, dass Schülerinnen und Schüler Wissen vermittelt bekommen bzw. Wissen ansammeln.

Dabei wird spätestens seit Wilhelm von Humboldt (1767–1835) unter Bildung auch die Bildung der Persönlichkeit ver-standen. Das Schulgesetz für das Land NRW erklärt zum Bildungs- und Erzie-hungsauftrag u.a.: die Schule „fördert die Entfaltung der Person, die Selbst-ständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verantwortungs-bewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verant-wortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten.“ Das geht deutlich über Wissensvermitt-lung hinaus.

Gute Konzepte außerschuli-scher Träger nutzenDas finde ich beachtenswert, weil die Qualität einer Schule und des gesamten Schulsystems nicht selten ausschließ-lich nach „Pisa-Kriterien“ beurteilt wird und das heißt Lesekompetenz, mathe-matische- und naturwissenschaftliche Kompetenz. Schule ist zu mehr aufge-fordert.Das ist viel verlangt von Lehrern. Meh-rere Faktoren machen das Unterrichten schwerer als zu früheren Zeiten. Insge-samt steige der Druck und Schülerin-nen und Schüler hätten immer weniger Lust aufs Lernen und seien einander und der Lehrern gegenüber häufig ag-gressiv. Viel Unterrichtszeit wird darauf verwendet, auf Störungen einzugehen. Wenn Schule an dieser Stelle begreift, dass nicht Lehrer allein Probleme lö-sen und den Bildungsauftrag umset-zen können, ist viel gewonnen. Es geht nicht ohne die Kooperation mit den El-tern. Darüber hinaus ist wichtig, dass andere Professionen in die Schule ge-hen bzw. mit Schule kooperieren (u.a. Schulsozialarbeit und regionale Schul-beratung), andererseits, dass gute Kon-zepte außerschulischer Träger genutzt werden.

Kolpingjugend schult jährlich über 1.900 SchülerDie Kolpingjugend Diözesanverband Münster führt seit vielen Jahren ver-schiedene Kursangebote für Schülerin-nen und Schüler durch. Im Laufe der Jahre ist die Anzahl der Kurse vermehrt worden - jetzt sind es fast 80 Kurse pro

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Titelthema

Vanessa Krude, Kol-pingsfamilie Saerbeck, Gruppenleiterin seit 2005; seit 2009 Leiterin des jährlichen zwei-wöchigen Ferienlagers der Kolpingsfamilie

Saerbeck. Im Sommer achtwöchiges Praktikum beim Kolping-Bildungswerk Saerbeck absolviert. Bei Kolping habe ich gelernt wie wichtig ein Miteinander im Ehrenamt ist. Nach dem Sprichwort „Viele Hände können viel bewegen“. Auch hat mich der Kontakt zu vielen unterschiedlichen Menschen in meiner Persönlichkeit gestärkt.Mit Blick auf meine kommenden Lebens-jahrzehnte könnte ich mir vorstellen, dass ich viele neue Menschen kennen lerne und mit meinem Team (Leiterrunde) in der Theorie geplante Veranstaltungen noch besser in die Tat umsetzen zu können.

Kolpingsfamilien als Lernort

Jahr, sodass jedes Jahr mehr als 1900 Schülerinnen und Schüler auf diese Art und Weise mit der Kolpingjugend in Be-rührung kommen. Die Angebote sind u. a.:➲ Orientierungstage, ➲ Klassengemeinschaftstage, ➲ Konfliktklärung, ➲ Kennenlerntage, ➲ Berufsorientierung ➲ Bewerbungstraining.

stützer und Impulsgeber. Hier findet deutlich weniger Wissensvermittlung als in der Schule statt, aber nicht weni-ger Bildung. Die Kurse sind der richtige Ort für Fragen:

➲ „wie komme ich mit meinem Leben klar?“ (in einer komplexen Welt, die so viele Möglichkeiten bietet, aber unüberschaubar ist),

➲ „wie komme ich mit den anderen in meiner Klasse gut aus?“ (wenn Konflik-te schon seit Jahren bestehen) oder

➲ „wie finde ich den Beruf, der zu mir passt?“

Die Kursangebote können als wichtige Unterstützung verstanden werden, dass Schule ihrem Auftrag gerecht wird. Sollten verantwortungsbewusste Kol-pinger fragen, wieso wir hier der Schule unter die Arme greifen müssen, dann antworte ich, dass wir durch diese An-gebote nicht nur Schulen unterstützen sondern im Sinne Adolph Kolpings jun-ge Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Orientierung unterstützen.

Und das hat sich das Kolpingwerk mit dem Leitbild auf die eigenen Fahnen geschrieben.

Benedikt Albustin Bildungsreferent

Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen

„Kolping gibt jungen Menschen Ori-entierung und unterstützt sie bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Zukunftsplanung. Damit tragen wir zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft bei.“

„Kolping hält Wertevermittlung, er-lebte und erlernte Solidarität und das Ernstnehmen der eigenen Per-sönlichkeit für die entscheidende Voraussetzung von sozialer Kom-petenz. (…) Im Erziehungs- und Bildungswesen wollen wir einen Perspektivwechsel hin zu diesen Tu-genden und Fähigkeiten (Selbststän-digkeit, Selbstvertrauen, Offenheit, Lebensfreude) voran bringen.“

Aus dem Leitbild des Kolpingwer-kes Deutschland

Schon gewusst?Wer aktuell sein will, kann nicht alle sei-ne Bildungsveranstaltungen langfristig planen. Aber wusstet Ihr schon, dass auch kurzfristige Angebote, die nicht in der Diözesangeschäftsstelle gemeldet sind, abgerechnet werden können?Nötig ist nur die Veröffentlichung durch einen Veranstaltungshinweis in der ört-lichen Presse, die durch eine Kopie des Zeitungsartikels nachgewiesen wird.

Sonst ist alles so einfach wie immer: aussagekräftiger Titel, ausgefüllte Teil-nahmeliste und ggf. Belege, wenn Kos-ten entstanden sind – mehr braucht Ihr nicht!

➲ Belege an: Jürgen van Deenen, Kol-ping-Bildungswerk, Gerlever Weg 1, Postfach 1544, 48653 Coesfeld, Mail: [email protected], Tel.: 02541 – 803-409

Abrechnung? Wie geht das nochmal?Wer Fragen hat, was, wie und unter welchen Voraussetzungen als Bildungs-veranstaltung abgerechnet und bezu-schusst werden kann, findet in einer neuen Handreichung in knapper und übersichtlicher Form alle wichtigen Antworten zum Bereich der allgemei-nen Erwachsenenbildung (Weiterbil-dungsgesetz NRW), der religiösen Bildung für Jugendliche, Familien und

Erwachsene (Bistum Münster) und der Jugendbildung und –fortbildung (Kin-der- und Jugendbildungsplan NRW).

➲ Die Handreichung steht zum Down-load bereit unter http://bildungswerk.kolping-ms.de/bildungsarbeit/ oder kann angefordert werden bei: Christel Schellerhoff, 02541 - 803-449, Mail: [email protected]

Deutlich weniger Wissensver-mittlung aber nicht weniger BildungSie unterstützen Jugendliche dabei, ihr eigenes Leben in die Hand nehmen und gestalten zu können. Das ge-schieht vielfach durch die Auseinan-dersetzung mit sich und mit anderen. Die Referent/-innen sind dabei Unter-

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Bildungsangebote im Wandel der Zeit

Titelthema

Bildungsberater unterstützen KolpingsfamilienBildungsberater fragen:

Annette Lakenbrink

Clemens Wübbeling

Michael Rübo

Phillip Röhl

„Stimmt die Mischung im Bildungs-Cocktail EuerKolpings-familie?"

Ausschnitte aus

dem Bildungs-

programm der

Kolpingfamilie

Billerbeck von

1964

Bildung war ein zentrales Anliegen Adolph Kolpings und das Kolpingwerk versteht sich nach wie vor nicht nur als Aktions-, sondern auch als Bildungsge-meinschaft. Damit Bildung vor Ort gelingt und die dabei notwendige Abrechnung kein Hindernis darstellt, können Kol-pingsfamilien in einigen Bezirken auf die Unterstützung durch Bildungsberaterin-nen bzw. Bildungsberater bauen. Die ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen informieren über Möglichkeiten der Bezuschussung, geben Anregungen zur Programmgestaltung und halten die Verantwortlichen für die Bildungsarbeit in den Kolpingsfamilien über Program-mangebote des Diözesanverbandes auf dem Laufenden.

Alle Kolpingsfamilien sind auf-gerufen, sich weiterhin oder von Neuem in der Kolpingsfamilie für die Bildungsarbeit einzusetzen.

Denn Bildungsarbeit ist wesentlicher Be-standteil des Kolping-Profils. Und durch die Abrechnung der vor Ort durchge-führten Bildungsveranstaltungen tragen Kolpingsfamilien zudem zur Sicherung der finanziellen Grundlagen des Verban-des bei.

Hier gibt es Bildungsberater/-innen: in den Bezirken Coesfeld, Bocholt, Bor-ken und Lüdinghausen sowie in den Krei-sen Recklinghausen, Kleve und Wesel.

Wie leicht zu erkennen ist, fehlt das Angebot also noch vielerorts. Inter-essierte Mitstreiter sind herzlich will-kommen. Die Kolpingsfamilien und Bezirksverbände werden gebeten, nach geeigneten Personen gezielt Ausschau zu halten.

Text: Carolin Olbrich Fotos: Tim Schlotmann

„Probiert doch mal ein paar neue Geschmacksrichtungen!"

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Titelthema

Stellenanzeige: Bildungsberater in einem Bezirksverband gesuchtWorum es geht und welche Chancen und Aufgaben das Engagement als Bildungsberater/-in mit sich bringt, zeigt folgende Ausschreibung:

Du suchst… Gelegenheiten, dich auszuprobieren;… individuelle Gestaltungsmöglichkeiten;… viele Kontaktmöglichkeiten;… zeitliche Flexibilität;…eine regional begrenzte Aufgabe.

Du bist… davon überzeugt, dass Bildungsarbeit ein unverzichtbarer Teil

einer Kolpingsfamilie ist;… an der Weiterentwicklung des Verbandes interessiert;… neugierig auf das, was andere Kolpingsfamilien machen;… bereit, Dich in (d)einem Bezirksverband zu engagieren;… jemand, der oder die gerne mit Menschen in Kontakt kommt.

Dann ist die Aufgabe der Bildungsberaterin / des Bildungsberatersvielleicht etwas für Dich.

Bildungsberater:➲ sind Ansprechpartner für alle, die in den Kolpingsfamilien

eines Bezirksverbandes bzw. eines Kreisverbandes Programm machen;

➲ geben Anregungen für die Ideenfindung und Programm- gestaltung;

➲ motivieren dazu, attraktive Bildungsveranstaltungen durchzuführen und einzureichen;

➲ geben Hinweise zu Möglichkeiten der Abrechnung;➲ weisen auf Unterstützungsangebote des Diözesanverbandes hin;➲ bringen die Anliegen der Kolpingsfamilien in Sachen Bildungs-

arbeit in die Diözesanebene ein.

Wir bieten… ein Engagement, das orientiert an der Situation der Bildungsbera-

ter und der jeweiligen Bezirke eigenständig gestaltet werden kann;… Beratung und regelmäßige Austauschtreffen;… organisatorische Unterstützung;… Information über aktuelle Entwicklungen;… Möglichkeiten der Fortbildung;… Möglichkeiten der Mediennutzung;… Fahrtkostenerstattung;… jährliche pauschale Aufwandsentschädigung.

Interessierte können sich bei Carolin Olbrich, 02541 - 803-443, Mail: [email protected], melden.

„Damit es funkt!" – Basiskurs Erwachsenenbildung

Gestartet mit einer Wunderkerze in der Kolping Bildungsstätte Coesfeld und be-endet an der „funkenschlagenden“ Ka-none in der Jugendburg Gemen.Dazwischen gab es viel Input, Aus-tausch und Spaß – so lautet das Fazit der Teilnehmer und Kursleiter des Kur-ses „Damit es funkt! - Basiskurs Erwach-senenbildung“. Und warum das alles? Aktive und solche die es werden wol

len, sollen mit dem nötigen Rüstzeug ausgestattet werden. Vermittelt wurden die Inhalte an drei Wochenenden im August von den Referentinnen Carolin Olbrich, Dorothee Hüllen und Sonja Wilmer-Kausch.

Im ersten Teil wurden folgende Schwer-punkte behandelt:➲ Wie lernen Erwachsene?

➲ Auseinandersetzung mit der eigenen Lernbiografie!

➲ Wie gestalten wir Anfänge einer Ver-anstaltung.

In vielfältiger Weise, theoretisch und praktisch, hat sich die Gruppe mit die-sen Themen auseinandergesetzt. Die eigene Lernbiografie wurde unter die Lupe genommen, Anfänge von Ver-anstaltungen hinterfragt. Was sagt die Theorie dazu, was sind typische An-fangssituationen, welche Aufgabe hat die Leitung? Nach der Theorie kam die Praxis mit der Planung konkreter Anfänge für Ver-anstaltungen. Einige Planungen wurden in Kolpingsfamilien getestet und konn-ten so für den weiteren Kurs als Beispiel genutzt werden.

Der zweite Teil des Kurses hatte die Schwerpunkte: ➲ Grundlagen der Themenzentrierten

Interaktion (TZI).➲ Mit Widerständen umgehen, wie mo-

tiviere ich zum Mittun!➲ Wie wirke ich als Leitende(r) auf die

Gruppe?

„Zündende“ Tipps und Ideen beim Basiskurses Erwachsenenbildung: Die Teilnehm-enden fühlen sich gut gerüstet für den Einstieg in die Erwachsenenarbeit bei den Kolpingsfamilien.

