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Forum Land – Ökosoziales Forum Wien
Prof. Peter Zellmann IFT Institut für Freizeit- und Tourismusforschung
E-Mail: [email protected] http://www.freizeitforschung.at
Tourismus, Freizeit und StadtZukunftsperspektiven für die Landwirtschaft
22.5.2006
Gastwirt * Tourismus und Landwirtschaft neu gedacht * Landwirt
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
• Das städtische Umland ist der wichtigste „Reproduktionsraum“ für die Stadt.
Tourismus, Freizeit und Stadt
Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft
• Die „Erholung“ stellt nur eine von vielen Ausgleichsfunktionen dar
> Ernte und Flurschäden durch Erholungssuchende
> Markt- und Kundennähe für Produkte und Dienstleistungen
• Landwirt und Kunde können leicht zueinander finden wenn man die Lebenswelten, die Lebensstile gegenseitig kennt, versteht und akzeptiert.
• Wichtig: erkennen der touristischen Aspekte als Weiterführung der Freizeitorientierung der Lebensstile
Die Ausgangslage:
Lebenszeit 660.000 Stunden 100% davon
“Freizeit” 350.000 Stunden 53%
“Freizeit”
Schlaf 220.000 Stunden 33%
Schlaf
Beruf/Ausbildung 90.000 Stunden 14%
Beruf/ Ausbildung
Obligationszeitfreie Zeit?
Lebenszeitbudget
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
60% der „Freizeit“ verbringen wir in der Wohnung20% im direkten Wohnumfeld.
Der Paradigmenwechsel an der Zeitenwende
Leben um zu arbeiten?
Arbeiten um zu leben?
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit und Tourismusforschung 2006
Der Freizeitbereich wird zum
eigentlichen Motor des gesellschaftlichen Wandels
auf dem Weg in das 21. Jahrhundert.
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Freizeitorientierung der Lebensstile
Die örtliche Freizeitinfrastrukturist die beste Basis für das touristische Angebot.
Tourismus als Bestandteil einerkoordinierten Freizeitpolitik.
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Freizeit und Tourismus
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
• Die stadtnahe Landwirtschaft ist sehr gut in der Lage, für die „Erlebnisgesellschaft“ entsprechende Produkte anzubieten
Strohzeit (Wien), Ackern (Kärnten), Maislabyrinthe (Deutschland)…
Tourismus, Freizeit und Stadt
Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft
• Multifunktionale Landwirtschaft: Erwerbskombinationen, Dienstleistungen
• Einkommensmöglichkeiten> im Naturschutz-, Naherholungs-, Freizeit- und Servicebereich> durch Pflege- und Betreuungsmaßnahmen, Landschaftsbau (- gestaltung), Freizeit, Infotainment, Edutainment…
Hoffeste, Themenparties, Events:
Agritainment
Erste Schlussfolgerungen:
Dienstleistungssektor Freizeit- und Tourismuswirtschaft
Unterscheidung
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Personenbezogene Dienstleistung
Unternehmensbezogene Dienstleistung
Qualifizierung und Ausbildung
Kooperationen
Verbesserung der Attraktivität von „Ausflugsangeboten“
Steigerung der Wertschöpfung:
Vertikale Wertschöpfungskette
Horizontale Wertschöpfungskette ( Kreis)
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Kooperationen
Managementaufgabe „Logistik der Lebensgefühle“:
„Qualität ist die erwartete Leistung minus der erbrachten. Wenn bei dieser Rechnung
Null oder noch besser ein negativer Wert herauskommt, stimmt das Angebot und der Kunde
bzw. Gast ist (war) zufrieden.“
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
nach K. Weiermair
Qualität bedeutet, Erwartungshaltungen zu erfüllen
Die Konsequenz:Bedürfniserfassung vor Marktforschung!
nach P. Zellmann
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Verbesserung der Vernetzung (Kooperationen) mit• anderen (verwandten) Wirtschaftsbereichen: Tourismus, Handwerk, Gastronomie; Hotelbeispiel• Bildungseinrichtungen auf allen Ebenen…• Sportanbietern (Golf, Reiten, Nordic walken, Rad…)• Kulturinitiativen (-projekten)
Tourismus, Freizeit und Stadt
Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft
• Im Tourismus und Ausflugsverkehr: Beachtung der horizontalen und vertikalen Wertschöpfungskette
• Gemeinsame Vermarktung, Markenbildung (ev. Dachmarke)
Die Wiener FreizeitlandwirteAusflugserlebnis Landwirtschaft
Weitere Schlussfolgerungen:
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Die wichtigsten Grundlagen für die Tourismuswirtschaft
Ein „Forschungstelegramm“ als Denkanstoß für die Landwirtschaft
Tourismus, Freizeit und Stadt
Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft
Die Urlaubsformen der Zukunft
1. Wellnesstourismus. Wohlgefühl rundumGanzheitliches Wohlbefinden für Körper, Seele und Geist - Wohlfühl-Atmosphäre.
2. Städtetourismus. Highlights für KurzurlauberGeneration mit so viel Zeit und Bildung wie nie zuvor (vor allem Singles und kinderlose Paare).
3. Eventtourismus. Dabei sein ist alles!„Ich will. Ich will es haben. Ich habe es mir verdient.“Aus Zu-Schauern werden Teil-Nehmer.
4. Themenparktourismus. Die perfekte IllusionKünstliche Ferienwelten als In-Ziele der Zukunft. Der Themenpark wird zum Kurzurlaubsziel.