Bildungswerk

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Bildungswerk

WIR SIND KOLPING

Herbert Rehers, (44 J.), Familienkreissprecher in der Kolpingsfamilie Nottuln ➲ Schon in meiner Ju-gend war ich aktiv in der Kolpingjugend Püsselbü-

ren. Als ich dann irgendwann nach Not-tuln kam, habe ich durch die Kolpingsfami-lie sofort Anschluss finden können.➲ Man trifft eben immer wieder auf Men-schen mit gleichen oder ähnlichen Inter-essen. Mit ihnen kann man sich engagie-ren und zu einem aktiven Verbandsleben selbst beitragen. Das Schöne ist zudem noch: Das Engagement endet nicht an der Ortsgrenze.

WIR SIND KOLPING

Magdalene Rösner,(57 J.), Schriftführerinder Kolpingsfamilie Epe➲ Durch viele Menschen in meiner Umgebung, ge-rade Kinder, die mir ihre Erfahrungen aus Fahrten

nach Olpe geschildert haben, bin ich sei-nerzeit neugierig geworden. Mein Mann war schon Kolpingmitglied und ich wollte auch dazugehören.➲ Eben dieses Dazugehören – ein Leben lang – macht für mich die Mitgliedschaft in der großen Familie der Kolpingmitglie-der aus. Die vielen Gespräche und die Freude, die durch diese Gemeinschaft ent-steht, sind für mich längst unverzichtbar geworden. Da bringe ich mich auch selbst aktiv ein.

In der Theorie ist vieles verständlich, die Umsetzung ist nicht immer einfach. Hierzu gab es konkrete Planungsraster und Praxisbeispiele, die in Übungsauf-gaben geübt und kritisch betrachtet wurden.Im dritten und letzten Teil lag der Schwerpunkt bei:➲ Information über gehirngerechtes

Lernen.➲ Eigenverantwortung der Lernenden

und Lehrenden.➲ Vertiefung der Informationen des ers-

ten und zweiten Teils!Mit all diesen Informationen ist klar ge-worden, dass der Anfang einer Veran-staltung für deren Verlauf wichtig ist. Die Struktur einer Veranstaltung und der Leitungsstil sollten immer wieder kritisch betrachtet werden.Der Kurs hat allen Teilnehmern viel Wis-

sen rund um‘s Thema vermittelt. Die Stimmung war immer super, Informa-tionen, Offenheit, Kreativität und Spaß bestimmten die Einheiten.Fazit: Jeder, der in leitender Funktion steht, sollte so einen Kurs mitmachen. Der Funke ist übergesprungen und die Wunderkerzen wurden an verschiede-nen Stellen durch die Teilnehmer zur gleichen Zeit angezündet um klar zu machen: Wir sind gerüstet um mit all‘ diesen Erkenntnissen in die Erwachse-nenarbeit vor Ort einzusteigen.Wir danken unseren Referenten Caro-lin Olbrich, Dorothee Hüllen und Sonja Wilmer-Kausch ganz herzlich für ihren Einsatz und das Rüstzeug.

Susanne Lenfers und Friedhelm The-veßen, Teilnehmer der Kolpingsfami-lie Lüdinghausen

Abdrehen! Filmseminar für Jung und Alt Bei einem zwei-tägigen Film-workshop-Wo-chenende des

Kolping-Bildungswer-kes Diözesanverband

Münster von Samstag, 8.12. ab 11 Uhr, bis Sonntag, 9.12. um 17 Uhr in der Kolping-Bildungsstätte Coesfeld können Jugendliche, Kinder (ab 6 J.) und Erwachsene jeden Alters selbst zu Regisseuren, Schauspielern und Kame-raleuten werden. Sie experimentieren mit dem Medium Film und erfahren da-bei viel über seine Möglichkeiten und Wirkungen. Gemeinsam wird vor allem viel praktisch gearbeitet, ein Stummfilm erstellt und bearbeitet.

Anhand verschiedener Übungen er-fahren die Teilnehmer/-innen wie man amateurhafte Bilder vermeidet und Bil-der ansprechend gestaltet. Hierzu zählt z. B. die richtige Einstellungsgröße zu wählen, sich für eine sinnvolle Pers-pektive zu entscheiden und das Licht korrekt zu nutzen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Aufgrund umfängli-cher Vorbereitungen wird um baldige Anmeldung gebeten.

Carolin Olbrich

➲ Information und Anmeldung: Kolping-Bildungswerk, Hildegard Wübbeling, Tel.: 02541 - 803-473, Mail: [email protected]

„Wir bilden, wir parken nicht“Das Kolpingwerk in Nordrhein-Westfalen

begrüßt die Ansätze der Landesregie-rung, den Übergang junger Menschen von der Schule in den Beruf neu zu orga-nisieren. Ministerpräsidenten Hannelore Kraft hatte in ihrer Regierungserklärung angekündigt, ein neues System mit dem Leitgedanken „Kein Abschluss ohne An-schluss“ zu errichten. „Allerdings sollte man mit dem Bad nicht gleich das Kind ausschütten, wenn pau-schal von beruflichen Warteschleifen geredet wird, in denen scheinbar junge Leute sinnlos kreisen“, so der Landes-vorsitzende Karl Schiewerling. Gemeint

seien mit solcher Rede auch Einrich-tungen der Kolping-Bildungswerke, in denen junge Menschen eine wichtige Zeit ihres Lebens verbringen. „Hier wird aber niemand geparkt, hier wird jeder gebildet“, so Schiewerling. Es gebe vie-le junge Menschen, die aufgrund ihrer familiären Situation, ihrer Herkunft, per-sönlicher oder gesundheitlicher Defizite in dieser Übergangsphase ihres Lebens etwas mehr Zeit bräuchten als andere. „Und diese Zeit muss man ihnen ge-ben, so oder so.“ Jeder Betrieb, der ei-nen solchen jungen Menschen einstellt, spüre dies sofort. Hier müsse auf jeden Fall eine Begleitung der Jugendlichen si-

chergestellt werden, die den Betrieb ent-lastet. Grundsätzlich freue man sich bei Kolping darüber, dass die gute Konjunk-tur den jungen Leuten neue Chancen gebe. Diese müssten aber so gestaltet werden, dass sie am Ende wirklich zum Erfolg führen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen kennen die Probleme dieser Generation und wissen, wie damit umzugehen ist.“ Diese Erfahrungen seien ein wichtiges Potenzial. „Wer glaubt, darauf verzich-ten zu können, könnte am Ende manche böse Überraschung erleben.“

Claudia Auffenberg

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Verband

Max Olbrich, (75 J.), leitete viele Jahre die Theatergruppe der Kolpingsfamilie Asche-berg

➲ Ich bin seit 1956 Mitglied. Damals wur-de der Spielmannszug gegründet und als katholischer Geselle gehörte man zum Kolping dann einfach dazu. Alle jungen Handwerker, die man so kannte, waren dabei und man ist gemeinsam in den Verein gegangen.

➲ Seit 1964 bin ich in der Theaterspiel-schar unserer Kolpingsfamilie aktiv. Hierüber habe ich viele Menschen und nette Leute kennengelernt. Kolping vor Ort ist fröhlich, zünftig, eine nette Ge-meinschaft. Früher wie auch heute traf man sich auch mal zwischendurch, hat Beziehungen aufgebaut und gefestigt.

➲ Kolping hat einen großen Teil meines Lebens begleitet. Auch heute noch sind die Veranstaltungen gemütlich und alle Generationen sind vertreten. Wir fühlen uns hier wohl. Man ist auch im Alter noch voll in der guten Gemeinschaft in-tegriert, gehört einfach dazu. Man kann Aufgaben übernehmen und damit der Gemeinschaft dienen. Jüngere als auch Ältere können so zum guten Gelingen beitragen und der Gruppe dienen.

WIR SIND KOLPING

„Ehrenamt ist konstitutives Element von Verbandsarbeit“

Uwe Slüter

In dem ehrenamtlich geführten Verband stehen für Uwe Slüter die Kolpings-familien und verbandliche Gremien im Mittelpunkt. Das ist die Quintessenz nach einem Gespräch mit der Redaktion des Kolping-FORUMs. Seit dem 1. Mai ist Uwe Slüter Diözesangeschäftsführer des Kolpingwer-kes im Diözesanverband Münster. Der gebürtige Nordhorner hat nach dem Wirtschaftsabitur Katholische Theologie und Sozialarbeit studiert sowie neben weiteren eine Fortbildung im Sozialmanagement für Führungskräfte in sozialen Institutionen absolviert. Das Kolping-FORUM hat ihn nach mittler-weile vier Monaten Dienstzeit zu seinen Einschätzungen und ersten Eindrü-cken befragt. Das Interview führte Rita Kleinschneider.

Herr Slüter, für die Freiwilligen-dienste beim Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bisher in Düsseldorf tätig, nun seit Mai Geschäftsführer beim Kolpingwerk Diözesanverband Münster mit einer deutlich anderen Mitgliederstruktur. Wie ist Ihnen die-ser Wechsel bisher „bekommen“? Schildern Sie uns Ihre ersten Eindrü-cke vom Kolpingwerk?100 Tage sind eine kurze Zeit für ei-nen ersten Rückblick. Für mich bedeu-tet der Wechsel eine große Verände-rung. Das Themenspektrum hat sich erweitert. Es geht um die Zukunft eines großen katholischen Sozialverbandes, der wirklich sehr gut vernetzt ist und ein sehr breites Spektrum an Aktivitä-ten und Bildungsmöglichkeiten anbie-tet. Neu ist für mich natürlich auch, als Geschäftsführer Verantwortung zu übernehmen. Ich fühle mich sehr wohl und entwickle mich zu einem echten Kolpinger!Wo sehen Sie unmittelbaren Hand-lungsbedarf? Nach so kurzer Eingewöhnungsphase Handlungsbedarf aufzuzeigen, geht am Ziel vorbei. Ich verstehe mich augen-blicklich als Lehrling, der mit großer Unterstützung Verantwortung über-nimmt. Mit offenen Augen und Ohren den Menschen im Kolpingwerk und in der Geschäftsstelle zu begegnen, das ist augenblicklich meine Aufgabe.Gibt es eigene inhaltliche Konzep-te, mit denen Sie das Profil des Diözesanverbandes für die Zukunft ausrichten wollen? Ich habe Eindrücke und Ideen, aber in erster Linie geht es darum, den Kolpingsfamilien, Kreis- und Bezirks-verbänden eine Unterstützungsstruk-tur anzubieten, damit ehrenamtliche Arbeit möglich ist. Dazu gehört auch, dass die Einrichtungen ihre Ziele ver-folgen können und gute Dienstleister sind.

Um im Diözesanverband mit sei-nen vielen Gremien und Ebenen als Geschäftsführer arbeiten zu können braucht es sicherlich eine intensive Einarbeitungszeit. Fühlen Sie sich vom Diözesanvorstand und Ihren hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen gut unterstützt? Lassen Sie mich nach 100 Tagen sa-gen – und das ist keine Floskel – ich habe den Wechsel keinen Tag bereut und komme jeden Tag gerne ins Büro. Ich freue mich an und über die vielen Begegnungen. Außerdem haben mir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Coesfeld den Einstieg wirklich leicht gemacht.Zum 1. Dezember werden Sie nun auch die Geschäftsführung des Kolping-Bildungswerkes von Rein-hold Garthe übernehmen. Welche Schwerpunkte / Arbeitsbereiche haben zunächst Priorität? Das Bildungswerk hat ein tolles und vielfältiges Dienstleistungsangebot, welches sich an den Zielen und Auf-gaben des Kolpingwerkes orientiert. Auch im Bildungswerk geht es zuerst darum, das ich mir einen Überblick verschaffe. Das Bildungswerk ist ein Wirtschaftsbetrieb. Es muss mit seinen Angeboten überzeugen und Kunden finden. Bildung ist uns wichtig und das Angebot orientiert sich einerseits am Fortbildungsinteresse unserer Mitglie-der mit den Bereichen verbandliche und allgemeine Bildung. Zum lebens-langen Lernen gehört aber auch ein Fortbildungsangebot für Menschen, die sich beruflich qualifizieren wollen. Angebote im Bereich der beruflichen Bildung und – ausbaufähig – Angebote für Kinder an Schulen im Rahmen der OGS gehören zum Auftrag des Kol-pingwerkes. Welche Fachwissen, aus Studium und bisherigen beruflichen Tätigkei-ten, sind Ihnen besonders nützlich für Ihre neuen Aufgaben bei Kolping?

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Verband

Ich habe mit meinen 52 Jahren einige Berufserfahrung aus unterschiedlichen Tätigkeiten und das ist gut so. Außer-dem bin ich ein katholisch sozialisierter Verbändemensch. 21 Jahre hauptbe-rufliche Tätigkeit in der katholischen Jugendverbandsarbeit sind für meine Tätigkeit ein reicher Erfahrungsschatz. Die Zusammenarbeit mit ehrenamtli-chen Leitungskräften ist mir wichtig. Außerdem schadet mein Theologiestu-dium im neuen Job ebenfalls nicht.Und welche Tugenden braucht es, um für nahezu 100 Mitarbeiter/-in-nen an zwölf Standorten mit Schwer-punkt in den Kreisen Coesfeld und Warendorf die Verantwortung zu tragen?Die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, die Fähigkeit delegieren und loslassen zu können und vor allem, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst zu nehmen und ihnen Vertrauen entgegenzubringen. Auch wenn ich letztendlich die Verantwortung trage, kann eine Organisation dieser Größen-ordnung nicht ohne eine Leitungsstruk-tur auskommen, die weitere Mitarbeiter in Verantwortung nimmt und in Leitung einbindet. Ohne die Unterstützung al-ler und insbesondere der Bereichslei-tungen lässt sich Verantwortung nur schwer tragen. Die Frage nach Tugenden ist erst ein-mal eine allgemeine Frage. Zwei Tu-genden sind mir besonders wichtig: Klarheit einhergehend mit Berechen-barkeit sowie Geduld. Ob ich diese Tu-genden habe oder ansatzweise habe, müssen Andere entscheiden. Mit welchen Verbänden oder Ins-titutionen im Bistum Münster wür-den Sie gern stärker in den Dialog treten?Die katholischen Sozialverbände sind wichtige Partner für das Kolpingwerk, mit denen wir eng kooperieren. Als kirchlicher Verband ist das Bistum sel-ber mit seiner Verwaltungsstruktur und seinen Einrichtungen ein sehr wichti-ger Dialogpartner.Die aktuelle Altersgruppenstatistik zeigt es wieder einmal deutlich: Unsere Mitgliederstruktur hat ihren Schwerpunkt bei den höheren Al-tersgruppen. Wie können wir Jünge-re für Kolping gewinnen?Antwort auf diese Frage sucht nicht nur das Kolpingwerk. Das Milieu, aus dem sich Menschen für das Kolpingwerk ent-scheiden, wird kleiner. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass innerhalb einer

Familie der Kolping-Stab automatisch weitergereicht wird. Trotzdem hat unse-re Kolpingjugend viele Mitglieder und es werden nicht weniger. Zukünftig kommt es darauf an, attraktive Angebote dort zu machen, wo junge Menschen ihre Zeit verbringen. Das ist meines Erachtens zu-nehmende die Schule.Wo liegt Ihrer Meinung nach der Mehrwert einer Mitgliedschaft bei Kolping? Alternativen gäbe es für die Jugendlichen sicherlich genug….Heimat, Freunde, Glauben leben sind nur einige Stichworte. Jugendliche gehen dorthin, wo sie Antworten auf Lebens- und Glaubensfragen finden. Und bei unserer Kolpingjugend ist das möglich. Muss der Blick bei Programmpla-nungen und –durchführungen hin zu neuen Medien und Mitteilungsfor-men (Sozialen Netzwerken) wie Twit-ter oder Facebook genutzt werden? Das Kolping-FORUM, Ausgabe Juli 2012, hat ausführlich über die wach-sende Bedeutung der Social Medien informiert. Auch wenn vielen Kolping-mitgliedern diese neuen Medien noch fremd sind, müssen wir dort präsent sein, wo die Menschen sind. Wir müs-sen die neuen Medien aktiv nutzen und uns darauf einstellen, dass die Bedeu-tung noch zunimmt. Und wie halten Sie es selber? Kann man Ihnen eine „Freundschaftsanfra-ge“ stellen?Auch ich habe einen facebook-account, den ich beruflich nutze und Kolpingmit-glieder können mir Freundschaftsan-fragen zusenden. Wichtiger ist jedoch unser Kolping Account bei Facebook. Hier freue ich mich über viele neue „Freunde“. Wer uns dort folgt, erfährt mehr und ist aktueller informiert.Das Kolpingwerk wird hauptsächlich durch ehrenamtliches Engagement getragen. Meinen Sie, dass trotz seit Jahren zunehmender beruflicher Arbeitsdichte, Ganztagsschulen, Turbo-Abitur und „Freizeitstress“ auch in Zukunft ein Verband auf’s Ehrenamt basieren kann? Ehrenamt ist konstitutives Element von Verbandsarbeit, insbesondere im Kol-pingwerk geht ohne Ehrenamtliche nichts. Das wird auch so bleiben. Mög-lich ist, dass es in einzelnen Bereichen zu einer stärkeren Einbindung von Hauptamtlichen oder Honorarkräften kommt, z. B. wenn wir an Schulen stär-ker präsent sein wollen. Wir bekom-men es zukünftig auch mit neuen For-

men des ehrenamtlichen Engagements zu tun und vielleicht verschwimmen – auch im Kolpingwerk – die Grenzen zwischen ehrenamtlichem und bezahl-tem Engagement zukünftig stärker.Zum Ende sind wir neugierig auf den Menschen Uwe Slüter. Was offen-sichtlich bis nach Düsseldorf nicht möglich war, praktizieren Sie vor den Augen Ihrer staunenden Mitar-beiter: Sie fahren den Arbeitsweg Münster – Coesfeld – Münster mit dem Rennrad! Na ja, ich laufe halt gern und häufig und Radfahren gehört ebenfalls zu meinen Hobbys. Der Weg von Coesfeld nach Münster ist landschaftlich schön und einige Male habe ich mich aufs Renn-rad gesetzt und den Arbeitsweg auf diese Weise bewältigt.Stellen Sie sich vor, Sie bekämen zwei Stunden mit einem Gesprächs-partner Ihrer Wahl geschenkt. Wen, lebendig oder bereits verstorben, würden Sie auswählen?Ich bin ja kein Kolping-Urgestein und muss den Verband erst noch kennen-lernen. Aber ein Bewerbungsgespräch mit Adolph Kolping fände ich schon weiterführend.Vielen Dank für unser Gespräch und weiterhin alles Gute für Ihr verant-wortungsvolles Wirken.

Paul Schroeter,(18 J.), Kolpingsfamilie Enniger, Mitglied im Diözesanarbeitskreis der Kolpingjugend

➲ Die Kolpingsfamilie hat schon vor elf Jahren enorm dazu beigetragen, dass meine Familie nach einem Umzug in neuer Umgebung Fuß fassen konnte. Das hat mich geprägt, weil ich damals noch sehr jung war und schon Kol-pingmitglied geworden bin.

➲ Im Kolpingwerk gehört es dazu, dass man schnell in Kontakt mit anderen Menschen tritt und Bekanntschaften fürs Leben knüpft.

➲ Ich würde einem Jeden empfehlen, einmal hinzuzukommen, um die Viel-falt des Verbandes und all seiner Gliederungen kennenzulernen. Wenn man sich dann noch selbst einbringen kann, ist das ein großer Gewinn.

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Verband

Austausch über aktuelle Fragen - konkrete Projekte für die ZukunftKolping-Verantwortliche nutzten Vorsitzendentagung

Für Vorstände, Leitungsteams und Neueinsteiger beim Engagement in den Kolpings-familien im Bistum Münster war die „Vorsitzendentagung“ des Kolpingwerkes Diöze-sanverband Münster konzipiert. Im Sinne einer kleinen Verbandsmesse präsentierten sich Kolpingsfamilien mit ihren besonderen Projekten als Ideengeber. In 13 Work-shops wurden spezifische Fragestellungen zur Vorstandsarbeit erörtert. Natürlich durfte das gemeinsame Gespräch bei einer Tasse Kaffee nicht fehlen.

Etwa 130 Verantwortliche aus den Kolpingsfamilien im Diözesanver-band Münster kamen am Samstag (22.09.2012) auf Einladung der ver-bandlichen Leitungsebene im Coesfel-der Pius-Gymnasium zur Vorsitzenden-tagung zusammen. Im Mittelpunkt der Konferenz standen neben dem Aus-tausch über aktuelle Fragen aus der ört-lichen Arbeit konkrete Projekte für die Zukunft. In verschiedenen Workshops erläuterten Experten aus dem Kolping-werk etwa Fragen der Nutzung sozi-aler Netzwerke, gaben Informationen

zu Projekten der Kolpingsfamilien im Rahmen der kirchlichen Strukturverän-derungen oder konkrete Ratschläge zur Gestaltung von Gottesdienstfeiern.Info-Stände auf einer Verbandsmesse gewährten Einblicke in die Arbeit der Fachausschüsse oder der verschie-denen Gremien des etwa 41.000 Mit-glieder zählenden Verbandes im Bis-tum Münster. Während der Tagung stellte sich auch der neue Diözesan-geschäftsführer Uwe Slüter (Münster) den Teilnehmern vor. Er bestimmt seit Mai 2012 die Geschicke der Diöze-

sangeschäftstelle in Coesfeld. Als Gast begrüßten die Kolpingschwestern und –brüder Father Peter R. Isingoma, Mit-glied des Generalpräsidiums des In-ternationalen Kolpingwerkes. In seiner Funktion als Nationalpräses der Kolping Society Uganda berichtete er über die nunmehr 20 Jahre währende Partner-schaft mit dem Kolpingwerk im Bistum Münster und sprach seinen Gastgebern Dank für deren vielfältige Unterstützung in den vergangenen Jahren aus.

Text und Fotos: Tim Schlotmann➲ Ausführlicher Bericht auf

http://ourl.de/c646c

Intensiver Austausch zum Thema La-denöffnungszeiten und Sonntagsschutz am Stand des Diözesanfachausschus-ses „Arbeit und soziale Sicherheit“ auf der Verbandsmesse zwischen den Kol-pingbrüdern (v. l.) Otger Möllers (Kol-pingsfamilie Stadtlohn), Georg Hiob (Kolpingsfamilie Kleve und Vorsitzen-der des Fachausschusses) und Martin Weiss (Kolpingsfamilie Ascheberg).

Für’s Studium Geld verdienenZehn rumänische Studenten der Theologie zu Gast

Zehn rumänische Theologiestudenten waren auf Einladung des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster im Septem-ber für vier Wochen in Deutschland. Sie erhielten so Gelegenheit, sich durch ei-nen Ferienjob Geld für ihr Studium zu verdienen, Land und Leute ein wenig kennen zu lernen und Einblick in kirch-liche Strukturen und das christliche Ge-meindeleben vor Ort zu nehmen. Die angehenden Priester waren überwie-gend in Gastfamilien untergebracht und arbeiteten bei verschiedensten Firmen im Umkreis. Schon bei der Begrüßung dankte Kolping-Diözesanpräses Franz Westerkamp den Gastfamilien und den Firmen für ihre Kooperation. Gleich zu Beginn ihres Deutschland-aufenthaltes wurden die zehn jungen

Priesteramtskandidaten und deren Gastfamilien von Diözesanpräses Franz Westerkamp zu einem Ausflug nach Köln eingeladen. Ein Gottesdienst in der Minoritenkirche, ein Besuch der

Kolping-Grabstätte, eine Führung durch den Kölner Dom und Sehenswürdigkei-ten bereicherten diesen Tag.

Rita Kleinschneider

Zehn rumänische Priester-amtskandidaten wurden von Kolping-Diözesanpräses Franz Westerkamp (Coesfeld, li.) willkommen geheißen. Das Kolpingwerk Diözesanverband Münster ermöglichte ihnen in Kooperation mit Firmen und Gastfamilien in ihren Semes-terferien Geld für die Studien-finanzierung zu verdienen.

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Verband

Elisabeth Scheffer 25 Jahre im BistumsdienstBei einem Taizé-Gottesdienst in ihrer Gemein-de Heilig Kreuz Dülmen und anschließender Feier freuten sich viele Weggenos-sen, darunter auch zahlreiche

Kolpingbrüder und Kolpingschwestern, mit Elisabeth Scheffer über ihr 25-jäh-riges Jubiläum in Diensten des Bistums Münster. Von 1997 bis 2005 war Lisa, wie sie überall gern genannt wird, erste weib-liche Diözesanseelsorgerin im Kol-

pingwerk Münster. Nach wie vor ist sie dem Kolpingwerk sehr verbunden. Seit ihrem Dienst beim Kolpingwerk en-gagiert sie sich als Vorsitzende beim Verein „Familien helfen Familien“. Ihre Nachfolgerin, Diözesanseelsorgerin Ursula Hüllen, dankte Lisa Scheffer in der Feierstunde für deren stets fröh-liches und sehr engagiertes Wirken im Diözesanverband. In Hl. Kreuz Dül-men arbeitet die Dipl. Theologin und Supervisorin als Pastoralreferentin.

Rita Kleinschneider➲ Ausführlicher Bericht und Fotostrecke

auf Homepage Hl Kreuz: http://ourl.de/5ef98

Anlaufstelle für die PfarrgemeindenAls zentrale Anlaufstelle für die Pfarr-gemeinden im NRW-Teil des Bistums Münster nimmt Anfang Oktober die neue Abteilung Kirchengemeinden im Bischöflichen Generalvikariat Münster ihre Arbeit auf. Sie ist am Hörsterplatz 2 in Münster (Tel. 0251 / 495-201) untergebracht und dient als Koordinierungsstelle für ganz unterschiedliche Fragen, die katholi-sche Kirchengemeinden sonst mögli-cherweise an verschiedene Stellen der Bistumsverwaltung richten mussten: von der Personalplanung und den Sek-tor Bauen über juridische Fragen bis zum Bereich Finanzen und Vermögen. Durch die Neuorganisation können sich Beratungs- und Abstimmungsprozesse beschleunigen. Die Leitung der Abteilung übernimmt Bernhard Brügging, der bisher die Haushaltswirtschaft der Kirchengemein-den im Generalvikariat geleitet hat; sein Stellvertreter ist Martin Lange von der Abteilung Bauwesen.

Quelle: Pressedienst Bistum Münster, 26.9.2012

Diözesanpastoralplan ein Anliegen der katholischen VerbändeGemeinsame Stellungnahme

Auch in Zukunft sei erklärtes Ziel der kirchlichen Verbände mit ihren Orts-gruppen, in der alltäglichen Pastoral in den Gemeinden das Leben und die Seelsorge aktiv und lebendig zu gestal-ten. Das definieren die Erwachsenenver-bände Katholische Arbeitnehmerbewe-gung, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, Kolpingwerk Diözesan-verband Münster und Junge Gemein-schaft in einer gemeinsamen Eingabe zum Diözesanpastoralplan. Bei der zukünftigen Zusammenarbeit in der Diözese und in den Pfarreien mit

ihren tausenden ehrenamtlich Enga-gierten aus den Verbänden will man ein „glaubwürdiges Zeugnis an die Kirche Jesu Christ“ beitragen können. Insge-samt sei es ein Anliegen, „sehr deutlich heraus zu stellen, dass wir als Verbände im Bistum Münster auch in Zukunft ein lebendiger und aktiver Teil der Kirche sein wollen“, so der Wortlaut der Einga-be. „Durch unser Tun wollen wir viele pastorale Aufgaben aktiv unterstützen und mittragen.“

Zusammengefasst von Rita Klein-schneider

Diözesanversammlung in CoesfeldTermin: 17. November 20129.00 Uhr Gottesdienst mit Diözesanpräses Franz Westerkamp in der Kapelle der Kolping-Bildungs-stätte Coesfeld.

Wir bitten um Bannerabordnungen, die sich um 8.45 Uhr im Foyer der Bildungs-stätte aufstellen.

10.00 Uhr Beginn der Versammlung ➲ in der Aula des St. Pius Gymnasiums Coesfeld, Gerlever Weg, mit Regularien

und Wahlen, u. a. für das Amt des Diözesanvorsitzenden.