5. Naturtourismus. Natur purNatur mit allen Sinnen erleben. Jenseits der Zivilisation wird das Natürliche gesucht.
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Reiseabsichten 2005 im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt
Von je 100 Befragten beabsichtigen eine Urlaubsreise zu unternehmen:
42
43
40
ja
30
27
30
nein
29
29
29unsicher
2005
2001-2005
1996-2001
Repräsentativbefragung von 1032 Personen ab 15 Jahren in Österreich 1997-2005 Institut für Freizeit und Tourismusforschung 2006
Von je 100 Reisenden gaben folgende Reisedauer an:
Durchschnittliche Reisedauer der ÖsterreicherEnde der Talfahrt in Sicht
Repräsentativbefragung von 1054 Personen ab 14 Jahren in Österreich 1997-2006 Institut für Freizeit und Tourismusforschung 2006
13,44
12,41
12,64
12,31
12,83
12,48 12,5
11
11,08
10
15
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Urlaubssegmente im Jahresvergleich 1995-2004
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Repräsentativbefragung 1.000 Personen ab 14 Jahren in Österreich 1995-2005
0
5
10
15
20
25
30
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
von mindestens 2 Wochen Dauer
Längere Urlaubsreise
2626
29
von 5 bis 13 Tagen Dauer
Kurzurlaub
1814
16
8
8
zwischen 2 und 4 Tagen
Kurzreise6
2004
10
21
23
Von je Hundert Befragten haben als Haupturlaub unternommen:
Prof. Peter Zellmann Ludwig Boltzmann Institut für Freizeit und Tourismusforschung 2006
Repräsentativbefragung von 1116 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2004
Von je 100 Befragten, die keine Reise*) gemacht haben (44% = 100%) wurden folgende Gründe für das Daheim-Bleiben genannt:
Finanzierungsgründe 47
Private, familiäre Gründe 21
Berufliche Gründe 17
Verreise Grundsätzlich nicht 15
Aus gesundheitlichen Gründen 13
Reiseverweigerer 2003 - Begründungen
* Inklusive Geschäftsreisen
Prof. Peter Zellmann Ludwig Boltzmann Institut für Freizeit und Tourismusforschung 2006
Repräsentativbefragung von 1116 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2004
Von je 100 Befragten würde ein Sommerurlaub daheim unter folgende Vorraussetzungen leicht fallen:
Sommerurlaub daheim…fällt unter diesen Vorraussetzungen leicht:
Bequem erreichbares Naherholungs-gebiet vorhanden
38
Wenn ein Freizeitbad in der Nähe ist 27
Wohnungsnahes Freizeitzentrum vorh. 17
Sportangebote für jedermann bestehen 15
Kulturelle Angebote vorhanden 12
Ferienveranstaltungen am Wohnort vorh.
12
6Möglichkeit zur Teilnahme anFerienkursen besteht
8Anderes
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Repräsentativbefragung von 1116 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2004
Von je 100 Befragten haben sich bei folgenden Quellen über Ihre letzte Urlaubsreise informiert:
Bericht v. Freunden, Verwandten, Bekannten 25
Bekannt aus eigener Erfahrung 24
Auskunft, Reisebüros, Fremdenverkehrsstelle 23
Kataloge von Reiseveranstaltern 16
Internet 11
Reiseführer 5
Informationsquellen für Urlaubsreisen, Ausflüge
4Werbung in Zeitungen, Zeitschriften
4Orts-, Unterkunft-, Länderprospekte
3Reiseberichte in TV oder Zeitung
2Messen, Ausstellungen
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
Infrastruktur(Sterne)
URLAUB ALS GESAMTERLEBNIS
+
Zielgruppe
Angebotsgruppe
ERLEBNISGRUPPEN
Programmangebote(Kooperationen)
Erlebnisse(Animation)
+
=von der
über die
zu den
Von der Zielgruppe zur Erlebnisgruppe
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
• Identifikation der Stadt und seiner Bewohner mit dem Angebot der Landwirtschaft
• Fuß- und Radwege die eine wichtige (organisierte, strukturierte!) Verbindung von den Wohngebieten zu den freien Landschaftszonen darstellen… Diese Wege sind die Kontaktzonen, diese müssen gestaltet, inszeniert werden…
• offene Parzellengestaltung, Einblicke auf die Nutzungen… aus der Kleintieranlage wird so eine zoologische Unterhaltung, aus dem Reitunterricht eine sportliche Darbietung.
• Aus den Möglichkeiten des Ab-Hof Verkaufes wird die Identifikation mit der „eigenen“, der persönlichen Landwirtschaft.
• Aus den Gesprächen mit den Produzenten wird das Verständnis für die Grundlagen auf Seiten der Konsumenten. Diese werde derart Teil des Produktes.
Tourismus, Freizeit und Stadt
Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft
Zusammenfassung der wichtigsten Denkanstöße:
Keine persönliche Dienstleistung ohne Konsumenten
Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung 2006
ProduzentProduzent KonsumentKonsument
Daraus ergibt sich der neue Begriff der „Prosumenten“:
Die Umsetzung dieser Erkenntnis ist der Anschluss der urbanen Landwirtschaft an das Dienstleistungszeitalter, geprägt von „Freizeitorientierung, Erlebnis…“
Prof. Peter Zellmann IFT Institut für Freizeit- und Tourismusforschung
E-Mail: [email protected] http://www.freizeitforschung.at
Haben Sie noch Fragen, Widersprüche, Ergänzungen ? Bleiben wir im Gespräch:
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Forum Land – Ökosoziales Forum Wien
22.5.2006
Gastwirt * Tourismus und Landwirtschaft neu gedacht * Landwirt
Tourismus, Freizeit und StadtZukunftsperspektiven für die Landwirtschaft