➲ Vortrag: „Ehrenamt – Bedeutung, Veränderungen und Herausforderungen für das Kolpingwerk“, Andrea Hankeln, NRW-Ministerium

Tonius Weiß, (12 J.), Jugendgruppenmitglied der Kolpingsfamilie Ascheberg

Durch meine Eltern bin ich zum Kolping gekommen, die sind beide sehr aktiv. Meine Freunde, die ich durch Kolpingver-anstaltungen und die Jugendgruppe ken-nengelernt habe, sind wie ich auch selber Mitglied geworden. Die Zusammentreffen sind immer toll, besonders die Gruppen-stunde. Das Highlight ist unser Kolping-ferienlager die „4TeenFunDays“. Wir machen gemeinsam Ausflüge. Bei allen Kolpingveranstaltungen kann ich mit allen gemeinsam toll spielen. Ich würde Kolping empfehlen, weil es eine schöne Gemein-schaft ist, wo man sich versteht und neue Freunde findet.

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Verband

Imagekampagne „Wir sind Kolping“Die Imagekampagne befindet sich der-zeit in ihrer dritten Phase, der Mitglie-derkampagne. Hier ist die angepeilte Zahl von 12.000 Mitgliedern im Jahr 2012 noch weit entfernt. Zum Stichtag 31. August sind in 2012 im gesamten Kolpingwerk Deutschland 4200 neue Mitglieder eingetreten. Alle verbandli-chen Gliederungen sind aufgerufen, das Anliegen der Mitgliederkampagne aktiv zu unterstützen.Kolpingsfamilien sowie die verbandli-chen Einrichtungen und Unternehmen haben bereits jeweils 20 Exemplare der September Ausgabe des Kolpingmaga-zins aus einem extra erstellten Über-druck erhalten. Diese Ausgabe thema-tisierte die Mitgliederkampagne. Es wird

gebeten, damit vor Ort noch einmal auf die Mitgliederkampagne und das Kol-pingwerk aufmerksam zu machen.

Quelle: Auszug aus Informationen des Bun-desvorstandes Kolpingwerk Deutschland

Neu-Mitglieder im Diözesanverband Münster:

➲ 2012: 01.01.2012 bis 31.08. = 695 Neuaufnahmen, (bundesweit = 4.200 (s. li.) entspricht anteilig 16,5 Prozent

➲ Vom 01.01.2010 (Start der Image-kampagne) bis zum 18.09.2012 wurden 3.325 neue Mitglieder im DV Münster aufgenommen (bun-desweit = 17.799), entspricht an-teilig 18,7 Prozent

Quelle: Klaus Bönsch, Mitgliederservice Kolpingwerk Deutschland, zusammenge-stellt von Rita Kleinschneider

www.wi rs indko lp ing .de

2012 tausendx Gemeinschaft

265.000 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer sind schon KOLPING. Du fehlst!

Hier fehlst Du!

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Hier fehlst Du!

2012 tausend

265.000 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer sind schon KOLPING. Du fehlst!

x Freundschaft

Akademie

Aufgaben mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund übernehmen14 „Fachwirte im Sozial- und Gesundheitswesen (KA)“ wurden an der Kolping-Akademie NWR / Münster verabschiedet

Nach knapp 14 Monaten berufsbeglei-tender Fortbildung und 308 Unterrichts-stunden erhielten Ende August 14 frisch gebackene Absolventen ihre Urkunden als „Fachwirt/in im Sozial- und Gesund-heitswesen (KA)“ überreicht. Sie wurden feierlich im Stadthotel Münster verab-schiedet.

Martin Pälmke, Lehrgangsleiter für die-se Qualifizierung an der Kolping-Aka-demie, gratulierte zum erfolgreichen Abschluss dieser Weiterbildung. Birgit Schmidt, Dozentin für das Fach Rech-nungswesen an der Kolping-Akademie NRW / Münster, bescheinigte in ihrer Festansprache den Fachwirt/-innen, nun das Rüstzug erhalten zu haben, Aufga-ben mit betriebswirtschaftlichem Hinter-grund in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens zu übernehmen. „Setzen Sie Ihr erlangtes Wissen und Ihre Erfahrungen aus dem Lehrgang mit Selbstbewusstsein in die Praxis um“, er-munterte sie die Absolventen. Marcus Bassen ließ als Sprecher des Lehrgangs auf amüsante Art und Weise den Lehr-gang noch einmal Revue passieren. Er bedankte sich bei den Dozenten für ihre anschauliche und praxisnahe Lehrtätig-keit sowie die gute Zusammenarbeit. Zur feierlichen Überreichung der Ur-kunden nahm Martin Pälmke Bezug auf den Gründervater Adolph Kolping: „Wo er damals schon Weiterbildung in den Gesellenhäusern ausgeübt hat, findet diese heute in seinem Namen in den Kolping-Akademien und –Bildungswer-ken statt.“ Dabei sei es Kolping nicht nur um die berufliche Bildung, son-dern auch immer um die Herzensbil-dung gegangen. „Weiterbildung bei der Kolping-Akademie ist nicht nur reine

Wissensvermittlung sondern auch die Heranführung an einen verantwortungs-vollen Umgang mit den erworbenen Kompetenzen, also auch ein Stück Ge-staltung unserer Gesellschaft.“

Text und Foto: Martin Pälmke

➲ Neue Lehrgänge zum/zur Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen starten am 3. November in Münster und am 17. November in Kleve. Wei-tere Informationen und Anmeldemög-lichkeiten unter Tel. 02541 - 803-469 oder www.akademie.kolping-ms.de.

308 Stunden qualifizierenden Un-terrichts an der Kolping-Akademie liegen hinter ihnen: Jetzt können 14 Absolventen Aufgaben mit betriebs-wirtschaftlichem Hintergrund in Ein-richtungen des Sozial- und Gesund-heitswesens übernehmen.

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Justus Hiob, (5 J.), Kolpingsfamilie Kleve„Was ich an Kolping gut finde? Da sind viele nette Leute und die ma-chen tolle Sachen!“

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„Zauberhafte“ Silvester-freizeit im SauerlandMit „Harry Potter“ einen zauberhaften Jahreswechsel erleben heißt es vom Donnerstag, 27. Dezember 2012, bis Samstag, 5. Januar 2013, in der Kolping-Familienferienstätte „Regen-bogenland“ in Olpe. Harry Potter begeistert gleicher-maßen Eltern wie Kinder. Genauso spannend soll der Jahreswechsel für Familien mit Kindern, egal ob Minis, Maxis, Teens, werden. Das Programm bietet für Eltern so-wohl Aktivitäten als auch entspan-nenden Silvesterurlaub, etwa mit Spaziergängen rund um den (hoffent-lich) verschneiten Biggesee, denn die Kinder werden gut betreut. Das alles mit Rundum-Verpflegung. Pauschalpreise für neun Tage Ferien-aufenthalt incl. Unterkunft, Vollpen-sion, Ferienprogramm sowie Kinder- und Jugendbetreuung. Preise ab: Erwachsene: 420 Euro; Staffelung Kinder bis Jugendliche von 190 bis 295 Euro; Kinder bis 2 Jahre sind frei.

Rita Kleinschneider

➲ Anmeldungen: Kolping-Familienferienstätte Olpe, Tel.: 02761 - 5105, Mail: [email protected]. Infos auf www.rebola.de

Akademie

Weiter BILDUNG – ZUKUNFTSWEISENDBerufsbegleitende Qualifizierungen der Kolping-Akademie NRW | Münster

Erziehungswesen■ Fachwirt/in für Erziehungswesen (KA)Leitungsaufgaben in Tages- und Heimein-richtungen für Kinder und JugendlicheDauer: 12 Monate | 274 Ustd.Beginn: 17.11.2012 in Münster■ Fachkraft U3 – Frühkindliche Bildung und Erziehung (KA)Dauer: 7 Monate | 168 Ustd.Beginn: 16.11.2012 in Kleve■ Fachkraft für elementare Sprachförderung (KA)Praxisnahe Fortbildung zur Umsetzung gezielter SprachfördermaßnahmenDauer: 5 Monate | 112 Ustd.

Beginn: 09.11.2012 in Münster■ Alltagsintegrierte und systema-tische sprachliche Förderung für Kinder unter DreiDauer: 2 Wochenenden | 28 Ustd.Beginn: 23.11.2012 in Bocholt■ Fachkraft für Inklusion – pädagogi-sche Förderung und Begleitung (KA)Dauer: 6 Monate | 168 Ustd.Beginn: Frühjahr 2013 in Münster

BWL und ManagementPraktische Betriebswirtin | Praktischer Betriebswirt (KA)- Fernlehrgang -

Führungsaufgaben eines zeitgemäßen BetriebsmanagementsDauer: 18 Monate | 12 StudienbriefeBeginn: 16.03.2013 in Bocholt 16.03.2013 in Kleve 16.03.2013 in Müster

Fordern Sie uns…er Informations-material an!➲ Kolping-Akademie NRW | Münster |

Kolping-Bildungswerk Diözesanver-band Münster GmbH | Gerlever Weg 1 | 48653 Coesfeld | Tel.: 02541 803-01 | Mail: [email protected]

Aus unseren Häusern

Sonntag – Aber wie?In diesem Jahr beschäftigt sich der Fachausschuss „Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit“ mit dem The-ma Flexibilisierung der Arbeitszeit. Den während der Vorsitzendentagung in Kooperation mit dem Fachausschuss „Lebensweg – Menschenwege“ angebo-tenen Workshop „Ladenöffnungszeiten“ besuchten viele Interessenten. Die leb-hafte Diskussion rückte besonders den Schutz des Sonntag in den Fokus. Sei-tens des Verbandes seien die Positionen ja eindeutig klar, doch sehe die Realität heutzutage ganz anders aus. Mit dem bloßen Appell ist es nicht mehr getan, so die Meinungen. „Wir in den

Kolpingsfamilien müssen politisch wer-den, Position beziehen.“ Ladenöffnungs-zeiten und verkaufsoffene Sonntage würden von unseren Mandatsträgern in den Städten und Gemeinden beschlos-sen. Da müsse man auf unsere Kolpin-ger mit Mandat herantreten und Einfluss nehmen. Aber es wurde auch deutlich. Für Viele ist es schwierig ihre Freizeit ohne Konsum zu gestalten. „Hier sehen wir auch eine Herausforderung für unsere Kolpingsfa-milien, ein Freizeitprogramm anzubieten was nicht vom Konsum bestimmt ist.“

Georg Hiob

Sowohl im Workshop als auch am Stand der Fachausschüsse thematisierte man den Sonntagsschutz. Im Bild Ausschussvorsitzender Georg Hiob im Gespräch mit Ingrid Kuth, Kolpingsfamilie Borken. Foto: Tim Schlotmann

Zukunft von Arbeit und solzialer Sicherheit

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Internationalität und Eine Welt

Ein zufälliges Gespräch….….löst Netzwerk der Hilfe aus / Imkereibedarf gesucht

Beiläufig outete sich Father Peter als Imker und äußerte Bedarf an allem, was man zur Bienenzucht braucht, vor allem eine Honigschleuder. Das war bei einem Treffen im März mit den Mit-

gliedern des Diözesanfachausschusses „Internationalität und Eine Welt“, Mat-thias Knauff und Helmut Tissen. Dann drehten sich die Rädchen im „Netzwerk der Hilfe“: Helmut Tissen erzählte davon Hobbyimker Richard Webering, Vorsitzender der Kolpings-familie Hiddingsel. Der berichtete darüber bei einer Ver-sammlung des Imkervereins eV Lü-dinghausen. Dort wurde mit großer

Mehrheit beschlossen, Father Peter eine Honigschleuder zu schenken. Der Imkereibedarfshandel Martin Ontrup aus Ascheberg machte einen Sonder-preis. Jetzt galt es die Honigschleuder nach Uganda zu bekommen. Im Netz-werk eines großen Konzerns und einer internationalen Spedition fand sich ein Weg. Die Kosten übernahmen die Kol-pingsfamilien Buldern, Dülmen, Hid-dingsel und Rorup.

Helmut Tissen / rk

➲ Father Peter benötigt weitere Materia-lien und Geräte. Wer welche abzuge-ben hat oder jemanden weiß, Info an [email protected]

Von links: Erwin Grünebaum (Imkerver-ein), Sigrid und Richard Webering (Kol-pingsfamilie Hiddingsel), Father Peter Isingoma, Helmut Tissen (Kolpingsfami-lie Buldern), Anni Autering (Imkerver-ein), Tim Ontrup (Imkereibedarf).

Lebenswege – Menschenwege

Ehegattensplitting in der DiskussionSeit 13 Abgeordnete der CDU/CSU-Bundestagsfraktion forderten, das Ehegattensplitting auch auf einge-tragene Lebenspartnerschaften aus-zuweiten, ist das Ehegattensplitting (mal) wieder in die Diskussion gekom-men. Die Forderungen reichen von der Beibehaltung des Ehegattensplit-tings über die Einführung eines Fami-liensplittings bis zur Abschaffung des Ehegattensplittings als unzeitgemä-ßes Steuerinstrument.Aber was ist das Ehegattensplitting genau, wie wirkt es und wer profitiert davon? An dieser Stelle sollen einige Daten und Fakten zum Ehegatten-splitting aufgeführt werden. Vielleicht kann die Aufstellung hilfreich für die Meinungsbildung im Verband sein.

Was ist das Ehegattensplitting?Beim Ehegattensplitting wird das Ge-samteinkommen eines Ehepaares hal-biert, d. h. gesplittet. Jeder Ehepartner versteuert dann die Hälfte des gemein-samen Einkommens. Ein Beispiel: bei einem Ehepaar verdient ein Partner 50.000 Euro, ein Ehepartner hat kein Einkommen. Beim Ehegattensplitting wird nun für jeden Partner die Hälfte von 50.000 Euro als Einkommen angesetzt, das dann jeweils versteuert wird.Dem liegt zugrunde, dass nach dem Bür-gerlichen Gesetzbuch (BGB) ein Ehepaar eine Gemeinschaft des Erwerbs und Ver-

brauchs ist, bei der beide Partner gleich-berechtigt über die Verwendung des ge-meinsam erwirtschafteten Einkommens verfügen.

Wie wirkt das Ehegattensplitting?Beim oben genannten Beispiel, in dem ein Ehepartner 50.000 Euro verdient, ein Ehepartner kein Einkommen hat, fiele ohne das Ehegattensplitting eine Einkommenssteuer von 12.846 Euro an. Wird das Einkommen nun aber beim Ehegattensplitting halbiert und die dar-auf anfallende Steuerlast dann verdop-pelt, muss jeder Ehepartner für „seine“ 25.000 Euro Einkommen 4.105 Euro Einkommenssteuer zahlen, für das Ehe-paar fallen also insgesamt 8.210 Euro an Einkommenssteuer an, was einen „Split-tingvorteil“ von 4.636 Euro bedeutet. Die steuermindernde Wirkung der Halbie-rung des Einkommens kommt aufgrund des progressiven Steuersatzes zustande: je höher das Einkommen, desto höher ist auch der anzusetzende Steuersatz. Das Ehegattensplitting wirkt sich am höchsten aus, je größer die Einkom-mensunterschiede zwischen Ehepart-nern sind. Verdienen beide Partner etwa gleich viel, hat das Ehegattensplitting fast keine steuermindernde Wirkung mehr. Beispiel: Ein Partner hat 30.000 Euro, der andere Partner 20.000 Euro Einkom-men. Durch das Ehegattensplitting müs-

sen sie jeweils 4.105 Euro Einkommens-steuer zahlen gegenüber 5.624 Euro, die auf 30.000 Euro anfielen bzw. 2.700 Euro, die bei 20.000 Euro Einkommen zu zahlen wären. Die „Splittingwirkung“ von 448 Euro (8.210 Euro statt 8.658 Euro) ist hier also deutlich geringer, als wenn ein Partner alleine das Einkommen verdient.Die maximale Splittingwirkung be-trägt 15.694 Euro bei einem ge-meinsam zu versteuernden Einkom-men von mehr als 501.462 Euro. Am Ehegattensplitting werden oft die fehlende „soziale Treffsicherheit“ und die fehlende „familienpolitische Treffsi-cherheit“ kritisiert. Die Kritik an der feh-lenden sozialen Treffsicherheit ist sicher-lich zum Teil berechtigt, steigt doch die Splittingwirkung mit dem Einkommen. Oftmals wird die „golfspielende Mana-gergattin“ angeführt, die am stärksten vom Ehegattensplitting profitiert. Das ist sicherlich zum Teil der Fall, andererseits gehen nach den Zahlen aus dem Bun-

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desfinanzministerium 70 Prozent des Volumens tatsächlich an Arbeitnehmer-haushalte. Zur familienpolitischen Treff-sicherheit ist anzuführen, dass es kaum noch die kinderlose Alleinverdiener-Ehe gibt. Man könnte auch argumentieren, dass das Ehegattensplitting die Wahlfrei-heit der Eheleute erleichtert, wie Fami-lien- und Erwerbsarbeit untereinander aufgeteilt werden soll. 80 Prozent des Splittingvolumens gehen an Familien, d. h. hier profitieren auch Kinder vom Ehe-gattensplitting.

Wie wirkt ein Familientarifsplitting? Bei einem Familientarifsplitting wird das Einkommen nicht nur durch die Ehe-partner, sondern auch durch die Kinder geteilt. In Frankreich etwa werden die ersten beiden Kinder dabei mit dem Fak-tor 0,5 berechnet, ab dem dritten Kind wird der Faktor 1 angewendet. Bei einer fünfköpfigen Familie etwa wird dann das Einkommen durch vier geteilt und dann entsprechend besteuert. Die steuerliche Entlastungswirkung wird dabei umso hö-her, je mehr Kinder zur Familie gehören. Für Alleinerziehende könnte es so steu-erliche Entlastungen geben, da die Kin-der mitgezählt werden. Allerdings muss man hier anführen, dass auch hierbei die Entlastungswirkung mit der Höhe des Einkommens steigt – und die meisten Ein-Eltern-Familien verfügen gar nicht über das Einkommen, dass sie von den Entlastungswirkungen profitieren könn-ten.Das Familientarifsplitting ist nicht als Fa-milienförderung anzusehen. Um Fami-

lien mit mehreren Kindern und einem niedrigen Einkommen sowie Alleinerzie-hende adäquat („treffsicher“) zu fördern, bedürfte es anderer Maßnahmen: etwa einer Erhöhung des Kindergeldes und der Einrichtung einer Kindergrundsiche-rung.

Sollte das Ehegattensplitting auch auf eingetragene Lebenspartnerschaften übertragen werden?Das Bundesverfassungsgericht wird im kommenden Jahr darüber entscheiden, ob der Splittingtarif auch für eingetra-gene Lebenspartnerschaften gewährt werden kann. Dafür spricht, dass das Argument, das Ehegattensplitting schaf-fe einen Ausgleich für das Zusammenle-ben zweier Menschen, die sich öffentlich gegenseitige Solidarität insbesondere in schwierigen Lebenssituationen ver-sprochen haben, auf gleichgeschlecht-liche Paare übertragen werden kann. In den vergangenen Jahren wurde die eingetragene Lebenspartnerschaft in vielen Rechtsbereichen der Ehe ange-glichen. Das deutet darauf hin, dass die Entscheidung des Gerichts so ausfallen wird, dass das Ehegattensplitting auch bei Lebenspartnerschaften angewandt wird. Anders als die römisch-katholische Kirche, die jede Form der rechtlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtli-chen Partnerschaften mit der Ehe ab-lehnt, wendet der Rechtsstaat keine mo-ralisch-sittliche Argumentation an.

Gibt es andere Modelle der Be-steuerung?

Denkbar wäre neben der Beibehaltung des Ehegattensplittings, der Erweiterung um ein Familientarifsplitting, der Abschaf-fung des Ehegattensplittings und der Ein-zelbesteuerung für alle z. B. auch, das Realsplitting, das bei getrennt lebenden Ehepaaren gibt, auf alle Ehen zu übertra-gen. Beim Realsplitting wird ein Betrag von max.13.805 Euro von der Steuer-bemessungsgrundlage des Ehepartners mit dem höheren Einkommen dem Ehe-partner mit dem niedrigeren Einkommen zugeordnet, danach wird die jeweilige Steuerschuld ermittelt. Durch die Re-gelung und die „Deckelung“ auf max. 13.805 Euro ist die Splittingwirkung des Realsplittings geringer als die des Ehe-gattensplittings.In den kommenden Monaten bzw. Jah-ren wird es sicherlich hierzu viele Diskus-sionen geben. Dabei wird es auch darum gehen, wie die vielfältiger werdenden Lebensformen von Familie steuerrecht-lich behandelt werden.

Sigrun Jäger-KlodwigGeschäftsführerin des Familienbunds der Katholiken, beratendes Mitglied des Diözesanfachausschusses Lebenswege – Menschenwege

Katrin BrüggenbrockDiözesanfachausschuss Lebenswege – Menschenwege

➲ Beispielzahlen stützen sich auf Berech-nungen von Theo Heeck, Familien-bund der Katholiken Deutschland

Kolpingsfamilien feiern das KirchenjahrEine Arbeitshilfe entsteht / Ergänzungen willkommen

Der Diözesanfachausschuss „Ge-schmack am Glauben finden“ entwi-ckelt derzeit eine Arbeitshilfe mit dem Schwerpunkt generationsübergreifen-der Aktivitäten. Die Themenbereiche „Kolping-Gedenktag“ und „Weihnachts-festkreis“ sind in Arbeit. Viele Stunden wurden allein mit Materialsammlung verbracht. Nun ist aussortiert und ge-ordnet worden, ein Schema ist entstan-den und die ersten Ergebnisse wurden durch die Fachausschussmitglieder auf der Vorsitzendentagung vorgestellt (s. Bild).

Zu beiden Themenbereichen gibt es zu-nächst eine allgemeine Ideensammlung, aus der jede Kolpingsfamilie auswählen kann. Je einen konkreten Vorschlag ha-ben die Fachausschussmitglieder ausge-arbeitet. Die Arbeitshilfe wird so ange-legt sein, dass sie immer wieder durch weitere Ideen und Anregungen ergänzt werden kann und digital abrufbar ist.Erfahrungsberichte, weitere Idee und Ergänzungen sind zur Einarbeitung in die Arbeitshilfe sehr willkommen.

Ursula Hüllen

➲ Die Arbeitshilfen können in der Ge-schäftsstelle als digitalen Mailanhang angefordert werden. Anfragen über Mail: [email protected]

Lebenswege - Menschenwege

Geschmack am Glauben finden

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Reisen

Heijo Schepers Vorsitzender im Verband der Kolpinghäuser eV Bei der Mitgliederversammlung des Verbandes der Kolpinghäuser e. V. (VKH) kam man überein, ein Gesamt-konzept mit verschiedenen Modulen auf den Weg zu bringen, um möglichst allen Kolpinghäusern eine Orientierung für die zukünftige gastronomische Aus-richtung zu geben. Eine Arbeitsgruppe Kolping-Gastronomie wurde beauftragt, ein modulares System Gastronomie-konzept zu entwickeln, aus welchem sich die Kolpinghäuser individuell für ihre Häuser vor Ort bedienen können.Heijo Schepers, Vorsitzender des Kol-pinghaus Bocholt e.V., wurde für eine erneute Amtszeit als Vorsitzender des VKH gewählt. Die Sicherung und Weiterentwicklung der gastronomisch genutzten Kolpinghäuser sowie die Stärkung des Jugendwohnens stehen für ihn oben auf der Agenda. Im Ver-waltungsrat wirken aus dem Diöze-sanverband Münster Andreas Janzen (Stadthotel Münster) und Alfons Rave (Kolpinghaus Münster) mit. ➲ www.kolpinghaeuser.de➲ Ausführlicher Pressetext unter:

http://ourl.de/0982d

Musicalfahrt zu „Kolping’s Traum“Im Jahr 2013 feiert das Kolpingwerk den 200. Geburtstag seines Gründers Adolph Kolping. Als besonderes Bonbon zum Jubilä-umsjahr wird in Wuppertal im Sommer 2013 das Musical „Kolpings Traum“ aufgeführt. Der Kolping-Reisedienst bietet an, dieses einzigartige Musical am Samstag, 03. August 2013, ge-meinsam zu besuchen. Nach einem Gottesdienst in der Minoritenkirche und Mittagessen in einem Kölner Brau-haus geht es weiter nach Wuppertal zum Musical-Besuch. Die Fahrt erfolgt per Bus mit Zustiegen in 14 Regionen. Sie bietet sich auch für Familien an, da sich die Abfahrtszeiten an den Haltestellen im Bereich von 06:30 bis 07:30 Uhr bewegen. Rück-kehrzeiten von ca. 20.15 bis 21.15 Uhr. Preise incl. Bus, Mittagessen, Pro-gramm und Eintritt: 89 Euro / 79 Euro

Manfred Eissing

➲ Kolping Reisedienst, Tel. 02541 - 803-419, Mail: [email protected]

Dieses Musical bettet die außer-gewöhnliche Biographie in eine spannungsvolle Musik-Inszenierung. Foto: Heinrich Wullhorst

Besondere Angebote für den Herbst / Winter 2012Der Kolping-Reisedienst bietet eine breit gefächerte Palette von ausge-suchten Reisen an, die Gemeinschaft, Erholung und Kulturgenuss ausgewo-gen kombinieren.

Kaum eine Region in Deutschland bie-tet einen vergleichbaren Advent wie der Harz. Zauberhafte Fachwerkstäd-te in festlicher Beleuchtung, gemütli-che Weihnachtsmärkte mit Advents-schmuck nach alter Tradition und eine malerische Winterlandschaft, die mit einem magischen Hauch behaftet ist. Unter dem Motto „Frauen spezial“ reist die Kolpingsfamilie Drensteinfurt vom 30.11 bis 02.12.12 nach Blanken-burg und wird den schönsten Städten im Harz einen Besuch abstatten. Mitfah-rerinnen erwünscht!

Für diejenigen, die dem Weihnachts-trubel entfliehen möchten oder nicht alleine feiern mögen bietet der Kolping-Reisedienst eine Erholungsreise nach Leiwen an der Mosel vom 22. bis 29.12.12. an. Der beschauliche Wein-ort liegt an einer malerischen Mosel-schleife zwischen Trier und Bernkastel.

Die Teilnehmer/innen wohnen in der modernen Eurostrand-Ferienanlage mit zahlreichen Freizeiteinrichtungen. Bus-fahrt, Vollpension, Getränke während der Mahlzeiten und fünf Ausflüge sind im Reisepaket enthalten.

Zum Jahreswechsel geht es mit dem Kolping-Reisedienst nach Bad Müns-ter am Stein. Hier im Nahetal gibt es viel zu entdecken und zu genießen. Ganz gleich ob es historische Bauten, gut ausgebaute Spazier- und Wander-wege oder Köstlichkeiten aus Küche und Weinkeller sind. In der Reise vom 29.12.12 bis 01.01.13 ist neben der Busfahrt, Begrüßungscocktail, Halbpen-sion auch eine Silvesterfeier mit Gala-buffet, Musik und Tanz enthalten.

Zeugen einer wechselvollen und rei-chen Geschichte sind die mächtigen Kathedralen der Backsteingotik in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kol-pingsfamilie Nottuln wird sich während der Reise vom 14. bis 20.04.13 in die Mecklenburgische Schweiz aber nicht nur den monumentalen Bau-werken widmen, sondern auch den fast

unberührten Flusslandschaften des Tre-bel- und Peenetals.

In der Zeit vom 21. bis 29.04.13 wird aufgrund der guten Resonanz nochmals eine Busreise zum Gardasee unter der erfahrenen Leitung von Anita Gärtner angeboten. Die Reise richtet sich spezi-ell an Frauen, die in einem erstklassigen Hotel Wellness und Entspannung pur genießen möchten. Weiterhin werden vom beliebten Bardolino aus erhol-same Ausflüge angeboten, bei denen die Teilnehmerinnen die Seele baumeln lassen können.

Manfred Eissing➲ Kolping Reisedienst,

Tel. 02541 - 803-419, Mail: [email protected]

Peter Heinrich_

pixelio_de.

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Jugend

Sensibel für Verdachtsfälle Beratungsteam schult sich im Bereich Prävention von sexuellem Missbrauch

Die Präventionsordnung des Bistums Münster für alle kirchlichen Rechtsträ-ger und damit auch für das Kolpingwerk fordert, dass Ehrenamtliche mit Kon-takt zu Kindern und Jugendlichen eine sechsstündige Präventionsschulung zur Sensibilisierung oder einen Grup-penleitergrundkurs absolvieren. Das Beratungsteam bereitete sich mit den Referenten Ilka Brambrink und Jens Eff-kemann (Teamleiter) auf künftige Präven-tionsveranstaltungen vor. Die Teammitglieder setzten sich mit in-dividuellen Werthaltungen zum Thema auseinander, bewerteten Fälle und be-kamen Infos zum Thema Prävention von sexuellem Missbrauch mit vielen Praxis-beispielen sowie besondere Nähe- und Distanz-Erfahrungen in der Gruppe. Das Team setzte sich mit den Handlungsopti-

onen des Bistums Münster auseinander. Diese beschreiben ein idealtypisches Krisen- und Notfallmanagement, wenn es in einem Kurs oder Ferienlager mal zu Verdachtsfällen kommen sollte. Aus-führlicher Bericht auf Homepage: http://ourl.de/3ba18Jens Effkemann / rk

➲ Das Beratungsteam ist nun fit um sein Wissen den Gruppenleitern vor Ort weiterzugeben. Anfragen im Jugendreferat: 02541 – 803-471, Mail: [email protected]

Jetzt geht es auf Tour – Das Beratungsteam ist vorbereitet, die Ortsgruppen im Be-reich Prävention von sexuellem Missbrauch fit zu machen. Foto: Ilka Brambrink

Ich heiße Pia Brinkmann, bin 19 Jahre alt und komme aus Billerbeck. In diesem Jahr habe ich mein Abitur mit Schwerpunkt Erziehungswissen-schaften an der Liebfrauenschule in Coesfeld gemacht. Seit Anfang September engagiere ich mich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Jugendreferat der Kolpingjugend.Für diese Stelle habe ich mich ent-schieden, weil ich mir gut vorstellen kann, im sozialen Bereich zu arbeiten. Durch meine Eltern, die Mitglieder der Kolpingsfamilie Billerbeck sind, kenne ich die Verbandsarbeit. In meinem FSJ möchte ich einen umfassenden Einblick in die soziale Arbeit bekommen, um mir auch in meinem Berufswunsch sicherer zu werden.

➲ I n der Diözesangeschäftsstelle Coesfeld bin ich erreichbar unter Telefon: 02541 – 803-471, Mail: [email protected]

Partnerschaftsarbeit, Schwerpunkt-thema, Rechenschaftsbericht, Prä- vention,... bei der Herbst-Diöze-sankonferenz (DiKo) der Kolping-jugend vom 9. bis 11. Nov. in der Kolping-Bildungsstätte Coesfeld steht eine Vielzahl an Themen auf der Tagesordnung. Sie sollen ge-meinsam von den Delegierten der Kolpingjugend-Gruppen diskutiert und beschlossen werden. Somit trägt die Kolpingjugend zur Mitgestaltung des Diözesanverbandes bei. Daneben gibt es wie immer genug Zeit zur Vernetzung und zum Aus-tausch über die eigene Kolpingju-gend-Arbeit. Eine Anmeldung der Delegation ist auch bis kurz vor der Konferenz möglich. Dennoch soll-ten sich die Delegierten (zwei pro Kolpingjugend) und Gäste zeitnah im Jugendreferat per Mail ([email protected]) oder telefonisch (02541 - 803-471) anmelden.

Text: Benedikt Vollmer / Foto: Kolpingjugend

Jens Effkemann verlässt das Jugendreferat

Nach vier Jahren in Diensten des Kol-pingwerkes hat Jens Effkemann als Ju-gendbildungsreferent der Kolpingjugend Diözesanverband (in Elternzeitvertretung von Carmen Rietmann) eine neue Her-ausforderung gefunden: Er arbeitet seit dem 15. Oktober als Bezirksgeschäfts-führer des Volksbundes Deutsche Kriegs-gräberfürsorge für den Regierungsbezirk Münster in den Bereichen politische Bildungsarbeit, Fundraising und Öffent-lichkeitsarbeit. In seiner Funktion als Jugendbildungsreferent und Leiter des Beratungsteams war er hauptsächlich für die Aus- und Fortbildung von Ehren-amtlichen verantwortlich, hat die Regio-nalisierung in den Regionen des Diöze-sanverbandes begleitet und war für die Öffentlichkeitsarbeit der Kolpingjugend zuständig. In der Übergangsphase zu einem(r) neuen Stelleninhaber/-in über-nimmt Benedikt Vollmer seine Aufgaben. Bei der Diözesankonferenz (siehe links) wird sich Jens Effkemann von der Kol-pingjugend verabschieden. (rk)

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Jugend

Uganda- Begegnungsreise14 Tage waren die 14 Teilnehmen-den des Begegnungsprojektes Ugan-da der Kolpingjugend im August unterwegs. Unzählbare Eindrücken und Erlebnisse, von Land und Kul-tur, Entwicklung und Tieren aber vor allem die Erfahrungen gelebter Part-nerschaftsarbeit haben sie mit zurück nach Deutschland gebracht. Finan-ziell unterstützt wurde das Projekt durch Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (Internatio-nale Begegnungsarbeit), der Jugend-stiftung weitblick, dem Kreisverband Borken sowie etlichen Kolpingsfami-lien, durch die der Teilnehmerbeitrag deutlich reduziert werden konnte. Selbstverständlich wurde die Reise umfänglich fotografisch dokumen-tiert. Diese Bildercollage gibt eine kleine Impression.

Fotos: Maximiliane Rösner

➲ Die Reise kann auch im Reise-blog nachverfolgt werden. Hier wurden schon während der Reise aktuelle Berichte aus Uganda veröffentlicht: http://uganda2012.posterous.com/

Die Teilnehmenden berichten gerne von ihren Erfahrungen und Erlebnis-sen im Partnerland. Wer interessiert ist an einer Informationsveranstal-tung mit weiteren visuellen Eindrü-cken und den persönlichen Erlebnis-sen der Teilnehmer/-innen meldet sich im Jugendreferat der Kolpingju-gend unter [email protected], Tel. 02541 - 803-471.

Landeanflug auf Uganda

Besichtigung Großbaustelle Hoima - natürlich mit Sicherheitshelm!

Straßenverhältnisse in Uganda

Unterschiede kennenlernen - Sand-ra besucht als studierte Pharmazeutin eine Apotheke in Uganda

Wandern am Lake Albert

Teeplantagen Wichtig - Eintragung ins Gästebuch

Selber mal Wasser pumpen!

Maracuja-frucht ganz frisch...

kulinarischer Leckerbissen - Jackfrucht

Begegnung mit Kindern bei Father Peter

Besichtigung Neubau Kolping Hotel Kampala

Im Internetcafé bei Father Peter

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Kreise · Bezirke · Regionen

Zum Credo ein Schattenspiel

Kreisverband Borken: Mit dem Glau-bensbekenntnis künstlerisch auseinan-dergesetzt hat sich der Familienkreis der Kolpingsfamilie Vreden und ein Schattenspiel entwickelt. Anlass dazu war ein Kunstwettbewerb der Pfarr-

gemeinde St. Georg im Rahmen einer Glaubenswoche. Nach intensiven Gesprächen, Diskussi-onen und vielen Versuchen gestalteten Kinder, Mütter und Väter ein Schatten-spiel zum Lied „Ich glaube an den Va-ter“, das zudem mit Gitarre und Gesang gemeinsam unterlegt wurde. „Das hätte ich uns gar nicht zugetraut“, war die ein-heitliche Meinung nach erfolgreichem Abschluss. Das Schattenspiel wurde als Film bei der Vernissage am 07.09. uraufgeführt und hat großen Zuspruch erfahren.

Ansgar Trautmann ➲ Das Schattenspiel kann auf YouTube

angesehen werden: http://ourl.de/0be89

Ein Gläschen Frucht-gelee für JedenKreisverband Borken. Die Kolpingsfa-mile Hochmoor nutzte das große Fest-zelt vom Dorfjubiläum um alle Senioren der 35 Kolpingsfamilien des Kreisver-bandes Borken zum „Tag der Treue“ einzuladen. Zuvor hieß Pastoralrefe-rentin Barbara Bruns als geistliche Be-gleitung der Kolpingsfamilie Hochmoor zum Wortgottesdienst 260 Kolpinger in der Pfarrkirche willkommen. Mit ihr hatten Kolpingvorsitzende Mathilde Grösbrink und Ludger Kloster für diese Feier Hildegard von Bingen in den Mit-telpunkt gestellt. Als Überraschung gab es für jeden am Ende des Gottesdiens-tes ein Gläschen Fruchtgelee, zuberei-tet von der Vorsitzenden. Kreisvorsitzender Edmund Rösner und Ulrike Dyckhoff fanden Worte des Dan-kes für die zahlreichen oft langjährigen Kolpingmitglieder. Für Unterhaltung bei der Kaffeetafel in froher Gemeinschaft sorgten Helmut Reinisch sowie der Kin-derchor der Gemeinde.

Bernhard Voßkühler / rk

5.000 Euro Spenden Hilfe vor OrtKreisverband Coesfeld. Nach der Ju-biläumsfeier zum 150-Jährigen der Kolpingfamilie Coesfeld im Mai 2011 beschlossen die Mitglieder, alle Geldge-schenke in einen Fond einzuzahlen und diesen mit den Erlösen aus Papier- und Kleidersammlungen auf 5.000 Euro auf-zufüllen. Der Vorstand entschloss sich, den Fonds an Organisationen zu spen-den, die Erfahrung in der Hilfe für Arme und Bedürftige in Coesfeld haben. So-mit wurden die Organisationen „Offenes Ohr“ der Gemeinde Anna Katharina und ,,Offene Tür’’ der Gemeinde Lamberti mit jeweils 1.500 Euro bedacht. Hedwig Blome, Josef Koners und Dieter

vor der Brüggen von der Kolpingsfami-lie waren auch in der Familienbildungs-stätte (FBS), um hier dem Coesfelder „Bündnis für Erziehung“ eine Spende über 1.500 Euro zu übergeben und als erster Verein dem Bündnis als Mitglied beizutreten. Da von dem Altpapier- und den Altkleidersammlungen noch Geld übrig war, übergaben Hedwig Blome, Josef Koners und Heinrich Wenzel einen Scheck über 1.500 Euro für die Partner-schaft mit der Gemeinde Kumi in Ugan-da. Die Patenschaft wird seit Jahren von Ursula und Bernhard Eink gepflegt.

Dieter vor der Brüggen

Traten als erster Verein dem Coesfelder „Bündnis für Erziehung“ bei: Die Kolpings-familie Coesfeld bei der Spendenübergabe an die FBS. Vorn im Bild Vorsitzende Hedwig Blome und FBS-Leiterin Ulrike Wißmann.

Neuer Präses für den Bezirksverband Werne

Kreisverband Coesfeld. In der Versamm-lung des Kolping Bezirksverbandes Wer-ne überreichte Vorsitzender Josef Meinke Pfarrer em. Ulf Doppelfeld die Urkunde als Bezirkspräses unter großem Beifall der Delegierten der Kolpingsfamilien. Dem Präses obliegt die Aufgabe, die Leitge-danken des Kolpingwerkes im Wirken der Kolpingsfamilien umsetzen zu helfen. Aus diesem Grund erhalten die Präsides eine Urkunde, die vom Diözesanverband in Abstimmung mit dem Bischof ausgestellt wird.

Josef Meinke

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Kreise · Bezirke · Regionen

Kreisverband Coesfeld. Vor zwei Jah-ren hat die Kolpingsfamilie Olfen die Aktion „Rollfiets“ zu Gunsten der Be-wohner des Caritas-Wohnheimes Ol-fen ins Leben gerufen. Hintergrund ist die Tatsache, dass bei den gemeinsa-men sommerlichen Radausflügen von

Mitgliedern der Kolpingsfamilie und Bewohnern des Caritas-Wohnheimes „nur“ zwei private Rollfietsen genutzt werden konnten. Um auch dem Haus die Möglichkeit zu geben, mit einem Rollfiets Bewohner in die Stadt zu fah-ren, hat die Kolpingsfamilie Olfen diese

Die erste Tour auf den neuen Tandem und den Rollfietsen mit Bewohnern des Cari-tas-Wohnheimes und Mitgliedern der Kolpingsfamilie Olfen führte am Kanal entlang. 4.250 Euro Spenden wurden für diese Anschaffung gesammelt.

Mit Rollfietse und TandemSpendenaktion ins Leben gerufen, mit großem Erfolg!Nach nur zwei Jahren ist im Früh-jahr bereits die stolze Summe von 4.254,39 Euro auf dem Spendenkon-to eingegangen, so dass man neue Rollfietsen anschaffen konnte. Die Spenden setzen sich zusammen aus privaten Spenden, (spontane Hut-sammlungen, Geburtstaggeschenk, Aktionen der Kolpingsfamilie Olfen z. B. Erlös Fahrradbörse.) Während einer gemeinsamen Abend-messe mit den Spendern, den Bewoh-nern des Caritas-Wohnheimes und der Gemeinde St. Vitus im Caritas-Wohnheim hat Dechant Bernd de Bay Tandem und die Rollfietsen gesegnet. Dann trafen sich alle zu Gesprächen und Leckerem vom Grill.

Marlies Dirkmann

➲ Weitere Informationen unter www.kolping-olfen.de

„Verwöhntag“ für Kolping Bezirksvorstand Kreisverband Coesfeld. Die Mitglieder und Partner des Kolping Bezirksvor-standes Coesfeld gönnten sich einen „Verwöhntag“: Sich besser kennen ler-nen, Ideenaustausch und Dank für die Arbeit im Bezirksvorstand bestimmten diesen Tag im Gottfried-Könzgen-Heim auf dem Annaberg in Haltern am See. Nach einem Morgenlob von Bezirksprä-ses Carsten Remke ging es um die ver-schiedene Wahrnehmung zum Thema „Glück“. Ein Mittagsspaziergang zur Wallfahrts-kapelle, eine Führung durch das Rö-mermuseum in Haltern und das Kaffee-trinken im Kolpingtreff Haltern rundeten den Verwöhntag. Bezirksvorsitzender

Clemens Wübbeling bedankte sich bei allen für die anregenden Gespräche. Einig war man, „eine Vorstandsrunde in einer ganz anderen Umgebung mit

mehr Zeit füreinander“ im nächsten Jahr zu wiederholen.

Clemens Wübbeling

Eine Vorstandsrunde mit mehr Zeit fürein-ander gönnte sich der Kolping-Bezirksvor-stand Coesfeld Foto: Karin Kemna

Kolpingsfamilie Buldern begleitet Schüler zur FA!RKreisverband Coesfeld. 30 Schüler der Erich-Kästner-Gemeinschaftshaupt-schule fuhren auf Einladung der Kol-pingsfamilie Buldern in Begleitung von vier Kolpingern zur FA!R (Messe für den Fairen Handel) nach Dortmund. Die Zu-sammenarbeit zwischen Kolpingsfamilie und Schule sollte vor allem im Bereich des Fairen Handels vertieft und neue

Impulse gegeben werden. War die Er-wartungshaltung bei den Schülern na-türlich sehr unterschiedlich, kamen auf der Rückfahrt überwiegend positive Rückmeldungen, die auf Auseinander-setzung mit dem Thema und auf nach-haltiges Interesse hoffen lassen.

Helmut Tissen

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Kreise · Bezirke · Regionen

Kreisverband Kleve. Zum 20. Male Mutter-Tochter Lager auf dem Wolfsberg in Nüt-terden. Wie man auf dem Foto sieht, ist das Interesse bei den Kolpingsfamilien des Kreisverbandes Kleve immer noch groß. In schöner Gemeinschaft mit Spiel, Sport und Singen war es ein gelungenes Wochenende, das bei einem Gottesdienst mit Präses Theo Kröll endete. Ulrike Colley

Werbekampagne gewinnt zehn NeumitgliederKreisverband Kleve: Im Herzen der City startete die Kolpingsfamilie Kleve Ende August eine besondere Werbeak-tion. Am Infostand in der Fußgängerzo-ne weckten Flyer und Kolping-Roll-Ups mit Aktivitäten der Kolpingsfamilie und des Kolpingwerkes Interersse.

In vielen Gesprächen mit Passaten wur-den Fragen zu Adolph Kolping und nach dem Programm für Familien, Jugend, Erwachsene, Senioren, Kirche und Welt beantwortet. Wie leuchtende Signalpunkte waren die orangefarbenen Luftballons in der City überall zu entdecken und die eigens gebackenen Kolping-Muffins schmeck-ten Jung und Alt. Dazu ein Tässchen Kolpingkaffee. Am Sonntag standen die Kolpinger zu den Gottesdiensten an den verschiednen Pfarrkirchen, um auf die Kolpingsfamilie als engagierter Teil der großen Pfarrgemeinde aufmerksam zu machen. Fazit der Aktion: Zehn neue Mitglieder und sehr viel Interesse und Aufmerksamkeit. Allen war sofort klar, „das machen wir noch mal“.

Georg Hiob

Kreisverband Recklinghausen: 1.000 Euro für Familien: Die Kolpingsfamilie Marl-Hüls hatte die Feier ihres 90-jäh-rigen Jubiläums im April 2012 zum An-lass genommen für den Verein „Familien helfen Familien“ zu sammeln. Nun über-reichte der Vorstand der Kolpingfamilie Marl Diözesanseelsorgerin Ursula Hüllen einen Scheck in Höhe von 1000 Euro. Ursula Hüllen bedankte sich im Namen des Vereins und betonte: „Gerade jetzt vor der Ferienzeit bekommen wir vie-le Anfragen mit der Bitte um finanzielle

Mit dem Rad zum Tag der Begegnung

Kreisverband Recklinghausen: Die Kolpingsfamilien des Kolping Kreisver-bandes Recklinghausen haben sich zum Tag der Begegnung auf dem An-naberg in Haltern am See getroffen. Bei strahlendem Sonnenschein feierten die etwa 400 Gäste mit Pfarrer em. Hein-rich Bücker den Eröffnungsgottesdienst. Die Kollekte von 865 Euro geht an die Kinderschutzambulanz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln. Sogar 23 Kolpingmitglieder aus Kirch-hellen hatten sich mit dem Fahrrad nach

Haltern aufgemacht. Dazu, dass die Mehrheit der Teilnehmenden im Rent-neralter war, sagte Heinz Röttger, zu-ständig für die Seniorenarbeit im Kreis-verband Recklinghausen: „Der Tag der Begegnung spricht bewusst die älteren Mitglieder an, aber mehr junge Men-schen in den Reihen täten gut.“ Zum Beispiel mit der Ganztagsbetreuung an Schulen sowie anderen soziale Aktivi-täten versuche der Kreisverband neue Mitglieder und Nachwuchs zu gewinnen. A. Hillenbrand / H. Röttger / rk

Mit seinem Akkordeon stimmte Hel-mut Achterfeld (Bild) nach einem Kaf-feetrinken die gemeinsam gesungenen Lieder auf dem Annaberg an.

Unterstützung für erholungsbedürftige Familien, häufig Familien mit einem Elternteil. Da kommt die Spende gera-de zur rechten Zeit. Vielen Dank allen Spendern!“Das Bild zeigt (v. l.) Präses Pfarrer Nike Netzler, Johannes Stricker, Diözes-anseelsorgerin Ursula Hüllen, Alfred Hoffmann, Christel König, Vorsitzen-der Heinz-Gerd Paschke, Hans-Josef Lücke und Hans Rose.

Ursula Hüllen / US

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Kreise · Bezirke · Regionen

Mit Aufforstung gegen Klimawandel in UgandaKreisverband Steinfurt: Die Kolpings-familie Laer setzt sich selbst für den Erhalt der Umwelt durch Projekte in ih-rem Diözesanverband ein. Ein gleichar-tiges Projekt in Uganda lag deswegen nahe. Kolping Uganda will mit Aufforstungs-projekten nicht nur die Umwelt durch Verbesserung des Bodens und Förde-rung der Artenvielfalt schützen. Das Kolpingwerk will auch aufklären. Des-wegen werden die Bewohner der um-liegenden Gemeinden eingebunden, indem ihnen anhand der Baumschule gezeigt wird, wie wichtig eine gesunde Flora für die Natur und damit auch für die Gesundheit der Menschen ist. In einigen Jahren werden die Bäume zu-dem Obst liefern, das als Nahrungser-gänzung einen wichtigen Beitrag leisten wird und mit dem Verkauf auch die Exis-tenzen der Arbeiter sichert.

900 Euro fehlenZur Durchführung des Baumschulpro-jekts benötigte Kolping Uganda insge-samt 10.000 Euro. Die Kolpingsfami-lie Laer hatte sich 2010 entschieden dieses Geld innerhalb von drei Jahren bereitstellen zu können. Nun ist es fast geschafft: Nicht einmal mehr 900 Euro fehlen, um die Finanzierung der Baum-

schule abschließen zu können! Dank der Kolpingsfamilie Laer kann das ugan-dische Kolpingwerk somit ein Projekt umsetzen, das in jeder Beziehung nach-haltig ist: für die Menschen und für die Umwelt!

Text und Foto: KOLPING INTERNATIONAL, August 2012

➲ Kurz vor Redaktionsschluss teilt Josef Laumann, Vorsitzender der Kolpingfa-milie Laer mit: „Nach Veröffentlichung eines Berichtes in der Lokalpresse hat noch am gleichen Tag ein Ehe-paar aus Laer die Restfinanzierung übernommen. Es gingen zwei weite-re Spenden in Höhe von 200 und 50 Euro ein. Somit ist der finanzielle Teil des Projektes erfüllt.“

Für die Bewässerung der jungen Bäume wurde zudem ein Brunnen gebaut, der auch die Menschen in den Dörfern, Schule und Kindergarten mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Sommer in Püsselbüren Kreisverband Steinfurt: Aus den vie-len Aktivitäten der Familienkreise und Kolpingsfamilie Püsselbüren mag diese Zusammenfassung aus Presseberichten von Christian Schnieders Michael Röt-ker, Heike Niermann und Peter Menger als Ideengeber dienen. Besuch im pottspark Minden: Für alle Familienmitglieder war bei den Attraktionen des Freizeitparkes etwas dabei. Wildwasserbahn, Fahrgeschäfte, das Science Center Terra phänomena-lis, eine Riesenwohnung oder unzähli-ge Spielmöglichkeiten waren ein toller Sommerferienauftakt.Die „Drei-Tage“-Radtour der Kol-pinger führte über die Höhenzüge des Teutoburger Waldes rund um Osna-brück mit Strecken zum Kurort Bad Iburg, der niedersächsischen Mühlen-route nach Bissendorf, über die Hase-Ems-Route wieder zurück nach Püssel-büren.Die 20. einwöchige Radtour führte bei hochsommerlichen Temperaturen

an einem großen Teilstück des Elbe- Radweges entlang bis Dresden mit Stadtführung. Weiter zur Porzellanstadt Meißen, über die Sächsische Weinstra-ße, Lutherstadt Wittenberg, Dessau und die Ibbenbürener Partnerstadt Roßlau. In Magdeburg endete die Tour nach 388 gefahrenen Kilometern.Besuch bei Radio RST: Die Kinder erfuhren, wie Sendungen bei Radio RST produziertwerden, ob der Radiospre-cher vor der Ansage Mundgymnastik macht und die Musiktitel selber aus-wählen kann. Im Studio lauschten die Kinder mucksmäuschenstill der Radio-sprecherin bei der Wetteransage. Zum Abschluss durften alle Kinder sogar selbst ins Mikrophon sprechen.Besichtigung Aaseebad Ibbenbüren: Beim Sommer Ferienprogramms wur-de das Aaseebad besichtigt. Man er-fuhr wie das Wasser gereinigt wird und wie die Wellen entstehen. Natürlich testeten die Kinder auch das Badever-gnügen.

Freilichtbühne Tecklenburg: Die exklusive Führung durch die Freilicht-bühne in Tecklenburg wurde zu einem Genuss. Vor dem Besuch der Auffüh-rung „In 80 Tagen um die Welt“ gab es einen Einblick hinter die Kulissen, so im Umkleideraum mit den zahlreichen Kos-tümen (Bild). Man kam mit den Haupt-darstellern ins Gespräch und konnte ih-nen beim Schminken über die Schulter sehen. Nach Besichtigung der Requisi-ten und der Technik wurde die Inszenie-rung mit ganz anderen Augen verfolgt.Zusammenfassung von Rita Kleinschneider

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„Mit guten Ideen überzeugen“Kreisverband Steinfurt: Den „Tag der Treue“ für alle Kolpingsenioren im Kreis-verband Steinfurt richtete in diesem Jahr die Kolpingsfamilie Burgsteinfurt anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens aus. Für über 300 Teilnehmer wurde ein ereignisreicher Tag vorbereitet. Nach der Eucharistiefeier mit Kreiskol-pingpräses Erich Elpers begrüßten He-ribert Knolmann, Vorsitzender des Kol-ping-Kreisverbandes, und Hans-Peter Bujara, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Burgsteinfurt, die Senioren. Auf Einla-dung der Veranstalter hielt Uwe Slüter, seit Mai 2012 Diözesangeschäftsfüh-rer des Kolpingwerkes Münster, die Festrede. Er nahm zu aktuellen gesell-schaftspolitischen Themen und zur Rol-le der Kirche in heutiger Zeit Stellung. Die Kernfrage seiner Rede drehte sich um die Frage, wie es dem Kolpingwerk gelingen konnte, seit 150 Jahren eine kirchliche und gesellschaftliche Größe zu bleiben. Kirche verliere ihre Rolle als moralische Instanz, weil in einer plu-ralen Gesellschaft viele Gruppen und

Bewegungen moralische Orientierung versprächen. Angesichts gewaltiger Veränderungen im Zusammenleben müssten die Kol-pingsfamilien Antworten anbieten, an denen sich die Menschen orientieren können. „Wir müssen mit guten Ideen überzeugen, um gesellschaftlich bedeu-tend zu bleiben“, sagte Slüter und for-derte die Mitglieder auf, politikfähig zu bleiben. Zu tun war noch bei dieser Begegnung noch eine Menge, zumeist Angeneh-

mes, wie Kolpingvorsitzender Hans-Peter Bujara zuvor versprochen hatte: Ein umfangreiches Besichtigungspro-gramm galt es zu absolvieren, so etwa die „blauen Aussichten“ beim Besuch in der Blaudruck-Werkstatt des Heimatver-eins Burgsteinfurt. Vor allem hieß es, sich kennenlernen, voneinander lernen, Neu-es erfahren – und herausfinden, welche Kolpingsfamilie den „Tag der Treue“ im nächsten Jahr ausrichten wird.

Text und Foto: Hermann-Josef Pape

Schwestern und Brü-der aus 27 Kolpings-familien im Kreisver-band Steinfurt trafen sich Mitte September zum Tag der Treue im Burgsteinfurter Lud-wigshaus. Diözesange-schäftsführer Uwe Slü-ter hielt die Festrede.

Erntezeit bei der Kolpingsfamilie Laer

Kreisverband Steinfurt: In den zurück-liegenden Jahren hat Gelsenwasser Pro-jekte gefördert, die das Zusammenleben zwischen den Generationen verbessern helfen sollten. Auch die Kolpingfamilie Laer nahm an diesen Projekten teil und überraschte Jung und Alt mit der Idee, den Weg der Kartoffel vom Pflanzen bis zum Verzehr zu erleben. „Die Verantwortung in Natur und Freizeit

erfahren und das Bewusst-sein von Nahrungsmitteln generationsübergreifend weiterzugeben“, stellte der Vorsitzende der Kolpingfa-milie Laer, Josef Laumann, die Intention heraus, bei der auch viele Infos über die Kartoffel nicht fehlen durften. Im Mai traf man sich zum Pflanzen per Handarbeit. Die Unkrautbekämpfung während des Wachstums wurde durch die Kinder in liebevoller Kleinarbeit vor-genommen. Immer wieder schauten sie in den darauf folgenden Wochen erwar-

tungsvoll auf den Acker, bis die erste Kartoffel ihre Blätter aus dem Boden streckte. Mit geeigneten Gartengeräten wurden im August die Kartoffeln geern-tet. Auf dem Weihnachtsmarkt sollen sie zu Reibeplätzchen verarbeitet werden, um aus dem Erlös Lebensmittel für Kin-der in Uganda zu kaufen.

Heinrich Lindenbaum

Ein Erlebnis für Kinder wie Erwachsene war die Ernte der selber angepflanzten Kartoffeln. Auf dem Weih-nachtsmarkt sollen sie als Reibekuchen für Uganda verkauft werden.

Mitglieder werben pro-minentes Neumitglied

Kreisverband Steinfurt: Jens Spahn, MdB, gesundheitspolitischer Spre-cher der CDU-Bundestagsfraktion, hat die Kolpingsfamilie Rheine-Ems-tor besucht. Bei dieser Gelegenheit hat Jens Spahn (re.) seinen Beitritt zum Kolpingwerk erklärt. Vorsitzen-der Heribert Knollmann (li.) freut sich über das neue Kolpingmitglied.

Paul Jansen

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Mein Name ist Patrick Mikolajczyk, ich bin 28 Jahre alt und studiere Ka-tholische Theologie an der Ruhr Uni-versität Bochum. Seit 2003 bin ich Mitglied im Kolpingwerk und habe bis 2010 eine Kindergruppe der Kol-pingsfamilie Rumeln Kaldenhausen geleitet.Seit September 2012 bin ich Regio-nalreferent für die Kolpingjugend am Niederrhein. Zu meinen Aufgaben gehört es, die Kolpingjugenden der Kreisverbände Wesel und Kleve zu unterstützen und zu vernetzen. ➲ Ihr erreicht mich per

Telefon: 02065 – 9176230, per Mail: [email protected]

Gebietsverband Land Oldenburg: Un-ter dem Motto „KRAMBAMBOLI will`s wissen“ drehte sich an diesem 20. Ju-biläumstag alles um die spannende Welt des Experimentierens, Forschens und Entdeckens. Die Welt der Wissenschaft, für Kinder aufbereitet, war auch für Er-wachsene interessant und voller Über-raschungen. Trotz heftigen Sommerre-gens gingen 400 Eltern mit Kindern so manchem wissenschaftlichen Geheimnis nach. „Was genau sind eigentlich Spru-delgase?“; „Wie funktioniert Elektrizität und was verbirgt sich hinter Wasserex-perimenten?“ Auf diese und viele wei-tere Fragen fanden Kinder an diesem Tag in einem der sechs Workshops eine Antwort. Stärken konnten sich die Kinder den Tag über mit dem „KRAMBAMBOLI Forschertrunk“. Andreas Bröring

➲ Ausführlicher Bericht: http://ourl.de/75934

Wegekreuz für Salem nun in SeppenradeKreisverband Warendorf: Seit 1990 besteht zwischen den Kolpingsfamili-en Malchin und Bad Waldliesborn eine Partnerschaft. Ein Wegekreuz war von der Kolpingsfamilie Malchin für die dortige Kolping Familienferienstätte in Salem (Mecklenburg-Vorpommern) in Auftrag gegeben und dort bereits an-geliefert. Da ein dortiger Aufbau jedoch nicht möglich war, wurde dieses Kreuz durch Vermittlung eines Kolpingbruders am Bauernhof Hols in Lüdinghausen-Seppenrade vor zwei Jahren errichtet und mit einer Andacht eingeweiht. An der Ferienstätte in Salem wurde anstatt des Kreuzes ein Gedenkstein mit der Aufschrift „Friede sei mit Euch“ von der Kolpingsfamilie Malchin aufgestellt. Diese Ereignisse riefen sich beide Kol-pingsfamilien noch einmal bei ihrem sommerlichen Treffen in Bad Waldlies-born, das wechselseitig im zweijährigen Turnus stattfindet, in Erinnerung.

Alfred Frerich

Für die Kolpingfreunde aus Malchin hatte die Kolpingsfamilie Bad Waldlies-born ein schönes Programm vorberei-tet. Das Foto zeigt Gastgeber und Gäs-te nach einer Führung durch Schloss Nordkirchen.

Weihnachtsbäume helfen Uganda Kreisverband Warendorf: Dem Besuch der Delegation der Uganda Kolping Society in der Geschäftsstelle des Di-özesanverbandes Münster in Coesfeld nutzte die Kolpingsfamilie Oelde, ihren Spendenscheck über 6.206 Euro per-sönlich zu überreichen. Wie bereits bei früheren Spenden stammt auch dieses Geld aus dem Erlös ihrer Weihnachts-baumaktion, die im Jahr 2012 bereits das 40. Mal durchgeführt werden konn-te. Am Jahresanfang werden die aus-

gedienten Weihnachtsbäume von der Kolpingsfamilie gegen eine Spende ein-gesammelt. Mit dem diesjährigen Be-trag soll der landwirtschaftliche Aufbau im Norden Ugandas durch die Anschaf-fung von Ochsen, Pflügen und Was-serpumpen unterstützt werden. Diese Region weist durch Dürreperioden und vor allem den jahrelangen Bürgerkrieg erhebliche Entwicklungsdefizite auf. Text und Foto: Annette Lakenbrink

Einen Scheck über 6.206 Euro konnte Friedhelm Lakenbrink, Vorsitzender der Kol-pingsfamilie Oelde, an den Präsidenten der Uganda Kolping Society, George Tikama-nyire (Bildmitte mit Handschlag) überreichen.

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Christinenhof wird nicht von Kolping übernommen

Gebietsverband Land Oldenburg: Zur verbindlichen Klärung des wei-teren Vorgehens in den Planungen und Überlegungen für eine mögli-che Übernahme des Christinenhofes in Schwichteler durch das Kolping-werk hatten zwölf Kolpingsfamilien in Übereinstimmung mit der Satzung des Kolpingwerkes Land Oldenburg, eine außerordentliche Delegierten-versammlung beantragt, die am 20. Juli 2012 in Cappeln stattgefunden hat. 114 Delegierte aus 43 Kolpings-familien waren gekommen um sich über den aktuellen Stand der Planun-gen informieren zu lassen und über das weitere Vorgehen zu entschei-den.Nach intensiver Diskussion hat sich die Delegiertenversammlung mit 60 zu 50 Stimmen, bei zwei Enthaltun-gen, gegen die Freigabe finanzieller Mittel für ein notwendiges Gutach-ten und damit gegen die Übernahme des Christinenhofes in Schwichteler ausgesprochen. Der Christinenhof ist ein Bildungs- und Tagungshaus, das von Schwestern der Ilanzer Domini-kanerinnen geführt wird.Auch wenn es sehr reizvoll sein könnte, ein Bildungshaus in der Trä-gerschaft des Kolpingwerkes zu ha-ben, überwogen bei den Delegierten des kath. Sozialverbandes mehr-heitlich finanzielle und organisato-rische Bedenken. Das Haus muss von Grund auf saniert und ausgebaut werden und reiht sich danach ein in die bereits bestehenden Häuser und Einrichtungen im Oldenburger Land, so die Verantwortlichen bei Kolping. „Wir sehen keine Möglichkeit, das Haus auf Dauer wirtschaftlich zu füh-ren und werden darum das finanziel-le Risiko nicht eingehen.“Der ehemalige Vorsitzende des Kol-pingwerkes, Wolfgang Vorwerk aus Cappeln und Wolfgang Temme aus Schwichteler hatten die ersten Ge-spräche geführt und waren durchaus optimistisch, was die Umsetzung der Idee betrifft. Sie zeigten sich nach der Entscheidung sehr enttäuscht.

Klaus Hanschen

Gebietsverband Land Oldenburg: Ca. 380 Kolpingmitglieder aus dem Landes-verband Oldenburg haben Ende Juni in Cloppenburg am „Tag der Treue“ teilge-nommen. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzenden Monika Südbeck-Hörmeyer (Kolpingsfamilie Emstekerfeld) und Reinhold Blömer (Kolpingsfamilie Cloppenburg) hörten die Teilnehmer an diesem traditionellen Tag in der Stadthalle in Cloppenburg ein eindrucksvolles Referat von Präses Kaplan Holger Ungruhe zum Thema „Glän-zende Aussichten“. Er hatte zuvor die Festmesse mit weiteren Mitbrüdern zelebriert.

Der Nachmittag konnte bei einer Stadtrundfahrt durch Cloppenburg und dem Be-such im Museumsdorf verbracht werden. Beim Kaffeetrinken unterhielt der Shanty-Chor aus Emstekerfeld. Monika Südbeck-Hörmeyer

Kreisverband Wesel: Vierzig Mitglieder aus dem Kreisverband Wesel trafen sich Ende Juni zum Tag der Treue am Kloster Kamp. Die Organisation des Tages übernahm die Kolpingsfamilie Kamp-Lint-fort unter der Leitung von Siegfried Schrempf. Nach einer Messe in der Ma-rienkapelle mit Kreisprä-ses Pfarrer Wilhelm Kolks und der Begrüßung durch Kreisvorsitzenden Martin Kuster hörten die Kolpin-ger einen interessanten Vortrag über die Zeit der Zisterzienser am Kloster Kamp (s. Foto). Bei einer kurzweiligen Kaffeetafel mit zwanglosen Gesprächen klang der Dan-kestag aus. Dirk Krins

Kreisverband Steinfurt: Besuch der Kolpingsfa-milie Rheine-Emstor bei der Türkischen Gemein-de Rheine. Der Imam schilderte das Gemein-deleben der islamischen Gemeinde in Rheine. Anschließend konnte die Kolpingsfamilie die Herzlichkeit und Gast-freundlichkeit der Tür-kischen Gemeinde bei Tee und Gebäck erleben Paul Jansen

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Niemand kann die Begeisterung für's Mittun im Kolpingwerk über-zeugender begründen als Kolpinger selbst! Daher der Aufruf an Alle: Schickt uns Eure "Gesichter", Eure Beweggründe und Ge-schichten, damit wir diese Serie auch im nächsten FORUM fortset-zen können. Mail an: [email protected]

H 12281 Kolpingwerk DV Münster e.v.48653 Coesfeld, PVST-Deutsche Post AG„Entgelt bezahlt“, VKZ

Erscheinungsort: Coesfeld, erscheint vierteljährlich

Herausgeber: Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V. Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

Redaktion: Rita Kleinschneider -rk-, Thorsten Schulz, V.i.S.d.P. Telefon: 02541 – 803-456 Telefax: 02541 – 803-455 e-mail: [email protected] Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

Satz und Layout: Hötzel, RFS und Partner, im Gutenberghaus in Stadtlohn

Auflagenhöhe: 1.800 Exemplare

Jahresabonnement: 6,50 EUR

Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haf-tung übernommen. Namentlich unterzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

I M P R E S S U M

In der Dezember-Ausgabe berichten wir über die Diözesanversammlung. Für die Ausgabe März 2013 mit Berichten aus den Kolpingsfamilien ist Redaktionsschluss am 31. Januar 2013

WIR SIND KOLPING

Nikolaus kommt schon am 17. November!

Der „wahre“ Nikolaus im Bischofsgewand mit Mi-tra und Bischofsstab wird immer beliebter. Der Schokobischof soll an den heiligen Namensge-ber aus Myra erinnern, der wegen des kom-merziellen Weihnachtsmannes oft in Verges-senheit geraten ist. Steht der Weihnachtsmann für die allein auf Konsum getrimmte „Weihnachtszeit“, ver-weist der heilige Nikolaus hingegen auf Werte wie Uneigennützigkeit, Nächstenliebe und selbstloses Handeln. Den „echten“ Schoko-Nikolaus aus fair gehandelter Schokolade kann man in Weltläden kaufen. Zuneh-mend mehr wird er auch in Pfarrgemein-den zum Kauf angeboten.Der Diözesanverband Münster ist übrigens

hierbei Teil einer Großbestellung der Aktion „Echter Sankt Nikolaus“ des BDKJ Kreisver-bandes Borken und des Regionalbüros Mit-te. Dass allein dort ca. 33.000 Exemplare bestellt wurden zeigt: Diese Initiative zieht immer weitere Kreise und sollte zum Mitma-chen anregen!

➲ Das Kolpingwerk bietet den Delegierten auf der Diözesan-versammlung in Coesfeld am 17. November diesen Niko-laus (60 g) zum Mitnahme-Preis von 1,50 Euro an.

Ideenkalender für Familien und die ganze Kolpingsfamilie

Für alle, die stets auf der Suche nach spannenden Ideen für die ganze Kolpingsfamilie oder auch für einzelne Fami-lienkreise und Gruppen sind, hat der Fachausschuss „Le-benswege – Menschenwege“ (Diözesanverband Münster) in Kooperation mit dem Diözesanverband Paderborn für das Jahr 2013 abermals einen Wandkalender entworfen.

Er ist gleichzeitig eine Arbeitshilfe mit Anregungen für die Praxis in den Kolpingsfamilien. Monat für Monat wird auf der Rückseite jedes Kalenderblattes eine ausgewählte Akti-on vorgestellt.

Dann heißt es: angucken – abgucken – anfangen!

➲ Der Kalender ist ab sofort für 2 Euro Schutzgebühr (zzgl. Porto) erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Bestellung im Verbandssekretariat Christel Schellerhoff, Tel.: 02541 – 803-449, Mail: [email protected]